Kapitel 1

     In solch einem Haus würde sie auch gerne leben, musste Mara zugeben. Der ganze Jeditempel hatte ungefähr die Größe dieses Gebäudes und wenn man die Einrichtung sah, viel es eine nicht schwer neidisch zu werden.

Die beiden Jedi gingen gerade still einen Korridor entlang, an dessen beiden Seiten Bilder nabooischer Künstler hingen. Als sie ein Portrait des jungen Senator Palpatine sah, erkannte sie, dass er sich in den letzten Jahren kaum verändert haben musste.

Aus weiter Entfernung kam ein etwas älterer Mann auf sie zu und sie erkannten in ihm Palpatines Privatsekretär Stoider.

Als er vor ihnen stehen blieb, verbeugte sich Obi-Wan und seine Schülerin tat es ihm gleich.

„Es ist mir eine... äh... Ehre sie hier willkommen heißen zu dürfen, Meiser Jedi. Der Kanzler ist noch in einer wichtigen Besprechung, wenn sie wollen können sie schon einmal ihre Zimmer beziehen"

„Wie sie wünschen", entgegnete Kenobi.

„Dann folgen sie mir bitte" Er ging los und die Jedi folgten ihm. „Kanzler Palpatine wird sich dann bei ihnen melden..."

Kurze Zeit später hielt er an.

„Das wären ihre zwei Zimmer" Stoider zeigte auf zwei Türen, die gegenüber einer noch größeren lagen. „Dort ist das Schlafgemach des Kanzlers. Wir werden uns sicher wiedersehen" Er verbeugte sich kurz, genau wie Obi-Wan und seine Schülerin.

„Was jetzt?", fragte Mara.

„Ich werde erst mal duschen, mein Zimmer einrichten und mich kurz hinlegen. Du kannst machen was du willst, nur vergiss deine heutige Meditation nicht!"

„Ja, Meister!"

     Während sie versuchte, sich auf ihre innere Ruhe zu konzentrieren, kam Mara nicht umher, das Ausmaß des Gartens zu bewundern in den sie sich zum Meditieren zurückgezogen hatte. Die Bäume waren hier so immens, wie die Schülerin sie noch nie gesehen hatte.

Eigentlich konnte sie es ja auch gleich aufgeben und sich lieber in dem Garten umschauen. Ja, was konnte so ein kleiner Spatziergang schon schaden?

     „Hey! Pass doch auf wo du hinläufst", fuhr sie eine mysteriöse, unter einer Kapuze verborgene Gestalt an, die sie anrempelte.

„Sorry", kam die kurze Antwort und schon war der Angreifer verschwunden. Mara machte sich auch keine großen Gedanken darüber sondern beschloss, sich lieber wieder auf den Weg zu ihrem Meister zu machen. Vielleicht war der Kanzler ja schon von seiner Besprechung zurückgekehrt und sie wollte doch nichts weniger als zu spät kommen.

Erst als die fast vor Obi-Wans Zimmertüre angekommen war, viel ihr auf, dass sie etwas verloren hatte.

„Mein Lichtschwert!"

     Obi-Wan schreckte Ruckartig aus seinem Bett auf. Der Kanzler war in Lebensgefahr, das war sicher.

Blitzschnell zog er sein Lichtschwert, stürzte aus dem Zimmer, rannte eine verdutzt schauende Mara fast um und lies sich von der Macht führen.

Er bemerkte gar nicht wie sein Padawan ihm folgte.

     Doch sie kamen zu spät. Mara Jade hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken, als sie den schlaffen Körper Palpatines zusammensacken sah.

Hinter ihm erkannte sie die Figur, die sie im Garten angerempelt hatte... mit ihrem Lichtschwert!

Und sie schien nicht einmal überrascht zu sein, sondern es kam ihr eher so vor, als wären sie schon erwartet worden.

„Es tut mir Leid, Meister", konnte sie gerade noch hervorbringen, bevor sie sich nur noch auf Obi-Wan konzentrierte, der sich langsam auf die Gestalt zu bewegte.

„Ich glaube damit ist alles gesagt, was gesagt werden musste", meldete sich der Fremde zu Wort und Mara schloss aus seiner Stimme, dass er ein Mann von höchstens dreißig Jahren sein musste.

Aber anstatt die Jedi anzugreifen, deaktivierte er das Lichtschwert und warf es dem Padawan zu. Mara war so überrascht, dass sie es nur im letzten Moment fangen konnte und total vergas, es wieder zu aktivieren, sondern nur auf den Mörder des Kanzlers starren konnte.

Was hatte er vor? Oder war er wirklich so dumm, seine einzige Überlebenschance sinnlos zu vergeuden?

Vielleicht hatte er auch einfach erkannt, dass er selbst mit gleicher Bewaffnung keine Chance hatte, gegen ihren Meister zu gewinnen.

Sie versuchte seine Gedanken zu lesen, doch damit hatte die Schülerin keinen Erfolg.

Entweder dachte sich der Typ gar nichts bei alledem oder er hatte eine Machtblockade errichtet und verstand sich sehr gut darin, seine Gedanken vor anderen geheim zu halten.

Was soll ich sagen? Der nächste Teil kommt bestimmt, aber nur mit Reviews, ok?