Kapitel 9 - Visionen
Kara wachte am nächsten Tag langsam auf. Sie blinzelte und sah Snape an der ebenfalls eingeschlafen war. Sie lächelte leicht. Es war wohl sehr anstrengend für Snape gewesen. Sie richtete sich langsam auf und rieb sich noch einmal die Augen. Dann stand sie leise auf damit Snape nicht aufwachte. Ihre Wunden waren gut geheilt. Sie war ihm sehr dankbar dafür.
Snape jedoch hatte schon immer einen relativ leichten Schlaf gehabt, wenn er sich um eine Sache Sorgen machte. "Kara?" Er stütze sich auf den Ellbogen und sah sie an. Kara lächelte "Morgen Professor." sagte sie leise. "Es ist noch Zeit bis zum Unterricht. Ich konnte nur nicht mehr schlafen." meinte sie. "Wenn sie wollen können sie noch ein wenig schlafen." meinte sie. Sie sorgte sich ein wenig um ihn. Sie würde sich jetzt in die Bibliothek verziehen auch wenn sie wusste, dass sie da sicher nichts Passendes finden würde.
Snape sah Kara mit fragendem Blick an. "Komm her Kara. Du bist noch immer müde. Das sieht man dir an. Ich befreie dich vom heutigen Unterricht. Leg dich hin und schlaf ein wenig. Ich bring dir einen leichten Schlaftrank." Lautlos stand auf und schob Kara leicht zum Bett zurück. Er duldete keinen Widerspruch. Einige Zeit später kam er mit einer Phiole mit einer bläulichen Flüssigkeit zurück und gab sie ihr.
Kara seufzte und nahm den Trank entgegen. Sie kannte Snape gut genug um zu wissen, dass ein Widerspruch keinen Sinn hatte. Schnell trank sie die Phiole aus und legte sich dann wieder in Snapes Bett. Anscheinend war sie wirklich noch ein wenig müde und fand es sehr nett von ihm was er alles für sie tat. Sie würde ihm das sicher nicht vergessen.
Snape wartete noch, bis Kara fest schlief und machte sich dann daran die Tests weiter zu korrigieren, die er am Vortag geschrieben hatte.
Sato öffnete vorsichtig die Augen. Er lag auf der Seite. Doch immerhin war er nicht mehr gefesselt oder hatte eine Augenbinde auf. Er sah sich um. Dunkle, feuchte Wände waren um ihn herum. Anscheinend eine Art Kerker.
Serpens hatte eine Wache vor die Kerkertür gestellt. Diese meldete ihm nun, dass der Junge aufgewacht war. So betrat er den Kerker. "Also schon wach mein Sohn? Das ist ja sehr schön. Ich werde gleich dafür sorgen, dass du Frühstück bekommst. Sonst hast du immer länger geschlafen. Na ja ich muss dann." Damit ordnete er der Wache an das Frühstück zu bringen.
Kara träumte. Sie träumte von Satos Flucht. Sie wachte verwirrt auf. Es war ein Traum gewesen aber irgendwie so real. Sie sah Snape verwirrt an. Snape sah auf, als er ungewöhnliche Geräusche hörte. Er ging ins Schlafzimmer und sah, dass Kara wach war. Er schüttelte seufzend den Kopf. "Was soll ich nur mit dir machen hm?" Kara sah Snape an. "Ich habe geträumt. Ich habe geträumt das Sato fliehen konnte. Ich weiß es ist nur ein Traum aber es war so verdammt real. Es war als wäre ich bei ihm gewesen in irgendeinem Kerker. Er hat die Wache überlistet und ist dann rausgerannt. Dann bin ich aufgewacht. Ich weiß es klingt blöde aber kann es sein das dies wirklich geschehen ist?" Sie sah Snape fragend an. Snape sah Kara einen Moment lang an ehe er sich zu ihr an die Bettkante setzte. "Ja. Möglich. Aber ich bezweifle, dass Thomasan so naiv sein wird und nur eine Wache aufstellt. Sato wird kaum entkommen können." Er strich Kara durchs Haar. Ihre Mutter hatte hin und wieder auch Visionen gehabt. Konnte es sein, dass sie dieses Talent geerbt hatte?
