Neues Jahr, neues Glück. Hoffe ich mal. Tja, da mir leider nichts mehr einfällt, lass ich euch weiter lesen. Das heißt eigentlich wär' da noch: Phönix ist keine Person, aber das werdet ihr in diesem Teil schon sehen. Ein kleines Lob wäre auch ganz nett, dafür dass ich es gebacken gekriegt habe, diesen Teil noch zwischen Kolloquium, Fahrschule und all dem anderen fertig zu stellen, aber wer nich' will der…muss nich'.
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Disclaimer:
Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Ereignisse, Personen etc. sind Eigentum der geistigen Entwickler und Verlage. Ich verfolge damit keinerlei gewerblichen Zweck.
Legende:
"..." jmd. Spricht
^...^ jmd. Denkt
_..._ jmd. spricht deutsch
{...} Panda-Schilder
[...] Regieanweisung
(...) Kommentar des Autors, sollte jemanden etwas auffallen, das wie Sinn aussieht, lasst es mich wissen
Zeit der Veränderung – Warum?
Mehr im Delirium als wach, stand Sidney auf und blickte in die tiefen braunen Augen seiner Retterin.
Sidney: _Du bist wer? _
Frau: _Hey! Bist du blind? Ich bin's, Maria. Erkennst du mich nicht? _
Sidney: _Nein._
Ihr Gesicht verlor das Lächeln, welches sie die ganze Zeit schon auf den Lippen trug, und ihre Augen verzogen sich zu einer fragenden Geste.
Maria: _Aber du bist Markus Hikaru? _
Rasch wandte sich der große Mann von seiner weniger groß gewachsenen Schwester ab, verschränkte die Arme und blickte auf seine Schuhe.
Sidney: _Soweit ich weiß, ja. Ich habe meine Erinnerung verloren. Alles was ich weiß, weiß ich nur durch Erzählungen. _
Maria: _Hat dir niemand von mir erzählt? _
Sidney: _Nicht…direkt. Dass ich eine Schwester habe, wurde mir gesagt, aber ihr Name… Nein. _
Ihre Gefühlswelt geriet jetzt ganz aus dem Ruder, auch Maria ließ ihren Kopf hängen und dreht sich von ihrem Bruder weg.
Maria: _Was für eine Familie… _
Unterdessen hatte Sidney wieder seine stramme Haltung zurück gewonnen und machte sich daran den Kampfplatz zu verlassen.
Sidney: _Danke noch mal für die Hilfe. _
Maria: _Gern gescheh… Hey, warte! _
Vorsichtig ging sie hinter ihrem Bruder hinterher, wo immer er jetzt auch hingehen wollte.
***
Irgendwo am Stadtrand lag eine halb verfallene Hütte, die sonst immer Bettlern und anderen unliebsamen Menschen als Unterschlupf diente. Seit hier aber ein paar seltsame Gestalten auftauchten verbreitete sich allgemein das Gerücht, es wäre sehr ungesund sich jetzt der Hütte zu nähern. Und zwei seltsame Gestalten waren jetzt tatsächlich auf dem Weg zur Hütte. Ein sehr kräftiger, junger Mann, der seinen metallenen Kampfstab mit seinen Wurstfingern umschloss und ein älteren Mann, etwa Mitte fünfzig.
Bermonn: _Sie hätten ihn nicht so einfach gehen lassen dürfen! Sie wissen doch wie gefährlich er ist! _
Brutus: _Zerbrich dir nicht dein kleines Gehirn darüber. Ich weiß schon was ich tue. _
Bermonn: _Ich würde so langsam ganz gern wissen was ihr Plan ist. Und wer war überhaupt dieses Mädchen? _
Brutus: _Ich bin mir nicht sicher, aber mir fällt spontan nur eine Person ein, die die ‚Kunst des Phönix' beherrscht und auch in Frage kommt. _
Bermonn: _Und wer? _
Brutus: „Ich sagte bereits: Zerbrich dir nicht dein kleines Gehirn darüber."
Mittlerweile waren die Beiden an der Tür der Hütte angelangt und traten sofort hindurch. Durch die dreckigen Fenster drang nur wenig Licht in die Hütte und es herrschte eine schummrige Atmosphäre.
Brutus: _Das geht dich nichts an! _
Bermonn: _Das tut es schon, denke ich. Wir waren mal zu viert, jetzt sind wir nur noch drei. _
Mit seinem Stab deutete er auf eine Tür, die in der spärlichen Beleuchtung kaum zu sehen war.
Brutus: _Bald werden wir nur noch zwei sein. Er wird sterben. _
Bermonn: _Was?! Sind sie sicher?! _
Brutus: _Natürlich. _
Bermonn: _Aber…dann müssen wir… _
Brutus: „Gar nichts müssen wir. Er ist unbrauchbar. Soll er von mir aus doch sterben. _
Mit einer Sorgenfalte auf der Stirn ging Bermonn zu der Tür hinter der sein Freund lag.
Bermonn: _Ich lasse ihn nicht sterben. Vielleicht passt das in ihren Plan, aber nicht in meinen._
Sofort war er durch die Tür verschwunden und ließ seinen Meister zurück.
Brutus: _Sie sind so schwach. Ein paar Probleme und schon ziehen sie den Schwanz ein. Aber ich erreiche immer meine Ziele, auch wenn nicht alles nach Plan läuft. Mit seinem verlorenen Gedächtnis lässt sich vielleicht was anfangen. Du gehörst mir, Markus._
Er fing an zu lachen, erst leise dann immer lauter und lauter. Ein krankhaftes Lachen, das sich an den Qualen anderer labte.
