Disclaimer:
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Boooh! Heissen Dank für eure Reviews und Anmerkungen! Echt interessant, was ihr alles so schreibt - also, einen riesigen Dank an EvilTwin, LionSnape, Yulara, Klara, Anyanka , ten und Rhalina!
@Khair - Ich gebe dir Recht, Schülerin/Lehrer ist kompliziert, leider hat mich genau das gereizt. Hoffentlich setze ich's nicht in den Sand. *seufz*
@severin - es wird noch mehr Äusserungen dieser Art von dem süssen Werwolf geben. Ich stehe einfach auf dem Standpunkt, dass der Gute vor seiner Zeit mit Sirius nichts hat anbrennen lassen. *kicher* Und wenn sich hier einer einen Severus kauft, dann bin ich das! *mit dem Fuss aufstampft* ;-)
@Alanis - was, noch nicht kitschig genug? *grins* Abwarten, kommt alles noch! PS: Dein Lob hat mich echt gefreut!
@StellaMaris - Da ich deine Storys für genial halte, habe ich mich über dein Lob besonders gefreut :-)
@Maxine - Mal sehen... also... Adrenalin ist für mich eher mit negativem Stress verbunden... *stirnrunzel* Puh, du bist echt schwer zufrieden zu stellen *grins*. Aber das ist auch ziemlich anspornend.
Noch eine letzte Anmerkung an alle: Wenn Sev mit jemand tanzt, dann mit mir! Jawoll! *kicher* Ist euch eigentlich noch nicht der Gedanke gekommen, dass der liebe Sev sich aus der Situation wieder rausredet? Ich neige eigentlich zu der Ansicht, dass er mit Hooch vielleicht noch getanzt hat, aber sonst... Obwohl, die Vorstellung von Rumba und Snape... *rotfl*... hat was! Genug gefaselt! Los geht's!
************************************************
Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 4
Come together
++++
Am Morgen nach dem Ball stieg Snape allein auf den Astronomieturm um etwas frische Luft zu schnappen, solange in Hogwarts alles wegen der in die Weihnachtsferien abreisenden Schüler Kopf stand.
Er hatte nicht sehr viel geschlafen in der letzten Nacht und die kalte Luft erfrischte ihn. Er beobachtete die dunstigen Wolkenschleier am Himmel und fragte sich müssig, ob es wohl schneien würde, als er Schritte auf der Treppe hörte und sich kurz darauf Rozelda zu ihm gesellte.
"Man könnte glauben, du verfolgst mich", sagte Snape und musterte sie distanziert.
Rozelda bemühte sich um heitere Unbekümmertheit, doch ihre Augenlider flatterten leicht.
"Es bleibt mir ja fast nichts anderes übrig, Severus."
Er machte Anstalten, den Turm zu verlassen, doch ihre Stimme hielt ihn zurück.
"Severus, bitte... lass' mich dir doch erklären..."
Er drehte sich zu ihr um, wollte nur noch einen kurzen Blick auf sie werfen, bevor er zurück in seine Räume ging, doch ihre faszinierenden veilchenblauen Augen hielten ihn zurück.
"Also gut, was hast du mir zu sagen?"
"Du hast mir gefehlt..."
"Es lag allein in deiner Hand - aber du hast dich für Waterford entschieden", versetzte Snape kalt.
"Aber das habe ich doch schon gestern versucht zu erklären", sie blickte ihn flehentlich an. "Meine Familie hat dieses Band geknüpft - wie hätte ich mich gegen sie alle durchsetzen sollen? Ich hatte gehofft, ich könnte dich vergessen, doch das konnte ich nicht."
Snapes Augen verengten sich.
"Nein, das konntest du wohl nicht - oder warum wärst du sonst in jener Nacht zu mir gekommen?"
"Severus", protestierte sie schwach.
"In jener Nacht hast du das Bett mit mir geteilt, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, warst du schon weg und im Begriff Mrs. Waterford zu werden. Eine unbedeutende Tatsache, die du offensichtlich vergessen hattest mir vorher mitzuteilen, denn ich habe es erst eine volle Woche später durch Zufall erfahren!"
Tränen schimmerten in Rozeldas Augen, doch Snape war noch nicht fertig.
"Und wenn wir gerade dabei sind: ich habe wohl gemerkt, dass du damals schon keine Jungfrau mehr warst", entgegnete er scharf.
Rozelda atmete tief durch.
"Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mit Waterford geschlafen und es war jämmerlich", antwortete sie bitter.
"Und deshalb bist du zu mir gekommen? Um noch eine schöne Erinnerung zu haben?" fragte Snape höhnisch.
"Nein, ich bin zu dir gekommen, weil ich nicht mehr zurück wollte - aber ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und da hat mich der Mut verlassen... und ausserdem, Severus", ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab, "Warst du damals schon ein Todesser... eine Frau und eine Familie hätten dich nur unnötig gefährdet..." Ihre Stimme bebte. "Es hätte dich verletzbar... erpressbar gemacht... und das wollte ich am Allerwenigsten. Deshalb bin ich in jener Nacht gegangen und habe am nächsten Morgen Waterford geheiratet."
