Disclaimer:
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Ja, da bedanke ich mich doch bei allen, die schon so lieb gereviewt (ein blödes Wort) haben!!!! Super! Es ist bloss dumm, dass diese Reviews süchtiger machen als Schokocreme...
@tentakula - naja, wenn du sooo lieb bittest - vielleicht in einem der späteren Kapitel, mal sehen, was sich da machen lässt.
@severin - betrifft: Foreign Affair ;-) ich muss schon sagen, ein schöner Ehrentitel - aber ich hab mir wirklich nur ein bisschen Sorgen gemacht... sonst kam immer pünktlich ein Review und dann gar nichts mehr... da macht man sich schon mal Gedanken, ob' s den lieben Lesern denn auch noch gut geht - allzuviele hab' ich ja nicht von der Sorte *grins*
@ "Foreign Affair-Leser" - danke für die Reviews zum letzten Kapitel, besonders auch an Alanis und Maxine - ich wusste, dass euch Morty gefallen würde :-)
So, nun zur Hauptattraktion - nachdem sich die meisten mit der wechselnden Anrede abfinden können, werde die Jungs wohl hauptsächlich bei ihrem Nachnamen nennen und nur, wenn sich einer der Charas über den anderen Gedanken macht auf die Vornamen umschwenken. Letzten Endes hat mir Klaras Argumentation am meisten eingeleuchtet. Danke!
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2
A little less conversation
++++
Professor Lexington unterrichtete nun seit einer Woche und sie und ihre Tochter waren natürlich ‚das' Thema der Schule. Hermine hatte an diesem Freitag Nachmittag zum Ersten Mal Unterricht bei ihr gehabt und Harry und Ron brannten auf Neuigkeiten. Kaum hatte Hermine den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betreten, stürzten die beiden Jungen auf sie zu und nötigten sie in den nächsten Sessel.
"Nun erzähl mal", forderte Harry sie auf. "Wie ist sie denn so?"
"Meinst du, die Haarfarbe ist echt? Justin schwört, dass er auch so eine Augenfarbe noch nie gesehen hat. Er meint sie trägt bestimmt Kontakterbsen", sprudelte Ron hervor.
"Kontaktlinsen, Ron", verbesserte Hermine automatisch. "Es heisst Kontaktlinsen."
Ron winkte ungeduldig ab "Wie auch immer."
Harry und Hermine grinsten sich an. Ron hatte immer noch einige Probleme mit Muggelausdrücken.
"Ach, nach der ersten Stunde kann man noch nicht viel über sie sagen, aber ich denke, sie hat das Fach im Griff. Ich hoffe nur, wir kommen mit dem ganzen Stoff für die Prüfungen durch." Hermine runzelte besorgt die Stirn und die beiden Jungen stöhnten verhalten.
"Hermine, manchmal machst du dir einfach zu viele Sorgen", sagte Harry. "Anstatt dass du dich freust, dass diese Vertretungsregelung endlich aufgehört hat und du wieder regulären Unterricht hast, machst du dir jetzt schon Gedanken über die Prüfungen."
"Eben", bestätigte Ron. "Du solltest lieber froh sein, dass du Snape in Arithmantik endlich los bist."
"So übel war er gar nicht", murmelte Hermine.
"Wie bitte?" riefen Ron und Harry gleichzeitig.
"Naja", gab Hermine widerstrebend zu. "Ich sag's ja auch nicht gern, aber ich finde man sollte ihm gegenüber auch mal ein bisschen fair sein. Er hat dieses Fach immerhin noch nie unterrichtet und ich bin mir sicher, dass er seit seinem Studium nicht mehr daran gedacht hat, aber in seinem Unterricht haben wir mehr gelernt als bei Flitwick."
"Fair?! Snape gegenüber?!" stiess Ron verblüfft hervor. "Hermine bist du krank?" er beäugte sie misstrauisch. "Wenn ja, dann bleib ja weg von mir. Daran will ich mich auf keinen Fall anstecken. Oder hängt es damit zusammen, dass du dieses Jahr Schulsprecherin geworden bist?" Er knuffte Harry in die Seite. "Sag' doch auch mal was."
"Ach, ich weiss auch nicht", erwiderte Harry verschlossen. "Snape wird sicher nie mein Lieblingslehrer, aber immerhin hat er mir schon ein paar Mal aus der Patsche geholfen..."
Darauf wusste keiner der beiden anderen etwas zu sagen und nach einer Weile nahm Harry den Faden wieder auf. "Aber ist euch schon aufgefallen, dass Snape die neue Lehrerin vollständig ignoriert?"
