Disclaimer:

Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.

Ich gebe zu, dass ich die Idee für die Verwendung des Vielsafttrankes zu *räusper* erotischen Zwecken von mortianna aus ihrer Story "Misery" geklaut habe und dass mir die Idee zu dem Kongress bei Toyo Malloy und ihrer Story "Lover's Diary" gekommen ist - beides sehr zu empfehlen!


Summary:

Zeit: Ach, warum nicht wieder mal zwischen Band 4 und 5? Es bietet sich einfach an.

Ort: Ein Magie-Kongress in Frankreich

Personen: Natürlich meine allerliebsten - Severus Snape und Remus Lupin

Inhalt: Tjaaa, was auf Kongressen eben so passiert... vertauschte Hotelzimmer,
langweilige Workshops und Vorträge, eifrige Hostessen... und Vielsafttrank!


Spoiler:

1) Wider besseren Wissens schreibe ich schon wieder eine SS/RL-Slash-Story...
Ich weiss auch nicht, was mit mir los ist *grübel* Muss wohl am Vollmond liegen - genau, im Zweifelsfall ist immer das Wetter schuld!
Also diese Story ist auf jeden Fall wieder etwas leichter, slashiger und etwas irrealer als die Vorhergehende ("drei Freunde sollt ihr sein" - ja, wieder etwas Schleichwerbung betrieben) aber auch nicht ganz so heftig wie "I feel so real" (jetzt kostet's aber 5 Euro für die Schleichwerbung-Kasse!) - ich versuche mal, es irgendwo dazwischen anzusiedeln. So, jetzt ist aber Schluss mit dem Geschwafel. Gleich geht's los - versprochen!

2) An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit um mich für die konstruktiven Reviews zu "drei Freunde..." zu bedanken. Es ist immer so schade, wenn eine Geschichte aufhört - am Schluss kann man gar nicht mehr richtig "Danke" sagen. Also: mein Dank geht besonders an Khair ed Din, Kitsumi, Maxine, Severin, Toyo Malloy und alle anderen die treu und brav alles gelesen haben, was ich ihnen vorgesetzt habe!
Die Stelle mit dem Tattoo hat die Gemüter wohl etwas erregt... mmh... also um's mal so zu sagen, Dumbledore hat definitiv nicht mit... also wirklich! Es fällt nur ganz eindeutig unter die Kategorie "Dem Mann entgeht nichts". Ich dachte nur, es wäre ein netter Knalleffekt (was sich ja auch bewahrheitet hat *kicher*).


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Foreign Affair

oder: who do you want me to be to make you sleep with me?


Fanfiction von Lorelei Lee

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Ein Magie-Kongress in Paris! Als ob er nichts Besseres zu tun hätte, jetzt da der dunkle Lord wieder erstarkt war. Snape betrachtete mürrisch den Portschlüssel, der ihm zugeteilt worden war. Ein alter Schuh. Wenn ihn jetzt jemand sehen könnte! Snape schüttelte sich bei dem Gedanken. Er, der gefürchtete Zaubertränkelehrer von Hogwarts und Hausvorstand von Slytherin stand mitten in den Wäldern von Hogwarts mit einem Koffer in der Hand und starrte auf einen alten Schuh. Und das alles nur, weil er letzten Herbst geglaubt hatte, dass ein Kongress während der Sommerferien vielleicht genau das Richtige wäre. Er hatte sich angemeldet, die Gebühren bezahlt und schliesslich dem Drängen der Veranstalter nachgegeben und sich bereit erklärt im Rahmen eines Workshops selbst einen Vortrag zu halten. Er hatte versucht alles zu stornieren, doch die Franzosen waren ein dickköpfiges Volk. Deshalb und weil 100% Storno- und Bearbeitungsgebühren bei Nichterscheinen angefallen wären, stand er an einem Montag Morgen in aller Herrgottsfrühe mitten im Wald von Hogwarts und würde gleich einen alten, verdreckten Schuh in die Hand nehmen müssen, der ihn direkt ins Departement Magique in Paris bringen würde, wo der Kongress stattfand. Snapes Laune sank noch um Einiges. Sobald er wieder zurück war würde er sich beim Zaubereiministerium beschweren und einen Verbesserungsvorschlag für weniger unappetitliche Portschlüssel einreichen.

