Titel: Secrets of a lonely heart Part 3 (Slash)
Autor: cristall
Teil: 3/4(+Epilog)
Pairings: Draco/Harry, Hermine/Ron
Warnings: Slash (flieht ihr intoleranten), depri, OOC (aufs extremste.*drop*), rape (ist nicht allzu genau beschrieben ^^)
Serie: Harry Potter
Email: cristall_myra@web.de
Genre: Romantik/Drama/Fantasy
Veröffentlichung: www.fanfiction.net, www.animexx.de, www.abc-harry-potter- online.de, diverse kleinere Archive, fragt mich bitte wenn ihr es in ein anderes Archiv übernehmen wollt. Disclaimer: gehört mir nicht, ich hab mir die Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld
Kommentar: also irgendwie haben mich meine Hände unaufhörlich dazu gedrängt es diesen Teil ziemlich viel regnen zu lassen *seufz* liegt vielleicht daran dass es draußen auch nicht mehr aufhört zu regnen. Aber erst mal allen fröhliche Weihnachten und ein frohes neues Jahr nachträglich. Ich weiß beim letzten Teil hätten diese Glückwünsche eigentlich besser gepasst *drop*, aber da hab ich es irgendwie verpasst... bin immer etwas daneben. Also dieser Teil ist irgendwie.... *wort such*... psycho ^^, vor allem Hermine müsste wohl mal einen Psychologen aufsuchen, von Draco mal ganz abgesehen... ^^, aber na ja es hat Spaß gemacht das zu schreiben. Irgendwie ist es beim schreiben dieses Teils seltsam, normalerweise sehe ich alles wie bei einem film vor mir während ich schreibe, bei dieser Story seh ich alles als Manga.. und irgendwie ist es schwierig, Bilder aus einem Manga in Schrift und Wort umzusetzen... ich labere mal wieder Mist *drop*, also ich danke all den Leuten die meine Fanfic noch immer lesen obwohl sie so stinklangweilig ist und vom Stil her gar nicht zu Harry Potter passt und ich entschuldige mich für all die kleinen und großen Fehler die mir immer wieder unterkommen, sowohl bei der Rechtschreibung (nicht wahr Kyoko *zwinker* ^^), als auch bei Stil und Inhalt (es ist echt verdammt schwierig nichts durcheinander zuwerfen wenn man gleichzeitig noch an shonen ai fanfics zu anderen Serien arbeitet *drop*). So jetzt hab ich euch aber genug vollgejammert, genießt diese Story oder rennt davon ^^.
Kommentar 2: Hat eigentlich irgendjemand von euch gemerkt das der Titel des Prologs ein anderen als der der Kapitel ist... ist mir selbst erst später aufgefallen, im Prolog heißt es Soul in den Kapiteln heart... das kommt davon wenn man die Titel nicht nachguckt bevor man die Kapitel abschickt... na ja eigentlich hab ich nie ein Problem nen Titel zu finden (auch wenn er total unsinnig ist) aber bei dieser hier war das echt schwer *drop*
Kommentar 3: Dieser Teil driftet aus irgendeinem Grund sehr ins Fantasygenre ab.. na ja wenn man über Zauberei schreibt befindet man sich ja eigentlich sowieso in diesem Genre, oder?!
Kommentar 4: Mal ernsthaft gefragt, was wollt ihr lieber haben Sad-End oder Happy-end
Kommentar 5: Ich suche einen Betaleser, möglichst jemand der wirklich konstruktiv kritisiert... jemand Interesse? *drop*
Kommentar 6: Wie alt ist eigentlich Draco?! Ich hab jetzt einfach mal beschlossen das er ein halbes Jahr älter ist als Harry *schulterzuck* ich hab von seinem Geburtstag nämlich keine Ahnung...
Kommentar 7: Ich hab beschlossen das dies hier der vorletzte Teil ist, es wird zwar noch einen kurzen Epilog geben, aber ich habe nicht vor diese Story endlos werden zu lassen, vor allem da es meine erste Harry Potter fanfic ist. Ich freu mich das sie so großen Anklang gefunden hat, doch allein daran wie das Interesse vom ersten zum zweiten Teil hin abgeflaut ist, sieht man ja schon, das ich noch lange nicht das Zeug habe, das Interesse der Leser bis zum Ende zu erwecken, die Story ist schon zu weit ausgebaut um sie mit diesem Teil enden zu lassen und auch wenn der nächste Teil sicherlich ziemlich lang wird, möchte ich die Story mit dem nächsten Teil möglichst beenden, weil ich mich erst genügend verbessern möchte bevor ich eine Fanfic schreibe die mehr als 4/5 Teile hat. Ich hoffe ich enttäusche damit keinen (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann *drop*) und bedanke mich bei all den Leuten die mir noch immer Kommentare schreiben, zum anderen arbeite ich momentan auch noch an dem Plot meiner nächsten HP *drop* die allerdings ziemlich kurz wird und sich mit dem Pairing Harry/Oliver Wood beschäftigt *seufz* besteht da Interesse?
Kommentar 8: wundert euch bitte nicht über meinen Teilweise merkwürdigen Schreibstil... diese Fanfic ist für mich eigentlich mehr ein Experiment als alles andere, weil ich mal einige Dinge mit meinem Stil ausprobieren wollte.
Kommentar 9: Eine Szene mit Harry wird auf viele wohl merkwürdig wirken ... es ist die *zähl* dreizehnte Szene... ich weiß es kommt etwas verwirrend rüber aber ich wollte das irgendwie schreiben... ich hoffe aber es war nicht allzu verwirrend....
Kommentar 10: das mit Seamus Eltern hab ich erfunden ^^ Kommentar 11: *drop* irgendwie ist diesmal das Vorwort noch länger als sonst.. fast ein einhalb Seiten ^^
Widmung: Widmen möchte ich diesen Teil einigen Leuten, die mich, seit ich angefangen habe zu schreiben, konsequent und liebevoll unterstützt und aufgebaut haben. Zum einen natürlich meinen beiden Engeln Bibi und Se, die wirklich sehr liebgewonnen habe, die immer für mich da sind und waren und die mich bei meinen Fanfiction immer wieder aufgemuntert haben und mich durch ihre Fanfiction inspiriert haben. Dann whitehope, die mich ebenfalls immer wieder gelobt und aufgebaut hat und mich durch ihre Fanfiction inspiriert hat. Siatha, die einen kleinen Drang zu außergewöhnlichen Pairings hat und eine unwiderstehliche Art zu schreiben. Frozen, die mich mit ihrer Weihnachtsfanfic unglaublich gefangen hat, sich eigenhändig (na ja okay mit Erlaubnis der Fan-Gewerkschaft *g* *zwinker*) zu meinem Fan ernannt hat, was mir wirklich wahnsinnig geholfen und mich aufgebaut hat. Sailor_Terra (auch wenn du das hier nicht liest, aber du musst genannt werden *verbeug*) ohne die ich wahrscheinlich nie angefangen hätte zu schreiben, weil mich ihre Fanfiction dazu gebracht haben. Sabi-chan (Yagamigirl) die einem die längsten Kommentare schreibt die man bekommen kann und wunderbare Fanfiction schreibt (allerdings mit langer Wartezeit *g*) und natürlich Kyoko-chan, die mich täglich in der Schule aufmuntert, für mich da ist, meine Sorgen teilt und genauso bekloppt ist wie ich. Ich entschuldige mich bei den Leuten die ich jetzt nicht genannt und aufgeführt habe. Es gibt noch einige mehr Autoren, Freunde und Fanfiction ohne die ich heute bestimmt nicht das hier schreiben würde und ich entschuldige mich höflich bei allen die ich nicht erwähnt habe, aber das würde hier wohl doch etwas ausarten, ich wollte mich nur einmal bei den oben genannten Leuten bedanken, weil ich das Gefühl hatte das es dafür endlich mal Zeit wurde *verbeug* *alle mal knuddel* Danksagungen: Ich danke all denjenigen die mir einen Komment geschrieben haben, ich habe mich riesig über eure aufbauenden Worte gefreut *verbeug* *knuddel*
Secrets of a lonely heart Part 3
Unaufhörlich fiel Regen zu Boden, silberne Tropfen die zur Erde fielen, wie Gesandte des Himmels, wie Tränen von heiligen Engeln, Engeln die weinten um die verlorene Unschuld der Menschen, um verlorene Reinheit, um verlorene Liebe, um verlorenes Glück. Dumpf hallten die Schritte des Mädchens auf dem nassen Steinboden wurden von Wind und Regen übertönt, so das kein Lebewesen ihre schnellen und hastigen Bewegungen wahrnahm. Auch der Junge der einsam dort stand, die Augen zu den Sternen gerichtet, die von der Dunkelheit fast vollkommen verschluckt wurden hörte die Schritte nicht, reagierte auch dann nicht, als ein Regenschirm schützend über ihn gehalten wurde. "Harry...." Stille.... nur das Fallen der Tropfen ist zu hören, dann ein leiser, halb unterdrückter Seufzer "Komm schon du erkältest dich noch." ein Zittern durchfährt den Körper des Jungen, bevor er begann zu sprechen, mit leiser, brüchiger Stimme, mit gebrochenem Geist. "Das hab ich damals auch gesagt..." "Wie?!" "Als er im Regen vor meiner Tür stand.... ich bin zu ihm gegangen... er hat mich nur angeguckt... mit seinen reinen, klaren Augen... er schien so verletzlich.... Ich hab ihn mitgenommen... und dann hab ich ihm versprochen ihn niemals alleine zu lassen... niemals...." "Harry..." Hermine war hilflos. Ein plötzlicher Wind kam auf, machte den Schirm sinnlos, ließ die Regentropfen mit aller Kraft gegen die beiden Jugendlichen schlagen. Der schwarzhaarige reagierte nicht, doch Hermine schlang ihren Mantel noch fester um sich, versuchte sich so vor der Macht des Himmels zu schützen. "Das kommt mir schon so weit weg vor.... und dennoch... ich habe es nicht geschafft mein Versprechen zu halten... ich hab ihn allein gelassen.... ich bin ein solcher Idiot...." seine Stimme klang bitter. Tränen vermischten sich mit Regen. Licht mit Dunkelheit. Trauer mit Hoffnung. "ich bin zu schwach... zu schwach um ihn zu beschützen... ich bin zu schwach.. ich bin einfach zu schwach..." Der Regenschirm lag hilflos am Boden, wurde von Wind und Regen hin und her gestoßen nicht fähig sich zur Wehr zu setzen. Mit einem Male wurde sich Harry seiner Umgebung vollkommen bewusst, spürte die Regentropfen die schwer auf seine Haut fielen, spürte seine nasse Kleidung die an ihm klebte. Er erkannte das Mädchen das vor ihm stand, die Harre nass im Gesicht hängend, Tränen in den Augen schimmernd, die Hand noch immer erhoben, vor Wut und Kälte zitternd und mit einem Male wurde er sich dem Schmerz auf seiner Wange bewusst, wo Hermine ihn hart getroffen hatte. "Erwartest du etwa Mitleid von mir? Verdammt Harry reiß dich endlich zusammen. Dein ganzes Leben lang hast du dich immer auf andere gestützt egal wie stark du den Leuten auch erschienen bist, du hast immer vom Mitleid der Menschen gelebt. Aber das klappt jetzt nicht mehr. Es gibt keine Menschen die dich bei dieser Aufgabe stützen können, denn du bist es selbst der stützen muss. Du hast dir selbst diese Aufgabe ausgesucht, es war deine Entscheidung. Liebst du Draco? Liebst du ihn wirklich ? Warum bist du dann jetzt nicht bei ihm wo er dich doch so sehr braucht? Du willst ihm helfen? Ihn beschützen? Dann reiß dich zusammen und werde endlich stark.", ihre Stimme die gerade noch vor Zorn gebebt hatte, schrill und laut gewesen war wurde plötzlich leise, sanft und sie sprach voller Verzweiflung zu Harry, als würde sie diese Worte nicht wirklich zu ihm sondern vielmehr zu sich selbst sagen. "Du musst stark werden... damit du... damit du die Menschen beschützen kannst... die du so sehr liebst..." Harry antwortete nicht, zog Hermine nur stumm in seine Arme, sie ergab sich zitternd der Umarmung, ließ stumm die heißen tränen über ihre Wange laufen. "Es tut mir leid Herm... ich hab dir all meine Sorgen aufgelastet, hab mich immer auf dich gestützt, auf deine Hilfe gehofft ohne darüber nachzudenken ob du nicht vielleicht auch Hilfe brauchst. Ich verspreche dir ich werde stark werden.... um dich stützen zu können... und alle Menschen die ich Liebe." Seine Lippen legten sich kurz auf ihre Stirn, hauchten einen zärtlichen Kuss auf diese, bevor er sie los ließ, sich umdrehte und ins Haus zurückging. Hermine blickte ihm nach, stumm und noch immer weinend, doch das Zittern war aus ihrem Körper verschwunden und sie hielt ihren Kopf selbstbewusst aufrecht. Lautlos wurde der Schirm vom Boden aufgehoben, von seinem Pein erlöst, seiner wahren Bestimmung zugeführt. Hermine blickte auf, schaute Ron an, der den Schirm schützend über sie hielt. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, klein, fast unsichtbar aber voller Dankbarkeit, sanft griff sie nach seiner freien Hand. Harry hatte sich geirrt. Auch sie hatte jemanden auf den sie sich stützen konnte. Er erwiderte den Druck ihrer Hand, erwiderte ihren Blick. Bevor er sich umdrehte, seinen Blick den Weg entlang schweifen ließ auf dem sein bester Freund gerade zum Haus zurückgegangen war. "Hälst du ihn wirklich für schwach?" Sie folgte seinem Blick, schüttelte dann leicht den Kopf "Nein. Ich kenne niemanden der stärker ist als er." Noch immer fielen klare Regentropfen unaufhörlich zu Boden.
