[ 2 ]
"Ayanami?" hustete Asuka. Sie blickte sich um, aber es war zu finster, um was zu erkennen. "Ayanami?!" rief sie noch mal und tastete sich nach vorn. Das Dach war eingestürzt, ebenso die Pfeiler. (neee, wir sind nicht in Cephiro; schade.... Lantis ~lechz~) und sie hatte nur noch gemerkt, wie der Boden unter ihren Füßen nachgegeben hatte und sie fiel.
Sie dachte schon, das sei ihr Ende und schickte ein Stoßgebet nach oben, als sie hart auf dem Boden aufprallte und die über ihr einstürzenden Balken und Wände über ihr so liegen blieben, dass sie auf allen Vieren nach ihrer Mitschülerin suchen konnte. "Ayanami!" schrie sie und in ihrer Stimme machte sich Verzweiflung bemerkbar. "Wo bist du?"
Asuka hatte schnell erkannt, dass sie nicht viel Platz hatte, sich zu bewegen. Nach oben hin ging's eh nicht und auch nach vorn war ihr nur wenig Raum gelassen. Sie kroch zurück in die Ecke, in der sie gelandet war und setzte sich auf den staubigen Boden. Es fiel von nirgends auch nur ein Lichtstrahl in ihre Höhle, tief unter den Trümmern einer Schule. "Ayanami?" rief sie noch einmal und diesmal bekam sie auch eine Antwort.
"Hier bin ich." Vernahm sie hinter sich und als sie sich umdrehte, sah sie ein Paar rote Augen, die auch in dieser Dunkelheit funkelten, jedoch ohne geglichen Ausdruck zu ihr blickten. "Mein Bein klemmt hier fest!" erklärte Rei in einem gleichgültigem Ton und deutete auf ihr rechtes Bein. Erleichtert blickte Asuka das Mädchen an. "Du lebst noch..." flüsterte sie und wollte zu ihr kriechen, aber die gefühllosen purpurnen Augen hielten sie zurück.
"Ich dachte, du seist von den Trümmern erschlagen worden..." sagte Asuka. Rei sah sie noch immer mit ihren leeren Augen an. "Wenn schon, es gibt doch Ersatz für mich!" sagte sie wieder mit ihrer kühlen stimme. Asuka würde wütend. "Was soll das heißen?" fuhr sie ihre Freundin an. Rei jedoch sagte nichts mehr. Sie war nicht der gesprächige Typ und im Moment hatte sie mit ihren Schmerzen in ihrer linken Körperhälfte zu kämpfen. Sie wusste auch nicht, weshalb. Es wäre eh egal gewesen, stürbe sie hier, denn es gab wirklich Ersatz für sie.
Es war ihr ohnehin ein Rätsel, warum man sie nach dem gestrigen Verletzungen wieder zusammengeflickt hatte und sie nicht einfach ersetzt hatte. Das wievielte Mal war es jetzt, dass sie durch eine OP gerettet wurde?
Ging ihnen etwa der Nachschub aus? Hatte sie, als sie die anderen verließ, nicht noch mindestens sieben gezählt? War sie zwischenzeitlich vielleicht schon ersetzt worden, ohne es selbst gemerkt zu haben? Aber sie hatte es doch gemerkt, als sie damals ihre Vorgängerin ablöste. Sie hatte es deutlich gespürt, wie sie sie wurde und ihre Vorgängerin wusste es auch. Sie sagte zum Abschied: "Viel Glück!"
Nein... sie war noch immer die Rei Ayanami, die an dem Tag an die Reihe kam, als Shinji Ikari zum HQ kam. Das war nun mehr als ein Jahr her. Eine ungewöhnlich lange Zeit, fand Rei. Hatte es eine vor ihr jemals so lange durchgehalten? Sie konnte sich nicht erinnern. Die Bilder an jene Zeit, die Zeit vor Shinji, vor ihr, waren verschwommen und tauchten wenn überhaupt nur in Fetzen auf.
"Was machen wir jetzt?" Asukas Stimme riß sie aus ihren Gedanken. Schweigend sah Rei sie an. Asuka fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Situation. Sie kniete auf dem staubig dreckigem Boden und sah Rei erwartungsvoll an. Diese jedoch erwiderte ihren Blick kühl und gleichgültig. "Warum muss ich ausgerechnet mit dir hier festsitzen? Kaji san wäre mir viel lieber! Shinji ginge auch so gerade noch... aber du! Das ist wirklich gemein!" jammerte Asuka, als ihr die Stille zu dumm wurde.
