Kaze ni nare - Become a wind
Autor : Kishuku / Nuriko
eMail : kishuku@gmx.net
Titel : Kaze ni nare - Become a wind...
Teile : 12
Genre : Anime GRAVITATION
Warnungen : shonen-ai (hehe, lässt sich ja bei Gravi net vermeiden *lol*) und natürlich darf zu einer "richtigen" Story violence, depri und viel viel sap nicht fehlen *g* !
Disclaimer : Alle Charaktere aus Gravitation gehören NICHT mir, sondern Maki Murakami !
Nur Fuu Jiraishin & ihre Familie sind frei von MIR erfunden !!!
Rating : PG 14
Pairings : verrat ich hier noch net ^^* nur soviel : keine Sorge, Shuichi & Yuki bleibt !
Kommentare : Was wäre wenn ? Das habe ich mir gedacht, als ich mir diese FanFiction zu Gravitation ausgedacht habe XD
Vielen vielen Dank für eure eMails *knuddel*, da es mein erster Versuch in Shonen Ai - Richtung ist ^-^;; danke für eure Aufmunterungen !
Ja, der Chara Fuu Jiraishin ist aus MKR inspiriert *g* allerdings sieht sie (in meiner Phantasie) so aus wie Umi... ( seht selbst bei )
Ach ja, als ich die FF geschrieben hab, hab ich mir natürlich den Soundtrack von Gravitation währenddessen angehört ^-^ und außerdem noch : Myself aus Full moon sagashite, Dearest aus Inu Yasha, Aufcifer & L'arc en ciel
Außerdem.... bitte bitte.... das ist meine erste Shonen Ai FanFiction, aber da ich sowieso nicht sooo viele FFs schreibe, bitte ich um Nachsicht, weil die Story so schnell vorbei ist ^^;;
Weitere Kritik, Komplimente, Heiratsanträge und Drohbriefe bitte an : kishuku@gmx.net !!! ^_~
Ich freue mich riesig auf alle eMails !
Ansonsten wünsche ich Euch viel Spass mit der FanFiction ! (Und seid bitte nicht so streng zu mir *g*)
Eure Kishuku
Session 12/12 : Kaze ni nare - Become a wind
„Du brauchst wirklich nicht herzukommen, nur um mir die Zeitung vorzulesen," sagte Fuu belustigt zu Hijiri, „wirklich, mir gehts hervorragend und Keichi-san hat mir gesagt, ich könnte schon in vier Tagen raus."
Hijiri schüttelte den Kopf. „Du hast dich noch gar nicht richtig erholt ! Du solltest noch eine Woche länger bleiben."
Zweieinhalb Wochen nach Fuu's Kollaps waren vergangen und sie wurde jeden Tag von ihren Lieben besucht und zwar immer schön hintereinander, sodaß bei ihr der Verdacht hochkam, daß sie sie überwachen wollten.
Fuu durfte sich schon bewegen und fühlte sich bald wunderbar, das war auch der Grund warum sie in Jeans und Pullover im Bett lag.
Sie schnaubte. „Kommt gar nicht in Frage, wegen mir müssen die Jungs pausieren..."
Die Tür öffnete sich und sie sahen im ersten Moment nur einen riesigen Sonnenblumenstrauß auf zwei Beinen, ehe Ryuichi sichtbar wurde.
„Halloooo, wie geht es dir ?" er stellte die Blumen zu den anderen ab, die Fuu täglich von ihren Fans zugeschickt bekam.
„Schon viel besser."
Ryuichi gab ihr einen kleinen Kuß auf die Wange und Hijiri stand räuspernd auf.
„Hm, naja... also ich laß euch lieber mal alleine."
„Was gibt es denn für Neuigkeiten ?" fragte Fuu, nachdem ihr Bruder gegangen war und ließ es zu, daß Ryuichi sich neben sie setzte und ihre rHand nahm.
„Oh, nichts besonderes.... Shuichi und die anderen haben eine Single aufgenommen und einige alte Aufnahmen von dir verwendet." er grinste schief, „Ich wollte dir die Demo-Version mitbringen, aber die Krankenschwester da draußen hat mir den Walkman abgeknöpft."
Fuu lachte. „Ja, sie ist der reinste Wachhund."
Er fiel in ihr Lachen ein, dann wurde er plötzlich ernst.
„Meinst du, es ist richtig, so früh aus dem Krankenhaus zu gehen ?" fragte er.
„Ich ziehe für eine Zeit zu Hijiri," erklärte Fuu, „er hat gesagt, bis unsere Tournee losgeht, würde er mich nicht aus den Augen lassen.... und K hat versprochen, daß er sich für ein paar Wochen um meine Wohnung kümmert, während ich bei meinem Bruder bin."
„Hm." Ryuichi sah ein klein wenig gekränkt aus, warum, konnte sie sich zwar denken, aber sie schob den Gedanken beiseite.
Gedankenverloren streichelte Ryuichi ihre Hand. „Weißt du eigentlich, wieviel Angst ich um dich gehabt hab ?"
Seltsam, er sprach doch normalerweise nicht in diesem Ton mit ihr ?
Da sah sie erst die dunklen Schatten unter seinen Augen und wurde weich.
Ohne groß nachzudenken hob sie ihre andere Hand und berührte seine Wange.
„Ich wollte keinen Ärger machen." sagte sie, „Ich wollte nur..."
Sie verstummte erschrocken, als er eine heftige Bewegung machte und ihre Handfläche an seinen Mund preßte.
„Fuu, ich war so schrecklich hilflos," flüsterte er und sie sah Tränen in seinen Augen und war wie erstarrt. „Ich konnte dir nicht helfen... und was mir noch mehr weh getan hat, ist die Tatsache, daß du mir nicht genug vertraut hast, um mir alles zu erzählen."
