Disclaimer:

Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.

@Maxine - hey, ich bin dankbar für jede Anmerkung. Der Mensch wächst mit den Ansprüchen, die an ihn gestellt werden! *maxine drück und knuddel*
@sev & MaryJ - sorry, wenn ich euch erschreckt habe. Soll nicht wieder vorkommen. *heilige eide schwör* ;-) mmmh... Leser erschrecken.... sollte das mein neues Hobby werden? Neee.... :-)
@LionSnape - *riechsalz überreich* wirst es noch brauchen ;-) nicht unbedingt in diesem Kapitel, aber...
@Klara - So ein nettes Lob hört man doch immer wieder gern! *froi*
@ten + Alanis - ich könnte ja jetzt lügen und behaupten, dass der letzte Satz speziell für euch war... aber beim niederschreiben habe ich schon vehement an euch gedacht! Und das ist die reine Wahrheit ;-)
@Evil*Twin - danke, danke *sich nach allen Seiten verneig*!!!!

Mädels, ihr seid alle sooooo lieb zu mir! Hab' ich das überhaupt verdient? *nachdenklich die stirn runzel* ... ääääh, doch, glaub schon! *grins*

Und heute im Angebot: ein Snape/Rozelda Kapitel!!!
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee

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Kapitel 7

Shattered dreams
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An einem der nächsten Tage blieb Snape während der Mittagspause der grossen Halle fern und verbrachte die Zeit in seinem Klassenzimmer. Er beaufsichtigte ein Experiment, das er für den Unterricht vorbereitet hatte. Es war wichtig, die Temperatur zu diesem Zeitpunkt streng zu überwachen, denn die Tinktur sollte zwar kochen, durfte aber nicht anfangen zu schäumen. Ein Geräusch an der Tür liess ihn aufsehen.
Rozelda stand mit einem lieblichen Lächeln im Türrahmen.
"Hier steckst du also."
Dann kam sie mit wiegenden Schritten auf ihn zu.
"Du hast mich gesucht?" fragte Snape gleichgültig und reduzierte die Hitze unter dem Kessel. Er drehte sich zu Rozelda um und stellte unwillig fest, dass sie schon sehr nahe bei ihm stand.
"Ja", sagte sie. "Und jetzt habe ich dich gefunden. Du warst nicht beim Mittagessen."
"Und jetzt erzählst du mir sicher gleich, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast", erwiderte Snape sarkastisch.
Rozelda rückte noch ein klein wenig näher an ihn heran und lächelte herausfordernd.
"Wäre das so abwegig?"
Snape schwieg.
"Nun", fuhr Rozelda fort, "Es ist dir vielleicht entgangen, dass heute Valentinstag ist... aber ich habe daran gedacht und eine Flasche Champagner kaltgestellt. Ich habe gedacht, wir könnten nach dem Abendessen ein paar Gläschen miteinander trinken und... in alten Erinnerungen schwelgen", hauchte sie leicht anzüglich und legte ihre Arme um seinen Hals.
"Dachtest du dabei an eine bestimmte Erinnerung?" fragte Snape nach aussen hin beherrscht und ärgerte sich gleichzeitig darüber, dass er auf ihre körperliche Nähe zu reagieren begann.
"Oh ja", hauchte sie verführerisch und ihre Stimme war um eine Terz tiefer als gewöhnlich. "Die Nacht in der Bretagne... der einsame Strand..." Sie zog ihn enger an sich. Ihr Kopf war leicht geneigt, ihre schimmernden Lippen öffneten sich einen Spalt und die Lider über ihren veilchenblauen Augen senkten sich langsam.
Snape spürte, wie sein Mund trocken wurde.
Er wollte sie von sich schieben, doch bevor er diesen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, hatte sie seinen Kopf zu sich herunter gezogen und ihn auf den Mund geküsst. Er spürte wie sein Körper auf ihre bebenden Lippen reagierten und schlang seine Arme um sie. Er erwiderte ihren Kuss stürmisch und fühlte, wie ein Zittern ihren Körper durchlief. Für einen Moment fielen die Jahre von ihm ab und alles war genauso wundervoll wie damals.

Auch er erinnerte sich lebhaft an diese Nacht vor... wie lange war das jetzt her? Rozelda lebte damals mit ihrem Ehemann in der Bretagne - irgendwo an der Küste. Sie hatte ihm einen Brief geschrieben und ihn gebeten sie zu besuchen. Er wusste nicht mehr, warum er ihrer Bitte nachgekommen war, doch er hatte sich für einige Tage von allen Verpflichtungen freigemacht und war nach Frankreich gereist.
Ihr Mann war bei seiner Ankunft nicht dagewesen und Rozelda erwähnte ihn auch mit keinem Wort. Er hatte sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen und war ihrem Zauber sofort wieder erlegen. Wie alt war er damals gewesen? 22? 23? Der Tag hatte mit einer leidenschaftlichen Nacht an einem einsamen Strand geendet. Er hatte geglaubt, sie würde ihren Mann verlassen und mit ihm zurück nach England gehen, doch als er sie am Morgen darauf angesprochen hatte, hatte sie ihn mit harten Worten zurückgewiesen. Von diesem Tag an hatte er sie gehasst. Bis jetzt... bis heute... und diese Nacht hatte er nie vergessen können.