Sato funkelte Thomasan böse an. Wie konnte er es wagen ihn 'Sohn' zu nennen. Niemand, außer Snape durfte das tun. Niemand!!! Niemals!!! Sato stellte sich hinter die Tür und wartete. Er hatte eine Idee, wie er entkommen könnte und würde es probieren. Als die Wache hereinkam und ihn nicht sah, ging sie weiter ins Zimmer hinein. Schnell schlüpfte Sato hinaus. Er rannte den dunklen Gang hinunter so schnell er konnte und versteckte sich einen Augenblick in einer kleinen Nische um die nächste Ecke um zu verschnaufen.
Sato rannte weiter. Nach einiger Zeit kam er zu einer Tür die eindeutig ins Freie führte. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt. Als er niemanden sah rannte er so schnell er konnte auf den nahe gelegenen Wald zu. Wenn er doch nur apperieren könnte. Er rannte so schnell er konnte tief in den Wald hinein. Dabei riss es sich seinen T-Shirt und seine Hose auf. Es war eisig kalt, doch er hatte keinen Pullover mehr. Sato fror, doch er rannte weiter. Irgendwann ließ er sich auf die Knie sinken und atmete tief durch. Er wollte einfach nur weg von hier. Weg von den Todessern. Er sah auf seine Hände. Seine Unterarme und Hände waren zerkratzt vom Gestrüpp, doch er spürte keinen Schmerz. Ihm war kalt. Eine leichte Schneeschicht bedeckte den Boden, doch Sato ignorierte es. Er wollte einfach nur weg. So stand er wieder auf und rannte weiter.
Es war schon dunkel, aber Sato rannte ununterbrochen weiter. Er wagte es nicht stehen zu bleiben. Er musste nun schon an die 4 Stunden gerannt sein. Am liebsten würde er sich irgendwo hinlegen und schlafen, aber das würde sein sicherer Tod sein. Er musste irgendeinen Unterschlupf finden. Immer weiter rannte er. Seine Hände und Füße spürte er kaum. Der Schnee war mehr geworden und er sank jedes Mal mehr als knöcheltief ein.
Kara wurde immer unruhiger. Als es dunkel war ging sie zu Snape. "Professor ich bin sicher es war nicht nur ein Traum. Bitte lassen sie ihn uns suchen. Ich bin mir sicher, dass ich weiß wo er ist. Ich kann aber nicht apperieren. Bitte Professor sie müssen mir glauben." Sie sah ihn flehend an. Sie musste Sato helfen. Snape sah Kara an. "Kara. Es ist dunkel. Ich bezweifle, dass wir ihn finden würden. Außerdem ist er, falls er wirklich entkommen konnte, sicher klug genug sich einen Unterschlupf zu suchen." So gerne er seinen Sohn suchen würde. Er musste doch realistisch denken. Kara war sehr ungeduldig. "Ich habe einfach ein ungutes Gefühl." Doch sie ging aus Snapes Büro. Sie ging aus dem Schloss und dort nervös auf und ab. Es machte sich Sorgen um Sato. Sie wusste er könnte sie brauchen und sie wollte ihm helfen. Ach verdammt wenn sie nur apperieren könnte. Doch sie konnte es nicht.
Sato rannte einfach. Nach einer weiteren Stunde sah er eine kleine Hütte. Er rannte zu ihr und klopfte. Dort fragte er wo er sei. Es öffnete ihm ein alter Mann, der ziemlich wütend drein sah, aber schlussendlich gab er ihm doch Auskunft. So weit war er gar nicht von Hogwarts entfernt. Er musste auf der anderen Seite des verbotenen Waldes sein, also ca. noch 40 km von Hogwarts entfernt. Sato begann wieder zu laufen. Er wollte Hogwarts noch vor Tagensanbruch erreichen.
Sato konnte nicht mehr. Er war jetzt fast 8 Stunden durchgehen gelaufen. Er war fertig. Sein Körper trug viele tiefe Wunden und seine Körpertemperatur war stark gesunken, aber er war weitergerannt. Gerannt um das Ziel zu erreichen. Gerannt um in Sicherheit zu sein. Er ging nur mehr, und das auch schon eher nur mehr schleppend. Er würde hilflos erfrieren. Endlich erreichte er den Rand des verbotenen Waldes. Vor ihm ragte Hogwarts in die Höhe doch er wusste auch, dass er nicht mehr die Kraft haben würde es zu erreichen. Er brach bewusstlos zusammen.
