Der Schwur

A/N: Also, da sind wir wieder, nach langer Verschnaufpause. Ohne groß rumzulabern, geht's weiter...

Kapitel 4

Thranduil, der König Düsterwalds starrte auf Aragorn und Gimli herab, einen unleserlichen Ausdruck in seinen Augen. Der Schein der Fackeln, die den finsteren, aber imposanten Thronsaal beleuchteten, spielte auf seinem blassen Gesicht.

„Ich habe keinen Sohn namens Legolas."

Aragorn runzelte die Stirn. „Aber My Lord ... Ihr habt Legolas doch zum Rat Elronds geschickt. Er ist euer Sohn!"

„Legolas ist kein Sohn von mir."

Gimli warf Aragorn einen verwirrten Blick zu.

„Da ich aber weiß,"  fuhr der König fort, „dass ihr eine lange Reise hinter euch habt, seid ihr eingeladen, für einige Zeit als meine Gäste hier zu verweilen."

Aragorn lächelte, aber ihm war klar, dass sie es beide nur allzu gern hätten, wenn der Waldläufer und der Zwerg so früh wie möglich fortgingen.

„Ich danke euch, für dieses großzügige Angebot, aber wir können nur eine Nacht rasten. Morgen bei Sonnenaufgang reiten wir weiter."

Thranduil nickte. „So sei es."

***

Gimli grummelte und nahm einen Schluck Wein. Er schaute auf Aragorn, doch der blickte nur angestrengt an die Wand. Der Zwerg schüttelte den Kopf.

„Gute Nacht, " sagte Gimli. Er erhob sich, stapfte aus dem Zimmer und legte sich schlafen.

Knarrend öffnete sich langsam die Tür. Ein Düsterelb betrat den Raum. Er hatte güldene Haare und eindringliche Augen, die Aragorn geradezu durchbohrten.

Der Waldläufer hatte bereits sein Schwert in der Hand. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?"

„Man nennt mich Hennais," der Fremde schloss vorsichtig die Tür, „ Sohn Thranduils. Aus welchen Gründen erkundigt ihr euch nach Legolas?"

„Ich bin einer der Gefährten des Ringes. Euren Bruder und mich verbindet eine tiefe Freundschaft. Er ist verschwunden und nun sind mein Freund, der Zwerg Gimli und ich auf der Suche nach ihm."

Hennais blickte kurz nachdenklich durch das Fenster und setzte sich neben den stehenden Aragorn.

„Sein Verschwinden ist nicht verwunderlich. Nach den schrecklichen Ereignissen, die vorgefallen sind … Es überrascht mich nicht, dass Legolas fortgegangen ist."

„Er ist nicht freiwillig gegangen. Man hat ihn entführt."

Hennais sah auf. „Seid ihr sicher?" In seiner Stimme schwang Besorgnis und auch ein wenig Furcht.

Aragorn setzte sich ebenfalls, hielt jedoch Abstand. „Das Zimmer war verwüstet. Am Abend zuvor wurde Legolas angegriffen. Ich bin mir sicher; das war nicht freiwillig."

Ed' i'ear ar' elenea," flüsterte Hennais und erbleichte. „Acharn … Mani nae lle umien?"

***

Er wusste nicht, wie lange er schon dort war.

Zeit schien keine Bedeutung in dieser Dunkelheit zu haben, in einer Welt, die für ihn nur noch aus Schmerzen und zeitweiliger Einsamkeit zu bestehen schien.

Acharn war nicht immer so gewesen. Früher, bevor Ethuil gestorben war, war er ein guter Elb gewesen, stets zu einem Lächeln bereit. Er war fast wie ein Vater für Legolas gewesen, wo doch seine wirklichen Eltern so gut wie nie Zeit für ihn hatten.

Das war nun vorbei.

Ein Sterblicher wäre schon vor Tagen dahingeschieden. Doch Elben heilten schnell. Es wurde als Gabe, als Geschenk angesehen, welches die Menschen beneideten. Inzwischen war sich Legolas nicht sicher, ob es nicht ein Fluch war.

Es gab in Mittelerde keine Rasse die Elben so sehr hasste wie Saurons. Acharn hatte sich Orcs angeschlossen, die mit großem Vergnügen an der Folter des Elben teilnahmen.

