Dark Flames
Autor: Raven-Fett
Dislamer: Alle Figuren gehören J. K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeliehen, damit ich diese Geschichte schreiben konnte. Figuren, die ich selber erfunden habe, gehören natürlich mir, z. B. Raven, Xeen Dark, Jarod Parker, Professor Mitchell usw.
Kapitel 10: Die Vorboten des Bösen
„Morgen ist Weihnachten, wird auch Zeit. Ich freu mich schon auf die Geschenke." bemerkte Ron fröhlich.
„Professor Mitchell ist heute abgereist, ich hab ihn gesehen." bemerkte Hermine knapp.
„Wenn wir nur wüssten, wer der neue Professor sein wird." meinte Harry neugierig.
„Jedenfalls werden wir es bald erfahren, schließlich müssen wir einen Neuen nach den Ferien haben, wenn wir noch dieses Jahr die O.W.L.s. bekommen sollen." erwiderte Ron und fing sich einen ungläubigen Blick von Hermine ein. Wer hätte das gedacht, dass Ron jemals einen solchen Satz verlauten würde.
Plötzlich fasste sich Harry an die Stirn und fing an, wie verrückt zu zittern.
„Harry, was hast du?!" fragte Ron bestürzt.
Doch Harry konnte nicht antworten, er lag bereits auf allen Vieren ausgestreckt auf dem Boden und atmete stoßweise.
„Wie können wir dir helfen?" versuchte Hermine zu fragen, doch auch sie erhielt keine Antwort.
Harry lag einfach so auf dem Boden und beobachtete mit weit aufgerissenen Augen die Geschehnisse die sich vor ihm abspielten.
Wieder befand er sich auf dem Friedhof, wo Cedric ermordet worden war. Voldemort war von seinen Todessern umgeben. Ein hämisches Lächeln umspielte seine Lippen.
„Endlich, meine treuen Diener, endlich haben wir es nach so langer Zeit geschafft, einen Weg durch die Barriere zu finden." höhnte er und fuhr mit schriller Stimme fort: „Dumbledore wird einsehen müssen, dass nicht einmal seine große Burg einen Dunklen Lord zurückhalten kann. Dann werden wir uns Potter schnappen und vor den Augen aller Anwesenden töten. Sie werden endlich herausfinden, dass Potter in Wirklichkeit keine Chance hat, geschweige denn über die Macht verfügt, mich aufzuhalten. Sondern, dass er nur ein kleiner, jämmerlicher Bengel mit einer Narbe auf der Stirn ist und es nur geschafft hat, mich aus meinem Körper zu jagen, indem seine Mutter für ihn gestorben ist, doch nun hat er keinen mehr, der sich für ihn opfern würde. Niemand wird mich aufhalten können."
Nach einer kleinen Pause fragte einer der Todesser, der am nächsten zu ihm stand: „Wann werden wir Euren großartigen Plan in die Tat umsetzen können?"
Irgendwie kam Harry diese Stimme bekannt vor, aber natürlich, sie gehörte Malfoy, diesem widerlichen Schleimbeutel.
„Etwas musst du dich noch gedulden, mein lieber Malfoy, dann wirst du die Gelegenheit bekommen, dich zu beweisen." antwortete Voldemort höhnend.
Harry fühlte, wie er wieder in seine reale Umgebung zurückkam. Langsam öffnete er die Augen und sah direkt zu seinen Freunden auf. Raven und Xeen hatten sich währenddessen auch zu ihnen gesellt. Harrys Narbe schmerzte immer noch, doch beschloss er aufzustehen, auch wenn er dabei noch etwas wankte.
„War das wieder eine Vision?" fragte Ron mit etwas Unbehagen.
„Ja", war das einzige, was Harry im Moment antworten konnte.
„Es wäre besser, wenn du sofort zu Dumbledore gehen würdest." sagte Raven bestimmt und sah ihn ernst an.
Er schaute sie nur seltsam an und ging zum Porträtloch, wo er noch einmal stehenblieb und sich umdrehte. „Ich werde es euch danach erzählen, versprochen." sagte er, ehe er durch die Öffnung verschwand.
