Dark Flames
Autor: Raven-Fett
Dislamer: Alle Figuren gehören J. K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeliehen, damit ich diese Geschichte schreiben konnte. Figuren, die ich selber erfunden habe, gehören natürlich mir, z. B. Raven, Xeen Dark, Jarod Parker, Professor Mitchell usw.
Kapitel 9: Der Sprechende Hut„Endlich können wir wieder miteinander reden. Wie geht es dir eigentlich?" fragte Xeen, als sie beide nahe am Kamin saßen.
„Fangen wir doch erst mal mit dir an. Wie ist es dir so ergangen?" entgegnete Raven neugierig. „Immerhin sind ja schon zwei Jahre vergangen seid wir uns wieder gesehen haben".
„War wirklich nicht schlecht, außerdem bin ich auch zur Schule gegangen, so wurde mir nie langweilig. Die Leute waren sehr nett, doch leider waren weit und breit keine Hexen oder Zauberer. Ich liebe dieses Land sehr und weißt du, was das Beste daran ist? Nirgends findest du einen Todesser, anders als hier in Großbritannien. Hier hat jeder einen als Nachbarn." erwiderte Xeen und sah Raven einen Augenblick lang etwas vorwurfsvoll an, doch musste sie unwillkürlich lachen.
„He, sieh mich nicht so! Ich bin genauso wenig schuld daran wie du. Ich versuche ja schließlich, ein paar von denen in die ewigen Jagdgründe zu schicken." warf Raven scherzhaft ein.
„War ja nicht so gemeint, Raven. Und, wie geht es dem guten Jarod?"
„Ich weiß nicht, das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, war Sommer und als ich hierher gekommen bin, habe ich ihm Briefe geschickt, erst letzte Woche hab ich ihm wieder einen geschickt."
„Ist es dir wenigstens besser ergangen, als ich weg war?" fragte Xeen vorsichtig.
„Besser?! Seit du weg bist, hab ich die Schuld für alles gekriegt. Wenn etwas schiefgegangen ist, hieß es wieder ‚Es ist alles nur wieder deine Schuld', doch jetzt ist der ganze Spuk vorüber, keine Folter mehr, denn jetzt weiß er, dass ich ihn verraten habe." antwortete Raven leise und ballte ihre Fäuste vor Wut.
„Nun sind wir wieder beisammen und ehrlich gesagt hätte ich Lust, ihm eins auszuwischen, das würde dem alten Knacker mal gut tun. Hast du es mittlerweile unter Kontrolle bekommen?" versuchte Xeen sie zu beruhigen, sie hatte keine Lust eine Erklärung abzugeben, wenn der Gemeinschaftsraum in Flammen stand.
„Ja, er hat sein langersehntes Werk vollendet. Hat ja lange genug gedauert! Und du?"
„Hab es selbst geschafft. Ein Wunder, wenn du mich fragst, dass keiner von den Muggeln etwas mitbekommen hat."
Lange erzählten sie sich noch gegenseitig von ihren Erlebnissen, doch redeten sie auch über die Zeit, als sie beide noch gemeinsam Voldemort gedient hatten. Sie redeten die Nacht hindurch bis in den frühen Morgen.
Als Hermine, Harry und Ron am nächsten Morgen in den Gemeinschaftsraum kamen, fanden sie die beiden schlafend vor dem Kamin.
„Glaubst du, dass wir sie wecken sollten?" murmelte Ron, noch völlig verschlafen.
„Ich glaub schon, Dumbledore hat doch gesagt, dass er mit ihnen reden möchte." entgegnete Hermine bestimmt.
„Wie wär's mit dem Kitzel-Zauber?" fragte Ron hoffnungsvoll.
„Ich glaube nicht, dass das angebracht wäre." entgegnete Hermine streng.
Doch zu spät, Ron hatte bereits seinen Zauberstab gehoben und rief: „Rictusempra!"
„Ron!" zischte Hermine, doch dann brach sie ab und beobachtete die ungewöhnliche Szene.
Der Zauber bahnte sich ungehindert seinen Weg zu Raven. Ein leises Knistern war in der Luft zu hören und urplötzlich war der Zauber verschwunden. Er hatte Raven nicht einmal berührt, doch das konnte unmöglich sein, denn der Spruch hätte sie eigentlich treffen müssen und sie schien noch zu schlafen, also konnte sie kein Schild heraufbeschworen haben, dafür reichte die Zeit nicht.
Einen Augenblick lang war Raven von einem gleißenden Licht umgeben, das wiederum genauso schnell verschwand, wie es aufgetaucht war.
