Dark Flames
Autor: Raven-Fett
Dislamer: Alle Figuren gehören J. K. Rowling, ich habe sie mir nur ausgeliehen, damit ich diese Geschichte schreiben konnte. Figuren, die ich selber erfunden habe, gehören natürlich mir, z. B. Raven, Xeen Dark, Jarod Parker, Professor Mitchell usw.
Kapitel 11: Unerwarteter BesuchEher schweigsam gingen sie zusammen in die Große Halle. Die vier setzten sich an den Tisch und warteten auf die restlichen Schüler. Dumbledore war in ein Gespräch mit McGonagall vertieft, aber als sie eintraten, begrüßte er sie und leichte Verwunderung huschte über sein Gesicht und wandte sich dann wieder McGonagall zu.
Xeen hatte vergeblich versucht, Raven zum Essen zu überreden. Doch Raven weigerte sich und sagte einfach, dass sie keinen Hunger hätte.
"Sie führt doch bestimmt wieder mal was im Schilde.", murmelte Xeen vor sich hin.
Glücklicherweise hatte sie keiner gehört, denn die anderen waren damit beschäftigt die Halle zu bewundern, sie schien jedes Jahr an Prächtigkeit zuzunehmen.
Plötzlich erhob sich Dumbledore und es herrschte schlagartig Stille.
"Erst mal wünsche ich euch fröhliche Weihnachten. Doch bevor wir mit den Festlichkeiten beginnen, möchte ich euch noch ein paar sehr hochgeschätzte Kollegen von mir vorstellen. Ihr werdet einige wiedererkennen." meinte er höflich und fügte dann noch hinzu: "Doch ich möchte euch vorerst noch bitten ruhig zu bleiben."
Die Schüler sahen eher etwas verwirrt als verwundert aus, doch die Professoren schienen zumindest informiert worden zu sein.
Gerade in diesem Moment öffneten sich die Türen der großen Halle und hinein traten sechs Gestalten. Erst als sie sich dem Tisch näherten, konnten sie erkannt werden.
Harry konnte seinen Augen nicht trauen. Vor Erstaunen blieb ihm der Mund offen und es benötigte den kräftigen Stoss von Ron, um ihn wieder in die Realität zurückzubringen.
Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
Professor Lupin zwinkerte ihnen kaum merklich zu. Er schien immer noch diesen schäbigen, alten Zaubererumhang zu tragen und neben ihm ging Sirius (natürlich als Animagus), der Harry eine ganze Weile lang ansah bevor er sich wieder zu Remus gesellte.
„Bitte begrüßt mit mir Mrs Arabella Figg, Mr Mundungus Fletcher, Mr Arthur Weasley und Professor Lupin. Sie sind alle zu uns gestoßen, damit sie uns helfen können, mit einigen Problemen fertig zu werden." erklärte Dumbledore und setzte sich wieder hin.
Mrs Figg schien kein bisschen gealtert zu sein. Es war doch etwas ungewohnt für Harry, sie in einem Zaubererumhang zu sehen, doch dieser passte ihr besser als ihre üblichen Mugglekleider.
Mr Weasley hatte wohl seit geraumer Zeit kein Auge mehr zugetan, er war ziemlich bleich und sein Umhang hing schlaff an seinem Körper herab.
Der Einzige, der unbekannt war, zumindest für Harry, war dieser Mundungus Fletcher. Er hatte kurzes, schwarzes Haar, war von mittlerer Statur und schien Anfang vierzig zu sein. Jedoch das, was Harrys Aufmerksamkeit erregte, war Fletchers Anhänger. Es war ein großer, blauer Stein, der jedoch seine Farbe zu wechseln schien, sobald er an verschiedenen Schülern vorbeiging.
Alle klatschten Beifall, bis sich die Gäste setzten.
Harry beobachtete immer noch Fletcher, er schien ihm irgendwie vertraut vorzukommen. Dieser hatte Harrys Blick bemerkt, denn er nickte ihm kurz zu, ehe er sich auf ein Gespräch mit Lupin einließ.
„Er kommt mir so bekannt vor.", murmelte Harry leise vor sich hin.
„Erinnerst du dich noch? Im zweiten Jahr, als du zu uns kamst? Da hat Vater doch von einem Einsatz bei Fletcher erzählt.", bemerkte Ron drängend.
