Titel: Die Fetzen ihrer Erinnerung
Teil : 4/4
Autor: Mara
Email: kargmin@yahoo.de
Spoiler: Das letzte Gefecht/ Die zweite Flucht
Rating: PG-13
Zusammenfassung: Fortsetzung zu " Der stumme Pakt". Lydecker hat Ria in
seine Krallen gekriegt und versucht ihr Gedächtnis zu manipulieren
Pairing: Ria/Mace, Lydecker, Zack, Max
Kategorie: AU
Disclaimer: Ria und Mace sowie ihre Geschichte gehören mir, der Rest von DA
aber leider nicht. * buhäää*. Die Welt ist so unfair *grummel*.
A/N: Meinen Dank an alle, die mich so lieb unterstützt haben
Die Fetzen ihre Erinnerung- Teil 4
10. Eintrag
Lydecker macht mir jetzt regelrecht Angst. Nicht nur wegen meiner Träume, die fast allem widersprechen, was er mir erzählt hat- nein, liebes Tagebuch, so dumm bin ich nicht, einzig aufgrund von verschwommener Bilder und Eindrücken mißtrauisch dem Mann gegenüber zu werden, der mich schließlich gerettet hat. Auch wenn diese Träume mir einiges zum Nachdenken geben. Nein, es ist mehr sein Verhalten. Er kommt nur noch sehr selten und wenn er da ist, schwankt er zwischen guten und bösen Onkel. Irgendwie hab ich das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. Ich weiß nicht , was ich machen soll. Halt es einfach nicht mehr aus. Er weiß, dass ich was gemerkt habe. Seit kurzen sehe ich jetzt zwei Wachen statt einer vor der Türe stehen, wenn er hereinkommt. Ihre Blicke.... bereiten mir Unbehagen. Als ob sie mich manchmal ausziehen wollen. Ich will raus hier.
11. Eintrag
Letzte Nacht hab ich wieder geträumt. Flammen schlugen um mich herum aus den Boden. Ich kriegte keine Luft mehr und war der Panik nahe wie nie zuvor in meinen Leben. Durch das Feuer kam eine Gestalt auf mich zu. Als ich ihn erkannte, wollte ich weglaufen. Aber er fing mich ein und trug mich ins Freie. An die frische Luft. Dann streichelte er mein Haar und sagte mir, dass er mich immer beschützen wolle. Doch plötzlich stürmten dunkle Schatten auf uns zu und trennten uns. Schatten mit Gewehren, die sie auf uns abfeuerten. Ich bin schreiend aufgewacht. Die Wachen sind daraufhin hereingekommen und haben sich nach meinen Befinden erkundigt. Scheinbar besorgt, während aus ihren Augen und ihren Mienen etwas ganz anderes sprach. Ich konnte sie abwimmeln, aber trotzdem. Würden sie Lydecker nicht fürchten, wer weiß, was sie mir dann antun würden.
12. Eintrag.
Wie lange bin ich schon hier? Jeder Tag geht in den anderen über. Selbst anhand der Tagebucheinträge kann ich die verstreichende Zeit nicht messen. Ich war zu lange ohne Bewußtsein, bevor ich ohne Gedächtnis aufwachte. Ausserdem gab es nicht jeden Tag etwas aufzuschreiben. Und in den Nächten jagen mich Ungeheuer durch dunkle Hausflure, während er blutend am Boden liegt. Ich habe keine schönen Träume mehr. Wie konnte ich nur glauben, ein Held wäre erschienen und würde mich retten kommen? Würde mir mit seinen Kuß alle Alpträume nehmen und mir mein Leben zurückgeben? Wie konnte ich nur derart naiv sein? In der Hölle gibt es keine Engel. Und wenn doch, dann zeigen sie sich nicht.