Er bückte sich widerwillig und hob mit spitzen Fingern den Schuh an. Augenblicke später stand er vor dem Kongresszentrum neben zwei jungen Hexen, die beide einen Block und einen Stift in der Hand hielten.
"Sieben Uhr dreisssick, 'Ogwarts, eine alte Schüh. Trés bien. Bitte gehen Sie weiter", sagte die eine Hexe ohne aufzusehen.
"Bienvenue à Paris", sagte die Zweite mit einem aufgesetzen Lächeln. "Willkommen in Paris. Bitte melden Sie sisch am Empfang." Mit der mechanischen Handbewegung einer Muggel-Stewardess wies sie Snape den Weg zu einem Tisch neben dem Halleneingang an dem sich bereits eine lange Schlange gebildet hatte.
Snape knurrte verstimmt, doch da er sowieso nichts Besseres zu tun hatte, stellte er sich an das Ende der Schlange hinter zwei Zauberer, die sich angeregt über einen Artikel in "Magie von Morgen" unterhielten.


Nach einer endlosen Wartezeit hatte er endlich die Anmeldungsformalitäten hinter sich gebracht. Anschliessend hatte er sich im Kongresszentrum umgesehen, in dem alles untergebracht war: die Hörsäle, die kleineren Seminarräume für die Workshops, Labore, ein grosser Speisesaal, eine Bar mit Tanzfläche, die Rezeption und in den oberen Stockwerken die Hotelzimmer. Snape liess sich ein Zimmer geben und blieb dort, bis es Zeit wurde zum Mittagessen in den Speisesaal zu gehen. Das Essen war der offizielle Auftakt des Kongresses und er hatte eine Einladung um an diesem Tag mit den anderen Vortragenden mit am Tisch der Konferenzleitung zu sitzen. Während er sich auf den Weg machte, wiederholte sich bei ihm der Eindruck vom Vormittag - das Zentrum hatte offensichtlich seine besten Jahre schon hinter sich. Sicher war alles in gutem Zustand und wurde auch sauber gehalten, doch die Teppiche waren abgewetzt, die Vorhänge fadenscheinig und die Tapeten waren ausgebleicht. Doch die anderen Kongressteilnehmer schien dies nicht zu stören. Sie lachten und redeten durcheinander. Im Speisesaal wurden Hände geschüttelt und Begrüssungen ausgetauscht. Snape bahnte sich rasch seinen Weg zum Tisch der Konferenzleiter wo ihn ein etwas erschöpfter, kleiner, kahlköpfiger Zauberer mit Brille mit allen Anzeichen der Erleichterung begrüsste und neben ihm stand - nein, Snape blinzelte entschlossen - das konnte nicht sein! Doch in diesem Moment stellte der Kongressleiter sie einander vor und ein Irrtum war nicht mehr möglich.
"Ah, Professor Snape! Ich freue mich, Sie in Paris begrüssen zu dürfen! Sie kennen doch sicher Professor Lockhart?"
Gilderoy Lockhart trat mit heiterer, geistesabwesender Miene einen Schritt nach vorne und musterte Snape neugierig.
"Professor Snape", murmelte er nachdenklich. "Ich müsste Sie kennen, nicht wahr?" fragte er hoffnungsvoll.
"Was tun Sie denn hier?" raunzte Snape.
"Oh... meine Managerin hielt es für eine gute Idee. Sie hofft, ich würde mich hier an das Eine oder Andere erinnern."
"Gilderoy! Wo steckst du denn nur wieder!" Eine energische, nicht mehr ganz junge Hexe stürmte auf die kleine Gruppe zu und hängte sich bei Lockhart ein.
"Darf ich vorstellen...", sagte Lockhart charmant, "meine Managerin, Miss....hmm." Seine Stimme verlor sich unsicher und die Hexe soufflierte ihm verärgert. "Miranda, du Trottel", fauchte sie.
"Ach ja, natürlich", murmelte Lockhart verlegen und liess sich von Miss Miranda wegzerren.
"Der arme Kerl", flüsterte der Kongressleiter und wischte sich mit einem Tuch über die Stirn.
Snape schnaubte.
"Ich habe gehört, dass er mittlerweile als Fotomodell bei Playwitch arbeitet, seit seine Schriftstellerei den Bach runter ist", bemerkte eine gutgelaunte Stimme direkt neben Snape.
Snape unterdrückte ein Zucken und drehte sich um. Remus Lupin stand neben ihm und lächelte.
"Hallo, Severus", er reichte ihm die Hand. "Schön dich zu sehen."
Snape nickte knapp und übersah die hingestreckte Hand. Ohne ein erkennbares Zeichen, ob ihn dies kränkte, liess Lupin seine Hand wieder sinken.
"Playwitch?" fragte Snape gedehnt und hob eine Augenbraue.
"Zumindest hat mir das meine alte Studienkollegin erzählt", sagte Lupin heiter und schüttelte dem Kongressleiter die Hand. "Ich komme in Vertretung für Miss Bluedrake. Ihr ist kurzfristig etwas dazwischen gekommen und sie war so grosszügig mir ihre Anmeldung zu überlassen."
"Ja, ich erinnere mich. Miss Bluedrake hat vor zwei Tagen noch eine Eule geschickt. Ich hoffe, sie finden etwas, das sie interessiert."
"Oh, da bin ich mir sicher." Mit einem Nicken verabschiedete er sich von Snape. "Wir werden uns sicher noch sehen."
'Nicht, wenn ich es verhindern kann' dachte Snape bei sich.


