Und im Eiltempo geht es auch schon weiter...
**linthal**: Ja, meine Muse sitzt noch immer hier neben mir und flüstert mir kleine Fieslichkeiten von Legolas ins Ohr... doch das wird bald ein Ende haben, wie ihr gleich seht...
**Lady-of-Gondor**: Jaja, es ist mir immer eine Ehre, Dir um 6:10 Uhr (yack!!) den Start für den Tag zu geben!
Doch nun zu einer Dame, die wir alle nun schon lange mal persönlich kennenlernen wollten... eine Dame namens...
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Molari
Sie hatte sich fest vorgenommen, Thranduil kein zweites Mal Gelegenheit zu geben, sie bloßzustellen. Diesmal würde sie Haltung bewahren, auch wenn er sie noch so sehr beleidigen sollte. Sie hatte jetzt ein Ziel.
Entschlossen schritt sie neben den anderen in die große Halle auf die gedeckte Tafel zu. Der König, Legolas und einige Bedienstete warteten schon, und sie war gespannt, was dieser Abend bringen würde. Arwen hatte gesagt, daß Legolas ein Festmahl für seine Freunde gab, doch ihnen allen war gleich klargewesen, daß es wohl eher der Moment sein würde, an dem die Motive der dunklen Macht sich endlich offenbarten.
Taina war froh, daß Arwen und Aragorn ihre Differenzen beigelegt hatten, denn obwohl sie nie verstanden hatte, was zwischen ihnen gewesen war, hatte sie die Veränderung in Aragorn wohl bemerkt. Er brauchte Arwen genauso sehr, wie sie selbst Legolas brauchte. Er brauchte ihre Unterstützung und das Wissen, daß sie hinter ihm stand, auch wenn sie in Wirklichkeit Meilen entfernt war. Und das war scheinbar in den letzten Tagen durch irgendetwas erschüttert worden.
Sie sah zu ihm, während die Diener ihnen ihre Plätze zuwiesen. Aragorn saß dem König gegenüber an der langen Seite des Tisches. Neben ihm Arwen und auf seiner anderen Seite die beiden Hobbits. Taina wurde neben Arwen gesetzt, schräg gegenüber von Legolas. Die restlichen Männer saßen weiter am Rand der Tafel.
Taina zwang sich, ihren Blick nur auf Thranduil und ihre eigenen Leute zu richten und den Augenkontakt mit Legolas zu vermeiden. Es fiel ihr nicht leicht, doch die Tatsache, daß ihr der Elb keinerlei Aufmerksamkeit entgegenbrachte, bestätigte sie darin, daß er sie als unwichtig an diesem Tisch empfand. Sicher, für sie hatte er ja keine Pläne', erinnerte sie sich bitter. Vielleicht war das jedoch ihr Vorteil. Er, oder wer auch immer ihn im Moment lenkte, unterschätzte möglicherweise die Kraft ihrer Liebe. Und das war ihre einzige Hoffnung.
Nachdem Thranduil seine Gäste ausgiebig gemustert hatte, stand er auf und erhob sein Glas. Meine lieben Freunde, begann er, nach einer langen Zeit der Reise ist mein Sohn wieder in seine Heimat zurückgekehrt und erfüllt mein Herz mit Freude, aber auch mit Sorge. Er sah zu Aragorn. Laßt uns jedoch zunächst nicht über die Gerüchte reden, die seit eurer Ankunft hier kursieren, sondern laßt uns erst speisen und singen.
Auch Aragorn erhob nun sein Glas und deutete eine leichte Verbeugung an. Ich danke Euch, Thranduil, für diese Geste der Freundschaft. Möge der Kontakt zwischen unseren Völkern noch lange in Freundschaft bestehen.
Laßt uns anfangen.
Während des Essens drehten sich die Gespräche hauptsächlich um die Ereignisse des Ringkrieges und die Neuordnung von Gondor seit Aragorn zum König gekrönt worden war. Auch in Mirkwood hatte es Veränderungen gegeben, und Aragorn und Thranduil tauschten ihre Erfahrungen mit den verbleibenden Heerschaften der Orks und Goblins aus.
Taina war die meiste Zeit über ruhig und beobachtete die anderen, wobei ihr auffiel, daß auch Legolas sich nicht groß an den Gesprächen beteiligte. Er saß nur da, aß, lauschte dem Gesang und wartete scheinbar auf einen bestimmten Augenblick.
Der war gekommen, als Thranduil nach einer Weile das Glas erneut erhob und durch ein Räuspern die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
Und nun, verkündete er, wollen wir darüber sprechen, was euch hierher geführt hat. Er sah zu Aragorn. Ihr spracht von einer Bedrohung.