Kara spürte Sato einfach. Sie rannte nun auf den Wald zu. Sie fand Sato. "Oh mein Gott Sato komm schon mach nicht schlapp." Sie sah ihn flehend an und rüttelte ihn vorsichtig. "Komm zu dir Sato." Sie sah ihn flehend an. Sie fühlte sich so hilflos. Sie zog ihren Umhang aus und deckte ihn über Sato damit er gewärmt wurde. Snape folgte Kara eine Stunde später und sah gerade noch wie sie Richtung Verbotenen Wald ging. Er rannte Kara nach, als er sah wie sie sich niederkniete. Sato?? Konnte sie ihn gefunden haben? Er rannte so schnell er konnte. Schon von weitem schrie er. "Kara!!" Kara drehte sich um. Sie war froh, dass Professor Snape da war. "Professor. Sato er ist verletzt und total unterkühlt." Sie versuchte Sato irgendwie zu wärmen. "Gib nicht auf Sato du hast es doch fast geschafft. Bitte gib nicht auf." Sie sah ihn weiterhin flehend an. In ihren Augen standen Tränen.
Sofort war Snape bei ihr und hob Sato wortlos hoch. Er trug ihn im Laufschritt zurück zum Schloss. Sato brauchte so schnell wie möglich medizinische Versorgung. "Kara. Lauf und hol deinen Vater. Ich bringe Sato auf die Krankenstation." Dort angekommen kümmerte sich sofort Madam Pomfrey um ihn. Kara rannte so schnell sie konnte zu ihrem Vater. Sie erzählte ihm alles und rannte zurück. Sie kam völlig außer Atem auf der Krankenstation an. Sie sah Snape besorgt an und auch Madame Pomfrey. "Wird er wieder gesund?" fragte sie Madame Pomfrey besorgt. Sie sah Sato voller Sorge an. Es sah wirklich schlimm aus. Ihr Vater betrat die Krankenstation.
Madam Pomfrey zuckte mit der Schulter und nickte dann kurz Dumbledore zu. "So leid es mir tut. Ich weiß es nicht. Sato hatte tiefe Wunden und ist stark unterkühlt. Wir müssen die Nacht abwarten." Snape hatte sich auf einem Sessel niedergelassen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Hätte er doch nur auf Kara gehört. Hätte er Sato gesucht, hätte er ihn schon längst gefunden. Kara ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Er wird kämpfen Professor. Wenn sie bei ihm sind wird er gesund." Sie setzte sich neben ihn und lächelte ihn an. Sie sah Sato an. Sie betete dafür, dass er gesund werden würde. Sie hatte große Angst um ihn. Dumbledore sah seine Tochter an. "Ich würde gerne hier bleiben aber ich habe noch Arbeit." Damit verließ er die Station. Kara seufzte leise aber sagte nichts.
Snape wusste, dass das Albus sehr nahe ging, aber er verstand ihn. Es gab nichts, was er hier tun könnte und seine Pflichten als Direktor erledigten sich nicht von selbst. Snape schüttelte den Kopf. "Ich bin Schuld. Ich bin an all dem Schuld." Kara schüttelte den Kopf. "Nein Professor Selbstvorwürfe bringen sich nun auch nichts mehr. Außerdem sind sie nicht schuld. Es wird sicher alles in Ordnung kommen da bin ich mir sicher." Sie seufzte und sah Sato an. Sie würde Sato nicht allein lassen. Sie würde ihm beistehen denn dazu waren Freunde schließlich da.
Snape lehnte sich zurück und starrte die scheinbar leblose Gestalt seines Sohnes an. "Ich habe schon vor 12 Jahren den größten Fehler meines Lebens begangen. Das hier sind alles die Folgen davon." Er sah Kara an. Würde sie verstehen was er meinte? Welchen Fehler er meinte?
Kara sah ihn an. "Sie meinen, dass sie Sato hergegeben haben?" fragte sie Snape und sah wieder Sato an. Er würde es schaffen da war sie sich ganz sicher. "Professor ich bin sicher irgendwie bekommen wir das alles hin. Ein bisschen Vertrauen muss man in die Zukunft haben das ist alles." sagte sie leicht lächelnd.