Betreten wollte Fuu ihm ihre Hand entziehen. „Ich... es tut mir leid."
Auf einmal war sein Gesicht dicht vor ihrem und sie wunderte sich, weil seine blauen Augen grüngesprenkelt waren.
„Weißt du..." Ryuichi zögerte, „Ich liebe dich, Fuu."
Diese Worte... Liebe....
Fuu schüttelte den Kopf. „Nein, das tust du nicht." sagte sie mit wackeliger Stimme, aber er ließ sich nicht beirren.
„Wovor hast du Angst, Fuu ?" fragte er und berührte ihre Lippen. „Vor dem hier ?"
Eigentlich war es kein richtiger Kuß, dachte Fuu, es war nur eine sanfte Berührung, der sie aber elektrisierte und zu verstehen gab, wie er für sie empfand.
Sie ertappte sich dabei, daß sie sich vorbeugte und als er sie wieder freigab, ware rote Flecken auf ihren Wangen zu sehen.
Ganz zart fuhr er mit seinen Lippen ihre Schläfe entlang und verharrte an ihrem Hals.
„Wenn ich dich nur für Minuten nicht sehen kann oder nicht weiß wo du bist, schmerzt alles in mir, weil ich dich sehen muß .. wenn ich dich mit jemand anderem sprechen sehe, möchte ich zu dir laufen und dich an mich pressen, weil ich... weil ich will, daß du mir gehörst."
„Was ?" Fuu glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, „Was hast du gesagt ?"
„Ich mache dir gerade eine Liebeserklärung," meinte Ryuichi leicht spöttisch und sie schüttelte den Kopf.
„Warum ich ?" fragte sie und bekam einen Nasenstüber von ihm.
„Deswegen, weil du immer „warum" und „wieso" fragst," antwortete er. „Und weil du ein ganz schön schwieriges Mädchen bist, auf daß ich gerne aupassen würde... sofern es nicht auf mich aufpasst." Ryuichi lachte.
Fuu entzog ihm die Hand, ihr war das zuviel, sie brauchte Zeit um ihre wilden Gedanken zu Ordnen, im Moment war sie nur ein reines Chaos.
Das war nicht der normale Ryuichi der gerade neben ihr saß und sie wußte nicht so recht, wie sie mit ihm umgehen sollte, mit einem verliebten Ryuichi, der außredem noch in sie verliebt war...
„Ich gehe jetzt lieber." meinte Ryuichi lächelnd, „Und vergiß nicht... ich meine alles ernst, was ich dir gesagt habe."
Ratlos saß Fuu auf ihrem Bett.
Sie wußte nicht genau, ob sie Ryuichi liebte, sie kannte ihn drei Jahre und er war für sie immer eine Art Bruder gewesen, sie mochte ihn sehr und mußte zugeben, daß sie seine Nähe manchmal vermisste... aber Liebe ?
Fuu schaute auf ihre Hände, die er geküsst hatte.
Was ist Liebe ? Was gehört dazu ? fragte sie sich und begann an ihren Fingern abzuzählen.
Zunächst das körperliche.
Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Ryuichi sich von ihr angezogen fühlte, es gab tausendmal attraktivere Frauen als sie, die er mit einem Fingerschnippen haben könnte.
Dann ihr Altersunterschied.
Er war 31, sie wurde bald 17... konnte das überhaupt gutgehen ?
Es war Ryuichi ernst, daß wußte Fuu, sie hatte es in seinen Augen gelesen und das war etwas, was ihr Sorgen machte.
Was, wenn sie ihn verletzte, was sie mit den meisten Menschen tat, die ihr nahe standen ?
Andererseits... er stand ihr bereits sehr nahe und kannte jede ihrer Launen, als wären es seine eigenen.... sie seufzte frustriert, als sie den letzten Grund aufzählte.
Vertrauen.
Traute sie ihm ?
Sie bejahte ihre Frage.
Der einzige Grund, warum sie Ryuichi nicht gesagt hatte, daß sie operiert werden würde war... war deshalb, weil sie nicht wollte, daß er sich Sorgen um sie machte, sie wollte, daß er sich keine schweren Gedanken um sie machte und eigentlich.... hatte sie nie gewollt, daß er sie in so einem jämmerlichen Zustand zu sehen bekam.
„Verdammt." Fuu schwang ihre Beine aus dem Bett. „Er hat gewonnen." sie würde zum Münztelefon gehen und ihn auf seinem Handy anrufen und ihm sagen, daß sie mit ihm sprechen mußte.
Sie zog sich noch schnell ihren Mantel an, denn sie frohr noch sehr leicht und trat aus dem Zimmer in den geschäftigen Flur hinnaus.
Das Telefon befand sich in der Eingangshalle und Fuu kämpfte sich hin, als sie eine Bewegung wahrnahm und stocksteif stehenblieb.
Einige Meter vor ihr, den Kopf zur Seite gewandt, stand eine schlanke hochgewachsene Frau mit aristokratischen Gesichtszügen, silberfarbenem Haar und einem sehr teuer aussehendem schwarzen Kostüm.
Es war ihre Mutter.
Sie ging näher heran. „Mutter ?" fragte sie leise und ihr Herz klopfte - diesmal vor Freude.
Sie war tatsächlich gekommen ! Um sie zu sehen !
Als Midori Jiraishin sich umwandte konnte man die unverkennbare Ähnlichkeit erkennen.
Beide Frauen hatten die selbe zierlich wirkende Figur, und die blauen Augen; der Unterschied war nur, daß Fuu's Gesichtszüge wesentlich weicher geschnitten und ihre Augen fröhlicher waren, während bei Midori Jiraishin das Gesicht zu einer Maske erstarrt und ihre Augen kalt und leblos wirkten.