"Du hast es also auch gemerkt?" fragte Hermine erfreut. "Ich dachte schon, ich hätte mich vielleicht geirrt."
"Ignorieren?" fragte Ron verständnislos.
"Ja, natürlich. Wenn es sonst einen neuen Lehrer gab, hat Snape immer sehr deutlich gezeigt, was er von demjenigen hält. Meistens war es Verachtung", fügte Hermine nachdenklich hinzu.
"Genau, aber jetzt tut er so, als ob Professor Lexington überhaupt nicht da wäre. Das ist schon komisch, wenn man es sich genau überlegt", sagte Harry.
"Ach, übrigens, Harry, ich habe da noch etwas gehört, was dich als Quidditch-Kapitän vielleicht interessieren würde", bemerkte Ron.
"Ja, was denn?" fragte Harry neugierig.
"Es geht das Gerücht um, dass der Kapitän der Ravenclaws Professor Lexingtons Tochter in die Mannschaft aufgenommen hat."
"Hui." Harry pfiff leise durch die Zähne. "In welcher Position?"
"Jägerin, soviel ich weiss."
Hermine verdrehte die Augen - Quidditch! - damit war der Abend gelaufen.
++++
Ungefähr zur gleichen Zeit sass Snape in seinem Büro und korrigierte Aufsätze, als es an der Tür klopfte. Snape reagierte nicht darauf. Er war heute in keiner gesprächigen Stimmung. Die Erstklässler, die er heute unterrichtet hatte schlugen an Inkompetenz sogar noch Longbottom und das wollte etwas heissen.
Es klopfte wieder und dieses Mal sah er mit gerunzelter Stirn kurz auf. So penetrant konnte nur Lupin sein.
"Ich habe keine Lust mich mit dir zu unterhalten, Remus", rief er laut und korrigierte weiter. Dann hörte er, wie sich die Tür öffnete und knallte gereizt seine Feder auf den Tisch, dass die Tinte spritzte.
"Wie deutlich muss ich eigentlich noch..." Dann erkannte er seinen Fehler.
In seinem Büro stand nicht Lupin, sondern Rozelda.
"Guten Abend, Severus", begrüsste sie ihn ungezwungen.
Sein Blick verfinsterte sich.
"Ich habe keine Zeit", erwiderte er kühl und nahm seine Feder wieder auf.
"Übertriebene Empfindsamkeit könnte mich zu der Annahme verleiten, dass du mir aus dem Weg gehst", stellte sie leichthin fest. "Willst du mir keinen Platz anbieten?"
Ein finsterer Blick glitt über Rozelda hinweg, doch dann lenkte Snape plötzlich ein.
"Bitte." Er wies mit der Hand auf einen der Stühle und Rozelda setzte sich.
"Was willst du hier?" fragte er kalt.
Ein leicht überlegenes Lächeln huschte über ihre Lippen. "Diese Frage lässt sich auf vielerlei Weise interpretieren." Sie zählte an ihren Fingern ab. "Erstens: was machst du hier in England. Zweitens: was machst du hier in Hogwarts. Drittens: was machst du hier in meinem Büro."
Sie sah ihn abwartend an.
"In dieser Reihenfolge", knurrte er.
Rozelda lächelte verhalten.
"Ich dachte, es wäre an der Zeit, dass Rowena ihre eigentliche Heimat kennen lernt."
"Rowena", sagte Snape und musterte Rozelda abschätzend.
"Ja, meine Tochter", erklärte sie ruhig. "Du musst sie kennen, da sie bereits Unterricht bei dir hatte."
"Allerdings", bestätigte er knapp. Rowena war beim Zaubertrankunterricht der Hufflepuff/Ravenclaw Fünftklässler gewesen. Er hatte erwartet, dass sie Rozelda ähnlicher sehen würde, doch anstatt rotblonder Haare und blauer Augen hatte sie dunkle Augen und hellbraunes Haar und die einzige Ähnlichkeit mit ihrer Mutter bestand in ihrem Lächeln und in einem leichten Rotstich ihrer Haare.
"Und ich bin hier in Hogwarts, weil ich in den letzten Jahren nach Möglichkeit immer versucht habe eine Lehrerstelle an der Schule zu bekommen, die meine Tochter besucht. In den letzten Jahren waren wir übrigens in Beauxbatons."
"Gibt es auch noch einen Mr. Waterford oder darf ich deine Äusserung vom letzten Sonntag so verstehen, dass er klug genug war um dich zu einer jungen Witwe zu machen?" fragte er sarkastisch und beobachtete mit Genugtuung, wie sich die ersten Risse in Rozeldas Gelassenheit zeigten.