Snape schüttelte den Kopf. "Nein. Das ich Sato hergegeben habe war auch schon eine Folge. Mein größter Fehler war, ein Todesser zu werden." Er wagte es nicht Kara anzusehen. Wie würde sie reagieren. Immerhin war sie Dumbledores Tochter. Und der wusste ja davon. Kara sah ihn einen Moment schockiert an. Doch dann wurde sie ruhiger. Ihr Vater musste davon wissen und er vertraute Snape. Er vertraute ihm sogar sie an also konnte Snape doch nicht böse sein oder? Sie sah ihn ein wenig misstrauisch an. "Sind sie immer noch einer?" fragte sie ihn vorsichtig und blieb irgendwie wachsam.
Snape senkte seinen Blick. Es schmerzte ihn, wenn er daran dachte. Dann nickte er leicht. "Alles begann, als ich ungefähr in deinem Alter war. Meine Mutter starb und mein Vater behandelte mich schlecht. Er war selbst ein Todesser gewesen. Ich kam nach Slytherin und war eigentlich sehr in mich selbst zurückgezogen. Ich hatte kaum Freunde und verlor meine Liebe an die Dunklen Künste. Nachdem ich die Schule verlassen hatte zog ich viel mit meinen wenigen Freunden durch die Gegend. Wir waren alle Slytherins und hatten natürlich dementsprechend Spaß. Eines Tages fragte mich einer der Freunde ob ich mich nicht Voldemort anschließen wollte. Ich war jung, naiv und leichtgläubig. Meine Gier nach Macht und Ehre trieb mich ins Verderben. Ich wurde ein Todesser. Zwei, drei Jahre lang galt meine ganze Liebe der Todesserei. Dann traf ich Satos Mutter. Sie war der erste Mensch, der mich so liebte wie ich war. Ich liebte sie ebenfalls. Dann kam Sato auf die Welt. Das war der glücklichste Moment in meinem Leben. Als Sato nicht einmal zwei Monate alt war, verpatzte ich einen Auftrag Voldemorts. Auroren waren aufgetaucht und die Mission war fehlgeschlagen. Voldemort beschloss mich nicht zu bestrafen. Froh kehrte ich nach Hause zurück. Doch dort fand ich Satos Mutter tot auf. Ich war wütend auf Voldemort und wütend auf mich selbst. Sato hatte überlebt und ich hätte ihm so gerne ein gutes Leben geboten. Doch ich wusste, dass ich das niemals könnte. Niemals hätte ich als Todesser einen Sohn haben könne. Sein Leben wäre in zu großer Gefahr gewesen. Deshalb gab ich ihn her. Danach verbrachte ich viel Zeit bei deinem Vater. Ich hatte eingesehen, dass Voldemort ein Heuchler ist. Ich wand mich wieder der richtigen Seite zu. Dein Vater finanzierte mir meine Ausbildung. Warum weiß ich nicht. Dann stellte er mich als Lehrer ein. Voldemort war natürlich wütend, dass ich mich von ihm abgewandt hatte und versuchte mehrmals mich zu töten. Aber wie du siehst ist ihm das nie gelungen. Vor drei Jahren kehrte ich zu ihm zurück. Seitdem arbeite ich für deinen Vater. Ich verschaffe ihm Informationen über Voldemorts Pläne. Also bin ich gewissermaßen ein Todesser auf der Seite des Ministeriums."
Kara hatte zuerst zusammen gezuckt als Snape zugab ein Todesser zu sein. Doch dann wurde sie sofort ruhig und ihr Vertrauen kehrte zurück. Sie sah Snape seinen Schmerz an. "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass sie bei uns waren. Kannten sie meine Mutter?" fragte sie ihn mit großen Augen. Ihr Vater sprach nicht über ihre Mutter und es gab keine Fotos. Kara jedoch wollte endlich einmal was über sie wissen. Wie sie war und wie sie ausgesehen hatte. Sie stand auf und ging zu Snape. "Professor ich vertraue ihnen und Sato tut es auch sonst hätte er diesen Weg nicht auf sich genommen." Sie schenkte ihm ein warmes Aufmunterndes lächeln. Sie war ihrem Vater ähnlich aber irgendwie auch wieder vollkommen anderst. Sie wusste, dass sie viel von ihrer Mutter hatte konnte sich aber nicht vorstellen wie diese so gewesen war.