~*~
Harry hatte Angst. Sein Herz schlug schnell und schmerzhaft in seiner Brust, schien seinen Körper sprengen zu wollen und gleichzeitig nicht genügend Kraft aufzubringen um ihn vorwärts zu treiben. Wo war sein Mut geblieben? War das nicht seine Haupteigenschaft? Wieso sonst war er nach Gryffindor gekommen? Ins Haus des Löwen, ins Haus des Mutes? Und plötzlich wehrte sich etwas in ihm, widersetzte sich seinen eigenen Prinzipien. Wieso musste er so sein wie er war?! Konnte man nicht auch in Gryffindor feige sein? Konnte man nicht auch in Slytherin einfach nur Freunde haben wollen und Macht nicht als das höchste Gut ansehen? Hogwarts galt als die tolerantes Zauberschule? Ja vielleicht waren sie in gewisser weise wirklich tolerant, denn sie nahmen Mugglegeborene auf, doch was brachte das wenn innerhalb der Schule nur doch wieder ein Klassengesellschaft herrscht, Schüler in Klischees hineingedrückt wurden aus denen es ihnen nicht möglich war zu fliehen ohne dabei zu zerbrechen. Seine Hand zitterte als er nach der Klinke des Zimmers griff, sie war Schweißnass und schien nicht fähig zu sein genügend Kraft aufzubringen um die Tür aufzustoßen. Und doch bewegte sie sich geräuschlos, öffnete sich vollkommen um den schwarzhaarigen einen Blick ins Zimmer werfen zu lassen. Er erstarrte als er erkannte das Draco in einer Ecke des Zimmers vor dem Fernseher hockte, irgendetwas rauszuwühlen schien. "Draco?!" Er hatte nicht erwartet Draco außerhalb des Bettes zu sehen, doch dieses war ordentlich gemacht, vollkommen unberührt. Der Blonde guckte auf, lächelte Harry an. "Sag mal Harry was ist das?" Er zeigte auf den schwarzen Kasten am Fernseher. "Ne Playstation." "Und wovor soll das gut sein?" Harry verzog verwundert das Gesicht, hatten sie nichts besseres zu tun als über solche Belanglosigkeiten zu reden? Er setzte sich neben Draco auf den Boden, blickte diesen an. Das linke Auge war angeschwollen, die Lippe leicht aufgeplatzt. Harry musste den Körper nicht sehen um zu wissen das dieser von blauen Flecken und Prellungen übersäht war. Er hob zaghaft eine Hand, ließ sie aber gleich wieder sinken als er erkannte wie Draco bei der Bewegung zusammenzuckte. "Man kann damit Spiele spielen am Fernseher, hier." Er hielt dem Blonden einige Spiele hin. Neugierig betrachtete dieser die Hüllen. "Ist das ein Autorennen?" Der schwarzhaarige nickte "Ja." "Lass uns ne Runde spielen." Mit unsicheren Bewegungen untersuchte er die Konsole legte schließlich das Spiel ein. Harry wusste nicht was er tun sollte. Autorennen? In einer solchen Situation? Draco schien als wäre ihm nichts passiert, als wäre alles noch so wie am Tag zuvor. Harry griff unsicher nach dem Joypad, hielt es zögernd in der Hand.. Draco hatte unter einem der unverzeihlichen Flüche gelitten, er hatte erwartet den Jungen traumatisiert vorzufinden, aber nie hatte er mit so etwas gerechnet. Das Rennen startete. Überraschend schnell fand sich Draco mit der Steuerung zurecht, lenkte seinen Wagen geschickt die Strecke entlang. Schweigen herrschte im Raum, nur die Geräusche des Spiels erfüllten die Luft. "Du musst dir keine Sorgen um mich machen Harry." Mit einer präzise berechneten Aktion zog er an Harry vorbei, fuhr nun einige Meter vor ihm. Harrys Hände verkrampften sich, versagten für einen Moment den Dienst, so dass er in der Kurve leicht an der Wand entlang schabte kostbare Zeit verlor. "Mach ich mir aber..." Langsam holte er auf, war nun nur noch ein kleines Stückchen hinter dem anderem Wagen. "Sie haben einen unverzeihlichen Fluch auf dich ausgesprochen." Einen unaufmerksamen Moment des Blonden nutzend, holte er sich seine vordere Position wieder. "Ich bin es gewöhnt." Harry verlor die Kontrolle, rammte die Wand, der Wagen drehte sich unkontrollierbar, während Draco unbeirrt weiter fuhr, die Zielgerade erreichte durchs Ziel fuhr. Harry bemerkte es nicht starrte nur entgeistert Draco an, der noch immer starr auf den Bildschirm blickte "Draco ich..." Harry rutschte näher zu Draco doch dieser stand mit einem Mal auf, streckte sich. "Ich hab Hunger gehen wir was essen?" Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zur Tür, schaffte es jedoch nicht hinauszugehen, stand Harry doch plötzlich vor ihm, hinderte ihn am weitergehen "Draco... tu das nicht..." "Was denn? Ich lebe doch nur, das war es doch was du wolltest oder?" "Aber doch nicht so..." "Lass mich doch in Ruhe!" "Verdammt Draco was hab ich dir getan das du dich so vor mir verschließt." Draco antwortete nicht, doch Harry verstand auch so. Stumm stand er da, während Draco an ihm vorbeistürmte. Das einzige was im Raum noch zu hören war, war das monotone Klopfen der Regentropfen an der Fensterscheibe.
~*~
Harry drückte kurz den Lichtschalter, seufzte erleichtert auf als Dunkelheit den Raum erfüllte, er hatte das Licht nicht mehr ertragen. Aus einem ihm unbekannten Grund ertrug er die Helligkeit nicht. Langsam schritt er durch den Raum, suchte sich vorsichtig seinen Weg. Schließlich stand er am Fenster, lehnte seine Hände an die kalte Scheibe, ließ seinen Kopf gegen eben diese sinken. Das Trommeln der Regentropfen erfüllte seinen Kopf, erstickte all seine Gedanken ließen ihn für einen Moment alles vergessen und einfach frei sein. "Harry..." erschrocken fuhr der schwarzhaarige zusammen. Drehte sich ruckartig um, blickte in grau-blaue Seen. "Draco..." "Es tut mir leid wegen vorhin... ich.. ich wollte das nicht weißt du." Er zog den Blonden in seine Arme, drückte ihn fest an sich. "Es ist meine Schuld, Draco. Ich hätte bei dir sein sollen..." Draco löste sich, blickte Potter an. "Verdammt Harry ich bin kein Kleinkind, ich kann auf mich selbst aufpassen." Harry zuckte unter den Worten zusammen, Draco hatte sie härter ausgesprochen als gewollt, sofort senkte er den Blick, sackte in sich zusammen. "Entschuldige Harry, ich wollte nicht..." "Nein! Hör auf dich zu entschuldigen, du hast ja recht. Ich sollte dich nicht so bemuttern, das macht alles nur noch schlimmer, aber du musst verstehen das ich mir Sorgen um dich mache." "Harry..." Doch Harry gab dem anderen mit einer kleinen Geste zu verstehen, dass er nun ausreden wollte, musste. "Ich weiß das du nicht so selbstsicher und stark bist wie du vorgibst zu sein. Du hast Angst, riesige Angst und ich weiß nicht wovor. Weil du nicht darüber reden willst... Draco nein ich mache dir ja auch keinen Vorwurf daraus, aber... du musst versuchen mich zu verstehen, du bist mir wichtig.... was eigentlich schon seltsam genug ist, schließlich ist es keinen Monat her das wir uns noch gehasst haben. ... aber solange ich nicht weiß was dich bedroht und wie ich dich beschützen kann erscheint mir alles und jeder der in deine Nähe kommt wie eine Bedrohung." "Harry..." die Stimme wurde erstickt von Tränen. "Hey komm ist doch kein Grund zum weinen. Zärtlich umarmte er den Jungen erneut. Der schlanke Körper in seinen Armen zitterte. "Ich... Ich habe dich nie gehasst...." verwundert und wie erstarrt lauschte der schwarzhaarigen den Worten "Ich kann nicht behaupten.... das ich dich gemocht hätte als wir uns kennen lernten und geliebt habe ich dich ganz bestimmt nicht.... aber ich habe dich nie gehasst..." Harry drückte Draco noch fester an sich, vergrub seinen Kopf in der Halsbeuge des etwas kleineren. "Ich habe dich auch nie gehasst... nie..."
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Der Wind umwehte das Haus, schien die Mauern einreißen zu wollen. Regentropfen wurden gegen Fenster und Rollos geschleudert hilflos der Macht ausgeliefert, die ihr eigener Erschaffer war und sie nun ausnutzte, für ihren nächtlichen Rachezug gegen die Menschen. Auch an dem Rollo das das kleine Zimmer schütze rüttelte der Wind, zerrte an ihm, versuchte verzweifelt in den Raum zu gelingen um den beiden Jungen den Schlaf zu rauben, doch es gelang ihnen nicht. Die beiden jugendlichen schliefen tief und fest in die Arme des anderen gekuschelt. Nichts bemerkten sie in ihrem Schlaf, auch nicht die beiden anderen Jugendlichen, die in diesem Moment vorsichtig die Tür öffneten leise eintraten. "Herm, denkst du wirklich..." strafend blickte sie ihn an, er verstummte sofort. "Es geht so nicht, außerdem ist es ein Auftrag von Dumbledore." "Ich werde diesen alten Kerl nie verstehen." Sie antwortete nicht, doch in diesem Moment schien der kleine schwarze Stab in ihren Händen leicht zu glänzen, glühte an der Spitze auf, während Hermine leise Worte flüsterte. Als sie verstummte löste sich der Glitzer von dem Zauberstab, flog durch die Luft, von unsichtbaren Wind getragen zu den Schlafenden, umhüllte diese, bevor er kurz aufglühte, dann verschwand. Hermine wusste das der Zauber geklappt hatte. "und was machen wir jetzt?" Hermine griff nach Rons Hand, zog den Jungen aus dem Zimmer schloss die Tür hinter sich. Erst jetzt antwortete sie und ihre Stimme war zittrig und zögernd. "Jetzt können wir nur darauf vertrauen das Dumbledore die richtige Entscheidung getroffen hat... und... das die beiden stark genug sind, auch dies zu überstehen."
~*~
Es herrschte Dunkelheit als Harry die Augen öffnete. Nicht die wohlige, friedliche die das Zimmer umfangen hatte als er eingeschlafen war, sondern eine beängstigende, erdrückende Dunkelheit die ihm die Luft aus der Lunge zu pressen schien, er spürte das er sah, nicht blind war oder ähnliches, sondern tatsächlich sah, er hob eine hand vor die Augen, erkannte sie scharf und hell, erkannte jede Erhebung, jeden Schatten, doch als er zu Boden blickte konnte er diesen nicht erkennen, obwohl er ihn doch unter seinen Füßen spürte. Mit einem Male begann er zu zittern, nicht aus Kälte, sondern aus Angst vor dieser unbekannten Umgebung.
//Dunkelheit im Herzen..\\
Er blickte sich um, konnte niemanden erkennen, niemanden sehen. Und doch war da diese Stimme gewesen... nein keine Stimme, es waren Gedanken gewesen die er da hörte, Gedanken die in seinem Kopf waren wie die seinen klangen und doch nicht die seinen waren. Harry schüttelte entschlossen den Kopf, seine Fantasie ging mit ihm durch. Er tat einen Schritt vorwärts und mit einem Mal veränderte sich seine Umgebung. Licht erschien, kam auf ihn zu, umgab ihn, erfüllte ihn. Helle Strahlen vermischten sich mit Schatten, Licht mit Dunkelheit, Gut traf auf Böse, Engel auf Dämonen, Tag auf Nacht und mit einem Male war nicht mehr zu unterschieden zwischen schwarz und weiß, zwischen gut und Schlecht.
//Dunkelheit in der Seele...\\
Er fühlte wie er den Boden unter den Füßen verlor, doch er fiel nicht schwebte in der Luft und mit einem mal spürte er einen heftigen Wind, der ihn umspielte. Schützend zog er die Arme hoch zu seinem Kopf, schloss die tränenden Augen, doch der Wind schien von überall zu kommen, sich von nichts und niemanden aufhalten zu lassen., kurz öffnete er die Augen, musste sie jedoch sofort wieder schließen, nahm er doch nur alles schmerzerfüllt und verschwommen war, doch er war sich sicher die Luft um sich herum erfüllt von Federn gesehen zu haben.
//Hast du die Kraft sie zu vertreiben..?\\
und mit einem mal verschwand der Wind, war nur noch wahrnehmbar als sanfter Hauch der mit seinen Haaren spielte, ihn dazu brachte seine Arme wieder herunter zu nehmen, seine Augen wieder zu öffnen, noch immer schien alles grau, doch die Luft glitzerte mit einem Mal, Kirchblüten schwebten überall, vermittelten einen Harry unbekannten Frieden und der Raum schien vor Lebensenergie nur so zu sprühen und all diese Energie sammelte sich an einem platz vor ihm...
//Dann öffne dein Herz...\\
und er wußte mit einem Mal, wie als hätte er es immer gewusst, das sich vor ihm eine Art Tür befand. Was befand sich wohl dahinter? 'Nein...' bildete er sich den Ruf nur ein? "Nein..!" der Ruf wurde deutlicher, er klang verzweifelt "Nein!!" Nun klang er panisch, angsterfüllt und Harry erkannte erschrocken Dracos Stimme. "Draco..." doch es folgte keine Antwort, keine Reaktion. Und ohne weiter nachzudenken, schritt er vorwärts auf dem unsichtbaren Boden, durchschritt den glitzernden Schleier der ihn von Draco trennte
//...Und verbreite Licht...\\
~*~
"Wirst du gehorchen?" "Ich... kann.. niemanden.. töten..." die Worte verließen den Satz gebrochen, erfüllte von fordernden Luftzügen, schmerzerfülltem Keuchen. "Crucio!" Schmerzensschreie durchzogen die Luft, erstarben irgendwann. der Mund des Jungen war noch immer schmerzverzehrt geöffnet, der Körper krümmte sich gequält, doch er fand nicht mehr die Kraft zu schreien. und irgendwann schloss sich der Mund, schlossen sich die Augen, erfüllte den Körper Resignation, ergab dieser sich den Schmerzen, der Strafe. Noch immer keuchend und vor Schmerzen zitternd kniete der Junge am Boden, hielt den Kopf gesenkt, aus Angst vor weiteren Strafen. "Wirst du ihn töten?" Der Junge antwortete nicht, konnte es nicht. Brutal wurde sein Kopf in die Höhe gerissen. Die Augen blieben jedoch weiterhin zu Boden gerichtet. "Schau mich an." Der junge reagierte nicht. "Schau mich an!" Er blickte auf, sein blick war voller Demütigung und unterdrücktem Zorn. Die Augen in die er blickten waren kalt, eiskalt, schienen wie Messer in die blasse Haut zu schneiden. "Wage es nicht dich zu widersetzen Draco." Die Hand des Mannes schlug hart ins Gesicht Dracos, während die andere noch immer das Kinn festhielten. "Ich werde dir beibringen dich zu benehmen." Gewaltsam drückten die Hände Draco zu Boden, fesselte ihm während er den Gewalttaten hilflos ausgeliefert war, nicht fähig zu schreien, oder sich in irgendeiner Weise vor den Taten seines Vaters zu wehren. Und über all dem schwebte Harry, wie ein Geist, unfähig etwas zu tun in die Position des stummen Beobachters verdammt. Er hatte versucht etwas zu tun, ganz zu Anfang als er sich hier wieder gefunden hatte, beobachtet hatte wie Draco gequält wurde, doch er war nur durch alles hindurchgeglitten, hatte nichts ausrichten können. Stumme Tränen liefen seine Wangen hinunter. Wo war er hier war dies alles nur ein Traum? Aber wie konnte seine Fantasie einen solchen Traum erschaffen?