Als sie aufgehört hatte zu sprechen, wurde es auf dem Turm sehr still.
"Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber manchmal braucht man etwas mehr als nur Zeit", sagte Snape nach einer Weile und sah sie lange an. "Gehen wir wieder nach unten?" fragte er ruhig und Rozelda nickte dankbar.
++++
Eine Woche später kam Snape auf einem seiner routinemässigen Kontrollgänge an der Bibliothek vorbei. Es war Samstag und die Schule war wie ausgestorben, da die wenigen Schüler, die ihre Ferien hier verbrachten, entweder draussen im Schnee herumtobten oder Hogsmeade unsicher machten.
Umso mehr erstaunte es ihn, dass er das Rascheln von Papier und Pergamentrollen vernahm. Er warf einen Blick durch die offene Tür und sah Hermine allein an einem der Tische sitzen. Er hatte Hermine seit dem Ball nicht mehr gesehen und etwas in ihrer Haltung weckte sein Interesse. Er hatte nichts Besonderes vor und beschloss deshalb ein paar Worte mit ihr zu wechseln.
Hermine war so vertieft in ihre Studien, dass sie ihn erst bemerkte, als er sie ansprach.
"So allein heute, Miss Granger?"
Hermine zuckte leicht zusammen und hob ruckartig den Kopf, doch als sie ihn erkannte, beruhigte sie sich wieder.
"Ja, Ron und Harry sind nach Hogsmeade gegangen", antwortete sie ruhig und wunderte sich selbst, warum sie nicht viel nervöser war. Immerhin sprach sie gerade mit Snape, dem Schrecken aller Schüler - obwohl sie ihn schon seit einer Weile nicht mehr so nannte, wenn sie an ihn dachte. Und sie dachte seit dem Ball etwas öfter an ihn als dies früher der Fall gewesen war.
"Warum sitzen Sie dann hier und lernen? Sogar Sie haben Ferien, Miss Granger."
Sie beschloss, den leisen Spott in seiner Stimme zu ignorieren.
"Oh, das sind keine Hausaufgaben, Professor. Ich bereite mich auf die Sitzung der Schulsprecher mit den Vertrauensschülern vor", gab sie bereitwillig Auskunft.
"Nehmen Sie das nicht alles ein wenig zu ernst?" fragte Snape mit einem forschenden Ausdruck in seinen Augen.
"Es ist für mich eine grosse Ehre, zur Schulsprecherin ernannt worden zu sein. Und deshalb nehme ich dieses Amt auch sehr ernst. Wenn das falsch sein sollte, dann ist es eben falsch", antwortete Hermine bestimmt und wunderte sich, woher sie eigentlich den Mut nahm, so mit Snape zu sprechen.
Snapes Mundwinkel zuckten kaum merklich.
"Ich glaube, eher friert die Hölle zu, als dass sie einmal etwas falsch machen würden, Miss Granger."
Mit diesen Worten verliess er die Bibliothek wieder und Hermine sah ihm mit offenem Mund nach.
Hatte sie sich das nur eingebildet, oder hatte Snape tatsächlich schon wieder einen Scherz gemacht? Was immer es war - er hatte sich definitiv verändert und der neue Snape gefiel ihr ausnehmend gut.
+++
Nachdem die Schule nach den Winterferien wieder angefangen hatte, fieberten die meisten der Schüler und der Lehrer dem nächsten Quidditch-Spiel zwischen Ravenclaw und Gryffindor entgegen. Beim ersten Spiel von Ravenclaw gegen Hufflepuff war Rowena Lexington noch nicht eingesetzt worden, doch dieses Mal sollte sie als Jägerin ihre erste Chance bekommen. Da noch niemand sie auf einem Besen gesehen hatte , war sie eine unbekannte Grösse, die Harry in seiner Eigenschaft als Mannschaftskapitän nicht geringes Kopfzerbrechen bereitete. Auch ausserhalb des Spielfeldes dachte er oft an die selbstbewusste Fünfzehnjährige. Er hatte auf dem Ball einige Male mit ihr getanzt und er wechselte oft ein paar Worte mit ihr, wenn sie sich zufällig trafen. Harry musste sich selbst eingestehen, dass er an der fröhlichen und schlagfertigen Ravenclaw Gefallen gefunden hatte. Trotzdem bereitete es ihm keine Schwierigkeiten, seinen Treibern und seinem Hüter vor dem Spiel die Anweisung zu geben, sie notfalls vom Besen zu hauen, wenn es denn sein musste.
