Dark Flames
Autor: Raven-Fett
Dislamer: Alle Figuren gehören J. K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeliehen, damit ich diese Geschichte schreiben konnte. Figuren, die ich selber erfunden habe, gehören natürlich mir, z. B. Raven, Xeen Dark, Jarod Parker, Professor Mitchell usw.
Kapitel 6: Wieder ein Treffen
Sofort schoss Harry dieser mysteriöser Traum durch den Kopf und er wusste wer dieses Mädchen in Wirklichkeit war. Doch beschloss er, seinen Freunden noch nichts zu sagen, zuerst musste er noch mit Dumbledore reden, er wollte die Wahrheit erfahren, jedenfalls in den nächsten Tagen.
„Das hätte ich wirklich nicht gedacht", sagte Ron und starrte ins Feuer.
„Kannst du nicht einmal mit ihr reden?", fragte Harry Hermine.
„Ich könnte es mal versuchen, doch heute ist es dazu zu spät, es wird Zeit dass wir ins Bett kommen, bevor McGonagall hier auftaucht".
„Ja ja", maulte Ron und machte schlurfend sich auf den Weg.
„Du auch Harry!", meinte Hermine und beide gingen in ihre Schlafsäle.
Raven lag in ihrem Bett und starrte auf ihre Uhr. Nur noch eine halbe Stunde, eigentlich könnte sie es schon riskieren, doch Harry und die anderen waren noch im Gemeinschaftsraum. Ihre Gedanken wurden abrupt unterbrochen als die Tür aufging und jemand eintrat. Das müsste Hermine sein, dachte sie und tat so als würde sie schlafen.
Nun mach schon, schlaf endlich ein, dachte sie ungeduldig. Endlose Minuten verstrichen, ehe sie das regelmäßige Atmen hörte. Wird ja auch Zeit. Schnell glitt sie aus ihrem Bett und streifte sich ihre schwarze Kutte über, sie hatte irgendwie das Gefühle dass sie sie noch brauchen würde.
Als sie endlich aus dem Porträtloch kam, blieb sie wie angewurzelt stehen.
Diese verfluchte Katze, warum kann die nicht irgendwo anders herumschnüffeln? Immer wenn man sie am wenigsten braucht, typisch!
Kurz nachdem Mrs Norris um die Ecke schlich, ging Raven die Treppen herab und machte sich auf den Weg zu Dumbledores Büro. Schnell nannte sie das Passwort und stieg die Treppe hinauf. Als sie vor der Tür stand, fiel ihr auf dass noch jemand außer Dumbledore in dessen Büro war.
Dumbledore öffnete die Tür ehe sie klopfen konnte.
„Guten Abend Raven, kommen Sie und setzen Sie sich", sagte er und wies auf den leeren Stuhl, doch auf dem anderen saß schon jemand. Snape.
Was machte der denn hier? Konnte er der Spion sein, von dem Dumbledore geredet hatte? Na ja, möglich wär's ja, so wie der sich manchmal aufführt! , Raven zögerte ehe sie sich saß.
Snape schien mal wieder glänzend gelaunt zu sein, sie fragte sich warum sie noch nicht tot umgefallen ist, bei diesem Blick! Der könnte glatt die Sonne in einen Eisklumpen verwandeln.
„Es gibt noch einige Dinge, über die wir noch reden müssen", fing Dumbledore an.
Sie nickte nur, und starrte auf den Boden.
„Wie weit sind Sie eigentlich mit der Kontrolle über die Gabe?".
„Na ja, ich kann es ohne weiteres einsetzen, doch ich muss dann für einige Zeit ruhen".
„Sie hatten erwähnt, dass es noch jemand anders gibt, der diese Gabe besitzt, wer ist es?".
Wieder zögerte Raven, doch besann sie sich und antwortete: „Ihr Name ist Xeen Dark. Auch sie ist ein Todesser, doch steht sie nicht mehr in Voldemorts Diensten. Vor zwei Jahren ist uns gelungen, sie verschwinden zu lassen, sie existiert nicht mehr, offiziell ist sie gestorben. Wir haben ihr eine neue Identität verpasst und sie in ein anderes Land untergebracht, wo sie jetzt sicher ist".
„Woher wollen Sie das wissen?", fragte Snape plötzlich, der bis jetzt schweigsam neben ihr gesessen hatte.
„Weil nur Jarod und ich etwas davon wissen", antwortete sie kurz angebunden.
„Wo lebt Sie jetzt eigentlich?", fragte Dumbledore.
