Anmerkungen: Mit diesem Kapitel geht die Geschichte zu Ende (wie wohl?). Legolas ist auch wieder ein "Special Guest Star", den sich Stefanie gewünscht hat.
Etwas muss ich noch sagen, ich schreibe ansonsten nicht so kitschig/romantisch, aber da das hier ja eine Weihnachtsgeschichte ist und sie Freude machen soll ...
Urheberrechte: Der niedliche Legolas gehört J.R. Tolkien und leider nicht mir (oder Stefanie ;).

Weihnachten näherte sich mit Riesenschritten, aber es hatte immer noch nicht geschneit. Draco als Unterwäschemodel und Stefanie als auf dem Leim gegangene waren immer noch das Amüsierthema Nummer eins in den Fluren. Dabei schwiegen sich die beiden mehr denn je an und straften sich mit Nichtachtung. In der Woche vor Weihnachten zog sich Stefanie warm an und ging schnell zu Hagrids Hütte, sie wollte ihm selbstgemachte Plätzchen schenken, dafür, dass er sie zu Halloween sozusagen gerettet hatte. Mit halb erfrorenen Fingern klopfte sie an seine Tür und trat ein. „Ah, Stefanie. Was gibt's?", begrüßte sie Hagrid, doch Stefanie hörte gar nicht richtig zu. Ein schlanker junger Mann mit langen blonden Haaren hinter Hagrid hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. „Stefanie? Noch da?" Sie zuckte zusammen, als sich Hagrids schwere Hand auf ihre Schulter legte. „Äh ... ja, störe ich gerade?" Hagrid schaute über die Schulter und begriff. „Ach, dass ist mein Kumpel Legolas. Ist gestern aus Norwegen vom Wildschweinjagen zurückgekommen. Wir wollen gerade in die Drei Besen, bisschen was Trinken, willst'e mitkommen?" Sie riss die Augen auf, und ob sie das wollte! „Na klar!" Also machten sie sich zu dritt auf nach Hogsmeade. Madam Rosmerta begrüßte sie lächelnd und schon ziemlich vom selbstgemachten Weihnachtspunsch beschwipst. Deshalb achtete sie auch nicht so sehr darauf, dass Stefanie noch minderjährig war und eigentlich keinen Alkohol trinken durfte. Nach einigen Stunden und vielen Krügen voller Alkohol mehr, lag Hagrid unter dem Tisch und schnarchte, Legolas schwärmte die ganze Zeit von einem neuen Rasierwasser, das er erst kürzlich entdeckt hatte und Stefanie wollte nach Hause. Schwankend verließ sie die Drei Besen und stellte verblüfft fest, dass es schon dunkel war. In welche Richtung lag noch mal das Schloss? Links, oder doch Rechts? Für eine Richtung musste sie sich entscheiden, möglichst heute noch. Torkelnd wählte sie Rechts und ging los. Aber schon nach ein paar Schritten blieb sie stehen, denn ihr war schwindlig. Vielleicht sollte sie sich für eine Weile hinsetzen? Gute Idee, fand sie und setzte sich auf einen schmalen Streifen gelben Grases. „Stefanie?" Sie hob den Kopf, irgendjemand stand vor ihr und verdeckte das Licht aus den Häusern. „Jepp, die bin'sch. Was'n los?" „Sag mal, bist du betrunken?" „Neee, wie kommscht denn da druff?" Sie lachte und bekam einen Schluckauf. „Komm, ich bring dich ins Schloss. Hoffentlich erwischt uns Snape nicht. Was machst du eigentlich noch hier?" „War mit Hagri *hicks* und Lego *hicks* einen Trinken ... *hicks* war luschtig." „Ja ja. Komm, stütz dich auf mich." Die fremde Person zog sie nach oben und legte ihr einen Arm um die Hüfte, dann gingen sie los, nach links.