„Mutter !" Fuu beschleunigte fröhlich ihren Schritt.
„Bleib mir vom Leib." Midoris Stimme war einschneidend, wie ein Messer, „Du..."
Fuu blieb stehen. „Aber.... Mutter..."
„Nenn mich nicht so," sagte die ältere Frau abweisend, „und glaub bloß nicht, daß ich wegen dir gekommen bin."
Fuu schluckte schwer. „Aber...aber wieso denn dann ?"
Midori musterte ihre Tochter von oben bis unten mit verächtlichen Blicken.
„Dein Vater ist gestorben, deshalb."
„Vater ?" Fuu zitterte. „Wieso, wann ?"
Kalt drehte sich Midori um und sah sich über ihre Schulter noch um. „Es ist nur deine Schuld, nachdem er aus dem Fernsehen erfahren hat, daß du einen Zusammenbruch nach einem dieser.... dieser Konzerte hattest - was dir übrigens ganz recht geschieht, ich meine, welches wohlerzogene Mädchen präsentiert sich halbnackt in der Öffentlichkeit ? - wollte er sofort zu dir fahren."
Fuu trat unbewußt einen Schritt näher. „Er wollte zu mir ?" fragte sie leise.
Ihre Mutter stieß einen zischenden Laut von sich. „Ja, dabei hatte er einen schweren Autounfall, er ist gestern Nacht gestorben."
Fuu taumelte und ließ sich auf einen Stuhl in der Eingangshalle sinken.
Die Menschenmasse verschwand und es gab nur noch sie und ihre Mutter vor ihr.
„Warum ?" rief sie anklagend, „Warum bist du so.... so kalt zu mir ?"
Midori preßte ihre mit rotschwarzem Lippenstift bemalten Lippen zusammen.
„Weil du ein Bastard bist, nichts weiter." ihre Worte waren wie Peitschenhiebe. „Mein Sohn sollte der Erbe sein, mein Sohn ! Und statt dessen ? Was tut er ? Ändert sein Testament in letzter Sekunde !"
Fuu verstand nichts mehr. „Was sagst du da ? Ich verstehe nicht ..."
Midori fuhr herum und zeigte mit ihrem Zeigefinger anklagend auf sie.
„All die Jahre," zischte sie, „all die Jahre habe ich deinen Vater ertragen, ich habe nur auf Hijiri gesetzt, ich habe alles in ihn investiert, aber dann... dann wurdest du geboren und alles hatte nur Augen für dich."
„Aber... aber ich bin doch auch deine Tochter." stammelte Fuu und Midori lachte.
„Das denkst auch nur ein naives Dummchen wie du," sagte sie gehässig, „du bist nichts weiter als ein Produkt einer Affäre... einer Affäre mit meiner eigenen Schwester !"
Wäre Fuu nicht bereits operiert worden, würde sie jetzt wieder in Ohnmacht fallen, statt dessen keuchte sie nur auf.
„WAS SAGST DU DA ? Ich... ich bin nicht deine Tochter ?"
Voller Haß starrte Midori auf das Mädchen vor ihr.
„Ja, richtig. Mein Mann, dein Vater hatte vor fast siebzehn Jahren eine Affäre mit meiner Schwester Kisa, deiner Mutter. Ein dummes Ding," Midori ballte die Faust und verzog ihren Mund zu einer Grimasse und merkte dabei gar nicht, daß Hijiri gerade um die Ecke kam.
Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen hatte er alles mitangehört.
Fuu bemerkte ihn ebenfalls nicht, sie war einfach nur geschockt.
Midori fuhr fort. „Alle wußten davon, alle...alle aus der Familie, auch K, den du ja so verehrst.
Dein Vater wollte sich sogar von mir trennen, weißt du ? Aber das habe ich verhindert." sie lachte, als wäre sie verrückt, alle angestaunte Wut schien sich aus ihr zu entladen.
„Es war ganz leicht, wie du weißt, besitzt meine Familie eine Apothekenkette... ein bischen Zyankali und man wacht nie wieder auf."
Fuu brachte keinen Ton heraus. Das war ein Alptraum, ein Alptraum !
„Und dann, dann wurde Hijiri geschändet ! DU solltest sterben, DU solltest es sein, statt dessen.... traf es meinen einzigen Sohn, meines über alles geliebten Sohn !"
Kalkweiß stand Fuu langsam auf. „Sag bloß, du hast das auch geplant ? Du hast meine Mutter umgebracht und wolltest mich auch aus dem Weg räumen ?"
„Du scheinst es ja zu kapieren, Kleine," Midori holte ihren Schminkspiegel aus und besah sich kühl im Spiegel, „Und dich werde ich auch noch kriegen, verlaß dich drauf.
Ich habe dich eigentlich damals in ein Internat für schwer erziehbare stecken wollen, aber dein Vater hat dich statt dessen zu deinem nichtsnutzigen Cousin geschickt... als du wieder zurück nach Japan kamst, hast du dir keinen Gefallen getan, ich werde dich schon kleinkriegen."
Fuu schüttelte sich. Dieser Alptraum würde gleich zuende sein.
„Wie willst du das anstellen ?"
Höhnisch klappte Midori den Spiegel zu und steckte ihn zurück in die Tasche.
„Ich denke, die Presse wird es interessieren, wer deine Mutter wirklich war.... eine kleine miese Schlampe, die sich ihr Geld mit..."
„Das reicht." Hijiri trat aus der Nische, die ihn verborgen hatte und schob sich vor seine Schwester, Halb - Schwester. „Halt den Mund."
