Als Shuichi aufwachte, war es still und dunkel. Scheinbar schlief Teru
schon. Mussten Vampire eigentlich schlafen? Er wusste es nicht. Zuvor hatte
er immer geglaubt, dass Vampire tagsüber schliefen, weil sie das
Sonnenlicht nicht vertrugen und nachts jagten.
Leise stand der Junge auf und tapste in die Küche. Er hatte furchtbaren Durst, das war auch der Grund, warum er wach geworden war. Shindou machte das Licht in der Küche an. Teru war nicht hier. Er ging ins Schlafzimmer zurück und machte auch dort das Licht an. Dort war er auch nicht. Der pinkhaarige Sänger biss sich auf die Unterlippe. Wo konnte der schwarzhaarige Mann sein? Und wie lange war er schon weg? Er sah auf die Uhr - es war fast halb vier! Was um alles in der Welt mochte Teru um diese Uhrzeit wohl machen?
Schließlich schüttelte er seufzend den Kopf. Warum machte er sich eigentlich solche Sorgen? Womöglich war Teru einfach nur ein wenig spazieren. Oder er brachte Hisashi nach Hause. Und hier würde ihm sicher nichts passieren.
Shuichi öffnete den Kühlschrank und verzog das Gesicht. Der Inhalt bestand hauptsächlich aus Bierdosen. Das erinnerte ihn an Yuki. Langsam ging er einen Schritt zurück, dabei ließ er die Kühlschranktür los, die sofort zufiel.
Ihm kamen die Tränen. Was, wenn er Yuki niemals wiedersehen würde? Wenn Teru und Sugizo nun doch keine Lösung fanden und er sterben musste? Sicher machte sich der blonde Schriftsteller Sorgen um ihn. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, wo er war!
Schluchzend sank der Junge auf die Knie. Was, wenn Yuki nun dachte, er hätte ihn verlassen? Womöglich wollte der kühle Autor nichts mehr von ihm wissen. Vielleicht war er ja froh, ihn los zu sein. Wenn man bedachte, wie Yuki sich in der letzten Zeit verhalten hatte, war das gar nicht so unwahrscheinlich. Er hörte nicht, wie die Wohnungstür leise aufgeschlossen wurde und Teru die Wohnung betrat.
"Shuichi?" Er erhielt keine Antwort. Das Licht in der Küche brannte, ebenso im Schlafzimmer. Der schwarzhaarige Mann blinzelte. Er fühlte, dass der Junge litt. Leise ging er in die Küche und sah Shuichi weinend vor dem Kühlschrank knien. Teru trat auf das kleine Häufchen Elend zu und ging neben ihm in die Hocke. Er nahm den Jungen in den Arm und fuhr ihm sacht über den Rücken, um ihn ein wenig zu beruhigen.
"Shhht... ist ja schon gut...", flüsterte er leise. "Du vermisst Yuki sehr, hm?"
Shuichi war nicht in der Lage zu antworten, er nickte nur. Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis der Kleine sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Schließlich hörte er auf zu schluchzen und hob den Kopf. Er sah Teru mit großen tränenerfüllten Augen an.
Dem schwarzhaarigen Mann brach fast das Herz, als er den Schmerz und die Angst in den Augen des Jungen sah.
"Ich will nicht sterben!", wimmerte Shindou mit brüchiger Stimme. "Ich will Yuki wiedersehen! Aber... aber ich habe Angst, dass er mich nicht mehr sehen will!"
Teru musste schlucken. Er konnte den Jungen verstehen. Wäre er jetzt in seiner Situation, würde es ihm nicht anders ergehen. Er würde auch nur an Hisashi denken... "Wenn du nicht willst, musst du nicht sterben.", murmelte er. "Und dann kannst du deinen Yuki wiedersehen."
"Hontou-ni?" Shuichi's Augen wurden noch größer. "Heißt das... ihr habt eine Lösung gefunden?"
Teru nickte.
"Welche?", wollte der pinkhaarige Sänger wissen. Nun sah er ihn voller Erwartung und Hoffnung an.
Es fiel dem schwarzhaarigen Mann nicht gerade leicht, dem Jungen zu sagen, worin diese Lösung bestand, aber er musste es tun. Auch wenn dem Kleinen die Alternative nicht unbedingt gefallen würde. "Wir machen dich zum Vampir."
