Vergangenheit & Geheimnisse

Autor: Janine (jad_coke@hotmail.com)
Pairing: Buffy / Joey
Spoiler: minimste Spoiler zur 3ten Staffel. Wirklich absolut minimst.
Disclaimer: Alles gehört Joss Whedon. Nur Cara, Carry und Joey sind meiner Fantasie entsprungen, gehören also mir.
Zusammenfassung: Die Story spielt in der Zukunft. Cara versucht zu erfahren, warum ihre Mutter so beharrlich über die Identität ihres Vaters schweigt. Angel und sein Team indes wird von einem Mann aufgesucht, der einiges zu erklären haben wird.
Kommentar: Fortsetzung zu Changes' und Erkenntnisse'. Mehr gibt's momentan noch nicht zu sagen, ausser dass es der letzte Teil sein wird. Ich hab lang genug dran herumgenagt. ;)
Viel Spass beim Lesen. Und bitte - gebt mir Feedback. *fleh*
Und ein herzliches Danke an Darla und Bad Cat, die die Story beta gelesen haben. *knuddel* :)

Schätze
Cara hatte eines Tages in ihren Sommerferien den Dachboden entdeckt. Er war zwar völlig staubig und voller Spinnweben - er schien schon länger nicht mehr betreten worden zu sein. Und die Sachen, die hier oben lagerten, hatten schon fast Antiquitätswert. Cara schlich an den vielen Kartons vorbei, die vor Unzeiten mal hier hinaufgestellt wurden und nun vor sich hingammelten. Sie öffnete einen, der zuoberst auf einem kleinen Stapel stand. Vom vielen Staub musste sie husten. Sie klopfte kurz ihre Kleider frei und guckte dann in der Kiste nach.
Entweder hat Mum eine nostalgische Ader oder sie kann nichts wegwerfen...
Cara hatte die Kiste mit den Fotos gefunden, die ihre Mutter noch aus der Schulzeit aufbewahrte. Auch das Jahrbuch ihres High School - Abschlussjahres war drin. Cara nahm es heraus und wischte es kurz ab. "1999...", murmelte sie. Dann nahm sie es unter den Arm und suchte weiter.
Irgendwo muss sie sein...
Cara suchte praktisch den ganzen Dachboden ab. Sie hatte sich extra eine Zeit ausgesucht, in der sie alleine zu Hause war und nicht ungewollt ihrer Mutter in die Arme lief. Sie wollte schon mit Suchen aufgeben und wieder runtersteigen als sie eine Kiste in einer Ecke entdeckte, die gut versteckt lag.
Na also...
Sie schlich zu der letzten Kiste und wischte den Staub ab. Nachdem sie sich den Staub aus der Lunge gehustet hatte, versuchte sie die Kiste zu öffnen.
Mist, abgeschlossen.
Cara lauschte einen Moment und sah sich kurz um. Sie wollte einfach sicher gehen, dass sie wirklich alleine war. Dann hob sie die Kiste, die nicht sonderlich gross war, an den Bügeln hoch und schleppte sie zum Aufgang.
Runterkommen ist die andere Sache...
Cara stellte die Kiste neben dem Aufgang ab und stieg ein paar Stufen hinunter und griff sich die Kiste wieder.
Etwas später - nachdem ihr die Kiste mehrmals fast runtergefallen wäre - ist Cara endlich am Ende der Leiter angekommen. Sie schloss den Aufgang wieder und zog die Kiste in ihr Zimmer. "So, das hätten wir..." Sie legte das Jahrbuch, das sie auch mit runtergenommen hatte, auf ihren Schreibtisch und wandte sich dann wieder der Kiste zu. "Dich wird ich schon aufkriegen, keine Sorge...", murmelte sie und ging zur Zimmertür, um diese zu schliessen. Dann klaubte sie aus ihrem Nachttischchen eine Haarnadel, die sie zur Genüge hatte.
Ich hab das ja nicht umsonst gelernt...
Nachdem Cara ein paar Sekunden mit der Haarnadel im Schlüsselloch herumgefuchtelt hatte, machte es auf einmal *Klick* und das Schloss war geöffnet. "Dann wollen wir ja mal sehen, was Mum hier drin versteckt hat..." Sie öffnete den Deckel und schaute gespannt hinein.
"Bingo...", grinste sie. In der Kiste waren das heiligste eines weiblichen Teenagers aufbewahrt, das es gibt - die Tagebücher. Und zwar die von Buffy, ihrer Mutter. Da muss doch was drin stehen.
Mum hat eine nostalgische Ader...
Cara nahm eines heraus, dass etwas alt und vergilbt aussah. Sie legte es aufs Bett und stand auf. "Wo kommt die Kiste denn nu hin?"
Unters Bett? Ne, zu gross. Schrank? Zu einfach...
Dann sah sie das grosse Tuch, das schon seit einer Ewigkeit über ihrem Sessel hing.
Warum nicht als Tisch?
Sie schloss die Kiste wieder, schob diese zurecht und legte schliesslich das Tuch drüber.
"Sieht gut aus..." Sie strich noch einmal das Tuch glatt und widmete sich dann dem ersten Tagebuch, das sie rausgefischt hatte.