//Eine Erinnerung.. gehüllt in die Dunkelheit seines Geistes\\ Harry erstarrte, blickte sich erstaunt um, erkannte niemanden und fühlte dennoch eine Präsenz neben sich. "Was...? Wer bist du?!" //Ich bin.... ich kenne nicht das Wort mit dem ihr uns bezeichnet... ich glaube ihr nennt uns... Schutzengel....\\ "Schutzengel?! Aber wie kann das sein? Ein wahrer Engel..? Warum hilfst du mir..? Warum bist du hier..?" //Weil ein Zauber mich gerufen hat.... gerufen hat um Dunkelheit zu vertreiben...\\ "Ein Zauber.. aber..." Harry kam nicht dazu weiterzureden, ein markerschüttender Schrei Dracos erschütterte den Raum, ließ auch Harry zusammenzucken "Warum... warum hilfst du ihm nicht... wen du doch ein Engel bist....? //Weil dies hier Vergangenheit ist.. Vergangenheit in einem Traum...\\ "In seinem Traum... ich bin in seinem Traum nicht wahr..?" Harry hatte sich weggedreht, schaffte es nicht mehr zu Draco zu blicken, sein Körper zitterte, zuckte bei jedem Schrei des anderen zusammen. Die Worte kamen stockend über seine Lippen, wie als müsste er sich zwingen, überhaupt noch etwas bewusst wahrzunehmen. //Ja....\\ "Aber warum bin ich hier..?" //Um zu verstehen.... und um ihm Licht zu schicken...\\ "Licht?" //Nur Licht kann die Dunkelheit eingrenzen... kann Glück schaffen.... und Frieden geben\\ "Die Dunkelheit vertreiben?" //Nicht vertreiben... eingrenzen. Niemand kann die Dunkelheit vertreiben. Licht und Dunkelheit gehören zusammen, für immer an einander gebunden... wenn du die Dunkelheit zerstören würdest, würdest du auch das Licht zerstören und die Welt würde untergehen. So kann ohne Hölle kein Himmel existieren, ohne Krieg kein Frieden, ohne Leid kein Glück...\\ "Musste Draco deshalb so leiden....?" //Ich weiß es nicht... ich bin nur ein Schutzengel... meine Aufgabe ist es nur die Dunkelheit aufzuhalten...\\ "Aber du hast doch gar nichts hier getan.. du hast ihm doch der Dunkelheit schutzlos ausgeliefert,, siehst du nicht wie sehr er leidet?!" Wut stieg in Harry auf, er schrie. Bemerkte nicht das Draco inzwischen verstumm war. //Ich hab dich doch nun hier hin gebracht oder? Du wirst die Dunkelheit aufhalten...\\ "Aber wie...?!" Die stimme die ihm antwortete war leise, fast verstummt. //Spende ihm Licht...\\ Harry spürte das der Engel verschwunden, der Schutz den er noch einen Moment lang empfunden hatte war weg, mit einem Male verschwunden. Erst jetzt hörte er das leise wimmern des Jungen, stand plötzlich auf dem Boden, schwebte nicht mehr über allem Draco kniete af dem Boden, die Kleidung halb zerrissen, übersäht mit Gewaltmalen. "Draco..." ach wenn er es nicht erwartet hatte, er sich noch immer für einen Geist hielt, Draco blickte plötzlich auf, schaute ihn an, zuckte erschrocken zusammen "Harry..." Er erkannte das er nun kein stiller Beobachter mehr war, sondern eine 'reale' Person in Dracos Traum mit der Kraft selbst auf die Geschehnisse einzuwirken. Spende ihm Licht.... Er trat auf ihn zu, entschlossen ihn in die Arme zu nehmen ihm Geborgenheit zu spenden, doch dieser wich zurück, bis er an die Wand gedrückt dastand. Harry erstarrte, blickte verblüfft hinunter, kniete sich dann hin. "Draco was..." "Hau ab! Du solltest nicht hier sein verdammt! Verschwinde! Verschwinde! Ich will nicht das du das hier siehst... will nicht das du es weißt..." Seine Stimme war zuerst schrill gewesen, wurde jedoch immer leiser, zitterte unkontrolliert. "Draco.. du.." "Nein! Nein ! Nein ! Nein ! Verschwinde Harry, das hier ist mein Traum... ich will nicht das du mich so ansiehst, ich wollte doch das du es nie erfährst.. ich will nicht... dass du mich verachtest...." Ohne weiter zu überlegen zog Harry Draco in seine Arme, drückte ihn an sich. Der Blonde wehrte sich, schlug gegen die Brust des Jüngeren, schrie, wehrte sich und schmiegte sich gleichzeitig in die schützende Umarmung. "Ich will dich doch nicht verlieren...." Harry verstand erst langsam den Zustand in dem Draco sich befand. Er war noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert gewesen, hatte noch nie einen solchen Moment erlebt. Und so drang nur langsam und in Stücken das Wissen zu ihm was er tun sollte, wie er Draco helfen konnte. "Ich will nicht das du mich bemitleidest und mich verachtest..." Harry löste sich leicht von dem Jungen, blickten in die grau- blauen Augen die plötzlich stumpf und leer wirkten "Denkst du das wirklich Draco...? Das ich mich von dir abwenden würde weil dein Vater dich... dich...", er brachte die Worte nicht über seine Lippen, schluckte schwer als er sah wie Draco beschämt den Blick abwendete. "weil er dir das angetan hatte.... Draco du kannst doch nichts dafür...?!" Es dauerte bis eine Reaktion folgte. "du bist der erste..." "Was...?!" er ließ den Jungen los, starrte ihn verblüfft an "Der erste... der sich nicht abwendet...." "Drac` ich werde mich ganz bestimmt nicht von dir abwenden... warum sollte ich mich denn abwenden... es war doch nicht deine Schuld. Du hast dich doch geweht.. du wolltest es nicht...." "Nein.. ich wollte es nicht.." die Augen des Blonden trafen sich mit smaragdgrünen, sie glänzten leicht, enthielten wieder einen funken Leben, doch selbst in diesem Funken erkannte Harry Leid, Verzweiflung, Scham und Schmerz. Er hob eine Hand wollte den Jungen irgendwie trösten, auf eine hilflose und dennoch liebevolle Art und Weise, doch in diesem Moment verblasste alles, verschwamm, Licht wurde wieder zu Dunkelheit, Himmel zur Hölle, Dämon zu Engel.... dann war alles vorbei...
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Zitternd lag der Körper Dracos in seinen Armen, schmiegte sich an ihn. Weinkrämpfe schüttelten ihn, ließen ihn unaufhörlich zittern. Stille herrschte im Raum, nur die kleinen versteckten Schluchzer des Blonden durchbrachen diese. Harry strich unbeholfen durch die blonden Haare, flüsterte unsinnige Worte, versuchte so zu beruhigen. "Bitte geh..." "Was...?!" Erschrocken richtete Harry sich halb auf, blickte auf Draco hinunter, doch dieser drehte sich weg, traute sich nicht den Blick zu erwidern. "Bitte geh... ich muss alleine sein..." Einen Moment zögerte Harry, durfte er gehen? Schon einmal hatte er Draco alleine gelassen und es hatte dem Jungen nur Schaden gebracht, wenn er jetzt gehen würde würde er dann nicht den selben Fehler noch einmal begehen? Aber er hatte Draco versprochen diesem seinen Freiraum zu lassen, ihn nicht zu bemitleiden, was sollte er nun tun? Sein blick glitt durch den Raum, die Rollos waren geschlossen, ein Kamin war nicht vorhanden und er vermutete nicht das tatsächlich jemand direkt ins Zimmer apparieren würde. Sich so in die Hölle des Löwen begeben würde selbst Lucius Malfoy nicht wagen.... zumindest hoffte er das... "Gut.. aber wenn was ist... dann rufst du mich ja?" er hauchte einen Kuss auf Dracos Wange hoffte auf eine Reaktion, doch dieser blickte weiterhin zur Seite. Seufzend verließ der Schwarzhaarige den Raum.
~*~
Kennt ihr das Gefühl neben sich selbst zu stehen. Wenn ein Mensch wirklich wütend ist, von seiner Wut überschwemmt und mitgerissen wird, jeden klaren Gedanken verliert, steht er oft neben sich, sieht alles wie in einem Traum, kann nichts tun, nicht eingreifen. Man sagt Worte die man später wieder bereut und Taten die man immer gedacht hat nicht fähig sein zu tun. Harry erlebte dieses Gefühl nun zum ersten Mal. Er stand vor Ron und Hermine, schrie, schlug gegen die Wände, stampfte auf den Boden, verfluchte seine beiden Freunde für den Zauber den sie ausgesprochen hatten, seine Taten nur beleuchtet vom Licht des Mondes und der Sterne die sanft durchs offene Fenster fielen. Die weißen Vorhänge wurden vom Wind zur Seite gedrängt, Wassertropfen in den Raum hineingetragen. Harry bemerkte nicht einmal wie sehr es noch immer regnete. Der Sturm der in seinem inneren herrschte war viel zu groß, als das er von solch einem solch leichtem Wind hätte gebremst werden könnte. "Harry. Es reicht." Und dennoch reichte ein sanfter Hauch, eine kleine Frühlingsbriese aus um ihn zum ersterben zu bringen. Vielleicht war es, weil Ron nicht mit Gewalt versuchte Harry aufzuhalten, sondern sanft und freundschaftlich, vielleicht war es weil Harry nicht mehr die Kraft besaß seine Gefühle aufrecht zu erhalten, vielleicht war er innerlich einfach zusammengebrochen, vielleicht... vielleicht war aber auch die Freundschaft in Rons Stimme gerade das wonach der Sturm in Harry so sehr verlangt hatte, vielleicht hatte seine Seele Draco soviel Trost und Geborgenheit gespendet das er nun selbst jemanden brauchte der ihn beschützte und ihm Kraft gab, ihn stützte auf dem holprigen Weg der vor ihm war. Doch was immer es gewesen war, es ließ den Sturm ebenso versiegen wie den Wind draußen und als Ron Harry in die Arme nahm glichen die Tränen die die smaragdgrünen Augen verließen, den Regentropfen die sanft und monoton vom Himmel fielen. Wer wußte schon warum es wirklich regnete? Vielleicht war es nur ein Irrglaube zu denken die Wassertropfen wären die Tränen von Engeln.. vielleicht waren sie ja auch Gottes verzweifelter Versuch den Menschen Trost zu spenden um ihnen die Kraft zu geben die sie zum Leben brauchten... "Ein Auftrag Dumbledores?" "Ja... wir hätten uns nie angemaßt selbst so eine Entscheidung zu fällen Harry, wir sind nur ein paar Figuren in diesem Spiel... nutzlose Bauern die nicht die Kraft haben etwas zu erreichen, wir werden vom König befehligt... von Dumbledore... doch du Harry... du bist keine Spielfigur du hast die Kraft etwas zu ändern, du trägst die Macht tief in dir du musst sie nur entdecken... denn du Harry.. Du bist der Junge, der lebt..." Hermine blickte Harry eindringlich an wartete auf eine Reaktion, doch es kam keine. Der Schwarzhaarige saß zusammengesunken auf dem Sofa, schien innerlich abwesend zu sein. Es dauerte lange, sehr lange, bis Harry den Kopf hob. Sein Gesicht hatte jeglichen Ausdruck verloren, die Augen schienen stumpf, drückten keinerlei Gefühl aus. "Was für einen Zauber habt ihr angewandt?!" Ron versuchte Harrys Gefühle zu verstehen, doch Harry schien kalt wie Stein, innerlich erfroren. Hermine schaute kurz zu Ron, erhielt ein Nicken als Antwort, begann dann zu reden "Ein Schutzengelzauber. Angelinea. Er soll den Menschen auf den er angewandt wird, das Bewusstsein einer verstorbenen Seele schicken um ihnen zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen." Harry schwieg. "Hat er dir nicht geholfen?!" Hermines Zweifel an dem Zauber kämpften sich nach außen "Ich weiß es nicht... ich glaube..." Harry stockte, hob seinen Blick, schaute hinaus aus dem Fenster. "... ich habe nicht die Kraft meine Aufgabe zu erfüllen..." Nun erhob auch Ron seine Stimme, erstaunt und unwissend "Aufgabe?" "Licht zu spenden..." dann verstummte er wieder, sackte erneut in sich zusammen. Hermine wartete einen Moment, dann seufzte sie, kniete sich vor den schwarzhaarigen. "Harry du musst uns erzählen was passiert ist..." Keine Reaktion. "Harry weißt du denn nicht was los ist? Lucius Malfoy wird vom Zauberministerium gesucht... er hat..." Das braunhaarige Mädchen schaffte es nicht weiter zu reden, da die Tür aufging, alle im Raum erstarren ließ. Draco stand in der Tür, die Augen stark gerötet, die blonden Haar verwuschelt und nur notdürftig gerichtet. "Draco?" Ron stand auf trat ein, zwei Schritte auf den anderen Jungen zu, doch dieser reagierte nicht auf ihn, seine ganze Aufmerksamkeit galt allein dem Jungen auf dem Sofa, der noch immer nicht den Kopf gehoben hatte. "Harry..?" Draco nahm Hermines Platz ein, griff nach der Hand seines Freundes. Müde und kraftlos erwiderte dieser den Blick. Er ließ sich von dem Slytherin hochziehen ohne eine Reaktion zu zeigen. "Komm... ich will dir etwas zeigen..."
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Ein dunkler Raum. Stille... Einsamkeit... Dunkelheit.. Ein Mensch der in dieser Dunkelheit sitzt, versunken in seine Gedanken. Eine Tür wird ohne jegliches Geräusch geöffnet, ein schmaler Streifen Licht fällt hinein. "Mister Malfoy?" Ein leises Grummeln als Antwort. Überheblichkeit... Egoismus... Arroganz... "Wir haben ihren Sohn gefunden." Wut... Hass... Zorn.... "Bringt mich zu ihm."
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Der Regen hatte den Boden durchweicht, Schlamm spritzte hoch als Harry neben Draco den Weg entlang ging, schließlich die befestigte Straße erreichte. Ohne etwas zu sagen zog Der Blonde seinen Zauberstab heraus, schickte einen Funkenschauer in den Himmel. Harry registrierte diese Geste, analysierte unterbewusst was sie zu bedeuten musste. "Harry..." Grüne Augen blickten auf, trafen graue. "Mach dir bitte keine Vorwürfe ja?! Damals... stand noch viel zwischen uns... und selbst wenn du da gewesen wärst... was hättest du schon tun können...?" Und plötzlich tauchte in funken in den grünen Smaragden auf, klein und dennoch anwesend. Harry lächelte und drückte sanft Dracos Hand. Irgendwann würde er stark genug sein...
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"Willkommen im fahrenden Ritter. Wir bringen sie überall hin wo sie wollen. Treten sie... Stopp mal dich kenn ich doch? Neville... Quatsch ich meine du bist doch Harry Potter..." Harry lachte verlegen, mit einem Mal schien er wieder der alte zu sein, stark und glücklich. Draco blickte ihn verwundert an. Zum ersten Mal registrierte der Blonde das auch Harry nur eine Maske trug. Warum? Hatte der Gryffindor etwa Angst verletzt zu werden? "Wo wollt ihr denn hin?" "ähh... Draco?" Hilfesuchend blickte Harry Draco an. Noch immer hatte er keine Ahnung wo es hingehen sollte. "Sanctanum." Die Augen der beiden Fahrer weiteten sich, doch sie blieben stumm. Harry wühlte in seinen Taschen "Wie viel bekommt ihr." "Schon okay.... führ die Strecke noch zu berechnen wäre nun wirklich pervers...." Stumm ließ sich Harry mit ziehen, setzte sich auf eine der hinteren Betten. Sanctanum? Er hatte noch nie davon gehört... seltsam... Grüne Augen blickten zur Seite, beobachteten den anderen Jungen der mit geschlossenen Augen am Fenster lehnte.
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Mit einem solchen Platz hatte Harry am aller wenigsten gerechnet. Der Regen hatte den Boden auch hier aufgeweicht und der Wind wehte mit einer solch ungestümen Kraft wie er sie selten zuvor gezeigt hatte. Das Blickfeld der beiden war getrübt, doch Harry erkannte dennoch klar und deutlich die grauen Marmorsteine die in Reih und Glied auf dem abgelegenen Feld standen. An dem Tor das sie in diesem Moment durchschritten hing ein silbernes Metallschild. 'Sanctanum' stand dort, in altmodischen, verschnörkelten Buchstaben. Ein, zwei Sätze standen noch darunter, in einer alten Sprache die Harry nicht verstand. "Frieden den heiligen Seelen." Draco hatte Harrys fragende Blicke bemerkt, zu einem weiteren Kommentar schien er jedoch nicht bereit, folgte stattdessen nur stumm den Weg. Während Harry den Weg entlang ging, erkannte er schnell Unterschiede in den so gleich scheinenden Grabsteinen. Der Weg auf dem sie gingen schien der Hauptweg des Friedhofes zu sein und gleichzeitig das Feld zu unterteilen. Rechts von ihm waren die Grabsteine hell, fast schon schneeweiß, was durch die Dunkelheit und den Regen jedoch nicht allzu klar erkennbar war. Rechts von ihm waren die Steine jedoch sehr viel dunkler, auch ungepflegter. Zudem wurden die Steine je weiter sie gingen immer neuer, schienen teilweise erst vor kurzem gestellt worden zu sein. Eine klare Grenze zog sich anscheinend auch quer durch den Friedhof. Die vorderen Grabsteine waren teilweise schon von Efeu überogen, eindeutig ein, zwei Jahrzehnte alt, alle scheinbar gleichzeitig aufgestellt und dann plötzlich von einer Reihe zur nächsten waren die Steine wieder glatt und neu, als wären sie erst vor kurzem gesetzt worden. Aber auf welchem Friedhof und aus welchem Grund sollten fast zehn Jahre lang keine Menschen begraben werden? Innerlich zuckte Harry zusammen, seine Augen weiteten sich erstaunt. Sollte etwa....? Eine grausame Ahnung machte sich in ihm breit. Irgendwann verlangsamte Draco seine Schritte, bog in der letzten Reihe rechts ein. Vor einem kleinen Grab blieb er schließlich stehen. Auf dem dunkelgrauen Stein stand kein Name, nur ein Todesdatum... der Tag war noch nicht lange vergangen. "Weißt du wer hier liegt Harry?" "Nein..."Draco schien plötzlich seltsam abwesend. "Das ist das Grab meiner Mum... vor zwei Wochen ist sie gestorben.. ich habe daneben gestanden als sie getötet wurde..." "Getötet?" Erschrocken zog er die Luft ein, doch Draco zeigte keine Gefühlsregung. "Weißt du was das hier für ein Friedhof ist?" "Ich ahne es.... hier liegen die Zauberer die im Kampf gegen Voldemort gefallen sind nicht wahr?" "Ja... doch nicht nur die guten liegen hier... auch Todesser und Muggle haben hier ihre letzte Ruhe gefunden... hier wird kein Unterschied mehr gemacht..." Stille legte sich über den Platz. Harry trat noch näher zu Draco, legte diesem eine Hand auf die Schulter
//Dann halte die Dunkelheit auf... und spende Licht...\\
"Ich verstehe dich Draco." Ruckartig drehte sich der Blonde um, starrte Harry wütend an. "Wieso verdammt denkt ihr alle das ihr mich versteht und kennt. Gar nichts verstehst du. Gar nichts!! Du kannst es dir nicht vorstellen, kannst einfach nicht verstehen wie ich mich fühle! Weißt du wie sehr ich gelitten habe?! Weißt du wir ich empfunden habe?! Nein! Gar nichts weißt du... du kennst nicht die Angst die man jeden Abend empfindet alleine im Zimmer liegend, wissend das er gleich wieder kommen wird. Du kennst nicht den Hass den du empfindest und dich selbst dafür verachtest... weil du doch nicht hassen willst... weil du doch nicht so sein willst wie er... Du verstehst überhaupt nichts!!! Du verstehst mich nicht!!! Weißt du was ich gesehen habe?! Nein natürlich nicht... Ich habe gesehen wie er meine Mutter gequält und gefoltert hat, sie missbrauchte... und anschließend umbrachte!! Mein eigener Vater hat meine Mutter umgebracht1!!" eine kalte Stimme unterbrach den blonden Jungen. "Und ich hatte alles Recht dazu!" Erschrocken drehten sich die beiden Jungen um, hinter ihnen stand Lucius Malfoy.
