center Chapter 22:/centerp Der Tag der Hochzeit:br *Scheiße nochmal! Wo sind diese verdammten Schuhe?* Wild vor sich hin fluchend versuchte Judith unter das Bett zu kriechen. Warum musste Sara die Dinger auch quer durchs Zimmer pfeffern?br Währenddessen war die Braut mit ganz anderen Problemen beschäftigt. Sara stand verzweifelt vor dem Spiegel. *Verfluchte Augenringe. So viel Make-up gibt's in ganz NewZealand nicht, dass ich die überschminken könnte. Überhaupt ist das alles nur deine Schuld. Wenn du nicht mit dieser blöden Abschiedswas-weiß-ich-Party gekommen wärst...* br *Habs sie!* Triumphierend hielt Judith das Paar weiße Pumps in die Luft. *Im übrigen hab nicht ich dir gesagt, du sollst bis morgens um FÜNF mit deinen Freundinnen eine Tour durch ganz Wellington machen. Es gibt bestimmt keinen Barkeeper mehr, der uns nicht mit Vornamen kennt! Demnächst werden wir wahrscheinlich alle mit Handschlag und Gejohle begrüßt wenn wir irgendwo hinkommen.* *So wie Nina abgegangen ist, kein wunder. Aber egal. In ein paar Stunden kennt mich sowieso das ganze Land. Machst du mir bitte den Reißverschluß zu?* *Logisch!* (Switsch)br *Wow! Du siehst fantastisch aus.* Judith trat ein paar Schritte zurück. *So ein Blödsinn.* Sara sah aus als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. *Das sitzt überhaupt nicht. Ich sehe schrecklich aus. Die Frisur will auch nicht halten und man sieht meine Augenringe.* br *Sie endlich still!* Ihre Freundin wurde langsam, aber sicher aggressiv. *Das Kleid passt wie angegoßen, immerhin wurde es für dich angefertigt; die Frisur sitzt tiptop, die Visagistin kommt jede Minute und die einzige die sich hier beschweren könnte bin jawohl ich. Ich sitze hier nämlich immer noch im Jogginganzug und in einer Stunde fängt die Zeremonie an. Sag mir mal wie ich das schaffen soll!!!* p Trotz aller Hektik schafften sie es (in Topzustand) pünktlich zur Zeremonie vor der Kirche zu stehen. Alles wartete schon gespannt auf die Braut und als Sara aus dem Wagen stieg brach ein regelrechtes Blitzlichtgewitter aus.br Stolz nahm ihr Vater sie in Empfang und geleitete die nervöse Sara den Mittelgang hinunter zu Dwayne, der nicht weniger nervös schien. p *Oh mein Gott ist das süß!* Verlegen wischte sich Judith eine Träne aus dem Gesicht. Die Trauung war vorbei und das frischvermählte Ehepaar stand nun auf den Stufen vor der Kirche und küsste sich.br *Also wirklich,* Nina erschien wie aus dem Nichts neben ihr. *Das ich das noch erleben darf. Die Queen Zynisch wird rührseelig.*br *Es ist ja nicht nur die Hochzeit.* Judith schniefte. *Übermorgen flieg ich nach Hause. Und wer weiß wann ich euch alle wiedersehe.* p Zwei Tage später:br *Verdammt! Wo bleibt er nur?* Judith sah sich nervös auf dem Rollfeld um. *Passagiere für den Flug B609 über Sidney nach Frankfurt, bitte einsteigen.* ertönte es aus den Lautsprechern.br *Okay! Dann mal los.* Der Abschied von Sara, Dwayne, Mary, Nina und Nick schien kein Ende zu nehmen. Immer wieder wanderte Judiths Blick zum Eingang des Flughafens. Wo blieb Caleb? Schließlich war sie mit allen Umarmungen, Küsschen und Abschiedswünschen durch. br Langsam nahm sie ihre Tasche und bestieg das Flugzeug. br Schnell hatte sie ihren Platz gefunden und starrte gedankenverloren nach draußen. Sie hoffte noch immer er würde auftauchen. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.br *Entschuldigung. Ist hier noch frei?* Ohne aufzusehen nickte Judith. Ihr Blick lag immer noch auf Sara und den anderen. Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Schluchzend lehnte sie ihren Kopf gegen das kalte Glas des Fensters. Jemand legte ihr eine Hand auf die Schulter. *Hey Babe. Stop crying!* Auch das noch! Eine dämliche Anmache. Na der Flug konnte ja noch heiter werden. br *DON'T touch me!