Es war Anfang Februar und der Boden war zwar schneefrei, aber hartgefroren. Die Sonne schien, doch die Luft war immer noch eisig und Lupin, der neben Dumbledore sass, war froh, dass er seinen alten Gryffindor-Schal wieder gefunden hatte. Der letzte Vollmond steckte ihm noch in den Knochen, er fror erbärmlich und die Tatsache, dass einige Sitzreihen vor ihm Rozelda sich direkt neben Severus platziert hatte, trug nicht gerade dazu bei seine Laune zu heben. Er wusste nicht wieso, aber er konnte diese Frau einfach nicht ausstehen. Und um alles noch zu verschlimmern, schien Severus sie seit Neuestem mit mehr Rücksicht zu behandeln. Offensichtlich schien Severus eine Wiederauflage ihrer Beziehung nicht mehr so kategorisch abzulehnen wie noch vor wenigen Wochen.
"Severus, wer ist eigentlich dieser Junge?" fragte Rozelda, als die Gryffindor-Mannschaft das Spielfeld betrat und zeigte dabei auf Harry.
"Du weißt nicht wer das ist?" fragte Snape mild überrascht zurück.
"Nein, ich habe ihn noch nie in meinem Unterricht gesehen. Er hat wahrscheinlich andere Fächer belegt."
"Das ist Harry Potter, Rozelda. Der berühmte Harry Potter", antwortete Snape spöttisch.
"Ein Gryffindor...", sagte Rozelda nachdenklich. "Er hat auf dem Ball ein paar Mal mit Rowena getanzt und ich habe sie seither auch einige Male zusammen gesehen."
"Sicher bringt deine Tochter nur ihre Heldenverehrung zum Ausdruck", erwiderte Snape gelangweilt.
"Ich möchte nicht, dass sie sich weiterhin mit ihm trifft", sagte Rozelda bestimmt. "Rede du mit diesem Potter, dass er die Finger von meiner Tochter lassen soll", verlangte sie von Snape.
Snape reagierte äusserst unwirsch.
"Was habe ich denn damit zu tun? Solltest du vergessen haben, dass Minerva seine Hauslehrerin ist und ich überhaupt nichts mit dem Jungen zu tun habe?"
"Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber nach allem, was ich so gehört habe, scheinst du der einzige Lehrer - ausser Dumbledore - zu sein, dem er etwas Respekt entgegenbringt. Alle anderen Lehrer sind ja viel zu begeistert von ihm, um ihm einmal eine Rüge zu erteilen", behauptete Rozelda stur.
So ungern Snape das auch zugab, Rozeldas Sicht der Dinge schmeichelte ihm - dennoch spürte er kein gesteigertes Verlangen sich zwischen zwei hormonbeladene Teenager zu stellen, die ihn nichts angingen.
"Warum stört dich das überhaupt?" fragte er ungnädig. "Dutzende von Müttern wären begeistert über Mr. Potter als potenziellen Schwiegersohn. Oder hängt es vielleicht wieder mal mit deiner standesbewussten Familie zusammen?"
"Wie bitte?"
"Wessen Idee war es eigentlich, deine Tochter ausgerechnet Rowena zu nennen?" seine Stimme hatte einen leicht giftigen Ton angenommen und Rozelda ging in Verteidigungsstellung.
"Immerhin war meine Urgrossmutter eine geborene Ravenclaw - eine Tatsache auf die ich und Rowena mit Recht stolz sein können. Das hat mit einem Standesdünkel, wie du ihn mir hier unterstellst überhaupt nichts zu tun! Ich will auch nur nicht, dass meine Tochter jetzt schon mit Jungs anfängt. Sie ist immerhin erst fünfzehn!"
Snape sagte daraufhin nichts mehr und das restliche Spiel herrschte ein ungemütliches Schweigen zwischen den beiden Lehrern.
Lupin achtete zu Anfang des Spieles hauptsächlich auf Harry um Sirius im nächsten Brief alles über seinen Patensohn berichten zu können, doch als Rowena ein Tor nach dem anderen schoss, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die neue Jägerin der Ravenclaws. Er beobachtete sie fasziniert, bis ihm bei einem ihrer Flugmanöver ein ziemlich dummer Gedanke kam.
"Eine begabte Fliegerin, nicht wahr?" hörte er Dumbledore fragen.
"Ja", gab Lupin zögernd zu. "Aber ihr Flugstil kommt mir so bekannt vor... ich habe zwar Rozelda nie fliegen sehen, aber hat Waterford nicht eine Zeit lang Quidditch gespielt?"
"Nein, nie", antwortete Dumbledore mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
"Ja, aber dann..." Lupins Stimme erstarb und sein Blick glitt wie unter Zwang zu dem Platz auf dem Severus sass. "Das kann doch nicht sein!"
"Ich sehe, Ihre Gedanken gehen in die gleiche Richtung wie meine", entgegnete Dumbledore.
Gryffindor gewann das Spiel knapp. Sie hatten am Ende nur 10 Punkte Vorsprung vor Ravenclaw. Harry hegte keinerlei Zweifel darüber, dass sie das Spiel - hauptsächlich wegen Rowena - sicher verloren hätten, wenn er den Schnatz nur eine Minute später gefangen hätte. Er gratulierte ihr zu ihrer aussergewöhnlichen Leistung und fand es sehr anziehend, dass sie zwar über das Lob errötete, doch seinen Blick offen erwiderte.