„Sie lebt in Luxemburg, in irgendeinem Bauernkaff".
„Luxemburg? Ich kenne das kleine Ländchen, schöne Gegend und nette Leute".
„Sie trat zur gleichen Zeit und fast den gleichen Umständen wie ich ein, doch sie war nur drei Jahre dabei. Voldemort hatte sich fast zu Tode geärgert als ich ihm mitteilte, dass sie bei einem Auftrag getötet wurde", erklärte sie recht schadenfroh. Wäre er nur gestorben, dachte sie.
„Warum sind Sie so wertvoll für Voldemort?", fragte Snape und blickte sie wieder kalt an.
„Weiß Voldemort überhaupt dass Sie sich hier aufhalten?", fuhr Dumbledore fort.
„Nein, keiner weiß je wo ich mich aufhalte", sagte Raven und blickte Snape direkt in die Augen. „Der Grund warum Voldemort Xeen und mich gezwungen hat beizutreten, ist deshalb, weil wir die gleichen Kräfte besitzen. Er glaubt mit unserer Hilfe schneller an die Macht zurückzukommen".
„Wie gedenkt er das denn zu tun?", grummelte Snape.
„Wenn sich Xeens und meine Kräfte vereinen, kann uns fast keiner besiegen, nicht mal Voldemort selbst hätte Kontrolle über uns, denn unsere Feuerkraft wäre dann so stark, dass wir ganz London in die Luft jagen könnten. Deshalb", erwiderte sie scharf und blickte auf den Boden, eine Woge von Hass und Scham überkam sie wieder, sie wollte nicht daran erinnert werden.
Langes Schweigen entstand und jeder beschäftigte sich mit seinen eigenen Gedanken.
„Könnten Sie uns vielleicht das dunkle Mal zeigen", fragte Snape und riss sie aus ihren Gedanken. Raven zögerte einen Moment, doch dann entblößte sie ihren Arm.
Dieses verfluchte Mal, sie hasste es dieses Mal anzusehen, es erinnerte sie an all die dunklen Ereignisse, die sie Tag für Tag versuchte zu vergessen. Nie würde sie eine Antwort erhalten, wenn sie fragen würde warum eigentlich sie dieses Schicksal erleiden sollte.
„Warum habe ich Sie noch nie bei den Treffen gesehen?", fragte Snape sie eindringlich.
„Das selbe könnte ich Sie auch fragen, mich kennen nur wenige. Die Treffen zu denen ich gerufen werde, sind so eine Art Training, damit ich lerne die Kraft zu kontrollieren. Meistens treffe ich mich mit Wurmschwanz und ein paar anderen Todessern, dessen Namen ich leider nicht kenne und natürlich Voldemort selbst. Jedes Mal wenn irgendeinem etwas passiert, kriege ich die Schuld und muss dafür auch kräftig büßen, ist mal wieder typisch, man muss sich immer einen Sündenbock wählen, sonst macht das ganze ja keinen Spaß", antwortete sie mit düsterer Stimme.
Ein seltsamer Glanz erschien in Snapes Augen doch Augenblicke später war sein Blick wieder gefühllos und kalt.
Ein brennender Schmerz durchfuhr urplötzlich ihren Arm und fast hätte sie aus Überraschung laut aufgeschrieen. Dumbledore stand schon neben ihr, und Snape versuchte ihren Arm ruhig zu halten, der jetzt wie verrückt zu zittern anfing.
„Schätze eine neue Trainingsphase beginnt", knurrte sie und ihre Stimme war mit Sarkasmus überfüllt. Langsam bewegte sie sich zur Tür zu, doch Dumbledore war schneller gewesen und hielt sie zurück.
„Versprechen Sie, dass Sie auf sich aufpassen werden".
Sie lächelte und verschwand. Verdammt, sie musste sich beeilen, Voldemort hasst es wenn man Verspätung hat. Was hasste der denn nicht? , dachte sie und lief lautlos aus dem Schloss und disapparierte als sie die Grenzen Hogwarts erreichte.
~~~~~
„Das gefällt mir ganz und gar nicht Albus. Ich habe noch nie von ihr gehört und dass sie die Geheimwaffe seien soll von der Voldemort neulich gesprochen hat, kann ich nicht richtig glauben", sagte Snape als Raven aus dem Zimmer gerannt ist.
„Sie ist noch so jung und doch ist sie schon ein Todesser, ich bin erstaunt dass Malfoy nichts von ihr weiß", sagte Dumbledore und Sorge lag schwer in seiner Stimme.