So auch nun.

Legolas kniete auf dem Boden, mit dem Rücken zur Raummitte, und sah nicht auf. Er konnte Blut in der Luft riechen  – sein eigenes – und er hätte sich übergeben, wenn er die Kraft gehabt hätte. Er wurde an den Schultern niedergehalten, von klauenartigen Händen, die zerstörten, verstümmelten Wesen gehörten.

Legolas konnte einen Schauder nur schwerlich unterdrücken, als er daran dachte, wie Orcs einst zustande kamen. Wie man Elben verschleppt hatte und sie gefoltert hatte, bis ihr Licht erlosch und sie zu den garstigen, bösen Kreaturen wurden, die Orcs waren.

Würde das auch sein Schicksal sein?

Der Raum war noch immer von den Kerzen erleuchtet. Als er noch Zeremonien und Feierlichkeiten mit ihnen verband, hatte er sie gemocht. Er hatte mehrere in seinem eigenen Zimmer gehabt und sie nachts angemacht, wenn der Düsterwald seinem Namen alle Ehre machte.

Nun fing er an Kerzen zu verabscheuen. Sie gaben dem Raum etwas Unheimliches, dass mit dem Bösen, dass ohnehin schon an dem Ort schlummerte, neue Kraft zu geben schien.

Legolas zuckte ruckartig zusammen, als die Peitsche auf seinem Rücken niederschlug. Blut triefte durch seine Kleidung und der Schmerz war kaum auszuhalten; es durchfuhr ihn wie heißes Feuer.

Er öffnete den Mund zum Schreien – es war ihm egal, dass er damit eine Schwäche Preis gab, egal, dass er damit zugab, dass es ihm wehtat – doch kein Laut drang heraus. Seine Kehle war rau und trocken und er konnte nicht sprechen, geschweige denn schreien. Legolas unterdrückte die Tränen, die aus seinen zusammengepressten Augen zu entrinnen drohten und versuchte sich auf etwas anderes als den Schmerz zu konzentrieren.

Nur einige Meter von ihm entfernt fielen Wassertropfen zu Boden, in einem regelmäßigen Abstand. Er konnte deutlich hören, wie sie auftrafen. Er hatte solchen Durst …

Er hörte, wie die Peitsche nochmals durch die Luft zischte und spannte sich automatisch an.

Wieder fuhr die Peitsche auf ihn nieder, und wieder spürte er, wie der Schmerz in Mark und Bein drang. Es tat höllisch weh.

Einer der Orcs sagte was in der Schwarzen Sprache, die anderen lachten arglistig.

Ein Fuß trat ihm mit voller Wucht in die Seite. Er fiel mit einem Keuchen zu Boden. Bevor er sich fassen und wieder aufrappeln konnte, flogen Fäuste und Stiefel auf ihn ein. Er war so erschöpft, er konnte sich nur hin und her winden, als seine Rippen unter all den Tritten und Schlägen zu brechen schien.

Legolas wünschte sich nichts anderes, als dass es endlich aufhörte, dass alles ein Ende nahm…

Das war's.

Elbische Übersetzung:

Ed' i'ear ar' elenea … = Bei dem Meer und den Sternen …

Mani nae alle umien? = Was hast du getan?

Ja. Genau. Na ja, mehr oder weniger.

A/N: SORRY! Die Schule hat uns aufgehalten. Aber jetzt sind wir ja wieder da. Verzeiht ihr uns …?

frostilyy (extra KLEIN!): Ich möchte immer noch Traubensaft haben!

iam incognito (auch klein … ich bin übergelaufen): frostilyy … *geduldig* Ausgewachsene Männer (in diesem Fall auch Zwerge) trinken lieber Wein oder Bier als Fruchtsaft, egal wie hochkonzentriert er ist.

frostilyy: Ausgewachsene homosexuelle Männer stehen mehr auf F.S.!

iam incognito: Gimli ist weder homosexuell noch, anatomisch gesehen, ein Mann.

frostilyy: Egal. Scheiße … haben wir eigentlich die Läuse weggemacht??

*beide gehen nachschauen*

*erleichterung macht sich im raum breit*

iam incognito: Glücklicherweise haben wir die peinlicheren Ideen entfernt … *hüstel*

R/R!