Bermonn war gerade dabei seinen im Fieber liegenden Freund eine gute Hilfe zu sein, als er das Lachen vernahm. Mit besorgten Augen blickte er zur Tür die zum Vorraum führte.
Bermonn: _Das Ganze nimmt noch mal ein schlimmes Ende. _
***
Den ganzen Weg über ignorierte Sidney was seine Schwester sagte, allerdings sagte sie auch kaum was. Wahrscheinlich hoffte sie auf einen günstigeren Moment. Unverhofft blieben sie vor einem großen ummauerten Gelände stehen.
Maria: „Tendo Dojo." _Wohnst du hier? _
Ohne eine Antwort ging Sidney durch das Gründstückstor.
Maria: _Das heißt wohl ja. _
An der Tür angekommen klingelte er kurz und ignorierte seine Schwester weiterhin. Es dauerte ungewöhnlich lange bis jemand auftauchte.
Maria: _Vielleicht ist keiner Zuhause._
Genau in diesem Moment öffnete Kasumi die Haustür. Eine gewisse Erleichterung legte sich in ihr Gesicht, als sie den großen grauhaarigen Mann sah.
Kasumi: „Gute Güte, da bist du ja. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht."
Ihr Blick fiel jetzt auf die zweite, kleinere, mehr feminine Person die vor der Tür stand.
Kasumi: „Oh, guten Tag. Verzeihen sie, ich hatte sie nicht gesehen."
Maria: „Hehe, nicht so schlimm."
Kasumi: „Kommt doch rein."
Kaum über die Türschwelle getreten, entledigte sich Sidney seiner Schuhe. Seine Schwester tat es ihm gleich und folgte ihm ins Wohnzimmer. Die beiden Väter ließen sich durch den unerwarteten Gast nicht stören und spielten weiter Shogi. Außer den beiden war sonst keiner da.
Sidney: „Kasumi, weißt du wo Ranma ist?"
Kasumi: „Ranma müsste…"
Ranma: „Hier bin ich!"
Es war immer wieder überraschend was für eine Situationsdramatik Ranma aufbauen konnte. Erneut konnte er es durch sein extrem passendes Auftauchen bezeugen. Nur für Sidney blieb diese besondere Eigenschaft verborgen. Was Ranma nicht verborgen blieb war die andere Person neben Sidney.
Ranma: „Äh…Hallo."
Maria: „Hi."
Die beiden hatten keine Gelegenheit sich gegenseitig vorzustellen.
Sidney: „Warum?"
Der schwarzhaarige Kampfsportler kannte es ja, dass sich Sidney nicht immer hundertprozentig klar ausdrückte, aber diesmal schien er sich selbst zu übertreffen.
Ranma: „Ich kann dir jetzt nicht so ganz folgen, Sid."
Sidney: „Dann lass es mich aufklären: Warum sollte ich dir vertrauen?"
Irgendwie konnte Ranma jetzt überhaupt nicht nachvollziehen, wie Sidney auf diese Frage gekommen war, hatte Ranma sich doch um ihn bemüht, dass er sein Gedächtnis zurückgewinnt. Warum stellte Sidney jetzt Ranmas ehrliche Absichten in Frage?
Ranma: „Wenn du mir jetzt noch sagen könntest, wie du jetzt darauf kommst."
Sidney: „Sagen wir einfach ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit einem älteren Herrn."
Ranma: „Du hast ihn getroffen? Sag mir nicht du vertraust dem, was er sagt?"
Sidney: „Natürlich nicht. Ich habe ihn vergessen, aber sein Benehmen war sehr…feindselig, um es freundlich auszudrücken. Aber andererseits…"
Zu Ranmas Unfreude schob er noch eine dramaturgische Pause ein.
Ranma: „Was jetzt?"
Sidney: „Warum sollte ich dir vertrauen? Es gibt keinen Grund für dich, mir zu helfen."
Ranma fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Er musste wohl jetzt ein überzeugendes Argument finden um Sidney seine ehrlichen Absichten zu beweisen. Und solch ein Argument besaß er.
Ranma: „Du willst also den Grund wissen?"
Sidney: „Wenn du einen hast."
Ranma: „Na dann, komm mit."
Die Geschwister wurden von Ranma aus dem Zimmer hinaus zum Gartenteich geführt, an dessen steinernen Rand Ranma stehen blieb.
Ranma: „Ich zeig dir warum…"
Mit langsamen Schritten ging er in das kalte Wasser drehte sich zu seinen Zuschauern um und tauchte kurz unter. Als die blauen Augen wieder über dem Wasser waren, wurden sie von ungläubigen Gesichtern begrüßt.
Maria: „Jetzt ist er…nass."
Sidney: „Das ist durchaus normal."
Der ziemlich männliche Ranma hievte sich aus dem Teich zurück aufs Trockene. Die durchnässte Kleidung klebte an seinem kräftigen Körper, die schwarzen Haare hingen schwer nach unten.
Sidney: „Mir ist jetzt nicht ganz klar, was das beweisen soll."
Ranma: „Ich hab dir doch von Jusenkyo erzählt?"
Sidney: „Ja."
Ranma: „Ich war auch dort. Ich bin auch in eine Quelle gefallen."
Sidney: „Komm auf den Punkt, Junge."
Ranma: „Junge…Ja, dank dir bin ich wieder zu hundert Prozent ein Junge."
Maria: „Ein junger Mann, würde ich vielmehr sagen."