13. Eintrag
Okay, okay, ganz ruhig Mädchen. Komm langsam wieder zur Besinnung und schaff Klarheit in deinen Gedanken. Heute Nacht schrillten Alarmsirenen los. Geschrei hallte durch das Gebäude. Schritte trampelten durch den Flur, und weiter draussen im Wald fielen Schüsse. Irgendwann mittendrin erschütterte eine Explosion die Mauern. Und da war noch dieser Mann, der... Nein, nein, so geht das nicht, Mädchen. Bring das Ganze erst mal in die richtige Reihenfolge, sonst weiß du morgen nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Also ich wurde von Alarmsirenen geweckt. Danach schien das ganze Gebäude aus den Schlaf zu erwachen. Schreie schallten durch die Gänge. Ich hörte Schritte und Rufe. Jemand rannte an meinen Raum vorbei, stockte dann, und eine Männerstimme rief: " Verdammt Max! Was machst du denn da? Wir müssen raus hier!" "Geh schon vor, Zack, ich kümmere mich um Brin!" erscholl es vom entgegengesetzten Gangende. "Diese ..." die Männerstimme grummelte noch etwas, was ich nicht verstehen konnte. Aber das war nicht wichtig, ich war sowieso wie elektrisiert: "Zack!" Dieser Name, ich kannte ihn. Keine Zeit , um diese mit Nachgrübeln zu vergeuden. Irgend etwas sagte mir, dass der Mann vor der Tür wenn nicht ein Freund, so doch jemand war, dem ich vertrauen konnte. Ich warf mich gegen die Tür. "Zack!" Die Stimme stockte in ihrem Fluchen. Immer wieder warf ich mich gegen die Tür, seinen Namen rufend. Selbst wenn ich wollte, mein Körper konnte nicht mehr aufhören. So stolperte ich auch geradewegs in die Arme des blonden Riesen, der schließlich die Tür aufriss. "Ria???! Du lebst?" verblüfft starrte er mich an. Ich starrte nicht minder verblüfft zurück. In meinen Kopf arbeitete es. Seine Worte setzten mehr Empfindungen und Bilder frei, als ich momentan begreifen konnte. Irgendwie musste ich doch die Fetzen meiner Erinnerung zu fassen kriegen, sie zu einen fertigen Bild verknüpfen können...Aber der Typ war schneller als mein Gedächtnis und brachte meine mühsam gestartete Erinnerungssuche zum Stocken. Grob fuhr er mich an. "Wo ist Mace? Was haben sie ihm angetan? Lebt er noch?" "Wer zum Teufel ist Mace?" verdattert starrte ich ihn an. Dann machte es regelrecht *Klick * in meinem Kopf. Mace! "Wenn du uns an Lydecker verraten hast, dann..." drohte er mir ohne auf meine Worte zu achten. "Ich hab Lydecker gar nichts verraten" fuhr ich empört auf. Der Kerl hatte sich ja gar nicht verändert. Arrogant bis zum geht nicht mehr. "Ach ja? Dann ist es also nicht deine Schuld, das er Mace geschnappt und mich fast quer durch N.Y. gejagt hat?" " Und wieso sitze ICH dann seit Monaten mit einem Gedächtnis wie ein Sieb hier, während du nichts besseres zu tun hast, als anderer Leute Nachtruhe zu stören?" "Hä?" Verständnislos starrte er mich an. Dann schien er sich an was zu erinnern und schubste mich zurück in den Raum. "Bleib hier. Hier bist du sicher." "Nein, warte", versuchte ich ihn aufzuhalten. "Ich kann Max nicht im Stich lassen, sie braucht meine Hilfe. Ich komme wieder.", hörte ich noch seine Stimme durch die geschlossene Tür. Minuten später knallte es und der ganze Raum wackelte. Danach hörte ich nur noch die Schüsse im Wald. Er wird nicht wiederkommen. Die Scheinwerfer hatten den Waldrand erhellt, und ich sah, wie eine der beiden Gestalten, die sie aus dem Wald trugen, blondes Haar hatte. War die andere Person Max? Ich hoffe nicht. Denn wenn mich nicht alles täuscht, hat er sie geliebt. Ich mag ja vieles vergessen haben, aber derart offensichtliche Gefühle in den Augen eines Menschen erkenne ich sofort. ****** "Ja, er hat sie geliebt." , flüsterte der einsame Mann im Wald. "Aber wenn du seine Gefühle so leicht durchschauen konntest, warum dann nicht auch meine?" Dann wandte er sich wieder dem Buch zu. Aber die folgenden Seiten waren leer. "Was.." entsetzt blätterte der Mann in dem Buch. "Das kann doch nicht sein." Aber die Tagebucherzählung hatte aufgehört. "Verdammt!" erregt schlug er die Faust gegen den Baumstamm. Rinde splitterte und als er die Faust zurückzog war der Einschlag im Baum deutlich zu