und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Ich gebe zu, dass ich die Idee für die Verwendung des Vielsafttrankes zu *räusper* erotischen Zwecken von mortianna aus ihrer Story "Misery" geklaut habe und dass mir die Idee zu dem Kongress bei Toyo Malloy und ihrer Story "Lover's Diary" gekommen ist - beides sehr zu empfehlen!
Mädels, ich werde noch richtig eingebildet und das ist ganz allein eure Schuld :-)
Für ein eher unspektakuläres Kapitel schon 6 Reviews...
@Lilith - was eine neue Slash-Story angeht, muss ich dich leider enttäuschen... in meiner nächsten Geschichte (siehe unten) kommt der liebe (schwule) Remus zwar auch vor, aber es gibt kein Slash. Sorry.
@Rhalina - danke fürs review und willkommen im "Club" der Severus-Süchtigen! *kicher*
Nicht zu vergessen, meine treuesten Leser (Toyo, Alanis, Lilith, Maxine, Keeline, tentakula - wo ist eigentlich severin?) und an alle anderen vielen Dank für ihren nimmermüden Zuspruch!!!
(Anmerkung: ich habe immer in dem Wahn gelebt, dass der gute Remus etwas knapp mit Geld ist - immerhin rennt er in Band 3 mit abgetragenen und geflickten Roben durch die Landschaft... und da er jetzt auch wieder arbeitslos war, habe ich ihm einfach ein paar Schulden unterstellt. Und er ist sich deshalb unschlüssig, ob er die Stelle in Hogwarts annehmen soll, weil da auch der liebe Snape rumgeistert... aber lest selbst!)
Und hier isser - der letzte Teil! Ausserdem konnte ich der Versuchung nicht widerstehen einen angesäuselten Snape einzubauen *grins*
Es ist ein etwas längeres Kapitel, aber ich wollte es nicht mehr weiter zerstückeln. Viel Spass!
************************************************
Foreign Affair
oder: gimme, gimme, gimme, a man after midnight
Fanfiction von Lorelei Lee
******************************************************************
Am Freitag abend hatte Snape genug von Hogwarts, genug von allen Schülern und genug von seinen lieben Kollegen.
Er beschloss, dass dies der geeignete Abend war um sich gründlich und in Ruhe zu betrinken. Die drei Besen in Hogsmeade schieden aus, da er bei diesem Vorhaben keine Kollegen oder womöglich Schüler als Zuschauer brauchen konnte. Also machte er sich auf um den Abend im tropfenden Kessel zu verbringen.
Doch kaum hatte er das Lokal bei der Winkelgasse betreten, winkte ihm auch schon von einem der Ecktische jemand hektisch zu.
Missmutig trat er näher, um zu sehen, wer ihn da erkannt hatte und bemerkte, dass es sich hierbei um die dunkelhaarige Hexe handelte, die mit Lupin bei Fortescue gewesen war. Was konnte ausgerechnet die von ihm wollen? Neugierig trat er näher.
"Einfach fabelhaft, dass ich Sie so schnell wiedersehe!" freute sich die Hexe. "Wollen Sie sich nicht einen Moment zu mir setzen? Ich weiss natürlich, dass Sie Severus heissen, aber ich weiss weder Ihren Nachnamen, noch Ihren Titel, falls Sie einen haben sollten. Für derlei war Remus in der letzten Zeit viel zu wütend. Da ging es immer nur 'Severus dies', 'Severus das'. Aber Sie wissen ja sicher, wie er ist, wenn er seine Wut hat."
Snape hatte schon geglaubt, die Hexe würde nie Luft holen. Doch jetzt, da sie es tat, streckte er ihr die Hand hin und stellte sich vor.
"Snape, Professor Snape. Und Sie sind...?"
"Oh, da rede ich und rede ich und sage Ihnen nicht mal meinen Namen. Morticia Bluedrake. Dr. Bluedrake, um genau zu sein", fügte sie hinzu und schüttelte Snapes Hand herzhaft.
Snape nahm ihr gegenüber an dem Tisch Platz.
"Bluedrake? Sind Sie nicht..."
"Ganz genau. Ich habe ihm meine Kongressanmeldung überlassen. Insofern bin ich nicht ganz unschuldig an dem Schlamassel", äusserte sie zerknirscht.
"Schlamassel?"
"Ja, aber dazu komme ich gleich. Was darf ich für Sie bestellen? Einen Kaffee oder lieber Tee? Ach, ich denke es dürfte auch etwas Härteres sein, nicht wahr. Ich bin allein hierher gekommen, Sie sind allein hierher gekommen und ich bin sicher, Sie hatten etwas ganz Ähnliches vor wie ich." Sie machte sich durch eine Handbewegung dem Wirt bemerkbar und gab die Bestellung auf. "Eine Flasche wie üblich und zwei Guinness. Sie sind natürlich mein Gast", wandte sie sich wieder an Snape.
"Danke, aber...", setzte Snape an, doch er kam nicht sehr weit.
"Nein, nein, das ist schon okay. Ich bin nicht so knapp bei Kasse wie der liebe Remus. Wobei... er war ja schon sauer, nachdem wir den Zusammenstoss im Café hatten, doch als er ein paar Tage später herausfand, dass sein Schuldenberg gar nicht mehr so gross war, wie er angenommen hatte, da ging's erst richtig los. 'Da steckt bestimmt Severus dahinter', 'der Kerl soll sich um seinen eigenen Kram kümmern' oder 'was fällt ihm eigentlich ein' - so in der Tonart ging es dann für den Rest des Tages. Aber Sie kennen das ja sicher..."
"Nein, eigentlich nicht", gab Snape zu bedenken. "Ich hatte bisher eher den Eindruck Lupin gehört zu der ausgeglicheneren Sorte von Menschen."
"Na, da ist Ihnen aber Einiges erspart geblieben. Ich bin schon seit unserer Studienzeit mit ihm befreundet und das will was heissen." Sie lächelte bei der Erinnerung amüsiert und liebevoll zugleich. "Aber jetzt mal unter uns", sagte sie mit gesenkter Stimme und beugte sich ein wenig näher zu Snape. "Auch wenn die Kaufleute uns einen vom Pferd erzählt haben - das mit dem Geld, das waren doch Sie, oder?"
"Ich weiss nicht, was Sie meinen", behauptete Snape steif und wurde zu seiner Überraschung mit einer hochgezogenen Augenbraue konfrontiert. Mit einem Mal hatte er das ungute Gefühl, seinem weiblichen - wenn auch redseligeren - Pendant gegenüber zu sitzen.
"Das glauben Sie doch selbst nicht", sagte sie gedehnt.
Und da Snape immer noch neugierig war, was sie eigentlich von ihm wollte, beschloss er, ihr zumindest einen Teil der Wahrheit anzuvertrauen.
"Es ist Lupins eigenes Geld. Er hatte geglaubt, es mir für gewisse... Dienste zu schulden. Da ich es nicht behalten wollte..." er liess den Satz unvollendet.
Morticia musterte ihn seltsam eindringlich, dann schlug sie sich mit der Hand an die Stirn.
"Natürlich! Professor Snape - Sie unterrichten auch in Hogwarts. Wie konnte ich nur so dusslig sein. Sie haben ihm bestimmt den Wolfsbann-Trank gebraut und der liebe Remus hat geglaubt, er müsste es Ihnen bezahlen."