++++
Am nächsten Tag kündigte Snape zum Ende seines Unterrichtes an, dass er auch dieses Jahr wieder einen vierwöchigen Intensivkurs für die Abschlussjahrgänge abhalten würde.
"Wenn Sie Interesse daran haben, oder über ein Studium der Zaubertränke nachdenken, wird Ihnen dieser Kurs von Nutzen sein. Eine Liste in die Sie sich eintragen können, hängt in der Eingangshalle. Es werden allerdings nur 10 Schüler daran teilnehmen können. Sollten sich mehr Interessenten melden, werde ich eine Auswahl treffen", erläuterte er den Siebtklässlern aus Gryffindor und Slytherin. Fast gleichzeitig klingelte es zum Ende der Stunde und die Schüler erhoben sich und strebten dem Ausgang zu.
"Miss Granger", rief Snape über den Lärm der aufbrechenden Schüler hinweg. "Sie bleiben noch einen Moment." Er setzte sich wieder an seinen Pult und machte sich einige Notizen. Erst als der letzte Schüler gegangen war, wandte er sich an Hermine, die äusserlich ruhig vor ihm stand.
"Ich vermute, sie werden sich auch für den Kurs anmelden, Miss Granger."
"Ja, das habe ich allerdings vor", antwortete sie ungezwungen.
Er musterte sie einen Moment, dann nickte er.
"Sie sind sehr begabt und werden zweifellos eine Bereicherung für diesen Kurs sein."
‚Begabt?' Hermine glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. War sie plötzlich gestorben und in den Himmel gekommen oder hatte Snape ihr gerade ein Kompliment gemacht? Sie entschied sich für das Letztere.
"Danke, Sir", sagte sie deshalb erfreut.
"Ich sagte begabt, Miss Granger", dämpfte er ihre Begeisterung. "Begabt, nicht brilliant."
"Ja, natürlich, Sir", antwortete Hermine spitz. "Ich hatte vergessen, dass ich für Sie nur eine unerträgliche Besserwisserin bin." Ihr war plötzlich wieder eingefallen, wie er sie in ihrem dritten Schuljahr vor der ganzen Klasse genannt hatte. "Kann ich jetzt gehen?"
Snape musterte sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck.
"Nein, setzen Sie sich noch für einen Moment", sagte er dann und wies auf einen Platz in der ersten Bankreihe.
Hermine gehorchte und wartete mit einer Mischung aus Gewissensbissen, Trotz und Neugier auf seine nächste Äusserung.
"Ich weiss, dass die Schüler mich für hart und ungerecht halten. Aber das Leben ist hart und ungerecht. Sie stimmen mir sicher zu, dass in einer gerechten Welt Mr. Potter nicht ohne Eltern hätte aufwachsen müssen..." Er hielt einen Moment inne. "Ich muss Prioritäten setzen und der beliebteste Lehrer Hogwarts zu werden rangiert dabei ganz unten auf der Liste."
Snape wusste selbst nicht genau, warum er Hermine das alles sagte. Er wollte sich ganz sicher nicht bei ihr entschuldigen, aber warum war es plötzlich so wichtig, dass sie ihn verstand?
"Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben, Miss Granger. Wie würden Sie reagieren, wenn Sie einen Tag vor der Abschlussprüfung feststellen würden, dass Sie vergessen haben sich auf eines der Fächer vorzubereiten und in diesem Moment Mr. Potter und Mr. Weasley nichts Wichtigeres zu tun hätten, als mit Ihnen die letzten Schiedsrichterentscheidungen beim Quidditch zu besprechen?"
"Ich würde sie zum Teufel..." antwortete Hermine spontan und biss sich dann auf die Unterlippe, bevor sie den Satz beendete. Sie sah ihren Lehrer an und sie hatte das Gefühl, also ob sich irgendwo eine Tür einen winzigen Spaltbreit geöffnet hatte. "Ich würde sie zum Teufel schicken", erklärte sie mit Nachdruck und stand dann auf. "Danke, Herr Professor. Ich denke, ich verstehe jetzt."
(Fortsetzung folgt)
******************************************************************
Puh, ich hoffe, die liebe Hermine und der gute Snape sind mir am Schluss nicht etwas zu OOC geraten... Aber irgendwie muss die Sache ja mal ins Rollen kommen - ich bemühe mich, es so behutsam wie möglich zu machen *heilige Eide schwör*.
@severin - jetzt weißt du auch, warum Rozeldas Tochter unbedingt Rowena heissen muss: sie wurde eben nach ihrer Urahnin Rowena Ravenclaw benannt... Tja, sorry! Sie wird auch noch ein paar Mal in dieser Geschichte auftauchen. Ich hoffe, es nervt nicht zu sehr *tröstend über den Kopf streichel*
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Boooh! Heissen Dank für eure Reviews und Anmerkungen! Echt interessant, was ihr alles so schreibt - also, einen riesigen Dank an EvilTwin, LionSnape, Yulara, Klara, Anyanka , ten und Rhalina!