Shuichi kippte fast nach hinten, als er das hörte. "Mich... mich zum..." Er schluckte. "Eine andere Lösung gibt es nicht?", fragte er leise. Teru schüttelte den Kopf. "Leider nein. Entweder du wirst zum Vampir oder du musst sterben. Du hast die Wahl."
Der Junge dachte eine Weile darüber nach. Dann nickte er langsam. "Daijoubu.", meinte er. "Ich will nicht sterben! Ich kann auch meine Band nicht im Stich lassen!" Entschlossen ballte er die Hände zu Fäusten.
Der schwarzhaarige Mann zog eine Augenbraue hoch. "Hätte ich damals die Wahl gehabt, wäre ich wahrscheinlich lieber gestorben.", murmelte er. "Zum Vampir zu werden ist schmerzhaft."
"Das ist mir egal! Für Yuki und Bad Luck werde ich durchhalten!"
Teru war wirklich erstaunt von der Entschlossenheit des Jungen. Ihm lag wohl sehr viel daran, seinen Yuki wiederzusehen. Er lächelte. "Okay. Dann werden wir das Ganze morgen nacht in Angriff nehmen."
"Morgen schon?"
"Da steht der Vollmond am höchsten. Das ist eine sehr günstige Gelegenheit. Ansonsten müssten wir noch einen Monat warten."
"Geht das nur bei Vollmond?" Shuichi war verblüfft.
"Theoretisch geht es auch an anderen Tagen. Aber bei Vollmond ist es halt am besten. Außerdem ist dann das Risiko geringer."
"Welches Risiko?"
"Dass einer dabei stirbt. Wenn der Vollmond so hoch steht wie morgen, liegt das Risiko fast bei null. An anderen Tagen bei bis zu sechzig Prozent. Da Sugizo mir dabei hilft, ist das Risiko sogar noch geringer."
"Mit etwas Pech könnte ich also doch sterben?"
"Du... oder ich..."
"Eh?" Nun war Shindou vollends verwirrt. "Wieso?"
"Das wirst du morgen sehen. Es ist zu kompliziert, dir das jetzt zu erklären. Also, bist du bereit, dieses Risiko einzugehen?"
Shuichi blinzelte. "Ja... aber..."
"Kein Aber!"
"... aber ich will nicht, dass Ihnen etwas passiert!"
"Dafür ist Sugizo dabei."
"Warum machen Sie das alles für mich?"
"Aus reiner Menschenliebe..."
Der pinkhaarige Sänger verstand immer weniger. Auch wenn Teru ihm alles haargenau erklären würde, würde er es doch nicht verstehen. Nicht als Sterblicher. Wenn er erst einmal Vampir war, würde er es sicher irgendwann verstehen. Zumindest hoffte er das. Er traute sich fast nicht, weiter zu fragen, aber eines musste er noch wissen. "Wer hat Sie eigentlich zum Vampir gemacht?"
Teru grinste. "Ich versichere dir, dass du ihn nicht kennst. Schließlich ist das schon mehrere Tausend Jahre her! Seinen Namen weiß ich selbst nicht mehr."
Shuichi stockte der Atem. Mehrere Tausend Jahre! Dann musste Teru ja praktisch unsterblich sein! "Haben Sie also immer so ausgesehen?"
Nun musste Teru lachen. "Nicht ganz!", meinte er. "Das Gesicht und die Statur sind immer sehr ähnlich. Ich passe mich immer der jeweiligen Umgebung an."
Shindou wollte im Moment lieber nicht noch mehr fragen, er war ohnehin schon durcheinander genug. Vorerst musste er sich damit abfinden, dass er morgen zum Vampir gemacht wurde. Alles andere würde sich danach zeigen.
"Du bist sicher müde, du solltest jetzt lieber schlafen gehen.", meinte Teru.
"Und was ist mit Ihnen?", erwiderte der Junge. "Müssen Sie nicht schlafen?"
"Vampire brauchen keinen Schlaf. Sicher, manchmal tut es ganz gut, zu schlafen. Aber wirklich notwendig ist es nicht unbedingt."
"Es ist bestimmt anstrengend, jemanden zum Vampir zu machen. Vielleicht ist es besser, Sie ruhen sich ein wenig aus."
Teru blinzelte. "Du bist wirklich außergewöhnlich. Ich habe noch nie von einem Sterblichen gehört, der sich um einen Vampir gesorgt hätte."