erkennen. "Verflucht." Er schlug wieder zu. "Verdammt, verdammt, verdammt." Immer wieder ließ er seine Schläge gegen den Stamm prasseln. Erst als ihm klar wurde, dass der sich nicht wehren würde, wandte er sich ab und starrte in Richtung der Ruinen. Wenn er sie schon nicht finden würde, dann wenigstens jemanden, an dem er seine Wut und Verzweiflung auslassen könne. Er verweigerte sich den Schmerz des Gedanken, was danach sein würde. Wenn er ihre Leiche finden würde. Er schluckte hart. "Nein!" und trat nochmals gegen die Überreste des Baumstamms. "Armer Baum!" erklang es hinter ihm. Er wirbelte herum. "Hey, du wirst doch nicht auch noch mich zu Kleinholz verarbeiten" schelmisch grinste sie ihn an. "Ria!" flüsterte er fassungslos. "Du...lebst!" "Wenn du nicht auch noch auf mich losgehst, ja." Achselzuckend stand die junge Frau vor ihm. Schatten lagen unter ihren Augen, und trotz des munteren Tons in ihrer Stimme war sie am Ende ihrer Kräfte. "Aber das Feuer, wie bist du entkommen?" "Genauso wie du wahrscheinlich. Irgend jemand öffnete die Türen. Dann bin ich hier im Wald gelandet und habe zufällig gehört, wie du diesen Baum den Krieg erklärt hast. Ich habe deine Stimme erkannt, und hier bin ich." "Ja..." brachte er kehlig hervor. Stockend streckte er die Hand aus und strich über ihre Züge. "Dir geht's nicht gut." stellte er besorgt fest. "Den Umständen entsprechend. Ich bin es nicht mehr gewohnt, so weite Strecken hinter einen wild gewordenen X5 herzurennen" versuchte sie zu scherzen. Dabei taumelte sie und Mace musste ihr helfen, sich hinzusetzen. Behutsam ließ er sich neben ihr nieder und legte den Arm um sie. "Ich hätte stärker versuchen sollen, zu dir zu kommen. Ich hätte sie mehr bekämpfen sollen." "Mache ich dir Vorwürfe? Mir ist klar, was du durchgemacht hast." Schwach lehnte sie sich an seine Schulter an. "Aber ich bin Schuld daran, das sie dich überhaupt gefangen haben. Ich habe sie zu dir geführt. Wenn ich ihnen alles gesagt hätte, was ich weiß, hätten sie dich vielleicht gehen lassen." "Ich hätte nie zugelassen, das du meinetwegen deine Geschwister verrätst," versuchte sie ihn zu beruhigen. "Ich wäre eher gestorben, als zuzulassen, das sie dir was antun." brachte er dennoch gequält hervor. "Ich weiß, Mace" sie umfasste seine Hand, die immer noch an ihrer Wange ruhte. "Aber mir bist du lebendig viel lieber." Fügte sie hinzu. "Viel, viel lie...ups" schrie sie plötzlich auf, als er sie mit einer abrupten Bewegung an sich zog. "Ging das nicht auch noch ein bißchen sanfter?" flüsterte sie belustigt, als sich ihre Lippen endlich voneinander lösten "So?" er knabberte sanft an ihrer Unterlippe, bevor er sie erneut küsste. "Seit wann wußtest du es?" fragte er sie später, während er sie noch in seiner Umarmung festhielt. Ria öffnete müde die Augen: "Dass ich dich liebe oder das ich überhaupt weiß, wer du bist?" "Beides." Sie seuftzte. "Das mit dem Erinnern setzte ein, nachdem ich Zack getroffen hatte." "Ja, ich hab deinen Tagebucheintrag dazu gelesen." Sie setzte sich abrupt auf. "Du hast mein Tagebuch?!" Dann fiel ihr Blick aber auch schon auf das Buch, was halb unter den Spänen begraben lag. "Ich hätte mir denken können, das du es finden würdest. Du bist der einzige, der meine Gedankengänge so gut kennt, um das Versteck zu finden." Resigniert seufzte sie. Es war nicht leicht zu verdauen, das jemand, selbst wenn es Mace war, ihre intimsten Gedanken lesen würde. "Bist du wütend?" folgte er ihren Gedanken. "Nein. Es ist gut, das du es gefunden hast. Ich würde es nur ungern zurücklassen." "Warum hast du nicht mehr weiter geschrieben? Ich dachte schon, dir wäre was passiert!" "Das hab ich gemerkt." Blinzelnd nickte sie in Richtung des zerstörten Baums. "Es erschien mir zu riskant. Lydecker war mißtrauisch geworden und ich wollte nicht, das er allzu viel erfährt." Sanft strich er ihr eine Strähne aus der Stirn." Und was ist meiner Frage?" "Welche Frage?" Unschuldig lächelte sie ihn an. "Seit wann liebst du mich?" Sie verdrehte die Augen. Müssen Männer immer solche Idioten sein? "Von Anfang an, Dummkopf."