Kara wachte am nächsten Tag langsam auf. Sie blinzelte und sah Snape an der ebenfalls eingeschlafen war. Sie lächelte leicht. Es war wohl sehr anstrengend für Snape gewesen. Sie richtete sich langsam auf und rieb sich noch einmal die Augen. Dann stand sie leise auf damit Snape nicht aufwachte. Ihre Wunden waren gut geheilt. Sie war ihm sehr dankbar dafür.
Snape jedoch hatte schon immer einen relativ leichten Schlaf gehabt, wenn er sich um eine Sache Sorgen machte. "Kara?" Er stütze sich auf den Ellbogen und sah sie an. Kara lächelte "Morgen Professor." sagte sie leise. "Es ist noch Zeit bis zum Unterricht. Ich konnte nur nicht mehr schlafen." meinte sie. "Wenn sie wollen können sie noch ein wenig schlafen." meinte sie. Sie sorgte sich ein wenig um ihn. Sie würde sich jetzt in die Bibliothek verziehen auch wenn sie wusste, dass sie da sicher nichts Passendes finden würde.
Snape sah Kara mit fragendem Blick an. "Komm her Kara. Du bist noch immer müde. Das sieht man dir an. Ich befreie dich vom heutigen Unterricht. Leg dich hin und schlaf ein wenig. Ich bring dir einen leichten Schlaftrank." Lautlos stand auf und schob Kara leicht zum Bett zurück. Er duldete keinen Widerspruch. Einige Zeit später kam er mit einer Phiole mit einer bläulichen Flüssigkeit zurück und gab sie ihr.
Kara seufzte und nahm den Trank entgegen. Sie kannte Snape gut genug um zu wissen, dass ein Widerspruch keinen Sinn hatte. Schnell trank sie die Phiole aus und legte sich dann wieder in Snapes Bett. Anscheinend war sie wirklich noch ein wenig müde und fand es sehr nett von ihm was er alles für sie tat. Sie würde ihm das sicher nicht vergessen.
Snape wartete noch, bis Kara fest schlief und machte sich dann daran die Tests weiter zu korrigieren, die er am Vortag geschrieben hatte.
Sato öffnete vorsichtig die Augen. Er lag auf der Seite. Doch immerhin war er nicht mehr gefesselt oder hatte eine Augenbinde auf. Er sah sich um. Dunkle, feuchte Wände waren um ihn herum. Anscheinend eine Art Kerker.
Serpens hatte eine Wache vor die Kerkertür gestellt. Diese meldete ihm nun, dass der Junge aufgewacht war. So betrat er den Kerker. "Also schon wach mein Sohn? Das ist ja sehr schön. Ich werde gleich dafür sorgen, dass du Frühstück bekommst. Sonst hast du immer länger geschlafen. Na ja ich muss dann." Damit ordnete er der Wache an das Frühstück zu bringen.
Kara träumte. Sie träumte von Satos Flucht. Sie wachte verwirrt auf. Es war ein Traum gewesen aber irgendwie so real. Sie sah Snape verwirrt an. Snape sah auf, als er ungewöhnliche Geräusche hörte. Er ging ins Schlafzimmer und sah, dass Kara wach war. Er schüttelte seufzend den Kopf. "Was soll ich nur mit dir machen hm?" Kara sah Snape an. "Ich habe geträumt. Ich habe geträumt das Sato fliehen konnte. Ich weiß es ist nur ein Traum aber es war so verdammt real. Es war als wäre ich bei ihm gewesen in irgendeinem Kerker. Er hat die Wache überlistet und ist dann rausgerannt. Dann bin ich aufgewacht. Ich weiß es klingt blöde aber kann es sein das dies wirklich geschehen ist?" Sie sah Snape fragend an. Snape sah Kara einen Moment lang an ehe er sich zu ihr an die Bettkante setzte. "Ja. Möglich. Aber ich bezweifle, dass Thomasan so naiv sein wird und nur eine Wache aufstellt. Sato wird kaum entkommen können." Er strich Kara durchs Haar. Ihre Mutter hatte hin und wieder auch Visionen gehabt. Konnte es sein, dass sie dieses Talent geerbt hatte?