"Falls es dich interessiert - ich habe mich scheiden lassen", erläuterte sie widerwillig.
"Du hast dich scheiden lassen? Bist du dir sicher, dass es nicht eher umgekehrt war?" fragte er ölig.
"Oh, ja, da bin ich mir sicher!" entgegnete sie gereizt. "Ich habe vor fünf Jahren die Scheidung eingereicht, als ich herausgefunden habe, dass er versucht hat seine Impotenz in anderen Betten zu kurieren!"
"Ich könnte mir vorstellen, dass ihm bei einem Eisblock wie dir nichts anderes übrig blieb", unterstellte Snape mit einem boshaften Lächeln.
Rozeldas Lippen zitterten.
"Warum sagst du so etwas? Glaubst du denn, das war alles so einfach für mich?!"
"Was willst du von mir?" fragte er ungerührt.
"Du hast mir immer noch nicht verziehen, nicht wahr?" fragte sie leise und sah ihn wehmütig an.
Snape erwiderte eine Weile stumm ihren Blick, doch dann fixierte er das Bücherregal an der Wand hinter ihr.
Rozelda stand auf.
"Ich wollte nur, dass du weißt, dass du nicht der Einzige warst, der unter dieser Ehe gelitten hat."
Sie hielt den Kopf leicht gesenkt und verliess sein Büro ohne ein weiteres Wort.
Snape hatte sie aufhalten wollen, doch als er endlich die richtigen Worte gefunden hatte, war es schon zu spät und die Tür hatte sich hinter ihr geschlossen.
Einige Sekunden lang blieb er regungslos in seinem Stuhl sitzen, dann fegte er mit einer plötzlichen Armbewegung alle Utensilien von seinem Schreibtisch.
(Fortsetzung folgt)
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Ich stelle gerade fest, dass dies wohl eine etwas längere Geschichte wird - aber so haben wir alle mehr davon. Es dauert also noch ein bisschen, bis es was mit HG/SS wird. Aber nicht verzagen. Im nächsten Kapitel geht's auf den Weihnachtsball von Hogwarts!
Also, bis nächsten Freitag!
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Ja, da bedanke ich mich doch bei allen, die schon so lieb gereviewt (ein blödes Wort) haben!!!! Super! Es ist bloss dumm, dass diese Reviews süchtiger machen als Schokocreme...
@tentakula - naja, wenn du sooo lieb bittest - vielleicht in einem der späteren Kapitel, mal sehen, was sich da machen lässt.
@severin - betrifft: Foreign Affair ;-) ich muss schon sagen, ein schöner Ehrentitel - aber ich hab mir wirklich nur ein bisschen Sorgen gemacht... sonst kam immer pünktlich ein Review und dann gar nichts mehr... da macht man sich schon mal Gedanken, ob' s den lieben Lesern denn auch noch gut geht - allzuviele hab' ich ja nicht von der Sorte *grins*
@ "Foreign Affair-Leser" - danke für die Reviews zum letzten Kapitel, besonders auch an Alanis und Maxine - ich wusste, dass euch Morty gefallen würde :-)
So, nun zur Hauptattraktion - nachdem sich die meisten mit der wechselnden Anrede abfinden können, werde die Jungs wohl hauptsächlich bei ihrem Nachnamen nennen und nur, wenn sich einer der Charas über den anderen Gedanken macht auf die Vornamen umschwenken. Letzten Endes hat mir Klaras Argumentation am meisten eingeleuchtet. Danke!
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2
A little less conversation
++++
Professor Lexington unterrichtete nun seit einer Woche und sie und ihre Tochter waren natürlich ‚das' Thema der Schule. Hermine hatte an diesem Freitag Nachmittag zum Ersten Mal Unterricht bei ihr gehabt und Harry und Ron brannten auf Neuigkeiten. Kaum hatte Hermine den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betreten, stürzten die beiden Jungen auf sie zu und nötigten sie in den nächsten Sessel.
"Nun erzähl mal", forderte Harry sie auf. "Wie ist sie denn so?"
"Meinst du, die Haarfarbe ist echt? Justin schwört, dass er auch so eine Augenfarbe noch nie gesehen hat. Er meint sie trägt bestimmt Kontakterbsen", sprudelte Ron hervor.
"Kontaktlinsen, Ron", verbesserte Hermine automatisch. "Es heisst Kontaktlinsen."
