Dark Flames
Autor: Raven-Fett
Dislamer: Alle Figuren gehören J. K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeliehen, damit ich diese Geschichte schreiben konnte. Figuren, die ich selber erfunden habe, gehören natürlich mir, z. B. Raven, Xeen Dark, Jarod Parker, Professor Mitchell usw.
Kapitel 5: Die Wahrheit
Schon drei Monate war Raven in Hogwarts.
In diesen drei Monaten, hatte Voldemort sie oft zu sich gerufen, meistens um sie zu trainieren, doch auch um Informationen zu erhalten. Raven sagte ihm lediglich das, was sie von Jarod gehört hatte, um die Todesser auf eine falsche Spur zu locken. Doch musste sie extrem vorsichtig sein, denn Voldemort war immer auf der Hut, mehr als ein Verräter waren eingeschleust worden und sind sofort getötet worden.
In Hogwarts musste Raven auch gewaltig aufpassen, niemand durfte herausfinden, wer sie in Wirklichkeit ist.
Was sie jedoch ein wenig bedrückte, ist dass fast niemand mit ihr sprach, nicht einmal Freunde hatte sie hier gefunden. Auch wenn sie nicht gerne mit Menschen aufhielt, hatte sie doch eher das Gefühl, dass sie hier unerwünscht sei. Es wäre wirklich schön, wenn mal wieder jemand mit ihr reden würde.
Sie war so eine Art Außenseiter, die einzigen Personen die mit ihr redeten, waren die Professoren. In den Schulstunden passte sie immer auf, obwohl manche meinten sie würde sich auf etwas anderes konzentrieren. Jedenfalls konnte man sie nicht mit dieser fanatischen Hermine vergleichen.
Snapes Zaubertrankstunden mochte sie am liebsten, da schon jeder einen Partner hatte und sie dieses Jahr hinzugekommen ist, konnte sie alleine arbeiten. Snapes Ruf war nicht gerade renommiert. Sie hatte bisher keinen Schüler (außer den Slytherin) Gutes über den Zaubertrankmeister sagen hören. Die meisten verabscheuten ihn einfach oder hatten wie Neville höllische Angst vor ihm. Die übelsten Gerüchte kursierten über ihn in Hogwarts herum.
Darum überraschte es sie, dass Snape sie in Ruhe ließ, während die anderen Gryffindor (wie üblich) zur Schnecke gemacht wurden.
Viel Wissen über schwarze Magie hatte sie im Laufe der Jahre erlangt, auch halfen ihr die Erinnerungen an ihren Eltern weiter. Sie liebte es einfach vor dem Kamin in einem Sessel zu sitzen und dabei ein schönes Buch zu lesen. Doch hatte sie nicht immer Gelegenheit dazu, im Gemeinschaftsraum herrschten selten ruhige Momente.
Auch war sie froh, dass ihre Schlafgenossen noch nichts von ihren Fotos bemerkt hatten. Wenige hatte sie noch von ihren Eltern, doch die meisten waren von ihr und Xeen. Raven nahm sie manchmal aus ihrem Koffer und blickte sie eine ganze Weile an, ehe sie sie wieder versteckte. Die Erinnerungen halfen ihr meistens über ihr einsames Dasein hinwegzukommen.
Xeen und Raven waren gute Freunde gewesen, sie hatten sich immer gut verstanden, andererseits war es Ravens einzige Freundin gewesen. Xeen, wie sie sie doch vermisste, seit zwei Jahren hatte Raven nichts mehr von ihr gehört. Sie konnte nur hoffen dass sie in Sicherheit war. Doch vielleicht würden sie sich noch einmal wiedersehen.
„Heute werden versuchen, einen Blumenstrauß in eine Katze zu verwandeln. Also, jeder nimmt sich einen Strauss und dann könnt ihr beginnen", rief Professor McGonagall durch die Klasse.
Raven erwachte endlich aus ihrer Trance, sie war doch tatsächlich den Weg hier rauf gegangen ohne es wahrzunehmen.
Ach was soll's, ne schöne Katze wird es werden, dachte sie sich und schnappte sich den erstbesten Strauss.
Ihre Klassenkameraden konzentrierten sich auf den Strauss, ohne Erfolg, manche begannen mit den Blumen zu reden.
Raven stellte den Blumenstrauß vor sich hin und stellte sich eine nachtschwarze Katze vor. Tatsächlich, der Strauss begann die Form zu wechseln und einer Katze immer ähnlicher wurde.