„Was-? Wie-? Warum hat es sie nicht getroffen?" plapperte Ron ganz verdutzt vor sich hin. Er schüttelte fassungslos den Kopf und trat ein paar Schritte zurück.
„Das Feuer absorbiert Zauber." brach eine Stimme das Schweigen.
Raven war inzwischen aufgestanden und blickte trotzdem noch etwas verschlafen in die Runde. „Was macht ihr eigentlich hier?" fragte sie gähnend.
„Wie absorbiert? Wie meinst du das?" drängte Hermine neugierig weiter und starrte Raven einen Augenblick lang an, als ob sie hoffte, das gleißende Licht noch einmal sehen zu können.
„Das Feuer absorbiert die Flüche und verstärkt sich dadurch." antwortete Raven und wandte sich Xeen zu. „Hey Xeen, wach schon auf, du Schlafmütze, wir müssen doch noch zu Dumbledore."
„Ist ja gut!" entgegnete Xeen und streckte sich, um den letzten Rest der Müdigkeit abzuwerfen.
„Kannst du alle Flüche absorbieren?" fragte Harry drängend.
„Normalerweise schon, auch den Todesfluch." antwortete Raven und versuchte vergeblich ihre widerspenstigen Haare zu glätten.
„Praktisch, findet ihr nicht?" fügte Xeen scherzhaft hinzu.
„Weißt du, nicht alle Elementi können Flüche absorbieren, nur die, die das Feuer oder das Wasser beherrschen können es. Die, die Erde und Luft beherrschen, sind nur in der Lage sie abzuwehren." erklärte Raven unbekümmert und schlenderte zum Bad.
„Die Sache ist ja schön und gut, aber es gibt einen Haken. Wirklich starke Zauberer wie Dumbledore oder Voldemort sind sehr wohl dazu fähig, unser Schutzschild zu durchbrechen und uns anzugreifen." bemerkte Xeen mit ernster Miene.
Harry, Ron und Hermine starrten sie sprachlos an, noch nie war ihnen so etwas zu Ohren gekommen. Doch alles schien jetzt einen Sinn zu machen. Warum Voldemort so dringend nach ihnen suchte.
„Das war also Voldemorts Plan." murmelte Harry ohne nachzudenken.
„So ist es." erwiderte Raven, als sie wieder aus dem Bad zurückkam.
„Wollen wir frühstücken?" fragte Ron noch ganz verwirrt.
„Okay." kam die Antwort und gemeinsam gingen sie in die Großen Halle.
Die Halle schien völlig verlassen, da sich nur noch sehr wenige Schüler in Hogwarts befanden, und man hatte die Häusertische nah an die Wand gestellt, weil es keinen Sinn machte, diese Tische ebenfalls zu benutzen. Stattdessen hatte man einen großen Tisch in der Mitte des Saals aufgestellt, wo die Schüler und die Lehrer gemeinsam saßen.
Einige Schüler warfen Xeen fragende Blicke zu, als sie sich setzte, und spekulierten leise, wer wohl die Neue war.
Dumbledore hatte sie erwartet, er schlug in die Hände, um jedermanns Aufmerksamkeit zu erlangen und erhob sich. „Wie ihr alle sehen könnt, ist noch eine neue Schülerin zu uns gestoßen. Leider wird keine offizielle Feier stattfinden, wenn auch sie in ihr Haus gewählt wird."
Erstaunte und misstrauische Blicke ruhten auf Xeen.
„Ihr Name ist Xeen Dark, und ich hoffe, dass ihr sie genauso herzlich empfangt wie alle anderen." fuhr Dumbledore fort und setzte sich wieder hin.
Erst nachdem alle anderen Schüler gegangen waren, erhob sich Dumbledore erneut und ging auf Raven und Xeen zu. „Ich erwarte Sie beide nachher in meinem Büro, es muss noch einiges besprochen werden und es gibt noch allerhand zu klären." wies er sie in einem freundlichen Ton an.
„Ach und Miss Harper, danach kommen Sie in mein Büro, wir müssen Ihre Strafe noch festlegen." zischte Snape äußerst vergnügt, doch sein eisiger Blicke ließ sie nicht aus den Augen. Raven nickte kurz und stand auf, je schneller sie es hinter sich brachte, desto eher hatte sie Ruhe vor Snape. Nachdem sie die Große Halle verlassen hatten, blieben sie wieder stehen. Harry, Ron und Hermine gingen zusammen zum Gryffindor-Turm, nachdem sie noch ‚Bis nachher', gerufen hatten, während Raven und Xeen sich auf den Weg zu Dumbledores Büro machten.
