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So, heute gibt's mal eine kleine Umfrage:
Wie hättet ihr es für die Fortsetzung lieber: schneller hintereinander kürzere Kapitel, oder längere Kapitel in längerem Abstand? Bitte eine kurze Rückmeldung.... *bettel, fleh* (seht ihr, ich will zum Schluß noch meine Review-Statistik in die Höhe treiben...) *vg*
**Shelley**: Also das mit dem "Jäger und Mörder" klärt sich noch auf. Es ist so ein Gedanke, der mir andauernd im Kopf rumschwirrt... was hält Thranduil davon, daß sich Legolas für sein Dasein als Krieger entschieden hat? Da gibt es eine gute Story drüber auf englisch... "I, an assassin", schau da mal rein, hat wirklich gute Ansätze! (Und hat mich inspiriert) Dieses Thema wird aber voraussichtlich bei mir noch öfter auftauchen... später.
**linthal**: Ja, also mit dem zu kurz sein... hmmm, meinst du die Kapitellänge (s.o.) oder hätte ich mich etwas ausschweifender ausdrücken sollen? Ich hab da nämlich so meine Probleme. Ich bewundere ja Leute wie Stoffpferd oder ManuKu und Salara, die so wunderschöne ausführlich Szenen beschreiben können. Doch ich selbst bin durch meine doch eher rationale Sichtweise der Dinge immer recht knapp, auch wenn ich mir alle Mühe gebe, mich länger an Details aufzuhalten. Naja, ich arbeite daran. Es kann nur besser werden! *grins*
So, nun aber weiter im Text:
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Aufbruch
Aragorn riß die Tür auf und stürmte in das Zimmer.
Das Gerücht von Legolas' Erwachen hatte sich wie ein Lauffeuer im Palast verbreitet, und er mußte sich nun selbst davon überzeugen, daß sein Freund wohlauf war.
Und tatsächlich - kaum hatte er das Zimmer betreten, sah er ihn. Der Elb saß an die Wand gelehnt in seinem Bett, gestützt von mehreren Kissen, mit einem sehr zufriedenen Lächeln auf seinem noch blassen Gesicht.
erwiederte er grinsend.
Du bist....- Du warst....- Aragorn suchte nach Worten. Was fällt dir ein? sagte er schließlich. Was besaß dieser Elb doch für eine Dreistigkeit - den ganzen Palast in Trauerstimmung versetzen, und dann das?! Er schüttelte fassungslos den Kopf.
sagte Legolas trocken. Ich dachte nur, daß es vielleicht noch nicht meine Zeit ist, euch zu verlassen.
Aragorn spürte, wie seine gesamte Anspannung schlagartig von ihm abfiel und sein Körper leicht in sich zusammensackte. Ich verzeihe dir. sagte er kraftlos. Aber tu das nie wieder!
Legolas grinste über's ganze Gesicht und deutete seinem Freund, näher zu kommen.
Ich habe eine Menge Fragen an dich. sagte der Elb, nachdem sich Aragorn auf dem Stuhl neben dem Bett niedergelassen hatte.
Du hast Fragen an mich? wiederholte Aragorn ungläubig. Und was ist mit meinen Fragen an dich? Er sah ihn an. Hat es Spaß gemacht, mir einen Dolch an die Kehle zu halten? Oder Arwen zu küssen? Weißt du überhaupt, was du alles getan hast?
Legolas nickte. Ich weiß manches, und es tut mir leid. Sein Blick wanderte zum Fenster. Ich kann nicht ändern, was ich getan habe, doch ich weiß, wie sehr ich euch verletzt habe. Euch alle. Seine Augen richteten sich wieder auf Aragorn. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, mein Freund.
Aragorn lächelte. Sicher konnte er ihm verzeihen. Ihm hätte er alles verziehen.
Aber es war schön, Arwen zu küssen. - Naja, fast alles.
Aragorn warf ihm einen strafenden Blick zu, dann richtete er sein Augenmerk auf den grünen Stein, den Legolas noch immer in der Hand hielt.
Ich hätte nicht gedacht, daß er noch so eine große Rolle spielen würde. sagte er nachdenklich.
Ich weiß. erwiederte Legolas. Ich auch nicht. Er drehte den Stein in seiner Hand hin und her, und schloss sie schließlich um ihn. Arwen hat es gewußt. sagte er bestimmt.
Aragorn nickte. Ja, Arwen hatte vieles von dem gewußt, was eingetreten war. Und das hatte ihm einmal mehr gezeigt, daß sie über Fähigkeiten verfügte, denen er nichts entgegensetzen konnte. Er fühlte sich manchmal klein, machtlos und unwichtig neben ihr, auch wenn er es ihr nie zeigen würde. Aber sie war eine Elbin, eine mächtige noch dazu. Und er war nur ein.... König.
begann er, nicht nur um sich selbst von seinen Gedanken abzubringen, was hat Molari gemeint, als sie sagte, in Minas Tirith gäbe es eine Revolte?