Sidney: „Und wieso?"
Maria: „Na sieh ihn dir doch mal an. Also ich würde schon sa…"
Sidney: „Nein, ich meinte: warum verdankst du es mir?"
Ranma: „Du hast mir ein Gegenmittel gegeben. Flaulus, oder wie es hieß."
Sidney: „Flatulus. Aber das ist kein Beweis."
Ranma: „Ich kann dir…"
Sidney: „…das Fläschchen zeigen, ich weiß. Nur leider verstehst du nicht was ich meine."
So langsam verstand Ranma wirklich nicht was Sidney jetzt eigentlich von ihm wollte.
Ranma: „Wenn mir der Herr dann sagen könnte, was er meint!"
Langsam ging Sidney auf Ranma zu und stellte sich direkt vor ihm auf. Ranma musste gezwungenermaßen seinen Kopf in den Nacken legen um ihm ins Gesicht zu schauen.
Sidney: „Ich glaube dir nicht mehr. Ich werde das besser alleine regeln. Ich brauche dich nicht."
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von Ranma ab und ging.
Ranma: „Was soll das denn werden? Wir möchten beide wissen was passiert ist. Wir sitzen doch beide in einem Boot."
Ruckartig drehte sich Sidney wieder zu Ranma um und schaute ihn mit durchdringendem Blick an.
Sidney: „Das tun wir nicht! Anders als ich, hast du es NIE gewusst!"
Ranma: „Na fein, dann geh' doch! Hau ab! Aber komm ja nicht angekrochen, wenn du meine Hilfe brauchst."
Sidney: „So schnell siehst du mich nicht wieder, mach dir da keine Sorgen."
Erneut drehte sich der graue Hüne um, um zu verschwinden.
Sidney: „Kind."
Mit einem Satz war er über die Grundstücksmauer verschwunden. Seine Schwester wollte ihm folgen, aber ihr wurde fast sofort klar, dass sie nicht mit ihm Schritt halten könnte. Enttäuscht ließ sie ihre Arme nach unten hängen.
Maria: _Was für eine Familie…_
Ranma hingegen war stocksauer, wirklich stocksauer.
Ranma: „Kind…er nennt mich ein Kind?! SO EIN VOLLIDIOT! Soll er doch sehen wie er zurechtkommt!"
Vor sich hin grummelnd ging er in Richtung Haus, wandte sich aber plötzlich Maria zu.
Ranma: „Wer, zum Teufel, bist du eigentlich?!"
Maria: „Ich habe das dumme Gefühl, dass das eine Weile dauern wird."
***
Ranma: „Du bist WER?!"
Es fehlte nicht mehr viel und Ranmas Augen hätten ihre angestammten Plätze verlassen und wären zu Boden gefallen. Totenstille herrschte im Wohnzimmer der Tendos, denn alle erwarteten eine Bestätigung.
Maria: „Ich bin Maria Hikaru. Markus Schwester."
Nabiki: „Ein kleines Familientreffen, oder was?"
Trübsinnig senkte Maria ihren Kopf und blickte zu Boden.
Maria: „Nicht ganz."
Plötzlich und unerwartet fasste sie sich wieder und richtete ihren Blick wieder auf Nabiki.
Maria: „Aber das ist nicht so wichtig."
Stöhnend vergrub Ranma sein Gesicht in seinen Händen.
Ranma: „Sind denn nur alle in dieser Familie so verdammt…Wie heißt das Wort?"
Nabiki: „Introvertiert?"
Ranma: „Genau."
***
Es war bereits dunkel und nur wenige Menschen unterwegs, das heißt eigentlich gar niemand. Leise Schritte hallten durch die Straßen und im Schein einer Straßenlaterne tauchte plötzlich ein sehr großer grauhaariger Mann auf. Er war nur kurz zu sehen, bevor er den Lichtkegel der einzigen funktionierenden Laterne in dieser Gasse wieder verließ.
Plötzlich hielt er an, schaute sich nach allen Seiten um, schüttelte kurz den Kopf und ging dann weiter. Bereits wenige Meter später hielt er erneut an und untersuchte wieder sein Umfeld. Aber diesmal ließ er sich nicht täuschen.
Sidney: „Komm raus!"
„Schön dass du mich bemerkst."
Der ergraute Hüne fühlte eine starke Verwirrung. Kam die Stimme jetzt von Rechts oder Links, von Oben oder Unten, von Vorne oder Hinten? Sie schien überall zu sein. Ihr Klang war nicht der eines Menschen. Es war, als würden die raschelnden Blätter der Bäume im Wind ihm zuflüstern.
Sidney: „Wer bist du?"
„Das wirst du noch erfahren."
Zum Trotz verschränkte Sidney seine Arme vor der Brust.
Sidney: „Und was, wenn ich es jetzt wissen will?"
„Nun gut. Du kannst mich den ‚schwarzen Mann' nennen."
Sidney: „Davon hat doch dieses Kind gesprochen."
„Ja, er kennt mich."
Sidney: „Er hat dich besiegt."
„Er hat nicht mich besiegt und das weißt du."
Sidney: „Ja, weiß ich, du Kindermärchen."
„Ein Kindermärchen? Oh nein, es ist viel mehr als das. Weißt du woher die Legende des schwarzen Mannes kommt?"
Sidney: „Da muss ich leider passen. Ich befasse mich nicht mit Kindermärchen."
„Mit deinem Sarkasmus wirst du mich nicht los. Ich werde es dir irgendwann erklären."