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Eine gespenstische Atmosphäre hüllte die jetzt leeren Gänge ein, als Harry durch sie hindurch streifte. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu seiner Vision und was sie wohl bedeuten könnte, und ehe er sich versah, stand er schon vor dem Wasserspeier. Als er sich der Tür näherte, kamen ihm Stimmen entgegen.
„Voldemort hat irgend etwas vor, ich weiß es, er hat seit einiger Zeit keine Patrouillen mehr losgeschickt." meinte jemand und Harry glaubte, dass es Snapes Stimme war.
„Haben Sie sonst nichts anderes herausgefunden?"
„Leider nicht, er ist nicht gerade redselig und ich habe nicht vor, Aufmerksamkeit auf mich zu lenken."
„Ich verstehe und es wäre auch Unrecht, wenn Sie Ihr Leben sinnlos in Gefahr bringen würden." antwortete Dumbledores Stimme verständnisvoll.
Ohne sich dabei im Klaren zu sein, was er gerade tat, hatte Harry an die Tür geklopft. Die Stimmen im Zimmer verstummten sofort. Diesmal war es Dumbledore, der ihm die Tür öffnete, und nicht Snape.
„Ah, Harry, was kann ich für dich tun?" fragte er ihn freundlich.
„Ich hatte wieder eine Vision." antwortete er etwas nervös.
„Setz dich doch bitte."
Nachdem Harry sich gesetzt hatte, knetete er nervös seine Hände und fing an, seinen Traum zu erzählen. „Voldemort sagte, dass er einen Weg durch die Barriere gefunden hat."
Eine kleine Pause entstand. Dumbledore hatte sich währenddessen wieder an sein Pult gesetzt. Müde rieb er sich die Augen und das Alter schien ihn wieder zu übermannen.
„Also hat er es herausgefunden, war ja nur eine Frage der Zeit."
Snape, der bis jetzt schweigsam neben Harry gesessen hatte, versuchte seinen Schock zu verbergen. Doch seine Augen hatten einen seltsamen Blick angenommen.
„Hat er gesagt, wann er angreifen würde?"
„Nein, leider nicht, doch ich vermute, dass es in nicht allzu ferner Zukunft geschehen wird." antwortete Harry wahrheitsgemäß.
Wieder entstand eine Pause und Harry wurde immer ungeduldiger. Als er es schließlich nicht mehr aushalten konnte, platzte es förmlich aus ihm heraus: „Was werden Sie jetzt tun?"
„Wir können leider nicht sehr viel unternehmen. Das Einzige, was wir im Moment tun können, ist uns für den Kampf zu wappnen, die Schutzbarriere neu aufzubauen und zu verstärken. Morgen werden die entsprechenden Leute dafür eintreffen." antwortete Dumbledore endlich.
Gerade als Harry fragen wollte, welche Personen denn kommen würden, fuhr Dumbledore fort, diesmal mit einem Funkeln in den Augen. „Es wird eine Art großes Wiedersehen werden für alle Schüler."
„Wiedersehen?" fragte Harry neugierig und beugte sich etwas vor, etwas „Gutes" hatte die Sache wenigstens.
„Du wirst schon sehen. Doch erst mal möchte ich dir danken, informiere mich bitte, wenn außergewöhnliche Ereignisse stattfinden." versicherte ihm Dumbledore.
„Natürlich, Professor. Danke und auf Wiedersehen." bedankte sich Harry und verließ das Zimmer.
„Es sind ernste Neuigkeiten, doch war dies vorherzusehen." murmelte Dumbledore vor sich hin.
„Lucius hat nichts erwähnt, entweder weiß er genau Bescheid oder Voldemort vertraut ihm genauso wenig wie mir." bemerkte Snape verächtlich.
„Wie ich schon vorhin erwähnt hatte, können wir uns nur vor ihm schützen, wenn wir uns verteidigen, denn auf die Hilfe von Fudge können wir nicht hoffen. Denn solange er nicht verstehen will, dass Voldemort zurück ist, hat es keinen Sinn, ihn um Hilfe zu bitten." erklärte Dumbledore und fuhr mit dumpfer Stimme fort: „Arthur hat zwar viele im Ministerium davon überzeugen können, doch wird dies nicht reichen."
