Teil: 4/?
Disclaimer: Harry Potter gehört J.K. Rowling (nur ein paar Charaktere gehören mir, die allerdings erst später auftauchen...) und ich möchte kein Geld mit dieser Story machen.
Genre: Slash, Drama, Romance
Rating: PG-13
Pairing: Harry x Draco
Kommentar:
Ich muss mich zweifach bei euch entschuldigen. ^.^°
Der erste Grund ist, dass es ein wenig länger gedauert hat (obwohl ich finde, dass drei Tage okay sind...) und zweite Grund... na ja, das werdet ihr noch sehen...
@Ginny – hm... ja. Wem hätten sie die Karte wohl gegeben, wenn nicht Harry? Richtig – wahrscheinlich Ron. Und von dem hat Harry sie dann.
Es werden bestimmt immer wieder Dinge auftauchen, die eigentlich unlogisch sind. Aber das lässt sich ja nun einmal nicht ändern. Gegenstände, wie die Karte des Herumtreibers, sind einfach wichtig und ich will und kann sie auch nicht auslassen. Und wenn ich alles begründen würde, bräuchte ich dafür zu lange... Sagen wir einfach, dass Harry sich überall mit anderen Personen durch die Geschichte hindurch gewühlt hat...
Dankeschön geht an Fin-Phoenix, Lese, Tears, Mael, Ginny, Chris, Brit Anas und Maxine
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Time of Darkness
Teil 4 „Confession"
Harry wandte sich von der Tür ab und blickte wieder zu Draco. Jener saß im Schneidersitz auf dem Boden, die Hände auf die aufgeschlagenen Seiten des Buches gelegt, als wollte er gerade umblättern, und blickte zu ihm auf. Seine blaugrauen Augen waren emotionslos, vielleicht nur ein wenig müde...
Ja, wenn Harry es sich recht überlegte, sah Draco sehr erschöpft aus.
Er wirkte dünner als sonst, die Haut war blasser... Und ganz besonders in diesem matten Kerzenschein sah er müde aus. Das flackernde Licht ließ die Augenringe des Jungen deutlich hervortreten und Dracos Augen wirkten dadurch auch sehr düster und unheimlich...
Harry konnte den Schauer, der seinen Rücken hinunter rann, nicht unterdrücken. Unsicher machte er einen Schritt vorwärts, umklammerte seine Tasche als brächte sie ihm Halt, als wäre sie ein Schiff, das ihm vor dem Ertrinken retten könnte...
„Draco...", sagte Harry leise, er war froh, dass er seine Stimme wieder gefunden hatte. „Draco... Ich..."
„Was willst du hier, Harry?", unterbrach der Junge ihn kühl, zog die Augenbrauen leicht zusammen. Seine Augen funkelten wütend.
Harry setzte an, um zu sprechen. Brauchte jedoch einen zweiten Anlauf, ehe die Worte seine Lippen verließen. „Ich bin gekommen, um mit dir zu reden. Ich... ich mache mir Sorgen. Und ich... ich verstehe nicht, weshalb zu mich abblockst. Wenn du... tatsächlich nichts mehr mit mir zu tun haben willst, dann... dann muss es dafür doch einen Grund geben...!"
Draco blickte ihn daraufhin nur an. Minutenlang, wie es Harry schien, doch schließlich senkte Draco den Kopf, blätterte eine Seite des Buches um und fing scheinbar an zu lesen. Harry klappte beinahe der Mund auf. Was sollte das? Was war so schlimm daran, mit ihm zu reden?
„Draco. Gib mir bitte eine Antwort.", verlangte Harry, aber seine Stimme hatte etwas flehendes inne, wofür er sich verfluchte.
Der blonde Slytherin schüttelte seinen Kopf.
Ohne Harry in die Augen zu sehen, sagte er: „Ich habe dir alles gesagt. Geh bitte!"
Harry merkte gar nicht, dass sich seine Hände langsam aber allmählich zu Fäusten bildeten. Er ging auf Draco zu, blieb vor ihm stehen und starrte mit einem enttäuschten aber auch wütenden Ausdruck auf ihn herab.
„Du hast mir nichts gesagt, Draco! Gar nichts!... Du sagtest, es sei besser für uns. Aber warum? Ist das so schwer, mir das zu erklären? Sag es mir einfach!"
Dracos Kopf hob sich ein Stück. Stumm starrte er einige Momente geradeaus, auf die Tür, doch schließlich schüttelte er zögerlich das blonde Haar.
„Gib dich damit zufrieden...", murmelte er leise.