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Harry zitterte am ganzen Körper, seinen Blick immer auf seine Hand gerichtet. Dunkles Blut lief an ihr herunter, warm, voll Leben spendender Energie, vermischte sich mit dem Regen, mit Liebe und Trost, vermischte sich mit Schmerz, Hass und Wut, vermischte sich mit Schweiß, Angst und Panik. Um ihn herum seltsame Stille.. oder war er inzwischen taub, hatte ihm der Schmerz schon die Fähigkeit zu hören geraubt? War dies seine Strafe, nur noch das rote Blut sehen zu können, de Geruch des Todes einzuatmen, den metallenen Geschmack des Schmerzes zu schmecken? "Avada Kedavra!!" Grünes Licht... geschriene Worte... eine verborgene Erinnerung, Schmerz in seiner Stirn... Blut an seinem Körper... er erinnerte sich nicht mehr... wer war er? Wieso lag er? Wieso war er verletzt? Warum kämpfte er? Gab es etwas wofür er kämpfen wollte? 'Harry...' Harry? Wer war das? War er das? War das sein Ich? Harry... der Name erinnerte ihn etwas... in seinem inneren schien sich etwas zu regen, wie eine schwache schützende Präsenz voller Licht.... Harry Potter.... wer war dieser Junge.... der Junge der lebt... war er dieser Junge....? 'Harry...?!' wer rief dort seinen Namen, wer war es der ihn rief....? Es war die Stimme eines Jungen... sie klang so verzweifelt... wer war dieser Junge... ein Zittern durchlief seinen Körper.... alles verschwamm, verschwand hinter dichtem Nebel.... jede Erinnerung verschwand aus seinem Geist... jeder Zweifel wurde mitgerissen... und plötzlich umhüllte ihn nur noch Dunkelheit.... ein einziges Wort hallte tonlos in seinem Kopf wieder..... Angelinea....
//Wer bist du?\\ Ich weiß es nicht.... //Willst du zurückkehren?\\ Ich weiß es nicht.... //Warum bist du hier?\\ Ich weiß es nicht.... //Wieso lebst du...?\\ Ich weiß es nicht.... //Was ist deine Aufgabe....?\\ Ich weiß es nicht.... //Wieso weißt du es nicht...?\\ Ich weiß es nicht.... //Willst du es denn wissen...?\\ Ja... //Warum...?\\ Weil es wichtig ist... //Ist es das...? Warum...?\\ Weil es mein Leben ist.... //Und wenn die Erinnerung schmerzt...?\\ Dann akzeptiere ich das... //Hast du denn keine Angst?\\ Doch... //Und dennoch willst du deinen Weg weitergehen...?\\ Ja... //Warum....?\\ Weil es Menschen gibt die mich lieben... //Bist du dir sicher....?\\ Ja... //Wieso...?\\ Weil ich es fühle.... //Was fühlst du...?\\ Ihre Stärke... ihre Kraft... ihr Licht.. sie schenken es mir... //Schenkst auch du Licht...?\\ Ja.... //Wem?\\ Dem Menschen den ich am meisten liebe... //Wieso liebst du ihn...?\\ Weil ich mit ihm glücklich sein kann... //Bringt es dir Schmerzen mit ihm zusammen zu sein...?\\ Ja.... //Wieso bist du dann glücklich...?\\ Weil das Licht das uns schützt stärker ist als die Dunkelheit... //Hast du keine Angst das die Dunkelheit das Licht vernichtet...?\\ Nein... //Wieso nicht...?\\ Weil ohne Licht keine Dunkelheit existiert.... ohne Leid kein Glück... //Bist du stark...?\\ Ja.... //Warum...?\\ Weil es Menschen gibt die mich stützen.... //Willst du deinen Weg weitergehen...?\\ Ja... //Was ist deine Aufgabe...?\\ Dem Menschen den ich Liebe Licht zu spenden.... //Wieso lebst du...?\\ Weil ich bei ihm sein will... //Warum bist du hier...?\\ Weil ich versucht habe ihn zu beschützen... //Willst du zurückkehren...?\\ Ja.... //Wer bist du....?\\ Harry Potter.... Ich bin Harry Potter.... Ich bin der Junge der lebt....!!
Und er schlug die Augen auf.
~*~
"Er ist wach!!" "Ruft Dumbledore!!" "Gib ihm doch einer was zu trinken!" Jemand hielt ihm ein Glas an die Lippen, kühles Wasser lief seine Kehle hinunter Begierig schluckte er. Schließlich verschwand das Glas und erspürte wie ihm stattdessen seine Brille wieder aufgesetzt wurde. Plötzlich sah er alles wieder klar. Nahm die Personen um ihn herum wahr. Da war Hermine... Ron.. war das Seamus...? Aber wie kam Seamus hierhin? Wo war er hier? Er blickte sich leicht um... das Krankenzimmer von Hogwarts? Wie kam er hier hin? "Hey Har' du hast ja mal wieder Mist gebaut." Mit Schwung hockte sich Seamus neben den Schwarzhaarigen aufs Bett, wie immer übers ganze Gesicht grinsend. "Sei froh das ich zufällig da war." "Wie..?" Harry verstand nicht. Was war geschehen? "Sanctanum. Erinnerst du dich etwa nicht? Ich war zufällig da, wollte gerade gehen als ich dich und Malfoy gesehen habe. Naja und neugierig wie ich bin ich euch halt gefolgt." Er lacht verlegen. "Wieso warst du dort." Harrys Stimme kratzte als er sprach "Ich hab das Grab meiner Mum besucht." Harry fragte nicht weiter nach. Er hatte die Traurigkeit in Seamus Blick gesehen obwohl dieser versuchte es zu unterdrücken. "Was ist dann passiert?" "erinnerst du dich nicht mehr..?!" "Ich erinnere mich nur noch... an einen Traum..." "Traum? Nene Harry das war kein Traum.... der.." "Seamus... halt die Klappe!" Ron starrte ihn wütend an. Seamus erstarrte einen Moment, zuckte dann jedoch mit den Schultern und stand dann auf. "Dann macht ihr das halt." Hermine trat neben das Bett, doch Hermine schaute sie nicht an starrte nur an die Decke. In ihm schien etwas zu schlummern, eine Erinnerung, doch sie kam nicht hervor.... wieso nicht? Sanft strich sanft mit einer Hand durch seine Haare. "Drac geht es gut Harry. Er hat nichts abbekommen, du hast ihn beschützt... du warst stark genug ihn so beschützen.. hörst du Harry?" "Ja... ja ich höre dich..." Er erinnerte sich... schwach und verschwommen.... Malfoy war aufgetaucht, hatte angegriffen, hatte sie bestrafen wollen... die verbotenen Flüche.. alle drei.. er hatte sie erlebt gestern Abend. Imperio.... Crucio.. Adava Kedabra... Hatte er Draco wirklich beschützen können..? "Soll ich ihn holen? Dumbledore hat ihn raus an die frische Luft geschickt... er hat die letzte Woche die ganze Zeit an deinem Bett gesessen. Er musste endlich mal raus." Harry nickte Ron schwach zu "Danke..." Ron verließ das Zimmer. "Hermine...?" "Ja Harry?!" "Wie lange lag ich hier?" "Fast eine Woche... die Schule hat heute wieder angefangen." "Was ist denn passiert?!" Hermine seufzte. "Naja genau weiß ich es natürlich nicht, war ja nicht da, aber Seamus hat scheinbar gesehen wie Lucius Malfoy aufgetaucht ist und hat das Zauberministerium verständigt. Hat aber ziemlich gedauert. Die Auroren sind dann wirklich in der letzten Sekunde aufgetaucht. Draco ging es zwar gut, aber du warst schwer verletzt. Dumbledore hat erzählt, für die kurzen Momente die du am Bewusstsein geblieben bist hast du dich an nichts erinnert, hast noch nicht mal gewusst wer du bist. Wir hatten schon Angst du hättest dein Gedächtnis verloren." "Das hatte ich auch." "Was...?" "Kurzzeitig hatte ich es wirklich verloren, aber dann... dieser Schutzengelzauber den ihr angewandt habt.. Angelinea... er hat mir geholfen..." "Harry... das ist unmöglich... der Zauber wirkt nur extrem kurz... und ist auch nur ein einziges Mal auf eine Person anwendbar... Er kann dir nicht geholfen haben..." "Oh das kann er sehr wohl Miss Granger." Hermine zuckte zusammen, drehte sich um. Dumbledore stand hinter ihnen "Wie geht es dir Harry?" "Etwas Kopfschmerzen aber es geht...." "Wieso der Zauber bei dir noch immer gewirkt hat, ist aber tatsächlich fraglich... jedoch nicht verwunderlich.... Zauberei ist trotz all der Jahre immer noch ein unerforschtes Gebiet, wie unsere Zauber wirken können wir nie mit Sicherheit sagen..." "Das ist doch bloß eine Ausrede..." "Seamus!" Hermine blickte den Jungen empört an, doch Dumbledore lächelte nur. Seamus zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Von wegen unerforschtes Gebiet... es hat doch nie jemand in diese Richtung geforscht. Alle Zauberer hielten sich doch immer für so perfekt das es niemand für nötig gehalten hat, mal zu gucken ob die Zauber wirklich so wirken wie wir es wollen." Aufgebracht verschränkte er die Arme vor seine Brust. "Du hast wohl Recht. Dennoch würde ich dich bitten nun bitte ruhig zu sein." Seamus verstummte augenblicklich. Für einen Moment war es im Raum vollkommen ruhig und Harry konnte hören wie noch immer Regentropfen gegen die Fensterscheibe fielen. "Was ist mit..." Harry brach mitten im Satz ab, doch der alte Schuldirektor verstand ihn auch so. "Lucius Malfoy?" Der schwarzhaarige nickte. "Er wurde vom Zauberministerium geschnappt. Seine Verhandlung war gestern. Er wird noch heute nach Askaban gebracht werden." Harry entspannte sich sichtlich "Gut..." Dumbledore erhobt sich von dem Stuhl neben dem Bett auf dem er sich kurzzeitig niedergelassen hatte. "Du solltest heute und morgen noch liegen bleiben Harry. Deine Wunden sind zwar verheilt, doch dein Körper ist nicht zu geschwächt.", er überlegte einen Moment "Ich denke am besten wäre es wenn du und Mister Malfoy noch die Woche hier bleiben bis die Schule anfängt. Ihnen ist es natürlich erlaubt selbiges zu tun." Fügte er hinzu, an Hermine und Seamus gewandt. Die beiden nickten. In der Tür drehte der Direktor sich noch einmal um, blickte Harry mit einem fast väterlichen Blick an. "Du hast in dem Kampf wirklich Stärke bewiesen Harry. Mehr als jeder andere sie besitzt. Ich bin wirklich stolz auf dich." Dann schloss sich die Tür. "Sag mal Harry... du und Malfoy..." "Draco!" Seamus nickte bestätigend "Du und Draco... ihr liebt euch oder?" Harry zögerte einen Moment, dann nickte er leicht. "Ich liebe ihn... ich weiß jedoch nicht ob das auf Gegenseitigkeit beruht..." er winkte Seamus Einwand mit einer leichten Handbewegung ab. "Er ist sich nicht sicher Seam'... wer will es ihm verübeln? Es muss für ihn schwer sein überhaupt zu vertrauen...." "Aber ich vertraue dir..." alle Köpfe drehten sich zur Tür in der Draco und Rons standen, beide durchnässt vom Regen. Der Blonde wandte sich zu Hermine und Seamus "Würdet ihr...?" "Hermine nickte "Aber klar." Dann verließen sie zusammen mit Ron den Raum, ließen Harry und Draco alleine zurück. Harry lächelte. "Hi Drac' wie geht's dir?" Draco antwortete nicht. Stumm trat er an das Krankenbett, strich mit einer Hand durch die schwarzen Haare. Ohne ein wort zu sagen beugte er sich hinunter, küsste Harry zärtlich. "Ich hab gedacht ich hätte dich verloren..."
~*~
Harry spürte wie ihm kleine Regentropfen das Gesicht hinunter liefen, ihm leicht die Sicht verschleierten. Der Regen hatte nachgelassen, war kaum noch wahrnehmbar, doch noch immer fielen unsichtbare Tropfen vom Himmel. Er stand auf einem der vorderen Plätze des Sanctanum, Tränen vermischten sich mit Regen. Leise Schritte näherten sich ihm, verstummten irgendwann, als Draco schließlich neben ihm stand. Eine Weile war es wieder still, doch diese Ruhe war nicht unangenehm, bestand eher aus stillen Einverständnis. "Draco..." "Ja....?!" "Ich verstehe dich sehr wohl..." Der Blonde griff nach Harrys Hand. "Ich weiß..." erneute Stille, Harry lehnte sich leicht an seinen Freund. Sekunde vergingen.. Minuten... Stunden... "Harry?!" "Ja....?" "Ich liebe dich.." In diesem einem Moment hörte es auf zu regnen, versiegten die Tränen des Himmels und die Wolkendecke brach auf, gab die Sicht auf den weißen Marmorstein vor ihnen frei. Die goldenen Strahlen ließen die eingemeißelten Worte leicht glitzern. Harry wandte den Blick von den Namen nicht ab. "Ich liebe dich auch.."
~James und Lilly Potter --- Möge das Licht das ihr uns geschenkt habt, für immer in unserem Herzen sein~
Part 3 end TBC
Im nächsten Teil:
~*~ "Die Frage Harry du dir nun stellen musst ist ob du mit einer Lüge leben willst oder stark genug für die Wahrheit bist."
"Ich werde die Schule verlassen Harry." "Aber das kannst du nicht tun!" betreten blickte Draco zu Boden, in seinen Augen schimmerten Tränen doch seine Stimme war kalt "Hast du wirklich geglaubt unsere Liebe würde für immer halten? Du bist immer noch so naiv wie früher Potter. Märchen haben in der Realität nicht die Kraft zu bestehen. Gib deine kindlichen Träume doch endlich auf." "Was willst du damit sagen?" "Es ist vorbei Potter!"
"Was tust du hier Harry? Wo ist Draco?" "Ich weiß es nicht... Herm?" "Ja...?!" "Ich denke ich bin nicht stark genug die Wahrheit zu ertragen."