Snape war peinlich berührt, dass ihm derart edle Absichten unterstellt wurden, die er nie gehabt hatte.
"Ich möchte nicht darüber sprechen", sagte er deshalb knapp.
"Oh, ja, das verstehe ich", sagte Morticia und lächelte ihn warm an.
In diesem Moment stellte der Wirt eine Flasche, zwei kleine Gläser und zwei Gläser Guinness vor sie hin. Snape lass das Etikett der Flasche und zog nun seinerseits eine Augenbraue hoch.
"Glenmorangie Whiskey? Nicht gerade ein ausgesprochenes Damen-Getränk."
"Ich bin auch keine ausgesprochene Dame", entgegnete Morticia ungerührt und schenkte beiden ein.
"Auf Ihr Wohl, Professor Snape." Sie hob das Glas kurz an und leerte es in einem Zug. Nach einem kurzen Zögern tat Snape es ihr nach und Morticia schenkte sofort wieder nach.
"Wissen Sie, Professor, ich mache mir nämlich Sorgen um Remus. Er hatte wirklich eine beschissene Zeit hinter sich. Erst schmeisst er den Job in Hogwarts hin, dann hatte er kurz hintereinander zwei unglückliche Affären und schliesslich ist pünktlich zu den Sommerferien auch noch Sirius bei ihm aufgetaucht. Zum Glück hat der nach zwei Wochen einen anderen Unterschlupf gefunden. Die beiden wären sich sonst über kurz oder lang gegenseitig an die Kehle gegangen."
Snape verschluckte sich fast an seinem Bier.
"Wie bitte? Ich hatte immer den Eindruck, die beiden wären die dicksten Freunde", sagte er mit einer Spur höhnischer Arroganz.
"Ach du liebe Zeit, das sind sie auch noch", antwortete Morticia wegwerfend. "Es ist nur so, dass dieser Sirius in den letzten Jahren, nun ja, ein wenig verlottert ist und Remus eben der etwas peniblere Typ ist - und das dann noch in dieser winzigen Klitsche, die Remus zur Zeit seine Wohnung nennt", sie schüttelte vielsagend den Kopf. "Konnte ja nicht gutgehen - wo war ich eigentlich? Ach ja. Remus war also in letzter Zeit nicht gerade vom Glück begünstigt. Kurz und gut, ich dachte mir, Morticia, du hast sowieso keinen Bock auf diesen Kongress, warum behauptest du nicht einfach, du hättest keine Zeit und schickst Remus hin. Der Junge hat sich einen Urlaub redlich verdient. In Paris bekommt er wenigstens regelmässig zu essen, vielleicht kann er sogar ein paar berufliche Kontakte knüpfen und wenn er dann noch einen kleinen Flirt mit einem französischen Kellner geniesst - umso besser."
"Sie wissen, dass er...?" fragte Snape vorsichtig.
"Dass er schwul ist? Sicher! Ich war mit ihm auf der Uni und ich war immer seine beste Freundin. Ich könnte Ihnen Sachen erzählen..."
"Ach ja?" fragte Snape plötzlich sehr interessiert.
"Oh ja, aber darum geht's ja gar nicht. Tatsache ist, dass er einen Tag früher aus Paris zurück gekommen ist, aussah wie ein Häufchen Elend, seither nur noch auf dem Zahnfleisch kriecht und er mir ums Verrecken nicht sagen will, wieso." Sie runzelte ärgerlich die Stirn. "Und dabei habe ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich an allem schuld bin. Wenn ich ihn nicht nach Paris geschickt hätte, wäre das alles nicht passiert."
"Wohl wahr", entfuhr es Snape unbeabsichtigt.
"Was?" fragte Morticia zerstreut nach.
"Und was wollen Sie dann von mir?" fragte Snape stattdessen.
"Ich weiss von Remus, dass Sie auch in Paris waren und Sie sind doch auch ein Freund von íhm. Sie müssen doch wissen, ob dort etwas vorgefallen ist, was ihn so zermürbt hat." Sie sah ihn hoffnungsvoll an. "Wenn ich weiss, was es ist, dann kann ich ihm bestimmt helfen."
Snape starrte auf den Tisch.
Und ob er wusste, was da alles vorgefallen war. Allein der Gedanke daran liess es zwischen seinen Beinen kribbeln.
"Mir ist nichts aufgefallen", sagte er beherrscht und trank sein drittes Glas Whiskey.
"Das glaube ich einfach nicht", stiess Morticia aufgebracht hervor, dann verlegte sie sich aufs Betteln. "Oh, bitte, Professor. Sie müssen mir helfen. So beschissen ging es Remus noch nie, seit ich ihn kenne. Mit Liebeskummer hat das nichts mehr zu tun. Er ist eher schon richtig liebeskrank. So schlecht ging es ihm nicht ein Mal nach dieser unglücklichen Angelegenheit mit diesem Gilderoy." Sie verzog das Gesicht.
"Gilderoy?! Gilderoy Lockhart?!" stiess Snape atemlos hervor.
"Ja, kennen Sie ihn?" fragte sie arglos.
"Vom Wegsehen", knurrte Snape. "Wollen Sie damit sagen, dass Remus und..." Er brachte es nicht über sich Lockharts Namen in diesem Zusammenhang auszusprechen. "Dass sie etwas miteinander hatten?" fragte er schliesslich ungläubig.
"So genau weiss ich das leider nicht. Damals hat er sich nämlich auch so konsequent ausgeschwiegen wie jetzt. Oh, bitte, Professor. Sie müssen mir sagen, ob sie etwas über Paris wissen."
In den folgenden Stunden weigerte Snape sich standhaft irgendwelche Intimitäten auszuplaudern und endlich hörten sie auf, über Remus in Paris zu sprechen und sprachen nur noch über Remus, während sich zu der ersten Flasche Whiskey noch eine Zweite gesellte.
"Weissu, Mortischi... Mortisch....", nuschelte Snape und brach dann irritiert ab.
"Du kanns ruhig Morty zu mir sagen. Die meissn nennen mich eh so", erlaubte Morticia ihm grosszügig.
"Morty", wiederholte Snape mit leicht glasigem Blick.
"Genau", bestätigte sie.
"Weissu, Morty, wenn du mir sagss, wo Remsu wohnt, dann könnd ich ja mal mit ihm allein über Paris sprechen. So von... Mann ssu Mann..."
"Das is nich nett von dir, Sev. Mir willstes nich sagen, aber seine Adresse soll ich aunnoch rausrücken."
"Genau", wiederholte Snape.
"Genau", echote Morticia. "Na gut. Bin ja gaa nich so. Nu guck her. Ich schreibse dir hier aufn Zettel auf, damit du se nich verliers. Un nu hopp!"
Snape schob den Zettel umsichtig ein.
"Weissu, Morty, ich hab noch nie ne Frau wie dich getroffen." Er streifte sie mit einem halb bewundernden Blick.
"Un das iss auch gut so. Für swei von meiner Sorte wär dieser Planet wesenlich ssu klein."
Snape erhob sich leicht schwankend.
"Was iss mit dir? Soll ich dich noch irjendwo hinbringen?" fragte er in einem Anflug von Höflichkeit.
"Nee", Morticia winkte ab. "Ich trink hier erst noch aus unn dann versuch ich mein Glück noch bei dem blonden Schnuckel an der Bar."
"Auch gut", sagte Snape und verliess den tropfenden Kessel.
