"Er kann das nicht gewesen sein, Albus.", erklang eine verzweifelte Stimme in Dumbledores Büro. Traurig saß der Schulleiter hinter seinem Schreibtisch, ganz in Schwarz gekleidet. Der Mann, der vorher gesprochen hatte, stützte seine Arme auf den Schreibtisch und schaute verzweifelt zum Direktor, beide waren in Schwarz gekleidet.
"Sirius.", sagte Dumbledore ruhig zu dem jüngeren, der ihn verzweifelt ansah. "Setz dich, bitte.", sagte er bestimmt. Es waren zwei Tage seit dem Anschlag und dem Tod von McGonagall und Lupin vergangen und noch immer sah man nur schwarze Kleidung, die leise und ernst durch das Schloss getragen wurde, die Menschen, die sie anhatten, redeten nur leise und der Unterricht bestand gar nicht.
Sirius setzte sich in den Sessel und tiefe Sorgenfalten zeichneten sein Gesicht. Er sah um sehr vieles älter aus, als er eigentlich war. Askaban hatte ihm sehr zugesetzt, doch hatte er sich wieder erholen können, aber war nach dem Vorfall von vor zwei Tagen der alte Ausdruck in sein Gesicht zurück gekeehrt. Gehetzt, unruhig, sorgenvoll und voller Trauer.
"Es kann nicht Harry gewesen sein.", murmelte Sirius nun, doch es klang kläglich. Dumbledore sah ihn besorgt an. Der Verlust seines besten Freundin hatte ihm schon sehr zugesetzt, dann jedoch noch zu erfahren, dass dies sein Patensohn getan haben soll, hatte ihm den Rest gegeben. Dumbledore wollte gerade etwas darauf erwidern, als es unsicher an der Tür klopfte und Dumbledore "Herein", antwortete.
Hermine Granger stand unsicher zusammen mit Ron Weasley in der Tür, auch sie waren vollständig in Schwarz gekleidet und sahen sehr betrügt aus. "Sie wollte uns sprechen, Professor?", fragte Hermine leise und Dumbledore nickte.
"Kommt bitte rein, setzt euch.", sagte er und sie setzten sich nach einer kurzen Begrüßung zu Sirius in die anderen Sessel, die vor dem Schreibtisch standen.
"Ich möchte dich bitten, Hermine, dass du noch einmal dir Vorkommnisse von dem Abend berichtest. Es wäre Sirius sehr wichtig.", erklärte er und Hermine nickte und begann schließlich bin belegter, leiser Stimme davon zu berichten, was sie gesehen hatte und was Harry ihr noch als letztes gesagt hatte. Sirius schüttelte zwischendurch immer wieder mit dem Kopf, er wollte es einfach nicht glauben.
"Sirius! Wir wollen sicher so wenig wie du, dass Harry daran schuld ist, doch es ist nun mal so. Er ist nicht mehr der gleiche Junge, den du damals getroffen hast, als du das erste Mal nach Askaban wieder nach Hogwarts kamst.", sagte Hermine traurig und Sirius schaute sie nur traurig an und nickte langsam und nur ganz leicht.
"Aber könnte es nicht sein, dass jemand anderes die Morde begangen hat, der nur wie Harry aussah?", fragte Sirius doch noch verzweifelt, doch die anderen schüttelten den Kopf. Nun sagte plötzlich Ron: "Du weißt ja, dass wir die Karte haben, Sirius. Es war eindeutig Harry! Dumbledore hatte noch einmal auf sich geschaut, bevor der Ball begang, weil er sie ausgeborgt hatte, um auf mögliche Feinde aufmerksam zu werden." Dumbledore nickte und ergänzte: "Ich sah auch Harry auf der Mappe. Es war eindeutig er, Sirius. Selbst wenn es ein Vielsafttrank gewesen wäre, hätte es den eigentlichen Namen der Person angezeigt, dass weißt du. Und Harry konnte der Imperius nichts anhaben. Ich fürchte, wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen- Harry war ein Spion für Voldemort, der Mörder von Minerva und Remus und nun unser Feind". Albus hatte sehr leise gesprochen, doch man konnte jedes Wort im Raum hören.
Plötzlich begann Fawkes zu singen, flog zu seinem Besitzer und ließ sich auf dessen Schulter nieder, Tränen flossen seinen schönen Kopf entlang und Dumbledore streichelte ihn sanft.
"Aber Albus.", Sirius versuchte es ein letztes Mal. "Harry würde sich nie der dunklen Seite anschließen, dass wusste er schon im ersten Schuljahr und hat es immer wieder bewiesen. Er kommt auch ganz nach James, der gleiche Dickkopf. Harry würde nie...", er wurde von einer kalten Stimme unterbrochen.
"Potter war ganz und gar nicht mehr, wie sein Vater.", sagte Severus Snape, der unbemerkt das Büro betreten hatte. Auch er wirkte böse und traurig, noch mehr, als sonst sein Gesichtsausdruck war. "Woher willst du das wissen?", fauchte Sirius ihn an. Snape zog eine Augenbraue langsam nach oben und erwiderte ruhig: "Ich hatte deinen Patensohn im Unterricht, wie du weißt und außerdem erwischte ich ihn ab und zu auch mal in der Nacht.", er verstummte kurz, dann schaute er plötzlich Dumbledore sehr ernst an.