@Khair - Ich gebe dir Recht, Schülerin/Lehrer ist kompliziert, leider hat mich genau das gereizt. Hoffentlich setze ich's nicht in den Sand. *seufz*
@severin - es wird noch mehr Äusserungen dieser Art von dem süssen Werwolf geben. Ich stehe einfach auf dem Standpunkt, dass der Gute vor seiner Zeit mit Sirius nichts hat anbrennen lassen. *kicher* Und wenn sich hier einer einen Severus kauft, dann bin ich das! *mit dem Fuss aufstampft* ;-)
@Alanis - was, noch nicht kitschig genug? *grins* Abwarten, kommt alles noch! PS: Dein Lob hat mich echt gefreut!
@StellaMaris - Da ich deine Storys für genial halte, habe ich mich über dein Lob besonders gefreut :-)
@Maxine - Mal sehen... also... Adrenalin ist für mich eher mit negativem Stress verbunden... *stirnrunzel* Puh, du bist echt schwer zufrieden zu stellen *grins*. Aber das ist auch ziemlich anspornend.
Noch eine letzte Anmerkung an alle: Wenn Sev mit jemand tanzt, dann mit mir! Jawoll! *kicher* Ist euch eigentlich noch nicht der Gedanke gekommen, dass der liebe Sev sich aus der Situation wieder rausredet? Ich neige eigentlich zu der Ansicht, dass er mit Hooch vielleicht noch getanzt hat, aber sonst... Obwohl, die Vorstellung von Rumba und Snape... *rotfl*... hat was! Genug gefaselt! Los geht's!
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 4
Come together
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Am Morgen nach dem Ball stieg Snape allein auf den Astronomieturm um etwas frische Luft zu schnappen, solange in Hogwarts alles wegen der in die Weihnachtsferien abreisenden Schüler Kopf stand.
Er hatte nicht sehr viel geschlafen in der letzten Nacht und die kalte Luft erfrischte ihn. Er beobachtete die dunstigen Wolkenschleier am Himmel und fragte sich müssig, ob es wohl schneien würde, als er Schritte auf der Treppe hörte und sich kurz darauf Rozelda zu ihm gesellte.
"Man könnte glauben, du verfolgst mich", sagte Snape und musterte sie distanziert.
Rozelda bemühte sich um heitere Unbekümmertheit, doch ihre Augenlider flatterten leicht.
"Es bleibt mir ja fast nichts anderes übrig, Severus."
Er machte Anstalten, den Turm zu verlassen, doch ihre Stimme hielt ihn zurück.
"Severus, bitte... lass' mich dir doch erklären..."
Er drehte sich zu ihr um, wollte nur noch einen kurzen Blick auf sie werfen, bevor er zurück in seine Räume ging, doch ihre faszinierenden veilchenblauen Augen hielten ihn zurück.
"Also gut, was hast du mir zu sagen?"
"Du hast mir gefehlt..."
"Es lag allein in deiner Hand - aber du hast dich für Waterford entschieden", versetzte Snape kalt.
"Aber das habe ich doch schon gestern versucht zu erklären", sie blickte ihn flehentlich an. "Meine Familie hat dieses Band geknüpft - wie hätte ich mich gegen sie alle durchsetzen sollen? Ich hatte gehofft, ich könnte dich vergessen, doch das konnte ich nicht."
Snapes Augen verengten sich.
"Nein, das konntest du wohl nicht - oder warum wärst du sonst in jener Nacht zu mir gekommen?"
"Severus", protestierte sie schwach.
"In jener Nacht hast du das Bett mit mir geteilt, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, warst du schon weg und im Begriff Mrs. Waterford zu werden. Eine unbedeutende Tatsache, die du offensichtlich vergessen hattest mir vorher mitzuteilen, denn ich habe es erst eine volle Woche später durch Zufall erfahren!"
Tränen schimmerten in Rozeldas Augen, doch Snape war noch nicht fertig.
"Und wenn wir gerade dabei sind: ich habe wohl gemerkt, dass du damals schon keine Jungfrau mehr warst", entgegnete er scharf.
Rozelda atmete tief durch.
"Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mit Waterford geschlafen und es war jämmerlich", antwortete sie bitter.
"Und deshalb bist du zu mir gekommen? Um noch eine schöne Erinnerung zu haben?" fragte Snape höhnisch.
"Nein, ich bin zu dir gekommen, weil ich nicht mehr zurück wollte - aber ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und da hat mich der Mut verlassen... und ausserdem, Severus", ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab, "Warst du damals schon ein Todesser... eine Frau und eine Familie hätten dich nur unnötig gefährdet..." Ihre Stimme bebte. "Es hätte dich verletzbar... erpressbar gemacht... und das wollte ich am Allerwenigsten. Deshalb bin ich in jener Nacht gegangen und habe am nächsten Morgen Waterford geheiratet."