Als Rei auch darauf nicht reagierte, platzte ihr der Kragen. "Kommst dir wohl sehr cool vor, was? Rei Ayanami, die Unnahbare! Das erwachsene, ernste Mädchen, das alles schafft! Hauptsache, alle finden dich toll und klasse. Was du davon hast, haben wir ja gesehen, gestern! Dein Arm wäre fast vollkommen durchlöchert worden, aber die starke Rei hält tapfer durch, erscheint sogar in der Schule, trotz der Schmerzen. Schleimst dich bei Ikari und seinem Sohn ein..."
Asuka hielt inne. War sie nun doch zu weit gegangen. Das Funkeln in den roten Augen hatte sie verändert. Würde sie vielleicht doch Gefühle zulassen und weinen? "Ayanami, ich.." wollte Asuka sich entschuldigen, "Es ist nur, selbst jetzt tust du so..." aber sie wurde von Rei unterbrochen:
"Asuka. Und du?" Die Kühle in ihrer Stimme ließ der Angesprochenen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. "Bist du es nicht, die hinter einer Maske lebt?"
Böse sah Asuka die noch immer am Boden liegende Rei an. "Hinter einer Maske? Ich? Das ich nicht lache! Ich lebe ganz normal! Wie jeder andere auch!" Reis Augen blickten ihr Gegenüber seltsam an. "Findest du das in Ordnung? Du belügst nur dich selbst..." sagte Rei.
Asuka wich etwas zurück. Was sollte dieses Psychogelaber jetzt? Sie lebte doch ganz normal. Was wollte sie. Sie war es doch, die nie lächelte oder weinte. Sie war es doch, die ein eisernes Gesicht hatte und niemanden an sich heranließ. Die roten Augen blickten sie noch immer seltsam an. War es Mitleid, das aus ihnen hervorging?
Plötzlich merkte Asuka, dass Rei recht hatte. Sie erkannte auf einmal diese Einsamkeit in ihr drin. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Teils aus Wut und teils aus ihrer Erkenntnis über ihr falsches Leben konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Hastig drehte sie ihren Kopf weg. Sie soll mich nicht auch noch weinen sehen.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer. Verwundert drehte sie sich wieder um und sah in ihre roten Augen, die sie noch immer voller Mitleid ansahen. Rei hatte sich auf ihren linken arm gestützt, um so mit ihrer rechten an Asukas Hand zu kommen. "Entschuldigung." Sagte sie dann schließlich. Erschrocken betrachtete Asuka das Mädchen.
War es nicht ihr linker Arm gewesen, den sie gestern fast verloren hätte. Sicher war er mehrfach gebrochen und dennoch stütze sie sich auf ihn. "Tut das nicht weh?" fragte Asuka verwundert; ihr fiel nichts besseres ein. Die Situation kam ihr komisch vor und sie war ihr auch ein wenig peinlich.
Rei hatte ihre Hand schon längst zurückgezogen und versuchte, sie aufzurichten. "Halb so schlimm. Man gewöhnt sich an schmerzen, weißt du.." sagte sie. Ihre eben noch mitleidig guckenden Augen starrten wieder leer in die Dunkelheit und Asuka merkte, dass das -sogenannte- Eis zwischen ihnen gebrochen war. Durch diese einfache Berührung hatte Rei den ersten Schritt getan.
Asuka fühlte noch immer den warmen, leichten Druck der blassen Hand auf ihrer und lächelte unwillkürlich. War das nicht ein Zeichen dafür, dass Rei vielleicht ihre Freundin sein wollte. "Rei, glaubst du, man wird uns finden?" fragte Asuka nach einem langen Schweigen. Ihr fiel auf, dass sie sie das erste Mal mit Rei ansprach. Das war so üblich, unter Freundin.... sie lächelte wieder bei dem Gedanken. "Ich finde es doch nicht schlimm, mit dir hier festzusitzen..." sagte Asuka schließlich, als sie keine Antwort kam.