Shuichi stand auf und zwinkerte dem schwarzhaarigen Mann zu. "Ich werde nicht mehr lange ein Sterblicher sein!"
Leise stand der Junge auf und tapste in die Küche. Er hatte furchtbaren Durst, das war auch der Grund, warum er wach geworden war. Shindou machte das Licht in der Küche an. Teru war nicht hier. Er ging ins Schlafzimmer zurück und machte auch dort das Licht an. Dort war er auch nicht. Der pinkhaarige Sänger biss sich auf die Unterlippe. Wo konnte der schwarzhaarige Mann sein? Und wie lange war er schon weg? Er sah auf die Uhr - es war fast halb vier! Was um alles in der Welt mochte Teru um diese Uhrzeit wohl machen?
Schließlich schüttelte er seufzend den Kopf. Warum machte er sich eigentlich solche Sorgen? Womöglich war Teru einfach nur ein wenig spazieren. Oder er brachte Hisashi nach Hause. Und hier würde ihm sicher nichts passieren.
Shuichi öffnete den Kühlschrank und verzog das Gesicht. Der Inhalt bestand hauptsächlich aus Bierdosen. Das erinnerte ihn an Yuki. Langsam ging er einen Schritt zurück, dabei ließ er die Kühlschranktür los, die sofort zufiel.
Ihm kamen die Tränen. Was, wenn er Yuki niemals wiedersehen würde? Wenn Teru und Sugizo nun doch keine Lösung fanden und er sterben musste? Sicher machte sich der blonde Schriftsteller Sorgen um ihn. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, wo er war!
Schluchzend sank der Junge auf die Knie. Was, wenn Yuki nun dachte, er hätte ihn verlassen? Womöglich wollte der kühle Autor nichts mehr von ihm wissen. Vielleicht war er ja froh, ihn los zu sein. Wenn man bedachte, wie Yuki sich in der letzten Zeit verhalten hatte, war das gar nicht so unwahrscheinlich. Er hörte nicht, wie die Wohnungstür leise aufgeschlossen wurde und Teru die Wohnung betrat.
"Shuichi?" Er erhielt keine Antwort. Das Licht in der Küche brannte, ebenso im Schlafzimmer. Der schwarzhaarige Mann blinzelte. Er fühlte, dass der Junge litt. Leise ging er in die Küche und sah Shuichi weinend vor dem Kühlschrank knien. Teru trat auf das kleine Häufchen Elend zu und ging neben ihm in die Hocke. Er nahm den Jungen in den Arm und fuhr ihm sacht über den Rücken, um ihn ein wenig zu beruhigen.
"Shhht... ist ja schon gut...", flüsterte er leise. "Du vermisst Yuki sehr, hm?"
Shuichi war nicht in der Lage zu antworten, er nickte nur. Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis der Kleine sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Schließlich hörte er auf zu schluchzen und hob den Kopf. Er sah Teru mit großen tränenerfüllten Augen an.
Dem schwarzhaarigen Mann brach fast das Herz, als er den Schmerz und die Angst in den Augen des Jungen sah.
"Ich will nicht sterben!", wimmerte Shindou mit brüchiger Stimme. "Ich will Yuki wiedersehen! Aber... aber ich habe Angst, dass er mich nicht mehr sehen will!"
Teru musste schlucken. Er konnte den Jungen verstehen. Wäre er jetzt in seiner Situation, würde es ihm nicht anders ergehen. Er würde auch nur an Hisashi denken... "Wenn du nicht willst, musst du nicht sterben.", murmelte er. "Und dann kannst du deinen Yuki wiedersehen."
"Hontou-ni?" Shuichi's Augen wurden noch größer. "Heißt das... ihr habt eine Lösung gefunden?"
Teru nickte.
"Welche?", wollte der pinkhaarige Sänger wissen. Nun sah er ihn voller Erwartung und Hoffnung an.
Es fiel dem schwarzhaarigen Mann nicht gerade leicht, dem Jungen zu sagen, worin diese Lösung bestand, aber er musste es tun. Auch wenn dem Kleinen die Alternative nicht unbedingt gefallen würde. "Wir machen dich zum Vampir."
Shuichi kippte fast nach hinten, als er das hörte. "Mich... mich zum..." Er schluckte. "Eine andere Lösung gibt es nicht?", fragte er leise. Teru schüttelte den Kopf. "Leider nein. Entweder du wirst zum Vampir oder du musst sterben. Du hast die Wahl."