Sidney: „Zu freundlich. Also, was willst du von mir."
„Nun, für den Moment, lass es uns ein Geschäft nennen."
Sidney: „Warum gefällt mir das nicht?"
„Keine Sorge, ich bin ehrlich zu dir. Du erfüllst ein paar Aufträge für mich und ich…
Gebe dir ein paar deiner Erinnerungen zurück."
Bei den letzten Wörtern wurde Sidney hellhörig.
„Nicht alle, immer nur ein paar. Ich brauch dich ja für mehrere Dienste."
Sidney: „Und wie willst du das bewerkstelligen?"
„Ich werde es dir zeigen."
Zuerst spürte Sidney nichts, aber er hörte ein Pfeifen. Zuerst dumpf und leise, dann immer lauter und schriller. Das Pfeifen erreicht ein Niveau, dass sich Sidney die Ohren zuhalten musste, aber es half nichts, denn das Pfeifen kam nicht von Außen. Sein Kopf fühlte sich an als wurde ihn jemand im Schraubstock bearbeiten. Kurze Stöße starkem Druckes unterbrochen von Momenten der Entspannung. Sidney verlor jedes Gefühl für Zeit. War er jetzt schon Sekunden oder Minuten in diesem Zustand. Es hätten genauso gut auch 100 Jahre sein können. Doch plötzlich hörte es auf, von einem Moment zum anderen.
Sidney: „Du…du…Ich…Ich kann mich wieder erinnern. Ich bin Markus Hikaru. Ich kann mich…an meinen Namen erinnern."
In seiner Freude zeigte Sidney sogar mal ein kurzes Lächeln. Das Unmögliche schien jetzt möglich zu sein, seine Erinnerung nur einen Steinwurf weit entfernt.
„Siehst du jetzt, dass ich es ernst meine?"
Das Wispern riss ihn wieder aus seinem Glücksmoment heraus in die Realität und er wurde wieder so kalt wie man nur sein konnte. Aber es hatte sich etwas verändert.
Sidney: „Also…Was soll ich tun?"
***
Wütend trat Bermonn gegen eine arme Dose die auf der Straße lag und pfefferte sie damit gegen die etwa 10 Meter entfernt stehende Mülltonne, dass es nur so schepperte.
Bermonn: _Wache halten…Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte. _
Aus Langeweile oder vielleicht auch weil er fror nahm er seinen Stab und übte ein wenig damit imaginäre Gegner zu bekämpfen.
_Christoph Maihaus. Immer noch genauso fett wie früher._
Erschrocken drehte sich der angesprochene zu dem Schatten um, aus dem die Stimme kam.
Bermonn: _Wer bist du? Los zeig' dich. _
Die im Dunkeln stehende Person ging zwei Schritte nach vorne, nur soweit, dass man sein Gesicht ansatzweise erkennen konnte. Aber auch in der Dunkelheit schienen die grünen Augen zu leuchten.
Bermonn: _Markus… _
Markus: _Bist du hier der Portier? Dann melde mich mal bei Mikhail an. _
Die kräftige Gestalt, die Bermonn darstellte, spannte sich und festigte den Griff mit dem er seine Waffe festhielt.
Bermonn: _Erstmal musst du an mir vorbei! _
Markus: _Glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten. Außerdem bin ich nicht zum kämpfen hier. _
„Was willst du dann von mir?"
Die alte Stimme kam von oben, vom Dach der Hütte. Brutus landete direkt zwischen den anderen Beiden. Von diesem Auftritt zeigte sich Markus aber keineswegs beeindruckt.
Markus: „Mikhail Rasnov. Der so ziemlich einzige Russe, dem ich nicht vertraue."
Brutus: _ Bermonn, verschwinde! _
Bermonn: _Aber… _
Brutus: _VERSCHWINDE, hab' ich gesagt! _
Der rundlich erscheinende junge Mann unterließ jeglichen weiteren Widerspruch und verschwand in der Hütte.
Brutus: „Jetzt können wir reden. Nun, wie ich sehe, scheint dein Gedächtnis Fortschritte zu machen."
Markus: „Was ich aber nicht dir zu verdanken habe. Und ich nehme an, dass das deine Pläne etwas durcheinander bringt, nicht wahr?"
Brutus: „Ein wenig, das muss ich zugeben. Aber jetzt Schluss mit dem Smalltalk. Was willst du?"
Markus: „Ich habe eine Nachricht für dich: ‚Deine Pläne sind Geschichte, er gehört mir. Aber ich kann dir vergeben wenn du für mich arbeitest.' So in etwa lautet sie."
Brutus: „Wirklich? Dann richte deinem Boss mal aus, dass ich nicht für jemanden arbeite, den ich nicht kenne. Ich arbeite für niemanden, um ganz genau zu sein."
Markus: „Nicht so hastig, da kommt ja noch was. Und zwar: ‚Vergiss nicht, du bist ersetzlich.' Deshalb denke ich mir du solltest lieber auf das hören, was man dir sagt."
Brutus: „Ach wirklich, und wer will dafür sorgen, dass ich ersetzt werde? Du etwa?."
Markus: „Aber nicht doch. Es gibt noch ein paar andere die dir liebend gerne die Haut bei lebendigen Leibe abziehen würden."
Brutus: „Ich kann's mir leisten."
Markus: „Hochmut kommt vor dem Fall."
Langsam zog sich Markus wieder in den Schatten zurück aus dem er fast hervorgetreten war.
Brutus: „Nicht so hastig, mein Lieber. Erst hab' ich noch ne Frage."