„Wie kannst du nur so stur sein?!", zischte Harry leise. Er spürte, wie Tränen in ihm aufkamen, doch er unterdrückte sie mit aller Kraft. „Wie kannst du nur so egoistisch sein, Draco?! Was soll das? Hör auf, mit mir zu spielen."
Wieder zeigte Draco keinerlei Reaktion.
In Harry brachte dies das Fass zum Überlaufen. Er dachte nicht darüber nach, was er tat. Er stürzte sich einfach nach vorn, auf den Jungen. Und im nächsten Augenblick lag er auf Draco, dessen Handgelenke fest umklammernd. Beide mussten blinzelten. Und diesmal war es Harry, der seine Sprache zuerst wieder fand.
„Rede endlich mit mir!", bat er flüsternd. Seine Wut war auf einmal verpufft. Er sah Draco unter sich – Die blaugrauen Augen starrten ihn so groß und geheimnisvoll an. Er wehrte sich auch nicht, ertrug, ohne sich zu bewegen, sein volles Gewicht. Harry merkte es kaum, aber eine einsame Träne rann über seine Wange und tropfte auf das Gesicht des anderen Jungen...
Draco blinzelte leicht, unterbrach den Blickkontakt zu Harry jedoch nicht.
In seinem Kopf arbeitete es... Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wäre wirklich besser, wenn er nichts wüsste. Wenn er von alle dem ferngehalten werden würde... Und er, er würde Harry erst recht in einen tieferen Strudel der Hilflosigkeit ziehen...
Als Draco die salzige Flüssigkeit auf seiner Wange spürte, breitete sich innerlich Erstaunen in ihm aus. Er hätte nicht gedacht, dass sein Verhalten Harry so sehr beeinflussen, so sehr verletzten würde... Harry brauchte ihn doch eigentlich gar nicht...
„Geh runter... Harry.", flüsterte Draco schließlich. Seine Stimme war ruhig und hatte keinen befehlenden Klang inne.
Der schwarzhaarige Slytherin nickte überflüssiger Weise und löste sich von Draco, setzte sich neben ihn auf den Boden.
Draco richtete sich mit dem Oberkörper auf und sah, dass Harry sich mit dem Ärmel des Umhangs peinlich berührt über das Gesicht wischte. Er ging nicht darauf ein und stand stattdessen mit ein paar geschmeidigen Bewegungen auf. Ihn wunderte, dass er seine Haltung selbst in diesem Moment bewahren konnte...
Harry beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Draco aufstand und an die, bis zum Boden reichenden, Fenster trat.
Wollte er jetzt mit ihm reden? Würde er erzählen, was mit ihm los war? Warum er sich so verhielt?
Es herrschte Stille. Harry empfand sie als unangenehm, da er nicht wusste, was in Draco vorging. Harry wagte es auch nicht, ein Wort zu sprechen. Er hatte eine unbestimmte Angst davor, dass Draco ihn wieder weg schicken würde, einfach so. Er wusste, dass er dies nicht verkraften konnte...
Draco wiederum zwang sich, sich über seine Gedanken und Gefühle im Klaren zu werden. Während er nach außen hin ruhig und beherrscht wirkte, tobte innerlich ein Chaos.
Unruhig schweifte sein Blick durch das Fenster, beobachtete die Äste der Bäume, die sich im Wind wogen... Sein Blick wanderte zu dem dunklen Himmel hinauf. Er hatte das Gefühl, dass es bald wieder schneien würde. Vielleicht sogar schon heute Nacht...
Draco seufzte. Er senkte den Kopf, blickte auf seine Füße.
„Als der... der Brief im Dezember kam, habe ich dir nicht die Wahrheit gesagt, Harry. Ich hielt es für besser, dir nicht alles zu erzählen. Ich glaubte, dass du irgendwie... dass du damit nicht zurecht kommen würdest."
Harry hatte aufgeblickt, nachdem Draco die ersten Worte gesprochen hatte.
Ein unbändiges Glücksgefühl breitete sich in ihm aus, ließ ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen erscheinen... Draco redete mit ihm! Er war ihm doch nicht egal... und er – Harry – bedeutete ihm etwas...
„Dass mein Vater mich nach Hause gerufen hatte, war natürlich keine Lüge. Aber er hatte mir sehr wohl mitgeteilt, warum ich zu ihm kommen sollte..."
Draco hielt inne. Er legte nachdenklich seine Hände an die kalten Scheiben des Fensters...
„Wie du weißt, ist der Dunkle Lord wieder im Besitz seiner alten Kräfte. Er... er steht kurz davor so wie vor fünfzehn Jahren weiter zu machen. Er steht am Anfang einer neuen Herrschaft... Und mein Vater ist Death Eater. Das weißt du. Man hat es schon oft genug gehört und ich habe es dir auch einmal erzählt... Und ich, ich bin sein Sohn. Somit muss ich ebenfalls ein Death Eater werden. Das wollte er mir klar machen. Verstehst du? – Es ist... auch eine Frage der Ehre, es zu tun. Ich will meinen Vater nicht enttäuschen, auch wenn..."