Ende
A/N:* buhää* *heul* *schluchzt * Meine Süßen sind jetzt erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Wie fandet ihr ihre Geschichte? Bitte gebt Feedback.
Die Fetzen ihre Erinnerung- Teil 4
10. Eintrag
Lydecker macht mir jetzt regelrecht Angst. Nicht nur wegen meiner Träume, die fast allem widersprechen, was er mir erzählt hat- nein, liebes Tagebuch, so dumm bin ich nicht, einzig aufgrund von verschwommener Bilder und Eindrücken mißtrauisch dem Mann gegenüber zu werden, der mich schließlich gerettet hat. Auch wenn diese Träume mir einiges zum Nachdenken geben. Nein, es ist mehr sein Verhalten. Er kommt nur noch sehr selten und wenn er da ist, schwankt er zwischen guten und bösen Onkel. Irgendwie hab ich das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. Ich weiß nicht , was ich machen soll. Halt es einfach nicht mehr aus. Er weiß, dass ich was gemerkt habe. Seit kurzen sehe ich jetzt zwei Wachen statt einer vor der Türe stehen, wenn er hereinkommt. Ihre Blicke.... bereiten mir Unbehagen. Als ob sie mich manchmal ausziehen wollen. Ich will raus hier.
11. Eintrag
Letzte Nacht hab ich wieder geträumt. Flammen schlugen um mich herum aus den Boden. Ich kriegte keine Luft mehr und war der Panik nahe wie nie zuvor in meinen Leben. Durch das Feuer kam eine Gestalt auf mich zu. Als ich ihn erkannte, wollte ich weglaufen. Aber er fing mich ein und trug mich ins Freie. An die frische Luft. Dann streichelte er mein Haar und sagte mir, dass er mich immer beschützen wolle. Doch plötzlich stürmten dunkle Schatten auf uns zu und trennten uns. Schatten mit Gewehren, die sie auf uns abfeuerten. Ich bin schreiend aufgewacht. Die Wachen sind daraufhin hereingekommen und haben sich nach meinen Befinden erkundigt. Scheinbar besorgt, während aus ihren Augen und ihren Mienen etwas ganz anderes sprach. Ich konnte sie abwimmeln, aber trotzdem. Würden sie Lydecker nicht fürchten, wer weiß, was sie mir dann antun würden.
12. Eintrag.
Wie lange bin ich schon hier? Jeder Tag geht in den anderen über. Selbst anhand der Tagebucheinträge kann ich die verstreichende Zeit nicht messen. Ich war zu lange ohne Bewußtsein, bevor ich ohne Gedächtnis aufwachte. Ausserdem gab es nicht jeden Tag etwas aufzuschreiben. Und in den Nächten jagen mich Ungeheuer durch dunkle Hausflure, während er blutend am Boden liegt. Ich habe keine schönen Träume mehr. Wie konnte ich nur glauben, ein Held wäre erschienen und würde mich retten kommen? Würde mir mit seinen Kuß alle Alpträume nehmen und mir mein Leben zurückgeben? Wie konnte ich nur derart naiv sein? In der Hölle gibt es keine Engel. Und wenn doch, dann zeigen sie sich nicht.
