Ranma und Kasumi - Teil 5

von moskito
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TEIL 5 - Das Treffen

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Ich lief die leeren Straßen von Nerima entlang, strotzend vor Selbstbewusstsein.

+ Mann, das klingt ja einfacher, als ich gedacht hab! Warum bin ich Idiot nicht früher darauf gekommen? + dachte ich und lief an Ucchans Okonomiyaki- Restaurant vorbei. Plötzlich blieb ich stehen.

+ Naruto hat aber leicht reden... Seine Lage war weitaus weniger prekär als meine... er war ja nicht mit dem anderen Mädchen verlobt... So wie ich Glückspilz... +

Dann lief ich wieder los. Nachdem ich ans Neko Han Ten vorbeigelaufen war, blieb ich wieder stehen.

+ Und Akane erst... ihr habe ich es schon gesagt... aber die anderen... wenn sie das erfahren, werden sie Akane die ganze Zeit ausfragen... und streuen noch mehr Salz in Akanes Wunden... dann wird sie uns noch mehr hassen... + Unsicheren Schrittes ging ich dann los, immer tiefer in meinen Gedanken versinkend, und ehe ich mich versah, stand ich auch schon vor dem Hause der Tendos. Ich musterte das große Eingangstor, neben der ein altes Holzschild hing. 'Tendo Dojo' stand mit großen Zeichen darauf gemalt.

+ Tendo... Tendo Kasumi... aber auch Tendo Akane... Scheiße! Das kann ja noch heiter werden heute... + dachte ich und mit einem lauten Seufzer öffnete ich die Pforte, und die knarzende und quietschende Geräusche, die sie beim Öffnen von ihr gab, waren nicht gerade angenehm zu hören.

Mittagessen wurde serviert. Im Wohnzimmer hatten sich alle bereits um den Tisch versammelt - alle außer Akane, wie ich schon vermutet hatte, und Kasumi, die noch in der Küche war. Dorthin begab ich mich dann auch, und bemerkte Kasumi, die summend das Essen auf die Tabletten stellte. Dann erkannte sie mich aus dem Augenwinkel und drehte sich glücklich lächelnd zu mir.

"Hallo Ranma! Das Essen ist fertig!" sagte sie erfreut. Ich ging langsam auf sie zu.

"Mhm, Tag auch, Kasi-chan!" erwiderte ich nachdenklich und gab ihr schnell einen Kuss. "Hast du Akane gesehen?"

"Nein, seit zwei Stunden habe ich sie nicht mehr gesehen. Wieso? Ist was los?"

"Ääh Kasumi... beim Essen werde ich unseren Eltern alles sagen, die ganze Wahrheit... Geht das in Ordnung?" fragte ich ernst. Kasumi sah mich lange Zeit ausdruckslos an, bis sie dann erleichtert auflächelte.

"Ist gut... könntest du mir aber helfen, das Essen reinzutragen?"

"Kein Problem!"

Nachdem dies erledigt war, und als ich mich auf meinem Platz gesetzt hatte, sah ich Akane zur Eingangstür reinkommen. Sie sah traurig und erschöpft aus, ihre Augen waren immer noch gerötet vom vielen Weinen.

"Akane!" rief Soun. "Wo warst du so lange? ...na, egal jetzt. Essen wird serviert, kannst kommen"

Akane sah nicht mal her, sie murmelte nur leise mit ihrer weinerlichen Stimme:

"Ich fühl mich nicht wohl... ich geh in mein Zimmer." Dann ging sie die Treppen rauf. Ratlosigkeit breitete sich im Wohnzimmer aus.

"Hmmm. Was ist nur los mit Akane? Stimmt etwas nicht? Muss sie danach fragen... Also, Leute, guten Appetit!" rief Soun und aß los, was die anderen dann auch taten. Das Essen schmeckte zwar sehr gut (wie immer), aber an diesem Tag hatte ich keinen Hunger. Ich war nämlich am überlegen, wie ich meine Rede halten solle. Sogar mein Vater, der mir wie üblich mein Essen stahl, und der dabei immer von mir eine auf die Nuss bekam, konnte mich nicht ablenken. Mutter schaute schon ganz besorgt zu mir rüber, wahrscheinlich dachte sie, ich wäre krank oder so was in der Art. Endlich... ich legte meine Essstäbchen in meine leergegessene Reisschüssel (die ich normalerweise mindestens vier Mal wieder mir Reis füllte), und atmete tief ein...