Draco schloss gequält die Augen und presste die Lippen aufeinander. Nur mühsam konnte er die Erinnerungen, die ihm ins Gedächtnis kamen, wieder verdrängen.
„Auch wenn ich... ich ihn hasse.", beendete er schließlich flüsternd.
Harry wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Auch seine Gedanken wirbelten ihm wild im Kopf umher und er hatte Mühe, sie zu ordnen, klar zu denken... Dass Draco ein Death Eater werden musste, war irgendwie... ja, fast selbstverständlich gewesen. Viele Schüler aus Slytherin, wenige auch aus anderen Häusern, hatten Eltern, die einst dem Dunklen Lord gedient hatten und es nun wieder taten. Und es war sehr wahrscheinlich, dass ihre Kinder ihnen folgten. Besonders jetzt, da Voldemort wieder im Inbegriff seiner alten Kräfte und bald auch Macht war.
Doch trotzdem verstand Harry nicht, was Draco wirklich damit ausdrücken wollte. Er würde seinem Vater, dem Dunklen Lord folgen... und? Harry würde sich immer und überall den Kopf darüber zerbrechen, ob Draco noch lebte, aber trotzdem konnten sie doch jetzt befreundet sein. Jetzt, hier in Hogwarts... Jetzt das Leben genießen und nicht an die unabwendbare Zukunft denken.
„Ich... ich verstehe nicht ganz, was du mir-—"
„Du bist durch und durch gut, Harry.", unterbrach ihn der blonde Junge kühl, seine Stimme war schneidend. „Du hast ein gutes Herz, du bist nicht böse. Kannst es nicht einmal sein... Es wunderte mich schon in der ersten Klasse, dass du nach Slytherin gekommen bist. Ich habe damals schon gedacht, dass du nach Gryffindor kommst. Eigentlich denke ich sogar noch heute, dass du dort hin gehörst... Was ich dir sagen will, ist, dass zwischen uns keine... keine Freundschaft existieren kann. Ich bin schon fast ein Anhänger des Dunklen Lords und du, du bist sozusagen sein Erzfeind."
Harry konnte den Gedankengängen des Slytherin einfach nicht folgen. Bloß weil sie so gegensätzlich waren, konnte doch eine Beziehung zwischen ihnen existieren. Es musste doch niemand davon wissen. Und er, er hatte auch kein Problem damit, dass Draco der Sohn eines Death Eaters war. Es war ihm – so seltsam es auch klingen mochte – total egal. Draco war Draco. Niemand anderes...
„Draco... Ich kann damit leben. Ich habe kein Problem damit, dass du..."
„Ich kann damit aber nicht leben.", widersprach ihm der blonde Junge. Draco stand noch immer bewegungslos am Fenster, seine Stirn hatte er gegen das Glas gelehnt, seine Hände stützten sich daran ab.
„Wieso nicht? Was ist so schlimm daran? Es muss doch niemand wissen..."
„...Ich kann damit nicht umgehen."
„Aber warum denn nur? Versuche es doch wenigstens... was können uns die anderen schon antun!?"
„... Harry, tust du eigentlich nur so naiv? Verstehst du nicht...? Ich... kann es nicht ertragen, dich jeden Tag zu sehen, dich bei mir zu haben... – wo ich doch weiß, dass jegliche Beziehung zwischen uns nicht gut ist. Ich will dich nicht jeden Tag sehen müssen und daran denken, dass du eines Tages mein Feind bist. Dass ich dich vielleicht sogar töten soll... Verstehst du es denn nicht? Ich kann es nicht – Ich... ich empfinde..."
Draco stockte.
„Was... empfindest du...?", hauchte Harry leise mit einer gewissen Ahnung.
Doch statt einer Antwort löste sich Draco vom Fenster, drehte sich um. In seinen Augen stand Wut geschrieben. Wut, die Harry erschreckte und verwunderte, die ihn auf dem Boden zurück weichen ließ. Was hatte er denn nun schlimmes gesagt?
„Was ich empfinde...", sagte Draco ruhig und seine Worte standen in Kontrast zu seinem Gesichtsausdruck. Er verringerte den Abstand zwischen ihm und Harry, stand schließlich vor dem Jungen. Seine Augen wurden ernst.
„Soll ich es dir zeigen, Harry?", fragte er, wartete aber nicht auf die Antwort.