Als sie aufgehört hatte zu sprechen, wurde es auf dem Turm sehr still.
"Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber manchmal braucht man etwas mehr als nur Zeit", sagte Snape nach einer Weile und sah sie lange an. "Gehen wir wieder nach unten?" fragte er ruhig und Rozelda nickte dankbar.
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Eine Woche später kam Snape auf einem seiner routinemässigen Kontrollgänge an der Bibliothek vorbei. Es war Samstag und die Schule war wie ausgestorben, da die wenigen Schüler, die ihre Ferien hier verbrachten, entweder draussen im Schnee herumtobten oder Hogsmeade unsicher machten.
Umso mehr erstaunte es ihn, dass er das Rascheln von Papier und Pergamentrollen vernahm. Er warf einen Blick durch die offene Tür und sah Hermine allein an einem der Tische sitzen. Er hatte Hermine seit dem Ball nicht mehr gesehen und etwas in ihrer Haltung weckte sein Interesse. Er hatte nichts Besonderes vor und beschloss deshalb ein paar Worte mit ihr zu wechseln.
Hermine war so vertieft in ihre Studien, dass sie ihn erst bemerkte, als er sie ansprach.
"So allein heute, Miss Granger?"
Hermine zuckte leicht zusammen und hob ruckartig den Kopf, doch als sie ihn erkannte, beruhigte sie sich wieder.
"Ja, Ron und Harry sind nach Hogsmeade gegangen", antwortete sie ruhig und wunderte sich selbst, warum sie nicht viel nervöser war. Immerhin sprach sie gerade mit Snape, dem Schrecken aller Schüler - obwohl sie ihn schon seit einer Weile nicht mehr so nannte, wenn sie an ihn dachte. Und sie dachte seit dem Ball etwas öfter an ihn als dies früher der Fall gewesen war.
"Warum sitzen Sie dann hier und lernen? Sogar Sie haben Ferien, Miss Granger."
Sie beschloss, den leisen Spott in seiner Stimme zu ignorieren.
"Oh, das sind keine Hausaufgaben, Professor. Ich bereite mich auf die Sitzung der Schulsprecher mit den Vertrauensschülern vor", gab sie bereitwillig Auskunft.
"Nehmen Sie das nicht alles ein wenig zu ernst?" fragte Snape mit einem forschenden Ausdruck in seinen Augen.
"Es ist für mich eine grosse Ehre, zur Schulsprecherin ernannt worden zu sein. Und deshalb nehme ich dieses Amt auch sehr ernst. Wenn das falsch sein sollte, dann ist es eben falsch", antwortete Hermine bestimmt und wunderte sich, woher sie eigentlich den Mut nahm, so mit Snape zu sprechen.
Snapes Mundwinkel zuckten kaum merklich.
"Ich glaube, eher friert die Hölle zu, als dass sie einmal etwas falsch machen würden, Miss Granger."
Mit diesen Worten verliess er die Bibliothek wieder und Hermine sah ihm mit offenem Mund nach.
Hatte sie sich das nur eingebildet, oder hatte Snape tatsächlich schon wieder einen Scherz gemacht? Was immer es war - er hatte sich definitiv verändert und der neue Snape gefiel ihr ausnehmend gut.
+++
Nachdem die Schule nach den Winterferien wieder angefangen hatte, fieberten die meisten der Schüler und der Lehrer dem nächsten Quidditch-Spiel zwischen Ravenclaw und Gryffindor entgegen. Beim ersten Spiel von Ravenclaw gegen Hufflepuff war Rowena Lexington noch nicht eingesetzt worden, doch dieses Mal sollte sie als Jägerin ihre erste Chance bekommen. Da noch niemand sie auf einem Besen gesehen hatte , war sie eine unbekannte Grösse, die Harry in seiner Eigenschaft als Mannschaftskapitän nicht geringes Kopfzerbrechen bereitete. Auch ausserhalb des Spielfeldes dachte er oft an die selbstbewusste Fünfzehnjährige. Er hatte auf dem Ball einige Male mit ihr getanzt und er wechselte oft ein paar Worte mit ihr, wenn sie sich zufällig trafen. Harry musste sich selbst eingestehen, dass er an der fröhlichen und schlagfertigen Ravenclaw Gefallen gefunden hatte. Trotzdem bereitete es ihm keine Schwierigkeiten, seinen Treibern und seinem Hüter vor dem Spiel die Anweisung zu geben, sie notfalls vom Besen zu hauen, wenn es denn sein musste.