„Wie redest du mit mir ?" fauchte Midori, aber Hijiri trat ruhig auf sie zu.
Mit seiner schwarzen Augenklappe wirkte er wie ein ziemlich bedrohlicher Pirat und seine Mutter wich zurück.
„Ich werde nicht zulassen, daß du Fuu wehtust," sagte er gefährlich leise, „und du wirst keinen Pfennig von Vaters Vermögen sehen, wenn es sein Wunsch war, daß Fuu alles bekommt, wird sie es auch."
Midori keuchte entsetzt. „Aber... aber Hijiri ! Wie kannst du nur ? Ich bin deine Mutter !"
„Die bald im Gefängnis wegen Mordes und versuchten Mordes sitzen wird." sagte Hijiri kalt, in dieser Hinsicht war er genau wie seine Mutter, kalt und skrupellos.
Er packte die starr gewordene Midori am Arm und sah Fuu ruhig an.
„Geh bitte wieder zurück in dein Zimmer," sagte er leise, „ich rufe die Polizei und dann müssen wir reden."
Fuu schaute taub und gefühllos zu, wie Hijiri seine Mutter zur Information zerrte und die Schwester bat, die Polizei zu rufen.
Ihre Füße bewegten sich ganz automatisch.... nicht Richtung Zimmer sondern nur weg von hier, weg, fort... hinnaus....
Sie hob ihre Hände wegen dem hellen Sonnenlicht und rannte einfach weiter.
Tränen liefen ihr über die Wangen.
Ihre ganze Welt war soeben zerbrochen, was war noch wahr, was Lüge ?
K hatte alles gewußt ? Hijiri auch ? Sie hatten sie belogen... belogen....
Ryuichi war wieder auf dem Weg ins Krankenhaus zu Fuu.
Er musste ihr einfach noch einmal ins Gesicht sagen, daß er sie wirklich liebte, daß er nur noch sie... Moment mal, was war das ? Poliziei ?
Stirnrunzelnd beobachtete er, wie eine ältere Frau, die Fuu frappierend ähnlich sah, von zwei Polizisten bugsiert in den Streifenwagen stieg.
Hijiri stand ebenfalls am Eingang und schaute der Szene mit steinerner Miene zu, ehe er Ryuichi entdeckte.
Ryuichi wartete, bis der Streifenwagen vorbeigefahren war und lief zu Hijiri hinüber.
„Was ist passiert ? Ist was mit Fuu ?"
Hijiri schüttelte den Kopf und sah sehr müde aus.
„Nein... aber am besten kommst du mit, ich muss auch mit dir reden."
Sie gingen zu Fuus Zimmer und als Hijiri die Tür öffnete prallte er gleich zurück.
„Sie ist nicht da !"
„Was ?" Ryuichi drängte ihn beiseite und sie starrten auf ein zerwühltes Bett.
Hijiri zitterte. Was wenn sie einfach davongelaufen war ?
Sie war noch nicht gesund, sie würde sich womöglich wieder einen Anfall einhandeln...
Er raufte sich die Haare. „Was bin ich für ein miserabler Bruder !" stöhnte er.
Ryuichi, der nur Bahnhof verstand hob das Kissen an. „Nichts," meinte er, „nicht mal eine kleine Nachricht..." da kam ihm ein ein Gedanke.
„Fuu könnte vielleicht zu Shuichi gelaufen sein."
„Shuichi ?" Hijiri starrte ihn an, „Schnell, nichts wie hin !"
„Wohin möchten sie denn, Fräulein ?" fragte der Schaffner im Zug freundlich und Fuu gab ihn einen Geldschein.
„Endstation."
Sie schaute aus dem Fenster den fliegenden Bauten zu.
Wohin sollte sie jetzt nur hin ?
Sie zog ihre Knie an und schlang fröstelnd ihre Arme darum.
„Yuki...." Shuichi freute sich, seinen Geliebten einen ganzen Tag lang für sich zu haben und kuschelte sich an ihn.
Der Schrifsteller reagierte nur mit einem belustigten Schnauben und zerwuselte ihm die Haare. Yuki hatte schon lange aufgegeben seine mürrische Miene aufrecht zu erhalten, Shuichi schaffte es immer wieder sie zu durchbrechen.
Shuichi schmiegte sich an seine nackte Brust und seufzte zufrieden. „Weißt du, das sollten wir öfters machen," meinte er, „einfach nur faul herumliegen..."
„Hm." Yuki zog ihn enger an sich, als es an der Tür klingelte.
„@!&*!?#!" fluchte Yuki und Shuichi drängte sich enger an ihn.
„Wir überhören es einfach." flüsterte er dem Blonden ins Ohr.
Als aber nach fünf Minuten das Klingeln nicht aufhörte, wickelte sich Yuki ein Laken um die Hüften und stapfte knurrend zur Tür.
Wenn das jetzt kein Notfall war, würde er für nichts mehr garantieren...
„Ist Fuu hier ?" Yuki sah verdutzt in die besorgten Gesichter von Hijiri und Ryuichi.
Er ließ sie herein und schloß die Tür.
„Nein, daß ist sie nicht. Wieso sollte sie denn ? Shuichi und ich haben sie erst heute früh im Krankenhaus besucht und sie schien mir ziemlich guter Laune..." Yuki ließ eines seiner seltenen Lächeln, die er nur Shuichi vorbehielt sehen, „jedenfalls so wie sie meinen neuen Text kritisiert hat."
„Sie ist weg." stieß Hijiri hervor, „Wir haben gehofft, sie wäre hier."
„Fuu ist weg ?" Shuichi steckte seinen Kopf aus der Schlafzimmertür.
Wenige Minuten waren Yuki und Shuichi angezogen und saßen mit ihren Besuchern im Wohnzimmer.