Draco beugte sich hinab und Harry spürte, wie eine Hand unter seinen Hinterkopf geschoben wurde, er dazu gebracht wurde, aufzublicken. Harry wusste nicht, was die blaugrauen Augen ihm sagen wollten. Hatte er sie eigentlich je richtig verstanden? Hatte er Draco je richtig verstanden? Wirklich gewusst, was er gedacht und gefühlt hatte?
Was immer auch die Antwort war, Harry wusste es, als warme Lippen die seinen berührten.
Es war ein seltsames Gefühl. Es fühlte sich... schön an, wie er zugeben musste, aber auch seltsam. Es waren... es waren Dracos Lippen. Die Lippen seines Freundes... oder? War Draco jetzt überhaupt noch sein ‚Freund' und nicht schon viel mehr?
Harry erwiderte den Kuss nicht. Er war innerlich viel zu überrascht, um das zu tun. Bewegungslos und mit halb geschlossenen Liedern ließ er diesen Moment an sich vorbei ziehen. Diesen Augenblick, der eine kurze Ewigkeit andauerte.
Ewigkeit, die endete.
Als Draco sich löste, war sein Atem schwer. Er zog seine Hand nicht zurück, strich stattdessen zögerlich über den Haaransatz Harrys.
„Ich... Ich kann damit nicht leben, Harry. Ich kann keine solchen Gefühle für dich hegen und dabei daran denken, dass du irgendwann mein Feind bist, dass ich dein Feind bin. Verstehst du das...?"
Natürlich verstand er es. Verstehen war aber immer nur die eine Seite. Etwas akzeptieren die andere...
„Liebst du mich?", fragte Harry rau.
Draco antwortete erst nach einigen Momenten der Ruhe. Seine Stimme war weich, die Verzweiflung war auf einmal nicht zu hören, nur die Wahrheit mit der er sprach und die Angst.
Er sagte: „Ich... Ich liebe dich... Und ich hasse diese Liebe – weil sie keine Zukunft hat..."
Harry nickte matt.
Vorsichtig umfasste er Dracos freies Handgelenk, legte es auf seine Schultern und beugte sich nach vorne, um den Jungen sanft zu umarmen. Draco folgte der stillen Aufforderung und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter, streichelte zögernd mit den Händen über den Rücken...
Der schwarzhaarige Junge machte unbewusst die Augen zu, atmete den Geruch ein, der ihm so vertraut und plötzlich so fremd aber auch angenehm war. Er dachte nach...
Draco empfand Liebe für ihn. Er liebte ihn. Es klang seltsam in Harrys Ohren, aber nicht abstoßend und irgendwie auch nicht überraschend. Nein, auf eine gewisse Weise war es schön geliebt zu werden, gebraucht zu werden. Auch wenn er selbst nicht genau wusste, was er empfand. Bisher war da nur Freundschaft gewesen, oder? Vielleicht ein bisschen mehr - Aber Liebe? Wirkliche Liebe?... Andererseits – warum hatte er nichts gegen den Kuss unternommen? Warum umarmte er Draco jetzt?
„Draco, ich..."
Doch der Angesprochene ließ ihn nicht ausreden. „Du musst meine Gefühle nicht erwidern. Das erwarte ich nicht von dir. Ich will nur, dass du es akzeptierst. Einfach hinnimmst, ja?"
„Wie könnte ich das nicht akzeptieren...?", murmelte Harry gegen Dracos Umhang. Und vergrub sein Gesicht regelrecht in ihm, als er die nächsten Worte sprach. „Du bist mir sehr wichtig... Eigentlich das Wichtigste in meinem Leben..."
Harry spürte einen vorsichtigen Kuss in seinem Nacken.
„Danke.", hauchte Draco.
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Anmerkung:
Öhm ja... Bitte schlagt mich nicht. *sich vorbeugend duckt* Tut mir Leid, wenn ich euch enttäuschen musste, aber – wie ihr gelesen habt - kein wirkliches Slash.
Als ich den Teil geschrieben hab (und sich meine Finger auf der Tatstatur selbstständig gemacht haben und ganz und gar nicht das geschrieben haben, was ich ursprünglich wollte) habe ich mich dagegen entschieden. Das geht mir dann doch etwas zu schnell und wirkt (finde ich zumindest) zu sehr OOC. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine und seid mir nicht böse.
(Wenn sich meine Planung für die nächsten Kapitel nicht wieder ändert, ist es im übernächsten Kapitel entgültig so weit... ^.^'' )
Na ja... War das Gespräch denn okay? Der Schluss nicht zu kitschig? Alles halbfix realistisch?