Nachwort: *einatmen tu* wow... der Teil war doch mal richtig lang ^^ also da bin ich ja mal selber richtig überrascht ^^. Ich hoffe ihr verzeiht mir dafür die lange Wartezeit *verbeug* über Reviews würde ich mich wahnsinnig freuen ^^
Autor: cristall
Teil: 3/4(+Epilog)
Pairings: Draco/Harry, Hermine/Ron
Warnings: Slash (flieht ihr intoleranten), depri, OOC (aufs extremste.*drop*), rape (ist nicht allzu genau beschrieben ^^)
Serie: Harry Potter
Email: cristall_myra@web.de
Genre: Romantik/Drama/Fantasy
Veröffentlichung: www.fanfiction.net, www.animexx.de, www.abc-harry-potter- online.de, diverse kleinere Archive, fragt mich bitte wenn ihr es in ein anderes Archiv übernehmen wollt. Disclaimer: gehört mir nicht, ich hab mir die Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld
Kommentar: also irgendwie haben mich meine Hände unaufhörlich dazu gedrängt es diesen Teil ziemlich viel regnen zu lassen *seufz* liegt vielleicht daran dass es draußen auch nicht mehr aufhört zu regnen. Aber erst mal allen fröhliche Weihnachten und ein frohes neues Jahr nachträglich. Ich weiß beim letzten Teil hätten diese Glückwünsche eigentlich besser gepasst *drop*, aber da hab ich es irgendwie verpasst... bin immer etwas daneben. Also dieser Teil ist irgendwie.... *wort such*... psycho ^^, vor allem Hermine müsste wohl mal einen Psychologen aufsuchen, von Draco mal ganz abgesehen... ^^, aber na ja es hat Spaß gemacht das zu schreiben. Irgendwie ist es beim schreiben dieses Teils seltsam, normalerweise sehe ich alles wie bei einem film vor mir während ich schreibe, bei dieser Story seh ich alles als Manga.. und irgendwie ist es schwierig, Bilder aus einem Manga in Schrift und Wort umzusetzen... ich labere mal wieder Mist *drop*, also ich danke all den Leuten die meine Fanfic noch immer lesen obwohl sie so stinklangweilig ist und vom Stil her gar nicht zu Harry Potter passt und ich entschuldige mich für all die kleinen und großen Fehler die mir immer wieder unterkommen, sowohl bei der Rechtschreibung (nicht wahr Kyoko *zwinker* ^^), als auch bei Stil und Inhalt (es ist echt verdammt schwierig nichts durcheinander zuwerfen wenn man gleichzeitig noch an shonen ai fanfics zu anderen Serien arbeitet *drop*). So jetzt hab ich euch aber genug vollgejammert, genießt diese Story oder rennt davon ^^.
Kommentar 2: Hat eigentlich irgendjemand von euch gemerkt das der Titel des Prologs ein anderen als der der Kapitel ist... ist mir selbst erst später aufgefallen, im Prolog heißt es Soul in den Kapiteln heart... das kommt davon wenn man die Titel nicht nachguckt bevor man die Kapitel abschickt... na ja eigentlich hab ich nie ein Problem nen Titel zu finden (auch wenn er total unsinnig ist) aber bei dieser hier war das echt schwer *drop*
Kommentar 3: Dieser Teil driftet aus irgendeinem Grund sehr ins Fantasygenre ab.. na ja wenn man über Zauberei schreibt befindet man sich ja eigentlich sowieso in diesem Genre, oder?!
Kommentar 4: Mal ernsthaft gefragt, was wollt ihr lieber haben Sad-End oder Happy-end
Kommentar 5: Ich suche einen Betaleser, möglichst jemand der wirklich konstruktiv kritisiert... jemand Interesse? *drop*
Kommentar 6: Wie alt ist eigentlich Draco?! Ich hab jetzt einfach mal beschlossen das er ein halbes Jahr älter ist als Harry *schulterzuck* ich hab von seinem Geburtstag nämlich keine Ahnung...
Kommentar 7: Ich hab beschlossen das dies hier der vorletzte Teil ist, es wird zwar noch einen kurzen Epilog geben, aber ich habe nicht vor diese Story endlos werden zu lassen, vor allem da es meine erste Harry Potter fanfic ist. Ich freu mich das sie so großen Anklang gefunden hat, doch allein daran wie das Interesse vom ersten zum zweiten Teil hin abgeflaut ist, sieht man ja schon, das ich noch lange nicht das Zeug habe, das Interesse der Leser bis zum Ende zu erwecken, die Story ist schon zu weit ausgebaut um sie mit diesem Teil enden zu lassen und auch wenn der nächste Teil sicherlich ziemlich lang wird, möchte ich die Story mit dem nächsten Teil möglichst beenden, weil ich mich erst genügend verbessern möchte bevor ich eine Fanfic schreibe die mehr als 4/5 Teile hat. Ich hoffe ich enttäusche damit keinen (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann *drop*) und bedanke mich bei all den Leuten die mir noch immer Kommentare schreiben, zum anderen arbeite ich momentan auch noch an dem Plot meiner nächsten HP *drop* die allerdings ziemlich kurz wird und sich mit dem Pairing Harry/Oliver Wood beschäftigt *seufz* besteht da Interesse?
Kommentar 8: wundert euch bitte nicht über meinen Teilweise merkwürdigen Schreibstil... diese Fanfic ist für mich eigentlich mehr ein Experiment als alles andere, weil ich mal einige Dinge mit meinem Stil ausprobieren wollte.
Kommentar 9: Eine Szene mit Harry wird auf viele wohl merkwürdig wirken ... es ist die *zähl* dreizehnte Szene... ich weiß es kommt etwas verwirrend rüber aber ich wollte das irgendwie schreiben... ich hoffe aber es war nicht allzu verwirrend....
Kommentar 10: das mit Seamus Eltern hab ich erfunden ^^ Kommentar 11: *drop* irgendwie ist diesmal das Vorwort noch länger als sonst.. fast ein einhalb Seiten ^^
Widmung: Widmen möchte ich diesen Teil einigen Leuten, die mich, seit ich angefangen habe zu schreiben, konsequent und liebevoll unterstützt und aufgebaut haben. Zum einen natürlich meinen beiden Engeln Bibi und Se, die wirklich sehr liebgewonnen habe, die immer für mich da sind und waren und die mich bei meinen Fanfiction immer wieder aufgemuntert haben und mich durch ihre Fanfiction inspiriert haben. Dann whitehope, die mich ebenfalls immer wieder gelobt und aufgebaut hat und mich durch ihre Fanfiction inspiriert hat. Siatha, die einen kleinen Drang zu außergewöhnlichen Pairings hat und eine unwiderstehliche Art zu schreiben. Frozen, die mich mit ihrer Weihnachtsfanfic unglaublich gefangen hat, sich eigenhändig (na ja okay mit Erlaubnis der Fan-Gewerkschaft *g* *zwinker*) zu meinem Fan ernannt hat, was mir wirklich wahnsinnig geholfen und mich aufgebaut hat. Sailor_Terra (auch wenn du das hier nicht liest, aber du musst genannt werden *verbeug*) ohne die ich wahrscheinlich nie angefangen hätte zu schreiben, weil mich ihre Fanfiction dazu gebracht haben. Sabi-chan (Yagamigirl) die einem die längsten Kommentare schreibt die man bekommen kann und wunderbare Fanfiction schreibt (allerdings mit langer Wartezeit *g*) und natürlich Kyoko-chan, die mich täglich in der Schule aufmuntert, für mich da ist, meine Sorgen teilt und genauso bekloppt ist wie ich. Ich entschuldige mich bei den Leuten die ich jetzt nicht genannt und aufgeführt habe. Es gibt noch einige mehr Autoren, Freunde und Fanfiction ohne die ich heute bestimmt nicht das hier schreiben würde und ich entschuldige mich höflich bei allen die ich nicht erwähnt habe, aber das würde hier wohl doch etwas ausarten, ich wollte mich nur einmal bei den oben genannten Leuten bedanken, weil ich das Gefühl hatte das es dafür endlich mal Zeit wurde *verbeug* *alle mal knuddel* Danksagungen: Ich danke all denjenigen die mir einen Komment geschrieben haben, ich habe mich riesig über eure aufbauenden Worte gefreut *verbeug* *knuddel*
Secrets of a lonely heart Part 3
Unaufhörlich fiel Regen zu Boden, silberne Tropfen die zur Erde fielen, wie Gesandte des Himmels, wie Tränen von heiligen Engeln, Engeln die weinten um die verlorene Unschuld der Menschen, um verlorene Reinheit, um verlorene Liebe, um verlorenes Glück. Dumpf hallten die Schritte des Mädchens auf dem nassen Steinboden wurden von Wind und Regen übertönt, so das kein Lebewesen ihre schnellen und hastigen Bewegungen wahrnahm. Auch der Junge der einsam dort stand, die Augen zu den Sternen gerichtet, die von der Dunkelheit fast vollkommen verschluckt wurden hörte die Schritte nicht, reagierte auch dann nicht, als ein Regenschirm schützend über ihn gehalten wurde. "Harry...." Stille.... nur das Fallen der Tropfen ist zu hören, dann ein leiser, halb unterdrückter Seufzer "Komm schon du erkältest dich noch." ein Zittern durchfährt den Körper des Jungen, bevor er begann zu sprechen, mit leiser, brüchiger Stimme, mit gebrochenem Geist. "Das hab ich damals auch gesagt..." "Wie?!" "Als er im Regen vor meiner Tür stand.... ich bin zu ihm gegangen... er hat mich nur angeguckt... mit seinen reinen, klaren Augen... er schien so verletzlich.... Ich hab ihn mitgenommen... und dann hab ich ihm versprochen ihn niemals alleine zu lassen... niemals...." "Harry..." Hermine war hilflos. Ein plötzlicher Wind kam auf, machte den Schirm sinnlos, ließ die Regentropfen mit aller Kraft gegen die beiden Jugendlichen schlagen. Der schwarzhaarige reagierte nicht, doch Hermine schlang ihren Mantel noch fester um sich, versuchte sich so vor der Macht des Himmels zu schützen. "Das kommt mir schon so weit weg vor.... und dennoch... ich habe es nicht geschafft mein Versprechen zu halten... ich hab ihn allein gelassen.... ich bin ein solcher Idiot...." seine Stimme klang bitter. Tränen vermischten sich mit Regen. Licht mit Dunkelheit. Trauer mit Hoffnung. "ich bin zu schwach... zu schwach um ihn zu beschützen... ich bin zu schwach.. ich bin einfach zu schwach..." Der Regenschirm lag hilflos am Boden, wurde von Wind und Regen hin und her gestoßen nicht fähig sich zur Wehr zu setzen. Mit einem Male wurde sich Harry seiner Umgebung vollkommen bewusst, spürte die Regentropfen die schwer auf seine Haut fielen, spürte seine nasse Kleidung die an ihm klebte. Er erkannte das Mädchen das vor ihm stand, die Harre nass im Gesicht hängend, Tränen in den Augen schimmernd, die Hand noch immer erhoben, vor Wut und Kälte zitternd und mit einem Male wurde er sich dem Schmerz auf seiner Wange bewusst, wo Hermine ihn hart getroffen hatte. "Erwartest du etwa Mitleid von mir? Verdammt Harry reiß dich endlich zusammen. Dein ganzes Leben lang hast du dich immer auf andere gestützt egal wie stark du den Leuten auch erschienen bist, du hast immer vom Mitleid der Menschen gelebt. Aber das klappt jetzt nicht mehr. Es gibt keine Menschen die dich bei dieser Aufgabe stützen können, denn du bist es selbst der stützen muss. Du hast dir selbst diese Aufgabe ausgesucht, es war deine Entscheidung. Liebst du Draco? Liebst du ihn wirklich ? Warum bist du dann jetzt nicht bei ihm wo er dich doch so sehr braucht? Du willst ihm helfen? Ihn beschützen? Dann reiß dich zusammen und werde endlich stark.", ihre Stimme die gerade noch vor Zorn gebebt hatte, schrill und laut gewesen war wurde plötzlich leise, sanft und sie sprach voller Verzweiflung zu Harry, als würde sie diese Worte nicht wirklich zu ihm sondern vielmehr zu sich selbst sagen. "Du musst stark werden... damit du... damit du die Menschen beschützen kannst... die du so sehr liebst..." Harry antwortete nicht, zog Hermine nur stumm in seine Arme, sie ergab sich zitternd der Umarmung, ließ stumm die heißen tränen über ihre Wange laufen. "Es tut mir leid Herm... ich hab dir all meine Sorgen aufgelastet, hab mich immer auf dich gestützt, auf deine Hilfe gehofft ohne darüber nachzudenken ob du nicht vielleicht auch Hilfe brauchst. Ich verspreche dir ich werde stark werden.... um dich stützen zu können... und alle Menschen die ich Liebe." Seine Lippen legten sich kurz auf ihre Stirn, hauchten einen zärtlichen Kuss auf diese, bevor er sie los ließ, sich umdrehte und ins Haus zurückging. Hermine blickte ihm nach, stumm und noch immer weinend, doch das Zittern war aus ihrem Körper verschwunden und sie hielt ihren Kopf selbstbewusst aufrecht. Lautlos wurde der Schirm vom Boden aufgehoben, von seinem Pein erlöst, seiner wahren Bestimmung zugeführt. Hermine blickte auf, schaute Ron an, der den Schirm schützend über sie hielt. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, klein, fast unsichtbar aber voller Dankbarkeit, sanft griff sie nach seiner freien Hand. Harry hatte sich geirrt. Auch sie hatte jemanden auf den sie sich stützen konnte. Er erwiderte den Druck ihrer Hand, erwiderte ihren Blick. Bevor er sich umdrehte, seinen Blick den Weg entlang schweifen ließ auf dem sein bester Freund gerade zum Haus zurückgegangen war. "Hälst du ihn wirklich für schwach?" Sie folgte seinem Blick, schüttelte dann leicht den Kopf "Nein. Ich kenne niemanden der stärker ist als er." Noch immer fielen klare Regentropfen unaufhörlich zu Boden.