„Ah, der, der deinem Vater einen Zauberbann auf den Hals jagen wollte?", fragte Harry, doch es war eher eine Feststellung.
„Dieser Anhänger erscheint mir etwas seltsam.", flüsterte ihm Ron zu.
„Ja, hast du bemerkt, wie er seine Farbe wechselte, besonders, als er an den Slytherins vorbeiging?", stimmte ihm Harry zu.
„Wir wissen doch alle, dass Slytherins nicht gerade vertrauenswürdige Personen sind.", bemerkte Ron beiläufig.
„Ich glaube, dass das ein Veritas-Stein ist.", stellte Hermine neugierig fest.
„Das glaub ich auch, obwohl die sehr schwer zu finden und zu gebrauchen sind.", warf Xeen ein.
Harry und Ron blickten sofort auf, dieser Stein schien ihr Interesse geweckt zu haben.
„Aber wenn man mal einen erhält, ist man sehr gut geschützt. Er zeigt nämlich an, ob man einer Person vertrauen kann oder nicht.", fuhr Hermine fort.
„Glaubst du, dass er ein Auror ist?" fragte Harry plötzlich.
„Es könnte sein, denn es sind meistens Auroren, die solche Steine tragen.", erwiderte Xeen.
„Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn Fletcher einer ist.", meinte Hermine knapp. „Was macht dein Vater überhaupt hier?" fügte sie noch hinzu.
„Weiß nicht, Vater hat mir nichts davon erzählt." erklärte Ron mit ernster Miene.
~~~~~
Mal wieder fast alles verraten, war wieder ganz knapp. Wenn du nicht endlich lernst deine Klappe zu halten, werden sie es schon irgendwie herausfinden. Und dann ist alles vorbei. Dann wird dir keiner mehr glauben, nicht mal mehr Dumbledore.
Harry und Hermine haben schon Verdacht geschöpft, und ich glaube auch Dumbledore. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, es niemanden zu sagen, es bringt nur Verderben.
Etwas anderes nagte noch an Ravens Gedanken, warum hatte Voldemort bis jetzt noch nicht angegriffen? Was hielt ihn davon ab?
All die kleinen Anschläge, die er bisher verübt hatte, wurden vom Ministerium nur als „Normale Verbrechen" klassiert. Fudge konnte und wollte Dumbledores und Harrys Warnung einfach nicht ernst nehmen. Er wollte nicht glauben, dass Voldemort wieder auferstanden war, dass der Alptraum wieder beginnen würde.
Da die Todesser auch nie das Dunkle Mal an den Tatorten hinterließen, hatte Dumbledore auch keine echten Beweise, die er vorführen konnte.
Nichtsdestotrotz, auch wenn man die Morde als „gewöhnliche" klassierte, wurden sie dennoch mit der selben Art und Weise ausgeführt.
Aus eigener Erfahrung wusste Raven, was mit den Opfern geschah. Sie wurden in ihrem eigenen Haus überwältigt und wurden solange unter dem Cruciatus-Fluch gehalten, bis sie ihren eigenen Tod laut ausschrieen, da der Schmerz sie in den Wahnsinn trieb. Erst nachdem die Todesser ihren Spaß gehabt hatten, töteten sie ihre Geiseln. Es war entsetzlich gewesen, die Schreie zu hören, die nach Erleichterung verlangten.
Nur wenn Raven es zuließ, dass die Erinnerungen sie einholten, wünschte auch sie sich manchmal, dass sie mit ihren Eltern gestorben wäre, anstatt all die Qualen miterleben zu müssen.
Doch das Schlimmste daran war nicht, dass die Gefangenen zu Tode gequält wurden und man ihnen einfach ihr Leben stahl, nein, das Grausamste war, wenn die Zielperson eine Familie hatte. Die Kinder mussten miterleben, was ihren Eltern angetan wurde, sie wurden erstarrt und hatten deshalb keine Möglichkeit, einfach wegzusehen und nicht hinzuhören.
Seit Raven bei einem dieser Einsätze gezwungen worden war mitzugehen und hatte zusehen müssen, wie den Kindern ihr Leben genommen wurde, hatte sie Angst einzuschlafen. Wenn sie ihre Augen schloss, konnte sie ganz genau wieder die Gesichter der Kleinen vor sich erkennen. Sie starrten Raven voller Panik und Todesangst an, sie hielten still, sie liefen nicht weg, sie wussten, dass sie sterben mussten.