Schreibt mir Reviews! Kritik und Lob *sehr* erwünscht! *g*
Disclaimer: Harry Potter gehört J.K. Rowling (nur ein paar Charaktere gehören mir, die allerdings erst später auftauchen...) und ich möchte kein Geld mit dieser Story machen.
Genre: Slash, Drama, Romance
Rating: PG-13
Pairing: Harry x Draco
Kommentar:
Ich muss mich zweifach bei euch entschuldigen. ^.^°
Der erste Grund ist, dass es ein wenig länger gedauert hat (obwohl ich finde, dass drei Tage okay sind...) und zweite Grund... na ja, das werdet ihr noch sehen...
@Ginny – hm... ja. Wem hätten sie die Karte wohl gegeben, wenn nicht Harry? Richtig – wahrscheinlich Ron. Und von dem hat Harry sie dann.
Es werden bestimmt immer wieder Dinge auftauchen, die eigentlich unlogisch sind. Aber das lässt sich ja nun einmal nicht ändern. Gegenstände, wie die Karte des Herumtreibers, sind einfach wichtig und ich will und kann sie auch nicht auslassen. Und wenn ich alles begründen würde, bräuchte ich dafür zu lange... Sagen wir einfach, dass Harry sich überall mit anderen Personen durch die Geschichte hindurch gewühlt hat...
Dankeschön geht an Fin-Phoenix, Lese, Tears, Mael, Ginny, Chris, Brit Anas und Maxine
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Time of Darkness
Teil 4 „Confession"
Harry wandte sich von der Tür ab und blickte wieder zu Draco. Jener saß im Schneidersitz auf dem Boden, die Hände auf die aufgeschlagenen Seiten des Buches gelegt, als wollte er gerade umblättern, und blickte zu ihm auf. Seine blaugrauen Augen waren emotionslos, vielleicht nur ein wenig müde...
Ja, wenn Harry es sich recht überlegte, sah Draco sehr erschöpft aus.
Er wirkte dünner als sonst, die Haut war blasser... Und ganz besonders in diesem matten Kerzenschein sah er müde aus. Das flackernde Licht ließ die Augenringe des Jungen deutlich hervortreten und Dracos Augen wirkten dadurch auch sehr düster und unheimlich...
Harry konnte den Schauer, der seinen Rücken hinunter rann, nicht unterdrücken. Unsicher machte er einen Schritt vorwärts, umklammerte seine Tasche als brächte sie ihm Halt, als wäre sie ein Schiff, das ihm vor dem Ertrinken retten könnte...
„Draco...", sagte Harry leise, er war froh, dass er seine Stimme wieder gefunden hatte. „Draco... Ich..."
„Was willst du hier, Harry?", unterbrach der Junge ihn kühl, zog die Augenbrauen leicht zusammen. Seine Augen funkelten wütend.
Harry setzte an, um zu sprechen. Brauchte jedoch einen zweiten Anlauf, ehe die Worte seine Lippen verließen. „Ich bin gekommen, um mit dir zu reden. Ich... ich mache mir Sorgen. Und ich... ich verstehe nicht, weshalb zu mich abblockst. Wenn du... tatsächlich nichts mehr mit mir zu tun haben willst, dann... dann muss es dafür doch einen Grund geben...!"
Draco blickte ihn daraufhin nur an. Minutenlang, wie es Harry schien, doch schließlich senkte Draco den Kopf, blätterte eine Seite des Buches um und fing scheinbar an zu lesen. Harry klappte beinahe der Mund auf. Was sollte das? Was war so schlimm daran, mit ihm zu reden?
„Draco. Gib mir bitte eine Antwort.", verlangte Harry, aber seine Stimme hatte etwas flehendes inne, wofür er sich verfluchte.
Der blonde Slytherin schüttelte seinen Kopf.
Ohne Harry in die Augen zu sehen, sagte er: „Ich habe dir alles gesagt. Geh bitte!"
Harry merkte gar nicht, dass sich seine Hände langsam aber allmählich zu Fäusten bildeten. Er ging auf Draco zu, blieb vor ihm stehen und starrte mit einem enttäuschten aber auch wütenden Ausdruck auf ihn herab.
„Du hast mir nichts gesagt, Draco! Gar nichts!... Du sagtest, es sei besser für uns. Aber warum? Ist das so schwer, mir das zu erklären? Sag es mir einfach!"
Dracos Kopf hob sich ein Stück. Stumm starrte er einige Momente geradeaus, auf die Tür, doch schließlich schüttelte er zögerlich das blonde Haar.
„Gib dich damit zufrieden...", murmelte er leise.