Ich weiß es nicht. sagte Legolas stirnrunzelnd. Doch ich kann mir nicht vorstellen, daß sie bluffte. Dazu hat sie die Angelegenheit zu groß angelegt. Wir sind nur ein kleiner Teil ihres Plans. Er sah seinen Freund eindringlich an. Wir sollten schnell zurückkehren, Aragorn.
Aragorn warf ihm einen skeptischen Blick zu.
Ja, wir. Mir geht es schon viel besser, und unsere Mission hier haben wir bald erfüllt.
Ja schon... ich dachte nur, du wolltest vielleicht noch ein wenig hierbleiben. Er sah Legolas fragend an, doch der Elb ließ ihn nicht an seinen Gedanken teilhaben.
sagte er nur, es ist alles geklärt. Wir können bald aufbrechen.
***
Legolas.
Sie sah, wie er langsam seine Augen öffnete. Er sah sie an, und er sprach zu ihr, und dann übermannten sie die Tränen. Sie weinte jämmerlich und je mehr sie sich zu beherrschen suchte, desto lauter wurde ihr Schluchzen. Dann, als sie ihn endlich wieder ansah, lächelte er. Ein glücklicher Ausdruck in seinen wunderschönen hellblauen Augen. Er lebte und er würde wieder völlig gesund werden. Alles war wieder gut, ihr Leben perfekt. Doch dann - ein teuflisches Aufblitzen, ein verächtlicher Blick, eine kalte Hand um ihre Kehle... Auch mit dir bin ich noch nicht fertig...
Schweißgebadet wachte Taina auf.
Es dauerte einige Zeit, bis sie wußte, wo sie war. Sie war in dem Gemeinschaftsraum, in den die Wache sie nach ihrer Ankunft geführt hatte. Pippin hatte sie dorthin gebracht, nachdem sie vor Müdigkeit fast zusammengebrochen war. Nachdem der Barai Legolas ins Leben zurückgeholt hatte.
Sie sah sich um. Merry und Pippin schliefen, Arwen und Aragorn waren nirgens zu sehen. Alles war ruhig. Kein Wunder, es war mitten in der Nacht.
Legolas! Schlagartig war sie wach. Sie mußte zu ihm; sie mußte sehen, wie es ihm ging. Ob es wirklich nur ein Albtraum gewesen war.
Hastig stand sie auf und eilte die Gänge entlang zu seinem Gemach. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Drinnen war es dunkel, bis auf das sanfte Licht zweier Kerzen. Sie wartete, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, dann trat sie leise ein und sah sich um. Legolas lag im Bett und schien zu schlafen. Sie lächelte, dann ging sie langsam zu ihm und stellte sich neben das Bett.
Minutenlang sah sie ihn einfach nur an, beobachtete jede seiner Bewegungen, prägte sich jedes Detail seiner Erscheinung ein. Plötzlich erinnerte sie sich an das erste Mal, als sie ihn gesehen hatte. Er hatte genauso dagelegen, reglos, und auch damals hatte sein Leben an einem seidenen Faden gehangen. Sie hatte ihn als ihren Feind angesehen, und doch hatte sein Anblick vom ersten Moment an ihr Herz berührt. Etwas Reineres, Anmutigeres hatte sie nie gesehen, und sie war sicher, daß sie auch nie etwas vergleichbares würde finden können.
Erneut lächelt sie. Sie hatte ihn gefunden, und sie würde ihn nie wieder loslassen. Er war alles, was sie je brauchen würde, mit seiner Liebe war alles möglich.
Langsam hob sie ihre Hand und berührte eine blonde Haarsträhne, die auf dem Kopfkissen lag. Sie nahm sie zwischen ihre Fingerspitzen und betrachtete gedankenverloren den Gold schimmernden Glanz, während sie sie hin und herbewegte. Sie hatten es geschafft - Molari hatte keine Gewalt mehr über ihn. Und doch hatte ihr Traum ihr verdeutlicht, daß es vielleicht noch nicht zu Ende war. Daß vielleicht noch irgendwo etwas Böses in ihm schlummern könnte.
Sie strich zärtlich über seine Wange. Ganz leicht, um ihn nicht zu wecken, um ihm noch ein wenig Schlaf zu gönnen. Doch kaum hatte sie ihn berührt, schlug er die Augen auf und sah sie an.
Es war nur ein Flüstern.
Sie strich erneut über seine blasse Haut, ohne ihren Blick von seinen Augen zu wenden. Wie geht es dir?
Sein Lächeln war Antwort genug.