+ Nun, jetzt wird's ernst... + dachte ich.

"Alle!" rief ich errötend. "Ich muss euch etwas ganz wichtiges mitteilen!" Jeder starrte mich fragend an.

"Also... vom gestrigen Tag an ist meine Verlobung mit Akane endgültig für beendet erklärt. Nach drei Jahren, die wir zusammen verbracht hatten, stellte ich mit Trauer fest... dass wir doch nicht füreinander bestimmt sind." gab ich zitternd zu und schaute dabei jedem in die Augen.

"WAS SAGST DU DA? DU WILLST AKANE NICHT HEIRATEN?" fuhr Soun hoch, und sein Kopf wuchs zu einer riesigen Dämonenfratze. Ich bekam es sofort mit der Angst zu tun, Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn.

+ Genau wie ich es erwartet hatte... Das wird nicht gut enden... + , dachte ich. Dann kam Vater auch noch dazu und gab mir eine Kopfnuss, wie ermutigend!

"RANMA! Warum hast du die Verlobung gelöst? Du weißt doch ganz genau, dass du die Kampfschule nicht erben wirst, wenn du das ernst meinst! Nimm das sofort zurück!" rief Paps predigend. Das machte mich wütend. Ich schrie:

"WAS? Nie im Leben werde ich das wieder rückgängig machen! Die Kampfschule interessiert mich gar nicht, das müsstet ihr alle schon seit langer Zeit wissen! Und wenn du Idiot nicht gewesen wärst, dann wäre ich..." Ich schwieg plötzlich und fuhr meinen Satz in Gedanken fort.

+ ...dann wäre ich Akane nie begegnet... aber dann auch nicht Kasumi... Kann ich denn mein vorlautes Maul nie halten! Verdammt! +

"WIE REDEST DU MIT DEINEM VATER? ICH WERDE DIR MANIEREN BEIBRINGEN!" schrie Paps und wollte sich auf mich stürzen, als Mutter ihn zurückhielt.

"Ruhig Blut, Genma! Beherrsche dich!" rief Mutter und zerrte ihn wieder an seinem Platz zurück. "Ranma wird schon seine Gründe dafür haben, aber mit roher Gewalt wird du nie etwas von ihm erfahren!"

"Das musst du gerade sagen, Nodoka!" protestierte Paps. "Du und deine Katana! Wenn DAS keine rohe Gewa-" Plötzlich verstummte er. Mutter hielt ihm nämlich das gerade genannte japanische Schwert unter seiner Nase.

"Ok, ok, ok, ist ja schon gut!" winselte Vater renitent und verschränkte beleidigt seine Arme vor sich. Mutter drehte sich dann in meine Richtung.

"Also, Ranma. Warum hast du die Verlobung gelöst?" fragte sie. Alle starrten mich an, durchbohrten mich mit ihren Blicken, was nicht gerade gut für mein Selbstvertrauen war. Kasumis melancholischer Blick jedoch berührte mich am meisten. Es drückte Angst aus. Angst, dass ich mich davon drücken würde.

+ Da irrst du dich gewaltig, Kasi-chan! Ich werde dich nicht fallen lassen, nie und nimmer! + dachte ich und kniff meine Augen zusammen.

"Mutter, Paps, Herr Tendo, alle... es mag ja sein, dass ich Akane vor einem Jahr noch geliebt hatte, aber jetzt gibt's nun mal eine andere Person in meinem Leben, die ich aus ganzem Herzen liebe... mit dieser Person habe ich endlich gelernt, zu lieben... Akane konnte mir es in den drei Jahren nicht beibringen... tut mir schrecklich Leid für alle..." gab ich mich deutlich zu verstehen, und sobald lagen sich Soun und Paps weinend in ihre Arme und jammerten. Nabiki sah mich mit weit aufgerissenen Augen, während Mutter sich nichts anmerken ließ.

"Aha... so ist das also... Und wer ist diese Person, wenn ich fragen darf?" fragte sie leise. Bei dieser Frage wurden alle aufmerksam, und sie hielten die Luft an, was mich unheimlich nervös machte.