„Ich hätte da eine Idee, Albus, doch ich glaube kaum, dass sie in die Tat umgesetzt werden kann." murmelte Snape zögerlich.
Dumbledore hob neugierig den Kopf und blickte den Zaubertrankmeister fragend an. „Welche Idee?"
„Was ist mit den beiden Elementi? Ich glaube, dass sie uns helfen könnten." meinte Snape schließlich.
„Raven und Xeen? Ich weiß nicht, ich hatte eigentlich nicht vor, irgendeinen Schüler in die Sache mit rein zu ziehen oder sein Leben aufs Spiel zu setzen." antwortete Dumbledore bestimmt.
Snape wippte nervös auf seinem Stuhl herum und stand schließlich mit einem Ruck auf. „Wenn Sie mich entschuldigen würden." sagte Snape und bewegte sich zur Tür.
„Ich werde über Ihre Idee nachdenken, doch hoffe ich inständig, nicht davon Gebrauch machen zu müssen." rief Dumbledore ihm noch hinterher, als Snape durch die Tür glitt.
Dumbledore saß noch eine ganze Weile an seinem Schreibtisch. Sein Blick verengte sich und kaum hörbar flüsterte er: „Wir werden noch sehen, wer gewinnt."
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Raven saß ruhig vor dem Kamin und blickte verloren ins Feuer. Hermine näherte sich ihr langsam, als hätte sie Angst, dass Raven jeden Moment aufspringen könnte und Flammen um sich werfen könnte, denn seit Hermine die Flammen gesehen hatte, packte sie jedes Mal ein Gefühl von Unbehagen, wenn sie sich Raven näherte.
„Ähm, Raven, kann ich dich mal was fragen?" fragte sie und kaute unsicher auf ihrer Lippe herum.
Raven hob erstaunt den Kopf und blickte sie etwas verdutzt an. „Das hast du schon, doch wie lautet deine eigentliche Frage?"
Hermine hatte mit der Gegenfrage nicht gerechnet und nahm ihren ganzen Mut zusammen, ehe sie fragte: „ Vorhin schien es, als ob du genau wusstest, was Harry gesehen hatte, stimmt das?"
Raven schien sich die Antwort gut zu überlegen, ehe sie schließlich antwortete: „Ja, ich weiß genau, was Harry gesehen hat."
„Aber wie kannst du das wissen?" erwiderte Hermine überrascht.
Raven wandte sich um und marschierte geradewegs zu den Schlafräumen. „Tut mir leid, es ist noch zu früh." flüsterte sie, doch immer noch laut genug, damit Hermine sie hören konnte.
Erschrocken und zugleich neugierig starrte ihr Hermine nach. Was hatte Raven damit gemeint „noch zu früh"?
Lautlos schritt Raven durchs Zimmer und setzte sich schließlich auf ihr Bett.
Kannst du denn nicht einmal deinen Mund halten, fragte sie sich selbst. Noch ein bisschen mehr und sie hätte es herausgefunden, und dann wäre ich endgültig erledigt gewesen. Das fehlte mir noch, besser wäre es, wenn niemand je davon erfahren würde.
Ich bin nicht die Person, für die mich alle halten, auch wenn ich dem Bösen abgeschworen habe, so bin ich doch in alle Ewigkeit mit ihm verbunden.
Noch eine ganze Weile grübelte sie vor sich hin, bis sie endlich einschlief.
Zu früh für was? dachte sich Hermine.
„Was hat sie damit gemeint?" fragte sie Ron und Xeen. Doch Ron konnte nur mit den Schultern zucken und Xeen antwortete: „Ich weiß nicht, was sie damit gemeint hat." und schüttelte ratlos den Kopf.