„Was hat er damit gemeint, als er sagte, ich müsse in ein Haus gewählt werden?" fragte Xeen sie neugierig.
„Das wirst du schon sehen." gab Raven knapp zurück, doch musste sie unwillkürlich lächeln. Als sie am Anfang des Schuljahres nach Gryffindor gewählt wurde, wäre sie vorher fast vor Aufregung umgekommen.
Mal sehen, wohin sie kommt, dachte sich Raven.
Schnell nannte sie beim Wasserspeier das Passwort und beide Mädchen gingen die Treppen hinauf.
„Wieso denn ‚Erdbeergelee'?" fragte Xeen verdutzt.
„Ich glaube, weil er ganz verrückt nach Süßigkeiten ist." antwortete Raven vergnügt und klopfte behutsam an die Tür.
„Kommen Sie herein." rief ihnen Dumbledore von innen zu.
„Kommen Sie, setzen Sie sich, bloß keine Scheu." fügte Dumbledore noch freundlich hinzu, nachdem sie eingetreten waren. Beide setzten sich und warteten, dass Dumbledore anfing zu reden.
„So, Miss Dark, auch Sie sind also ein Elementus." begann er, doch es klang eher nach einer Feststellung, als nach einer Frage.
„Ja, genau wie Raven." antwortete Xeen etwas schüchtern.
„Wie weit sind Sie beide jetzt eigentlich mit der Kontrolle Ihrer Kräfte?"
„Beim letzten Treffen konnte ich sie vollkommen beherrschen." antwortete Raven.
„Ich habe es erst seit kurzem unter Kontrolle. Da ich ja nicht solche Trainingseinheiten hatte wie Raven, dauerte es bei mir etwas länger." antwortete Xeen langsam.
„Mir sind nur sehr wenige Informationen über Elementi untergekommen, die früheren Verfolgungen haben nur deshalb stattgefunden, weil Elementi großes Unheil über das Land brachten. Aus diesem Grunde muss ich wissen, was Sie imstande sind zu tun." erklärte Dumbledore mit ernster Miene.
„Es ist richtig, dass die Elementi in der Vergangenheit viel Unheil angerichtet haben, doch nicht alle von uns sind bösartig. Die Menschen hatten Angst und waren viel zu leichtgläubig, damals wie auch heute noch." antwortete Raven mit belegter Stimme.
„Wie Sie bereits gesagt haben, gibt es nicht viele Informationen über die Alten Tage und die Elementi. Deshalb wissen wir im Moment auch nicht genau, wozu wir wirklich fähig sind." antwortete Xeen.
„Nur als wir unsere Kräfte entwickelten, sind wir uns der Macht bewusst geworden, die in uns steckt. Wir haben bis jetzt herausgefunden, dass wir jegliche Flüche absorbieren können, auch den Avada Kedavra-Fluch. Nur Flüche äußerst starker Zauberer können uns erreichen, dann sind wir machtlos. Einer alten Schriftrolle zufolge, können wir ein riesiges Schutzschild aufbauen und einen schrecklichen Angriff starten, die sogenannte Flammende Welle. Sie verbrennt alles, was ihr in den Weg kommt." fuhr Raven mit gedämpfter Stimme fort.
„Dann sind Sie sozusagen unantastbar, fast unverwundbar." stellte Dumbledore nachdenklich fest.
„So könnte man es auch ausdrücken." meinte Xeen bedrückt.
Eine kleine Pause entstand, nachdem Dumbledore sich erhoben hatte und in seinem Schrank wühlte. „Wo ist er denn?" murmelte er gedankenverloren vor sich hin. „Ah! Da ist er ja. Wird allmählich Zeit, dass ich wieder mal aufräume."
Als er sich umdrehte, hielt er einen verfilzten Hut in den Händen, der sich als der Sprechende Hut entpuppte. „Den werden wir brauchen, um zu erfahren, in welches Haus Sie gehören, Miss Dark."
„Heißt das, dass ich hier bleiben kann?"
„Aber natürlich. Hogwarts ist der sicherste Platz weit und breit, außerdem wüsste ich nicht, wohin sie sonst gehen könnten." antwortete er lächelnd.
„Und was mache ich damit?" fragte Xeen etwas verloren.
„Der hier", erklärte er und hielt dabei den Hut ein wenig höher, „wird Ihnen sagen, in welches Haus Sie kommen."
Vorsichtig setzte er ihr den Hut auf den Kopf. Eine seltsame Stille trat ein. Der Hut zappelte wie verrückt auf Xeens Kopf herum, als ob er sich einfach nicht entscheiden konnte, wohin er sie schicken sollte.