* zischte sie wütend. *I'm not your Babe, so leave me alone! Ansonsten werde ich unfreundlich, kapiert?* *Okay.* Die Hand wurde zurückgezogen. Judith atmete auf. Ein Problem weniger. Aber es blieben ja noch einige übrig. Caleb hatte sie versetzt. Er hatte ihr doch hoch und heilig versprochen zu kommen. Vielleicht hatte er es einfach nicht übers Herz gebracht. Oder von der Zeit nicht geschafft. Oder er... Nein, sie wollte gar nicht daran denken. br Das Flugzeug begann das Rollfeld hinunterzufahren. Dann hob es ab und Sara und die anderen waren bald nur noch kleine Pünktchen. Als die Maschine die Wolkendecke durchbrach und die letzten Lichter Wellingtons unter ihnen verschwanden, riss Judith sich zusammen. Entschloßen wischte sie die Tränen weg und richtete sich auf. Zeit ihren "netten" Nachbarn genauer unter die Lupe zu nehmen. br *Hi! Emotionale Krise überwunden?* Judith stockte der Atem. *C...Cal...Caleb?! Aber... aber...was machst du hier?* Dann schüttelte sie den Kopf. *Ich seh bestimmt Gespenster. Oder ich träume. Du kannst einfach nicht echt sein.* br *Nein? Hm...* Er grinste und legte den Arm um sie. *Vielleicht kann ich dich so überzeugen.* Er küsste sie zärtlich. Langsam dämmerte Judith das sie doch keinem Geist gegenüber saß. *Was machst du hier? Willst du nach Sidney?* Caleb schüttelte den Kopf. *Nein. Eigentlich wollte ich nach Deutschland.*br *Deutschland? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Was willst du da?* *Studieren!* Er lachte als er Judiths völlig verwirrtes Gesicht sah. *Ich habe einen Studienkurs in Deutsch und Chemie belegt.* *Was ist mit The Tribe?* *Rausgeschrieben!*br *Und wo studierst du genau? Heidelberg?* *Nope!* das Grinsen wuchs in die Breite. *An einer kleinen Uni, in einer Kleinstadt, die rein zufällig nur ca. zehn Kilometer von deinem ZuHause entfernt liegt. Na? Was sagst du?* *Ich bin platt!* Judith konnte das Ganze noch nicht so recht fassen. Sie würde Caleb jeden Tag sehen können. *Wie hast du das alles organisiert? Ohne das ich irgendetwas mitbekommen habe?* br *Ich hatte Hilfe von einer alten Freundin. Sie hat vor zwei Jahren ein Semester in Deutschland studiert und wusste über alles Bescheid.* *Ah. Die sogenannte Kusine tipp ich mal.* Sie grinste. *Na ja...* Caleb druckste etwas herum. *Es sollte doch eine Überraschung werden.* *Das hat ja auch geklappt.* Glücklich lehnte Judith sich an ihn und schloß die Augen. In wenigen Stunden würden sie Deutschland erreichen.br Ein Traum war Wirklichkeit geworden. p align=center bTHE END/b p p Epilog:br Rrrrrrriiiiiiiinnnngggg! Ein durchdringender Klingelton hallte durch die kleine Studentenwohnung und riss Caleb und Judith aus dem Schlaf.br *Es ist deine Wohnung. Geh du ran.* Judith drehte sich um und schlief weiter, während Caleb schlaftrunken zum Telefon wankte.br *Ross!* *Dwayne! Du musst nicht so brüllen.* Er hielt das Telefon ein Stück von seinem Ohr weg. *Was heißt es ist soweit? - Ach sooo! Sag das doch gleich. Aber warum rufst du dann hier an? Falls dus vergessen haben solltest, wir sind am anderen Ende der Welt. Und wenn sie in den Wehen liegt, warum sagst du dann nicht ihrer Mutter Bescheid? - Ob du uns bei was gestört hast?!? JA! Beim schlafen. Es ist mitten in der Nacht! - Wie? Du erwartest jetzt also von uns, dass wir aufspringen und den nächsten Flug nach Wellington nehmen? Geht's dir zu gut?* br *Ich will erst ausschlafen.* Judith gähnte und rollte sich auf die andere Seite. *Sag ihr sie soll die Knie zusammenkneifen bis wir da sind.* *Das hättest du ihr mal vor neun Monaten sagen sollen.* Caleb wandte sich kopfschüttelnd wieder an Dwayne. *Wir kommen so schnell es geht.* br Er legte auf und ging zurück zum Bett. *Tja Süße! Sieht so aus als ginge es wieder nach Neu Seeland!*