Sato funkelte Thomasan böse an. Wie konnte er es wagen ihn 'Sohn' zu nennen. Niemand, außer Snape durfte das tun. Niemand!!! Niemals!!! Sato stellte sich hinter die Tür und wartete. Er hatte eine Idee, wie er entkommen könnte und würde es probieren. Als die Wache hereinkam und ihn nicht sah, ging sie weiter ins Zimmer hinein. Schnell schlüpfte Sato hinaus. Er rannte den dunklen Gang hinunter so schnell er konnte und versteckte sich einen Augenblick in einer kleinen Nische um die nächste Ecke um zu verschnaufen.
Sato rannte weiter. Nach einiger Zeit kam er zu einer Tür die eindeutig ins Freie führte. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt. Als er niemanden sah rannte er so schnell er konnte auf den nahe gelegenen Wald zu. Wenn er doch nur apperieren könnte. Er rannte so schnell er konnte tief in den Wald hinein. Dabei riss es sich seinen T-Shirt und seine Hose auf. Es war eisig kalt, doch er hatte keinen Pullover mehr. Sato fror, doch er rannte weiter. Irgendwann ließ er sich auf die Knie sinken und atmete tief durch. Er wollte einfach nur weg von hier. Weg von den Todessern. Er sah auf seine Hände. Seine Unterarme und Hände waren zerkratzt vom Gestrüpp, doch er spürte keinen Schmerz. Ihm war kalt. Eine leichte Schneeschicht bedeckte den Boden, doch Sato ignorierte es. Er wollte einfach nur weg. So stand er wieder auf und rannte weiter.
Es war schon dunkel, aber Sato rannte ununterbrochen weiter. Er wagte es nicht stehen zu bleiben. Er musste nun schon an die 4 Stunden gerannt sein. Am liebsten würde er sich irgendwo hinlegen und schlafen, aber das würde sein sicherer Tod sein. Er musste irgendeinen Unterschlupf finden. Immer weiter rannte er. Seine Hände und Füße spürte er kaum. Der Schnee war mehr geworden und er sank jedes Mal mehr als knöcheltief ein.
Kara wurde immer unruhiger. Als es dunkel war ging sie zu Snape. "Professor ich bin sicher es war nicht nur ein Traum. Bitte lassen sie ihn uns suchen. Ich bin mir sicher, dass ich weiß wo er ist. Ich kann aber nicht apperieren. Bitte Professor sie müssen mir glauben." Sie sah ihn flehend an. Sie musste Sato helfen. Snape sah Kara an. "Kara. Es ist dunkel. Ich bezweifle, dass wir ihn finden würden. Außerdem ist er, falls er wirklich entkommen konnte, sicher klug genug sich einen Unterschlupf zu suchen." So gerne er seinen Sohn suchen würde. Er musste doch realistisch denken. Kara war sehr ungeduldig. "Ich habe einfach ein ungutes Gefühl." Doch sie ging aus Snapes Büro. Sie ging aus dem Schloss und dort nervös auf und ab. Es machte sich Sorgen um Sato. Sie wusste er könnte sie brauchen und sie wollte ihm helfen. Ach verdammt wenn sie nur apperieren könnte. Doch sie konnte es nicht.
Sato rannte einfach. Nach einer weiteren Stunde sah er eine kleine Hütte. Er rannte zu ihr und klopfte. Dort fragte er wo er sei. Es öffnete ihm ein alter Mann, der ziemlich wütend drein sah, aber schlussendlich gab er ihm doch Auskunft. So weit war er gar nicht von Hogwarts entfernt. Er musste auf der anderen Seite des verbotenen Waldes sein, also ca. noch 40 km von Hogwarts entfernt. Sato begann wieder zu laufen. Er wollte Hogwarts noch vor Tagensanbruch erreichen.
Sato konnte nicht mehr. Er war jetzt fast 8 Stunden durchgehen gelaufen. Er war fertig. Sein Körper trug viele tiefe Wunden und seine Körpertemperatur war stark gesunken, aber er war weitergerannt. Gerannt um das Ziel zu erreichen. Gerannt um in Sicherheit zu sein. Er ging nur mehr, und das auch schon eher nur mehr schleppend. Er würde hilflos erfrieren. Endlich erreichte er den Rand des verbotenen Waldes. Vor ihm ragte Hogwarts in die Höhe doch er wusste auch, dass er nicht mehr die Kraft haben würde es zu erreichen. Er brach bewusstlos zusammen.