Eine merkwürdige, piepsige Stimme ertönte plötzlich in Xeens Ohr. „Schon wieder ein Elementus, was ist in diesem Jahr nur los?"
Das ist also der Sprechende Hut, dachte sie sich. „Also, wo wirst du mich denn hinschicken?" fragte sie etwas zögerlich.
„Ich kann mich einfach nicht entscheiden, doch das darf es eigentlich gar nicht geben! Ich muss mich entscheiden, das ist schließlich meine Aufgabe! Hm... es tut mir leid, ich kann dich nirgends hinschicken, du besitzt einige Eigenschaften der vier Gründer und deshalb könntest du überall hingehören!" beschwerte sich die piepsige Stimme weiter.
Also nahm Xeen den Hut ab und blickte in die fragenden Gesichter der beiden anderen.
„Was hat du die ganze Zeit gemacht?" fragte Raven verwundert.
„Wie die ganze Zeit?" antwortete Xeen verwirrt.
„Du warst bestimmt eine halbe Stunde drunter." meinte Raven.
„Wie- ", versuchte Xeen zu fragen, doch Dumbledore unterbrach sie.
„Was hat der Sprechende Hut Ihnen gesagt?" Denn es war schon merkwürdig, dass der Sprechende Hut nichts gesagt hatte, normalerweise würde er ihm seine Entscheidung mitteilen, doch diesmal blieb er stumm.
„Er meinte, dass er nicht wüsste, wohin er mich schicken soll. Ich würde einige Eigenschaften der vier Gründer besitzen, hat er gesagt".
„Sehr merkwürdig, in der Tat. Dies ist das erste Mal in meiner Laufbahn, dass der Hut einen Schüler nicht in ein Haus wählen kann." erklärte er und kramte in seinem Schreibtisch herum, bis er ein altes zerschlissenes Buch in den Händen hielt.
„Hier ist es." murmelte er und blätterte eine Weile darin herum. „Da haben wir es ja, 1452. Der erste Schüler, den der Sprechende Hut nicht zuordnen konnte. Dann sind Sie hiermit der zweite Schüler, auf den dies zutrifft."
„Was geschah mit dem anderen?" fragte Raven neugierig.
„Er wurde leider verstoßen und musste sich eine andere Schule suchen."
„Heißt das, ich muss von hier weg?" warf Xeen erschrocken ein.
„Natürlich nicht, wie schon gesagt, Hogwarts ist der sicherste Ort. Wir werden schon eine Lösung finden." entgegnete Dumbledore und versuchte sie zu beruhigen. „Da ich annehme, dass Sie gerne bei Miss Raven bleiben möchten, werde ich arrangieren, dass auch Sie nach Gryffindor kommen."
„Was mache ich denn, wenn die anderen Schüler wiederkommen? Ich meine, sie werden sicher Fragen stellen, warum ich in kein Haus gehöre." überlegte Xeen besorgt.
„Da Sie nun nicht für Gryffindor auswählt wurden, kann ich Ihnen schlecht eine Uniform mit dem Gryffindor-Siegel geben, aber ich hab da eine Idee... ja eigentlich wäre es in Ordnung, wenn Sie einfach das Schulwappen auf Ihrer Uniform tragen würden." meinte Dumbledore und schob das alte Buch sachte wieder in eine der vielen Schubladen. „Haben Sie noch irgendwelche Fragen?"
„Nein." antwortete Xeen und stand hastig auf.
„Vielen Dank, Professor." sagte Raven und ging zusammen mit Xeen aus dem Büro.
Als Raven Xeens besorgtes Gesicht sah, versuchte sei sie wieder aufzumuntern, normalerweise war es Xeen die sie aufmunterte. Fast nichts konnte sie aus der Ruhe bringen und wenn es doch mal geschah, dann war es besser sich warm anzuziehen, nur einige Male hatte Raven solch einen Ausbruch von Xeen miterlebt und es reichte vollkommen.
„Mach dir keine Sorgen, es wird schon gehen."
Xeen blieb stehen und scharrte unruhig mit ihren Füßen, bevor sie sich Raven zuwandte: „ Das ist nicht das Problem, was wäre wenn Voldemort heruasgefunden hat und uns hier angreifen wird?"
„Er wird Hogwarts sowieso angreifen, sei es nur um Harry in die Finger zu kriegen, doch vergiss nicht, auch wir sind nicht machtlos, wir können ihn aufhalten", erwiderte Raven und beide sahen sich lange in die Augen und nickten sich kaum merklich zu, ihre Zeit war noch nicht gekommen und sie würden nicht kampflos diese Schule aufgeben.
