Vielen Dank für die lieben Reviews. Da macht das Schreiben doch gleich viel mehr Freude.
Auch dieses Kapitel ist etwas kurz. Aber ich glaube, das nächste wird dann etwas länger.
Disclaimer: Ist auf der ersten Seite.
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Legolas, Aragorn und Gimli ritten bereits seit einiger Zeit durch den Goldenen Wald. Sie waren sich sicher, dass man sie inzwischen bereits entdeckt hatte, aber noch hatte sich ihnen kein Elb gezeigt.
"Ich freu mich schon darauf, alle wiederzusehen", sagte Legolas leise zu Aragorn, der neben ihm ritt.
"Ja", lächelte dieser. "Das wird bestimmt wieder ein lustiger Ausflug."
"Na ich weiß ja nicht", motzte Gimli, der hinter Legolas saß. "Ein ganzes Wochenende fast nur mit Elben. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Wenn ich nur an den Spott denke, wenn ich wieder nach Hause komme..."
"Dein Geschrei, Herr Zwerg, kann man bis nach Caras Galadhorn hören", ertönte in dem Moment eine weiche, arrogant klingende Stimme von vorne, und hinter einem der Bäume trat Haldir hervor. "Ich schätze, Herr Celeborn schultert in diesem Moment bereits sein Reisegepäck." Hochmütig schaute er Gimli an, dem vor Schreck der Helm – von dem er sich nicht trennen wollte – über die Augen gerutscht war, so dass ihm das belustigte Funkeln in Haldirs Augen, welches den arroganten Ton Lügen strafte, entging.
"Pah!", polterte der Zwerg los, ließ sich von seinem Pferd rutschen und schob den Helm hoch. "Unhöflich wie immer. Ich kann nur wiederholen, was ich damals schon hier im Wald zu dir sagte, du arroganter Schnösel von einem Elb: Ishkhaqwi ai durugnul!"
Haldir hob indigniert die fein geschwungenen Augenbrauen, als der Zwerg ihm - mal wieder - diese Beleidigungen, denn darum handelte es sich mit Sicherheit, an den Kopf warf. Dann räusperte er sich und schaute von oben auf den Zwerg herab (Kunststück). "Eines Tages finde ich heraus, was es bedeutet, und dann bist du fällig, Herr Gimli Gloinssohn."
Irritiert trat er dann einen Schritt zurück, als der Zwerg plötzlich wie eine wildgewordene Bonsai-Kampfkugel auf ihn zugerast kam.
Aragorn streckte die Hand aus, um den Zwerg festzuhalten und eine sich anscheinend gerade anbahnende Katastrophe zu verhindern, aber Gimli war schneller, wich dem König von Gondor geschickt aus, schlang seine Arme um Haldirs Körpermitte und drückte den verdutzten Elben an sich. "Laß dich umarmen, mein Freund", nuschelte der Zwerg zwischen Haldirs Hemd und seinem eigenen Bart hervor.
Haldir überwandt seinen anfänglichen Schock, entspannte sich wieder und klopfte Gimli auf den Rücken. "Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Gimli Gloinssohn", sagte er mit einem sanften Lächeln und nickte dann auch Legolas und Aragorn zu, die inzwischen von ihren Pferden gestiegen waren und das seltsame Schauspiel grinsend beobachteten.
"Wir grüßen dich, Haldir o Lorien", sagte nun Aragorn und legte die rechte Hand kurz auf sein Herz. Legolas machte es ebenso.
Haldir befreite sich vorsichtig von dem knuddelnden Zwerg und erwiderte ebenso höflich den Gruß. Dann lächelte er wieder. "So, genug der Höflichkeiten und Etikette. Schließlich ist das kein offizieller Besuch, sondern wir wollen Spaß haben."
Die Gefährten lachten und gemeinsam begab man sich nach Calas Galadhorn, um Celeborn aufzulesen und eventuell ein oder zwei Blicke auf Galadriel zu werfen (letzteres galt in erster Linie für den Zwerg).