PLUFF!
Und eine pechschwarze Katze stand vor ihr und sah sie aufmerksam an. Sie schnurrte glücklich und ließ sich von Raven streicheln, als sei sie glücklich kein Strauss mehr zu sein
Diese Hermine hat es immer noch nicht fertiggebracht, dachte sie sich und grinste, nicht immer hatte sie freundliche Dinge über Hermine gehört, manche Schüler beschwerten sich, weil sie immer alles besser wissen musste. So schlimm konnte sie ja auch nicht sein, wenn Potter und Weasley dauernd mit ihr rumhängen.
„Gute Arbeit Miss Harper", hörte sie eine Stimme hinter sich. Raven drehte sich langsam um und blickte in das Gesicht McGonagalls. Sie schenkte Raven ein kleines Lächeln, das bei ihr doch recht selten zu ergattern war und wandte sich der Klasse zu.
„Seht mal her, Miss Harper hat es geschafft", rief sie in die Klasse und einige Schüler machten große Augen, andere wiederum machten sich schleunigst an die Arbeit.
Als die Stunde ihrem Ende nahte, hatten doch fast alle Schüler ihre Sträuße in Katzen verwandelt, alle außer dem armen Neville, der leider kein Glück hatte und brachte nur einen schnurrenden und miauenden Strauss zustande.
~~~~~
Immer öfters wurde Raven zu Treffen gerufen, ohne Ende musste sie trainieren, nur weil sie so eine Art Geheimwaffe sei, obwohl sie gar nicht richtig wusste, was Voldemort damit meinte, außerdem musste sie höllisch aufpassen wenn sie disapparieren wollte, denn nicht selten, wäre sie fast von Filch oder einem Professor erwischt worden, wenn sie sich rausschlich.
Immer grausamer wurden diese „Trainingseinheiten", jedes Mal wenn Todesser getötet wurden oder vom Ministerium eingelocht wurden, musste sie halt eben als Sündenbock herhalten.
Nach einer furchtbaren Nacht, entschloss Raven sich endlich mit Dumbledore zu reden. Ihm konnte sie wenigstens vertrauen, denn nicht umsonst verachtete Voldemort ihn so sehr. Außerdem hielt sie es nicht mehr lange aus, schon ein paar Mal war sie einer Schulstunde eingenickt und wurde jedoch fast immer von einem der anderen Schüler mit einen Stoss in die Rippen vor dem Untergang gerettet.
Lange hatte sie Leute belauscht oder beobachtet, wie sie in sein Büro gingen, an diesem steinernen Wasserspeier dem man offenbar ein Passwort nennen musste, um es zu betreten. Es war kurz nach dem Mittagessen und sie würde nicht viel Zeit haben, denn heute Mittag hatte sie noch Verwandlung und McGonagall sah es nicht gerne wenn jemand zu spät kam. Schnell flitzte sie durch die Gänge und stand endlich vor den Statue und nannte das Passwort (es lautete „Erdbeergelee"). Ohne jeglichen Ton zu verursachen, stieg sie die Wendeltreppe hinauf und wartete nicht bis diese von allein hinauffuhr. Dann stand Raven endlich vor seiner Tür. Nach kurzem Zögern überwand sie sich und klopfte.
Dumbledores Gesicht erschien, er schien jemanden anders erwartet zu haben.
„Ah, Miss Harper. Guten Tag. Was kann ich für sie tun?", fragte er lächelnd und bot ihr einen Stuhl an.
Dankend setzte sie sich und blickte Dumbledore einen Moment lang prüfend an.
„Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen unhöflich erscheinen sollte, doch ich will direkt sein. Ich hoffe Professor Dumbledore, dass Sie gegen die dunkle Seite und somit gegen Voldemort sind".
Dumbledore schaute sie lange an, seine Miene war unlesbar und antwortete schließlich: „Ich bin gegen Voldemort, ich arbeite gegen die dunkle Seite".
Eine kleine Pause entstand bis sie sich endlich entschloss die Wahrheit auszusprechen und Raven fuhr mit leiser Stimme fort: „Ich bin ein Todesser, jedoch nicht freiwillig. Auch ich arbeite gegen ihn und helfe Informationen sammeln. Ich bin ein Spion. Ich arbeite für jemanden aus dem Ministerium. Ich hoffe sehr, dass ich Ihnen vertrauen kann, denn dies ist nicht besonders einfach in diesen dunklen Zeiten. Mein richtiger Name ist Raven, Ann Harper ist nur ein Deckname".