+ Tschüs Akane + dachte ich in diesem Moment, und öffnete meinen Mund.

"Es... Es ist... Ka-Kasumi, Mutter..."

Diese verwunderten Gesichter werde ich niemals vergessen... eine Kinnlade fiel nach der anderen, alle starrten mich erstaunt mit aufgerissenen Augen an, zum Schreien komisch!

"Was? Kasumi?" fragten Paps und Soun wie aus einem Munde,

"Schwesterherz? Kasi-chan?" fragte Nabiki,

"Meine Güte!" flüsterte Mutter und legte sich eine Hand vor ihrem Mund.

"Das kann nicht sein... Du und Kasumi?" rief plötzlich eine bekannte Stimme. Ryoga war durch die Wand des Hauses durchgestürmt, wie immer. Er blickte Kasumi fragend an. Letztere erwiderte nichts und schaute auf den Boden. Kopfschüttelnd sagte er: "Nein, das ist vollkommen unmöglich." und Nabiki stimmte ihm grinsend und kopfnickend zu. "Genau, das glaube ich auch!" rief sie.

"Du bist doch mit Akane verlobt, nicht wahr? Und sowieso, Kasumi ist ein paar Jahre älter als du." schlussfolgerte Ryoga. Daraufhin stand ich blitzschnell auf und packte ihn wütend am Kragen.

"Freundchen, jetzt sag ich dir mal was: Erstens: Ich bin NICHT mehr mit Akane verlobt, das steht jetzt fest. Und zweitens: Altersunterschiede tun nichts zur Sache! Ich liebe Kasumi sehr, und es ist mir vollkommen SCHEIßEGAL, ob sie nun älter oder jünger als ich ist!" schrie ich ihm ins Gesicht.

"Genau! Liebe hat keinen Alter!" rief Kasumi dann auch mit wütender Stimme, und alle sahen sie verwundert an. War sie wirklich wütend geworden? Kasumi schaute sich ein paar mal um, bis sie bemerkte, wie sie gerade reagiert hatte.

"Ich... es tut mir Leid, Ryoga..." flüsterte sie leise und blickte errötend wieder auf den Boden. Auch ich begriff, dass ich Ryoga ungerecht behandelte, und ließ ihn los.

"Mir tut es auch Leid... sorry aber das musste sein... ich konnte mich nicht beherrschen, in diesem Moment war ich einfach zu nervös geworden, und... die ganze Frust musste eben raus, verstehst du?" entschuldigte ich mich, doch Ryoga passte überhaupt gar nicht auf, und murmelte:

"Wenn du nicht mehr mit Akane zusammen bist... dann ist sie ja wieder Single, nicht wahr? Mann, hab' ich ein Glück! Ich werde sie sofort mal besuch- UAAAAH!" schrie er auf und wurde von einer unbekannten Macht nach hinten gezogen, die sich danach als Akari entpuppte.

"KEINE CHANCE! Du bleibst bei mir, klar?" rief Akari wutentbrannt. Dann entschuldigte sie sich für Ryogas schlechtes Benehmen und begründete, dass er auf 'Akane-Entzug' (geiles Wort ^_^) sei, weil er seine Zuneigung für Akane immer noch nicht vergessen konnte.

+ Mann kannste dich immer noch nicht entscheiden, Ryoga? Tja... Akari lässt dich nicht mehr los, hast wohl keine Wahl mehr + dachte ich schmunzelnd und setzte mich wieder zu den anderen am Tisch. Mittlerweile hatten sich alle vom Schock erholt. Mutter lud Ryoga und Akari zum Tee ein, und zögernd gesellten sich die Beiden Hand in Hand zu uns am Tisch. Kasumi räumte den Tisch dann ab (ich half ihr wie immer dabei ^_^), kochte dann Tee für uns, und servierte jedem eine Tasse. Während dieser Zeit war es still im Hause der Tendos. Kein einziges Wort wurde ausgesprochen. Als wir uns dann wieder saßen, fing Mutter an.

"Wann... Wann ist das denn passiert, Ranma?" fragte sie.

"Während unserem Wochenende in Osaka, das ist schon ein paar Monate her..." antwortete ich errötend.