„Dies wundert mich auch, eigentlich ist dieser Schleimer, Voldemorts rechte Hand".
„Ich finde, wir sollten mit Jarod Parker reden, er scheint sie ja am besten zu kennen", sagte Dumbledore und nahm eine Prise von einem Pulver und warf es ins Feuer, dann rief er laut Jarods Name.
Nach einiger Zeit erschien endlich dessen Kopf im mittlerweile grün verfärbten Feuer, sichtlich verärgert, warum ihn man noch so spät in der Nacht störte.
„Seien Sie gegrüßt Mr Parker", sagte Dumbledore.
Erstaunt blickte ihn der Mann drein. „Professor Dumbledore? Was kann ich für Sie tun?"
„Wir möchten etwas mehr über Miss Harper oder besser gesagt Raven erfahren".
Jarods Augen weitetet sich vor Überraschung, doch langsam begriff er. „Dann wissen Sie wohl Bescheid, also Raven spioniert für mich seit sie ein Todesser geworden ist. Doch seit letzter Woche, habe ich nichts mehr von ihr gehört, es ist ihr doch nicht wieder etwas zugestoßen, oder?", fragte Jarod besorgt.
„Nein, sie ist in Ordnung, bis jetzt war sie es jedenfalls, doch ist sie gerade zu einem Treffen gerufen worden".
Jarod seufzte laut auf und die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Nicht schon wieder, hoffentlich wird sie diesmal nicht bestraft werden, denn heute sind einige Todesser von Auroren getötet worden und sie wird wieder einmal dafür bezahlen müssen", erwiderte er mit zitternder Stimme. „Es tut mir außerordentlich leid, doch leider muss ich jetzt gehen, könnten sie mich bitte über ihr Ergehen unterrichten?".
„Natürlich, ich danke ihnen", sagte Dumbledore und Jarods Kopf verschwand wieder aus dem Feuer.
„Das gefällt mir gar nicht, sie wusste nichts davon dass Todesser getötet wurden und wir auch nicht", murmelte Dumbledore und sah Snape ernst an.
Lange unterhielten sich beide noch, bis spät in die Nacht.
Schritte die aus den Treppen vernehmbar wurden, schreckten beide aus ihrem Gespräch.
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Endlich fertig mit dem Training, dachte sich Raven und wollte schon gehen, als Voldemort sie zurückhielt. Mit funkelnden Augen sah er sie an und seine geisterhafte Stimme ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen.
„Heute sind ein paar meiner geschätzten Todesser gestorben, ich frage mich, woher die Auroren wussten, wann die einzelnen Aufträge stattfinden? Vielleicht haben wir einen Verräter unter uns, vielleicht bist du es? Ich weiß es noch nicht, doch das wird schon noch herausstellen, deshalb-".
„Crucio!".
„Ich? Nein, Meister!", keuchte sie als sie vom Fluch erfasst wurde.
Entsetzt sah sie Voldemort an, was hatte sie wieder getan? Sie hatte doch gar nichts getan, dachte sie. Verzweifelt versuchte sie den Schmerzenschrei zurückzuhalten, bloß keine Schwäche zeigen, sein sadistisches Lachen erschallte in ihren Ohren und sie schrie vor Qualen.
Minuten kamen ihr wie Stunden vor, die Zeit schien nicht vergehen zu wollen. Endlose Male wurde sie von dem Fluch getroffen, mit aller Macht versuchte sie bei Bewusstsein zu bleiben.
Immer wieder beteuerte sie ihre Unschuld, doch Voldemort überhörte sie einfach und erfreute sich an ihrem Todeskampf.
Es war schlimmer als jemals zuvor, ihren Körper konnte Raven nicht mehr spüren, auch verlor sie langsam aber sicher die Kontrolle über ihre Gedanken. Als sie endlich der letzte Fluch traf, quoll ihr schon Blut aus dem Mund. Sie war dem Tod näher als jemals zuvor. Ihre Lungen brannten bei jedem Atemzug, ihr Körper zuckte bei der kleinsten Bewegung zusammen, sie blieb am Boden liegen und versuchte Atem zu schöpfen, damit sie ihren Körper wieder beherrschen konnte. Verdammt, er hätte es beenden sollen, als er dazu noch die Möglichkeit hatte, dachte sie verbittert.
„Ich hoffe für dich, dass du nicht der Verräter bist", zischte er scharf und disapparierte dann einfach so.