„Wie kannst du nur so stur sein?!", zischte Harry leise. Er spürte, wie Tränen in ihm aufkamen, doch er unterdrückte sie mit aller Kraft. „Wie kannst du nur so egoistisch sein, Draco?! Was soll das? Hör auf, mit mir zu spielen."
Wieder zeigte Draco keinerlei Reaktion.
In Harry brachte dies das Fass zum Überlaufen. Er dachte nicht darüber nach, was er tat. Er stürzte sich einfach nach vorn, auf den Jungen. Und im nächsten Augenblick lag er auf Draco, dessen Handgelenke fest umklammernd. Beide mussten blinzelten. Und diesmal war es Harry, der seine Sprache zuerst wieder fand.
„Rede endlich mit mir!", bat er flüsternd. Seine Wut war auf einmal verpufft. Er sah Draco unter sich – Die blaugrauen Augen starrten ihn so groß und geheimnisvoll an. Er wehrte sich auch nicht, ertrug, ohne sich zu bewegen, sein volles Gewicht. Harry merkte es kaum, aber eine einsame Träne rann über seine Wange und tropfte auf das Gesicht des anderen Jungen...
Draco blinzelte leicht, unterbrach den Blickkontakt zu Harry jedoch nicht.
In seinem Kopf arbeitete es... Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wäre wirklich besser, wenn er nichts wüsste. Wenn er von alle dem ferngehalten werden würde... Und er, er würde Harry erst recht in einen tieferen Strudel der Hilflosigkeit ziehen...
Als Draco die salzige Flüssigkeit auf seiner Wange spürte, breitete sich innerlich Erstaunen in ihm aus. Er hätte nicht gedacht, dass sein Verhalten Harry so sehr beeinflussen, so sehr verletzten würde... Harry brauchte ihn doch eigentlich gar nicht...
„Geh runter... Harry.", flüsterte Draco schließlich. Seine Stimme war ruhig und hatte keinen befehlenden Klang inne.
Der schwarzhaarige Slytherin nickte überflüssiger Weise und löste sich von Draco, setzte sich neben ihn auf den Boden.
Draco richtete sich mit dem Oberkörper auf und sah, dass Harry sich mit dem Ärmel des Umhangs peinlich berührt über das Gesicht wischte. Er ging nicht darauf ein und stand stattdessen mit ein paar geschmeidigen Bewegungen auf. Ihn wunderte, dass er seine Haltung selbst in diesem Moment bewahren konnte...
Harry beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Draco aufstand und an die, bis zum Boden reichenden, Fenster trat.
Wollte er jetzt mit ihm reden? Würde er erzählen, was mit ihm los war? Warum er sich so verhielt?
Es herrschte Stille. Harry empfand sie als unangenehm, da er nicht wusste, was in Draco vorging. Harry wagte es auch nicht, ein Wort zu sprechen. Er hatte eine unbestimmte Angst davor, dass Draco ihn wieder weg schicken würde, einfach so. Er wusste, dass er dies nicht verkraften konnte...
Draco wiederum zwang sich, sich über seine Gedanken und Gefühle im Klaren zu werden. Während er nach außen hin ruhig und beherrscht wirkte, tobte innerlich ein Chaos.
Unruhig schweifte sein Blick durch das Fenster, beobachtete die Äste der Bäume, die sich im Wind wogen... Sein Blick wanderte zu dem dunklen Himmel hinauf. Er hatte das Gefühl, dass es bald wieder schneien würde. Vielleicht sogar schon heute Nacht...
Draco seufzte. Er senkte den Kopf, blickte auf seine Füße.
„Als der... der Brief im Dezember kam, habe ich dir nicht die Wahrheit gesagt, Harry. Ich hielt es für besser, dir nicht alles zu erzählen. Ich glaubte, dass du irgendwie... dass du damit nicht zurecht kommen würdest."
Harry hatte aufgeblickt, nachdem Draco die ersten Worte gesprochen hatte.
Ein unbändiges Glücksgefühl breitete sich in ihm aus, ließ ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen erscheinen... Draco redete mit ihm! Er war ihm doch nicht egal... und er – Harry – bedeutete ihm etwas...
„Dass mein Vater mich nach Hause gerufen hatte, war natürlich keine Lüge. Aber er hatte mir sehr wohl mitgeteilt, warum ich zu ihm kommen sollte..."
Draco hielt inne. Er legte nachdenklich seine Hände an die kalten Scheiben des Fensters...
„Wie du weißt, ist der Dunkle Lord wieder im Besitz seiner alten Kräfte. Er... er steht kurz davor so wie vor fünfzehn Jahren weiter zu machen. Er steht am Anfang einer neuen Herrschaft... Und mein Vater ist Death Eater. Das weißt du. Man hat es schon oft genug gehört und ich habe es dir auch einmal erzählt... Und ich, ich bin sein Sohn. Somit muss ich ebenfalls ein Death Eater werden. Das wollte er mir klar machen. Verstehst du? – Es ist... auch eine Frage der Ehre, es zu tun. Ich will meinen Vater nicht enttäuschen, auch wenn..."
