Ranma und Kasumi - Teil 2

von moskito

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TEIL 2 --- Der Wald

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+ Hier müssten wir sein... oder dort? Und was ist das...? + fragte ich mich. Auf der Karte stand in ganz kleinen Buchstaben geschrieben: 'Zwei Herzen werden sich zusammenfinden...'

+ Ein Rätsel? ...merkwürdig. Zwei Herzen? Was das wohl zu bedeuten hat? + grübelte ich weiter und lief einfach geradeaus ins Unbekannte.

An einer schmalen Lichtung angekommen riefen plötzlich die Mädchen hinter mir:

"Ranma! Machen wir eine Pause, ja?"

"Meine armen Beine!" stöhnte Nabiki und setzte sich auf einen Felsen. Alle anderen außer Kasumi, die das anscheinend auch nicht gewohnt war, atmeten zwar schnell, keuchten aber nicht wie die beiden Tendo-Schwestern.

Also machte wir eine Pause.

"Kasumi, was ist los?" fragte Akane ihre große Schwester.

"Es ist nichts... Akane. Dieser Ort... jagt mir Angst ein. Ich kriege eine Gänsehaut... brr." entgegnete Kasumi ausnahmsweise nicht lächelnd.

"Keine Angst, Schwesterherz. Ich bin doch da, du brauchst gar keine Angst zu haben!" beruhigte Akane sie. Dabei schaute sie mich an und streckte mir grimassenschneidend die Zunge raus.

Ich tat so als würde sie nicht existieren und widmete mich ganz der Schatzkarte.

"Also hier ungefähr müssten wir sein... wenn wir nach Norden gehen würden... dann wären wir am Ziel... würd' ich mal sagen..." sagte ich mit leiser Stimme und grübelte und grübelte.

+ Wo ist denn der Norden? + fragte ich mich. Doch ich wurde blitzschnell aus meinen Gedanken gerissen, als Ukyo mich an der Hand nahm und mich in irgendeiner Richtung hinter sich her zog

"Gehen wir also nach Norden, Ran-chan!" rief Ukyo fröhlich. Doch mit Shampoo hatte sie nicht gerechnet. Wütend stellte sie sich in Ukyos Weg und rief erbost:

"Nicht so schnell, Spachtel-Mädchen! Airen mit Shampoo nach Norden gehen!"

"Ach ja?" provozierte Ukyo Shampoo, und ich konnte gerade noch entweichen, als beide anfingen, zu kämpfen. Erleichtert lief ich zurück zu den anderen, die den Kampf interessiert verfolgten. Alle, außer Akane.

"Muss das sein? Gerade jetzt?" fragte sie gelangweilt.

"Ran-chan geht mit MIR!" schrie Ukyo.

"NEIN! Airen mit MIR gehen!" schrie Shampoo.

"Also mich fragt ja sowieso keiner, aber dieser Kampf ist sinnlos." bemerkte Nabiki, und Kasumi stimmte ihrer Schwester zu.

"Nabiki hat Recht. Ranma, tu etwas bevor sie sich ernsthaft verletzen!" sagte sie besorgt.

Kasumi überzeugte mich mit ihrer sanften Stimme. Ich wollte dann eingreifen, doch das war nicht nötig, denn beide Ukyo und Shampoo stockten plötzlich. Ein Geräusch kam auf uns von hinten zu, und es klang wie...

"Habt ihr was gehört?" fragte ich hastig um mich herum drehend.

"Ja! Ich weiß nicht, aber es klingt wie..."

"VÖGEL!" schrie Akane, und auf einmal kamen Tausende von Vögel auf uns zugeflogen!!!

"Alle in den Wald laufen! SCHNELL!" schrie ich panisch. Ich wusste nicht, wessen Hand ich gerade in die Hand nahm, doch ich rannte und rannte immer tiefer in den Wald, bis ich plötzlich von einer Stimme gestoppt wurde.

"Ranma! Warte!" rief Kasumi außer Atem.

"Ka-Kasumi?" fragte ich zögernd und drehte mich langsam um, um zu sehen, ob sie es wirklich war. Tatsächlich, sie war es. ich bemerkte ebenfalls, dass wir sehr weit gelaufen waren, die Vögel konnte ich nicht mehr in der Ferne sehen.

"G-Geht's dir gut Kasumi? I-Ich wusste nicht, dass ich dich anhielt, tut mir Leid." entschuldigte ich mich bei ihr.

"Es geht schon in Ordnung, Ranma." entgegnete Kasumi mit ihrem süßen Lächeln und errötete ein wenig. "Ich frage mich, wo alle hingelaufen sind." fügte sie hinzu.

"Ich weiß das leider auch nicht, Kasumi." sagte ich.