Den angebotenen Tee rührte keiner der beiden an und Hijiri war am Ende.
„Sie... sie ist einfach weggelaufen," flüsterte er, „was soll ich jetzt machen ?"
„Moment mal," sagte Yuki, „wieso sollte sie fortlaufen ? Aus welchem Grund ?"
Ryuichi nickte. „Ja, und was war mit der Polizei am Krankenhaus ?"
Hijiri seufzte schwer.
„Ich werde euch jetzt eine Geschichte erzählen, im Moment sind es nur K und ich die davon wissen und ihr müßt mir versprechen, daß sie diesen Raum nie verlassen wird."
Die drei nickten und Hijiri atmete tief ein, ehe er begann zu reden.
Als er knapp eine dreiviertelstunde später erschöpft zurücksank waren alle drei zutiefst betroffen.
„So ist das also." erschüttert sah Shuichi Hijiri an, der ihn ebenfalls ernst ansah.
„Ja."
Yuki griff nach seiner vierten Zigarette. „Das war zuviel auf einmal," meinte er, „das hält niemand aus."
Ryuichi schüttelte den Kopf. „Wieso habt ihr Fuu nie etwas gesagt ?"
„Weil wir es für das beste hielten, wenn sie nichts davon weiß, wir wollten sie nur beschützen, K und ich." Hijiri sah am Boden zerstört aus, „Und jetzt ist alles nur noch schlimmer."
„Wird deine Mutter... wird sie vor Gericht gestellt ?" fragte Shuichi leise.
„Ja." für einen Moment konnten sie ein kaltes Blitzen in seinem einzigen Auge sehen, „Sie wird einen Prozess dafür bekommen, daß sie ein Leben zerstört und das andere vernichten wollte."
„Wo kann sie nur sein..." murmelte Ryuichi, da kam ihm ein Geistesblitz und er sprang auf.
„Ich glaube, ich weiß wo sie ist," er zappelte, „als wir noch in Amerika waren, bin ich einmal mit ihr und K an die Küste gefahren und sie hat mir gesagt, daß sie immer ans Meer fahren würde, wenn sie nachdenken wolle, weil ihr das Rauschen der Wellen so gefallen hat... wir müssen zum Meer !"
Shuichi sprang auf. „Ich komme mit !"
„Und ich werde euch fahren." sagte Yuki und griff nach den Autoschlüsseln.
„Ich muss auch mitkommen," Hijiri sah verzweifelt aus, aber Yuki schüttelte den Kopf.
Er sprach aus eigener Erfahrung, denn er konnte sich denken, wie sich Fuu im Moment fühlte und wußte, daß sie auch Hijiri eine Teilschuld gab und in ihrem jetzigen Gefühlszustand nicht freiwillig mit ihm reden würde.
„Du solltest besser zu K fahren und ihm alles erzählen. Ich verspreche dir, daß wir deine Schwester gesund wieder bringen werden."
„Aber..:"
Yuki warf ihm einen seiner Blicke zu und Hijiri verstummte.
Sie setzten ihn am Gebäude von NG Records ab, damit er K peresönlich erreichen konnte und dann rasten sie davon, Richtung Hafen und Meer.
Der schwarze BMW flog beinahe über die Autobahn, Shuichi zitterte auf dem Beifahrersitz, allerdings nicht aus Angst, er wußte, daß Yuki sogar blind fahren konnte, er hatte Angst, daß er zu spät kommen könnte.
Ryuichi, der hinter ihnen saß ging es nicht besser, er hatte sich schon etwas zusammengereimt, aber als K ihm alles erzählt hatte, war es zunächst ein Schock und dann Verzweiflung gewesen.
„Verdammt !" hatte er geschrien, „Wo ist sie ? Ich liebe sie doch, warum hat sie nicht gewartet und mit mir geredet, warum ?"
Verbissen trat Yuki auf das Gas. Wer hätte gedacht, daß er sich wegen eines Mädchens mal soviel Aufwand machen würde, dachte er leicht ironisch, aber er tat das nur wegen Shuichi, der würde es nicht überleben, wenn Fuu etwas zustoßen würde.
Bad Luck übrigens auch nicht.
Sie stand barfuß am Strand und schaute auf das Meer und die wogenden Wellen hinaus.
Ihre Wangen waren mit Tränenspuren überzogen und es kamen immer wieder neue Tränen.
Fuu kniete sich kurz nieder und hob eine Muschelschale vom Boden auf.
„Zerbrochen," flüsterte sie und betrachtete die abgesplitterten Zacken an einem Ende, „wie ich..."
Sie hatte keinen Platz auf dieser Welt, nichts und niemanden...
Die einzigen Menschen, die sie seit ihrem Kindesalter her kannte und vertraute hatten sie ihr ganzes Leben lang belogen...
Ihre Sicht verschwamm und sie ballte ihre Hand zur Faust und bemerkte nicht, wie die Muschelsplitter sich in ihren Finger bohrte.
„Fuu !"
Sie wischte sich die Tränen fort und bemerkte, daß sie ziemlich nahe ans Wasser gegangen war, ohne es zu merken.
„Fuu !" Ryuichis Stimme, eindeutig mit Panik erfüllt, er dachte wahrscheinlich, sie würde ins Wasser gehen wollen.
Sie trat einen Schritt nach vorne und wurde von Shuichi umgeworfen.
Yuki hielt aus irgendeinem Grund Ryuichi zurück.
Shuichi stand auf und half ihr sich aufzurichten.
„Ich hatte ganz schöne Angst gekriegt," sagte der Junge und streckte die Hand nach ihr aus, aber Fuu wich prompt zurück.
Sie holte zitternd Luft.