Markus: „Was willst du?"
Brutus: „Seit wann spielst du eigentlich den Laufburschen?"
Markus: „Jeder hat seinen Preis."
Damit verschwand er völlig aus Brutus' Sicht.
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Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Ereignisse, Personen etc. sind Eigentum der geistigen Entwickler und Verlage. Ich verfolge damit keinerlei gewerblichen Zweck.
Legende:
"..." jmd. Spricht
^...^ jmd. Denkt
_..._ jmd. spricht deutsch
{...} Panda-Schilder
[...] Regieanweisung
(...) Kommentar des Autors, sollte jemanden etwas auffallen, das wie Sinn aussieht, lasst es mich wissen
Zeit der Veränderung – Warum?
Mehr im Delirium als wach, stand Sidney auf und blickte in die tiefen braunen Augen seiner Retterin.
Sidney: _Du bist wer? _
Frau: _Hey! Bist du blind? Ich bin's, Maria. Erkennst du mich nicht? _
Sidney: _Nein._
Ihr Gesicht verlor das Lächeln, welches sie die ganze Zeit schon auf den Lippen trug, und ihre Augen verzogen sich zu einer fragenden Geste.
Maria: _Aber du bist Markus Hikaru? _
Rasch wandte sich der große Mann von seiner weniger groß gewachsenen Schwester ab, verschränkte die Arme und blickte auf seine Schuhe.
Sidney: _Soweit ich weiß, ja. Ich habe meine Erinnerung verloren. Alles was ich weiß, weiß ich nur durch Erzählungen. _
Maria: _Hat dir niemand von mir erzählt? _
Sidney: _Nicht…direkt. Dass ich eine Schwester habe, wurde mir gesagt, aber ihr Name… Nein. _
Ihre Gefühlswelt geriet jetzt ganz aus dem Ruder, auch Maria ließ ihren Kopf hängen und dreht sich von ihrem Bruder weg.
Maria: _Was für eine Familie… _
Unterdessen hatte Sidney wieder seine stramme Haltung zurück gewonnen und machte sich daran den Kampfplatz zu verlassen.
Sidney: _Danke noch mal für die Hilfe. _
Maria: _Gern gescheh… Hey, warte! _
Vorsichtig ging sie hinter ihrem Bruder hinterher, wo immer er jetzt auch hingehen wollte.
***
Irgendwo am Stadtrand lag eine halb verfallene Hütte, die sonst immer Bettlern und anderen unliebsamen Menschen als Unterschlupf diente. Seit hier aber ein paar seltsame Gestalten auftauchten verbreitete sich allgemein das Gerücht, es wäre sehr ungesund sich jetzt der Hütte zu nähern. Und zwei seltsame Gestalten waren jetzt tatsächlich auf dem Weg zur Hütte. Ein sehr kräftiger, junger Mann, der seinen metallenen Kampfstab mit seinen Wurstfingern umschloss und ein älteren Mann, etwa Mitte fünfzig.
Bermonn: _Sie hätten ihn nicht so einfach gehen lassen dürfen! Sie wissen doch wie gefährlich er ist! _
Brutus: _Zerbrich dir nicht dein kleines Gehirn darüber. Ich weiß schon was ich tue. _
Bermonn: _Ich würde so langsam ganz gern wissen was ihr Plan ist. Und wer war überhaupt dieses Mädchen? _
Brutus: _Ich bin mir nicht sicher, aber mir fällt spontan nur eine Person ein, die die ‚Kunst des Phönix' beherrscht und auch in Frage kommt. _
Bermonn: _Und wer? _
Brutus: „Ich sagte bereits: Zerbrich dir nicht dein kleines Gehirn darüber."
Mittlerweile waren die Beiden an der Tür der Hütte angelangt und traten sofort hindurch. Durch die dreckigen Fenster drang nur wenig Licht in die Hütte und es herrschte eine schummrige Atmosphäre.
Brutus: _Das geht dich nichts an! _
Bermonn: _Das tut es schon, denke ich. Wir waren mal zu viert, jetzt sind wir nur noch drei. _
Mit seinem Stab deutete er auf eine Tür, die in der spärlichen Beleuchtung kaum zu sehen war.
Brutus: _Bald werden wir nur noch zwei sein. Er wird sterben. _
Bermonn: _Was?! Sind sie sicher?! _
Brutus: _Natürlich. _
Bermonn: _Aber…dann müssen wir… _
Brutus: „Gar nichts müssen wir. Er ist unbrauchbar. Soll er von mir aus doch sterben. _
Mit einer Sorgenfalte auf der Stirn ging Bermonn zu der Tür hinter der sein Freund lag.
Bermonn: _Ich lasse ihn nicht sterben. Vielleicht passt das in ihren Plan, aber nicht in meinen._
Sofort war er durch die Tür verschwunden und ließ seinen Meister zurück.
Brutus: _Sie sind so schwach. Ein paar Probleme und schon ziehen sie den Schwanz ein. Aber ich erreiche immer meine Ziele, auch wenn nicht alles nach Plan läuft. Mit seinem verlorenen Gedächtnis lässt sich vielleicht was anfangen. Du gehörst mir, Markus._
Er fing an zu lachen, erst leise dann immer lauter und lauter. Ein krankhaftes Lachen, das sich an den Qualen anderer labte.
Bermonn war gerade dabei seinen im Fieber liegenden Freund eine gute Hilfe zu sein, als er das Lachen vernahm. Mit besorgten Augen blickte er zur Tür die zum Vorraum führte.