Draco schloss gequält die Augen und presste die Lippen aufeinander. Nur mühsam konnte er die Erinnerungen, die ihm ins Gedächtnis kamen, wieder verdrängen.
„Auch wenn ich... ich ihn hasse.", beendete er schließlich flüsternd.
Harry wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Auch seine Gedanken wirbelten ihm wild im Kopf umher und er hatte Mühe, sie zu ordnen, klar zu denken... Dass Draco ein Death Eater werden musste, war irgendwie... ja, fast selbstverständlich gewesen. Viele Schüler aus Slytherin, wenige auch aus anderen Häusern, hatten Eltern, die einst dem Dunklen Lord gedient hatten und es nun wieder taten. Und es war sehr wahrscheinlich, dass ihre Kinder ihnen folgten. Besonders jetzt, da Voldemort wieder im Inbegriff seiner alten Kräfte und bald auch Macht war.
Doch trotzdem verstand Harry nicht, was Draco wirklich damit ausdrücken wollte. Er würde seinem Vater, dem Dunklen Lord folgen... und? Harry würde sich immer und überall den Kopf darüber zerbrechen, ob Draco noch lebte, aber trotzdem konnten sie doch jetzt befreundet sein. Jetzt, hier in Hogwarts... Jetzt das Leben genießen und nicht an die unabwendbare Zukunft denken.
„Ich... ich verstehe nicht ganz, was du mir-—"
„Du bist durch und durch gut, Harry.", unterbrach ihn der blonde Junge kühl, seine Stimme war schneidend. „Du hast ein gutes Herz, du bist nicht böse. Kannst es nicht einmal sein... Es wunderte mich schon in der ersten Klasse, dass du nach Slytherin gekommen bist. Ich habe damals schon gedacht, dass du nach Gryffindor kommst. Eigentlich denke ich sogar noch heute, dass du dort hin gehörst... Was ich dir sagen will, ist, dass zwischen uns keine... keine Freundschaft existieren kann. Ich bin schon fast ein Anhänger des Dunklen Lords und du, du bist sozusagen sein Erzfeind."
Harry konnte den Gedankengängen des Slytherin einfach nicht folgen. Bloß weil sie so gegensätzlich waren, konnte doch eine Beziehung zwischen ihnen existieren. Es musste doch niemand davon wissen. Und er, er hatte auch kein Problem damit, dass Draco der Sohn eines Death Eaters war. Es war ihm – so seltsam es auch klingen mochte – total egal. Draco war Draco. Niemand anderes...
„Draco... Ich kann damit leben. Ich habe kein Problem damit, dass du..."
„Ich kann damit aber nicht leben.", widersprach ihm der blonde Junge. Draco stand noch immer bewegungslos am Fenster, seine Stirn hatte er gegen das Glas gelehnt, seine Hände stützten sich daran ab.
„Wieso nicht? Was ist so schlimm daran? Es muss doch niemand wissen..."
„...Ich kann damit nicht umgehen."
„Aber warum denn nur? Versuche es doch wenigstens... was können uns die anderen schon antun!?"
„... Harry, tust du eigentlich nur so naiv? Verstehst du nicht...? Ich... kann es nicht ertragen, dich jeden Tag zu sehen, dich bei mir zu haben... – wo ich doch weiß, dass jegliche Beziehung zwischen uns nicht gut ist. Ich will dich nicht jeden Tag sehen müssen und daran denken, dass du eines Tages mein Feind bist. Dass ich dich vielleicht sogar töten soll... Verstehst du es denn nicht? Ich kann es nicht – Ich... ich empfinde..."
Draco stockte.
„Was... empfindest du...?", hauchte Harry leise mit einer gewissen Ahnung.
Doch statt einer Antwort löste sich Draco vom Fenster, drehte sich um. In seinen Augen stand Wut geschrieben. Wut, die Harry erschreckte und verwunderte, die ihn auf dem Boden zurück weichen ließ. Was hatte er denn nun schlimmes gesagt?
„Was ich empfinde...", sagte Draco ruhig und seine Worte standen in Kontrast zu seinem Gesichtsausdruck. Er verringerte den Abstand zwischen ihm und Harry, stand schließlich vor dem Jungen. Seine Augen wurden ernst.
„Soll ich es dir zeigen, Harry?", fragte er, wartete aber nicht auf die Antwort.