Dumbledore hatte ihr aufmerksam zugehört, doch konnte sie immer noch nicht seine Miene deuten. Er sah sie an, nicht lächelnd, doch auch nicht wütend. „Ich verstehe, das erklärt auch warum Sie sich mitten in der Nacht rausschleichen. Ich bin Ihnen sehr dankbar dass Sie sich mir anvertraut haben und sorgen Sie sich nicht, denn bei mir ist Ihr Geheimnis sicher. Auch in meinen Diensten arbeitet ein Spion. Würden Sie mir vielleicht die Gründe nennen, warum Sie zu einem Todesser wurden?"
„Sie haben gedroht meine Eltern zu töten, da war ich erst zehn. Sie haben mich nur wegen meiner Gabe nicht getötet. Doch obwohl ich ein Risiko für Voldemort darstelle, nahm er mich trotzdem in seine Dienste auf. Erst vor einigen Monaten, habe ich zufällig erfahren, dass sie meine Eltern trotzdem getötet hatten. Ich schwor Rache und wurde dafür auch reichlich bestraft. Fast hätte ich es nicht überlebt, danach bin ich zu Jarod Parker gegangen, er arbeitet für das Ministerium. Kurz darauf ging ich in die Nokturngasse, wo ich mich für diese Schule bewarb. In letzter Zeit, bin ich oft zu Treffen gerufen worden, und es wird immer schwieriger, meine Deckung aufrecht zu erhalten".
Dumbledore sah sie einen Moment mitleidig an, doch seine Miene wurde sogleich wieder ernst und fragte: „Was für andere Kräfte besitzen sie denn noch?".
„Ich weiß nicht ob es Ihnen bekannt ist, denn es ist recht selten jemanden anzutreffen der diese Fähigkeit beherrscht. Außer mir und jemand anders, kenne ich sonst niemanden, der die gleiche Gabe hat, geschweige denn kontrollieren kann. Man kann jeweils eins der Elemente beherrschen, meines ist das Feuer. Man bezeichnet uns als Elementi. Es zu benutzen ist nicht ganz ohne Risiko, da ich dieses Element nur teilweise kontrollieren kann, bleibt immer die Möglichkeit, dass ich mich selber verletze. Die meisten haben uns vergessen, wofür ich sehr dankbar bin", antwortete Raven mit leiser Stimme.
„Sie haben Recht, diese Fähigkeit ist mir zwar nicht neu, denn in alten Texten wird von Monstern berichtet, die die Elemente steuern konnten und somit erheblichen Schaden angerichtet haben. Selbst die Ältesten unter uns haben die alten Prophezeiungen und Geschichten seit langer Zeit vergessen ", sagte Dumbledore lächelnd und fuhr dann neugierig weiter: „Ich habe bemerkt, dass Sie sich nicht oft mit Schülern aufhalten, wie kommt denn das?".
Raven schaute etwas verlegen auf und antwortete dann: „Naja, ich bin nicht gerne in Gesellschaft anderer Leute und außerdem glaube ich kaum, dass sich irgend jemand mit mir aufhalten würde".
„Ach sagen Sie doch nicht so was. Sie müssen auf die Leute zugehen, mit ihnen reden, dann würden Sie nicht mehr so alleine sein", entgegnete Dumbledore ermutigend.
„Ja, da haben Sie wohl recht. Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, denn ich muss noch in Verwandlung. Auf Wiedersehen Professor und danke dass Sie mir zugehört haben", sagte Raven mit erleichterter Stimme und wandte sich zur Tür.
„Ich danke ihnen", rief ihr Dumbledore hinterher.
Jetzt musste sie sich sputen, wenigstens hatte sie eine gute Entschuldigung, dachte sie fröhlich, tja, das Mittagessen hab ich verpasst, was soll's, und machte sich auf den Weg zum Klassenzimmer.
~~~~~
Soweit Dumbledore wusste, hatte Snape heute mittag nur eine Stunde Unterricht.
„Dobby", rief er laut und sofort klopfte es an der Tür und eine kleine Gestalt trat ins Zimmer. „Ja Sir?", fragte er mit piepsiger Stimme.