Bermonn: _Das Ganze nimmt noch mal ein schlimmes Ende. _
***
Den ganzen Weg über ignorierte Sidney was seine Schwester sagte, allerdings sagte sie auch kaum was. Wahrscheinlich hoffte sie auf einen günstigeren Moment. Unverhofft blieben sie vor einem großen ummauerten Gelände stehen.
Maria: „Tendo Dojo." _Wohnst du hier? _
Ohne eine Antwort ging Sidney durch das Gründstückstor.
Maria: _Das heißt wohl ja. _
An der Tür angekommen klingelte er kurz und ignorierte seine Schwester weiterhin. Es dauerte ungewöhnlich lange bis jemand auftauchte.
Maria: _Vielleicht ist keiner Zuhause._
Genau in diesem Moment öffnete Kasumi die Haustür. Eine gewisse Erleichterung legte sich in ihr Gesicht, als sie den großen grauhaarigen Mann sah.
Kasumi: „Gute Güte, da bist du ja. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht."
Ihr Blick fiel jetzt auf die zweite, kleinere, mehr feminine Person die vor der Tür stand.
Kasumi: „Oh, guten Tag. Verzeihen sie, ich hatte sie nicht gesehen."
Maria: „Hehe, nicht so schlimm."
Kasumi: „Kommt doch rein."
Kaum über die Türschwelle getreten, entledigte sich Sidney seiner Schuhe. Seine Schwester tat es ihm gleich und folgte ihm ins Wohnzimmer. Die beiden Väter ließen sich durch den unerwarteten Gast nicht stören und spielten weiter Shogi. Außer den beiden war sonst keiner da.
Sidney: „Kasumi, weißt du wo Ranma ist?"
Kasumi: „Ranma müsste…"
Ranma: „Hier bin ich!"
Es war immer wieder überraschend was für eine Situationsdramatik Ranma aufbauen konnte. Erneut konnte er es durch sein extrem passendes Auftauchen bezeugen. Nur für Sidney blieb diese besondere Eigenschaft verborgen. Was Ranma nicht verborgen blieb war die andere Person neben Sidney.
Ranma: „Äh…Hallo."
Maria: „Hi."
Die beiden hatten keine Gelegenheit sich gegenseitig vorzustellen.
Sidney: „Warum?"
Der schwarzhaarige Kampfsportler kannte es ja, dass sich Sidney nicht immer hundertprozentig klar ausdrückte, aber diesmal schien er sich selbst zu übertreffen.
Ranma: „Ich kann dir jetzt nicht so ganz folgen, Sid."
Sidney: „Dann lass es mich aufklären: Warum sollte ich dir vertrauen?"
Irgendwie konnte Ranma jetzt überhaupt nicht nachvollziehen, wie Sidney auf diese Frage gekommen war, hatte Ranma sich doch um ihn bemüht, dass er sein Gedächtnis zurückgewinnt. Warum stellte Sidney jetzt Ranmas ehrliche Absichten in Frage?
Ranma: „Wenn du mir jetzt noch sagen könntest, wie du jetzt darauf kommst."
Sidney: „Sagen wir einfach ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit einem älteren Herrn."
Ranma: „Du hast ihn getroffen? Sag mir nicht du vertraust dem, was er sagt?"
Sidney: „Natürlich nicht. Ich habe ihn vergessen, aber sein Benehmen war sehr…feindselig, um es freundlich auszudrücken. Aber andererseits…"
Zu Ranmas Unfreude schob er noch eine dramaturgische Pause ein.
Ranma: „Was jetzt?"
Sidney: „Warum sollte ich dir vertrauen? Es gibt keinen Grund für dich, mir zu helfen."
Ranma fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Er musste wohl jetzt ein überzeugendes Argument finden um Sidney seine ehrlichen Absichten zu beweisen. Und solch ein Argument besaß er.
Ranma: „Du willst also den Grund wissen?"
Sidney: „Wenn du einen hast."
Ranma: „Na dann, komm mit."
Die Geschwister wurden von Ranma aus dem Zimmer hinaus zum Gartenteich geführt, an dessen steinernen Rand Ranma stehen blieb.
Ranma: „Ich zeig dir warum…"
Mit langsamen Schritten ging er in das kalte Wasser drehte sich zu seinen Zuschauern um und tauchte kurz unter. Als die blauen Augen wieder über dem Wasser waren, wurden sie von ungläubigen Gesichtern begrüßt.
Maria: „Jetzt ist er…nass."
Sidney: „Das ist durchaus normal."
Der ziemlich männliche Ranma hievte sich aus dem Teich zurück aufs Trockene. Die durchnässte Kleidung klebte an seinem kräftigen Körper, die schwarzen Haare hingen schwer nach unten.
Sidney: „Mir ist jetzt nicht ganz klar, was das beweisen soll."
Ranma: „Ich hab dir doch von Jusenkyo erzählt?"
Sidney: „Ja."
Ranma: „Ich war auch dort. Ich bin auch in eine Quelle gefallen."
Sidney: „Komm auf den Punkt, Junge."
Ranma: „Junge…Ja, dank dir bin ich wieder zu hundert Prozent ein Junge."
Maria: „Ein junger Mann, würde ich vielmehr sagen."
Sidney: „Und wieso?"
Maria: „Na sieh ihn dir doch mal an. Also ich würde schon sa…"
Sidney: „Nein, ich meinte: warum verdankst du es mir?"
Ranma: „Du hast mir ein Gegenmittel gegeben. Flaulus, oder wie es hieß."