Wie er schliesslich das Haus in dem Lupin wohnte gefunden hatte, wusste er nicht. Die Nachtluft hatte ihn gerade genug erfrischt um seine Gedanken in die richtige Reihenfolge zu bringen, aber immer noch betrunken genug gelassen um sein Vorhaben auch durch zu führen.
Lupin hatte noch nicht geschlafen, aber schon im Bett gelegen, als ihn ein lautes Klopfen an seiner Wohnungstür aus seinen trüben Gedanken riss. Er zog rasch einen alten Umhang über seinen Pyjama und ging zur Tür.
Als er sie öffnete sah er direkt in Snapes Gesicht.
"Was willst du denn hier?" fragte er unwirsch.
"Dich sehen", antwortete Snape seltsam ernst.
"Das hast du ja nun", entgegnete Lupin heftig und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
Es klopfte wieder.
Lupin stellte sich taub.
"Wenn es sein muss, stehe ich die ganze Nacht hier und klopfe", rief Snape durch die Tür.
Lupin ballte kurz die Hände zu Fäusten, doch dann öffnete er die Tür wieder.
"Dann komm' in Gottes Namen rein, bevor sich die Nachbarn beschweren", zischte er zornig und zog Snape am Arm in seine Wohnung hinein.
Snape sah sich kurz um. Morticia hatte nicht übertrieben. Die Wohnung war winzig. Eine Kochnische, ein Tisch, zwei Stühle, ein Sessel, ein Bett.
"Also, was willst du hier? Woher weißt du überhaupt, wo ich wohne? Und hast du eine Ahnung wie spät es eigentlich ist?" riss ihn Lupins mühsam beherrschte Stimme aus seinen Beobachtungen.
Snape blinzelte langsam.
"Das sind ein bisschen viel Fragen auf einmal", sagte er bedächtig und Lupin runzelte die Stirn. "Morty war auch im tropfenden Kessel und..." er dachte angestrengt nach. "Hast du tatsächlich mal was mit Lockhart gehabt?" fragte er dann.
"Du bist ja betrunken", stellte Lupin frustriert fest.
"Stimmt genau. Oder glaubst du, ich wäre sonst hier? Also, hast du nun was mit Lockhart gehabt oder nicht?"
"Es geht dich zwar nichts an, aber es war Silvester, ich war betrunken, es hat keine 5 Minuten gedauert und Lockhart ist in meinen Augen immer noch ein Idiot. War's das jetzt?!" rief Lupin genervt.
"So was Ähnliches hatte ich mir schon gedacht", antwortete Snape gedehnt.
Lupin presste kurz seine Finger gegen die geschlossenen Augenlider. Dann sah er erschöpft auf.
"Warum bist du hier? Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen?" fragte er leise.
"Du fehlst mir", sagte Snape schlicht und ohne lange zu überlegen, doch Lupin lachte hohl.
"Was dir fehlt, findest du entweder in der Nokturngasse oder im Hinterzimmer des feurigen Drachen in Hogsmeade."
"Im feurigen Drachen? Wusste ich gar nicht..." murmelte Snape, für einen Moment abgelenkt, doch dann schüttelte er energisch den Kopf.
"Darum geht's doch gar nicht", widersprach er energisch. "Ich habe mich auch erst dagegen gewehrt, das kannst du mir glauben, aber so sehr ich mich auch bemüht habe, ich kann dich einfach nicht vergessen", gestand er ihm mit einer Stimme die von zorniger Sehnsucht erfüllt zu sein schien.
Lupin wandte sich halb von ihm ab.
"Das bildest du dir nur ein. Das geht wieder vorbei, glaub mir", entgegnete er bitter.
"Da hat mir Morty aber etwas anderes erzählt", behauptete Snape.
"Bitte, Severus, es ist vorbei, es hat nichts bedeutet und ich will nicht darüber sprechen", sagte Lupin mit einer Stimme, die gelegentlich zitterte. "Und jetzt geh', bitte. Ich habe dir nichts mehr zu sagen."
Für einen Moment herrschte Stille.
Die kurze Klarheit, die Snapes Geist erhellt hatte, verschwand genauso plötzlich, wie sie gekommen war. Ein dumpfes Gefühl von Verlust kroch in ihm hoch und er bedauerte, nicht noch mehr getrunken zu haben. Doch egal was Lupin auch gerade gesagt hatte, er wollte es einfach nicht glauben - er konnte es nicht glauben. Alles was er brauchte, war mehr Zeit um ihm zu erklären, um ihn...
"Kann ich dann wenigstens heute nacht hierbleiben? Ich fürchte in meinem Zustand schaffe ich's nicht mehr bis Hogwarts."
Durch Snapes zerknirschte Bitte für einen Moment besänftigt nickte Lupin kurz.
"Von mir aus, du kannst ja auf dem Sessel..." Er hörte hinter sich protestierende Bettfedern quietschen und drehte sich um. Snape war wie ein gefällter Baum auf das Bett gefallen und schnarchte bereits.
"Oh, bitte, ich nehme auch gern den Sessel", sagte Lupin wütend zu sich selbst, kauerte sich in den Sessel und löschte das Licht.
Am nächsten Morgen zog Lupin mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen mit einem Ruck die Vorhänge beiseite und rief sehr nahe an Snapes Ohr sehr laut: "Guten Morgen!"
Er beobachtete mit einem boshaften Grinsen, wie Snape erschreckt hochfuhr, sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht den Kopf hielt und gequält die Augen schloss.
"Ich hoffe, dir platzt der Kopf" ,äusserte Lupin fröhlich und hielt ihm einen Becher mit Kaffee hin.
Snape blinzelte verwirrt und nahm den Becher entgegen.
"Was zur Hölle tu' ich hier?" fragte er nach dem ersten vorsichtigen Schluck.
"Das weißt du nicht mehr?" rief Lupin halb wütend, halb überrascht. "Du trittst mir mitten in der Nacht beinahe die Tür ein, belästigst mich mit deinen emotionalen Geständnissen und dann weißt du das nicht einmal mehr?!"
Snape verzog gequält das Gesicht.
"Nicht so laut", bat er.
"Du machst mich wahnsinnig", sagte Lupin genervt und setzte sich wieder in den Sessel. "Trink deinen Kaffee aus und dann verschwinde endlich."
Snape musterte ihn über den Rand seines Bechers hinweg.
"Warum hast du so lange überlegt, bevor du Dumbledore endlich doch abgesagt hast?" fragte er schliesslich.
"Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht", sagte Lupin kalt.
"Oh, doch, das tut es", beharrte Snape.
"Sagt wer?!" fuhr ihn Lupin an.
"Sagt Morty", trumpfte Snape auf.
Lupin schwieg betroffen.
"Du brauchst nichts zu sagen", sagte Snape leise. "Dein Gesichtsausdruck verrät dich. Morty hatte recht."
Lupin fasste sich wieder und setzte eine gleichgültige Miene auf.
"Und womit, wenn ich fragen darf?" fragte Lupin mit einem Anflug von Zynismus.
"Dass es auch für dich mehr war als eine simple Affäre", sagte Snape langsam.
Lupin schwieg. Dann schluckte er.
"Weißt du eigentlich, was das Allerschlimmste an der ganzen Sache für mich ist? Dass ich dich wie ein.. ein Spielzeug behandelt habe", sagte er stockend und mit abgewandtem Blick.
