Disclaimer: Immer noch nicht meins. Immer noch Tolkiens. Nur einer der Uruks gehört mir (ich frag mich wieso ich das immer noch hinschreibe. Er kommt doch gar nicht mehr vor... ´^.^*), mein Hausuruk Kúrbúk. Er ist jetzt bereits stubenrein. Und er ist Vegetarier. o.0?

Ich frage mich immer noch, ob Haldirs Verletzung eigentlich zu überleben wäre. OK, er hat Uruk-Medizin intus, fragt sich jetzt nur, ob das für einen Elben sooo gut ist. *schulterzuck* Irgendwie find ich es unlogisch, dass Elrond die Elbenkrieger unter Führung Haldirs geschickt hat. Wie kommt er an Haldir? Der ist doch aus Lórien... (OK, ich hab da ne Theorie aber... ich glaub das lass ich besser...*lol* Maeglin und Nim wissen wovon ich rede... Noch Ohropax übrig? *lol*)Gab doch noch genug andere Leute, die das hätten machen können... Glorfindel, Elladan und Elrohir, oder vielleicht auch Gildor. Dafür hätte ich Peter Jackson zwar umgebracht, aber logischer wärs gewesen. Oder hab ich was verpasst?

***************************************************************************

"Tötet ihn!"

Gríma sah die Uruk-hai grinsend an.

"Tötet ihn, aber langsam. Er soll es richtig merken."

Während er dies sagte, sah er Haldir direkt in die Augen und schien nach Furcht zu suchen. Er fand keine- wovor hätte Haldir sich noch fürchten sollen? Schlangenzunge schüttelte verächtlich den Kopf und sah wieder die Uruks an. Er schien es zu genießen, Macht über andere zu haben.

"Und schickt seinen Leichnam als kleines ,Geschenk' an Elrond. Ich bin sicher, er wird sich sehr darüber freuen."

Gríma ließ ein zischelndes Lachen hören. Die Uruks sahen sich einen Moment lang unsicher an, dann brachen auch sie in Gelächter aus. Haldir verspürte ein seltsames Verlangen, mitzulachen. Woher es kam, konnte er sich nicht erklären. Vielleicht wurde er ja wahnsinnig. Oder vielleicht wurde er langsam selber zu einem Ork. Ein entsetzlicher Gedanke, aber leider war das ganze gar nicht so abwegig. Schließlich waren die Orks nichts anderes, als verdorbene, misshandelte und verstümmelte Elben. Und falls Gríma seine Drohung wirklich wahrmachte, dann konnte es sein, dass Haldir kurz vor seinem Tod den Orks ähnlicher war, als er es je für möglich gehalten hätte. Seltsam, aber er fürchtete sich gar nicht davor. Mit Schlangenzunges Befehl hatte sich eine tiefe Gleichgültigkeit über sein Herz gelegt, die nur sehr selten irgendwelche Gefühle durchdringen ließ.

Gríma warf einen Blick auf den Himmel und einen den Felsen hinunter, dann setzte sich auf einen Stein neben dem Feuer.

"Ich glaube, ich werde doch noch eine Weile bleiben."

Auf einen Wink Schlangenzunges hin zerrten zwei der Uruks Haldir näher an das Lagerfeuer heran. Ein Stückchen von Gríma entfernt ließen sie ihn liegen und stampften zurück zu ihren Kameraden. Die Wärme der Flammen war angenehm, Haldir merkte erst jetzt, wie durchgefroren er war- der Wind hier oben war eisig. Zum ersten Mal seit langem nun fühlte er nicht nur Schmerzen, sondern auch etwas anderes, beruhigendes. Beinahe wäre er eingeschlafen, es war nur die Anwesenheit Schlangenzunges, die ihn davon abhielt.

Stattdessen wandte Haldir seine Aufmerksamkeit den Uruks zu und merkte im gleichen Moment, dass dies ein Fehler gewesen war. Denn das, was er hörte, war alles andere als beruhigend.

"Was sollen wir nun mit dem Elbenhund machen?"

"Quälen, was glaubst du denn?"

"Fragt sich nur, auf welche Weise es am schönsten ist."

"Wir könnten ihn kochen und dann auffressen."

"Trottel!" Haldir erkannte die Stimme als die des Anführers. "Wie sollen wir dann seinen Kadaver zu diesem Halbelben bringen?"

"Reichen denn die Knochen nicht?"

"Natürlich nicht!" Wieder der Anführer. Haldir versuchte, nicht hinzuhören, doch er schaffte es nicht. Es war, als ob etwas in ihm hören wollte, was die Uruks planten.

"Wir könnten ihn über dem Feuer rösten, ohne ihn zu essen."

"Oder ihm die Haut abziehen."

"Langsam zerhacken."

"Trottel!"

"Schon gut. Dann eben alle Knochen einzeln brechen."

So ging die Diskussion noch eine Weile weiter. Die Uruks schienen nicht zu merken, dass Haldir sie die ganze Zeit entgeistert anstarrte, was allerdings eher daher kam, dass der Elb sich wunderte, wie kreativ diese Kreaturen sein konnten, als dass er Angst davor gehabt hätte. Trotzdem kam es ein paar Mal vor, dass ihm bei einem Vorschlag der Uruk-hai der Atem stockte.