Gerade als Hermine noch etwas fragen wollte, öffnete sich das Porträtloch und Harry betrat den Gemeinschaftsraum. Er schien die anderen gar nicht wahrzunehmen und ließ sich in den nächsten Sessel fallen. Totenstille legte sich über den Raum, doch sogleich wurde sie von Harrys Stimme zerrissen: „Voldemort hat einen Weg gefunden, wie er ungehindert durch das Schutzschild dringen kann, welches das Schloss umgibt. Er wird Hogwarts wahrscheinlich in nächster Zeit angreifen."
Hermine hielt sich erschrocken die Hände vor dem Mund und war unfähig, etwas zu sagen. Ron starrte ihn entgeistert an, und Xeen hatte sich langsam hingesetzt und blickte ins Feuer. Sie war die Erste, die sich traute zu sprechen: „Weiß du wann?"
„Nein, doch es wird nicht mehr lange dauern." antwortete Harry mit dumpfer Stimme.
„Was hat Dumbledore gesagt? Ich meine, was wird er dagegen unternehmen?" fragte ihn Ron matt.
„Eigentlich nichts Besonderes, das Schild wird verstärkt... doch hat er etwas Seltsames gesagt."
„Was?" fragte Hermine rasch.
„Er sagte, dass alte Freunde wiederkommen würden und dass es eine Art Wiedersehen werden würde." erklärte Harry langsam.
„Am Ende kommen Lupin und Schnuffel wieder zurück." warf Ron scherzhaft ein.
Dies schien Harry wieder aufzumuntern. „Das wäre einfach toll." nickte er und ein breites Grinsen erfüllte sein Gesicht.
Xeen blickt etwas verdutzt, als sie den Namen Schnuffel hörte. Was soll das denn sein? fragte sie sich. „Schnuffel?" fragte sie neugierig.
Die Drei blickten sich fragend an, doch sie kamen schnell zu einem Entschluss, es wäre besser, wenn auch Xeen in das Geheimnis eingeweiht werden würde.
„Schnuffel ist in Wirklichkeit Sirius Black, er ist mein Pate." erklärte ihr Harry.
Doch sie nickte nur und lächelte, was die Drei sichtlich verwirrte, sie hatten schon damit gerechnet, dass sie umfallen oder ihnen einfach nicht glauben würde.
Xeen bemerkte die fragenden Blicke und antwortete: „Ich kenne die ganze Geschichte, Sirius Black war zu unrecht verurteilt worden und mußte nach Azkaban. Wie ich das weiß, Wurmschwanz hat lange davon erzählt und auch Voldemort persönlich hat von ihm gesprochen. Das Einzige, was ich über ihn herausgefunden habe, war, dass er ein Animagus ist und dass seine Form ein großer, schwarzer Hund ist, oder?"
Harry starrte sie sprachlos an und konnte nur mit dem Kopf nicken.
„Wie hast du das herausgefunden?" fragte Hermine sie.
„Das war eigentlich purer Zufall, ich war gerade draußen spazieren, als mir ein Hund aufgefallen ist, der alleine durch den Wald streifte und ich versuchte, ihm unauffällig zu folgen. Ich hatte eben gedacht, dass er ein streunender Hund wäre, doch dieser Hund schien außergewöhnlich klug zu sein, denn plötzlich verlor ich ihn aus den Augen. Ich wusste nur, dass er hinter der nächsten Biegung verschwunden war, so ging ich dem Weg nach, und als ich gerade die Biegung passieren wollte, kam mir ein großer, schwarzhaariger Mann entgegen, den ich sofort als Sirius Black identifizieren konnte, da ich ja genug Fotos von ihm gesehen hatte." eröffnete Xeen.
„Wann war das?" fragte Harry sie neugierig.
„Noch in diesem Jahr, im Juli, um genau zu sein."
„Aber... aber." stammelte Harry erschrocken vor sich hin.
„Wenn ich ihn gesehen habe, dann haben das sicher auch andere?" vervollständigte Xeen seinen Satz und fuhr aufmunternd fort: „Keine Sorge, niemand hat ihn an diesem Tag gesehen, in diesem Ort wohnen nicht gerade viele Leute und von Sirius Black hat man da eh nichts gehört."
Doch schien Xeens Antwort Harrys Befürchtungen nicht verringert zu haben.