„Wärst du so freundlich und würdest Professor Snape bitten, sich so schnell wie möglich in mein Büro zu begeben, es gibt wichtige Neuigkeiten", wies ihn Dumbledore freundlich an.
„Natürlich Sir, sofort", antwortete Dobby und verschwand wieder.
Also ist Severus nicht der einzige Spion, dachte sich Dumbledore und der Gedanke munterte ihn wieder auf. Der Kampf schien doch nicht so aussichtslos zu sein.
Erst nach einigen Minuten hörte man Schritte die Treppe raufkommen und ein Klopfen ertönte.
„Kommen Sie herein Severus".
Mit wehendem Gewand durchschritt der Zaubertrankmeister das Zimmer und setzte sich. „Sie wollten mich sprechen?", fragte Snape etwas ungeduldig.
„Ja, es gibt wichtige Informationen die Ihnen vielleicht behilflich seien könnten".
„So, was denn?", fragte Snape rasch, denn er war in Eile, in wenigen Minuten würde die nächste Stunde beginnen und er wollte ungern später als seine Schüler anwesend sein.
„Zuerst muss ich Sie noch etwas über eine Schülerin fragen, Ann Harper, wie verhält sie sich in Ihren Stunden?", entgegnete Dumbledore und sah in die Augen des etwas verwirrten Snape. Anfangs zögerte der noch, wusste nicht ganz was Dumbledore eigentlich von ihm wollte, doch dann antwortete er: „Sie ist ungewöhnlich aufmerksam in meinen Stunden, nicht wie meisten Schüler. Mir scheint es so, dass sie die Zaubertrankkunst mag. Auch weiß sie mehr als die Hälfte meiner Siebtklässler. Doch was hat das jetzt damit zu tun?".
Dumbledore lächelte, er war überrascht, dass Snape einen Schüler gelobt hatte, normalerweise beschwerte er sich nur. „Alles, denn sie hat was damit zu tun. Sie sind nicht der einzige Spion, Severus. Denn auch sie ist ein Todesser".
Sprachlos starrte ihn Snape an, das hatte er gar nicht erwartet, doch er besann sich und fragte dann leise: „Für wen arbeitet sie und können wir ihr vertrauen?".
„Für Jarod Parker, er arbeitet im Ministerium und ja, wir können ihr vertrauen, denn sie wurde dazu gezwungen ein Todesser zu werden, ihre Eltern wurde getötet. Außerdem ist da noch etwas, sie ist ein Elementus", erklärte Dumbledore.
„Also ist sie es, von der Voldemort letztes Mal gesprochen hatte, sie ist die Geheimwaffe, doch hatte er uns nicht gesagt, was sie tun würde", sagte Snape nach einer Weile. „Sie also ein Elementus, ich habe schon lange diesen Name nicht mehr gehört, ich dachte es würden keine mehr existieren".
Langes Schweigen entstand und jeder konzentrierte sich auf seine eigenen Gedanken.
„Wir müssen noch einmal mit ihr reden, wir müssen mehr herausfinden, würden Sie sie bitte später benachrichtigen", wies Dumbledore Snape an.
Dieser nickte nur und ging wieder zu seinen Kerkern. Lange ließ er seine Gedanken umherschweifen.
~~~~~
Raven erreichte endlich die Klassenzimmertür, klopfte schnell und trat ein.
„Sie sind ein wenig spät dran Miss Harper, setzen sie sich", sagte McGonagall streng und wies auf ihren Stuhl hin.
„Es tut mir leid Professor, doch ich war noch bei Professor Dumbledore", entgegnete Raven schnell, setzte sich schleunigst hin und nahm ihre Bücher heraus.
„Dann sind sie entschuldigt. Wir fahren mit dem Unterricht fort", antwortete McGonagall und wandte sich wieder der Klasse zu.
Raven wandte sich Harry zu, der sich aufgeregt mit Ron über Quidditch unterhielt.
„Entschuldigung, ähm, Harry, könntest du mir bitte sagen, auf welcher Seite wir sind?", flüsterte Raven.
Harry, der sichtlich erstaunt war, dass sie mit ihm sprach, bekam kein einziges Wort raus, erst als Ron ihm in die Seite stieß, rief er fast: „Seite 255".
„Ich danke dir", antwortete sie und suchte die Seite.
„Hast du das gehört, sie hat geredet", flüsterte Harry und sah Ron erstaunt an.