Ron winkte ungeduldig ab "Wie auch immer."
Harry und Hermine grinsten sich an. Ron hatte immer noch einige Probleme mit Muggelausdrücken.
"Ach, nach der ersten Stunde kann man noch nicht viel über sie sagen, aber ich denke, sie hat das Fach im Griff. Ich hoffe nur, wir kommen mit dem ganzen Stoff für die Prüfungen durch." Hermine runzelte besorgt die Stirn und die beiden Jungen stöhnten verhalten.
"Hermine, manchmal machst du dir einfach zu viele Sorgen", sagte Harry. "Anstatt dass du dich freust, dass diese Vertretungsregelung endlich aufgehört hat und du wieder regulären Unterricht hast, machst du dir jetzt schon Gedanken über die Prüfungen."
"Eben", bestätigte Ron. "Du solltest lieber froh sein, dass du Snape in Arithmantik endlich los bist."
"So übel war er gar nicht", murmelte Hermine.
"Wie bitte?" riefen Ron und Harry gleichzeitig.
"Naja", gab Hermine widerstrebend zu. "Ich sag's ja auch nicht gern, aber ich finde man sollte ihm gegenüber auch mal ein bisschen fair sein. Er hat dieses Fach immerhin noch nie unterrichtet und ich bin mir sicher, dass er seit seinem Studium nicht mehr daran gedacht hat, aber in seinem Unterricht haben wir mehr gelernt als bei Flitwick."
"Fair?! Snape gegenüber?!" stiess Ron verblüfft hervor. "Hermine bist du krank?" er beäugte sie misstrauisch. "Wenn ja, dann bleib ja weg von mir. Daran will ich mich auf keinen Fall anstecken. Oder hängt es damit zusammen, dass du dieses Jahr Schulsprecherin geworden bist?" Er knuffte Harry in die Seite. "Sag' doch auch mal was."
"Ach, ich weiss auch nicht", erwiderte Harry verschlossen. "Snape wird sicher nie mein Lieblingslehrer, aber immerhin hat er mir schon ein paar Mal aus der Patsche geholfen..."
Darauf wusste keiner der beiden anderen etwas zu sagen und nach einer Weile nahm Harry den Faden wieder auf. "Aber ist euch schon aufgefallen, dass Snape die neue Lehrerin vollständig ignoriert?"
"Du hast es also auch gemerkt?" fragte Hermine erfreut. "Ich dachte schon, ich hätte mich vielleicht geirrt."
"Ignorieren?" fragte Ron verständnislos.
"Ja, natürlich. Wenn es sonst einen neuen Lehrer gab, hat Snape immer sehr deutlich gezeigt, was er von demjenigen hält. Meistens war es Verachtung", fügte Hermine nachdenklich hinzu.
"Genau, aber jetzt tut er so, als ob Professor Lexington überhaupt nicht da wäre. Das ist schon komisch, wenn man es sich genau überlegt", sagte Harry.
"Ach, übrigens, Harry, ich habe da noch etwas gehört, was dich als Quidditch-Kapitän vielleicht interessieren würde", bemerkte Ron.
"Ja, was denn?" fragte Harry neugierig.
"Es geht das Gerücht um, dass der Kapitän der Ravenclaws Professor Lexingtons Tochter in die Mannschaft aufgenommen hat."
"Hui." Harry pfiff leise durch die Zähne. "In welcher Position?"
"Jägerin, soviel ich weiss."
Hermine verdrehte die Augen - Quidditch! - damit war der Abend gelaufen.
++++
Ungefähr zur gleichen Zeit sass Snape in seinem Büro und korrigierte Aufsätze, als es an der Tür klopfte. Snape reagierte nicht darauf. Er war heute in keiner gesprächigen Stimmung. Die Erstklässler, die er heute unterrichtet hatte schlugen an Inkompetenz sogar noch Longbottom und das wollte etwas heissen.
Es klopfte wieder und dieses Mal sah er mit gerunzelter Stirn kurz auf. So penetrant konnte nur Lupin sein.
"Ich habe keine Lust mich mit dir zu unterhalten, Remus", rief er laut und korrigierte weiter. Dann hörte er, wie sich die Tür öffnete und knallte gereizt seine Feder auf den Tisch, dass die Tinte spritzte.
"Wie deutlich muss ich eigentlich noch..." Dann erkannte er seinen Fehler.
In seinem Büro stand nicht Lupin, sondern Rozelda.
"Guten Abend, Severus", begrüsste sie ihn ungezwungen.
Sein Blick verfinsterte sich.