Das Essen verlief ereignislos und Snape bekam weder Lockhart noch Lupin während der Nachmittagsvorträge zu Gesicht. Snape schätzte, dass ungefähr 500 Hexen und Zauberer aus aller Herren Länder an dem Kongress teilnehmen. Snape war deshalb guten Mutes, dass es ihm gelingen würde, den beiden auch weiterhin aus dem Weg zu gehen. Beim Abendessen hatte er eine interessante Diskussion mit einem Zauberer, der viele Jahre in China verbracht hatte. Er lud auch Snape im Anschluss an das Abendessen noch auf einen Drink an die Bar ein, doch Snape lehnte ab. Der Kongress sollte bis Freitag dauern und Snape's eigener Vortrag würde im Rahmen eines Workshops am Mittwoch Vormittag stattfinden. Er würde deshalb lieber noch auf seinem Zimmer einiges dazu vorbereiten. Er verabschiedete sich von dem Zauberer im Foyer und liess seinen Blick über die Bar schweifen, auf die sein Gesprächspartner zustrebte. Was er sah, bestärkte ihn in seinem Entschluss, den restlichen Abend auf seinem Zimmer zu verbringen. An einem der kleinen Tische sass Lockhart mit seiner sichtlich unzufriedenen Managerin und an der Bar sass Lupin offensichtlich in ein Gespräch vertieft mit einem Zauberer in einem kurzen, grünen Umhang. Snape stutzte bei dem Anblick. Irgendetwas war seltsam an diesem Zauberer. Doch bevor Snape sich noch darüber klar werden konnte, was ihn so störte, bewegte der Zauberer seinen Kopf und Snape sah einen charakteristischen Ohrring an dessen Ohrläppchen baumeln und im Licht glitzern.
Snape's Mundwinkel zuckten. Eine männliche Hostess auf Kundenfang. Er hatte sich also doch nicht geirrt. Bei näherer Betrachtung schwirrten einige Herren und Damen des gleichen Gewerbes im Hotel herum. Kenntlich durch mehr oder weniger deutlich getragene Hinweise. Es wunderte Snape nicht besonders, dass sich derlei Gesindel hier aufhielt, denn bei einer Veranstaltung dieser Grössenordnung war es einfach unvermeidlich. Nein - was ihn vielmehr wunderte war, dass Lupin offensichtlich ernsthaft verhandelte. Von Lupin, der sonst immer so anständig tat, hätte er das wirklich nicht erwartet. Er fragte sich flüchtig, ob Lupin wohl nicht wusste, mit wem er da sprach, oder ob er tatsächlich die Gesellschaft von Männern bevorzugte. An diesem Punkt seiner Gedanken wandte er sich angewidert ab und stolperte fast über eine junge Hexe mit einer auffälligen Brosche an ihrem Umhang.
"Bonsoir cherie", hauchte sie verführerisch. "Bist du auf der Suche nach etwas Gesellschaft?"
Snape starrte sie so voller Verachtung an, dass das Lächeln auf ihrem Gesicht in Rekordzeit erstarb und sie sich schleunigst aus dem Staub machte. Ohne einen weiteren Blick auf seine Umgebung zu verschwenden ging Snape die Treppe hoch zu seinem Zimmer, weshalb ihm auch entging, dass Lupin an der Bar dem jungen Zauberer etwas ins Ohr flüsterte, woraufhin sich dieser umdrehte und gemeinsam mit Lupin beobachtete, wie Snape das Foyer verliess.


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So, das war der erste Streich. Der zweite folgt wahrscheinlich im Laufe dieser Woche. Jetzt seid erst Mal ihr an der Reihe - reviewt, was das Zeug hält!