Aragorn nickte. Er wechselte kurze Blicke mit Arwen, die sichtlich angespannt war, dann sah er zu Thranduil.
Auch Legolas sah plötzlich zu Arwen und seine stoische Ruhe schien für einen Augenblick zu weichen, doch die Elbin wich seinem Blick aus.
Sauron mag besiegt sein. begann Aragorn bedächtig. Und doch gibt es andere dunkle Kräfte, die schon seit langem auf ihre Gelegenheit warten. Er machte eine Pause und ließ seinen Blick durch die Runde wandern. Dann blieb er an Legolas haften. Eine dieser Kräfte hat sich jetzt erhoben.
Taina spürte die Spannung im Raum, als die Blicke der beiden aufeinandertrafen. Sie glaubte, für einen winzigen Moment ein teuflischen Aufblitzen in den Augen des Elben gesehen zu haben, doch sein Gesicht blieb unverändert. Er betrachtete Aragorn abwartend, jederzeit zu einer Entgegnung bereit.
Und welche Kraft soll das sein? fragte Thranduil unterdessen.
Aragorn drehte ihm den Kopf zu, ohne seine Augen jedoch von Legolas zu nehmen. Das solltet Ihr Euren Sohn fragen.
Ach ja, richtig, verbesserte sich der König ironisch. Er ist ja besessen!
Auf dem Gesicht von Legolas breitete sich ein siegessicheres Grinsen aus, denn offenbar hatte er seinen Vater auch auf diesen Schachzug von Aragorn vorbereitet.
Doch Aragorn ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Er schien damit gerechnet zu haben.
sagte er ernst. Und wie ich sehe, hat er seine Trümpfe bereits ausgespielt.
Thranduil warf ihm einen fragenden Blick zu.
Nun, ich nehme an, er hat Euch mehr als einmal daran erinnert, daß die Zeit der Elben hier vorüber ist. Hat er Euch nicht schon gedrängt, Mittelerde zu verlassen, wie es sein Ziel ist? Er wandte den Blick nun doch von Legolas ab und ließ seine grauen Augen auf Thranduil ruhen. Habt Ihr Euch nicht gefragt, warum er es plötzlich so eilig hat? Er war über ein Jahr weg und plötzlich taucht er auf und drängt Euch zur Abreise.
Für einen kurzen Augenblick zögerte der Elbenkönig, dann sagte er, Natürlich habe ich mich das gefragt. Doch die Antwort liegt auf der Hand: Er hat recht. Unsere Zeit hier ist vorüber. Er sah zu Legolas. Das heißt jedoch nicht, daß ich auf ihn höre und tatsächlich gehe. Denn ich treffe meine Entscheidungen noch immer selbst.
Taina sah zu Aragorn, und sie wunderte sich, wo er noch immer die Zuversicht hernahm, Thranduil von den Absichten von Legolas überzeugen zu können. Für sie war es eindeutig, daß der König keinen Zweifel an der Person seines Sohnes hegte. Und auch Legolas war sich seiner Sache sehr sicher. Er schien nur darauf zu warten, daß sich Aragorn in seinen unglaublich klingenden Erklärungen verstrickte.
sagte Aragorn plötzlich und wandte sich wieder dem Elben zu, wie wär's, wenn du deinem Vater erzählst, warum wir ursprünglich zu ihm aufgebrochen sind? Was war der eigentliche Grund für unsere Reise hierher?
Taina sah ihn an, überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel. Und auch Legolas starrte ihn perplex an. Sein Blick sprang von Aragorn zu den anderen Personen der Gruppe, fieberhaft nach der Antwort auf die Frage suchend. Doch er fand keine.
Du weißt es nicht, ist es nicht so? bohrte Aragorn. Du kannst dich an nichts erinnern, was vor den Grenzen zu Mirkwood geschehen ist. Denn alles, was du weißt ist, was Sie' dir einflüstert.
Was soll das? drängte Thranduil ungehalten. Wovon sprecht Ihr?
Ich will Euch beweisen, daß er nicht er selbst ist.
Hör nicht auf ihn, Vater. sagte Legolas schroff, während er seine Fassung langsam wiederfand. Er will nur davon ablenken, daß er als König versagt hat.
Aragorn sah ihn ungläubig an.
Du hast richtig gehört, Aragorn. Wenn du wüßtest, daß in diesem Moment in Minas Tirith eine Revolte gegen dich startet, könntest du es nicht mehr leugnen. Er sah die Wirkung seiner Worte und fuhr fort. Deine eigenen Leute vertrauen dir nicht länger. Wenn du zurückkommst, wirst du vielleicht nicht einmal mehr ihr König sein! Sein Gesicht verfinsterte sich. Du hättest dich um Gondor kümmern sollen und nicht um die Angelegenheiten der Elben, die noch nie die deinen waren!