"Ich habe dir noch etwas verschwiegen, Albus.", sagte er plötzlich traurig und die anderen sahen in fragend an. "Ich hatte dir damals abgeraten, Potter länger bei uns im Widerstand zu lassen und es wirkte auch, doch als ich von einen der Treffen, ich denke, es war 5 Tage danach, bei Voldemort hörte ich ein Gespräch mit, doch dachte ich, dass es um jemand anders ging.", er verstummte wieder, "Voldemort hatte lachend Malfoy erzählt, dass sie einen sehr starken neuen Anhänger gefunden hätten, die ihm seinen größten Widersacher töten würden und außerdem, dass sie einen anderen starken Kämpfer der guten Seite gefangen hätten. Ich dachte, dass es um einen neuen Todesser ging, der erst kürzlich bei uns aufgenommen wurden war und bei dem größten Widersacher um Potter, doch jetzt merkte ich, dass es anders herum war. Potter war der Todesser und sie sollten sein Opfer werden.", er verstummte schließlich und Dumbledore nickte.
"Glauben sie, wir hätten Minerva und Remus retten können, hätte ich es ihnen gesagt?", fragte Snape nach einer Pause leise und er klang etwas unsicher. "Mach dir keine Vorwürfe, Severus. Ich hätte das gleiche wie du gedacht und wir hätten nichts verhindern können.", antwortete der Direktor leise und Snape nickte.
"Ich bin sicher, wir vermissen sie alle, Severus, doch es hilft nichts, jetzt unnötig Schuldige zu suchen, denn leider haben wir ihn hier eindeutig...", Dumbledore seufzte und Snape verschwand nach einem kurzen Nicken wieder aus dem Büro.
"Es tut mir leid, Sirius, doch du musst dich damit abfinden, Harry auf der anderen Seite zu wissen.", sagte Dumbledore ernst und Sirius schluckte, doch nickte schließlich ganz leicht. Hermine sagte plötzlich ungewöhnlich kühl: "Sirius, du musst in vergessen. Vergiss Harry! Er hat sich der dunklen Seite verschrieben und er wird dafür büßen.", sie zitterte leicht, stand schnell auf und verschwand aus dem Raum, zwei Männer ihr verwundert hinterher sehend.
Ron schaute nur traurig und erklärte den anderen beiden: "Professor McGonagall war ein Vorbild für sie! Sie wollte immer so werden, wie sie es war und auch an Remus. Es hat sie so tief getroffen, dass die beiden getötet wurden und ich habe immer öfter Angst vor ihr, gerade wenn von Harry die Rede ist. Sie hat sich fest vorgenommen Auror zu werden und ihn zu fassen. Sie ist so verbittert geworden.", er schüttelte traurig den Kopf, doch verabschiedete sich schließlich auch von Dumbledore und Sirius.
"Ich kann es immer noch nicht fassen, Albus.", sagte Sirius nach einigen Minuten Pause und erneut nickte Dumbledore. "Du wirst darüber hinweg kommen, Sirius, doch bitte denke daran, wer dein Feind ist, wenn du Harry einmal treffen solltest. Wir können ihm einfach nicht mehr vertrauen, das weißt du hoffentlich. Und nur weil er James So..."
"Ja, das weiß ich, Albus.", unterbrach Sirius ihn plötzlich sehr überzeugt und ein merkwürdiges Glänzen trat in seine Augen. "Harry ist nicht mehr mein Patensohn und sein Vater... vielleicht war ich wegen James so blind, dass ich es nicht bemerkte, wie Harry wirklich war? Ich werde es ändern und du kannst dir sicher sein, dass ich mich nicht mehr durch ihn täuschen lasse, nur weil er James so ähnelt.", fügte er entschlossen hinzu, nickte Dumbledore kurz ernst zu und verschwand schließlich ebenfalls aus dessen Büro.
Der alte Schuldirektor blieb allein zurück, Fawkes noch immer auf seiner Schulter.
"Ich mache mir Sorgen um sie.", sagte er traurig zu dem Vogel, welcher mit seiner melodischen Stimme singend antwortete. "Hermine wird sicher eine sehr gute Aurorin, doch mache ich mir Sorgen, ob sie es wirklich verkraften würde, Harry den Dementatoren ausliefern zu müssen..", er schwieg kurz und schaute den Vogel an, der zurückblickte, als würde dieser zustimmen. Er stand auf und ging zum Fenster, um auf die Ländereien von Hogwarts zu schauen, die trüb und düster wirkten. Sein Blick ging zu dem dunklen Himmelszelt und er begann erneut zu seinem Phoenix reden.
"Doch besonders bei Sirius habe ich ein ungutes Gefühl. Ich mag diesen Ausdruck in seinen Augen nicht, er steigert sich zu sehr in etwas rein, wenn er einmal verletzt wurde, gerade wenn es um James geht und ich glaube, er hat soeben Rache an Harry geschworen, aus Verrat an dessen Vater und seinen Freunden...."
und bitte reviewt!!!Thx, Sam:)