Und Snape begriff plötzlich, dass Lupin sich vor ihm schämte. Für sein Benehmen, für sein Verlangen - für Alles.
"Sag's ruhig: du hast mich wie eine Hure behandelt", sagte er möglichst leichthin. "Und? Glaubst du nicht, dass ich die ganze Angelegenheit sehr schnell beendet hätte, wenn ich es nicht auch gewollt hätte?"
Da hob Lupin seinen Blick wieder und sah ihn mit einer Mischung aus Zweifel, Verstehen und Hoffnung an.
"Ich will dich nicht noch ein Mal verlieren", sagte Snape leise und wunderte sich insgeheim, woher diese Worte gekommen waren, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm dieser Gedanke. Er wollte Lupin nicht mehr verlieren...
Lupin sah ihn lange an. Sein Blick wurde weicher, doch sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
"Bitte geh' jetzt. Ich muss darüber nachdenken", flüsterte Lupin überraschend gefasst.
Snape nickte, stellte den Becher ab und stand auf. In der Tür drehte er sich nochmals um.
"Remus..."
Dann war er weg und Lupin starrte noch lange auf die geschlossene Tür.
Montags hatte Snape immer noch nichts von Lupin gehört und war dementsprechend nervös, was sich verständlicherweise auch auf seinen Unterricht auswirkte.
Er unterrichtete Verteidigung gegen die dunklen Künste in Potters Klasse, als er nach einer Frage Hermine aufrief - die sich als Einzige gemeldet hatte - und während ihrer Antwort den Faden verlor, weil seine Gedanken unerlaubterweise auf Wanderschaft gingen.
Ihm entging deshalb, dass Hermine mit ihrer Antwort längst fertig war und immer noch auf seinen Kommentar wartete. Erst das unruhige Raunen der Klasse und Hermines wiederholtes Räuspern holten ihn wieder in die Gegenwart zurück.
Er sah sie scharf an.
"War das alles, Miss Granger? Sind sie endlich fertig?"
"Sie ist schon seit 5 Minuten fertig", murmelte Ron halblaut vor sich hin und erhielt dafür einen warnenden Rippenstoss von Harry.
"Mr. Weasley", herrschte Snape ihn an. "Ihnen steht wohl der Sinn nach einer weiteren Strafarbeit?"
Da meldete sich Hermine wieder zu Wort.
"Ja, Miss Granger?" rief Snape sie genervt auf.
"Verzeihung, Sir, aber wenn Sie sich nicht wohl fühlen..."
Da riss Snapes ohnehin sehr dünner Geduldsfaden endgültig.
"Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen erlaubt habe, meinen Gesundheitszustand zu thematisieren! Zehn Punkte Abzug..."
In diesem Moment öffnete sich die Tür und alle Augen blickten hoffnungsvoll hin. Auch Snape hatte den Kopf gedreht und glaubte nun, seinen Augen nicht zu trauen.
Remus Lupin stand im Türrahmen und lächelte.
"Hallo!" rief er fröhlich. "Professor Dumbledore hat mir gesagt, hier wäre eine Klasse zu unterrichten."
Die Schüler begrüssten ihn jubelnd und sein Lächeln vertiefte sich. Dann wandte er sich an Snape der ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansah.
"Ihre Leiden haben ein Ende, Herr Kollege. Ich bin jetzt hier."
Mit Verwunderung sah Hermine, dass sich Snapes Gesicht bei diesen Worten erhellte und er ohne einen weiteren Kommentar das Feld räumte.
"Ach, sicher ist er nur froh, uns los zu sein", dachte sie bei sich.
Nach dem Abendessen versammelten sich drei Gryffindors und ein Slytherin vor Snapes Tür um die angedrohte Strafarbeit in Empfang zu nehmen. Alle vier stellten Mienen zur Schau, die deutlich machten, wie ungerecht sie diese Strafe immer noch empfanden.
Seufzend klopfte Harry an die Tür.
Nach einer kleinen Weile öffnete sich die Tür lediglich einen Spaltbreit.
"Ja, was ist denn?!" fauchte Snape sie durch die kaum geöffnete Tür an. Alle vier zuckten bei dieser Begrüssung erschreckt zusammen.
Hermine fasste sich als Erste.
"Herr Professor, wir sind hier wegen unserer Strafarbeiten vom Freitag. Sie haben gesagt, wir sollen am Montag nach dem Abendessen in ihr Büro kommen."
"Ach ja, richtig. Kommen Sie herein", erwiderte Snape unwirsch und trat von der Tür zurück.
Zur grossen Verwunderung der Schüler war Snape nicht allein in seinem Büro. Remus Lupin sass entspannt in einem der Sessel und musterte die vier mit einem amüsierten Lächeln.
"Was ist denn hier los?" fragte er freundlich, während Snape wütend auf seinem Schreibtisch nach irgendetwas suchte, das sich als Strafarbeit eignete, die seinem Gedächtnis nach den neuesten Ereignissen dieses Tages völlig entschwunden war.
"Strafarbeiten", knurrte Snape wütend und ohne aufzusehen.
"Warum erlässt du sie ihnen nicht einfach, Severus?" fragte Lupin und die Schüler hielten entsetzt und gespannt zugleich den Atem an. "Nur dieses eine Mal", setzte Lupin mit sanfter Stimme hinzu. "Es wird sie schon nicht verderben."
Snapes Augen fixierten erst Lupin und dann die Schüler, die gespannt auf eine Antwort warteten.
"Also schön, von mir aus", sagte Snape höchst widerwillig. Doch dann ruhte sein Blick erneut auf seinem Kollegen und er winkte die Schüler höchst ungeduldig hinaus. "Nun gehen Sie schon endlich!"
Das liessen sich die vier nicht zwei Mal sagen. Keine drei Sekunden später standen sie wieder auf dem dunklen Flur und sahen sich fragend an.
"Was war das denn gerade?" machte Ron als Erster seiner Verwunderung Luft.
Doch niemand hatte eine Antwort darauf und Hermine dachte nicht daran ihnen zu sagen, dass offenbar nur sie bemerkt hatte, dass die Robe ihres Zaubertränkelehrers nicht wie sonst bis unters Kinn zugeknöpft gewesen war, sondern vielmehr einige Zentimeter offen gestanden hatte und sich ganz deutlich ein dunkles Mal in seiner Halsbeuge abgezeichnet hatte, das verdächtige Ähnlichkeit mit einem Knutschfleck besass. Ausserdem war ihr auch noch aufgefallen, dass Lupin die ganze Zeit über mit einem abgerissenen Knopf gespielt hatte...
Oh, nein, das würde sie den Jungs ganz sicher nicht auf die Nase binden!
ENDE!
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So, das war's. Ich hoffe es hat euch ein bisschen gefallen. Mir hat's auf jeden Fall irre viel Spass gemacht für euch zu schreiben und eure gnadenlos guten Reviews zu lesen.
Für alle die noch nicht genug von mir haben, hier ein Tipp am Rande:
In den nächsten Tagen wird meine neue Fortsetzungsgeschichte ("Night and Day") starten - aber alle die auf ein weiteres slashiges Abenteuer hoffen, muss ich jetzt leider enttäuschen. Ich werde mich vorläufig dem Genre der HG/SS-Romanzen widmen. Die genialen Geschichten von Stella Maris haben mich auf diese Idee gebracht... mal sehen, wie es euch gefällt...