Kara spürte Sato einfach. Sie rannte nun auf den Wald zu. Sie fand Sato. "Oh mein Gott Sato komm schon mach nicht schlapp." Sie sah ihn flehend an und rüttelte ihn vorsichtig. "Komm zu dir Sato." Sie sah ihn flehend an. Sie fühlte sich so hilflos. Sie zog ihren Umhang aus und deckte ihn über Sato damit er gewärmt wurde. Snape folgte Kara eine Stunde später und sah gerade noch wie sie Richtung Verbotenen Wald ging. Er rannte Kara nach, als er sah wie sie sich niederkniete. Sato?? Konnte sie ihn gefunden haben? Er rannte so schnell er konnte. Schon von weitem schrie er. "Kara!!" Kara drehte sich um. Sie war froh, dass Professor Snape da war. "Professor. Sato er ist verletzt und total unterkühlt." Sie versuchte Sato irgendwie zu wärmen. "Gib nicht auf Sato du hast es doch fast geschafft. Bitte gib nicht auf." Sie sah ihn weiterhin flehend an. In ihren Augen standen Tränen.
Sofort war Snape bei ihr und hob Sato wortlos hoch. Er trug ihn im Laufschritt zurück zum Schloss. Sato brauchte so schnell wie möglich medizinische Versorgung. "Kara. Lauf und hol deinen Vater. Ich bringe Sato auf die Krankenstation." Dort angekommen kümmerte sich sofort Madam Pomfrey um ihn. Kara rannte so schnell sie konnte zu ihrem Vater. Sie erzählte ihm alles und rannte zurück. Sie kam völlig außer Atem auf der Krankenstation an. Sie sah Snape besorgt an und auch Madame Pomfrey. "Wird er wieder gesund?" fragte sie Madame Pomfrey besorgt. Sie sah Sato voller Sorge an. Es sah wirklich schlimm aus. Ihr Vater betrat die Krankenstation.
Madam Pomfrey zuckte mit der Schulter und nickte dann kurz Dumbledore zu. "So leid es mir tut. Ich weiß es nicht. Sato hatte tiefe Wunden und ist stark unterkühlt. Wir müssen die Nacht abwarten." Snape hatte sich auf einem Sessel niedergelassen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Hätte er doch nur auf Kara gehört. Hätte er Sato gesucht, hätte er ihn schon längst gefunden. Kara ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Er wird kämpfen Professor. Wenn sie bei ihm sind wird er gesund." Sie setzte sich neben ihn und lächelte ihn an. Sie sah Sato an. Sie betete dafür, dass er gesund werden würde. Sie hatte große Angst um ihn. Dumbledore sah seine Tochter an. "Ich würde gerne hier bleiben aber ich habe noch Arbeit." Damit verließ er die Station. Kara seufzte leise aber sagte nichts.
Snape wusste, dass das Albus sehr nahe ging, aber er verstand ihn. Es gab nichts, was er hier tun könnte und seine Pflichten als Direktor erledigten sich nicht von selbst. Snape schüttelte den Kopf. "Ich bin Schuld. Ich bin an all dem Schuld." Kara schüttelte den Kopf. "Nein Professor Selbstvorwürfe bringen sich nun auch nichts mehr. Außerdem sind sie nicht schuld. Es wird sicher alles in Ordnung kommen da bin ich mir sicher." Sie seufzte und sah Sato an. Sie würde Sato nicht allein lassen. Sie würde ihm beistehen denn dazu waren Freunde schließlich da.
Snape lehnte sich zurück und starrte die scheinbar leblose Gestalt seines Sohnes an. "Ich habe schon vor 12 Jahren den größten Fehler meines Lebens begangen. Das hier sind alles die Folgen davon." Er sah Kara an. Würde sie verstehen was er meinte? Welchen Fehler er meinte?
Kara sah ihn an. "Sie meinen, dass sie Sato hergegeben haben?" fragte sie Snape und sah wieder Sato an. Er würde es schaffen da war sie sich ganz sicher. "Professor ich bin sicher irgendwie bekommen wir das alles hin. Ein bisschen Vertrauen muss man in die Zukunft haben das ist alles." sagte sie leicht lächelnd.