Tränen rannen ihr plötzlich übers Gesicht, sie hatte versucht, die Erinnerung zu vergessen, nicht mehr daran zu denken, doch der Schmerz war zu groß um ihn noch länger zurückzuhalten. Das war von ein paar Monaten, vor ihrer Einschreibung in Hogwarts geschehen. Es war der Hauptgrund gewesen, warum sie sich so spät entschlossen hatte, ihr Spionen Dasein aufzugeben.
Was für ein Glück, dachte sie spöttisch, dass niemand hier ist, um mich zu bestrafen.
„Du hast kein Recht, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, es existieren keine Gefühle wie Trauer oder Freude, nur Macht. Alles im Leben dreht sich um Macht, vergiss das niemals.", hatte Voldemort ihr damals leise ins Ohr gezischelt und natürlich die Bestrafung nicht vergessen.
Einen Monat lang in einer Zelle hausen, ohne jegliches Licht oder Kontakt. Als man sie da wieder rausholte, war sie schon fast ein Wrack. Sie kniff die Augen vor dem plötzlich blendenden Licht zu und hielt sich die Ohren zu, schrille Stimmen um sie herum. die sie noch konfuser machten. Und als wäre das nicht genug gewesen, quälte man sie wieder, bis sie ihr Bewusstsein verlor und sie dann Stunden später in einem verlassenen Waldstück wieder aufwachte.
Schon allein beim Gedanken daran schauderte ihr. Es war kein guter Augenblick, sich gerade jetzt wieder mit der Vergangenheit zu beschäftigen, wo doch Voldemort jeden Moment angreifen konnte. Sie würde ihm hilflos ausgeliefert sein, wenn sie nur noch an die Vergangenheit dachte, da half es ihr auch nicht, dass sie ein Elementus war.
~~~~~
Während des Festes hatten die vier Freunde nicht mehr viel geredet. Und wollten es so schnell wie möglich auch wieder verlassen.
Als sie vom Tisch weggingen, blickte Fletcher sie scharf an und verfolgte sie mit den Augen, bis sie aus der Halle verschwunden waren.
Schweigend machten sie sich auf den Weg zum Gryffindor-Turm.
Doch als sie die letzte Treppe erreichten, die sie von der Fetten Dame trennte, fing Harry an furchtbar zu zittern und fiel nach hinten. Zum Glück war Ron hinter ihm gegangen und konnte ihn so auffangen. Harry fiel auf die Knie und verbarg seine Narbe hinter seinen Händen. Er knirschte vor Schmerzen mit den Zähnen und sein Atem kam in raschen Zügen.
Da war er wieder. Voldemort. Er stand vor einem riesigen, weißen Gebäude und seine Todesser scharrten sich um ihn. Das muss das Ministerium sein, dachte er sich.
Harry konnte Schreie im Gebäude hören, die Leute waren wohl auf die Todesser aufmerksam geworden und versuchten, so schnell wie möglich zu fliehen, Harry konnte es ihnen nicht verdenken. Doch etwas schien nicht zu stimmen, es schienen drinnen noch jede Menge Personen herum zu laufen, warum disapparierten sie nicht einfach oder nahmen Floh-Pulver? Seine Frage wurde sogleich beantwortet.
„Wir haben sie vom Flohnetzwerk getrennt und die Anti-Disapparier-Felder stehen. Sie können uns nicht entkommen, Meister.", rief einer der Todesser.
Oh nein, sie sitzen in der Falle, jemand muss doch etwas unternehmen, sie können doch keinen Massenmord begehen, dacht Harry bestürzt.
„Tötet jeden, nehmt keine Gefangenen. Die Welt wird nun erfahren, dass ich wieder zurück bin und meine Herrschaft zurückfordere. Der Minister gehört mir allein.", zischte Voldemort seiner Gefolgschaft zu.
Ein Raunen lief durch die Reihen und sie begannen, in das Gebäude zu stürmen. Schon konnte man einzelne, schreckerfüllte Schreie vernehmen.
„Harry! Komm zu dir!" befahl eine Stimme und holte ihn somit aus dem Trance-Zustand heraus.