Es war Anfang Februar und der Boden war zwar schneefrei, aber hartgefroren. Die Sonne schien, doch die Luft war immer noch eisig und Lupin, der neben Dumbledore sass, war froh, dass er seinen alten Gryffindor-Schal wieder gefunden hatte. Der letzte Vollmond steckte ihm noch in den Knochen, er fror erbärmlich und die Tatsache, dass einige Sitzreihen vor ihm Rozelda sich direkt neben Severus platziert hatte, trug nicht gerade dazu bei seine Laune zu heben. Er wusste nicht wieso, aber er konnte diese Frau einfach nicht ausstehen. Und um alles noch zu verschlimmern, schien Severus sie seit Neuestem mit mehr Rücksicht zu behandeln. Offensichtlich schien Severus eine Wiederauflage ihrer Beziehung nicht mehr so kategorisch abzulehnen wie noch vor wenigen Wochen.
"Severus, wer ist eigentlich dieser Junge?" fragte Rozelda, als die Gryffindor-Mannschaft das Spielfeld betrat und zeigte dabei auf Harry.
"Du weißt nicht wer das ist?" fragte Snape mild überrascht zurück.
"Nein, ich habe ihn noch nie in meinem Unterricht gesehen. Er hat wahrscheinlich andere Fächer belegt."
"Das ist Harry Potter, Rozelda. Der berühmte Harry Potter", antwortete Snape spöttisch.
"Ein Gryffindor...", sagte Rozelda nachdenklich. "Er hat auf dem Ball ein paar Mal mit Rowena getanzt und ich habe sie seither auch einige Male zusammen gesehen."
"Sicher bringt deine Tochter nur ihre Heldenverehrung zum Ausdruck", erwiderte Snape gelangweilt.
"Ich möchte nicht, dass sie sich weiterhin mit ihm trifft", sagte Rozelda bestimmt. "Rede du mit diesem Potter, dass er die Finger von meiner Tochter lassen soll", verlangte sie von Snape.
Snape reagierte äusserst unwirsch.
"Was habe ich denn damit zu tun? Solltest du vergessen haben, dass Minerva seine Hauslehrerin ist und ich überhaupt nichts mit dem Jungen zu tun habe?"
"Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber nach allem, was ich so gehört habe, scheinst du der einzige Lehrer - ausser Dumbledore - zu sein, dem er etwas Respekt entgegenbringt. Alle anderen Lehrer sind ja viel zu begeistert von ihm, um ihm einmal eine Rüge zu erteilen", behauptete Rozelda stur.
So ungern Snape das auch zugab, Rozeldas Sicht der Dinge schmeichelte ihm - dennoch spürte er kein gesteigertes Verlangen sich zwischen zwei hormonbeladene Teenager zu stellen, die ihn nichts angingen.
"Warum stört dich das überhaupt?" fragte er ungnädig. "Dutzende von Müttern wären begeistert über Mr. Potter als potenziellen Schwiegersohn. Oder hängt es vielleicht wieder mal mit deiner standesbewussten Familie zusammen?"
"Wie bitte?"
"Wessen Idee war es eigentlich, deine Tochter ausgerechnet Rowena zu nennen?" seine Stimme hatte einen leicht giftigen Ton angenommen und Rozelda ging in Verteidigungsstellung.
"Immerhin war meine Urgrossmutter eine geborene Ravenclaw - eine Tatsache auf die ich und Rowena mit Recht stolz sein können. Das hat mit einem Standesdünkel, wie du ihn mir hier unterstellst überhaupt nichts zu tun! Ich will auch nur nicht, dass meine Tochter jetzt schon mit Jungs anfängt. Sie ist immerhin erst fünfzehn!"
Snape sagte daraufhin nichts mehr und das restliche Spiel herrschte ein ungemütliches Schweigen zwischen den beiden Lehrern.
Lupin achtete zu Anfang des Spieles hauptsächlich auf Harry um Sirius im nächsten Brief alles über seinen Patensohn berichten zu können, doch als Rowena ein Tor nach dem anderen schoss, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die neue Jägerin der Ravenclaws. Er beobachtete sie fasziniert, bis ihm bei einem ihrer Flugmanöver ein ziemlich dummer Gedanke kam.
"Eine begabte Fliegerin, nicht wahr?" hörte er Dumbledore fragen.
"Ja", gab Lupin zögernd zu. "Aber ihr Flugstil kommt mir so bekannt vor... ich habe zwar Rozelda nie fliegen sehen, aber hat Waterford nicht eine Zeit lang Quidditch gespielt?"
"Nein, nie", antwortete Dumbledore mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
"Ja, aber dann..." Lupins Stimme erstarb und sein Blick glitt wie unter Zwang zu dem Platz auf dem Severus sass. "Das kann doch nicht sein!"
"Ich sehe, Ihre Gedanken gehen in die gleiche Richtung wie meine", entgegnete Dumbledore.
Gryffindor gewann das Spiel knapp. Sie hatten am Ende nur 10 Punkte Vorsprung vor Ravenclaw. Harry hegte keinerlei Zweifel darüber, dass sie das Spiel - hauptsächlich wegen Rowena - sicher verloren hätten, wenn er den Schnatz nur eine Minute später gefangen hätte. Er gratulierte ihr zu ihrer aussergewöhnlichen Leistung und fand es sehr anziehend, dass sie zwar über das Lob errötete, doch seinen Blick offen erwiderte.