13. Eintrag
Okay, okay, ganz ruhig Mädchen. Komm langsam wieder zur Besinnung und schaff Klarheit in deinen Gedanken. Heute Nacht schrillten Alarmsirenen los. Geschrei hallte durch das Gebäude. Schritte trampelten durch den Flur, und weiter draussen im Wald fielen Schüsse. Irgendwann mittendrin erschütterte eine Explosion die Mauern. Und da war noch dieser Mann, der... Nein, nein, so geht das nicht, Mädchen. Bring das Ganze erst mal in die richtige Reihenfolge, sonst weiß du morgen nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Also ich wurde von Alarmsirenen geweckt. Danach schien das ganze Gebäude aus den Schlaf zu erwachen. Schreie schallten durch die Gänge. Ich hörte Schritte und Rufe. Jemand rannte an meinen Raum vorbei, stockte dann, und eine Männerstimme rief: " Verdammt Max! Was machst du denn da? Wir müssen raus hier!" "Geh schon vor, Zack, ich kümmere mich um Brin!" erscholl es vom entgegengesetzten Gangende. "Diese ..." die Männerstimme grummelte noch etwas, was ich nicht verstehen konnte. Aber das war nicht wichtig, ich war sowieso wie elektrisiert: "Zack!" Dieser Name, ich kannte ihn. Keine Zeit , um diese mit Nachgrübeln zu vergeuden. Irgend etwas sagte mir, dass der Mann vor der Tür wenn nicht ein Freund, so doch jemand war, dem ich vertrauen konnte. Ich warf mich gegen die Tür. "Zack!" Die Stimme stockte in ihrem Fluchen. Immer wieder warf ich mich gegen die Tür, seinen Namen rufend. Selbst wenn ich wollte, mein Körper konnte nicht mehr aufhören. So stolperte ich auch geradewegs in die Arme des blonden Riesen, der schließlich die Tür aufriss. "Ria???! Du lebst?" verblüfft starrte er mich an. Ich starrte nicht minder verblüfft zurück. In meinen Kopf arbeitete es. Seine Worte setzten mehr Empfindungen und Bilder frei, als ich momentan begreifen konnte. Irgendwie musste ich doch die Fetzen meiner Erinnerung zu fassen kriegen, sie zu einen fertigen Bild verknüpfen können...Aber der Typ war schneller als mein Gedächtnis und brachte meine mühsam gestartete Erinnerungssuche zum Stocken. Grob fuhr er mich an. "Wo ist Mace? Was haben sie ihm angetan? Lebt er noch?" "Wer zum Teufel ist Mace?" verdattert starrte ich ihn an. Dann machte es regelrecht *Klick * in meinem Kopf. Mace! "Wenn du uns an Lydecker verraten hast, dann..." drohte er mir ohne auf meine Worte zu achten. "Ich hab Lydecker gar nichts verraten" fuhr ich empört auf. Der Kerl hatte sich ja gar nicht verändert. Arrogant bis zum geht nicht mehr. "Ach ja? Dann ist es also nicht deine Schuld, das er Mace geschnappt und mich fast quer durch N.Y. gejagt hat?" " Und wieso sitze ICH dann seit Monaten mit einem Gedächtnis wie ein Sieb hier, während du nichts besseres zu tun hast, als anderer Leute Nachtruhe zu stören?" "Hä?" Verständnislos starrte er mich an. Dann schien er sich an was zu erinnern und schubste mich zurück in den Raum. "Bleib hier. Hier bist du sicher." "Nein, warte", versuchte ich ihn aufzuhalten. "Ich kann Max nicht im Stich lassen, sie braucht meine Hilfe. Ich komme wieder.", hörte ich noch seine Stimme durch die geschlossene Tür. Minuten später knallte es und der ganze Raum wackelte. Danach hörte ich nur noch die Schüsse im Wald. Er wird nicht wiederkommen. Die Scheinwerfer hatten den Waldrand erhellt, und ich sah, wie eine der beiden Gestalten, die sie aus dem Wald trugen, blondes Haar hatte. War die andere Person Max? Ich hoffe nicht. Denn wenn mich nicht alles täuscht, hat er sie geliebt. Ich mag ja vieles vergessen haben, aber derart offensichtliche Gefühle in den Augen eines Menschen erkenne ich sofort. ****** "Ja, er hat sie geliebt." , flüsterte der einsame Mann im Wald. "Aber wenn du seine Gefühle so leicht durchschauen konntest, warum dann nicht auch meine?" Dann wandte er sich wieder dem Buch zu. Aber die folgenden Seiten waren leer. "Was.." entsetzt blätterte der Mann in dem Buch. "Das kann doch nicht sein." Aber die Tagebucherzählung hatte aufgehört. "Verdammt!" erregt schlug er die Faust gegen den Baumstamm. Rinde splitterte und als er die Faust zurückzog war der Einschlag im Baum deutlich zu erkennen. "Verflucht." Er schlug wieder zu. "Verdammt, verdammt, verdammt." Immer wieder