"I-Ist das wahr, Kasumi?" fragte Soun tränenerfüllt.

"...Ja, Vater. Ich... liebe Ranma sehr. Doch wir hatten und haben keine Absichten, Akane zu verletzen, aber gerade das bereitet uns Sorgen." erklärte Kasumi. Und Mutter ging ein Licht auf.

"Ach, deswegen ist Akane in so aufgekratzter Stimmung heute!" stellte sie fest.

"Genau, Mom. Genau deswegen ist sie wütend auf uns. Kasumi und ich wollen aber, dass sie uns deswegen vergibt." sagte ich stirnrunzelnd.

"Das wird aber sehr schwer werden, Ranma." sagte Ryoga. "Das werde ich dir aber später sagen, hier ist nicht gerade der geeigneste Ort, um darüber zu reden."

"Ok, komm danach im mein Zimmer, ja?" teilte ich ihm mit, und er nickte. Dann herrschte wieder Stille im Wohnzimmer. Nach einer Minute jedoch ergriff Paps die Initiative:

"Das ist ja alles schön und gut, aber wann willst du Kasumi denn heiraten?" fragte er neugierig.

"Paps!" rief ich beleidigt. "Warum denn immer nur sofort heiraten? Ich habe vor, Kasumi zuerst mal besser kennen lernen, mit ihr auszugehen, meine Gefühle mit ihr teilen! 3 Jahre lang habe ich verschwendet, jetzt will ich nichts mehr verlieren! Vielleicht werde ich Kasumi ja nach meinem Uni- Abschluss heiraten, vielleicht auch später, aber bestimmt nicht vorher!" Paps wollte dann etwas sagen, öffnete sein Mund, schloss ihn aber sofort und blieb still.

"Also noch 3 Jahre mindestens, bis ihr euch zur Heirat entscheidet, nicht?" fragte Mutter nachdenklich, dann lächelte sie erleichtert. "Ich denke, das geht in Ordnung... nicht wahr, Tendo-kun?"

"Das ist gut... erben wird er den Dojo dann auch, wenn er Kasumi heiratet... aber Ranma!" rief Soun und blickte mich drohend an. "Versprich mir, dass du auf Kasumi aufpassen wirst! Wenn du ihr etwas schlimmes antust, man weiß ja nie, werde ich dir das nie im Leben verzeihen!"

+ Für Kasumi... würde ich alles tun... Alles! +

"Ich verspreche es, Herr Tendo!"

Vater atmete erleichtert auf. "Hmmm... nun, es scheint mir, als wäre dieses Problem gelöst. Ranma! Ich bin so stolz auf dich!" rief er und drehte sich dann zu Soun. "Tendo! Komm, trinken wir ein bisschen Sake heute Abend!"

"Genau, Saotome! Das muss gefeiert werden! Hahaha!" lachte Soun auf und beide gingen dann Go spielen.

Später in meinem Zimmer:

"Also, Ryoga. Was wolltest du vorhin sagen, dass es schwer sein würde, dass Akane mir vergeben würde?" fragte ich ihn auf meinem Bett liegend. Ryoga stand beim Fenster und blickte hinaus zum Himmel.

"Du weißt ja, dass ich mich in P-Chan verwandle, wenn ich mit kaltem Wasser in Berührung komme, nicht? Gut, also soweit ich weiß, war Akane Hals über Kopf in dich verliebt, Ranma. Wie lange hatte sie sich eure Hochzeit herbeigesehnt, und dann musste es so kläglich scheitern... sie war total am Boden zerstört. Aber sie gab nie auf. Jedes Mal vertraute sie P-Chan, also mir, an, wie süß du doch beim trainieren aussiehst und wie eure gemeinsame Zukunft aussehen sollte, und so weiter, ne. Doch wie oft wiederholte sie, wie verklemmt sie doch sei, weil sie dir nie etwas über ihre Gefühle verraten konnte. Sie liebte dich von ganzem Herzen, Ranma. Und jetzt verlangst du von ihr, dass sie dich vergisst? Dass sie dir verzeiht, zumal wenn du auch noch mit ihrer ältesten Schwester zusammen bist? Das wird sehr lange dauern, SEHR LANGE, Ranma. Sogar ich kann sie immer noch nicht vergessen, obwohl ich sie nicht so liebte wie sie dich." Bei diesen Worten war ich geschockt.