Sie würde jetzt auch einen Schritt auf ihre neue Freundin zugehen. "Immerhin können wir uns jetzt etwas unterhalten..." Doch Rei sah sie nicht mal an. Mit ihrem leeren Blick starrte sie noch immer in die Dunkelheit, hielt sich mit der rechten Hand die linke Schulter fest und ihr Bein war noch immer eingeklemmt.
Asuka merkte, dass Rei nicht sprechen wollte, also holte sie tief Luft. Sie hatte noch nie eine Freundin gehabt, weil sie nie jemanden an sich herangelassen hatte und nun sollte sie ihre Chance bekommen. Sie spürte, dass Rei sie verstehen würde, denn auch sie war alleine. "Weißt du eigentlich, dass ich keinen Vater habe? Ich wurde in einem Reagenzglas gezüchtet! Nur das Beste vom Besten.... das sagte mir meine Mutter immer, als ich nach einen "Zutaten" gefragt habe. Ich habe das gerne gehört und auch geglaubt! Die Beste der Besten... das war es, was ich sein wollte und auch immer war.
Später, als wir von England nach Deutschland zogen, war es anfangs schwer, mitzuhalten. Aber ich habe es schließlich geschafft! Schon mit neun Jahren habe ich eine Klasse übersprungen und auf dem Gymnasium hatte ich den besten Schnitt!"
Asuka wischte sich eine Träne weg. "Schon damals war ich einsam. Aber ich habe es nicht gemerkt, weil ich nur gelernt habe, um die beste zu sein! Ich war bei allen beliebt, jeder Junge wollte mit mir gehen, aber wahre Freunde waren es nicht. Wenn ich nach der Schule das Gebäude verließ, dann merkte ich es manchmal. Wie sie alle Arm in Arm, Hand in Hand nach Hause gingen, aufeinander warteten... nur auf mich wartete niemand. Aber ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis Nerv auf mich aufmerksam würde und so freute ich mich wahnsinnig, als ich dann schließlich zur Pilotin gewählt worden bin...
Ich bekam endlich die Anerkennung, die ich verdient habe!" - "Warum erzählst du mir das?" fragte Rei ungerührt. Asuka ballte ihre Hand zu einer Faust. "Weil ich es erzählen will!" sagte sie entschlossen. "Ach so..." seufzte Rei und sah Asuka direkt in die Augen. Diese schaute irritiert weg. "Wenn du willst, höre ich auf mit dem Erzählen." Schlug Asuka vor. Mit einem Kopfschütteln, was Asuka allerdings im Dunkeln nicht sah, antwortete die Rotäugige.
Als Asuka dann schwieg, flüsterte sie: "Asuka, erzähl bitte weiter. Sonst komme ich mir hier so einsam vor." Verlegen blickte Rei in Asukas Richtung. Würde sie jetzt weiter erzählen oder einen ihrer coolen Sprüche ablassen?
Doch nichts geschah. Asuka rührte sich nicht und sprach auch kein Wort. "Asuka?" Rei lehnte sich weit nach vorn, konnte aber trotzdem so gut wie nichts erkennen. "He!?" rief sie noch mal und streckte ihre Hände nach ihr aus. Aber sie konnte sie nicht sehen und auch nicht fassen. [ end 2 ]
**** Ähem, ich bin es wieder. Bitte nicht schlagen! Ich weiß, ich habe die Charas nicht wirklich gut getroffen, oder?
Seit wann redet Rei so viel und warum ist Asuka so nett? Geht alles ein bisschen schnell, gell? (~stolz~ Welch Wortspiel... schnELL, gELL... ^o^") Aber ich hatte nicht vor, einen Roman zu schreiben.... (nicht mit diesen beiden... ~zwinker~) und deshalb kommt alles etwas plötzlich und holter-di- polter (wie schreibt man das???)
Und Entschuldigung, dass es bis jetzt nur zu einer zaghaften Berührung der Hände gekommen ist.... ~grins~ Wollt ihr mehr?? (Na! Ihr Ferkel...)
Jedenfalls hoffe ich, dass wenigstens eine(r) bis hierher gelesen hat und wünsche der-/demjenigen noch viel Spaß mit dem Rest...