~*~
Harry hatte Angst. Sein Herz schlug schnell und schmerzhaft in seiner Brust, schien seinen Körper sprengen zu wollen und gleichzeitig nicht genügend Kraft aufzubringen um ihn vorwärts zu treiben. Wo war sein Mut geblieben? War das nicht seine Haupteigenschaft? Wieso sonst war er nach Gryffindor gekommen? Ins Haus des Löwen, ins Haus des Mutes? Und plötzlich wehrte sich etwas in ihm, widersetzte sich seinen eigenen Prinzipien. Wieso musste er so sein wie er war?! Konnte man nicht auch in Gryffindor feige sein? Konnte man nicht auch in Slytherin einfach nur Freunde haben wollen und Macht nicht als das höchste Gut ansehen? Hogwarts galt als die tolerantes Zauberschule? Ja vielleicht waren sie in gewisser weise wirklich tolerant, denn sie nahmen Mugglegeborene auf, doch was brachte das wenn innerhalb der Schule nur doch wieder ein Klassengesellschaft herrscht, Schüler in Klischees hineingedrückt wurden aus denen es ihnen nicht möglich war zu fliehen ohne dabei zu zerbrechen. Seine Hand zitterte als er nach der Klinke des Zimmers griff, sie war Schweißnass und schien nicht fähig zu sein genügend Kraft aufzubringen um die Tür aufzustoßen. Und doch bewegte sie sich geräuschlos, öffnete sich vollkommen um den schwarzhaarigen einen Blick ins Zimmer werfen zu lassen. Er erstarrte als er erkannte das Draco in einer Ecke des Zimmers vor dem Fernseher hockte, irgendetwas rauszuwühlen schien. "Draco?!" Er hatte nicht erwartet Draco außerhalb des Bettes zu sehen, doch dieses war ordentlich gemacht, vollkommen unberührt. Der Blonde guckte auf, lächelte Harry an. "Sag mal Harry was ist das?" Er zeigte auf den schwarzen Kasten am Fernseher. "Ne Playstation." "Und wovor soll das gut sein?" Harry verzog verwundert das Gesicht, hatten sie nichts besseres zu tun als über solche Belanglosigkeiten zu reden? Er setzte sich neben Draco auf den Boden, blickte diesen an. Das linke Auge war angeschwollen, die Lippe leicht aufgeplatzt. Harry musste den Körper nicht sehen um zu wissen das dieser von blauen Flecken und Prellungen übersäht war. Er hob zaghaft eine Hand, ließ sie aber gleich wieder sinken als er erkannte wie Draco bei der Bewegung zusammenzuckte. "Man kann damit Spiele spielen am Fernseher, hier." Er hielt dem Blonden einige Spiele hin. Neugierig betrachtete dieser die Hüllen. "Ist das ein Autorennen?" Der schwarzhaarige nickte "Ja." "Lass uns ne Runde spielen." Mit unsicheren Bewegungen untersuchte er die Konsole legte schließlich das Spiel ein. Harry wusste nicht was er tun sollte. Autorennen? In einer solchen Situation? Draco schien als wäre ihm nichts passiert, als wäre alles noch so wie am Tag zuvor. Harry griff unsicher nach dem Joypad, hielt es zögernd in der Hand.. Draco hatte unter einem der unverzeihlichen Flüche gelitten, er hatte erwartet den Jungen traumatisiert vorzufinden, aber nie hatte er mit so etwas gerechnet. Das Rennen startete. Überraschend schnell fand sich Draco mit der Steuerung zurecht, lenkte seinen Wagen geschickt die Strecke entlang. Schweigen herrschte im Raum, nur die Geräusche des Spiels erfüllten die Luft. "Du musst dir keine Sorgen um mich machen Harry." Mit einer präzise berechneten Aktion zog er an Harry vorbei, fuhr nun einige Meter vor ihm. Harrys Hände verkrampften sich, versagten für einen Moment den Dienst, so dass er in der Kurve leicht an der Wand entlang schabte kostbare Zeit verlor. "Mach ich mir aber..." Langsam holte er auf, war nun nur noch ein kleines Stückchen hinter dem anderem Wagen. "Sie haben einen unverzeihlichen Fluch auf dich ausgesprochen." Einen unaufmerksamen Moment des Blonden nutzend, holte er sich seine vordere Position wieder. "Ich bin es gewöhnt." Harry verlor die Kontrolle, rammte die Wand, der Wagen drehte sich unkontrollierbar, während Draco unbeirrt weiter fuhr, die Zielgerade erreichte durchs Ziel fuhr. Harry bemerkte es nicht starrte nur entgeistert Draco an, der noch immer starr auf den Bildschirm blickte "Draco ich..." Harry rutschte näher zu Draco doch dieser stand mit einem Mal auf, streckte sich. "Ich hab Hunger gehen wir was essen?" Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zur Tür, schaffte es jedoch nicht hinauszugehen, stand Harry doch plötzlich vor ihm, hinderte ihn am weitergehen "Draco... tu das nicht..." "Was denn? Ich lebe doch nur, das war es doch was du wolltest oder?" "Aber doch nicht so..." "Lass mich doch in Ruhe!" "Verdammt Draco was hab ich dir getan das du dich so vor mir verschließt." Draco antwortete nicht, doch Harry verstand auch so. Stumm stand er da, während Draco an ihm vorbeistürmte. Das einzige was im Raum noch zu hören war, war das monotone Klopfen der Regentropfen an der Fensterscheibe.
~*~
Harry drückte kurz den Lichtschalter, seufzte erleichtert auf als Dunkelheit den Raum erfüllte, er hatte das Licht nicht mehr ertragen. Aus einem ihm unbekannten Grund ertrug er die Helligkeit nicht. Langsam schritt er durch den Raum, suchte sich vorsichtig seinen Weg. Schließlich stand er am Fenster, lehnte seine Hände an die kalte Scheibe, ließ seinen Kopf gegen eben diese sinken. Das Trommeln der Regentropfen erfüllte seinen Kopf, erstickte all seine Gedanken ließen ihn für einen Moment alles vergessen und einfach frei sein. "Harry..." erschrocken fuhr der schwarzhaarige zusammen. Drehte sich ruckartig um, blickte in grau-blaue Seen. "Draco..." "Es tut mir leid wegen vorhin... ich.. ich wollte das nicht weißt du." Er zog den Blonden in seine Arme, drückte ihn fest an sich. "Es ist meine Schuld, Draco. Ich hätte bei dir sein sollen..." Draco löste sich, blickte Potter an. "Verdammt Harry ich bin kein Kleinkind, ich kann auf mich selbst aufpassen." Harry zuckte unter den Worten zusammen, Draco hatte sie härter ausgesprochen als gewollt, sofort senkte er den Blick, sackte in sich zusammen. "Entschuldige Harry, ich wollte nicht..." "Nein! Hör auf dich zu entschuldigen, du hast ja recht. Ich sollte dich nicht so bemuttern, das macht alles nur noch schlimmer, aber du musst verstehen das ich mir Sorgen um dich mache." "Harry..." Doch Harry gab dem anderen mit einer kleinen Geste zu verstehen, dass er nun ausreden wollte, musste. "Ich weiß das du nicht so selbstsicher und stark bist wie du vorgibst zu sein. Du hast Angst, riesige Angst und ich weiß nicht wovor. Weil du nicht darüber reden willst... Draco nein ich mache dir ja auch keinen Vorwurf daraus, aber... du musst versuchen mich zu verstehen, du bist mir wichtig.... was eigentlich schon seltsam genug ist, schließlich ist es keinen Monat her das wir uns noch gehasst haben. ... aber solange ich nicht weiß was dich bedroht und wie ich dich beschützen kann erscheint mir alles und jeder der in deine Nähe kommt wie eine Bedrohung." "Harry..." die Stimme wurde erstickt von Tränen. "Hey komm ist doch kein Grund zum weinen. Zärtlich umarmte er den Jungen erneut. Der schlanke Körper in seinen Armen zitterte. "Ich... Ich habe dich nie gehasst...." verwundert und wie erstarrt lauschte der schwarzhaarigen den Worten "Ich kann nicht behaupten.... das ich dich gemocht hätte als wir uns kennen lernten und geliebt habe ich dich ganz bestimmt nicht.... aber ich habe dich nie gehasst..." Harry drückte Draco noch fester an sich, vergrub seinen Kopf in der Halsbeuge des etwas kleineren. "Ich habe dich auch nie gehasst... nie..."
~*~
Der Wind umwehte das Haus, schien die Mauern einreißen zu wollen. Regentropfen wurden gegen Fenster und Rollos geschleudert hilflos der Macht ausgeliefert, die ihr eigener Erschaffer war und sie nun ausnutzte, für ihren nächtlichen Rachezug gegen die Menschen. Auch an dem Rollo das das kleine Zimmer schütze rüttelte der Wind, zerrte an ihm, versuchte verzweifelt in den Raum zu gelingen um den beiden Jungen den Schlaf zu rauben, doch es gelang ihnen nicht. Die beiden jugendlichen schliefen tief und fest in die Arme des anderen gekuschelt. Nichts bemerkten sie in ihrem Schlaf, auch nicht die beiden anderen Jugendlichen, die in diesem Moment vorsichtig die Tür öffneten leise eintraten. "Herm, denkst du wirklich..." strafend blickte sie ihn an, er verstummte sofort. "Es geht so nicht, außerdem ist es ein Auftrag von Dumbledore." "Ich werde diesen alten Kerl nie verstehen." Sie antwortete nicht, doch in diesem Moment schien der kleine schwarze Stab in ihren Händen leicht zu glänzen, glühte an der Spitze auf, während Hermine leise Worte flüsterte. Als sie verstummte löste sich der Glitzer von dem Zauberstab, flog durch die Luft, von unsichtbaren Wind getragen zu den Schlafenden, umhüllte diese, bevor er kurz aufglühte, dann verschwand. Hermine wusste das der Zauber geklappt hatte. "und was machen wir jetzt?" Hermine griff nach Rons Hand, zog den Jungen aus dem Zimmer schloss die Tür hinter sich. Erst jetzt antwortete sie und ihre Stimme war zittrig und zögernd. "Jetzt können wir nur darauf vertrauen das Dumbledore die richtige Entscheidung getroffen hat... und... das die beiden stark genug sind, auch dies zu überstehen."
~*~
Es herrschte Dunkelheit als Harry die Augen öffnete. Nicht die wohlige, friedliche die das Zimmer umfangen hatte als er eingeschlafen war, sondern eine beängstigende, erdrückende Dunkelheit die ihm die Luft aus der Lunge zu pressen schien, er spürte das er sah, nicht blind war oder ähnliches, sondern tatsächlich sah, er hob eine hand vor die Augen, erkannte sie scharf und hell, erkannte jede Erhebung, jeden Schatten, doch als er zu Boden blickte konnte er diesen nicht erkennen, obwohl er ihn doch unter seinen Füßen spürte. Mit einem Male begann er zu zittern, nicht aus Kälte, sondern aus Angst vor dieser unbekannten Umgebung.
//Dunkelheit im Herzen..\\
Er blickte sich um, konnte niemanden erkennen, niemanden sehen. Und doch war da diese Stimme gewesen... nein keine Stimme, es waren Gedanken gewesen die er da hörte, Gedanken die in seinem Kopf waren wie die seinen klangen und doch nicht die seinen waren. Harry schüttelte entschlossen den Kopf, seine Fantasie ging mit ihm durch. Er tat einen Schritt vorwärts und mit einem Mal veränderte sich seine Umgebung. Licht erschien, kam auf ihn zu, umgab ihn, erfüllte ihn. Helle Strahlen vermischten sich mit Schatten, Licht mit Dunkelheit, Gut traf auf Böse, Engel auf Dämonen, Tag auf Nacht und mit einem Male war nicht mehr zu unterschieden zwischen schwarz und weiß, zwischen gut und Schlecht.
//Dunkelheit in der Seele...\\
Er fühlte wie er den Boden unter den Füßen verlor, doch er fiel nicht schwebte in der Luft und mit einem mal spürte er einen heftigen Wind, der ihn umspielte. Schützend zog er die Arme hoch zu seinem Kopf, schloss die tränenden Augen, doch der Wind schien von überall zu kommen, sich von nichts und niemanden aufhalten zu lassen., kurz öffnete er die Augen, musste sie jedoch sofort wieder schließen, nahm er doch nur alles schmerzerfüllt und verschwommen war, doch er war sich sicher die Luft um sich herum erfüllt von Federn gesehen zu haben.
//Hast du die Kraft sie zu vertreiben..?\\
und mit einem mal verschwand der Wind, war nur noch wahrnehmbar als sanfter Hauch der mit seinen Haaren spielte, ihn dazu brachte seine Arme wieder herunter zu nehmen, seine Augen wieder zu öffnen, noch immer schien alles grau, doch die Luft glitzerte mit einem Mal, Kirchblüten schwebten überall, vermittelten einen Harry unbekannten Frieden und der Raum schien vor Lebensenergie nur so zu sprühen und all diese Energie sammelte sich an einem platz vor ihm...
//Dann öffne dein Herz...\\
und er wußte mit einem Mal, wie als hätte er es immer gewusst, das sich vor ihm eine Art Tür befand. Was befand sich wohl dahinter? 'Nein...' bildete er sich den Ruf nur ein? "Nein..!" der Ruf wurde deutlicher, er klang verzweifelt "Nein!!" Nun klang er panisch, angsterfüllt und Harry erkannte erschrocken Dracos Stimme. "Draco..." doch es folgte keine Antwort, keine Reaktion. Und ohne weiter nachzudenken, schritt er vorwärts auf dem unsichtbaren Boden, durchschritt den glitzernden Schleier der ihn von Draco trennte
//...Und verbreite Licht...\\
~*~
"Wirst du gehorchen?" "Ich... kann.. niemanden.. töten..." die Worte verließen den Satz gebrochen, erfüllte von fordernden Luftzügen, schmerzerfülltem Keuchen. "Crucio!" Schmerzensschreie durchzogen die Luft, erstarben irgendwann. der Mund des Jungen war noch immer schmerzverzehrt geöffnet, der Körper krümmte sich gequält, doch er fand nicht mehr die Kraft zu schreien. und irgendwann schloss sich der Mund, schlossen sich die Augen, erfüllte den Körper Resignation, ergab dieser sich den Schmerzen, der Strafe. Noch immer keuchend und vor Schmerzen zitternd kniete der Junge am Boden, hielt den Kopf gesenkt, aus Angst vor weiteren Strafen. "Wirst du ihn töten?" Der Junge antwortete nicht, konnte es nicht. Brutal wurde sein Kopf in die Höhe gerissen. Die Augen blieben jedoch weiterhin zu Boden gerichtet. "Schau mich an." Der junge reagierte nicht. "Schau mich an!" Er blickte auf, sein blick war voller Demütigung und unterdrücktem Zorn. Die Augen in die er blickten waren kalt, eiskalt, schienen wie Messer in die blasse Haut zu schneiden. "Wage es nicht dich zu widersetzen Draco." Die Hand des Mannes schlug hart ins Gesicht Dracos, während die andere noch immer das Kinn festhielten. "Ich werde dir beibringen dich zu benehmen." Gewaltsam drückten die Hände Draco zu Boden, fesselte ihm während er den Gewalttaten hilflos ausgeliefert war, nicht fähig zu schreien, oder sich in irgendeiner Weise vor den Taten seines Vaters zu wehren. Und über all dem schwebte Harry, wie ein Geist, unfähig etwas zu tun in die Position des stummen Beobachters verdammt. Er hatte versucht etwas zu tun, ganz zu Anfang als er sich hier wieder gefunden hatte, beobachtet hatte wie Draco gequält wurde, doch er war nur durch alles hindurchgeglitten, hatte nichts ausrichten können. Stumme Tränen liefen seine Wangen hinunter. Wo war er hier war dies alles nur ein Traum? Aber wie konnte seine Fantasie einen solchen Traum erschaffen?