Legolas! Zügle deine Zunge!
Die Antwort des jungen Elben war ein todbringender Blick in Richtung seines Vaters, doch er riß sich sofort wieder zusammen und lehnte sich gegen die Stuhllehne.
Woher weißt du das? zischte Aragorn, und zu Thranduil gewand sagte er, Woher kann er das wissen, wenn nicht durch eine Macht, die in der Lage ist, hier und in Gondor gleichzeitig zu sein?
Thranduil sah ihn nachdenklich an, dann nickte er. Möglicherweise weiß er es gar nicht. Mein Sohn war schon immer sehr... impulsiv, wenn er seine Ideen durchbringen wollte. Er warf Legolas einen strafenden Blick zu, dann griff er nach seinem Glas und leerte es in einem Zug. Und jetzt genug von dem Gerede von Besitzergreifung! Legolas ist genau so, wie er immer war. Glaubt ihr nicht, ich als sein Vater würde es merken, wenn er einer dunklen Macht unterläge?
Die Worte Thranduil's ließen bei Taina alle Hoffnung schwinden und sie wußte ohne hinzusehen, daß Legolas sich in seinem Erfolg sonnte. Genau so hatte er diesen Abend geplant. Aragorn sollte sich lächerlich machen und er konnte das Gespräch nutzen, um weitere Zwitracht zwischen den Menschen und den Elben zu sähen. Doch er hatte nicht mit Arwen gerechnet, die plötzlich aufstand und entschlossen auf ihn hinabstarrte.
Ihr irrt Euch, Thranduil. sagte sie mit fester Stimme. Was aussieht wie Euer Sohn ist Molari, Dienerin Melkors! Mir hat sie sich bereits offenbart, und wenn Ihr sie nicht aufhaltet, wird sie uns alle vernichten.
Thranduil sah verwundert zu Legolas, dessen Blick starr auf Arwen gerichtet war. Ohne jegliche Vorwarnung hob Legolas seine Hand und stieß sie ohne sie zu berühren mit einer kurzen Bewegung nach hinten.
Ich habe dich gewarnt, Undómiel. zischte er kalt und beobachtete zufrieden, wie sie mitsamt Stuhl nach hinten umfiel.
Thranduil's Stimme klang wie ein Donnern. Doch der blonde Elb achtete nicht auf ihn. Blitzschnell sprang er auf und war mit wenigen Schritten am Ende der Halle. Dort drehte er sich noch einmal um und hob die Hände. Ihr könnt mich nicht aufhalten! Dafür werdet ihr sterben! Ihr alle!
Taina wußte, daß das ihr Ende war, doch ehe er ein weiteres Mal seine Macht demonstrieren konnte, hatte Thranduil seinen Stab ergriffen und einen elbischen Zauber ausgerufen, der in der Mitte der Halle auf den von Legolas traf und mit seinem in einem lauten Knall verpuffte.
Ergreift ihn! rief der König den Wachen zu, und ehe er sich von dem Schreck seines Mißerfolges erholt hatte, war Legolas von drei Elben überwältigt und gefesselt worden. Und so sehr er sich auch wehrte, die Elben hatten ihn sicher im Griff und zerrten ihn nun zurück zu Thranduil.
rief Thranduil erbost, als er vor ihm auf die Knie gedrückt wurde. Du wagst es, dich in Mittelerde zu zeigen! Bei den Valar, du hättest mit Melkor zusammen untergehen sollen! Er starrte haßerfüllt auf seinen Sohn. Dafür, was du Legolas angetan hast, wirst du büßen!
Du wirst büßen. zischte Legolas verachtend. Denn gegen mich kannst du nichts ausrichten. Alles, was du versuchen wirst, wird sich gegen ihn richten. Ein irres Lachen entwich seiner Kehle, und selbst ein Schlag mit der Hand in das Gesicht seines Sohnes brachte ihn nicht zum Verstummen.
Siehst du, lachte Legolas, du kannst nichts tun!
Bringt ihn weg! befahl er den Wachen. Sperrt ihn ein.
fragte die eine Wache unsicher. Doch nicht in den...-
Thranduil sah ein letztes Mal voller Verachtung zu Legolas, dann wendete er sich ab. Sperrt ihn in den Kerker!
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wuaaaaahhhhh... der arme Legolas.... *schluchz* Das hat er nicht verdient... oder doch? *g*