Nach einiger Zeit merkte Haldir, dass der Blick Schlangenzunges auf ihm ruhte.

"Na, welche Idee der Uruk-hai gefällt dir am besten?" fragte Gríma als der Elb seinen Blick auf ihn gerichtet hatte.

Haldir schwieg.

"Willst du nicht mit mir sprechen?" fragte Gríma grinsend, jenes ekelhaft spöttisch und gleichzeitig mitleidige Grinsen, das Haldir wahnsinnig machte.

"Nein." Noch bevor er wusste, was er tat, hatte Haldir geantwortet. Es war einfach aus einem Reflex heraus passiert, worüber er sich sehr ärgerte.

Gríma hob die Augenbrauen "Hört, hört! Sieht aus als würdest du doch noch anfangen, zu reden."

Haldir biss die Zähne zusammen und blieb still. Er hatte keine Lust auf ein Gespräch mit Schlangenzunge, und außerdem zweifelte er daran, dass er genug Kraft dafür hätte aufbringen können. Schon das Wort ,Nein' hatte schwach und leise geklungen.

Schlangenzunge zuckte mit den Schultern.

"Du hast recht, es würde dir eh nichts nützen. Auf Gnade brauchst du nicht zu hoffen. Die Uruks haben keine Skrupel, musst du wissen. Und ich in der Hinsicht auch nicht. Es wird mir große Freude bereiten, zuzusehen, wie du um den Tod betteln wirst und..."

Gríma wurde vom Geräusch herabstürzender Steine unterbrochen. Es dauerte nur wenige Sekunden lang, dann wurde es wieder still. Einer der Uruks trat an den Rand des Plateaus und sah hinunter.

"Da ist nichts!" rief er mit seiner rauen Stimme und kehrte zu seinen Kameraden zurück.

Ein Steinrutsch, der sich von selbst auslöste? Irgendwie kam Haldir das merkwürdig vor. Natürlich, es konnte sein, dass sich im Laufe der Jahre einige Steine gelockert hatten. Aber warum stürzten sie ausgerechnet jetzt herunter? Konnte das wirklich ein Zufall sein?

Wahrscheinlich schon, das war das Schlimme. Es gab viel zu viele Zufälle auf der Welt, zum Beispiel, dass er ausgerechnet in jenem Moment nicht aufgepasst hatte, als der Uruk-hai sich von hinten näherte, um ihm den schicksalhaften Schlag in den Rücken zu versetzen. Oder das ausgerechnet der Uruk, der ihn getragen hatte, nicht im Kampf gestorben, sondern geflüchtet war. Oder, oder, oder... Die Welt bestand eigentlich nur aus seltsamen Zufällen. Manchmal hätte es genügt, dass sich in einem Gefecht ein einziger Pfeil verirrt hätte, um den Verlauf der gesamten Geschichte zu verändern. Zufall, dass er genau den Ork traf, der später das Pferd des Befehlshabers der Elben verletzt so verletzt hätte -Zufall-, dass es tot unter seinem Reiter zusammenbrach -ausgerechnet an diesem Ort-, woraufhin dieser leicht benommen aufstand und -versehentlich- von einem Speer, den einer seiner Soldaten auf einen Ork geworfen hatte, tödlich -Zufall- getroffen wurde.* Man konnte das jetzt ewig weiterführen...

Doch eigentlich durfte man "zufällig" nicht sagen, denn alles hatte irgendwo seine Ursache. Es waren nur dünne Fäden der Ereignisse, durch diese Ursache herbeigeführt, die sich schließlich zu einem riesigen Gesamtbild zusammenfügten. Hinter jedem Faden steckte ein Lebewesen, ein Schicksal, und jeder Faden war mit anderen Fäden verknüpft. Manchmal konnte ein einzelner Faden eine Art Kettenreaktion hervorrufen und dadurch das ganze Muster verändern, oft aber war er unwichtig. Letztendlich hing alles von den Entscheidungen ab, die man traf. Wenn man um Mitternacht das Haus verließ und von einem herabstürzenden Ast tödlich getroffen wurde, wäre es etwas anderes als wenn man kurz zögern würde und so erst eine Minute nach Mitternacht das Haus verlassen würde- dann war der Ast ja bereits heruntergestürzt. Mit allem was man tat traf man Entscheidungen, manchmal wichtig, manchmal unwichtig.

"Zufall" war eine Art Oberbegriff für irgendwelche Ereignisse, von denen man sich wundert, wie sie zustande gekommen sein könnten, aber eigentlich ein Wort, dass es gar nicht geben durfte. Schicksal, das könnte man vielleicht sagen. Schicksal... Schicksal war das, was man selber nicht bestimmen konnte. Es wurde hervorgerufen durch die Entscheidungen anderer Personen, mit denen man nichts zu tun hatte, und auch man selber bestimmte durch sein Handeln das Schicksal der Anderen mit. Es drehte sich also alles im Kreis, ein nie endender Kreislauf...