(PS: Ich bin dir dankbar... ;oP ) Ciao! **** [jazz.y@freenet.de]
"Ayanami?" hustete Asuka. Sie blickte sich um, aber es war zu finster, um was zu erkennen. "Ayanami?!" rief sie noch mal und tastete sich nach vorn. Das Dach war eingestürzt, ebenso die Pfeiler. (neee, wir sind nicht in Cephiro; schade.... Lantis ~lechz~) und sie hatte nur noch gemerkt, wie der Boden unter ihren Füßen nachgegeben hatte und sie fiel.
Sie dachte schon, das sei ihr Ende und schickte ein Stoßgebet nach oben, als sie hart auf dem Boden aufprallte und die über ihr einstürzenden Balken und Wände über ihr so liegen blieben, dass sie auf allen Vieren nach ihrer Mitschülerin suchen konnte. "Ayanami!" schrie sie und in ihrer Stimme machte sich Verzweiflung bemerkbar. "Wo bist du?"
Asuka hatte schnell erkannt, dass sie nicht viel Platz hatte, sich zu bewegen. Nach oben hin ging's eh nicht und auch nach vorn war ihr nur wenig Raum gelassen. Sie kroch zurück in die Ecke, in der sie gelandet war und setzte sich auf den staubigen Boden. Es fiel von nirgends auch nur ein Lichtstrahl in ihre Höhle, tief unter den Trümmern einer Schule. "Ayanami?" rief sie noch einmal und diesmal bekam sie auch eine Antwort.
"Hier bin ich." Vernahm sie hinter sich und als sie sich umdrehte, sah sie ein Paar rote Augen, die auch in dieser Dunkelheit funkelten, jedoch ohne geglichen Ausdruck zu ihr blickten. "Mein Bein klemmt hier fest!" erklärte Rei in einem gleichgültigem Ton und deutete auf ihr rechtes Bein. Erleichtert blickte Asuka das Mädchen an. "Du lebst noch..." flüsterte sie und wollte zu ihr kriechen, aber die gefühllosen purpurnen Augen hielten sie zurück.
"Ich dachte, du seist von den Trümmern erschlagen worden..." sagte Asuka. Rei sah sie noch immer mit ihren leeren Augen an. "Wenn schon, es gibt doch Ersatz für mich!" sagte sie wieder mit ihrer kühlen stimme. Asuka würde wütend. "Was soll das heißen?" fuhr sie ihre Freundin an. Rei jedoch sagte nichts mehr. Sie war nicht der gesprächige Typ und im Moment hatte sie mit ihren Schmerzen in ihrer linken Körperhälfte zu kämpfen. Sie wusste auch nicht, weshalb. Es wäre eh egal gewesen, stürbe sie hier, denn es gab wirklich Ersatz für sie.
Es war ihr ohnehin ein Rätsel, warum man sie nach dem gestrigen Verletzungen wieder zusammengeflickt hatte und sie nicht einfach ersetzt hatte. Das wievielte Mal war es jetzt, dass sie durch eine OP gerettet wurde?
Ging ihnen etwa der Nachschub aus? Hatte sie, als sie die anderen verließ, nicht noch mindestens sieben gezählt? War sie zwischenzeitlich vielleicht schon ersetzt worden, ohne es selbst gemerkt zu haben? Aber sie hatte es doch gemerkt, als sie damals ihre Vorgängerin ablöste. Sie hatte es deutlich gespürt, wie sie sie wurde und ihre Vorgängerin wusste es auch. Sie sagte zum Abschied: "Viel Glück!"
Nein... sie war noch immer die Rei Ayanami, die an dem Tag an die Reihe kam, als Shinji Ikari zum HQ kam. Das war nun mehr als ein Jahr her. Eine ungewöhnlich lange Zeit, fand Rei. Hatte es eine vor ihr jemals so lange durchgehalten? Sie konnte sich nicht erinnern. Die Bilder an jene Zeit, die Zeit vor Shinji, vor ihr, waren verschwommen und tauchten wenn überhaupt nur in Fetzen auf.
"Was machen wir jetzt?" Asukas Stimme riß sie aus ihren Gedanken. Schweigend sah Rei sie an. Asuka fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Situation. Sie kniete auf dem staubig dreckigem Boden und sah Rei erwartungsvoll an. Diese jedoch erwiderte ihren Blick kühl und gleichgültig. "Warum muss ich ausgerechnet mit dir hier festsitzen? Kaji san wäre mir viel lieber! Shinji ginge auch so gerade noch... aber du! Das ist wirklich gemein!" jammerte Asuka, als ihr die Stille zu dumm wurde.