Ich blickte abermals um mich herum.

"Naja. Ich habe aber noch die Karte, und da wir schon hier sind, könnten wir den Schatz in der Zwischenzeit ja suchen gehen!" bemerkte ich, doch Kasumi blickte mich nur komisch an. Sie war bestimmt enttäuscht gewesen, dass ich so wenig Mitgefühl für die anderen hatte, doch sie müsste doch wissen, wie egal meine anderen Verlobten für mich waren. Kasumi versuchte aber, ein starkes Gesicht zu machen, doch ihre übertriebene Besorgtheit nahm wieder die Überhand.

"Ich... Ich weiß nicht so recht..." zögerte sie.

+ Ranma, du IDIOT! + hörte ich mein Gewissen in mir schreien. + Tu doch was! Du kannst Kasumi doch nicht allein lassen! Zeig ihr, dass du ein Mann bist! +

Nach langem Nachdenken bot ich Kasumi meine Hand an, und sagte in leiser Stimme:

"Komm, Kasumi. Ich werde auf dich aufpassen, ja?"

Kasumi starrte entgeistert meine Hand an, dann schaute sie mich an. Diesmal konnte sie mir voll und ganz vertrauen.

"In... in Ordnung." sagte sie und nahm vorsichtig meine Hand.

+ Sie hat so zarte Hände + dachte ich verträumt und schaute Kasumi in die Augen. Sie lächelte erleichtert, ihr wurde klar, dass sie bei mir in guten Händen wäre. Langsam schritten wir weiter.

An dem Tag gingen wir kilometerweit den Wald auf und ab, immer auf die Karte schauend, bis wir dann merkten, dass...

"Wir haben uns verirrt." stellte Kasumi leise fest. Genau, wir hatten uns verirrt, und zwar total. Ehrlich gesagt waren wir ständig im Kreis gelaufen, und es schien fast so, als gäbe es kein Ausweg mehr. Die Sonne ging langsam aber sicher unter und setzte ihre letzten rötlichen Strahlen auf den Wald herab.

+ Akane und die anderen werden bestimmt schon aus diesem riesigen Wald schon herausgefunden haben + dachte ich. + Hoffentlich werden sie nach uns suchen. Doch jetzt habe ich andere Sorgen... +

"Ich denke wir sollte nach einem Platz zum übernachten Ausschau halten, was meinst du, Kasumi?" fragte ich wild umherschauend.

"Diese Höhle sieht leer aus, Ranma." sagte Kasumi und zeigte mit dem Finger auf eine gut versteckte Höhle. Tatsächlich war das eine Höhle! Kasumi hatte wirklich sehr gute Suchaugen.

Nachdem wir uns dann etwas Brennholz für ein Lagerfeuer besorgt hatten, machten wir es uns gemütlich in der Höhle. Als die Nacht dann herrschte, saßen ich und Kasumi um das lodernde Lagerfeuer und aßen ein paar Kleinigkeiten, die Kasumi die ganze Zeit in ihrem kleinen Rucksack trug.

"Ist zwar praktisch, Kasumi..." fing ich mit vollem Munde an.

+ Wie höflich du doch bist, Idiot + dachte ich über mich, fuhr aber unbeirrt weiter:

"...dass du *mampf* etwas zu Essen zum Notfall mitgenommen hast!"

Kasumi lächelte kurz und aß auch ein wenig. Dann sagte sie:

"Naja, es schadet nie, etwas mehr mitzubringen!" und daraufhin mussten wir beide lachen.

Unser Gespräch dehnte sich bis spät in die Nacht hinaus, und wir redeten über alles - Schule, Witze, Familie, usw. -, doch plötzlich brachte Kasumi unerwartet eine Frage auf, die mein Leben in den nächsten Minuten ganz auf den Kopf stellen würde.

"Ranma, was hältst du von älteren Frauen?" fragte Kasumi scheu. Bei dieser Frage konnte ich mir noch nichts schlimmes denken, und antwortete lässig:

"Ziemlich viel. Warum?"

"Ranma, wie findest du mich?" fragte sie uns schaute auf den Boden. Ich schluckte.

"D-Dich?" zögerte ich, doch plötzlich wurde ich von meinem anderen Ich kontrolliert und redete wie wild drauf los:

"Du... du bist einfach großartig! Du kannst gut kochen, erledigst die Hausarbeiten, du bist sanft, süß, freundlich... Kurz gesagt, du bist der Traum eines jeden Mannes von einer perfekten Frau!"

Ich hätte stundenlang so weiterreden können, ich hatte überhaupt keine Kontrolle mehr über meinen Körper, doch plötzlich wurde ich von ihrer zarten Stimme unterbrochen.