"Hat Akane mich wirklich SO SEHR geliebt?" fragte ich mich.

"Mhm, Ranma. Mehr als du dir nur vorstellen kannst. Aber warum sie nichts gesagt hatte, frage ich mich bis heute immer noch. Du hattest ja auch etwas für sie empfunden, oder?" fragte Ryoga und sein Blick schweifte zu mir rüber.

"Ja... hätte sie nur was gesagt... dann wäre heute nicht heute gewesen... mann... das wusste ich nicht. Ich dachte, Akane würde nicht viel für mich empfinden, aber da habe ich mich jetzt weitgehend geirrt... in der Tat kann ich mir nicht richtig vorstellen, dass sie mich in solchem Ausmaße geliebt hatte... das ist krass..." murmelte ich vor mir her.

"Nein, Ranma. Das ist Schicksal." berichtigte Ryoga mich und bemerkte, dass er losmusste, dass Akari draußen auf ihn warte... Ich stand auf.

"Ryoga?" fragte ich. Der drehte sich um, als er zum Ausgang gehen wollte. Ich umarmte ihn dann freundlich (nein nicht das was ihr denkt ihr Xylakanten! ^_^).

"Danke, Ryoga."

"Kein Problem, Ranma. Unter Freunden ist man gerne behilflich! Also bis dann!" entgegnete er und ging aus meinem Zimmer. Kasumi musste ihm dann den Weg nach draußen zeigen, sonst hätte er bis Morgen immer noch nicht raus gefunden. Grübelnd blieb ich in meinem Zimmer und weilte den ganzen Tag dort.

Am späten Abend...

Schon wieder tranken Paps und Soun flaschenweise Sake und spielten unter ziemlich unnüchternen Bedingungen Go... das war lustig... was beide für einen Stuss leierten... ("Schpiel doch e-endlisch du DEPP" "*hicks* Isch schpiele schon, du DEPP! ...jetzt bischt du an d-der Reihe, Tendo!" "Isch lasse mir nischts vorschreiben, du DEPP! *hicks* Isch spiele WANN isch will, WO isch will... u-und WIE ich will!" "Ach halt's Maul du bist ja Schtinkbesoffen, Tendo!" "U-u-und du erscht! Hahaha!") Währenddessen diskutierten Mutter und Nabiki mit Kasumi über unsere Beziehung... Da wollte ich lieber nicht mitmachen... Aber wie schon letztes Mal fehlte Akane. Diesmal ging ich aber nach dem Rechten sehen.

Ich ging die Treppen rauf und blieb vor Akanes Zimmer stehen. Ich lauschte an der Tür, und konnte ein gedämpftes Weinen wahrnehmen. Die ganze Zeit schluchzte sie "Verdammt! Verdammt!" in ihr Kissen, jedenfalls klang es so.

+ Mann, Akane muss ja einen heftigen Rückschlag erlitten haben... Ich muss sie trösten... + dachte ich und klopfte kurz an ihrer Tür.

"Akane? Ich bin es, Ranma. Mach auf, bitte." flüsterte ich leise.

"GEH WEG! VERSCHWINDE! Geh doch mit KASUMI, die ist besser als ich!" schrie sie schluchzend. Ich schluckte.

"Akane! Lass mich doch bitte erklären!"

"Ich will jetzt nichts mehr hören! VERSCHWINDE ENDLICH! KÜMMER DICH UM DEINEN EIGENEN KRAM UND LASS MICH IN RUUUUUHHHHEEEEE!"

+ Jetzt kann ich nichts für ihr tun... aber ich kann warten. + dachte ich und ging wieder runter ins Wohnzimmer, wo die anderen fröhlich weiterfeierten.

Am nächsten Morgen sah ich Kasumi lächelnd die Wäsche im Garten aufhängen. Ich umarmte sie von hinten und flüsterte in ihr Ohr:

"Guten Morgen Kasi-chan!"

"Ah! Guten Morgen, Ranma!" erwiderte sie kichernd und ich bekam von mir einen Kuss auf die Wange.