Noch bevor sie die Augen aufmachte spürte sie es, Kopfschmerzen, gewaltige Kopfschmerzen. „Scheiße", war das einzigste, was sie herausbrachte. „Ah, da ist jemand endlich aufgewacht. Wie geht's dir?" Stefanie erschrak, das war eindeutig die Stimme von Draco. Was hatte der in ihrem Schlafsaal zu suchen? Aber als sie mühsam die Augen aufschlug stellte sie fest, dass sie nicht in ihrem Schlafsaal war, sondern in dem Kaminzimmer im Südlichen Turm. Flackerndes Feuer tauchte alles in einen rötlichen Schein. Was in drei Teufels Namen machte sie hier? Draco schien neuerdings auch noch Gedanken lesen zu können. „Du hast dich gestern Abend mit Hagrid und 'nem Lego sonst wer im Drei Besen betrunken, ich hab dich draußen gefunden und dich hierher gebracht. Du wolltest doch bestimmt nicht, dass dich jemand so sieht, oder?" Stefanie wusste, dass sie gerade rot wurde. Sie hatte sich betrunken? Und Draco hatte sie gefunden? Aber warum hatte er sie nicht einfach liegen lassen, sie hätte im Schloss einen Tumult verursacht und wenn man sie schließlich gefunden hätte, hätte man sie bestimmt rausgeschmissen. Das war es doch, was Draco wollte, oder etwas nicht? Verwirrt schloss sie die Augen und versank erneut im Land der Träume. Draco setzte sich neben sie auf den Teppich und zog die Decke, die er letzte Nacht von Haushelfen hatte herbringen lassen, wieder bis zu Stefanies Kinn hoch. Eine Locke ihres blonden Haares fiel ihr dabei ins Gesicht gefallen und sanft schob er sie wieder hinter ihr Ohr. Wieso hatte er das gestern bloß getan? Sie wäre rausgeflogen, hätte man sie betrunken gefunden. Das hatte er doch eigentlich gewollt? Doch stattdessen hatte er sie heimlich ins Schloss gebracht und sich um sie gekümmert. Wieso bloß? Langsam tasteten sich die ersten Sonnenstrahlen durch das hohe Zimmer zu seinem Sitzplatz heran. Er stand auf und machte den Kamin aus, dabei glitt sein Blick immer wieder zu dem schlafenden Mädchen auf dem Teppich. Sie sah so friedlich aus, wie eine verwunschene Prinzessin. Das Sonnenlicht ließ ihre blonden Haare erstrahlen, er hätte sie ewig anstarren können. Und auf einmal kamen ihm die vergangenen Monate wie Zeitverschwendung vor. Wieso hatte er nicht früher erkannt, was für ein liebenswürdiges und wunderhübsches Mädchen sie war? Warum hatte er sich so darauf fixiert, ihr weh zu tun? Er wusste es plötzlich nicht mehr und wenn er ehrlich war, dann wollte er es auch gar nicht mehr wissen. Stefanie wachte wieder auf und setzte sich aufrecht hin. In ihrem Gesicht stand Unsicherheit. „Draco? Ich ... ich wollte... weißt du nämlich ... also eigentlich ..." Draco sah sie hoffnungsvoll an, aber sie konnte es ihm nicht sagen. Das, was sie gestern endlich erkannt hatte, kam ihr nun nicht über die Lippen. „Ja?" „Ähm, danke." Draco sank in sich zusammen, sie sah ihm die Enttäuschung an. Verdammt, wenn sie sich jetzt nicht zusammen riss und ihm die Wahrheit sagte, dann hatte sie auch ihre dritte Chance verpasst, dass durfte sie einfach nicht zulassen. Auch Draco war zu diesem Entschluss gekommen. „Ich liebe dich", sagten sie gleichzeitig und erstarrten, doch dann bildete sich ein breites Lächeln auf ihren Gesichtern.

Weihnachten war gekommen und mit ihm reichlich Schnee. Die Sonne stand hoch am Himmel als Draco und Stefanie Hand in Hand durch die winterlichen Ländereien von Hogwarts stapften. Vor dem See blieben sie stehen und sahen verträumt in die Augen des anderen. „Auf eine dritte Chance!", sagte Stefanie. „Auf eine dritte Chance!", meinte auch Draco und sie versanken in einem langen Kuss. Als sie endlich weitergingen, fing es an zu schneien und ihre Spuren wurden im dichten Schneetreiben verweht ...