Sidney: „Flatulus. Aber das ist kein Beweis."
Ranma: „Ich kann dir…"
Sidney: „…das Fläschchen zeigen, ich weiß. Nur leider verstehst du nicht was ich meine."
So langsam verstand Ranma wirklich nicht was Sidney jetzt eigentlich von ihm wollte.
Ranma: „Wenn mir der Herr dann sagen könnte, was er meint!"
Langsam ging Sidney auf Ranma zu und stellte sich direkt vor ihm auf. Ranma musste gezwungenermaßen seinen Kopf in den Nacken legen um ihm ins Gesicht zu schauen.
Sidney: „Ich glaube dir nicht mehr. Ich werde das besser alleine regeln. Ich brauche dich nicht."
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von Ranma ab und ging.
Ranma: „Was soll das denn werden? Wir möchten beide wissen was passiert ist. Wir sitzen doch beide in einem Boot."
Ruckartig drehte sich Sidney wieder zu Ranma um und schaute ihn mit durchdringendem Blick an.
Sidney: „Das tun wir nicht! Anders als ich, hast du es NIE gewusst!"
Ranma: „Na fein, dann geh' doch! Hau ab! Aber komm ja nicht angekrochen, wenn du meine Hilfe brauchst."
Sidney: „So schnell siehst du mich nicht wieder, mach dir da keine Sorgen."
Erneut drehte sich der graue Hüne um, um zu verschwinden.
Sidney: „Kind."
Mit einem Satz war er über die Grundstücksmauer verschwunden. Seine Schwester wollte ihm folgen, aber ihr wurde fast sofort klar, dass sie nicht mit ihm Schritt halten könnte. Enttäuscht ließ sie ihre Arme nach unten hängen.
Maria: _Was für eine Familie…_
Ranma hingegen war stocksauer, wirklich stocksauer.
Ranma: „Kind…er nennt mich ein Kind?! SO EIN VOLLIDIOT! Soll er doch sehen wie er zurechtkommt!"
Vor sich hin grummelnd ging er in Richtung Haus, wandte sich aber plötzlich Maria zu.
Ranma: „Wer, zum Teufel, bist du eigentlich?!"
Maria: „Ich habe das dumme Gefühl, dass das eine Weile dauern wird."
***
Ranma: „Du bist WER?!"
Es fehlte nicht mehr viel und Ranmas Augen hätten ihre angestammten Plätze verlassen und wären zu Boden gefallen. Totenstille herrschte im Wohnzimmer der Tendos, denn alle erwarteten eine Bestätigung.
Maria: „Ich bin Maria Hikaru. Markus Schwester."
Nabiki: „Ein kleines Familientreffen, oder was?"
Trübsinnig senkte Maria ihren Kopf und blickte zu Boden.
Maria: „Nicht ganz."
Plötzlich und unerwartet fasste sie sich wieder und richtete ihren Blick wieder auf Nabiki.
Maria: „Aber das ist nicht so wichtig."
Stöhnend vergrub Ranma sein Gesicht in seinen Händen.
Ranma: „Sind denn nur alle in dieser Familie so verdammt…Wie heißt das Wort?"
Nabiki: „Introvertiert?"
Ranma: „Genau."
***
Es war bereits dunkel und nur wenige Menschen unterwegs, das heißt eigentlich gar niemand. Leise Schritte hallten durch die Straßen und im Schein einer Straßenlaterne tauchte plötzlich ein sehr großer grauhaariger Mann auf. Er war nur kurz zu sehen, bevor er den Lichtkegel der einzigen funktionierenden Laterne in dieser Gasse wieder verließ.
Plötzlich hielt er an, schaute sich nach allen Seiten um, schüttelte kurz den Kopf und ging dann weiter. Bereits wenige Meter später hielt er erneut an und untersuchte wieder sein Umfeld. Aber diesmal ließ er sich nicht täuschen.
Sidney: „Komm raus!"
„Schön dass du mich bemerkst."
Der ergraute Hüne fühlte eine starke Verwirrung. Kam die Stimme jetzt von Rechts oder Links, von Oben oder Unten, von Vorne oder Hinten? Sie schien überall zu sein. Ihr Klang war nicht der eines Menschen. Es war, als würden die raschelnden Blätter der Bäume im Wind ihm zuflüstern.
Sidney: „Wer bist du?"
„Das wirst du noch erfahren."
Zum Trotz verschränkte Sidney seine Arme vor der Brust.
Sidney: „Und was, wenn ich es jetzt wissen will?"
„Nun gut. Du kannst mich den ‚schwarzen Mann' nennen."
Sidney: „Davon hat doch dieses Kind gesprochen."
„Ja, er kennt mich."
Sidney: „Er hat dich besiegt."
„Er hat nicht mich besiegt und das weißt du."
Sidney: „Ja, weiß ich, du Kindermärchen."
„Ein Kindermärchen? Oh nein, es ist viel mehr als das. Weißt du woher die Legende des schwarzen Mannes kommt?"
Sidney: „Da muss ich leider passen. Ich befasse mich nicht mit Kindermärchen."
„Mit deinem Sarkasmus wirst du mich nicht los. Ich werde es dir irgendwann erklären."
Sidney: „Zu freundlich. Also, was willst du von mir."
„Nun, für den Moment, lass es uns ein Geschäft nennen."
Sidney: „Warum gefällt mir das nicht?"
„Keine Sorge, ich bin ehrlich zu dir. Du erfüllst ein paar Aufträge für mich und ich…
Gebe dir ein paar deiner Erinnerungen zurück."