"Ranma... könnten wir das nicht später tun? Leute könnten uns jetzt beobachten." bemerkte sie.

+ Hmm... da hat sie wieder mal Recht. Akane könnte noch wütender werden! + dachte ich.

"In Ordnung. Äh Kasumi... Ich habe gestern versucht, ihr alles zu erklären, doch sie will mir nicht zuhören..."

"Ranma." erwiderte sie und drehte sich zu mir um, so dass sie mir in die Augen sehen konnte. "Ich kenne meine Schwester. ich weiß genau, wie stur sie sein kann. Doch selbst die härteste Nuss kriegt man nach einer Zeitchen geknackt... bald wird sie diesen Schmerz überwinden, da bin ich mir sicher."

"Ja aber wann ist 'bald'? Kasi-chan... Es ist nicht gerade einfach, jemand zu vergessen, den man jahrelang geliebt hatte. Zumal wenn dieser 'jemand' mit ihr unter einem Dach wohnt, und wenn ihre am meisten gehasste Rivalin ihre älteste Schwester ist. Unter diesen Umständen wird das nix mit dem vergessen, Kasumi..." Kasumi hielt inne und überlegte kurz, gab mir dann einen Kuss und lächelte...

"Keine Angst, Ranma. Uns wird bestimmt noch was einfallen, nicht wahr?"

"Ja... aber sagtest du nicht gerade, dass uns Leute beobachten könnten?"

"Ach, hab ich total vergessen... *kicher*!"

Einen Monat verging... Akane zeigte uns immer noch die kalte Schuler, all unsere Bemühungen zur Versöhnung in dieser Zeitspanne waren vergebens, und wir machten uns ernste Sorgen um ihr... Schlussendlich, mit Hilfe von Mutter, entschieden wir uns, die Lage in einer nahe liegenden Cafeteria auszudiskutieren. Sie würde dafür sorgen, das Akane (unwissend) mitkommen würde... und Kasumi und ich würden dann dort auf sie warten...

Der Tag X.

"Komm, Akane-chan! (nee nicht süsse ^_^) Gehen wir in die Cafeteria Kaffee trinken!" fragte Mutter begeistert, stieß aber auf wenig Interesse seitens Akane. Trotzdem konnte letztere sich ein kurzes lächeln aufzwingen.

"Müssen wir, Tantchen?" fragte sie.

"Komm einfach mit, ja? wirst sehen, die lockere Atmosphäre wird dich aufheitern. Komm bitte, ja?"

"O-ok..."

Als beide vor der Cafeteria standen, seufzte Akane kurz und ging nach Mutter rein. Daraufhin wurde Mutter von einer Kellnerin angesprochen.

"Guten Tag! Darf ich ihnen behilflich sein?"

"Nein, Danke, aber wir sind eigentlich gekommen, um jemanden zu treffen." entgegnete Mutter freundlich. Bei diesen Worten wurde Akane misstrauisch. Ihre Augen wanderten durch den ganzen Saal, bis ihre Augen auf Kasumi und mich, die bangend an einem Tisch saßen, fielen.

"Ich gehe!" rief sie beleidigt und wollte das Lokal schon verlassen, als sie von Mutter am Arm festgehalten wurde.

"Akane! Warte bitte! Bleib hier, bitte!" flehte Mutter sie an.

"Da gibt's nichts mehr zu sagen!" rief Akane.

"Aber Akane... du könntest doch wenigstens ein Mal den beiden zuhören, was sie dir sagen wollen! Bleib doch bitte hier!" Nach ein paar Sekunden drehte sie sich zögernd um.

"Na gut... nur dieses eine Mal. Aber nur ihretwegen, Nodoka." seufzte Akane.

"Danke, Akane." bedankte sich Mutter erleichtert und schon bald setzten sie sich zu uns an unserem Tisch.

Kaffee wurde serviert. Akane starrte ständig genervt zur Seite, sie konnte mich und Kasumi nicht ansehen, sonst würde sie womöglich noch in Tränen ausbrechen. Die Zeit verstrich, und der Kaffee wurde kalt, immer noch hat keiner ein einziges Wort gesagt. Akane wurde ungeduldig.