Spaziergang
Faith ging durch die Strassen. Es war noch Tag und es gab nicht sonderlich viel zu tun. Die Sonne machte sich bereits langsam daran, unterzugehen. Sie genoss es sehr, manchmal so alleine durch die Strassen zu gehen. Im Gefängnis hatte sie nie gross Möglichkeit, alleine zu sein. Und auch im Hotel, in Angels Team war meist irgendwer da, der irgendwie auf sie aufzupassen schien. Dem wollte sie für einen Moment entfliehen.
Sie schlenderte eine Weile weiter und kam auch bei einem kleinen Laden vorbei, der seine Auslagen draussen aufgestellt hatte. Sie griff sich einen Apfel und legte dafür den entsprechenden Betrag hin. Sie biss in den Apfel und ging dann weiter.
Hmmm... gut.
Langsam trugen ihre Füsse sie wieder zurück zum Hotel, wenn auch auf einigen Umwegen. Das abgekaute Apfel-Gehäuse schmiss sie bei der nächsten Gelegenheit fort.
Knapp daneben...
Das Gehäuse blieb neben dem Abfalleimer liegen. Sie zuckte mit den Schultern.
Dann halt.
Ein paar Schritte später hörte sie, wie sich zwei Männer stritten. Um was, konnte sie nicht hören, doch schien es ernst zu sein. Sie rannte in die Richtung, wo die Stimmen herkamen und sah dann zwei Männer, die sich ernsthaft prügelten. Drumherum hatte sich bereits eine kleine Menschenversammlung gebildet, welche die Kämpfer anfeuerte.
Faith bahnte sich einen Weg durch die Masse. "Sorry... Aus dem Weg, bitte."

Inzwischen lag der eine der beiden Kämpfer am Boden und versuchte aufzustehen, was ihm aber nicht gelang, da er vom Gegner gleich wieder zu Boden geworfen wurde. "Ahhhhhhhhhh...." Er krümmte sich.
"Geschieht dir Recht, du Nichtsnutz." Der andere wollte so eben einen nächsten Schlag verpassen als seine Hand aufgehalten wurde. Er drehte sich wütend um und sah, dass ihn eine Frau festhielt. Er schien darob ein wenig verblüfft zu sein. "Hast du Mitleid mit dem Sauhund gekriegt?" Er grinste sie hämisch an. Dann wandte er sich an seinen Gegner, der immer noch am Boden lag und offenbar nicht mehr fähig war, aufzustehen. "Na, ist ja nett, dass deine *Freundin* da ist, um für dich noch ein paar einzustecken, du Säufer..." Er grinste noch einmal, diesmal schmutziger. "Sieh an, nicht einmal Manns genug, um... ahhhhh."
"Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht einmal um Mitleid *winseln* können..." Nun war es an Faith, zu grinsen. Sie hatte ihn durch einen gezielten Schlag in den Rücken zu Boden gehen lassen. Nun drehte sie den Sprüchereisser auf den Rücken und kniete sich auf hin, so dass er sich nicht bewegen konnte. "Und nebenbei, ich bin nicht seine Freundin, Kleiner." Sie schlug im hart ins Gesicht, der Kopf knallte auf die Seite.
Die Menschen drumherum fingen an zu johlen. Es war das erste Mal, dass eine Frau ihn fertig machte.
Der Niedergeschlagene lag daneben und versuchte sich aufzusetzen, um zu sehen, was geschah. Sein Kopf hämmerte. Das Gejohle machte es nicht besser.
Ich lebe noch...