//Eine Erinnerung.. gehüllt in die Dunkelheit seines Geistes\\ Harry erstarrte, blickte sich erstaunt um, erkannte niemanden und fühlte dennoch eine Präsenz neben sich. "Was...? Wer bist du?!" //Ich bin.... ich kenne nicht das Wort mit dem ihr uns bezeichnet... ich glaube ihr nennt uns... Schutzengel....\\ "Schutzengel?! Aber wie kann das sein? Ein wahrer Engel..? Warum hilfst du mir..? Warum bist du hier..?" //Weil ein Zauber mich gerufen hat.... gerufen hat um Dunkelheit zu vertreiben...\\ "Ein Zauber.. aber..." Harry kam nicht dazu weiterzureden, ein markerschüttender Schrei Dracos erschütterte den Raum, ließ auch Harry zusammenzucken "Warum... warum hilfst du ihm nicht... wen du doch ein Engel bist....? //Weil dies hier Vergangenheit ist.. Vergangenheit in einem Traum...\\ "In seinem Traum... ich bin in seinem Traum nicht wahr..?" Harry hatte sich weggedreht, schaffte es nicht mehr zu Draco zu blicken, sein Körper zitterte, zuckte bei jedem Schrei des anderen zusammen. Die Worte kamen stockend über seine Lippen, wie als müsste er sich zwingen, überhaupt noch etwas bewusst wahrzunehmen. //Ja....\\ "Aber warum bin ich hier..?" //Um zu verstehen.... und um ihm Licht zu schicken...\\ "Licht?" //Nur Licht kann die Dunkelheit eingrenzen... kann Glück schaffen.... und Frieden geben\\ "Die Dunkelheit vertreiben?" //Nicht vertreiben... eingrenzen. Niemand kann die Dunkelheit vertreiben. Licht und Dunkelheit gehören zusammen, für immer an einander gebunden... wenn du die Dunkelheit zerstören würdest, würdest du auch das Licht zerstören und die Welt würde untergehen. So kann ohne Hölle kein Himmel existieren, ohne Krieg kein Frieden, ohne Leid kein Glück...\\ "Musste Draco deshalb so leiden....?" //Ich weiß es nicht... ich bin nur ein Schutzengel... meine Aufgabe ist es nur die Dunkelheit aufzuhalten...\\ "Aber du hast doch gar nichts hier getan.. du hast ihm doch der Dunkelheit schutzlos ausgeliefert,, siehst du nicht wie sehr er leidet?!" Wut stieg in Harry auf, er schrie. Bemerkte nicht das Draco inzwischen verstumm war. //Ich hab dich doch nun hier hin gebracht oder? Du wirst die Dunkelheit aufhalten...\\ "Aber wie...?!" Die stimme die ihm antwortete war leise, fast verstummt. //Spende ihm Licht...\\ Harry spürte das der Engel verschwunden, der Schutz den er noch einen Moment lang empfunden hatte war weg, mit einem Male verschwunden. Erst jetzt hörte er das leise wimmern des Jungen, stand plötzlich auf dem Boden, schwebte nicht mehr über allem Draco kniete af dem Boden, die Kleidung halb zerrissen, übersäht mit Gewaltmalen. "Draco..." ach wenn er es nicht erwartet hatte, er sich noch immer für einen Geist hielt, Draco blickte plötzlich auf, schaute ihn an, zuckte erschrocken zusammen "Harry..." Er erkannte das er nun kein stiller Beobachter mehr war, sondern eine 'reale' Person in Dracos Traum mit der Kraft selbst auf die Geschehnisse einzuwirken. Spende ihm Licht.... Er trat auf ihn zu, entschlossen ihn in die Arme zu nehmen ihm Geborgenheit zu spenden, doch dieser wich zurück, bis er an die Wand gedrückt dastand. Harry erstarrte, blickte verblüfft hinunter, kniete sich dann hin. "Draco was..." "Hau ab! Du solltest nicht hier sein verdammt! Verschwinde! Verschwinde! Ich will nicht das du das hier siehst... will nicht das du es weißt..." Seine Stimme war zuerst schrill gewesen, wurde jedoch immer leiser, zitterte unkontrolliert. "Draco.. du.." "Nein! Nein ! Nein ! Nein ! Verschwinde Harry, das hier ist mein Traum... ich will nicht das du mich so ansiehst, ich wollte doch das du es nie erfährst.. ich will nicht... dass du mich verachtest...." Ohne weiter zu überlegen zog Harry Draco in seine Arme, drückte ihn an sich. Der Blonde wehrte sich, schlug gegen die Brust des Jüngeren, schrie, wehrte sich und schmiegte sich gleichzeitig in die schützende Umarmung. "Ich will dich doch nicht verlieren...." Harry verstand erst langsam den Zustand in dem Draco sich befand. Er war noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert gewesen, hatte noch nie einen solchen Moment erlebt. Und so drang nur langsam und in Stücken das Wissen zu ihm was er tun sollte, wie er Draco helfen konnte. "Ich will nicht das du mich bemitleidest und mich verachtest..." Harry löste sich leicht von dem Jungen, blickten in die grau- blauen Augen die plötzlich stumpf und leer wirkten "Denkst du das wirklich Draco...? Das ich mich von dir abwenden würde weil dein Vater dich... dich...", er brachte die Worte nicht über seine Lippen, schluckte schwer als er sah wie Draco beschämt den Blick abwendete. "weil er dir das angetan hatte.... Draco du kannst doch nichts dafür...?!" Es dauerte bis eine Reaktion folgte. "du bist der erste..." "Was...?!" er ließ den Jungen los, starrte ihn verblüfft an "Der erste... der sich nicht abwendet...." "Drac` ich werde mich ganz bestimmt nicht von dir abwenden... warum sollte ich mich denn abwenden... es war doch nicht deine Schuld. Du hast dich doch geweht.. du wolltest es nicht...." "Nein.. ich wollte es nicht.." die Augen des Blonden trafen sich mit smaragdgrünen, sie glänzten leicht, enthielten wieder einen funken Leben, doch selbst in diesem Funken erkannte Harry Leid, Verzweiflung, Scham und Schmerz. Er hob eine Hand wollte den Jungen irgendwie trösten, auf eine hilflose und dennoch liebevolle Art und Weise, doch in diesem Moment verblasste alles, verschwamm, Licht wurde wieder zu Dunkelheit, Himmel zur Hölle, Dämon zu Engel.... dann war alles vorbei...
~*~
Zitternd lag der Körper Dracos in seinen Armen, schmiegte sich an ihn. Weinkrämpfe schüttelten ihn, ließen ihn unaufhörlich zittern. Stille herrschte im Raum, nur die kleinen versteckten Schluchzer des Blonden durchbrachen diese. Harry strich unbeholfen durch die blonden Haare, flüsterte unsinnige Worte, versuchte so zu beruhigen. "Bitte geh..." "Was...?!" Erschrocken richtete Harry sich halb auf, blickte auf Draco hinunter, doch dieser drehte sich weg, traute sich nicht den Blick zu erwidern. "Bitte geh... ich muss alleine sein..." Einen Moment zögerte Harry, durfte er gehen? Schon einmal hatte er Draco alleine gelassen und es hatte dem Jungen nur Schaden gebracht, wenn er jetzt gehen würde würde er dann nicht den selben Fehler noch einmal begehen? Aber er hatte Draco versprochen diesem seinen Freiraum zu lassen, ihn nicht zu bemitleiden, was sollte er nun tun? Sein blick glitt durch den Raum, die Rollos waren geschlossen, ein Kamin war nicht vorhanden und er vermutete nicht das tatsächlich jemand direkt ins Zimmer apparieren würde. Sich so in die Hölle des Löwen begeben würde selbst Lucius Malfoy nicht wagen.... zumindest hoffte er das... "Gut.. aber wenn was ist... dann rufst du mich ja?" er hauchte einen Kuss auf Dracos Wange hoffte auf eine Reaktion, doch dieser blickte weiterhin zur Seite. Seufzend verließ der Schwarzhaarige den Raum.
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Kennt ihr das Gefühl neben sich selbst zu stehen. Wenn ein Mensch wirklich wütend ist, von seiner Wut überschwemmt und mitgerissen wird, jeden klaren Gedanken verliert, steht er oft neben sich, sieht alles wie in einem Traum, kann nichts tun, nicht eingreifen. Man sagt Worte die man später wieder bereut und Taten die man immer gedacht hat nicht fähig sein zu tun. Harry erlebte dieses Gefühl nun zum ersten Mal. Er stand vor Ron und Hermine, schrie, schlug gegen die Wände, stampfte auf den Boden, verfluchte seine beiden Freunde für den Zauber den sie ausgesprochen hatten, seine Taten nur beleuchtet vom Licht des Mondes und der Sterne die sanft durchs offene Fenster fielen. Die weißen Vorhänge wurden vom Wind zur Seite gedrängt, Wassertropfen in den Raum hineingetragen. Harry bemerkte nicht einmal wie sehr es noch immer regnete. Der Sturm der in seinem inneren herrschte war viel zu groß, als das er von solch einem solch leichtem Wind hätte gebremst werden könnte. "Harry. Es reicht." Und dennoch reichte ein sanfter Hauch, eine kleine Frühlingsbriese aus um ihn zum ersterben zu bringen. Vielleicht war es, weil Ron nicht mit Gewalt versuchte Harry aufzuhalten, sondern sanft und freundschaftlich, vielleicht war es weil Harry nicht mehr die Kraft besaß seine Gefühle aufrecht zu erhalten, vielleicht war er innerlich einfach zusammengebrochen, vielleicht... vielleicht war aber auch die Freundschaft in Rons Stimme gerade das wonach der Sturm in Harry so sehr verlangt hatte, vielleicht hatte seine Seele Draco soviel Trost und Geborgenheit gespendet das er nun selbst jemanden brauchte der ihn beschützte und ihm Kraft gab, ihn stützte auf dem holprigen Weg der vor ihm war. Doch was immer es gewesen war, es ließ den Sturm ebenso versiegen wie den Wind draußen und als Ron Harry in die Arme nahm glichen die Tränen die die smaragdgrünen Augen verließen, den Regentropfen die sanft und monoton vom Himmel fielen. Wer wußte schon warum es wirklich regnete? Vielleicht war es nur ein Irrglaube zu denken die Wassertropfen wären die Tränen von Engeln.. vielleicht waren sie ja auch Gottes verzweifelter Versuch den Menschen Trost zu spenden um ihnen die Kraft zu geben die sie zum Leben brauchten... "Ein Auftrag Dumbledores?" "Ja... wir hätten uns nie angemaßt selbst so eine Entscheidung zu fällen Harry, wir sind nur ein paar Figuren in diesem Spiel... nutzlose Bauern die nicht die Kraft haben etwas zu erreichen, wir werden vom König befehligt... von Dumbledore... doch du Harry... du bist keine Spielfigur du hast die Kraft etwas zu ändern, du trägst die Macht tief in dir du musst sie nur entdecken... denn du Harry.. Du bist der Junge, der lebt..." Hermine blickte Harry eindringlich an wartete auf eine Reaktion, doch es kam keine. Der Schwarzhaarige saß zusammengesunken auf dem Sofa, schien innerlich abwesend zu sein. Es dauerte lange, sehr lange, bis Harry den Kopf hob. Sein Gesicht hatte jeglichen Ausdruck verloren, die Augen schienen stumpf, drückten keinerlei Gefühl aus. "Was für einen Zauber habt ihr angewandt?!" Ron versuchte Harrys Gefühle zu verstehen, doch Harry schien kalt wie Stein, innerlich erfroren. Hermine schaute kurz zu Ron, erhielt ein Nicken als Antwort, begann dann zu reden "Ein Schutzengelzauber. Angelinea. Er soll den Menschen auf den er angewandt wird, das Bewusstsein einer verstorbenen Seele schicken um ihnen zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen." Harry schwieg. "Hat er dir nicht geholfen?!" Hermines Zweifel an dem Zauber kämpften sich nach außen "Ich weiß es nicht... ich glaube..." Harry stockte, hob seinen Blick, schaute hinaus aus dem Fenster. "... ich habe nicht die Kraft meine Aufgabe zu erfüllen..." Nun erhob auch Ron seine Stimme, erstaunt und unwissend "Aufgabe?" "Licht zu spenden..." dann verstummte er wieder, sackte erneut in sich zusammen. Hermine wartete einen Moment, dann seufzte sie, kniete sich vor den schwarzhaarigen. "Harry du musst uns erzählen was passiert ist..." Keine Reaktion. "Harry weißt du denn nicht was los ist? Lucius Malfoy wird vom Zauberministerium gesucht... er hat..." Das braunhaarige Mädchen schaffte es nicht weiter zu reden, da die Tür aufging, alle im Raum erstarren ließ. Draco stand in der Tür, die Augen stark gerötet, die blonden Haar verwuschelt und nur notdürftig gerichtet. "Draco?" Ron stand auf trat ein, zwei Schritte auf den anderen Jungen zu, doch dieser reagierte nicht auf ihn, seine ganze Aufmerksamkeit galt allein dem Jungen auf dem Sofa, der noch immer nicht den Kopf gehoben hatte. "Harry..?" Draco nahm Hermines Platz ein, griff nach der Hand seines Freundes. Müde und kraftlos erwiderte dieser den Blick. Er ließ sich von dem Slytherin hochziehen ohne eine Reaktion zu zeigen. "Komm... ich will dir etwas zeigen..."
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Ein dunkler Raum. Stille... Einsamkeit... Dunkelheit.. Ein Mensch der in dieser Dunkelheit sitzt, versunken in seine Gedanken. Eine Tür wird ohne jegliches Geräusch geöffnet, ein schmaler Streifen Licht fällt hinein. "Mister Malfoy?" Ein leises Grummeln als Antwort. Überheblichkeit... Egoismus... Arroganz... "Wir haben ihren Sohn gefunden." Wut... Hass... Zorn.... "Bringt mich zu ihm."
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Der Regen hatte den Boden durchweicht, Schlamm spritzte hoch als Harry neben Draco den Weg entlang ging, schließlich die befestigte Straße erreichte. Ohne etwas zu sagen zog Der Blonde seinen Zauberstab heraus, schickte einen Funkenschauer in den Himmel. Harry registrierte diese Geste, analysierte unterbewusst was sie zu bedeuten musste. "Harry..." Grüne Augen blickten auf, trafen graue. "Mach dir bitte keine Vorwürfe ja?! Damals... stand noch viel zwischen uns... und selbst wenn du da gewesen wärst... was hättest du schon tun können...?" Und plötzlich tauchte in funken in den grünen Smaragden auf, klein und dennoch anwesend. Harry lächelte und drückte sanft Dracos Hand. Irgendwann würde er stark genug sein...
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"Willkommen im fahrenden Ritter. Wir bringen sie überall hin wo sie wollen. Treten sie... Stopp mal dich kenn ich doch? Neville... Quatsch ich meine du bist doch Harry Potter..." Harry lachte verlegen, mit einem Mal schien er wieder der alte zu sein, stark und glücklich. Draco blickte ihn verwundert an. Zum ersten Mal registrierte der Blonde das auch Harry nur eine Maske trug. Warum? Hatte der Gryffindor etwa Angst verletzt zu werden? "Wo wollt ihr denn hin?" "ähh... Draco?" Hilfesuchend blickte Harry Draco an. Noch immer hatte er keine Ahnung wo es hingehen sollte. "Sanctanum." Die Augen der beiden Fahrer weiteten sich, doch sie blieben stumm. Harry wühlte in seinen Taschen "Wie viel bekommt ihr." "Schon okay.... führ die Strecke noch zu berechnen wäre nun wirklich pervers...." Stumm ließ sich Harry mit ziehen, setzte sich auf eine der hinteren Betten. Sanctanum? Er hatte noch nie davon gehört... seltsam... Grüne Augen blickten zur Seite, beobachteten den anderen Jungen der mit geschlossenen Augen am Fenster lehnte.
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Mit einem solchen Platz hatte Harry am aller wenigsten gerechnet. Der Regen hatte den Boden auch hier aufgeweicht und der Wind wehte mit einer solch ungestümen Kraft wie er sie selten zuvor gezeigt hatte. Das Blickfeld der beiden war getrübt, doch Harry erkannte dennoch klar und deutlich die grauen Marmorsteine die in Reih und Glied auf dem abgelegenen Feld standen. An dem Tor das sie in diesem Moment durchschritten hing ein silbernes Metallschild. 'Sanctanum' stand dort, in altmodischen, verschnörkelten Buchstaben. Ein, zwei Sätze standen noch darunter, in einer alten Sprache die Harry nicht verstand. "Frieden den heiligen Seelen." Draco hatte Harrys fragende Blicke bemerkt, zu einem weiteren Kommentar schien er jedoch nicht bereit, folgte stattdessen nur stumm den Weg. Während Harry den Weg entlang ging, erkannte er schnell Unterschiede in den so gleich scheinenden Grabsteinen. Der Weg auf dem sie gingen schien der Hauptweg des Friedhofes zu sein und gleichzeitig das Feld zu unterteilen. Rechts von ihm waren die Grabsteine hell, fast schon schneeweiß, was durch die Dunkelheit und den Regen jedoch nicht allzu klar erkennbar war. Rechts von ihm waren die Steine jedoch sehr viel dunkler, auch ungepflegter. Zudem wurden die Steine je weiter sie gingen immer neuer, schienen teilweise erst vor kurzem gestellt worden zu sein. Eine klare Grenze zog sich anscheinend auch quer durch den Friedhof. Die vorderen Grabsteine waren teilweise schon von Efeu überogen, eindeutig ein, zwei Jahrzehnte alt, alle scheinbar gleichzeitig aufgestellt und dann plötzlich von einer Reihe zur nächsten waren die Steine wieder glatt und neu, als wären sie erst vor kurzem gesetzt worden. Aber auf welchem Friedhof und aus welchem Grund sollten fast zehn Jahre lang keine Menschen begraben werden? Innerlich zuckte Harry zusammen, seine Augen weiteten sich erstaunt. Sollte etwa....? Eine grausame Ahnung machte sich in ihm breit. Irgendwann verlangsamte Draco seine Schritte, bog in der letzten Reihe rechts ein. Vor einem kleinen Grab blieb er schließlich stehen. Auf dem dunkelgrauen Stein stand kein Name, nur ein Todesdatum... der Tag war noch nicht lange vergangen. "Weißt du wer hier liegt Harry?" "Nein..."Draco schien plötzlich seltsam abwesend. "Das ist das Grab meiner Mum... vor zwei Wochen ist sie gestorben.. ich habe daneben gestanden als sie getötet wurde..." "Getötet?" Erschrocken zog er die Luft ein, doch Draco zeigte keine Gefühlsregung. "Weißt du was das hier für ein Friedhof ist?" "Ich ahne es.... hier liegen die Zauberer die im Kampf gegen Voldemort gefallen sind nicht wahr?" "Ja... doch nicht nur die guten liegen hier... auch Todesser und Muggle haben hier ihre letzte Ruhe gefunden... hier wird kein Unterschied mehr gemacht..." Stille legte sich über den Platz. Harry trat noch näher zu Draco, legte diesem eine Hand auf die Schulter
//Dann halte die Dunkelheit auf... und spende Licht...\\
"Ich verstehe dich Draco." Ruckartig drehte sich der Blonde um, starrte Harry wütend an. "Wieso verdammt denkt ihr alle das ihr mich versteht und kennt. Gar nichts verstehst du. Gar nichts!! Du kannst es dir nicht vorstellen, kannst einfach nicht verstehen wie ich mich fühle! Weißt du wie sehr ich gelitten habe?! Weißt du wir ich empfunden habe?! Nein! Gar nichts weißt du... du kennst nicht die Angst die man jeden Abend empfindet alleine im Zimmer liegend, wissend das er gleich wieder kommen wird. Du kennst nicht den Hass den du empfindest und dich selbst dafür verachtest... weil du doch nicht hassen willst... weil du doch nicht so sein willst wie er... Du verstehst überhaupt nichts!!! Du verstehst mich nicht!!! Weißt du was ich gesehen habe?! Nein natürlich nicht... Ich habe gesehen wie er meine Mutter gequält und gefoltert hat, sie missbrauchte... und anschließend umbrachte!! Mein eigener Vater hat meine Mutter umgebracht1!!" eine kalte Stimme unterbrach den blonden Jungen. "Und ich hatte alles Recht dazu!" Erschrocken drehten sich die beiden Jungen um, hinter ihnen stand Lucius Malfoy.