"Ich dachte, ihr wolltet mit etwas mitteilen.!" rief sie ohne von ihrer Blickrichtung zu weichen.

"Ja, das hatten wir." fing Kasumi an. "Akane... wir wissen, dass es nicht fair dir gegenüber war, dass wir das alles hinter deinem Rücken taten. Es tut uns unheimlich Leid, Akane. Ich hoffe, dass du das verstehen kannst... Liebe kann eben nicht gezwungen werden."

+ Mann, Kasumi! Das ist mein Text! Was soll ich denn jetzt sagen? +

"Äh... wir hoffen, dass du uns eines Tages vergeben wirst." fügte ich leise noch hinzu.

"Ist das alles? Wollt ihr Engel mir etwa weismachen, dass dieser kleine 'Teufel' namens Akane Tendo euch gnädigst vergeben sollte? Hä? VERGESST ES! Ranma! Du gehst mit Ukyo aus, mit Shampoo, mit Kasumi, und sonst noch andere, und das ist mir jetzt scheißegal! Kasumi!" rief sie laut. Dann stand sie auf und stemmte ihre Hände auf den Tisch. "Von Anfang an hattest du alles! Du hast ein gutes Aussehen, du bist sehr begabt, und du hast ein großes Herz! Du hast die Wärme unserer Mutter, die Nabiki und ich seit ihrem Tod nicht mehr erleben konnten! Du hast alles, Kasumi, ich habe NICHTS! Als Ranma in mein Leben kam, dachte ich, ich würde ihn für immer an meiner Seite haben! Aber auch ihn musstest DU mir wegnehmen! *schluchz* Warum? Warum nur ist Gott so unfair zu mir? ICH HASSE DICH!" schrie sie schluchzend und lief weinend aus der Cafeteria.

"Akane!" riefen Mutter und Kasumi gleichzeitig.

"Ranma! Ich werde ihr folgen!" rief Kasumi besorgt und lief ebenfalls raus. Ich stand auch auf.

"Mutter! Du bezahlst die Rechnung für uns, ja?" befahl ich hastig.

"Ist gut. Pass bitte auf dich auf, Ranma!" entgegnete sie besorgt. Dann lief ich den beiden hinterher...

+ Ich ahne nicht gutes... + dachte ich... ich kann es mir nicht erklären, aber wie in drei Teufels Namen wusste ich, dass uns eine Tragödie bevorstand?

Kasumi lief so schnell sie konnte hinter Akane, konnte sie sogar ein wenig einholen, doch in der Menschenmenge verlor sie sie aus den Augen.

+ Akane... + dachte ich. + Wo steckst du nur? Verdammt... Ah! Da bist du ja! Hä? Aber... Was läufst du über die Straße? Die Ampel steht doch auf Rot, Dummkopf! NEIN!"

"AKANE!!!! GEH VON DER STRAßE, DA KOMMT EIN AUTO AUF DICH ZUGEFAHREN!!!!" brüllte ich warnend, doch Akane konnte mich mit der Entfernung nicht hören. Dann blieb sie mitten auf der Straße stehen.

"KASUMI! VERSCHWINDE ENDLICH AUS MEINEM LEBEN, ICH WILL DICH NIE MEHR WIEDERSEHEN!" schrie Akane weinend.

"AKANE! PASS AUF!" schrie Kasumi und lief auf Akane zu... Jetzt kann sich jeder von euch vorstellen, was danach geschah.

Akane konnte das Auto nicht mehr sehen... Lediglich das Hupen und Reifenquietschen eines Autos konnte sie noch wahrnehmen... Dann wurde sie von zwei Händen brutal zur Seite gestoßen... und dann krachte es laut...

Akane öffnete erschrocken ihre Augen... das einzige, was sie am meisten fürchtete, war gerade in ihrer Wirklichkeit geschehen... drei Meter weiter lag Kasumi regungslos am Boden, mitten in einer Blutlache.

"Ka-KASUMI-CHAN! SCHWESTERHERZ!" schrie Akane verzweifelt.

Mit Blutgetränkten Kleidern sah ich sie am Boden liegen... Sie bewegte sich nicht mehr... Voller Panik rannte ich zu ihr...

"KASUMIIII!"

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Fortsetzung folgt...

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moskito *bzzz*