Mach schon, du musst zurück! , befahl sie sich und nur mit viel Mühe, gelang es ihr, sich aufzurichten. Sie stellte sich Hogwarts vor und disapparierte. Raven landete im Verbotenen Wald. Auf keinen Fall hier liegen bleiben, dachte sie sich und bewegte sich so schnell sie konnte aus dem Wald und brach dann an dessen Grenzen zusammen.
Dieser elende Idiot! Immer kriege ich Schuld für alles, aber eines Tages, wirst du auch deine gerechte Strafe erhalten, dachte sie noch, bevor Dunkelheit sie übermahnte.
~~~~~
Er sah sie wieder, in Schwarz gekleidet auf dem Boden liegend. Zitternd und von Blut überströmt. Sie atmete schwach und hatte keine Kraft mehr sich zu wehren.
„Ich hoffe für dich, dass du nicht der Verräter bist", und er hörte das grässliche Lachen jenem, dessen Namen nicht genannt werden darf.
Harrys Narbe schmerzte so sehr, dass er mit seiner Hand dagegen drückte und die andere über den Mund gelegt hatte, damit ja kein Laut zu hören war.
Ron sollte sich keine Sorgen machen und außerdem wollte er nicht dass die anderen davon etwas erfuhren.
Harry stand mit einem Ruck auf, er musste schleunigst zu Dumbledore, er durfte keine Zeit verlieren. Er schnappte sich seinen Zauberumhang und verschwand auf Zehenspitzen aus dem Schlafsaal, damit keiner mitbekam, dass er fort war.
Das Brennen in seiner Narbe, ließ langsam nach, doch pochte sie stetig weiter, was recht seltsam war.
Als er endlich die Wendeltreppe betrat die zu Dumbledores Büro führten, hörten er Stimmen. Wer sollte denn noch in Dumbledores Büro sein? , dachte er.
Er blieb einen Augenblick lang unschlüssig stehen, doch dann besann er sich und ging hinauf.
Ein sanftes Klopfen ertönte an der Tür und Dumbledore öffnete sie.
Wer wanderte noch während dieser Zeit im Schloss herum? , fragte sich Snape und sah sich nach dem Störenfried um.
Im Gang stand Harry, schweißnass, mit einem Umhang unter dem Arm geklemmt. Er sah recht verwirrt aus, dunkle Ringe waren unter seinen Augen sichtbar.
„Ach Harry, was kann ich noch für dich tun?", fragte ihn Dumbledore freundlich.
„Was tust du denn noch hier Potter und noch um diese Zeit, ist es nicht ein bisschen spät für einen Spaziergang?", kam Snapes bissige Frage.
Harry beachtete ihn gar nicht, sondern wandte sich direkt zu Dumbledore. „Sie wird es diesmal vielleicht nicht schaffen, er hat sie diesmal übel zugerichtet und ich weiß nicht ob er sie getötet hat".
„Von wem redest du da eigentlich Potter, drück dich mal verständlich aus", knurrte Snape ihn an und starrte ihn finster an.
„Ann, sie ist ein Todesser, ich habe es gesehen".
„Ich weiß Harry", antwortete Dumbledore der sich mittlerweile wieder an seinem Pult gesessen hat, Müdigkeit und Sorge schienen ihn übermahnen zu wollen.
Erstaunt blickte ihn Harry an, doch dann nickte er. Darum war sie bei Dumbledore, dachte er sich. „Ich hatte schon einmal von ihr geträumt und heute Nacht ist es wieder passiert, schlimmer als das erste mal".
„Ich danke dir, doch hoffe ich, dass noch keinem gesagt welche ihre wahre Identität ist", erwiderte Dumbledore und sah in mit einem durchdringenden Blick an.
„Nein, Sir", antwortete Harry wahrheitsgemäß und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
„Leider können wir, so leid es mir auch tut, nichts für sie tun, wir wissen nicht wo sie sich aufhält, wir können nur abwarten und hoffen, dass sie verschont wurde. Ich bitte dich also wieder ins Bett zu gehen, morgen kannst du nochmals vorbeikommen, dann werde ich dir alles erklären", erklärte Dumbledore.
Harry nickte nur stumm und ging wieder aus dem Büro, jetzt war er noch verwirrter als vorhin, warum sagte ihm Dumbledore nicht einfach wer sie in Wirklichkeit war. Und was machte er jetzt mit Hermine und Ron, er musste es ihnen erzählen oder sie würden früher oder später danach fragen. Und an Schlaf war jetzt sowieso nicht mehr zu denken.