~*~
Harry zitterte am ganzen Körper, seinen Blick immer auf seine Hand gerichtet. Dunkles Blut lief an ihr herunter, warm, voll Leben spendender Energie, vermischte sich mit dem Regen, mit Liebe und Trost, vermischte sich mit Schmerz, Hass und Wut, vermischte sich mit Schweiß, Angst und Panik. Um ihn herum seltsame Stille.. oder war er inzwischen taub, hatte ihm der Schmerz schon die Fähigkeit zu hören geraubt? War dies seine Strafe, nur noch das rote Blut sehen zu können, de Geruch des Todes einzuatmen, den metallenen Geschmack des Schmerzes zu schmecken? "Avada Kedavra!!" Grünes Licht... geschriene Worte... eine verborgene Erinnerung, Schmerz in seiner Stirn... Blut an seinem Körper... er erinnerte sich nicht mehr... wer war er? Wieso lag er? Wieso war er verletzt? Warum kämpfte er? Gab es etwas wofür er kämpfen wollte? 'Harry...' Harry? Wer war das? War er das? War das sein Ich? Harry... der Name erinnerte ihn etwas... in seinem inneren schien sich etwas zu regen, wie eine schwache schützende Präsenz voller Licht.... Harry Potter.... wer war dieser Junge.... der Junge der lebt... war er dieser Junge....? 'Harry...?!' wer rief dort seinen Namen, wer war es der ihn rief....? Es war die Stimme eines Jungen... sie klang so verzweifelt... wer war dieser Junge... ein Zittern durchlief seinen Körper.... alles verschwamm, verschwand hinter dichtem Nebel.... jede Erinnerung verschwand aus seinem Geist... jeder Zweifel wurde mitgerissen... und plötzlich umhüllte ihn nur noch Dunkelheit.... ein einziges Wort hallte tonlos in seinem Kopf wieder..... Angelinea....
//Wer bist du?\\ Ich weiß es nicht.... //Willst du zurückkehren?\\ Ich weiß es nicht.... //Warum bist du hier?\\ Ich weiß es nicht.... //Wieso lebst du...?\\ Ich weiß es nicht.... //Was ist deine Aufgabe....?\\ Ich weiß es nicht.... //Wieso weißt du es nicht...?\\ Ich weiß es nicht.... //Willst du es denn wissen...?\\ Ja... //Warum...?\\ Weil es wichtig ist... //Ist es das...? Warum...?\\ Weil es mein Leben ist.... //Und wenn die Erinnerung schmerzt...?\\ Dann akzeptiere ich das... //Hast du denn keine Angst?\\ Doch... //Und dennoch willst du deinen Weg weitergehen...?\\ Ja... //Warum....?\\ Weil es Menschen gibt die mich lieben... //Bist du dir sicher....?\\ Ja... //Wieso...?\\ Weil ich es fühle.... //Was fühlst du...?\\ Ihre Stärke... ihre Kraft... ihr Licht.. sie schenken es mir... //Schenkst auch du Licht...?\\ Ja.... //Wem?\\ Dem Menschen den ich am meisten liebe... //Wieso liebst du ihn...?\\ Weil ich mit ihm glücklich sein kann... //Bringt es dir Schmerzen mit ihm zusammen zu sein...?\\ Ja.... //Wieso bist du dann glücklich...?\\ Weil das Licht das uns schützt stärker ist als die Dunkelheit... //Hast du keine Angst das die Dunkelheit das Licht vernichtet...?\\ Nein... //Wieso nicht...?\\ Weil ohne Licht keine Dunkelheit existiert.... ohne Leid kein Glück... //Bist du stark...?\\ Ja.... //Warum...?\\ Weil es Menschen gibt die mich stützen.... //Willst du deinen Weg weitergehen...?\\ Ja... //Was ist deine Aufgabe...?\\ Dem Menschen den ich Liebe Licht zu spenden.... //Wieso lebst du...?\\ Weil ich bei ihm sein will... //Warum bist du hier...?\\ Weil ich versucht habe ihn zu beschützen... //Willst du zurückkehren...?\\ Ja.... //Wer bist du....?\\ Harry Potter.... Ich bin Harry Potter.... Ich bin der Junge der lebt....!!
Und er schlug die Augen auf.
~*~
"Er ist wach!!" "Ruft Dumbledore!!" "Gib ihm doch einer was zu trinken!" Jemand hielt ihm ein Glas an die Lippen, kühles Wasser lief seine Kehle hinunter Begierig schluckte er. Schließlich verschwand das Glas und erspürte wie ihm stattdessen seine Brille wieder aufgesetzt wurde. Plötzlich sah er alles wieder klar. Nahm die Personen um ihn herum wahr. Da war Hermine... Ron.. war das Seamus...? Aber wie kam Seamus hierhin? Wo war er hier? Er blickte sich leicht um... das Krankenzimmer von Hogwarts? Wie kam er hier hin? "Hey Har' du hast ja mal wieder Mist gebaut." Mit Schwung hockte sich Seamus neben den Schwarzhaarigen aufs Bett, wie immer übers ganze Gesicht grinsend. "Sei froh das ich zufällig da war." "Wie..?" Harry verstand nicht. Was war geschehen? "Sanctanum. Erinnerst du dich etwa nicht? Ich war zufällig da, wollte gerade gehen als ich dich und Malfoy gesehen habe. Naja und neugierig wie ich bin ich euch halt gefolgt." Er lacht verlegen. "Wieso warst du dort." Harrys Stimme kratzte als er sprach "Ich hab das Grab meiner Mum besucht." Harry fragte nicht weiter nach. Er hatte die Traurigkeit in Seamus Blick gesehen obwohl dieser versuchte es zu unterdrücken. "Was ist dann passiert?" "erinnerst du dich nicht mehr..?!" "Ich erinnere mich nur noch... an einen Traum..." "Traum? Nene Harry das war kein Traum.... der.." "Seamus... halt die Klappe!" Ron starrte ihn wütend an. Seamus erstarrte einen Moment, zuckte dann jedoch mit den Schultern und stand dann auf. "Dann macht ihr das halt." Hermine trat neben das Bett, doch Hermine schaute sie nicht an starrte nur an die Decke. In ihm schien etwas zu schlummern, eine Erinnerung, doch sie kam nicht hervor.... wieso nicht? Sanft strich sanft mit einer Hand durch seine Haare. "Drac geht es gut Harry. Er hat nichts abbekommen, du hast ihn beschützt... du warst stark genug ihn so beschützen.. hörst du Harry?" "Ja... ja ich höre dich..." Er erinnerte sich... schwach und verschwommen.... Malfoy war aufgetaucht, hatte angegriffen, hatte sie bestrafen wollen... die verbotenen Flüche.. alle drei.. er hatte sie erlebt gestern Abend. Imperio.... Crucio.. Adava Kedabra... Hatte er Draco wirklich beschützen können..? "Soll ich ihn holen? Dumbledore hat ihn raus an die frische Luft geschickt... er hat die letzte Woche die ganze Zeit an deinem Bett gesessen. Er musste endlich mal raus." Harry nickte Ron schwach zu "Danke..." Ron verließ das Zimmer. "Hermine...?" "Ja Harry?!" "Wie lange lag ich hier?" "Fast eine Woche... die Schule hat heute wieder angefangen." "Was ist denn passiert?!" Hermine seufzte. "Naja genau weiß ich es natürlich nicht, war ja nicht da, aber Seamus hat scheinbar gesehen wie Lucius Malfoy aufgetaucht ist und hat das Zauberministerium verständigt. Hat aber ziemlich gedauert. Die Auroren sind dann wirklich in der letzten Sekunde aufgetaucht. Draco ging es zwar gut, aber du warst schwer verletzt. Dumbledore hat erzählt, für die kurzen Momente die du am Bewusstsein geblieben bist hast du dich an nichts erinnert, hast noch nicht mal gewusst wer du bist. Wir hatten schon Angst du hättest dein Gedächtnis verloren." "Das hatte ich auch." "Was...?" "Kurzzeitig hatte ich es wirklich verloren, aber dann... dieser Schutzengelzauber den ihr angewandt habt.. Angelinea... er hat mir geholfen..." "Harry... das ist unmöglich... der Zauber wirkt nur extrem kurz... und ist auch nur ein einziges Mal auf eine Person anwendbar... Er kann dir nicht geholfen haben..." "Oh das kann er sehr wohl Miss Granger." Hermine zuckte zusammen, drehte sich um. Dumbledore stand hinter ihnen "Wie geht es dir Harry?" "Etwas Kopfschmerzen aber es geht...." "Wieso der Zauber bei dir noch immer gewirkt hat, ist aber tatsächlich fraglich... jedoch nicht verwunderlich.... Zauberei ist trotz all der Jahre immer noch ein unerforschtes Gebiet, wie unsere Zauber wirken können wir nie mit Sicherheit sagen..." "Das ist doch bloß eine Ausrede..." "Seamus!" Hermine blickte den Jungen empört an, doch Dumbledore lächelte nur. Seamus zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Von wegen unerforschtes Gebiet... es hat doch nie jemand in diese Richtung geforscht. Alle Zauberer hielten sich doch immer für so perfekt das es niemand für nötig gehalten hat, mal zu gucken ob die Zauber wirklich so wirken wie wir es wollen." Aufgebracht verschränkte er die Arme vor seine Brust. "Du hast wohl Recht. Dennoch würde ich dich bitten nun bitte ruhig zu sein." Seamus verstummte augenblicklich. Für einen Moment war es im Raum vollkommen ruhig und Harry konnte hören wie noch immer Regentropfen gegen die Fensterscheibe fielen. "Was ist mit..." Harry brach mitten im Satz ab, doch der alte Schuldirektor verstand ihn auch so. "Lucius Malfoy?" Der schwarzhaarige nickte. "Er wurde vom Zauberministerium geschnappt. Seine Verhandlung war gestern. Er wird noch heute nach Askaban gebracht werden." Harry entspannte sich sichtlich "Gut..." Dumbledore erhobt sich von dem Stuhl neben dem Bett auf dem er sich kurzzeitig niedergelassen hatte. "Du solltest heute und morgen noch liegen bleiben Harry. Deine Wunden sind zwar verheilt, doch dein Körper ist nicht zu geschwächt.", er überlegte einen Moment "Ich denke am besten wäre es wenn du und Mister Malfoy noch die Woche hier bleiben bis die Schule anfängt. Ihnen ist es natürlich erlaubt selbiges zu tun." Fügte er hinzu, an Hermine und Seamus gewandt. Die beiden nickten. In der Tür drehte der Direktor sich noch einmal um, blickte Harry mit einem fast väterlichen Blick an. "Du hast in dem Kampf wirklich Stärke bewiesen Harry. Mehr als jeder andere sie besitzt. Ich bin wirklich stolz auf dich." Dann schloss sich die Tür. "Sag mal Harry... du und Malfoy..." "Draco!" Seamus nickte bestätigend "Du und Draco... ihr liebt euch oder?" Harry zögerte einen Moment, dann nickte er leicht. "Ich liebe ihn... ich weiß jedoch nicht ob das auf Gegenseitigkeit beruht..." er winkte Seamus Einwand mit einer leichten Handbewegung ab. "Er ist sich nicht sicher Seam'... wer will es ihm verübeln? Es muss für ihn schwer sein überhaupt zu vertrauen...." "Aber ich vertraue dir..." alle Köpfe drehten sich zur Tür in der Draco und Rons standen, beide durchnässt vom Regen. Der Blonde wandte sich zu Hermine und Seamus "Würdet ihr...?" "Hermine nickte "Aber klar." Dann verließen sie zusammen mit Ron den Raum, ließen Harry und Draco alleine zurück. Harry lächelte. "Hi Drac' wie geht's dir?" Draco antwortete nicht. Stumm trat er an das Krankenbett, strich mit einer Hand durch die schwarzen Haare. Ohne ein wort zu sagen beugte er sich hinunter, küsste Harry zärtlich. "Ich hab gedacht ich hätte dich verloren..."
~*~
Harry spürte wie ihm kleine Regentropfen das Gesicht hinunter liefen, ihm leicht die Sicht verschleierten. Der Regen hatte nachgelassen, war kaum noch wahrnehmbar, doch noch immer fielen unsichtbare Tropfen vom Himmel. Er stand auf einem der vorderen Plätze des Sanctanum, Tränen vermischten sich mit Regen. Leise Schritte näherten sich ihm, verstummten irgendwann, als Draco schließlich neben ihm stand. Eine Weile war es wieder still, doch diese Ruhe war nicht unangenehm, bestand eher aus stillen Einverständnis. "Draco..." "Ja....?!" "Ich verstehe dich sehr wohl..." Der Blonde griff nach Harrys Hand. "Ich weiß..." erneute Stille, Harry lehnte sich leicht an seinen Freund. Sekunde vergingen.. Minuten... Stunden... "Harry?!" "Ja....?" "Ich liebe dich.." In diesem einem Moment hörte es auf zu regnen, versiegten die Tränen des Himmels und die Wolkendecke brach auf, gab die Sicht auf den weißen Marmorstein vor ihnen frei. Die goldenen Strahlen ließen die eingemeißelten Worte leicht glitzern. Harry wandte den Blick von den Namen nicht ab. "Ich liebe dich auch.."
~James und Lilly Potter --- Möge das Licht das ihr uns geschenkt habt, für immer in unserem Herzen sein~
Part 3 end TBC
Im nächsten Teil:
~*~ "Die Frage Harry du dir nun stellen musst ist ob du mit einer Lüge leben willst oder stark genug für die Wahrheit bist."
"Ich werde die Schule verlassen Harry." "Aber das kannst du nicht tun!" betreten blickte Draco zu Boden, in seinen Augen schimmerten Tränen doch seine Stimme war kalt "Hast du wirklich geglaubt unsere Liebe würde für immer halten? Du bist immer noch so naiv wie früher Potter. Märchen haben in der Realität nicht die Kraft zu bestehen. Gib deine kindlichen Träume doch endlich auf." "Was willst du damit sagen?" "Es ist vorbei Potter!"
"Was tust du hier Harry? Wo ist Draco?" "Ich weiß es nicht... Herm?" "Ja...?!" "Ich denke ich bin nicht stark genug die Wahrheit zu ertragen."
Nachwort: *einatmen tu* wow... der Teil war doch mal richtig lang ^^ also da bin ich ja mal selber richtig überrascht ^^. Ich hoffe ihr verzeiht mir dafür die lange Wartezeit *verbeug* über Reviews würde ich mich wahnsinnig freuen ^^