Bei den letzten Wörtern wurde Sidney hellhörig.
„Nicht alle, immer nur ein paar. Ich brauch dich ja für mehrere Dienste."
Sidney: „Und wie willst du das bewerkstelligen?"
„Ich werde es dir zeigen."
Zuerst spürte Sidney nichts, aber er hörte ein Pfeifen. Zuerst dumpf und leise, dann immer lauter und schriller. Das Pfeifen erreicht ein Niveau, dass sich Sidney die Ohren zuhalten musste, aber es half nichts, denn das Pfeifen kam nicht von Außen. Sein Kopf fühlte sich an als wurde ihn jemand im Schraubstock bearbeiten. Kurze Stöße starkem Druckes unterbrochen von Momenten der Entspannung. Sidney verlor jedes Gefühl für Zeit. War er jetzt schon Sekunden oder Minuten in diesem Zustand. Es hätten genauso gut auch 100 Jahre sein können. Doch plötzlich hörte es auf, von einem Moment zum anderen.
Sidney: „Du…du…Ich…Ich kann mich wieder erinnern. Ich bin Markus Hikaru. Ich kann mich…an meinen Namen erinnern."
In seiner Freude zeigte Sidney sogar mal ein kurzes Lächeln. Das Unmögliche schien jetzt möglich zu sein, seine Erinnerung nur einen Steinwurf weit entfernt.
„Siehst du jetzt, dass ich es ernst meine?"
Das Wispern riss ihn wieder aus seinem Glücksmoment heraus in die Realität und er wurde wieder so kalt wie man nur sein konnte. Aber es hatte sich etwas verändert.
Sidney: „Also…Was soll ich tun?"
***
Wütend trat Bermonn gegen eine arme Dose die auf der Straße lag und pfefferte sie damit gegen die etwa 10 Meter entfernt stehende Mülltonne, dass es nur so schepperte.
Bermonn: _Wache halten…Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte. _
Aus Langeweile oder vielleicht auch weil er fror nahm er seinen Stab und übte ein wenig damit imaginäre Gegner zu bekämpfen.
_Christoph Maihaus. Immer noch genauso fett wie früher._
Erschrocken drehte sich der angesprochene zu dem Schatten um, aus dem die Stimme kam.
Bermonn: _Wer bist du? Los zeig' dich. _
Die im Dunkeln stehende Person ging zwei Schritte nach vorne, nur soweit, dass man sein Gesicht ansatzweise erkennen konnte. Aber auch in der Dunkelheit schienen die grünen Augen zu leuchten.
Bermonn: _Markus… _
Markus: _Bist du hier der Portier? Dann melde mich mal bei Mikhail an. _
Die kräftige Gestalt, die Bermonn darstellte, spannte sich und festigte den Griff mit dem er seine Waffe festhielt.
Bermonn: _Erstmal musst du an mir vorbei! _
Markus: _Glaubst du wirklich, du könntest mich aufhalten. Außerdem bin ich nicht zum kämpfen hier. _
„Was willst du dann von mir?"
Die alte Stimme kam von oben, vom Dach der Hütte. Brutus landete direkt zwischen den anderen Beiden. Von diesem Auftritt zeigte sich Markus aber keineswegs beeindruckt.
Markus: „Mikhail Rasnov. Der so ziemlich einzige Russe, dem ich nicht vertraue."
Brutus: _ Bermonn, verschwinde! _
Bermonn: _Aber… _
Brutus: _VERSCHWINDE, hab' ich gesagt! _
Der rundlich erscheinende junge Mann unterließ jeglichen weiteren Widerspruch und verschwand in der Hütte.
Brutus: „Jetzt können wir reden. Nun, wie ich sehe, scheint dein Gedächtnis Fortschritte zu machen."
Markus: „Was ich aber nicht dir zu verdanken habe. Und ich nehme an, dass das deine Pläne etwas durcheinander bringt, nicht wahr?"
Brutus: „Ein wenig, das muss ich zugeben. Aber jetzt Schluss mit dem Smalltalk. Was willst du?"
Markus: „Ich habe eine Nachricht für dich: ‚Deine Pläne sind Geschichte, er gehört mir. Aber ich kann dir vergeben wenn du für mich arbeitest.' So in etwa lautet sie."
Brutus: „Wirklich? Dann richte deinem Boss mal aus, dass ich nicht für jemanden arbeite, den ich nicht kenne. Ich arbeite für niemanden, um ganz genau zu sein."
Markus: „Nicht so hastig, da kommt ja noch was. Und zwar: ‚Vergiss nicht, du bist ersetzlich.' Deshalb denke ich mir du solltest lieber auf das hören, was man dir sagt."
Brutus: „Ach wirklich, und wer will dafür sorgen, dass ich ersetzt werde? Du etwa?."
Markus: „Aber nicht doch. Es gibt noch ein paar andere die dir liebend gerne die Haut bei lebendigen Leibe abziehen würden."
Brutus: „Ich kann's mir leisten."
Markus: „Hochmut kommt vor dem Fall."
Langsam zog sich Markus wieder in den Schatten zurück aus dem er fast hervorgetreten war.
Brutus: „Nicht so hastig, mein Lieber. Erst hab' ich noch ne Frage."
Markus: „Was willst du?"
Brutus: „Seit wann spielst du eigentlich den Laufburschen?"
Markus: „Jeder hat seinen Preis."
Damit verschwand er völlig aus Brutus' Sicht.