Ich gebe zu, dass ich die Idee für die Verwendung des Vielsafttrankes zu *räusper* erotischen Zwecken von mortianna aus ihrer Story "Misery" geklaut habe und dass mir die Idee zu dem Kongress bei Toyo Malloy und ihrer Story "Lover's Diary" gekommen ist - beides sehr zu empfehlen!
Mädels, ich werde noch richtig eingebildet und das ist ganz allein eure Schuld :-)
Für ein eher unspektakuläres Kapitel schon 6 Reviews...
@Lilith - was eine neue Slash-Story angeht, muss ich dich leider enttäuschen... in meiner nächsten Geschichte (siehe unten) kommt der liebe (schwule) Remus zwar auch vor, aber es gibt kein Slash. Sorry.
@Rhalina - danke fürs review und willkommen im "Club" der Severus-Süchtigen! *kicher*
Nicht zu vergessen, meine treuesten Leser (Toyo, Alanis, Lilith, Maxine, Keeline, tentakula - wo ist eigentlich severin?) und an alle anderen vielen Dank für ihren nimmermüden Zuspruch!!!
(Anmerkung: ich habe immer in dem Wahn gelebt, dass der gute Remus etwas knapp mit Geld ist - immerhin rennt er in Band 3 mit abgetragenen und geflickten Roben durch die Landschaft... und da er jetzt auch wieder arbeitslos war, habe ich ihm einfach ein paar Schulden unterstellt. Und er ist sich deshalb unschlüssig, ob er die Stelle in Hogwarts annehmen soll, weil da auch der liebe Snape rumgeistert... aber lest selbst!)
Und hier isser - der letzte Teil! Ausserdem konnte ich der Versuchung nicht widerstehen einen angesäuselten Snape einzubauen *grins*
Es ist ein etwas längeres Kapitel, aber ich wollte es nicht mehr weiter zerstückeln. Viel Spass!
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Foreign Affair
oder: gimme, gimme, gimme, a man after midnight
Fanfiction von Lorelei Lee
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Am Freitag abend hatte Snape genug von Hogwarts, genug von allen Schülern und genug von seinen lieben Kollegen.
Er beschloss, dass dies der geeignete Abend war um sich gründlich und in Ruhe zu betrinken. Die drei Besen in Hogsmeade schieden aus, da er bei diesem Vorhaben keine Kollegen oder womöglich Schüler als Zuschauer brauchen konnte. Also machte er sich auf um den Abend im tropfenden Kessel zu verbringen.
Doch kaum hatte er das Lokal bei der Winkelgasse betreten, winkte ihm auch schon von einem der Ecktische jemand hektisch zu.
Missmutig trat er näher, um zu sehen, wer ihn da erkannt hatte und bemerkte, dass es sich hierbei um die dunkelhaarige Hexe handelte, die mit Lupin bei Fortescue gewesen war. Was konnte ausgerechnet die von ihm wollen? Neugierig trat er näher.
"Einfach fabelhaft, dass ich Sie so schnell wiedersehe!" freute sich die Hexe. "Wollen Sie sich nicht einen Moment zu mir setzen? Ich weiss natürlich, dass Sie Severus heissen, aber ich weiss weder Ihren Nachnamen, noch Ihren Titel, falls Sie einen haben sollten. Für derlei war Remus in der letzten Zeit viel zu wütend. Da ging es immer nur 'Severus dies', 'Severus das'. Aber Sie wissen ja sicher, wie er ist, wenn er seine Wut hat."
Snape hatte schon geglaubt, die Hexe würde nie Luft holen. Doch jetzt, da sie es tat, streckte er ihr die Hand hin und stellte sich vor.
"Snape, Professor Snape. Und Sie sind...?"
"Oh, da rede ich und rede ich und sage Ihnen nicht mal meinen Namen. Morticia Bluedrake. Dr. Bluedrake, um genau zu sein", fügte sie hinzu und schüttelte Snapes Hand herzhaft.
Snape nahm ihr gegenüber an dem Tisch Platz.
"Bluedrake? Sind Sie nicht..."
"Ganz genau. Ich habe ihm meine Kongressanmeldung überlassen. Insofern bin ich nicht ganz unschuldig an dem Schlamassel", äusserte sie zerknirscht.
"Schlamassel?"
"Ja, aber dazu komme ich gleich. Was darf ich für Sie bestellen? Einen Kaffee oder lieber Tee? Ach, ich denke es dürfte auch etwas Härteres sein, nicht wahr. Ich bin allein hierher gekommen, Sie sind allein hierher gekommen und ich bin sicher, Sie hatten etwas ganz Ähnliches vor wie ich." Sie machte sich durch eine Handbewegung dem Wirt bemerkbar und gab die Bestellung auf. "Eine Flasche wie üblich und zwei Guinness. Sie sind natürlich mein Gast", wandte sie sich wieder an Snape.
"Danke, aber...", setzte Snape an, doch er kam nicht sehr weit.
"Nein, nein, das ist schon okay. Ich bin nicht so knapp bei Kasse wie der liebe Remus. Wobei... er war ja schon sauer, nachdem wir den Zusammenstoss im Café hatten, doch als er ein paar Tage später herausfand, dass sein Schuldenberg gar nicht mehr so gross war, wie er angenommen hatte, da ging's erst richtig los. 'Da steckt bestimmt Severus dahinter', 'der Kerl soll sich um seinen eigenen Kram kümmern' oder 'was fällt ihm eigentlich ein' - so in der Tonart ging es dann für den Rest des Tages. Aber Sie kennen das ja sicher..."
"Nein, eigentlich nicht", gab Snape zu bedenken. "Ich hatte bisher eher den Eindruck Lupin gehört zu der ausgeglicheneren Sorte von Menschen."
"Na, da ist Ihnen aber Einiges erspart geblieben. Ich bin schon seit unserer Studienzeit mit ihm befreundet und das will was heissen." Sie lächelte bei der Erinnerung amüsiert und liebevoll zugleich. "Aber jetzt mal unter uns", sagte sie mit gesenkter Stimme und beugte sich ein wenig näher zu Snape. "Auch wenn die Kaufleute uns einen vom Pferd erzählt haben - das mit dem Geld, das waren doch Sie, oder?"
"Ich weiss nicht, was Sie meinen", behauptete Snape steif und wurde zu seiner Überraschung mit einer hochgezogenen Augenbraue konfrontiert. Mit einem Mal hatte er das ungute Gefühl, seinem weiblichen - wenn auch redseligeren - Pendant gegenüber zu sitzen.
"Das glauben Sie doch selbst nicht", sagte sie gedehnt.
Und da Snape immer noch neugierig war, was sie eigentlich von ihm wollte, beschloss er, ihr zumindest einen Teil der Wahrheit anzuvertrauen.
"Es ist Lupins eigenes Geld. Er hatte geglaubt, es mir für gewisse... Dienste zu schulden. Da ich es nicht behalten wollte..." er liess den Satz unvollendet.
Morticia musterte ihn seltsam eindringlich, dann schlug sie sich mit der Hand an die Stirn.
"Natürlich! Professor Snape - Sie unterrichten auch in Hogwarts. Wie konnte ich nur so dusslig sein. Sie haben ihm bestimmt den Wolfsbann-Trank gebraut und der liebe Remus hat geglaubt, er müsste es Ihnen bezahlen."
