Chapter 11:

*Please, don't go back to Germany.*
Caleb nahm Judiths Hand. Die beiden hatten sich beim Italiener ausgesprochen und saßen nun am Strand.
*Aber... aber...* Judith war völlig überrumpelt. Wie gerne würde sie hierbleiben. Aber ohne Job würde ihr Visum nicht verlängert. Außerdem würden ihre Eltern ausrasten.
*Please!* Der Hundeblick. Und dann, als könnte er Gedanken lesen: *Keine Sorge. Das mit dem Visum ist kein Problem.* *Ach ja?* Judith verstand kein Wort. *Es läuft morgen aus und mein Flug geht morgen nachmittag. Ich würde gerne bleiben, das weißt du. Aber es geht nicht!* Sie entzog ihm ihre Hand.
*Bring mich bitte nach Hause. Ich möchte mich heute von dir verabschieden. Nicht am Flughafen!*
Caleb nickte. Sie standen auf und er legte einen Arm um Judith, die Tränen in den Augen hatte. Leider war es dunkel. Sonst hätte sie sich sicher gewundert, warum Caleb so zufrieden lächelte.
Eigentlich müsste Sara schon alles geregelt haben.

*Kommst du noch rein?* Judith warf ihm einen bittenden Blick zu. Sie wollte den Abschied noch ein wenig hinauszögern. Caleb nickte. *Klar!* Judith schloß die Haustür auf. *Oh. Im Wohnzimmer ist ja noch Licht.* Mit verständnislosem Blick öffnete sie die Tür.
*Was...?* Sara und Mary saßen auf der Couch. Auf dem Tisch stand eine ungeöffnete Flasche Sekt.
*Wollt ihr meinen Abgang feiern?* fragte Judith zynisch. Was war denn heute mit allen los? Erst die Radioaktion, dann schien Caleb gar nicht traurig zu sein, das sie weg musste und jetzt diese merkwürdige Szene.
*Hast du es ihr nicht gesagt, Caleb?* Sara schien nicht weniger verwirrt. Caleb schüttelte mit schuldbewusstem Gesicht den Kopf.
*Ich wollte, dass es eine Überraschung wird.* *Freu dich! Das ist es tatsächlich!* Judith wurde ungeduldig. *Was wird hier gespielt?*
Mary stand auf. *Wir wollten feiern, dass du bleiben kannst.*
*Wie? Ihr rafft es nicht, oder? Es geht nicht. Mein Visum... und der Flug...* Judith fing an zu stottern.
Sara grinste. *Visum verlängert, Flug storniert und deine Tasche ausgepackt.
*Aber ich habe keinen Job!* warf ihre Freundin ein. *Nein!* Mary lächelte. *Aber Au-Pairs brauchen keinen.* *Au-Pair?* Judith verstand gar nichts mehr.
*Ja. Ich fange nächste Woche wieder an zu arbeiten und jemand muss auf Sally (ihre zweijährige Tochter, neben Kelly)aufpassen. Als Sara mir dann von eurer Misere erzählte, war alles klar!*
Mary, Caleb und Sara strahlten stolz. Aber nicht lange. *Und wer sagt, dass ich hierbleiben will? Ich will nach Hause, zu meiner Familie.*

Das absolute Chaos brach los. Alle redeten durcheinander auf Judith ein. Irgend wann konnte sie nicht mehr. Laut fing sie an zu lachen.
*Wieso habe ich bloß keinen Fotoapparat? Eure Gesichter wären der Schnappschuss des Monats. Natürlich will ich bleiben! - Was ist mit dem Sekt? Ist der zur Dekoration, oder kann der auch getrunken werden?*
Caleb wollte gerade die Flasche öffnen, als es an der Tür klingelte. *Das ist sicher Dwayne, der mitfeiern will.* Sara rannte aus dem Raum um zu öffnen, während Caleb gekonnt den Korken knallen lies.