Benommen versuchte aufzustehen und einige Worte zu sagen und krallte seine Finger um Rons Arm. Ron versuchte ihn wieder auf die Beine zu heben, was ihm dann nach einigen Fehlschlägen gelang.
„Was war es, Harry?" fragte Ron besorgt.
„Wir müssen zu Dumbledore.", konnte Harry gerade noch herauswürgen, ehe er wieder zurück zur Großen Halle rannte, seine Freunde folgten ihm dicht auf.
Das Tor sprang auf, als Harry durch die Halle rannte und sich nach Luft schnappend an den Tisch lehnte. Die Schüler beäugten ihn ängstlich und die Lehrer blickten ihn verwundert an.
„Voldemort hat das Ministerium angegriffen, er will den Minister töten.", rief Harry durch die Halle und das Echo erschallte noch eine Weile. Plötzliche Stille legte sich auf die Halle, doch die panischen Schreie der Schüler beendeten sie und es bedurfte Dumbledores barschem Ruf, um sie wieder zur Raison zu bringen. „Geht bitte sofort in eure Gemeinschaftsräume, die Hauslehrer werden euch alles erklären.", befahl er ihnen, ehe er sich Harry zuwandte. „Wann?" war die einzige Frage, die er stellte.
„Gerade eben, als wir in den Turm wollten.", antwortete Harry schnell.
„Hauslehrer, geht zu euren Häusern, der Rest kommt mit mir.", sagte er kurz angebunden.
„Aber sie haben Barrieren aufgestellt, man kann mit Floh-Pulver nicht fliehen und es sind Anti-Disapparier-Felder errichtet worden.", warf Harry rasch ein.
„Keine Sorge, Harry, wir werden es schon schaffen. Du bleibst hier und ich meine es auch so.", gemahnte ihn Dumbledore.
Harry nickte nur und sah wortlos zu, wie die Lehrer aus der Halle liefen und vor der Schule disapparierten.
„Mr Potter, Sie haben Professor Dumbledore gehört. Zurück zum Gryffindor-Turm.", verlangte McGonagall und wollte keine Widerrede hören.
Schweigend gingen sie zum Gemeinschaftsraum, wo die Stille ihr jähes Ende fand.
„Im Ministerium?" rief Ron ungläubig.
Harry nickte nur.
„Ich muss euch jetzt alleine lassen, machen Sie keinen Blödsinn!" befahl McGonagall scharf und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Unbemerkt schlich sich etwas Großes, Pelziges und Schwarzes heran.
„Sirius!" rief Harry und rannte auf ihn zu.
Sirius hatte sich gerade rechtzeitig zurückverwandelt, um Harry in seine Arme zu schließen. „Hi", flüsterte er. Er schien Xeens Gegenwart gar nicht bemerkt zu haben, doch jetzt sah er sie, sie stand hinter Ron und Hermine, als wolle sie sich dort verstecken.
Harry schien Sirius's Blick gefolgt zu sein und löste sich sofort aus der Umarmung. „Keine Sorge, Sirius, das ist Xeen. Sie weiß schon über dich Bescheid.", eröffnete er ihm.
Sirius nahm sie noch einmal scharf ins Auge, ehe er sich entschloss, sie nicht als Feind anzusehen. Er wandte sich wieder Harry zu. „Was hast du gesehen?"
Harry trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen, bis er sich entschloss, seine Vision zu erzählen.
„Voldemort stand mit seinem Gefolge vor dem Ministerium und befahl, keine Gefangenen zu nehmen, dass sie alle getötet werden müssen. Das Letzte, was ich noch hörte, waren die Schreie.", erzählte Harry und starrte zu Boden, doch sofort richtete er seinen Blick auf Ron, der sichtbar erbleicht war.
„Percy kann doch nichts geschehen, oder? Ich meine... ich meine..." stammelte er verloren vor sich hin. Hermine, die gerade neben ihm stand, nahm ihn in den Arm und versuchte ihn zu trösten. „Du hast mir doch erzählt, dass er jetzt in einem Büro arbeitet, wo nur Auroren sind, oder? Dann kann ihm nichts passieren.", versuchte ihn Hermine aufzumuntern. Das schien Ron noch nicht ganz überzeugt zu haben, doch nach einigen Minuten hatte er sich wieder soweit gefasst, dass er wieder reden konnte. „Sag mal Sirius, wo hast du dich überhaupt die ganze Zeit herumgetrieben?".