Snape war peinlich berührt, dass ihm derart edle Absichten unterstellt wurden, die er nie gehabt hatte.
"Ich möchte nicht darüber sprechen", sagte er deshalb knapp.
"Oh, ja, das verstehe ich", sagte Morticia und lächelte ihn warm an.
In diesem Moment stellte der Wirt eine Flasche, zwei kleine Gläser und zwei Gläser Guinness vor sie hin. Snape lass das Etikett der Flasche und zog nun seinerseits eine Augenbraue hoch.
"Glenmorangie Whiskey? Nicht gerade ein ausgesprochenes Damen-Getränk."
"Ich bin auch keine ausgesprochene Dame", entgegnete Morticia ungerührt und schenkte beiden ein.
"Auf Ihr Wohl, Professor Snape." Sie hob das Glas kurz an und leerte es in einem Zug. Nach einem kurzen Zögern tat Snape es ihr nach und Morticia schenkte sofort wieder nach.
"Wissen Sie, Professor, ich mache mir nämlich Sorgen um Remus. Er hatte wirklich eine beschissene Zeit hinter sich. Erst schmeisst er den Job in Hogwarts hin, dann hatte er kurz hintereinander zwei unglückliche Affären und schliesslich ist pünktlich zu den Sommerferien auch noch Sirius bei ihm aufgetaucht. Zum Glück hat der nach zwei Wochen einen anderen Unterschlupf gefunden. Die beiden wären sich sonst über kurz oder lang gegenseitig an die Kehle gegangen."
Snape verschluckte sich fast an seinem Bier.
"Wie bitte? Ich hatte immer den Eindruck, die beiden wären die dicksten Freunde", sagte er mit einer Spur höhnischer Arroganz.
"Ach du liebe Zeit, das sind sie auch noch", antwortete Morticia wegwerfend. "Es ist nur so, dass dieser Sirius in den letzten Jahren, nun ja, ein wenig verlottert ist und Remus eben der etwas peniblere Typ ist - und das dann noch in dieser winzigen Klitsche, die Remus zur Zeit seine Wohnung nennt", sie schüttelte vielsagend den Kopf. "Konnte ja nicht gutgehen - wo war ich eigentlich? Ach ja. Remus war also in letzter Zeit nicht gerade vom Glück begünstigt. Kurz und gut, ich dachte mir, Morticia, du hast sowieso keinen Bock auf diesen Kongress, warum behauptest du nicht einfach, du hättest keine Zeit und schickst Remus hin. Der Junge hat sich einen Urlaub redlich verdient. In Paris bekommt er wenigstens regelmässig zu essen, vielleicht kann er sogar ein paar berufliche Kontakte knüpfen und wenn er dann noch einen kleinen Flirt mit einem französischen Kellner geniesst - umso besser."
"Sie wissen, dass er...?" fragte Snape vorsichtig.
"Dass er schwul ist? Sicher! Ich war mit ihm auf der Uni und ich war immer seine beste Freundin. Ich könnte Ihnen Sachen erzählen..."
"Ach ja?" fragte Snape plötzlich sehr interessiert.
"Oh ja, aber darum geht's ja gar nicht. Tatsache ist, dass er einen Tag früher aus Paris zurück gekommen ist, aussah wie ein Häufchen Elend, seither nur noch auf dem Zahnfleisch kriecht und er mir ums Verrecken nicht sagen will, wieso." Sie runzelte ärgerlich die Stirn. "Und dabei habe ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich an allem schuld bin. Wenn ich ihn nicht nach Paris geschickt hätte, wäre das alles nicht passiert."
"Wohl wahr", entfuhr es Snape unbeabsichtigt.
"Was?" fragte Morticia zerstreut nach.
"Und was wollen Sie dann von mir?" fragte Snape stattdessen.
"Ich weiss von Remus, dass Sie auch in Paris waren und Sie sind doch auch ein Freund von íhm. Sie müssen doch wissen, ob dort etwas vorgefallen ist, was ihn so zermürbt hat." Sie sah ihn hoffnungsvoll an. "Wenn ich weiss, was es ist, dann kann ich ihm bestimmt helfen."
Snape starrte auf den Tisch.
Und ob er wusste, was da alles vorgefallen war. Allein der Gedanke daran liess es zwischen seinen Beinen kribbeln.
"Mir ist nichts aufgefallen", sagte er beherrscht und trank sein drittes Glas Whiskey.
"Das glaube ich einfach nicht", stiess Morticia aufgebracht hervor, dann verlegte sie sich aufs Betteln. "Oh, bitte, Professor. Sie müssen mir helfen. So beschissen ging es Remus noch nie, seit ich ihn kenne. Mit Liebeskummer hat das nichts mehr zu tun. Er ist eher schon richtig liebeskrank. So schlecht ging es ihm nicht ein Mal nach dieser unglücklichen Angelegenheit mit diesem Gilderoy." Sie verzog das Gesicht.
"Gilderoy?! Gilderoy Lockhart?!" stiess Snape atemlos hervor.
"Ja, kennen Sie ihn?" fragte sie arglos.
"Vom Wegsehen", knurrte Snape. "Wollen Sie damit sagen, dass Remus und..." Er brachte es nicht über sich Lockharts Namen in diesem Zusammenhang auszusprechen. "Dass sie etwas miteinander hatten?" fragte er schliesslich ungläubig.
"So genau weiss ich das leider nicht. Damals hat er sich nämlich auch so konsequent ausgeschwiegen wie jetzt. Oh, bitte, Professor. Sie müssen mir sagen, ob sie etwas über Paris wissen."
In den folgenden Stunden weigerte Snape sich standhaft irgendwelche Intimitäten auszuplaudern und endlich hörten sie auf, über Remus in Paris zu sprechen und sprachen nur noch über Remus, während sich zu der ersten Flasche Whiskey noch eine Zweite gesellte.
"Weissu, Mortischi... Mortisch....", nuschelte Snape und brach dann irritiert ab.
"Du kanns ruhig Morty zu mir sagen. Die meissn nennen mich eh so", erlaubte Morticia ihm grosszügig.
"Morty", wiederholte Snape mit leicht glasigem Blick.
"Genau", bestätigte sie.
"Weissu, Morty, wenn du mir sagss, wo Remsu wohnt, dann könnd ich ja mal mit ihm allein über Paris sprechen. So von... Mann ssu Mann..."
"Das is nich nett von dir, Sev. Mir willstes nich sagen, aber seine Adresse soll ich aunnoch rausrücken."
"Genau", wiederholte Snape.
"Genau", echote Morticia. "Na gut. Bin ja gaa nich so. Nu guck her. Ich schreibse dir hier aufn Zettel auf, damit du se nich verliers. Un nu hopp!"
Snape schob den Zettel umsichtig ein.
"Weissu, Morty, ich hab noch nie ne Frau wie dich getroffen." Er streifte sie mit einem halb bewundernden Blick.
"Un das iss auch gut so. Für swei von meiner Sorte wär dieser Planet wesenlich ssu klein."
Snape erhob sich leicht schwankend.
"Was iss mit dir? Soll ich dich noch irjendwo hinbringen?" fragte er in einem Anflug von Höflichkeit.
"Nee", Morticia winkte ab. "Ich trink hier erst noch aus unn dann versuch ich mein Glück noch bei dem blonden Schnuckel an der Bar."
"Auch gut", sagte Snape und verliess den tropfenden Kessel.