Eine Weile später stand Faith wieder auf und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. Der Sprücheklopfer bewegte sich unter grösserem Gestöhne und verschwand schliesslich humpelnd, nachdem er mühsam aufgestanden war.
"So, nun zu dir, Kleiner." Faith kam auf den Niedergeschlagenen zu. Er stand inzwischen mehr oder weniger sicher an die Wand gelehnt. "Was wollte der Typ von dir?"
"Nicht sch-schlagen." Faith machte ihm Angst.
"Nicht?" Faith sah ihre rechte Faust an. Und grinste dann breit. "Also, was wollte der Typ?", fragte sie dann noch einmal, wieder mit ernster Miene.
"Ich... ich weiss es nicht."
"Sicher?" Faith hob ungläubig eine Augenbraue. "Weisst du, ich kann es nicht haben, wenn man mich anlügt." Sie sah, dass seine Knie langsam nachgaben und fing ihn auf. "Fangen wir anders an: Wie heisst du?" Sie zog ihn langsam mit sich, auf direktem Weg zu Hotel.
"Joey...", stammelte er.

Joey
"...Echt?" Angel stand hinter der Empfangstheke und hatte sich an den Rand gelehnt. Er war gerade am Telefonieren und musste lachen. Am anderen Ende war Buffy, sie erzählte ihm gerade, was ihr letzte Woche auf der Arbeit passiert war. "Du musst ihm aber wirklich einen ziemlichen Schrecken eingejagt haben, dass er sich nicht mehr zu rühren gewagt hat."
"...ja, du hättest ihn sehen sollen, kreidebleich und mit riesigen Augen. So ein Angsthase...", tönte es an der anderen Leitung.
Angel grinste. "Und wie geht's Cara?"
Stöhnen am anderen Ende der Leitung. "Sie hat Ferien."
Angel konnte förmlich sehen, wie Buffy genervt die Augen verdrehte.
"Sie stellt dauernd irgendwas an oder ist mit Carry unterwegs. Sie hat zu viel Zeit oder zu wenig zu tun."
"Ich erinnere mich noch an damals, als du dich drüber aufgeregt hast, dass deine Mutter dauernd in der Nähe war...", meinte er dann mit einem Grinsen. In dem Moment sah er die Tür aufgehen und Faith hereinkommen.
"...komm mir nicht mit damals. Ich weiss, dass ich furchtbar war..."
"Furchtbar ist untertrieben...", flachste Angel und bemerkte, dass Faith auf ihn wartete. "Hör zu. Ich muss auflegen, Faith ist gerade gekommen und braucht meine Hilfe."
"Hilfe? Ist ihr etwas zu schwer?", meinte Buffy ironisch.
"Bye..."
"Bye..."

"Buff?", fragte Faith als Angel zu ihr kam. Sie hatte Joey inzwischen auf das Sofa gelegt.
Angel nickte. "Was ist mit ihm?" Er nickte in Richtung Joey.
"Er ist von einem Grossmaul verprügelt worden. Will mir aber nicht sagen, um was es geht. Ausser seinem Namen hat er mir nichts gesagt. Nennt sich Joey..." Faith verschränkte unter einem Seufzer ihre Arme. "Ich geh mir erst mal was zu trinken holen..."
"Bring ihm auch etwas Wasser mit.", fügte Angel noch dazu.
"Ja, Chef...", meinte Faith ironisch und ging zur Anrichte hinter der Theke.
"Okay. Was ist passiert?", fragte Angel an Joey gerichtet und sah sich dessen Verletzungen etwas genauer an.
Joey schwieg.
"Mann, Sie sind aber ganz schön drangekommen... wer war das?" Angel sah Joey forschend an. Doch der blieb ruhig und blickte zurück.
Inzwischen kam Faith mit dem Wasser zurück. "Sagte doch, aus ihm ist nicht viel rauszukriegen.", meinte sie schnippisch.
"Er sollte verarztet werden..."
"Kein... kein Arzt.", stammelte Joey plötzlich.
Angel sah ihn leicht verwirrt an. "Warum nicht?"
Joey sah die beiden ängstlich an.
Angel sah zu Faith.
"Was?"
"Verbandskasten..."
"Ich geh ja schon...", brummelte sie und holte den Verbandskasten. "Hier."
Dann wurde Joey untersucht und so gut es ging verarztet. Dabei stöhnte er immer wieder auf, weil die Wunden brannten.
"Männer...", murmelte Faith dazu.

To be continued. :)