"...Ranma." Ich verstummte sofort.

"Vor 3 Jahren, als du zu uns kamst, hatten sich all unsere Leben mit einem Schlag verändert. Deine Verlobung mit Akane, die anderen Verlobten, all deine Kämpfe, deine Rettungsaktionen, für uns und für andere... alles in allem bist du der Traum einer jeden Frau von einem edlen Ritter in schimmernder Rüstung." sagte sie leise. Meine Kehle war wie zugeschnürt, ich war sprachlos. Ich schaute Kasumi fassungslos an, und bemerkte, wie sie näher zu mich kam...

+ Mein lieber Junge... + dachte ich.

Kasumi sprach weiter: "Als du und Akane miteinander verlobt wurden, war ich mit meinen Gefühlen noch nicht im klaren... Erinnerst du dich noch, als ich von dem Dämon kontrolliert wurde? Du hattest dein Leben riskiert, nur um mich zu retten. (Anm. d. Aut.: In Band 29 war's nicht so schlimm, aber in einer OVA wurde es krass ^_^) Ich war dir sehr dankbar, und von da an begann ich, mich mehr für dich zu interessieren. Doch... du und Akane seid euch mit der Zeit auch immer näher gekommen, also dachte ich, es wäre besser, mich von euren Angelegenheiten fernzuhalten, denn ich wollte nicht, dass meine kleine Schwester oder einer von uns beiden, Ranma, verletzt würde."

Ein paar Tränen rannen ihr aus den Augen, und kullerten ihre erröteten Wangen herunter. Dieser Anblick schockierte mich. Noch nie hatte ich Kasumi in dieser Verfassung gesehen.

"Ka-Kasumi... Ich...Ich..." stotterte ich. Was um Gottes Willen sollte ich darauf erwidern?

"Ranma... merkst du es nicht? ...ICH...ICH LIEBE DICH!" gab sie schluchzend zu.

Diese drei Wörter ließen mich erstarren. DAS hätte ich nie im Leben erwartet, jedenfalls nicht von Kasumi! Noch nie war sie so direkt gewesen!

+ Doch ist das ihr ernst? + dachte ich, und Kasumi fing an zu weinen. + Verdammt, jetzt weint sie auch noch wegen mir! Ich... Ich muss sie beruhigen... aber wie? +

"Kasumi... beherrsche deine Gefühle!" sagte ich leise, doch Kasumi verzweifelte.

"Ich kann das nicht! Ranma... ich liebe dich mehr als alles auf dieser verdammten Welt!"

Das war das erste Mal, das ich Kasumi fluchen hörte, und ich erschrak. + Sie meint es also wirklich ernst! + dachte ich.

"Weißt du wie schlimm es für ein Mädchen ist, ihre Gefühle Jahrelang zu unterdrücken, und die ganze Zeit mit anzusehen, dass ihre Liebe mit jemanden anderen zusammen ist? Ich weinte jeden Abend, Ranma, ICH WEINTE JEDE EINZELNE VERDAMMTE NACHT, nur um es zu vergessen. Doch mit jedem anbrechenden Tag kamen die Qualen wieder aber ich ließ nichts anmerken! Und das musste ich ZWEI JAHRE lang durchmachen! Du kannst dir nicht vorstellen, wie schmerzhaft es für mich gewesen ist..." beendete sie schluchzend. Sie war sichtlich am Ende ihrer Kräfte.

Ich war baff. + Ich wusste nicht, dass das Kasumi in solchem Ausmaße verletzte... ich IDIOT! Hätte ich es eher gemerkt, hätte sie auch nicht so viele Qualen erleiden müssen...+ dachte ich und fing an, mir Vorwürfe zu machen.

"Kasumi..." flüsterte ich und versuchte ihre Schulter zu berühren, doch sie zog sich mit einem Ruck zurück.

"Fass mich nicht an!" schrie sie auf den Boden schauend. Das war auch das erste Mal, dass ich Kasumi schreien hörte.

+ Kasumi... auch wenn du mich jetzt nicht hier willst... will ich aber hier sein... hier... mir dir! + dachte ich fasste sie sanft an der Schulter, damit ich sie umarmen konnte.

"Ranma... lass mich los... bitte...!" flehte sie mich an, doch wehrte sich nicht gegen meine Umarmung. Die ganze Zeit hatte sie ihre Augen zugekniffen, damit ich sie nicht ansehen konnte. Dabei liebte ich ihre warmen, gutmütigen, braune Augen...

Meine Schuldgefühle plagten mich immer mehr. + Sie braucht dich jetzt, Ranma! Sei ein Mann! Tu endlich, was du tun musst! + schallte Mutters Stimme in meinem Kopf, und dann tat ich das einzige, was Kasumis Schmerzen noch lindern konnte. Ich küsste sie sachte auf den Mund.