Wie er schliesslich das Haus in dem Lupin wohnte gefunden hatte, wusste er nicht. Die Nachtluft hatte ihn gerade genug erfrischt um seine Gedanken in die richtige Reihenfolge zu bringen, aber immer noch betrunken genug gelassen um sein Vorhaben auch durch zu führen.
Lupin hatte noch nicht geschlafen, aber schon im Bett gelegen, als ihn ein lautes Klopfen an seiner Wohnungstür aus seinen trüben Gedanken riss. Er zog rasch einen alten Umhang über seinen Pyjama und ging zur Tür.
Als er sie öffnete sah er direkt in Snapes Gesicht.
"Was willst du denn hier?" fragte er unwirsch.
"Dich sehen", antwortete Snape seltsam ernst.
"Das hast du ja nun", entgegnete Lupin heftig und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
Es klopfte wieder.
Lupin stellte sich taub.
"Wenn es sein muss, stehe ich die ganze Nacht hier und klopfe", rief Snape durch die Tür.
Lupin ballte kurz die Hände zu Fäusten, doch dann öffnete er die Tür wieder.
"Dann komm' in Gottes Namen rein, bevor sich die Nachbarn beschweren", zischte er zornig und zog Snape am Arm in seine Wohnung hinein.
Snape sah sich kurz um. Morticia hatte nicht übertrieben. Die Wohnung war winzig. Eine Kochnische, ein Tisch, zwei Stühle, ein Sessel, ein Bett.
"Also, was willst du hier? Woher weißt du überhaupt, wo ich wohne? Und hast du eine Ahnung wie spät es eigentlich ist?" riss ihn Lupins mühsam beherrschte Stimme aus seinen Beobachtungen.
Snape blinzelte langsam.
"Das sind ein bisschen viel Fragen auf einmal", sagte er bedächtig und Lupin runzelte die Stirn. "Morty war auch im tropfenden Kessel und..." er dachte angestrengt nach. "Hast du tatsächlich mal was mit Lockhart gehabt?" fragte er dann.
"Du bist ja betrunken", stellte Lupin frustriert fest.
"Stimmt genau. Oder glaubst du, ich wäre sonst hier? Also, hast du nun was mit Lockhart gehabt oder nicht?"
"Es geht dich zwar nichts an, aber es war Silvester, ich war betrunken, es hat keine 5 Minuten gedauert und Lockhart ist in meinen Augen immer noch ein Idiot. War's das jetzt?!" rief Lupin genervt.
"So was Ähnliches hatte ich mir schon gedacht", antwortete Snape gedehnt.
Lupin presste kurz seine Finger gegen die geschlossenen Augenlider. Dann sah er erschöpft auf.
"Warum bist du hier? Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen?" fragte er leise.
"Du fehlst mir", sagte Snape schlicht und ohne lange zu überlegen, doch Lupin lachte hohl.
"Was dir fehlt, findest du entweder in der Nokturngasse oder im Hinterzimmer des feurigen Drachen in Hogsmeade."
"Im feurigen Drachen? Wusste ich gar nicht..." murmelte Snape, für einen Moment abgelenkt, doch dann schüttelte er energisch den Kopf.
"Darum geht's doch gar nicht", widersprach er energisch. "Ich habe mich auch erst dagegen gewehrt, das kannst du mir glauben, aber so sehr ich mich auch bemüht habe, ich kann dich einfach nicht vergessen", gestand er ihm mit einer Stimme die von zorniger Sehnsucht erfüllt zu sein schien.
Lupin wandte sich halb von ihm ab.
"Das bildest du dir nur ein. Das geht wieder vorbei, glaub mir", entgegnete er bitter.
"Da hat mir Morty aber etwas anderes erzählt", behauptete Snape.
"Bitte, Severus, es ist vorbei, es hat nichts bedeutet und ich will nicht darüber sprechen", sagte Lupin mit einer Stimme, die gelegentlich zitterte. "Und jetzt geh', bitte. Ich habe dir nichts mehr zu sagen."
Für einen Moment herrschte Stille.
Die kurze Klarheit, die Snapes Geist erhellt hatte, verschwand genauso plötzlich, wie sie gekommen war. Ein dumpfes Gefühl von Verlust kroch in ihm hoch und er bedauerte, nicht noch mehr getrunken zu haben. Doch egal was Lupin auch gerade gesagt hatte, er wollte es einfach nicht glauben - er konnte es nicht glauben. Alles was er brauchte, war mehr Zeit um ihm zu erklären, um ihn...
"Kann ich dann wenigstens heute nacht hierbleiben? Ich fürchte in meinem Zustand schaffe ich's nicht mehr bis Hogwarts."
Durch Snapes zerknirschte Bitte für einen Moment besänftigt nickte Lupin kurz.
"Von mir aus, du kannst ja auf dem Sessel..." Er hörte hinter sich protestierende Bettfedern quietschen und drehte sich um. Snape war wie ein gefällter Baum auf das Bett gefallen und schnarchte bereits.
"Oh, bitte, ich nehme auch gern den Sessel", sagte Lupin wütend zu sich selbst, kauerte sich in den Sessel und löschte das Licht.
Am nächsten Morgen zog Lupin mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen mit einem Ruck die Vorhänge beiseite und rief sehr nahe an Snapes Ohr sehr laut: "Guten Morgen!"
Er beobachtete mit einem boshaften Grinsen, wie Snape erschreckt hochfuhr, sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht den Kopf hielt und gequält die Augen schloss.
"Ich hoffe, dir platzt der Kopf" ,äusserte Lupin fröhlich und hielt ihm einen Becher mit Kaffee hin.
Snape blinzelte verwirrt und nahm den Becher entgegen.
"Was zur Hölle tu' ich hier?" fragte er nach dem ersten vorsichtigen Schluck.
"Das weißt du nicht mehr?" rief Lupin halb wütend, halb überrascht. "Du trittst mir mitten in der Nacht beinahe die Tür ein, belästigst mich mit deinen emotionalen Geständnissen und dann weißt du das nicht einmal mehr?!"
Snape verzog gequält das Gesicht.
"Nicht so laut", bat er.
"Du machst mich wahnsinnig", sagte Lupin genervt und setzte sich wieder in den Sessel. "Trink deinen Kaffee aus und dann verschwinde endlich."
Snape musterte ihn über den Rand seines Bechers hinweg.
"Warum hast du so lange überlegt, bevor du Dumbledore endlich doch abgesagt hast?" fragte er schliesslich.
"Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht", sagte Lupin kalt.
"Oh, doch, das tut es", beharrte Snape.
"Sagt wer?!" fuhr ihn Lupin an.
"Sagt Morty", trumpfte Snape auf.
Lupin schwieg betroffen.
"Du brauchst nichts zu sagen", sagte Snape leise. "Dein Gesichtsausdruck verrät dich. Morty hatte recht."
Lupin fasste sich wieder und setzte eine gleichgültige Miene auf.
"Und womit, wenn ich fragen darf?" fragte Lupin mit einem Anflug von Zynismus.
"Dass es auch für dich mehr war als eine simple Affäre", sagte Snape langsam.
Lupin schwieg. Dann schluckte er.
"Weißt du eigentlich, was das Allerschlimmste an der ganzen Sache für mich ist? Dass ich dich wie ein.. ein Spielzeug behandelt habe", sagte er stockend und mit abgewandtem Blick.
