Teil 5 : Im tänzelnden Pony

"Na ja..." missmutig sah sie sich in dem kargen Zimmer um und ein geringschätziger Blick streifte die schlichten Holzmöbel - ein Bett, ein Tisch und zwei Stühle, das war alles.

"Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne wieder zurück in die Wälder von Bree gehen, ich werde Euch nicht aufhalten."

"Ich habe doch gar nichts gesagt..."

"Ich bin sehr wohl in der Lage, in Eurer Miene zu lesen. Und ich werde sicher nicht unglücklich sein, wenn Ihr meint, es ohne meine Hilfe besser treffen zu können."

Sie wickelte sich aus seinem Umhang und legte ihn auf die eine Stuhllehne.

"Nein, nein, ist schon gut..." sie wollte hier lieber nicht auf sich allein gestellt sein.

"Dann legt Euch schlafen! Verlasst diesen Raum nicht und öffnet nicht die Tür, auch wenn jemand klopft." Er griff nach seinem Umhang und mit einer einzigen eleganten Geste hatte er ihn sich wieder umgelegt. Dann wandte er sich zur Tür.

"Hey, Streicher. Wo wollen... äh wo wollt Ihr hin? Ihr könnt mich doch hier nicht allein lassen?" so wenig wie sie wollte, dass er heute Nacht im gleichen Raum schlief, so wenig wollte sie, dass er ging.

"Ich werde Euch etwas Passendes für die Weiterreise besorgen. Euer Gewand fällt zu sehr auf, um unbehelligt durch Mittelerde zu reisen. Schlaft ruhig, ich werde bald wiederkehren." Sprachs und war zur Tür hinaus.

Seufzend ließ sie sich auf die Bettkante fallen. Puh, die Bettlaken waren klamm und kalt, was wahrscheinlich am feuchten Klima hier in diesem Bree lag. Außerdem rochen sie muffelig. Sie seufzte und fragte sich wie schon unzählige Male vorher an diesem Tag, was wohl mit ihr geschehen sein konnte. Und sie wünschte sich nach Hause, wo ihr Bettzeug immer frisch gewaschen war und nach Weichspüler duftete.

Na ja, er hatte schon recht, besser, als im Wald zu schlafen...

Sie beschloss, dass sie in ihren Kleidern schlafen würde, denn es war nicht nur feucht, sondern auch kühl. Außerdem wusste man ja nie...

Ob sie sich hier irgendwo waschen konnte? Das schien im Allgemeinen hier nicht besonders wichtig zu sein und so schob sie den Wunsch nach einer Dusche erst einmal auf, schlüpfte aus ihren Schuhen und schwang die Beine unter die Decke.

Es dauerte nicht lange, da war sie eingeschlafen. So eklig ihr auch das muffige Bett erschien, so sehr sie auch verwirrt war über das was ihr passierte, und so wenig sympathisch ihr ihre einzige Bekanntschaft war, die sie bisher hatte schließen können... sie war einfach zum Umfallen müde. Da war es kein Wunder, dass sie sofort einschlief. Außerdem hoffte sie, dass alles einfach wieder in Ordnung wäre, wenn sie aufwachte...

Wohl kaum.... *evilgrin*