Der Junge dachte eine Weile darüber nach. Dann nickte er langsam. "Daijoubu.", meinte er. "Ich will nicht sterben! Ich kann auch meine Band nicht im Stich lassen!" Entschlossen ballte er die Hände zu Fäusten.
Der schwarzhaarige Mann zog eine Augenbraue hoch. "Hätte ich damals die Wahl gehabt, wäre ich wahrscheinlich lieber gestorben.", murmelte er. "Zum Vampir zu werden ist schmerzhaft."
"Das ist mir egal! Für Yuki und Bad Luck werde ich durchhalten!"
Teru war wirklich erstaunt von der Entschlossenheit des Jungen. Ihm lag wohl sehr viel daran, seinen Yuki wiederzusehen. Er lächelte. "Okay. Dann werden wir das Ganze morgen nacht in Angriff nehmen."
"Morgen schon?"
"Da steht der Vollmond am höchsten. Das ist eine sehr günstige Gelegenheit. Ansonsten müssten wir noch einen Monat warten."
"Geht das nur bei Vollmond?" Shuichi war verblüfft.
"Theoretisch geht es auch an anderen Tagen. Aber bei Vollmond ist es halt am besten. Außerdem ist dann das Risiko geringer."
"Welches Risiko?"
"Dass einer dabei stirbt. Wenn der Vollmond so hoch steht wie morgen, liegt das Risiko fast bei null. An anderen Tagen bei bis zu sechzig Prozent. Da Sugizo mir dabei hilft, ist das Risiko sogar noch geringer."
"Mit etwas Pech könnte ich also doch sterben?"
"Du... oder ich..."
"Eh?" Nun war Shindou vollends verwirrt. "Wieso?"
"Das wirst du morgen sehen. Es ist zu kompliziert, dir das jetzt zu erklären. Also, bist du bereit, dieses Risiko einzugehen?"
Shuichi blinzelte. "Ja... aber..."
"Kein Aber!"
"... aber ich will nicht, dass Ihnen etwas passiert!"
"Dafür ist Sugizo dabei."
"Warum machen Sie das alles für mich?"
"Aus reiner Menschenliebe..."
Der pinkhaarige Sänger verstand immer weniger. Auch wenn Teru ihm alles haargenau erklären würde, würde er es doch nicht verstehen. Nicht als Sterblicher. Wenn er erst einmal Vampir war, würde er es sicher irgendwann verstehen. Zumindest hoffte er das. Er traute sich fast nicht, weiter zu fragen, aber eines musste er noch wissen. "Wer hat Sie eigentlich zum Vampir gemacht?"
Teru grinste. "Ich versichere dir, dass du ihn nicht kennst. Schließlich ist das schon mehrere Tausend Jahre her! Seinen Namen weiß ich selbst nicht mehr."
Shuichi stockte der Atem. Mehrere Tausend Jahre! Dann musste Teru ja praktisch unsterblich sein! "Haben Sie also immer so ausgesehen?"
Nun musste Teru lachen. "Nicht ganz!", meinte er. "Das Gesicht und die Statur sind immer sehr ähnlich. Ich passe mich immer der jeweiligen Umgebung an."
Shindou wollte im Moment lieber nicht noch mehr fragen, er war ohnehin schon durcheinander genug. Vorerst musste er sich damit abfinden, dass er morgen zum Vampir gemacht wurde. Alles andere würde sich danach zeigen.
"Du bist sicher müde, du solltest jetzt lieber schlafen gehen.", meinte Teru.
"Und was ist mit Ihnen?", erwiderte der Junge. "Müssen Sie nicht schlafen?"
"Vampire brauchen keinen Schlaf. Sicher, manchmal tut es ganz gut, zu schlafen. Aber wirklich notwendig ist es nicht unbedingt."
"Es ist bestimmt anstrengend, jemanden zum Vampir zu machen. Vielleicht ist es besser, Sie ruhen sich ein wenig aus."
Teru blinzelte. "Du bist wirklich außergewöhnlich. Ich habe noch nie von einem Sterblichen gehört, der sich um einen Vampir gesorgt hätte."
Shuichi stand auf und zwinkerte dem schwarzhaarigen Mann zu. "Ich werde nicht mehr lange ein Sterblicher sein!"