„Es tut mir leid," sagte sie leise, „ich steige aus. Es ist noch nicht zu spät, Bad Luck alleine als Trio weiter zu führen... Ich kann nicht mehr."
„Was sagt sie da ?" Ryuichi wollte entsetzt zu ihr rennen, aber Yuki hielt ihn weiter fest.
„Warte."
Verständnislos schaute Ryuichi den Blonden an, aber Yuki schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.
„Du denkst doch nicht, daß ich das zulasse ?" fragte Shuichi, der langsam über ihre Lethargie in Wut geriet und Fuu wich erneut zurück, sie hatte ihren Freund noch nie so zornig gesehen. „Zuerst kommst du einfach in unser Leben, krempelst alles um, und jetzt, wo wir fast am Ziel sind, da hast du keinen Mut mehr ?"
Er faßte sie am Kragen und schüttelte sie.
„Du bist ein Teil von uns ! Ohne dich geht es nicht weiter, wir brauchen dich !" rief er, „Du hast uns zusammengebracht und wir wären ohne dich nie so weit !"
Sie sah zur Seite. „Nein," flüsterte sie, „es gibt niemanden der mich braucht."
PAFF
Shuichi hatte sie mit seiner flachen Hand heftig an der Wange getroffen und ihr Kopf dröhnte nach seinem Schlag.
„Wach endlich auf, Hiro, Suguru und ich... natürlich auch Sakano und K lieben dich !
Ganz zu schweigen von deinem Bruder Hijiri und Ryuichi !
Weißt du eigentlich, wie sehr Hijiri leidet, weil er dir nicht helfen konnte ?
Er wollte dir die schreckliche Wahrheit ersparen, er wollte dich beschützen !"
Benommen schaute Fuu in die Augen ihres Freundes, der selbst nahe dran war zu weinen.
„Ich will nicht zurück nach Hause." flüsterte sie wieder, „Ich hab niemanden..."
Yuki ließ Ryuichi los und schob statt dessen Shuichi sanft zur Seite und fing an mit unerwartet sanfter Stimme an zu reden.
„Weißt du, mit ging es vor einiger Zeit genauso wie dir," sagte er leise und bemerkte wie Shuichi ihn überrascht ansah.
Außer Touma, Shuichi und seiner Familie wußte niemand von Yukis Geheimnis.
„Ich fühlte mich benutzt und hintergangen... von demjenigen dem ich vor langer Zeit mein Vertrauen und meine Seele verschenkte."
„Und dann ?" fragte Fuu mit erstickter Stimme.
„Dann, als ich in Dunkelheit versunken war, trat etwas, trat jemand in mein Leben, der mir meine Seele wiedergebracht hat."
Yuki dachte an den Tag, an dem Shuichi ihm nach Amerika gefolgt war und ihn davon abgehalten hatte Selbstmord zu begehen und ihn dazu gebracht hatte, nach Japan zurückzukehren und den Platz als sein Zuhause anzusehen, wo er war, der kleine Verrückte, der ihn mit seiner Liebe erdrückt hatte.
Shuichi wurde ganz verlegen, er hatte nie wirklich gewußt, wie sehr.. wie stark Yuki empfand - für ihn empfand.
Einen Moment lang hörte man nur das Rauschen des Windes und der Wellen, dann schluckte Fuu schwer.
Langsam drangen seine Worte in ihr Gedächtnis, was sagte er da ?
„Wieso erzählst du mir das ?" fragte sie langsam.
„Ich will dir nur sagen, daß auf dieser Welt immer jemand für jemand anderen da sein wird, auch für dich. Es gibt immer jemanden, der dich liebt."
Shuichi schaute zu Yuki hochEr spürte einen leichten Druck auf seiner Schulter und sah ein Lächeln auf Yuks Lippen, das ihm galt, er errötete und sah dann wieder besorgt zu Fuu.
Sie senkte den Kopf und als sie wieder hochsah waren ihre blauen Augen voller Tränen.
„Aber es tut so schrecklich weh," flüsterte sie, „so schrecklich weh... überall....und es ist niemand mehr da, der..." sie drückte eine Hand auf ihre Brust und Shuichi wollte auf sie zugehen, als...
„Ich bin da." Ryuichi kam näher und ging mit schnellen Schritten auf sie zu. „Ich bin immer da, wenn du mich brauchst, Fuu."
„Ryuichi !" erschrocken wich sie weiter zurück, sie hatte ihn gar nicht bemerkt, aber er zog sie einfach an sich.
„Nein, lass mich los ! Ryuichi, ich will nicht, ich..."
Er drückte ihr Gesicht an seine Schulter. „Bitte... wenn du weinen willst, dann tue es, wenn du jemanden brauchst, der bei dir ist, um dich zu heilen," er machte eine Pause, „dann werde ich es sein, ich werde es nicht zulassen, daß dir was passiert, nie wieder."
Seine dunkle Stimme, seine Wärme... Fuu ließ ihren Tränen freien Lauf und schluchzte, während Ryuichi ihr beruhigend über den Rücken strich.
„Aishiteru, Fuu-Chan," flüsterte er, „ich liebe dich wirklich, vom ganzen Herzen."
Ihre Tränen versiegten und sie kämpfte mit ihrem Schluckauf.
„Wie - wie kannst du mich jetzt denn noch lieben..."
„Shh..." er strich ihr über den Kopf, ließ sie aber mit seinem anderen Arm nicht los, „glaub mir..." sie riskierte einen Blick in seine Augen und erschauerte vor dem, was sie sah.
Er drückte ihren Kopf wieder an seine Schulter und für eine kleine Ewigkeit blieben die beiden so stehen.