ließ er seine Schläge gegen den Stamm prasseln. Erst als ihm klar wurde, dass der sich nicht wehren würde, wandte er sich ab und starrte in Richtung der Ruinen. Wenn er sie schon nicht finden würde, dann wenigstens jemanden, an dem er seine Wut und Verzweiflung auslassen könne. Er verweigerte sich den Schmerz des Gedanken, was danach sein würde. Wenn er ihre Leiche finden würde. Er schluckte hart. "Nein!" und trat nochmals gegen die Überreste des Baumstamms. "Armer Baum!" erklang es hinter ihm. Er wirbelte herum. "Hey, du wirst doch nicht auch noch mich zu Kleinholz verarbeiten" schelmisch grinste sie ihn an. "Ria!" flüsterte er fassungslos. "Du...lebst!" "Wenn du nicht auch noch auf mich losgehst, ja." Achselzuckend stand die junge Frau vor ihm. Schatten lagen unter ihren Augen, und trotz des munteren Tons in ihrer Stimme war sie am Ende ihrer Kräfte. "Aber das Feuer, wie bist du entkommen?" "Genauso wie du wahrscheinlich. Irgend jemand öffnete die Türen. Dann bin ich hier im Wald gelandet und habe zufällig gehört, wie du diesen Baum den Krieg erklärt hast. Ich habe deine Stimme erkannt, und hier bin ich." "Ja..." brachte er kehlig hervor. Stockend streckte er die Hand aus und strich über ihre Züge. "Dir geht's nicht gut." stellte er besorgt fest. "Den Umständen entsprechend. Ich bin es nicht mehr gewohnt, so weite Strecken hinter einen wild gewordenen X5 herzurennen" versuchte sie zu scherzen. Dabei taumelte sie und Mace musste ihr helfen, sich hinzusetzen. Behutsam ließ er sich neben ihr nieder und legte den Arm um sie. "Ich hätte stärker versuchen sollen, zu dir zu kommen. Ich hätte sie mehr bekämpfen sollen." "Mache ich dir Vorwürfe? Mir ist klar, was du durchgemacht hast." Schwach lehnte sie sich an seine Schulter an. "Aber ich bin Schuld daran, das sie dich überhaupt gefangen haben. Ich habe sie zu dir geführt. Wenn ich ihnen alles gesagt hätte, was ich weiß, hätten sie dich vielleicht gehen lassen." "Ich hätte nie zugelassen, das du meinetwegen deine Geschwister verrätst," versuchte sie ihn zu beruhigen. "Ich wäre eher gestorben, als zuzulassen, das sie dir was antun." brachte er dennoch gequält hervor. "Ich weiß, Mace" sie umfasste seine Hand, die immer noch an ihrer Wange ruhte. "Aber mir bist du lebendig viel lieber." Fügte sie hinzu. "Viel, viel lie...ups" schrie sie plötzlich auf, als er sie mit einer abrupten Bewegung an sich zog. "Ging das nicht auch noch ein bißchen sanfter?" flüsterte sie belustigt, als sich ihre Lippen endlich voneinander lösten "So?" er knabberte sanft an ihrer Unterlippe, bevor er sie erneut küsste. "Seit wann wußtest du es?" fragte er sie später, während er sie noch in seiner Umarmung festhielt. Ria öffnete müde die Augen: "Dass ich dich liebe oder das ich überhaupt weiß, wer du bist?" "Beides." Sie seuftzte. "Das mit dem Erinnern setzte ein, nachdem ich Zack getroffen hatte." "Ja, ich hab deinen Tagebucheintrag dazu gelesen." Sie setzte sich abrupt auf. "Du hast mein Tagebuch?!" Dann fiel ihr Blick aber auch schon auf das Buch, was halb unter den Spänen begraben lag. "Ich hätte mir denken können, das du es finden würdest. Du bist der einzige, der meine Gedankengänge so gut kennt, um das Versteck zu finden." Resigniert seufzte sie. Es war nicht leicht zu verdauen, das jemand, selbst wenn es Mace war, ihre intimsten Gedanken lesen würde. "Bist du wütend?" folgte er ihren Gedanken. "Nein. Es ist gut, das du es gefunden hast. Ich würde es nur ungern zurücklassen." "Warum hast du nicht mehr weiter geschrieben? Ich dachte schon, dir wäre was passiert!" "Das hab ich gemerkt." Blinzelnd nickte sie in Richtung des zerstörten Baums. "Es erschien mir zu riskant. Lydecker war mißtrauisch geworden und ich wollte nicht, das er allzu viel erfährt." Sanft strich er ihr eine Strähne aus der Stirn." Und was ist meiner Frage?" "Welche Frage?" Unschuldig lächelte sie ihn an. "Seit wann liebst du mich?" Sie verdrehte die Augen. Müssen Männer immer solche Idioten sein? "Von Anfang an, Dummkopf."
Ende
A/N:* buhää* *heul* *schluchzt * Meine Süßen sind jetzt erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Wie fandet ihr ihre Geschichte? Bitte gebt Feedback.