Als Rei auch darauf nicht reagierte, platzte ihr der Kragen. "Kommst dir wohl sehr cool vor, was? Rei Ayanami, die Unnahbare! Das erwachsene, ernste Mädchen, das alles schafft! Hauptsache, alle finden dich toll und klasse. Was du davon hast, haben wir ja gesehen, gestern! Dein Arm wäre fast vollkommen durchlöchert worden, aber die starke Rei hält tapfer durch, erscheint sogar in der Schule, trotz der Schmerzen. Schleimst dich bei Ikari und seinem Sohn ein..."
Asuka hielt inne. War sie nun doch zu weit gegangen. Das Funkeln in den roten Augen hatte sie verändert. Würde sie vielleicht doch Gefühle zulassen und weinen? "Ayanami, ich.." wollte Asuka sich entschuldigen, "Es ist nur, selbst jetzt tust du so..." aber sie wurde von Rei unterbrochen:
"Asuka. Und du?" Die Kühle in ihrer Stimme ließ der Angesprochenen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. "Bist du es nicht, die hinter einer Maske lebt?"
Böse sah Asuka die noch immer am Boden liegende Rei an. "Hinter einer Maske? Ich? Das ich nicht lache! Ich lebe ganz normal! Wie jeder andere auch!" Reis Augen blickten ihr Gegenüber seltsam an. "Findest du das in Ordnung? Du belügst nur dich selbst..." sagte Rei.
Asuka wich etwas zurück. Was sollte dieses Psychogelaber jetzt? Sie lebte doch ganz normal. Was wollte sie. Sie war es doch, die nie lächelte oder weinte. Sie war es doch, die ein eisernes Gesicht hatte und niemanden an sich heranließ. Die roten Augen blickten sie noch immer seltsam an. War es Mitleid, das aus ihnen hervorging?
Plötzlich merkte Asuka, dass Rei recht hatte. Sie erkannte auf einmal diese Einsamkeit in ihr drin. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Teils aus Wut und teils aus ihrer Erkenntnis über ihr falsches Leben konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Hastig drehte sie ihren Kopf weg. Sie soll mich nicht auch noch weinen sehen.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer. Verwundert drehte sie sich wieder um und sah in ihre roten Augen, die sie noch immer voller Mitleid ansahen. Rei hatte sich auf ihren linken arm gestützt, um so mit ihrer rechten an Asukas Hand zu kommen. "Entschuldigung." Sagte sie dann schließlich. Erschrocken betrachtete Asuka das Mädchen.
War es nicht ihr linker Arm gewesen, den sie gestern fast verloren hätte. Sicher war er mehrfach gebrochen und dennoch stütze sie sich auf ihn. "Tut das nicht weh?" fragte Asuka verwundert; ihr fiel nichts besseres ein. Die Situation kam ihr komisch vor und sie war ihr auch ein wenig peinlich.
Rei hatte ihre Hand schon längst zurückgezogen und versuchte, sie aufzurichten. "Halb so schlimm. Man gewöhnt sich an schmerzen, weißt du.." sagte sie. Ihre eben noch mitleidig guckenden Augen starrten wieder leer in die Dunkelheit und Asuka merkte, dass das -sogenannte- Eis zwischen ihnen gebrochen war. Durch diese einfache Berührung hatte Rei den ersten Schritt getan.
Asuka fühlte noch immer den warmen, leichten Druck der blassen Hand auf ihrer und lächelte unwillkürlich. War das nicht ein Zeichen dafür, dass Rei vielleicht ihre Freundin sein wollte. "Rei, glaubst du, man wird uns finden?" fragte Asuka nach einem langen Schweigen. Ihr fiel auf, dass sie sie das erste Mal mit Rei ansprach. Das war so üblich, unter Freundin.... sie lächelte wieder bei dem Gedanken. "Ich finde es doch nicht schlimm, mit dir hier festzusitzen..." sagte Asuka schließlich, als sie keine Antwort kam.