"Ich habe keine Zeit", erwiderte er kühl und nahm seine Feder wieder auf.
"Übertriebene Empfindsamkeit könnte mich zu der Annahme verleiten, dass du mir aus dem Weg gehst", stellte sie leichthin fest. "Willst du mir keinen Platz anbieten?"
Ein finsterer Blick glitt über Rozelda hinweg, doch dann lenkte Snape plötzlich ein.
"Bitte." Er wies mit der Hand auf einen der Stühle und Rozelda setzte sich.
"Was willst du hier?" fragte er kalt.
Ein leicht überlegenes Lächeln huschte über ihre Lippen. "Diese Frage lässt sich auf vielerlei Weise interpretieren." Sie zählte an ihren Fingern ab. "Erstens: was machst du hier in England. Zweitens: was machst du hier in Hogwarts. Drittens: was machst du hier in meinem Büro."
Sie sah ihn abwartend an.
"In dieser Reihenfolge", knurrte er.
Rozelda lächelte verhalten.
"Ich dachte, es wäre an der Zeit, dass Rowena ihre eigentliche Heimat kennen lernt."
"Rowena", sagte Snape und musterte Rozelda abschätzend.
"Ja, meine Tochter", erklärte sie ruhig. "Du musst sie kennen, da sie bereits Unterricht bei dir hatte."
"Allerdings", bestätigte er knapp. Rowena war beim Zaubertrankunterricht der Hufflepuff/Ravenclaw Fünftklässler gewesen. Er hatte erwartet, dass sie Rozelda ähnlicher sehen würde, doch anstatt rotblonder Haare und blauer Augen hatte sie dunkle Augen und hellbraunes Haar und die einzige Ähnlichkeit mit ihrer Mutter bestand in ihrem Lächeln und in einem leichten Rotstich ihrer Haare.
"Und ich bin hier in Hogwarts, weil ich in den letzten Jahren nach Möglichkeit immer versucht habe eine Lehrerstelle an der Schule zu bekommen, die meine Tochter besucht. In den letzten Jahren waren wir übrigens in Beauxbatons."
"Gibt es auch noch einen Mr. Waterford oder darf ich deine Äusserung vom letzten Sonntag so verstehen, dass er klug genug war um dich zu einer jungen Witwe zu machen?" fragte er sarkastisch und beobachtete mit Genugtuung, wie sich die ersten Risse in Rozeldas Gelassenheit zeigten.
"Falls es dich interessiert - ich habe mich scheiden lassen", erläuterte sie widerwillig.
"Du hast dich scheiden lassen? Bist du dir sicher, dass es nicht eher umgekehrt war?" fragte er ölig.
"Oh, ja, da bin ich mir sicher!" entgegnete sie gereizt. "Ich habe vor fünf Jahren die Scheidung eingereicht, als ich herausgefunden habe, dass er versucht hat seine Impotenz in anderen Betten zu kurieren!"
"Ich könnte mir vorstellen, dass ihm bei einem Eisblock wie dir nichts anderes übrig blieb", unterstellte Snape mit einem boshaften Lächeln.
Rozeldas Lippen zitterten.
"Warum sagst du so etwas? Glaubst du denn, das war alles so einfach für mich?!"
"Was willst du von mir?" fragte er ungerührt.
"Du hast mir immer noch nicht verziehen, nicht wahr?" fragte sie leise und sah ihn wehmütig an.
Snape erwiderte eine Weile stumm ihren Blick, doch dann fixierte er das Bücherregal an der Wand hinter ihr.
Rozelda stand auf.
"Ich wollte nur, dass du weißt, dass du nicht der Einzige warst, der unter dieser Ehe gelitten hat."
Sie hielt den Kopf leicht gesenkt und verliess sein Büro ohne ein weiteres Wort.
Snape hatte sie aufhalten wollen, doch als er endlich die richtigen Worte gefunden hatte, war es schon zu spät und die Tür hatte sich hinter ihr geschlossen.
Einige Sekunden lang blieb er regungslos in seinem Stuhl sitzen, dann fegte er mit einer plötzlichen Armbewegung alle Utensilien von seinem Schreibtisch.
(Fortsetzung folgt)
******************************************************************
Ich stelle gerade fest, dass dies wohl eine etwas längere Geschichte wird - aber so haben wir alle mehr davon. Es dauert also noch ein bisschen, bis es was mit HG/SS wird. Aber nicht verzagen. Im nächsten Kapitel geht's auf den Weihnachtsball von Hogwarts!
Also, bis nächsten Freitag!
