Shuichi blinzelte und rieb sich verschlafen die Augen, als er sich aufsetzte. Ihm war ein wenig schwindelig, aber das würde sicher wieder vorbeigehen.

"Shu-chan! Du bist wieder wach! Wie geht es dir? Ich hab mir ja solche Sorgen um dich gemacht! Und die anderen sind auch schon ganz krank vor Sorge! Was machst du auch für Sachen? Einfach so mitten auf der Straße umzukippen! Sei froh, dass der nette Mann da war und dir geholfen hat! Wer weiß, was dir sonst alles hätte passieren können! Nicht auszudenken!", plapperte Sakuma direkt drauflos und fiel dem Jungen um den Hals. Er war ja so erleichtert, dass es dem Kleinen wieder etwas besser zu gehen schien. Shuichi blinzelte verwirrt. "Sa... Sakuma-san?", murmelte er.

In diesem Moment kamen Teru und Sugizo herein. Lächelnd beobachteten sie diese zugegebenermaßen rührende Szene. "Du hast Recht.", flüsterte Sugi seinem Freund zu. "Es wäre wirklich schade, wenn er sterben müsste. Er ist niedlich."

Als Shuichi Teru sah, lächelte er. Er schaffte es irgendwie, sich aus Ryuichi's Klammergriff zu befreien. "Ist schon gut, Sakuma-san... erwürg mich jetzt bitte nicht!" Ryuichi blinzelte. "Wieso nennst du mich immer noch Sakuma-san? Warum sagst du nicht endlich Ryuichi zu mir? Ich dachte, wir sind Freunde!" Tränen traten ihm in die Augen und er schniefte.

Shindou sah ihn bestürzt an. "Aber natürlich sind wir Freunde!", erwiderte der Junge. "Aber ich bin es halt gewöhnt, Sakuma-san zu dir zu sagen."

Sugi musste grinsen. "Irgendwie kann ich verstehen, warum du ihn magst!", meinte er zu Teru.

Shuichi und Ryuichi sahen auf. Sie bemerkten den Mann, der mit Teru zusammen den Raum betreten hatte, erst jetzt. Shindou sah den schwarzhaarigen Mann fragend an, wobei er auf Sugizo deutete. Teru nickte.

"Das ist Sugizo. Er ist ein sehr alter Freund von mir." An der Art, wie er das Wort 'sehr' betonte, konnte Shuichi sich schon denken, dass er damit nicht bloß ein paar Jahre meinte. Er sagte jedoch nichts. Er glaubte nicht, dass die beiden Männer begeistert sein würden, wenn er Sakuma verriet, dass sie Vampire waren. Dieser Ryuichi, vor dem Teru ihn gestern gerettet hatte, hatte ja schon gesagt, dass er - Shuichi - würde sterben müssen, weil er zuviel wusste. Und er wollte nicht, dass Sakuma ebenfalls sterben musste.

Sugizo lächelte die beiden fröhlich an. "Freut mich, euch kennen zu lernen!" Shuichi und Ryuichi lächelten zurück. "Gleichfalls.", antworteten sie beide gleichzeitig.

Sugi's Lächeln wurde noch breiter. "Der mit den grünen Haaren gefällt mir!", meinte er grinsend zu Teru. "Darf ich ihn mit zu mir nach Hause nehmen?"

Teru, Shindou und Sakuma sahen ihn mit großen Augen und offenen Mündern an. "Was meint er damit?", wandte sich Ryuichi an den pinkhaarigen Jungen. Doch der schüttelte nur den Kopf. Er war in der Tat sprachlos.

"Weißt du, was er damit meint?", meinte Ryuichi schließlich zu Kumagorou, den er dicht vor sein Gesicht hielt. In diesem Moment gab Sugizo einen entzückten Laut von sich und setzte sich neben Sakuma. "Ist der niedlich! Wer ist denn das?"

Ryuichi sah ihn verwirrt an und blinzelte. "Das ist Kumagorou.", antwortete er unsicher. Sugi schien hellauf begeistert von dem rosafarbenen Stoffhasen zu sein. "Kumagorou also? Ach herrje, ist der süß!"

Sakuma freute sich darüber, dass er Kuma-chan auf Anhieb zu mögen schien. Er grinste den Plüschhasen an. "Sieh mal, Kuma-chan! Das ist Sugizo. Ich glaube, er mag dich!" Er hielt den Stoffhasen an sein Ohr, um zu hören, was er sagte. Dann hielt er ihn Sugizo hin. "Kuma-chan mag dich auch!", verkündete er fröhlich.

Vorsichtig nahm Sugi das Plüschtier in beide Hände, setzte es auf seinen Schoß und streichelte ihm über den Kopf. "Da bin ich aber froh, dass du mich auch magst! Weißt du, ich bin immer ganz furchtbar traurig, wenn mich jemand nicht mag."

"Kuma-chan ist auch oft traurig, weil ihn viele Leute nicht mögen. Und das macht Ryuichi auch traurig, weil Kumagorou sein bester Freund ist. Aber viele Leute sagen, ich bin zu alt für so ein albernes Stofftier. Dabei ist Kumagorou gar nicht albern! Er ist intelligent!" Trotzige Tränen stiegen ihm in die Augen. "Die Leute sind immer so gemein zu Kuma-chan, dabei hat er ihnen gar nichts getan!"

Sugizo blinzelte. Dieser Ryuichi schien sich das Ganze wirklich sehr zu Herzen zu nehmen. Aber irgendwie fand er das wirklich niedlich. Und vor allem auch interessant. Er würde diesen Mann wirklich zu gerne mit nach Hause nehmen, um ihn zu studieren.