Sie würde jetzt auch einen Schritt auf ihre neue Freundin zugehen. "Immerhin können wir uns jetzt etwas unterhalten..." Doch Rei sah sie nicht mal an. Mit ihrem leeren Blick starrte sie noch immer in die Dunkelheit, hielt sich mit der rechten Hand die linke Schulter fest und ihr Bein war noch immer eingeklemmt.
Asuka merkte, dass Rei nicht sprechen wollte, also holte sie tief Luft. Sie hatte noch nie eine Freundin gehabt, weil sie nie jemanden an sich herangelassen hatte und nun sollte sie ihre Chance bekommen. Sie spürte, dass Rei sie verstehen würde, denn auch sie war alleine. "Weißt du eigentlich, dass ich keinen Vater habe? Ich wurde in einem Reagenzglas gezüchtet! Nur das Beste vom Besten.... das sagte mir meine Mutter immer, als ich nach einen "Zutaten" gefragt habe. Ich habe das gerne gehört und auch geglaubt! Die Beste der Besten... das war es, was ich sein wollte und auch immer war.
Später, als wir von England nach Deutschland zogen, war es anfangs schwer, mitzuhalten. Aber ich habe es schließlich geschafft! Schon mit neun Jahren habe ich eine Klasse übersprungen und auf dem Gymnasium hatte ich den besten Schnitt!"
Asuka wischte sich eine Träne weg. "Schon damals war ich einsam. Aber ich habe es nicht gemerkt, weil ich nur gelernt habe, um die beste zu sein! Ich war bei allen beliebt, jeder Junge wollte mit mir gehen, aber wahre Freunde waren es nicht. Wenn ich nach der Schule das Gebäude verließ, dann merkte ich es manchmal. Wie sie alle Arm in Arm, Hand in Hand nach Hause gingen, aufeinander warteten... nur auf mich wartete niemand. Aber ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis Nerv auf mich aufmerksam würde und so freute ich mich wahnsinnig, als ich dann schließlich zur Pilotin gewählt worden bin...
Ich bekam endlich die Anerkennung, die ich verdient habe!" - "Warum erzählst du mir das?" fragte Rei ungerührt. Asuka ballte ihre Hand zu einer Faust. "Weil ich es erzählen will!" sagte sie entschlossen. "Ach so..." seufzte Rei und sah Asuka direkt in die Augen. Diese schaute irritiert weg. "Wenn du willst, höre ich auf mit dem Erzählen." Schlug Asuka vor. Mit einem Kopfschütteln, was Asuka allerdings im Dunkeln nicht sah, antwortete die Rotäugige.
Als Asuka dann schwieg, flüsterte sie: "Asuka, erzähl bitte weiter. Sonst komme ich mir hier so einsam vor." Verlegen blickte Rei in Asukas Richtung. Würde sie jetzt weiter erzählen oder einen ihrer coolen Sprüche ablassen?
Doch nichts geschah. Asuka rührte sich nicht und sprach auch kein Wort. "Asuka?" Rei lehnte sich weit nach vorn, konnte aber trotzdem so gut wie nichts erkennen. "He!?" rief sie noch mal und streckte ihre Hände nach ihr aus. Aber sie konnte sie nicht sehen und auch nicht fassen. [ end 2 ]
**** Ähem, ich bin es wieder. Bitte nicht schlagen! Ich weiß, ich habe die Charas nicht wirklich gut getroffen, oder?
Seit wann redet Rei so viel und warum ist Asuka so nett? Geht alles ein bisschen schnell, gell? (~stolz~ Welch Wortspiel... schnELL, gELL... ^o^") Aber ich hatte nicht vor, einen Roman zu schreiben.... (nicht mit diesen beiden... ~zwinker~) und deshalb kommt alles etwas plötzlich und holter-di- polter (wie schreibt man das???)
Und Entschuldigung, dass es bis jetzt nur zu einer zaghaften Berührung der Hände gekommen ist.... ~grins~ Wollt ihr mehr?? (Na! Ihr Ferkel...)
Jedenfalls hoffe ich, dass wenigstens eine(r) bis hierher gelesen hat und wünsche der-/demjenigen noch viel Spaß mit dem Rest...
(PS: Ich bin dir dankbar... ;oP ) Ciao! **** [jazz.y@freenet.de]