Fuu versuchte ihren Schluckauf zu unterdrücken und genoß seine Wärme und seinen schwachen aber angenehmen Geruch, der an seinen Kleidern haftete und ihr in die Nase stieg.
„Besser ?" flüsterte Ryuichi und sie nickte, ehe sie sich von ihm losmachte.
Alamiert sah er sie an. „Fuu..." aber als er ihren Blick sah, blieb ihm das Herz beinahe vor Glück stehen.
Sie lächelte unter Tränen. „Ich habe die Ehre, mit wunderbaren Leuten zusammen zu arbeiten, mit meinen besten Freunden."
Shuichi fiel ihr in die Arme. „Du - du hörst nicht auf ?" fragte er glücklich und sie nickte.
„Wie könnte ich - ich bin ja die einzige, die in der Lage ist auf euch drei aufzupassen... du hättest wirklich nicht so fest zuschlagen müssen, Shu, meine Wange tut ganz weh."
Da brach er in Tränen aus und klammerte sich an sie. „Fuu..."
Über seinen Kopf hinweg sah sie Yuki an. „Arigato - für alles."
Es konnte nur Yukis Idee gewesen sein Ryuichi und Shuichi mitzubringen, den Mann den sie liebte und den anderen, der ihr so lieb war wie ein zweiter Bruder.
„Die beiden haben dich sehr gerne," sagte Yuki und sah Shuichi zärtlich an, „und ich glaub ich auch."
Fuu lächelte und sah zu Ryuichi. Aishiteru ... formten seine Lippen lautlos, während er mit seiner Hand ihre Schulter berührte und ihr beim Einsteigen in den Wagen half.
„Ich liebe dich auch, Ryuichi-kun." sagte sie leise und seine Augen leuchteten auf.
Er zog sie in eine Umarmung und ließ sie die gesamte Fahrt über nicht mehr los.
K hätte beinahe die ganze Ausstattung im Aufenthaltsraum von Bad Luck zertrümmert, wenn ihn Hiro, Suguru und Sakano nicht davon abgehalten hätten, wobei Sakano selbst unabsichtlich getroffen in Moment in Ohnmacht gefallen war.
Hijiri saß zusammengekauert auf dem Sofa. „Ich hätte mitfahren sollen," murmelte er.
„Yuki weiß schon warum er die beiden mitgenommen hat," sagte K und wiederstand der Versuchung, den Tisch zur Kleinholz zu verarbeiten.
Als Hijiri ihn vor zwei Stunden beiseite gezogen und flüsternd die Lage erklärt hatte, befand er sich in einem Zustand, den er noch nie erlebt hatte.
„Sie müßten längst angerufen haben," sagte Suguru besorgt, „hast du vielleicht Yukis Handynummer, Hiro ?"
Hiro schüttelte den Kopf. „Er hat es ausgeschaltet."
K fluchte und kickte gegen einen Stuhl.
„Ich werde jedem die Haut beim lebendigen Leibe abziehen, wenn irgendwer sie auch nur angefasst hat !" knirschte er mit den Zähnen.
Da flog die Tür auf und Shuichi kam in Yukis Begleitung herein... dahinter... kam Fuu, gestützt von Ryuichi.
„Fuu !" alle stürzten sich auf sie.
„Fuu..." K erdrückte sie fast. „Kleines..."
„Es tut mir leid... ich wollte keinen Ärger machen." flüsterte sie, aber ihr Cousin drückte sie nur fester an sich.
Nachdem sie auch noch von Sakano, Hiro und Suguru umarmt worden war, blieb nur noch einer.
Vorsichtig kam Hijiri näher.
„Ich weiß, du wirst mir nicht vertrauen, aber..."
Er kam nicht weiter, als Fuu sich ihm in die Arme warf.
„Onii-san...." sie schlang ihre Arme um seinen Hals, „Ich hab dich lieb." flüsterte sie und er fing tatsächlich an zu weinen.
„Das hast du sehr lange nicht mehr zu mir gesagt...." sagte er halb erstickt und schüttelte sie leicht. „Lauf nicht mehr weg."
Sie nickte. „Ich verspreche es."
Seltsamerweise bestanden weder Hijiri noch K darauf, daß sie wieder zurück ins Krankenhaus gehen sollte und sie waren auch damit einverstanden, daß Ryuichi sie zurückbrachte.
Nachdem sich Hijiri vergewissert hatte, daß es ihr auch wirklich gut ging und Ryuichi zusammen mit K ein wenig anfunkelte (wie es sich für einen „Bruder" gehört, der merkt, daß jemand hinter seiner Schwester her ist), ließ er zu, daß Ryuichi sie nach Hause fuhr.
„Paß auf sie auf," meinte Hijiri und Ryuichi zwinkerte.
„Na klar ! Koumagoro und ich kümmern uns schon um sie !"
Eine gute halbe Stunde später parkte er seinen Wagen vor ihrer Haustür und fuhr mit ihr den Aufzug zu ihrem Appartment hoch.
Wie selbstverständlich folgte er ihr in die Wohnung und sperrte hinter sich ab, was Fuu aber nicht merkte, denn sie war unglaublich müde.
Kaum zu glauben, daß sie noch am Morgen aus dem Krankenhaus geflohen war, dachte sie schläfrig.
„Ich bin ganz erledigt," gähnte Fuu und warf ihre Jacke und die Tasche achtlos in eine Ecke, „macht es dir was aus, ein bischen im Wohnzimmer zu warten ?
Ich möchte schnell duschen, sonst fall ich auf der Stelle um..."
„Schon okay."
Ryuichi zog seine Jacke und Baseballkappe aus und ließ sich auf ihr Sofa fallen, wo er nach kurzer Überlegung auch seinen Wollpullover auszog.
„Hm, wo hat sie die Fernbedienung ? Ach ja, hier."