Snape schüttelte den Kopf. "Nein. Das ich Sato hergegeben habe war auch schon eine Folge. Mein größter Fehler war, ein Todesser zu werden." Er wagte es nicht Kara anzusehen. Wie würde sie reagieren. Immerhin war sie Dumbledores Tochter. Und der wusste ja davon. Kara sah ihn einen Moment schockiert an. Doch dann wurde sie ruhiger. Ihr Vater musste davon wissen und er vertraute Snape. Er vertraute ihm sogar sie an also konnte Snape doch nicht böse sein oder? Sie sah ihn ein wenig misstrauisch an. "Sind sie immer noch einer?" fragte sie ihn vorsichtig und blieb irgendwie wachsam.
Snape senkte seinen Blick. Es schmerzte ihn, wenn er daran dachte. Dann nickte er leicht. "Alles begann, als ich ungefähr in deinem Alter war. Meine Mutter starb und mein Vater behandelte mich schlecht. Er war selbst ein Todesser gewesen. Ich kam nach Slytherin und war eigentlich sehr in mich selbst zurückgezogen. Ich hatte kaum Freunde und verlor meine Liebe an die Dunklen Künste. Nachdem ich die Schule verlassen hatte zog ich viel mit meinen wenigen Freunden durch die Gegend. Wir waren alle Slytherins und hatten natürlich dementsprechend Spaß. Eines Tages fragte mich einer der Freunde ob ich mich nicht Voldemort anschließen wollte. Ich war jung, naiv und leichtgläubig. Meine Gier nach Macht und Ehre trieb mich ins Verderben. Ich wurde ein Todesser. Zwei, drei Jahre lang galt meine ganze Liebe der Todesserei. Dann traf ich Satos Mutter. Sie war der erste Mensch, der mich so liebte wie ich war. Ich liebte sie ebenfalls. Dann kam Sato auf die Welt. Das war der glücklichste Moment in meinem Leben. Als Sato nicht einmal zwei Monate alt war, verpatzte ich einen Auftrag Voldemorts. Auroren waren aufgetaucht und die Mission war fehlgeschlagen. Voldemort beschloss mich nicht zu bestrafen. Froh kehrte ich nach Hause zurück. Doch dort fand ich Satos Mutter tot auf. Ich war wütend auf Voldemort und wütend auf mich selbst. Sato hatte überlebt und ich hätte ihm so gerne ein gutes Leben geboten. Doch ich wusste, dass ich das niemals könnte. Niemals hätte ich als Todesser einen Sohn haben könne. Sein Leben wäre in zu großer Gefahr gewesen. Deshalb gab ich ihn her. Danach verbrachte ich viel Zeit bei deinem Vater. Ich hatte eingesehen, dass Voldemort ein Heuchler ist. Ich wand mich wieder der richtigen Seite zu. Dein Vater finanzierte mir meine Ausbildung. Warum weiß ich nicht. Dann stellte er mich als Lehrer ein. Voldemort war natürlich wütend, dass ich mich von ihm abgewandt hatte und versuchte mehrmals mich zu töten. Aber wie du siehst ist ihm das nie gelungen. Vor drei Jahren kehrte ich zu ihm zurück. Seitdem arbeite ich für deinen Vater. Ich verschaffe ihm Informationen über Voldemorts Pläne. Also bin ich gewissermaßen ein Todesser auf der Seite des Ministeriums."
Kara hatte zuerst zusammen gezuckt als Snape zugab ein Todesser zu sein. Doch dann wurde sie sofort ruhig und ihr Vertrauen kehrte zurück. Sie sah Snape seinen Schmerz an. "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass sie bei uns waren. Kannten sie meine Mutter?" fragte sie ihn mit großen Augen. Ihr Vater sprach nicht über ihre Mutter und es gab keine Fotos. Kara jedoch wollte endlich einmal was über sie wissen. Wie sie war und wie sie ausgesehen hatte. Sie stand auf und ging zu Snape. "Professor ich vertraue ihnen und Sato tut es auch sonst hätte er diesen Weg nicht auf sich genommen." Sie schenkte ihm ein warmes Aufmunterndes lächeln. Sie war ihrem Vater ähnlich aber irgendwie auch wieder vollkommen anderst. Sie wusste, dass sie viel von ihrer Mutter hatte konnte sich aber nicht vorstellen wie diese so gewesen war.