Er hob nun seinerseits die Hand und streichelte sanft über ihr Haar. Eine wohlige Gänsehaut begann sich sofort über ihren Nacken auszubreiten und Taina schloß mit einem leisen Seufzer die Augen. Sie spürte, wie er ganz behutsam ihren Kopf umfaßte, und als er sie langsam zu sich heranzog, beugte sie sich über ihn und stützte sich mit den Armen neben ihm ab. Sie sah ihn jetzt wieder an, sah den verklärten Blick in seinen Augen, der sie fesselte und ihr ein weiteres Mal das Gefühl gab, nirgendwo sicherer zu sein als in seinen Armen. Seine Mundwinkel umspielte ein verliebtes Lächeln, während er sich langsam vorbeugte und seine Lippen mit einer samtweichen Berührung auf ihre Lippen drückte. Sie spürte ihren Herzschlag an ihrem Hals, als er die Lippen wieder von ihr nahm, nur um sie kurz darauf erneut zu finden. Alles in ihr sehnte sich nach ihm, schrie nach ihm, und als sie seine Zunge auf ihrer Oberlippe spürte, schloß sie die Augen und vertiefte seinen Kuß, bis sie nach einer Weile nach Luft rang.
Ich liebe dich. hauchte sie, als sie ihn wieder ansah.
Er strich ihr eine Haarsträhne über ihre Schulter und sah sie mit leuchtenden Augen an. Ich liebe dich auch.
Sie ließ sich neben ihn auf das Bett sinken und legte ihren Kopf auf seine Brust. Die Geschwindigkeit seines Herzschlages verdeutlichte ihr, wie sehr dieser Kuß auch ihn in Erregung versetzt hatte.
Ich möchte mich nie mehr von hier fortbewegen. sagte sie leise und ließ ihre Fingerspitzen über seinen Bauch laufen. Und sofort fühlte sie, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten.
Das solltest du aber. raunte er verführerisch, Denn wenn du hier so auf mir liegenbleibst, muß ich mein Vorhaben für den Rest der Nacht leider aufgeben.
Den Rest des Nacht?! Sie starrte ihn gespielt entsetzt an, und seine Antwort darauf ging in ihrem Kuß unter.
***
Pippin starrte seinen Freund ungläubig an. Wir wollen schon wieder zurück? Wir sind doch gerade erst angekommen!
Merry nickte. Ich weiß. Aber Aragorn meint, daß er in Minas Tirith gebraucht wird.
Er wird da doch immer gebraucht. grummelte Pippin. Dann hätte er doch gleich zuhause bleiben können.
Merry warf ihm einen nachsichtigen Blick zu, dann legte er seinem Freund die Hand auf die Schulter und lächelte. Sieh es doch mal so, Pip. Je eher wir hier wieder verschwinden, desto schneller sind wir wieder zu Hause und müssen uns nicht mehr mit besessenen Elben herumplagen.
Du hast recht! Auf Pippin's Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Aber wenn wir wieder durch den ganzen Wald von Mirkwood reiten, haben wir doch dasselbe Problem wieder. Oder?
Merry schüttelte den Kopf. Nein, Thranduil hat gesagt, er gibt uns etwas mit, was die Mücken abhalten wird. Und außerdem meint er, daß Molari es nicht ein zweites Mal versuchen wird. Jedenfalls nicht bei uns. Schließlich ist ihr Plan ja gescheitert. Er wird Mittelerde nicht verlassen.
Pippin wußte nicht recht, ob er das glauben konnte, doch der Gedanke an eine ruhige Heimreise überzeugte ihn schließlich. Und was ist mit Legolas? Kommt der mit?
Ja, tut er. Und mit ihm noch eine ganze Menge Waldelben. Schließlich sind wir ja deshalb hergekommen.
Pippin sah Merry irritiert an. Woher weißt du denn das alles?
Im Gegensatz zu dir, mein Freund, grinste er, habe ich meine Nacht mit Schlafen verbracht und war dementsprechend früher wach. Und wenn man dann so im Palast umherschleicht, hört man einige Gespräche zufällig mit.
Du hast gelauscht? Pippin konnte es nicht fassen.
Natürlich nicht! verteidigte sich Merry empört. Ich habe ganz offiziell hinter der Tür gestanden!
Ach so. Er wandte sich um und begann, seine Sachen zusammenzupacken. Und Legolas ist schon in der Verfassung für diese Reise?
Scheinbar schon. Auch Merry verstaute jetzt seine Sachen in seinem Rucksack. Er scheint wieder völlig gesund zu sein. Sein Vater ist gerade bei ihm.
Oh, dann reden sie wieder miteinander?
Pippin, sie haben schon immer miteinander geredet. Nur nicht so, wie wir das von einer Vater-Sohn-Beziehung kennen. Merry hielt einen Moment inne und überlegte. Waldelben sind scheinbar auch dabei etwas distanzierter. Und Thranduil wohl ganz besonders. Er sah Pippin nachdenklich an. Ich frage mich, was sich die beiden jetzt wohl großes zu sagen haben...
Dann geh doch wieder lauschen!
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Haaa! Cliffhanger!! Konnte ich mir nicht verkneifen. *hi hi*
Ein Kapitel kommt noch und dann der Epilog.