Draco beugte sich hinab und Harry spürte, wie eine Hand unter seinen Hinterkopf geschoben wurde, er dazu gebracht wurde, aufzublicken. Harry wusste nicht, was die blaugrauen Augen ihm sagen wollten. Hatte er sie eigentlich je richtig verstanden? Hatte er Draco je richtig verstanden? Wirklich gewusst, was er gedacht und gefühlt hatte?
Was immer auch die Antwort war, Harry wusste es, als warme Lippen die seinen berührten.
Es war ein seltsames Gefühl. Es fühlte sich... schön an, wie er zugeben musste, aber auch seltsam. Es waren... es waren Dracos Lippen. Die Lippen seines Freundes... oder? War Draco jetzt überhaupt noch sein ‚Freund' und nicht schon viel mehr?
Harry erwiderte den Kuss nicht. Er war innerlich viel zu überrascht, um das zu tun. Bewegungslos und mit halb geschlossenen Liedern ließ er diesen Moment an sich vorbei ziehen. Diesen Augenblick, der eine kurze Ewigkeit andauerte.
Ewigkeit, die endete.
Als Draco sich löste, war sein Atem schwer. Er zog seine Hand nicht zurück, strich stattdessen zögerlich über den Haaransatz Harrys.
„Ich... Ich kann damit nicht leben, Harry. Ich kann keine solchen Gefühle für dich hegen und dabei daran denken, dass du irgendwann mein Feind bist, dass ich dein Feind bin. Verstehst du das...?"
Natürlich verstand er es. Verstehen war aber immer nur die eine Seite. Etwas akzeptieren die andere...
„Liebst du mich?", fragte Harry rau.
Draco antwortete erst nach einigen Momenten der Ruhe. Seine Stimme war weich, die Verzweiflung war auf einmal nicht zu hören, nur die Wahrheit mit der er sprach und die Angst.
Er sagte: „Ich... Ich liebe dich... Und ich hasse diese Liebe – weil sie keine Zukunft hat..."
Harry nickte matt.
Vorsichtig umfasste er Dracos freies Handgelenk, legte es auf seine Schultern und beugte sich nach vorne, um den Jungen sanft zu umarmen. Draco folgte der stillen Aufforderung und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter, streichelte zögernd mit den Händen über den Rücken...
Der schwarzhaarige Junge machte unbewusst die Augen zu, atmete den Geruch ein, der ihm so vertraut und plötzlich so fremd aber auch angenehm war. Er dachte nach...
Draco empfand Liebe für ihn. Er liebte ihn. Es klang seltsam in Harrys Ohren, aber nicht abstoßend und irgendwie auch nicht überraschend. Nein, auf eine gewisse Weise war es schön geliebt zu werden, gebraucht zu werden. Auch wenn er selbst nicht genau wusste, was er empfand. Bisher war da nur Freundschaft gewesen, oder? Vielleicht ein bisschen mehr - Aber Liebe? Wirkliche Liebe?... Andererseits – warum hatte er nichts gegen den Kuss unternommen? Warum umarmte er Draco jetzt?
„Draco, ich..."
Doch der Angesprochene ließ ihn nicht ausreden. „Du musst meine Gefühle nicht erwidern. Das erwarte ich nicht von dir. Ich will nur, dass du es akzeptierst. Einfach hinnimmst, ja?"
„Wie könnte ich das nicht akzeptieren...?", murmelte Harry gegen Dracos Umhang. Und vergrub sein Gesicht regelrecht in ihm, als er die nächsten Worte sprach. „Du bist mir sehr wichtig... Eigentlich das Wichtigste in meinem Leben..."
Harry spürte einen vorsichtigen Kuss in seinem Nacken.
„Danke.", hauchte Draco.
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Anmerkung:
Öhm ja... Bitte schlagt mich nicht. *sich vorbeugend duckt* Tut mir Leid, wenn ich euch enttäuschen musste, aber – wie ihr gelesen habt - kein wirkliches Slash.
Als ich den Teil geschrieben hab (und sich meine Finger auf der Tatstatur selbstständig gemacht haben und ganz und gar nicht das geschrieben haben, was ich ursprünglich wollte) habe ich mich dagegen entschieden. Das geht mir dann doch etwas zu schnell und wirkt (finde ich zumindest) zu sehr OOC. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine und seid mir nicht böse.
(Wenn sich meine Planung für die nächsten Kapitel nicht wieder ändert, ist es im übernächsten Kapitel entgültig so weit... ^.^'' )
Na ja... War das Gespräch denn okay? Der Schluss nicht zu kitschig? Alles halbfix realistisch?
Schreibt mir Reviews! Kritik und Lob *sehr* erwünscht! *g*