„Mal hier, mal da, aber meistens hab ich bei Remus gewohnt.", antwortete ihm Sirius und sah das sorgenvolle Gesicht von Harry. „Keine Sorge, Harry, ich hab mein Leben nicht riskiert, ich musste nur einige Leute ausfindig machen."
Harry schien erleichtert und lächelte.
Dann ging Sirius zu Xeen und blieb vor ihr stehen. „Es tut mir leid, hab keine Manieren mehr. Mein Name ist Sirius Black, auch wenn Sie ihn schon kennen.", stellte er sich vor.
„Und wie ich Ihren Namen kenne. Ich bin Xeen Dark.", gab sie zurück und fügte amüsiert hinzu: „Außerdem ist das schon ein Wiedersehen."
Sirius schaute sie verdutzt an und wollte schon fragen, doch Xeen kam ihm zuvor. „Es war noch in diesem Jahr, im Juli."
Sirius dachte nach und erinnerte sich wieder. „Ah ja, das war sehr unvorsichtig von mir.", sagte er zu sich selbst.
„Ich geh mal Raven suchen, nicht, dass sie mal wieder in ihrem Pessimismus versinkt.", meinte Xeen scherzhaft und ging zum Schlafsaal.
„Wer ist Raven?" fragte Sirius.
„Das wirst du noch sehen.", bemerkte Harry.
Xeen ging lautlos im Zimmer umher und versuchte, Raven ausfindig zu machen. Sofort fiel Xeen ihr Bett auf, die Vorhänge waren zugezogen und kein einziger Ton war zu hören.
Vorsichtig schob sie den Vorhang ein wenig zu Seite und hielt sofort inne.
Raven schien zu schlafen. Doch was Xeen am meisten wunderte, waren die Tränen, die über ihr Gesicht liefen. In all den Jahren, in denen sie Raven kannte, hatte Xeen sie nie weinen sehen, auch nicht, als sie von Voldemort persönlich bestraft wurde.
Ihre Erinnerungen schienen sie eingeholt zu haben, also zog sie den Vorhang wieder zu und schlich wieder aus dem Zimmer und schloss vorsichtig die Tür hinter sich.
„Wo ist Raven?" fragte Harry besorgt.
„Sie schläft.", antwortete Xeen und ließ sich in einem Sessel fallen.
„Was ist mit ihr?" bohrte er weiter.
„Die Erinnerung hat sie eingeholt.", erwiderte sie knapp und blickte nachdenklich ins Feuer.
Die anderen sahen sie fragend an, doch Harry schien verstanden zu haben und auch schienen es Ron und Hermine, denn sie machten plötzlich traurige Gesichter.
Nur Sirius war noch auf dem Schlauch, wie konnte er es auch wissen. Harry hatte ihm nie erzählt, dass er neue Freunde kennengelernt hatte.
„Sollten wir es ihm erzählen?" fragte Harry Xeen vorsichtig.
Sie nickte und fügte noch hinzu: „Er wird es so oder so erfahren."
Sirius nahm Platz und wartete, dass man ihm alles erzählte. Während sie ihm erzählten, dass Xeen und Raven Todesser waren, wechselten seine Gesichtszüge zwischen Fassungslosigkeit, Wut und Verständnis. Schließlich war die Geschichte zu Ende erzählt worden und Stille legte sich über den Raum.
„Ich verstehe und es ist ein Grund mehr, Voldemort zur Strecke zu bringen.", sagte Sirius plötzlich und sie waren seiner Meinung.
Es waren nun einige Minuten vergangen und Harry fragte sich, wann Dumbledore und die anderen zurückkommen würden oder ob sie überhaupt noch am Leben waren. E versuchte sich einzureden, dass niemand Dumbledore etwas anhaben könnte, dass ihnen schon nichts geschehen sei, als plötzlich Geschrei im Schloss zu vernehmen war. Er blickte Sirius fragend an, doch dieser wusste auch nicht, was los war, also beschloss Harry einfach nachzusehen.
Dumbledores Stimme war durch das ganze Schloss zu hören. „Bringt die Verletzten in den Krankenflügel.", befahl er.