++++
Am nächsten Tag kündigte Snape zum Ende seines Unterrichtes an, dass er auch dieses Jahr wieder einen vierwöchigen Intensivkurs für die Abschlussjahrgänge abhalten würde.
"Wenn Sie Interesse daran haben, oder über ein Studium der Zaubertränke nachdenken, wird Ihnen dieser Kurs von Nutzen sein. Eine Liste in die Sie sich eintragen können, hängt in der Eingangshalle. Es werden allerdings nur 10 Schüler daran teilnehmen können. Sollten sich mehr Interessenten melden, werde ich eine Auswahl treffen", erläuterte er den Siebtklässlern aus Gryffindor und Slytherin. Fast gleichzeitig klingelte es zum Ende der Stunde und die Schüler erhoben sich und strebten dem Ausgang zu.
"Miss Granger", rief Snape über den Lärm der aufbrechenden Schüler hinweg. "Sie bleiben noch einen Moment." Er setzte sich wieder an seinen Pult und machte sich einige Notizen. Erst als der letzte Schüler gegangen war, wandte er sich an Hermine, die äusserlich ruhig vor ihm stand.
"Ich vermute, sie werden sich auch für den Kurs anmelden, Miss Granger."
"Ja, das habe ich allerdings vor", antwortete sie ungezwungen.
Er musterte sie einen Moment, dann nickte er.
"Sie sind sehr begabt und werden zweifellos eine Bereicherung für diesen Kurs sein."
‚Begabt?' Hermine glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. War sie plötzlich gestorben und in den Himmel gekommen oder hatte Snape ihr gerade ein Kompliment gemacht? Sie entschied sich für das Letztere.
"Danke, Sir", sagte sie deshalb erfreut.
"Ich sagte begabt, Miss Granger", dämpfte er ihre Begeisterung. "Begabt, nicht brilliant."
"Ja, natürlich, Sir", antwortete Hermine spitz. "Ich hatte vergessen, dass ich für Sie nur eine unerträgliche Besserwisserin bin." Ihr war plötzlich wieder eingefallen, wie er sie in ihrem dritten Schuljahr vor der ganzen Klasse genannt hatte. "Kann ich jetzt gehen?"
Snape musterte sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck.
"Nein, setzen Sie sich noch für einen Moment", sagte er dann und wies auf einen Platz in der ersten Bankreihe.
Hermine gehorchte und wartete mit einer Mischung aus Gewissensbissen, Trotz und Neugier auf seine nächste Äusserung.
"Ich weiss, dass die Schüler mich für hart und ungerecht halten. Aber das Leben ist hart und ungerecht. Sie stimmen mir sicher zu, dass in einer gerechten Welt Mr. Potter nicht ohne Eltern hätte aufwachsen müssen..." Er hielt einen Moment inne. "Ich muss Prioritäten setzen und der beliebteste Lehrer Hogwarts zu werden rangiert dabei ganz unten auf der Liste."
Snape wusste selbst nicht genau, warum er Hermine das alles sagte. Er wollte sich ganz sicher nicht bei ihr entschuldigen, aber warum war es plötzlich so wichtig, dass sie ihn verstand?
"Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben, Miss Granger. Wie würden Sie reagieren, wenn Sie einen Tag vor der Abschlussprüfung feststellen würden, dass Sie vergessen haben sich auf eines der Fächer vorzubereiten und in diesem Moment Mr. Potter und Mr. Weasley nichts Wichtigeres zu tun hätten, als mit Ihnen die letzten Schiedsrichterentscheidungen beim Quidditch zu besprechen?"
"Ich würde sie zum Teufel..." antwortete Hermine spontan und biss sich dann auf die Unterlippe, bevor sie den Satz beendete. Sie sah ihren Lehrer an und sie hatte das Gefühl, also ob sich irgendwo eine Tür einen winzigen Spaltbreit geöffnet hatte. "Ich würde sie zum Teufel schicken", erklärte sie mit Nachdruck und stand dann auf. "Danke, Herr Professor. Ich denke, ich verstehe jetzt."
(Fortsetzung folgt)
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Puh, ich hoffe, die liebe Hermine und der gute Snape sind mir am Schluss nicht etwas zu OOC geraten... Aber irgendwie muss die Sache ja mal ins Rollen kommen - ich bemühe mich, es so behutsam wie möglich zu machen *heilige Eide schwör*.
@severin - jetzt weißt du auch, warum Rozeldas Tochter unbedingt Rowena heissen muss: sie wurde eben nach ihrer Urahnin Rowena Ravenclaw benannt... Tja, sorry! Sie wird auch noch ein paar Mal in dieser Geschichte auftauchen. Ich hoffe, es nervt nicht zu sehr *tröstend über den Kopf streichel*