„Das klingt nicht gut Severus, ich hoffe nur dass sie es bis hierher schaffen kann", sagte Dumbledore und blickte aus dem Fenster, seine Sorge war nicht zu überhören.
„Leider kann ich nichts für sie tun, ich weiß nicht wo diese Treffen stattfinden, versuchen Sie ein wenig zu schlafen Albus", sagte Snape und wandte sich der Tür der zu.
„Sie haben recht Severus, ist schon eine Weile her, seit ich wieder ruhig schlafen konnte", sagte Dumbledore matt und rieb sich gedankenverloren die Schläfen.
Snape blickte Dumbledore ein letztes Mal an, ehe er aus dem Büro verschwand und sich zu seinen Kerkern begab.
Dumbledore musste sich um noch eine andere Person Sorgen machen, obwohl er Snape nichts sagte, wusste er jedoch, dass Dumbledore nie schlafen kann wenn er zu einem Auftrag gerufen wurde. Vielleicht sollte er Albus einen Schlaftrunk brauen, dachte sich Snape und ging leise durch die Gänge.
Snape war früh aufgestanden, die ganze Nacht konnte er nicht schlafen, also machte er sich ein wenig frische Luft zu schnappen.
Während der Nacht hatte es geregnet und eine dicke Nebelwolke hing über die Ländereien Hogwarts.
Na klasse, wie soll man denn wissen wo man hintritt, knurrte Snape innerlich auf. Er hoffte wenigstens eine kleine Spur von Raven zu finden.
Wie oft wurde er schon bewusstlos gefunden, nachdem er von seinen Aufträgen oder Treffen zurückkam. Meistens war es Dumbledore, der ihn gefunden hatte und ihn in den Krankenflügel gebracht hatte. Vielleicht würde er sie finden können.
Als er den See umrundet hatte, hatte er immer noch keine Spur gefunden, also ging er an den Grenzen des Verbotenen Waldes entlang, denn dort apparierte er meistens, und fand nicht weit entfernt, eine zusammengerollte Gestalt auf dem Boden liegend und lief auf sie zu. Langsam drehte er sie auf den Rücken um und blickte in das bleiche und blutüberströmte Gesicht Ravens. Snape fühlte nach dem Puls und stellte erleichtert fest, dass sie noch lebte. Er beschwor eine Trage herauf und legte sie darauf nieder. Schnell lief er mit ihr zurück zum Schloss und traf im Gang auf Dumbledore.
„Was ist geschehen?".
„Ich fand sie so, nahe dem Verbotenen Wald".
„Dann konnte sie also doch noch entkommen".
„Wer weiß um welchen Preis", erwiderte Snape düster und beide gingen zusammen zum Krankenflügel.
Madam Pomfrey stöberte gerade hektisch in den Regalen herum, als sie in den Krankenflügel stürmten.
„Würden Sie bitte mal kommen, Poppy?", fragte Dumbledore und deutete auf Raven.
Sofort stand Madam Pomfrey an dessen Seite und befahl Snape sie in ein Bett zu legen.
„Wie ist das passiert?", fragte sie und untersuchte Ravens äußere Verletzungen.
„Ich habe sie so nahe dem Wald gefunden", entgegnete Snape.
„Das sieht nach dem Cruciatus-Fluch aus, Albus, wie kommt sie dazu?", fragte sie mit gedämpfter Stimme. Ein Glück, dass heute keine Patienten da waren.
„Sie ist ein Todesser und Spion", sagte er nach einer Weile.
„In ihrem Alter? ... Dieses Monster kennt keine Grenzen, jetzt nimmt er schon Kinder auf", sagte sie außer sich vor Wut.
„Ist es schlimm?".
„Dieser Fluch wurde mehrmals angewendet, mich wundert es überhaupt, dass sie es überlebt hat, wahrhaftig eine Leistung für ihr Alter. Nicht zu fassen!", beklagte sie sich weiter.
„Sie wird doch durchkommen, oder?", fragte Snape ruhig doch ein Hauch von Sorge erschien in seinen Gesichtszügen.
„Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, doch muss ich ihr leider den stärksten Schlaftrunk geben, damit sie sich ganz erholen kann und dadurch wird sie einige Tage nicht ansprechbar sein", antwortete Madam Pomfrey und lief in ihr Büro zurück um den Trank zu suchen.
„Lassen wir sie jetzt, sie braucht Ruhe", meinte Dumbledore und beide verließen den Krankenflügel.