Als Haldir merkte, was er dachte, musste er beinahe lächeln. "Vielleicht hätte ich Philosoph werden sollen, nicht Krieger." Und da war es wieder. Was, wenn er kein Krieger gewesen wäre, inwiefern hätte dies sein Leben verändert, und vielleicht auch das Leben anderer Leute? Eine seltsame Vorstellung, wie anders jetzt alles sein könnte. Fiktion. Er war hier und lebte, doch theoretisch konnte er auch tot auf dem Klammwall liegen, oder schwer verletzt von Menschenkriegern gefunden werden. Oder er könnte bei Saruman sein, oder, oder...

Die Uruk-hai waren mittlerweile zu Gríma ans Lagerfeuer zurückgekehrt. Einer von ihnen sprach leise mit dem Menschen, der nur zustimmend nickte. Daraufhin packten zwei Uruks Haldir an den Schultern und zogen ihn hoch, bis er schließlich wieder stand. Es war irgendwie unangenehm, denn zuerst spürte seine Beine nicht, dann kamen, etwas verspätet, die bereits wohlbekannten Schmerzen in seinem Rücken, hervorgerufen durch das unsanfte Behandlung seitens der Uruks. Haldir schwankte, dann knickten seine Beine unter seinem Gewicht zusammen. Die beiden Uruk-hai hielten ihn immer noch mit stählernem Griff fest, und so hing er schlaff zwischen ihnen, wie eine leblose Puppe. Sein Körper hatte jegliche Spannung verloren und dadurch, dass sein Kopf nach vorne auf seine Brust gesunken war, sah er fast aus wie ein Sünder, der demütig seine Strafe entgegennimmt. Doch selbst wenn ihm das in diesem Moment bewusst gewesen wäre, hätte es ihn wohl nicht gekümmert. Tiefer als jetzt konnte er gar nicht mehr sinken. Und was brachte es schon, standhaft bis zur letzten Sekunde zu sein? Es gab keinen ehrenvollen Tod. Eine simple Erkenntnis.

Gríma trat vor, auf seinem blassen Gesicht spiegelte sich unbändige Schadenfreude wieder. Er gab sich keine Mühe, seine wahren Gefühle zu verheimlichen- warum auch?

"Sieh mich an!" befahl er mit ungewohnt kalter und fester Stimme.

Haldir machte keine Anstalten, den Kopf zu heben, einerseits, weil er es nicht wollte, andererseits, weil ihm die Kraft dazu fehlte.

"Sieh mich an!" befahl Gríma noch einmal.

Als Haldir nach der dritten Aufforderung immer noch nicht gehorcht hatte, packte einer der Uruks, die ihn festhielten, seinen Kiefer und riss seinen Kopf unsanft nach oben. Einen Moment lang wurde Haldir schwarz vor den Augen. Als er wieder klar sehen konnte, blickte er genau in die kalten Augen von Gríma Schlangenzunge. Letzterer lächelte und begann langsam, beinahe genussvoll, zu sprechen:

"Meine Uruks..."

Knack...

Haldir horchte erstaunt auf. War das Geräusch echt oder nur wieder Einbildung?

"...haben eine wunderbare..."

Knack...

Wieder dieses Geräusch. Es klang als wenn kleine Steinchen zermalen würden.

"...Lösung..."

Knack...

Weder die Uruk-hai noch Gríma schienen es zu bemerken, und Haldir wollte es beinahe wieder als Sinnestäuschung abtun.

...für dich gefunden..."

Knack...

Die Uruks schreckten auf. Jetzt schienen auch sie jenes seltsame Geräusch vernommen zu haben.

Knack...

Knack...**

Plötzlich brach eine unkontrollierte Panik unter den Uruk-hai los. Sie flohen oder versuchten sich zu verstecken. Haldir, dessen Bewacher ebenfalls flüchteten, sackte kraftlos zu Boden. Er fühlte sich unendlich müde, wollte nur noch schlafen. Ein einzelner Gedanke -wo kam er her?- glitt durch seinen Geist. Sie wurden angegriffen. Nicht, dass es ihn noch gekümmert hätte...

Er spürte nur noch, wie sein Körper sanft hochgehoben wurde, dann wurde es dunkel um ihn herum...

***************************************************************************

Tbc.

*Das ist auf keine konkrete Schlacht bezogen, mir fiel grad kein gutes Beispiel an. Ich glaub ich schreib mal so etwas... Aber dieses Zufall-wie- auch-immer-Zeugs macht mich verrückt... Was wäre wenn...? Ich glaube da sollte man nicht zu sehr drüber nachdenken...

**Argh!!!! Das macht mich wahnsinnig!!! Knack... *umfall* Kennt jemand das Buch "Die kalten Schatten"? Da wird ein Elf auf einer Streckbank zu Tode gefoltert, und dabei ertönt immer wieder "Klack"... "Klack"... Da wird man auch leicht wahnsinnig von... besonders wenn man diesen Elfen mochte... -_- *