Titel: Scheideweg

Rating: G

Warning: Character Death!

Summary: Nach der Schlacht um Helms Klamm ...

Author's Note: Mir gehört nichts, denn noch immer gehört alles Tolkien, nur meine Idee, die ist meine ;)



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Legolas lehnte seine Stirn gegen den kalten Fels. Er hörte Aragorn und Gimli nach ihm rufen, doch er ignorierte sie. Es war ihm gleich. Sollten sie ihn suchen. Sie würden ihn nicht finden. Jetzt, wo nichts mehr so war wie zuvor. Sie hatten gekämpft und gesiegt. Die Menschen von Rohan wären gestorben, hätten SIE ihnen nicht geholfen. Wären SIE nicht gekommen, hätte es für die Menschen, wahrscheinlich für ihn selbst, keinen Morgen gegeben.

Der Morgen war bereits fortgeschritten. Ein klarer Morgen. Kalt, ohne Gefühle. Ein Morgen nach einer gewonnenen Schlacht. Ein Morgen nach Regen: Nach Sturm. Er sank in die Knie, ohne jedoch seinen Kopf von der stützenden Wand zu nehmen. Heiße Tränen suchten sich langsam einen Weg über seine kalten und blassen Wangen. Es war ihm nicht anders möglich, er konnte es nicht verhindern.

Er weinte.

Der stolze Elbenkrieger. Er, der so verbissen gekämpft hatte. Für Rohans Menschen. Sie wären gestorben. Alle, wären SIE nicht gekommen. Wäre die Elbenarmee nicht gekommen, so wäre es ihnen nicht möglich gewesen ihrem Untergang zu entfliehen. Er hätte Recht behalten. Vielleicht wäre es besser gewesen. Der Bund zwischen Elben und Menschen. Lächerlich. Durch IHRE Hilfe lebten sie noch, die schwachen Menschen. Sie, die in seinen Augen nur einen Hauch eines Zeitalters miterlebten. Sie, die starben und nicht wiederkehren konnten. Wieso war es ihnen vergönnt zu leben und IHM nicht?

Ihm.

Legolas schloß seine Augen, den heißen Tränen den Weg seine Wangen hinunter versperrend. Sie hatten die Schlacht gewonnen und doch hatte er verloren. Er, dem er sein Herz vor langer Zeit geschenkt hatte, hatte ihn verlassen. Durch verschmutzte Hände. Durch die Kreaturen die er am meisten verabscheute.

Für ihn gab es in dieser Welt keine Hoffnung mehr.

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Aragorn rannte so schnell ihn seine müden Beine tragen konnten. Er befürchtete das Schlimmste. Seit Sonnenaufgang, seit dem die Uruk-Hai in die Flucht geschlagen wurden um schließlich von ihnen vernichtet zu werden, seit dem die Schlacht gewonnen war, waren Gimli und er auf der Suche nach Legolas.

Der Prinz war von seinen Gefühlen übermannt worden, und Aragorn fürchtete wenn er ihn nicht bald finden würde, wäre es zu spät.

Aragorn erklomm einen kleineren Fels und spähte hinab in die kleine Einbuchtung. Zuerst vermochten seine Augen nichts zu erkennen, aber schließlich erblickten sie eine Gestalt, zart und zerbrechlich und weiß wie der Schnee an einem klarem Wintermorgen, an der kalten Felswand gelehnt.

"Nein.", rief er und stolperte den Weg hinunter.

"Nein .....", flüsterte er, als seine Arme den leblosen Körper umschlungen. "Legolas ...." Gimli war, so schnell wie es ihm möglich war, Aragorn gefolgt. Mit aufgerissenen Augen blickte er auf Aragorn, der Legolas' Körper in seinen Armen hielt. Er blickte Aragorn an, der damit rang, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sein Blick wanderte weiter zu dem kalten leblosen Gesicht des jungen Prinzen. "Dann ist er also ... ?", begann er und Aragorn nickte leicht.

So geschah es, dass Legolas Grünblatt, Thranduils Sohn, Prinz des Düsterwalds aus Mittelerde schied. Er folgte dem, den er am meisten liebte, Haldir, Hauptmann von Lothlórien, gefallen in der Schlacht um Helms Klamm.



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Ich werde jetzt schweigen und um ein Review bitten.