Kasumi riss ihre tränenerfüllten Augen auf und sträubte sich zuerst, ließ es aber schnell sein. Ich konnte die Freude in ihren Augen erkennen, und Kasumi nahm mich in ihre Arme. Kurz darauf lag ich auf ihr, immer noch küssend, und Kasumis Freudentränen fanden keinen Halt mehr, sie liefen und liefen... und Kasumi drückte mich immer fester an sich. Nach einem schier unendlichen Kuss löste ich mich von meinem ersten ehrlichen Kuss und gab verträumt zu:

"Kasumi... Ich liebe dich auch."

"Oh, Ranma..." erwiderte sie schluchzend und küsste mich wieder. Und wir küssten uns in die Macht hinein, immer nicht loslassen wollend...

Tageinbruch... Die Vögel zwitscherten, die Sonne begrüßte die Erde mit ihren wärmenden Strahlen, und ich wachte gähnend auf. Schläfrig rieb ich mir die Müdigkeit von den Augen und schaute zu Kasumi über. Sie lag immer noch schlafend neben mir, hatte sich eng an mich rangeschmiegt, und hatte ein Lächeln im Gesicht. Ich sah mir dieses Lächeln lange Zeit an und versank in Gedanken.

+ Mutter + dachte ich + Ich hoffe dass das dich zufrieden stellen wird. +

"Uhmmm..." gähnte Kasumi und schlug ihre Augen auf. Sie bemerkte, dass ich sie gerade anstarrte und errötete ein wenig.

"Guten Morgen, Kasumi." flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, wobei sie noch mehr errötete.

"Guten Morgen, Ranma." erwiderte sie.

"Ich hatte einen schönen Traum, weißt du?" fragte ich.

"Du auch?" fragte sie, und daraufhin mussten wir ein wenig kichern. Ich knuddelte sie noch ein bisschen bevor ich dann aufstand. Ich streckte mich und schaute auf das Horizont.

+ Was für ein schöner Tag + dachte ich.

"Ranma... ich denke wir müssten gleich aufbrechen... Akane und die anderen werden bestimmt schon nach uns suchen." teilte Kasumi mir mit ihrer engelhaften Stimme.

"Ja, du hast Recht." erwiderte ich und schaute Kasumi an. Sie sah besorgt aus.

"Was ist los, Kasumi? Ist etwas schlimmes passiert?" fragte ich besorgt.

"Ach... es ist nichts, Ranma... Was wird mit Akane...?" antwortete ich, und das ließ mich zusammenzucken.

+ Ups... Sie hat Recht. Was wird aus Akane werden, wenn sie herausfindet, dass ich mit Kasumi... und was werden meine anderen Verlobten dazu sagen? Aarrgh, ich darf mich jetzt nicht unterkriegen lassen! Ich darf Kasumi jetzt nicht die gute Laune verderben! +

"Keine Angst, wird schon schief gehen!" sagte ich spaßend, und Kasumi atmete erleichtert auf.

"Oh, Kasumi!" fügte ich hastig hinzu. Sie drehte sich um uns schaute mich fragend an.

"Ja, Ranma?"

"Ich liebe dich." sagte ich und gab ihr ein versicherndes Lächeln, und Kasumi lächelte auch.

Wir gingen wieder durch diesen Wald-Labyrinth und nach ungefähr einer Stunde sahen wir Akane und die anderen, die nach uns suchten. Alle meine Verlobten (außer Akane, natürlich) warfen sich mir um den Hals, und ich bekam fast keine Luft mehr. Kasumi und ich konnten uns glücklich schätzen, dass keiner uns fragte, was wir diese Nacht taten... Wahrscheinlich dachten sie alle, dass ich nichts für Kasumi empfinden würde und sie somit in Ruhe gelassen hatte...

+ Tja, falsch geraten, Leute. + dachte ich in mich hinein schmunzelnd.

Schlussendlich hatten wir den Schatz leider nicht gefunden, was die meisten (Nabiki am meisten) bedrückte. Ich jedoch war überglücklich; Ich hatte aber den größten "Schatz" der Welt gefunden, und Kasumi ging es genauso.

Als wir mit dem Bus nach Nerima zurückkehrten, schaute ich rüber zu Kasumi, die mir gegenüber saß. Sie schaute gerade mit einem ernsten Blick aus dem Fenster, dann sah sie mich an und lächelte mich kurz verliebt an. Sie wusste, dass ich einen Ausweg finden würde. Ja... genau... aber wie?

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Fortsetzung folgt...

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moskito *bzzz*