„Wird ja auch allmählich Zeit, die kann doch nicht die ganze Zeit stumm bleiben, wundert mich, dass sie bei Dumbledore gewesen ist".
„Das wird schon noch herausstellen", entgegnete Harry, doch er wusste nicht, wie recht er haben würde.
„So, ich möchte, dass Ihr den Stoff bis zur nächsten Stunde wiederholt und dass Ihr ihn üben solltet", befahl McGonagall und endlich klingelte es.
„Noch eine Stunde mit Snape und danach hab ich Quidditch-Training, kommst du mit?", fragte Harry Ron, als sie sich den Kerkern näherten.
„Nein, tut mir leid, ich muss das in Verwandlung hinkriegen, sonst wird das nie was", entschuldigte sich Ron und beide traten in das Klassenzimmer ein.
Snape schien in einer mieseren Laune zu sein als sonst, zornig funkelte er jeden an, der es wagte, nicht sofort an seinen Platz zu gehen.
Raven setzte wie üblich in die letzte Reihe und packte ihre Sachen aus, ihr war aufgefallen, dass Snape sie beobachtete, dadurch fühlte sie sich unwohl, doch sie ließ sich nichts anmerken. Was hat der denn schon wieder, fragte sie sich und entschied sich, ihn nicht weiter zu beachten.
Als endlich die ganze Klasse beisammen war, fing Snape endlich mit dem Unterricht an.
„Heute wollen wir einen Zaubertrank brauen, der es ermöglicht, dass alle fünf Sinne geschärft werden und dies während mehreren Stunden anhalten kann. Es gibt nur vier solcher Tränke, doch dieser ist der Stärkste, die anderen schärfen nur ein einziges der Sinne. Das Rezept werdet ihr auf Seite 450 finden, ich hoffe für euch, dass ihr es heute noch fertig stellen werdet", erläuterte er mit düsterer Stimme.
Hermine ließ ihren Arm sinken, wiedermal hatte Snape sie nicht beachtet.
Einige Schüler seufzten und machten sich schließlich an die Arbeit, Raven war ihnen wieder mal voraus, sie hatte schon ihre Zutaten zurecht geschnitten und wartete darauf dass das Wasser zu kochen begann, sie schien eine der wenigen zu sein, die Zaubertränke mochten.
Viel zu früh hatte sie den Trank fertig und fing an sich zu langweilen, so nahm sie sich das Buch aus der Tasche, das sie vor wenigen Tagen aus der Bibliothek geliehen und noch keine Zeit hatte reinzuschauen. Es handelt um vergessene Geheimnisse, einiges stand über Prophezeiungen drin und dies interessierte sie natürlich, wer weiß ob man vielleicht auf nützliche Informationen stoßen konnte.
Snape machte sich nicht einmal die Mühe um aufzustehen und Ravens Trank zu begutachten. Er saß an seinem Pult und sah sich verstohlen in der Klasse um. Außer dieser vorlauten Granger und dieser Harper, brachte es keiner Klasse zu etwas. Die hatten überhaupt kein Gefühl, um Tränke zu brauen, man brauchte dazu Geduld, doch dies war wohl ein Fremdwort in dieser Klasse, alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, alles in den Kessel schmeißen und darauf hoffen, dass etwas dabei herauskam. Wieder ließ er seinen Blick durch die Klasse schweifen.
Granger war immer noch nicht fertig mit ihrem Trank, dann hat sie wohl endlich eine Konkurrentin gefunden und Snape konnte nicht anders als schämisch zu lächeln, geschieht dieser unverschämten Göre recht, will ja immer alles besser wissen. Bald wird sie nicht mehr sie Nummer eins sein. Dann wanderten seine Augen zu Raven. Er konnte sich nicht richtig vorstellen, dass sie schon ein Todesser und ein Spion seien sollte. Da saß sie nun, lass gebannt in dem Buch herum und wartete darauf, dass die anderen fertig wurden. Ach ja, ich muss sie ja noch benachrichtigen, dass sie sich noch mit Dumbledore treffen sollte, dachte er verbittert und wandte sich seinen Notizen zu.
Seit Dumbledore ihn wieder gebeten hatte Voldemort auszuspionieren, kamen all die alten Erinnerungen wieder hoch, die er am liebsten vergessen würde.