Harry und die anderen liefen die Treppe hinab und sahen, was der ganze Aufruhr bedeutete. Verletzte Personen lagen im Flur herum, während andere zum Flügel gebracht wurden. Es war kein angenehmer Anblick, doch Harry ließ sich nicht vom Anblick erschrecken und half einem jungen Mann auf die Beine und führte im zum Krankenflügel. Auch die anderen halfen so gut sie konnten.
Erst als die meisten versorgt waren, denn man musste Medi-Zauberer herbeirufen, die arme Madame Pomfrey konnte nicht alleine über fünfzig Patienten behandeln, trafen sich die vier Freunde und Sirius mitten im Chaos ( Sirius hatte sich vorher wieder verwandelt).
Mr Weasley kam auf sie zu, sein ernster Blick sagte aus, dass nicht alles gut verlaufen war.
Ron konnte sich nicht mehr beherrschen und lief auf seinen Vater zu und umarmte ihn, er hatte gedacht, ihn nie wieder sehen zu können. Als er sich aus der Umarmung löste, fragte er vorsichtig: „Was ist mit Percy?"
Mr Weasley lächelte ihn kurz an und antwortete dann: „Es geht ihm gut, ein Glück, dass er in einem Büro voller Auroren gearbeitet hat, er ist nur leicht verletzt worden. Als das Gebäude an verschiedenen Stellen zusammenbrach, kriegte er einen Stein an den Kopf, aber nichts ernsthaftes."
Ron atmete erleichtert auf. Doch Harry drängte weiter: „Und der Minister?"
Mr Weasley sah zu Boden und antwortete kraftlos: „Voldemort hat ihn getötet, bevor wir ihn aufhalten konnten. Er ist uns entwischt, so wie ein Großteil seiner Todesser, doch wir konnten einige dieser Verbrecher in Gewahrsam nehmen."
„Ah, hier sind Sie, Arthur. Bitte kommen Sie mit, wir müssen noch das Schutzschild verstärken, wenigstens um uns etwas Zeit zu verschaffen.", ertönte Dumbledores Stimme plötzlich hinter ihnen.
„Gute Arbeit", bedankte sich Dumbledore bei Hermine, Ron, Harry und Xeen, und rauschte wieder davon.
„Bis nachher dann.", rief Mr Weasley zurück und folgte Dumbledore dicht auf.
Die Freunde sahen sich um, überall lagen Verletzte, schrieen vor Schmerzen, andere schliefen bereits.
Die Bilanz war, dass etwa ein Dutzend Personen heute gestorben waren, einschließlich des Ministers. Das Gebäude war vollkommen eingestürzt und nur Asche blieb zurück. Die, die Glück hatten, lagen hier, die meisten waren in einer Art Schockzustand. Viele waren nur leicht verletzt, so wie Percy, nur wenige waren ernsthaft verletzt worden.
„Es wird nicht mehr lange dauern und auch Hogwarts wird angegriffen werden.", murmelte Harry leise, doch seine Freunde verstanden ihn dennoch.
Harry blickte sich verstohlen um und er fühlte sich schuldig für all die Leben, die heute zerstört worden waren, Voldemort wollte nur ihn und ging dabei auch über Leichen, doch las er wieder aufblickte, konnte er erkennen, dass auch Xeen sich schuldig fühlte, denn auch sie wurden von ihm gesucht.
Sirius, der neben ihm stand winselte und versuchte Harry von seinen Schuldgefühlen zu begreifen, es war nicht seine Schuld, obwohl Sirius genau wusste, dass Harry sich wieder alleine für alles verantwortlich machte.
Ron und Hermine, schienen Sirius Gedanken erraten zuhaben, denn sie wandten sich Harry zu sahen ihn lange an, ehe sie etwas sagten. „Es ist nicht dein Fehler, hör auf dir Schuldgefühle einzureden! Du kannst nicht dafür dass Voldemort so krankhaft ist, er würde trotzdem weiter morden!".
Harry konnte nicht anders und lächelte, was hatte er doch für ein Glück solche Freunde zu haben, wo wäre er nur ohne sie gelandet und sie hatten auch Recht, es war nicht gut all die Schuld auf sich zu nehmen, doch Harry konnte nicht anders.