Ryuichi schaltete den Fernseher an und sah Bad Luck gleich in den Nachrichten.
Fuu Jiraishin aus den Krankenhaus entlassent...
...gesund und munter...
...und nun weitere Nachrichten...
Ein Bild von der Verhaftung von Fuus Mutter, nein, Fuus Tante, Ryuichi korrigierte sich in Gedanken, wurde gezeigt.
Er schaltete den Fernseher aus.
Darüber sollte sich Fuu heute keine Gedanken mehr machen, dafür würde er schon sorgen... Ryuichi lächelte.... sie hatte gesagt Aishiteru ... mal sehen, ob sie das auch so meinte, wie sie es gesagt hatte.
„Was grinst du vor dich hin ?" wollte Fuu wissen, die mit nassen Haaren und bequemen Haussachen ins Wohnzimmer kam und ging sofort zur Küche und setzte Wasser auf, als wäre sie nicht vor ein paar Stunden im Krankenhaus gelegen und dann weggelaufen.
„Weil es dir jetzt wieder besser geht." sagte er und ehe sie es sich versah, stand er hinter ihr und hatte sie umarmt.
„Hmmm, ja." sagte Fuu und lehte sich ein wenig an ihn, es war so schön, wenn jemand da war, der sie festhielt. „Solltest du dich nicht beeilen, wenn du nach Hause gehen..."
„...nein, ich bleibe hier." flüsterte er ihr ins Haar.
Sie lächelte. „Dann sind wir ja ganz alleine, Du, Koumagoro und ich."
„Nein... ich glaube, Koumagoro sollte uns lieber nicht stören," murmelte er.
Fuu seufzte, dann nahm sie den pfeifenden Teekessel vom Herd und goß das heiße Wasser in den Filter.
Fuu wollte noch ein bischen Zeit schinden, ehe sie ihn näher an sich heranließ.
„Hier." sie reichte ihm eine Tasse mit Kakao und nahm sich selbst eine Tasse.
„Weißt Du... Ryuichi...." sie zögerte, „Danke."
Er drückte sie sanft auf das Sofa. „Du brauchst dich nicht zu bedanken."
„Trotzdem..." sie umklammerte ihre Tasse, „ich war so nahe dran, mich selbst zu hassen und zu bemitleiden.... daß meine Mutter... nein meine Tante mich so...."
Vorsichtig um sie nicht zu verschrecken setzte er sich neben sie und legte einen Arm um ihre schmalen Schultern.
„Weißt du, ich kenne dich zwar nur seit drei Jahren, seit dem du in die USA zusammen mit K kamst, ich wußte damals natürlich nicht warum... aber du solltest dir sicher sein : ich liebe dich dafür was du heute bist, was du warst und was du werden wirst !"
Fuu war sprachlos, ehe sie verlegen antwortete : „Da-das war die schönste Liebeserklärung die ich je bekommen habe... ich meine, ich - ich hab noch nie eine bekommen..."
Er beendete ihr Gestammel, indem er sie einfach küßte.
Erschauernd öffnete sie ein wenig die Lippen, aber Ryuichi nutzte seinen Vorteil nicht aus, sondern ließ seine Lippen einfach auf ihren.
„Schön." flüsterte Fuu und kuschelte sich an ihn, „Ich hab dich lieb, Ryuichi-kun..."
„Stört es dich nicht, daß ich mit einem Kuscheltier spreche und doppelt so alt bin wie du ?" fragte er leise und ernst.
„Nein....Stört es dich denn, daß ich jünger bin als du und vorlaut, schrecklich eitel und mit einer Magnum unter dem Kopfkissen schlafe ?" fragte Fuu zurück.
„Nein," sein Gesicht war nur Millimeter von dem ihren entfernt, „nein, es stört mich nicht."
Ryuichi wollte sie wieder küssen, da spürte er etwas nasses an seiner Brust...
„Shit !" er fluchte und stellte seine Tasse ab, er hatte den Kakao auf seinem Hemd verschüttet und versuchte mit einem Tuch, daß Fuu ihm lachend aus der Küche brachte, zu retten, was zu retten war.
„Ein romantischer Abend, ja ?" lachte sie und brachte sich in Sicherheit, bevor er ihr einen Nasenstüber geben konnte.
Aber zu spät, er war aufgesprungen und zog sie fest an sich.
Er schluckte und räusperte sich, ehe er wie ein kleiner Junge errötete.
„Fuu... ich... ich will.... ich möchte..."
Fuu legte ihre Arme um seinen Hals. „Ich weiß, Ryuichi..."
Als er sie dieses mal küßte, spürte sie, wie seine Zunge über ihre Lippen leckte und öffnete den Mund.
Leidenschaft. Das Wort bekam für sie in den nächsten Minuten eine andere Bedeutung... eine völlig andere.
Seine Hand glitt zwischen ihre Körper und begann, die Knöpfe ihres Hemde zu öffnen.
Fuu wehrte sich nicht dagegen, sie war auch nicht untätig und hatte ihm schon seines über die Schultern gestreift, als er mit sanften Küssen mit den Lippen ihren Hals entlang fuhr.
„Fuu.." murmelte er leise, „Bitte..."
Sie nickte. „Ja.. aber nicht hier."
Beide taumelten in Richtung Schlafzimmer und versuchten ihr Kichern zu unterdrücken, weil niemand den anderen loslassen wollte.
Mondlicht tauchte ihre Körper in ein kaltes Licht, aber im Moment glühte alles in ihr.
„Aishiteru," sagte Ryuichi voller Liebe, „Aishiteru..."
Ihre Augen funkelten in der Dunkelheit. „Zeig es mir..."
END SESSION 12