Voldemort schien ihm jedoch wieder zu vertrauen, wenn man das so nennen wollte, obwohl Snape nicht sofort auf dessen Ruf geantwortet hatte. Seit dieser Zeit wurde er fast wöchentlich zu einer Versammlung gerufen. Was ihn jedoch überraschte, war dass der Dunkle Lord noch keinem erlaubt hatte, sich in der Öffentlichkeit als Todesser zu zeigen, er hatte eigentlich noch nichts unternommen um der Welt zu zeigen, dass er wieder da war.
Er erinnerte sich noch gut an dem letzten Treffen. Voldemort hatte sie zu sich gerufen, um ihnen mitzuteilen, dass er ohne Schwierigkeiten wieder an die Macht kommen würde, dass keiner ihm im Weg stehen würde.
Ein Zischen warf ihn aus seinen Gedanken. Longbottom entfernte sich immer weiter von seinem Kessel, dessen Inhalt sich gerade gelb verfärbt hatte und anfing wie verrückt zu brodeln. Gelb? Eigentlich sollte es moosgrün aussehen, was hatte der Bengel denn jetzt schon wieder angestellt?
„Was haben sie wieder getan, Longbottom? Sie werden niemals einen anständigen Trank brauen können. Sie sind einfach eine Katastrophe. Löschen Sie ihr Feuer und schmeißen Sie dieses Zeug weg", blaffte Snape Neville an, der am liebsten weggelaufen wäre.
Snape ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen. Warum kann dieser Bengel nichts richtig machen?
Als es endlich alle außer Neville geschafft hatten den Trank hinzubekommen, befahl Snape schließlich: „Nehmt die Flaschen dahinten und füllt sie mit dem Trank, denn er muss noch einen Monat lagern, ehe er benutzt werden kann".
Endlich läuterte es und die Schüler verschwanden so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer wie sie nur konnten.
„Miss Harper, Sie bleiben noch", rief Snape durch die Klasse.
Raven packte schnell ihre Sachen zusammen und ging dann zu Snapes Pult. „Sie wollten mich sprechen, Professor?".
„Professor Dumbledore wünscht Sie heute Nacht zu treffen, lassen Sie sich nicht erwischen, es darf keiner erfahren dass Sie nicht da sind. Das Treffen ist um Mitternacht", wies er sie an und wandte sich dann ab.
„Jawohl, ich danke Ihnen", bedankte sich Raven und verschwand schnell aus dem Zimmer.
Was wollte Dumbledore von ihr? Vielleicht andere Informationen, dachte sie und bewegte sich auf die Bibliothek zu, um einige Bücher zurückzugeben. Danach ging sie wieder zurück zum Gryffindor-Turm. Dort ging sie in den Gemeinschaftsraum, wo sie sich an einem leeren Tisch saß und anfing ihre Aufgaben zu schreiben.
Harry, Hermine und Ron bahnten sich ihren Weg zu Raven.
„Können wir uns hinsetzen?", fragte Ron etwas nervös.
„Ja ja", kam die rasche Antwort, ohne dass Raven aufblickte.
Als endlich alle mit ihren Aufgaben fertig waren, war es schon über elf Uhr.
„Sag mal Ann, wir haben uns doch schon irgendwann mal gesehen, nicht wahr? In der Winkelgasse?", fragte Harry schließlich.
Raven schaute auf und sagte eine Weile gar nichts, doch dann: „Ich glaube schon, dass war bei Flourish & Blotts, doch warum fragst du erst jetzt?".
Harry war sichtlich erstaunt doch antwortete er: „Du bist einem immer ausgewichen und dann hab ich es eben vergessen".
„Wo ist eigentlich dein Zuhause?", fragte Ron sie eindringlich.
Ein seltsames Schweigen entstand und Raven antwortete mit leiser Stimme: „ Ich hab keins mehr, doch wohnte ich bei einem Freund als ich hierher kam".
Erschrocken blickte Hermine sie an und fragte mit belegter Stimme: „Wo sind denn deine Eltern?".
„Meine Eltern sind tot, vor fünf sind sie gestorben und seitdem wohne ich bei einem Freund", sagte sie mit düsterer Stimme und ging dann aus dem Gemeinschaftsraum, rauf zu den Schlafsälen, obwohl nicht an Schlaf zu denken war, musste sie doch warten bis keiner mehr im Gemeinschaftsraum war und außerdem mochte sie nicht über ihre Vergangenheit zu reden.