Und Snape begriff plötzlich, dass Lupin sich vor ihm schämte. Für sein Benehmen, für sein Verlangen - für Alles.
"Sag's ruhig: du hast mich wie eine Hure behandelt", sagte er möglichst leichthin. "Und? Glaubst du nicht, dass ich die ganze Angelegenheit sehr schnell beendet hätte, wenn ich es nicht auch gewollt hätte?"
Da hob Lupin seinen Blick wieder und sah ihn mit einer Mischung aus Zweifel, Verstehen und Hoffnung an.
"Ich will dich nicht noch ein Mal verlieren", sagte Snape leise und wunderte sich insgeheim, woher diese Worte gekommen waren, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm dieser Gedanke. Er wollte Lupin nicht mehr verlieren...
Lupin sah ihn lange an. Sein Blick wurde weicher, doch sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
"Bitte geh' jetzt. Ich muss darüber nachdenken", flüsterte Lupin überraschend gefasst.
Snape nickte, stellte den Becher ab und stand auf. In der Tür drehte er sich nochmals um.
"Remus..."
Dann war er weg und Lupin starrte noch lange auf die geschlossene Tür.
Montags hatte Snape immer noch nichts von Lupin gehört und war dementsprechend nervös, was sich verständlicherweise auch auf seinen Unterricht auswirkte.
Er unterrichtete Verteidigung gegen die dunklen Künste in Potters Klasse, als er nach einer Frage Hermine aufrief - die sich als Einzige gemeldet hatte - und während ihrer Antwort den Faden verlor, weil seine Gedanken unerlaubterweise auf Wanderschaft gingen.
Ihm entging deshalb, dass Hermine mit ihrer Antwort längst fertig war und immer noch auf seinen Kommentar wartete. Erst das unruhige Raunen der Klasse und Hermines wiederholtes Räuspern holten ihn wieder in die Gegenwart zurück.
Er sah sie scharf an.
"War das alles, Miss Granger? Sind sie endlich fertig?"
"Sie ist schon seit 5 Minuten fertig", murmelte Ron halblaut vor sich hin und erhielt dafür einen warnenden Rippenstoss von Harry.
"Mr. Weasley", herrschte Snape ihn an. "Ihnen steht wohl der Sinn nach einer weiteren Strafarbeit?"
Da meldete sich Hermine wieder zu Wort.
"Ja, Miss Granger?" rief Snape sie genervt auf.
"Verzeihung, Sir, aber wenn Sie sich nicht wohl fühlen..."
Da riss Snapes ohnehin sehr dünner Geduldsfaden endgültig.
"Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen erlaubt habe, meinen Gesundheitszustand zu thematisieren! Zehn Punkte Abzug..."
In diesem Moment öffnete sich die Tür und alle Augen blickten hoffnungsvoll hin. Auch Snape hatte den Kopf gedreht und glaubte nun, seinen Augen nicht zu trauen.
Remus Lupin stand im Türrahmen und lächelte.
"Hallo!" rief er fröhlich. "Professor Dumbledore hat mir gesagt, hier wäre eine Klasse zu unterrichten."
Die Schüler begrüssten ihn jubelnd und sein Lächeln vertiefte sich. Dann wandte er sich an Snape der ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansah.
"Ihre Leiden haben ein Ende, Herr Kollege. Ich bin jetzt hier."
Mit Verwunderung sah Hermine, dass sich Snapes Gesicht bei diesen Worten erhellte und er ohne einen weiteren Kommentar das Feld räumte.
"Ach, sicher ist er nur froh, uns los zu sein", dachte sie bei sich.
Nach dem Abendessen versammelten sich drei Gryffindors und ein Slytherin vor Snapes Tür um die angedrohte Strafarbeit in Empfang zu nehmen. Alle vier stellten Mienen zur Schau, die deutlich machten, wie ungerecht sie diese Strafe immer noch empfanden.
Seufzend klopfte Harry an die Tür.
Nach einer kleinen Weile öffnete sich die Tür lediglich einen Spaltbreit.
"Ja, was ist denn?!" fauchte Snape sie durch die kaum geöffnete Tür an. Alle vier zuckten bei dieser Begrüssung erschreckt zusammen.
Hermine fasste sich als Erste.
"Herr Professor, wir sind hier wegen unserer Strafarbeiten vom Freitag. Sie haben gesagt, wir sollen am Montag nach dem Abendessen in ihr Büro kommen."
"Ach ja, richtig. Kommen Sie herein", erwiderte Snape unwirsch und trat von der Tür zurück.
Zur grossen Verwunderung der Schüler war Snape nicht allein in seinem Büro. Remus Lupin sass entspannt in einem der Sessel und musterte die vier mit einem amüsierten Lächeln.
"Was ist denn hier los?" fragte er freundlich, während Snape wütend auf seinem Schreibtisch nach irgendetwas suchte, das sich als Strafarbeit eignete, die seinem Gedächtnis nach den neuesten Ereignissen dieses Tages völlig entschwunden war.
"Strafarbeiten", knurrte Snape wütend und ohne aufzusehen.
"Warum erlässt du sie ihnen nicht einfach, Severus?" fragte Lupin und die Schüler hielten entsetzt und gespannt zugleich den Atem an. "Nur dieses eine Mal", setzte Lupin mit sanfter Stimme hinzu. "Es wird sie schon nicht verderben."
Snapes Augen fixierten erst Lupin und dann die Schüler, die gespannt auf eine Antwort warteten.
"Also schön, von mir aus", sagte Snape höchst widerwillig. Doch dann ruhte sein Blick erneut auf seinem Kollegen und er winkte die Schüler höchst ungeduldig hinaus. "Nun gehen Sie schon endlich!"
Das liessen sich die vier nicht zwei Mal sagen. Keine drei Sekunden später standen sie wieder auf dem dunklen Flur und sahen sich fragend an.
"Was war das denn gerade?" machte Ron als Erster seiner Verwunderung Luft.
Doch niemand hatte eine Antwort darauf und Hermine dachte nicht daran ihnen zu sagen, dass offenbar nur sie bemerkt hatte, dass die Robe ihres Zaubertränkelehrers nicht wie sonst bis unters Kinn zugeknöpft gewesen war, sondern vielmehr einige Zentimeter offen gestanden hatte und sich ganz deutlich ein dunkles Mal in seiner Halsbeuge abgezeichnet hatte, das verdächtige Ähnlichkeit mit einem Knutschfleck besass. Ausserdem war ihr auch noch aufgefallen, dass Lupin die ganze Zeit über mit einem abgerissenen Knopf gespielt hatte...
Oh, nein, das würde sie den Jungs ganz sicher nicht auf die Nase binden!
ENDE!
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So, das war's. Ich hoffe es hat euch ein bisschen gefallen. Mir hat's auf jeden Fall irre viel Spass gemacht für euch zu schreiben und eure gnadenlos guten Reviews zu lesen.
Für alle die noch nicht genug von mir haben, hier ein Tipp am Rande:
In den nächsten Tagen wird meine neue Fortsetzungsgeschichte ("Night and Day") starten - aber alle die auf ein weiteres slashiges Abenteuer hoffen, muss ich jetzt leider enttäuschen. Ich werde mich vorläufig dem Genre der HG/SS-Romanzen widmen. Die genialen Geschichten von Stella Maris haben mich auf diese Idee gebracht... mal sehen, wie es euch gefällt...