Er unterbrach den Kuss und schob Rozelda von sich.
"Diese Nacht war ein Fehler", sagte er dumpf. "Es wäre besser, nicht mehr daran zu denken."
Ihre Augen blitzten. "Ein Fehler? Damals hast du nicht so gedacht."
Es klingelte zur nächsten Unterrichtsstunde.
Rozelda sah ihn mit merkwürdig angespanntem Gesichtsausdruck an.
"Ich für meinen Teil bereue nichts", sagte sie mit Nachdruck. "Ohne diese Nacht hätte ich bis heute noch keine Tochter."
"Was soll das heissen?!" rief Snape.
Doch in diesem Moment betraten die ersten Schüler schon den Raum.
Rozelda lächelte geheimnisvoll und bahnte sich ihren Weg durch die hereinströmenden Schüler. Irritiert liess er seinen Blick über die Schüler schweifen, bis er an Rowena hängen blieb. Natürlich - heute war Mittwoch! Zaubertränke-Unterricht der Fünftklässler von Hufflepuff und Ravenclaw.

Snape wusste hinterher nicht wirklich, wie er diese Doppelstunde überstanden hatte. Den Schülern schien zum Glück nicht aufgefallen zu sein, dass ihr Lehrer mehr damit beschäftigt war über Rowenas dunkle Augen nachzugrübeln - hatte Waterford nicht genau wie Rozelda blaue Augen gehabt? - als ihnen für unzureichende Kenntnisse Punkte abzuziehen.
Als der Unterricht schliesslich beendet war, war auch der Drang, sofort mit Rozelda zu sprechen verschwunden und er begann, sich über ihre Motive Gedanken zu machen. Die Hitze des Augenblicks hatte sich abgekühlt und sein Misstrauen ihr gegenüber war wieder erwacht. Er dachte noch eine Weile darüber nach, wie er vorgehen sollte, dann schloss er seine Schreibtischschublade auf und entnahm ihr ein Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit. Er steckte das Fläschchen in seine Robe und machte sich auf die Suche nach Rozelda.

Sein erster Weg führte ihn zu ihren privaten Räumen. Die Tür war nicht abgeschlossen und er betrat das Zimmer, ohne anzuklopfen. Rozelda kam gerade aus dem Badezimmer und begrüsste ihn ungezwungen.
"Ich hatte dich eigentlich erst nach dem Abendessen erwartet. Möchtest du ein Glas Champagner?"
Sie trug einen Morgenmantel in der gleichen Farbe ihrer Augen und ihre Haare fielen in weichen Locken über ihre Schultern. Ihr Lächeln war verheissungsvoll.
Snape warf die Tür hinter sich ins Schloss.
"Was hast du damit gemeint?" fragte er mit unbewegter Miene.
Rozelda tat unschuldig. "Womit?"
Mit wenigen Schritten war er bei ihr. Er packte sie grob am Arm und seine Augen funkelten zornig.
"Ich kann auch deutlicher werden! Ist Rowena meine Tochter?!" schrie er sie an.
"Du tust mir weh!"
"Antworte!"
"Ja!" rief Rozelda und Snape liess sie augenblicklich los, als ob er sich an ihr verbrannt hätte und ging zu dem Tisch, auf dem der Champagner und zwei Gläser bereit standen.
"Dann sollten wir vielleicht über unsere Zukunft sprechen", sagte er äusserlich ruhig und öffnete die Flasche. Er schenkte ein und hielt Rozelda eines der Gläser hin.
"Im ersten Moment hast du mich wirklich erschreckt", sagte Rozelda mit einem nervösen Lächeln und nahm das Glas entgegen.
"Das tut mir leid", erwiderte er glattzüngig und prostete ihr leicht zu.
"Worauf trinken wir?" fragte Rozelda mit angespannter Miene.
"Auf uns, meine Liebste", sagte er gedehnt und beobachtete sie mit wachem Blick.

Ihm entging weder das triumphierende Leuchten in ihren Augen, noch das leichte Flattern ihrer Augenlider, als sie das Glas in einem hastigen Zug geleert hatte. Er stellte sein unberührtes Glas zur Seite und fing sie auf, als sie plötzlich in sich zusammensackte. Er zog ihren schlaffen Körper zu einem Sessel und liess sie unsanft darauf nieder. Er schlug ihr ein paar Mal ins Gesicht, bis sich ihre Lider wieder öffneten und sie ihn mit leicht glasigem Blick ansah.
Ein grimmiges Lächeln huschte über seine Lippen. Das Veritaserum wirkte.
"Kannst du mich hören?" fragte er eindringlich.
Rozelda nickte benommen. "Ja."
"Gut, dann wirst du mir jetzt einige Fragen beantworten. Fangen wir mit der Wesentlichsten an." Unwillkürlich hielt er kurz die Luft an. "Hast du mich je geliebt?"
Einen Moment herrschte Stille, doch dann lachte Rozelda verächtlich auf und gab ihm die Antwort, die er erwartet und doch gefürchtet hatte.
"Einen Slytherin? Nie im Leben."
Sein Blut floss ihm plötzlich wie Eiswasser durch die Adern und er wünschte sich nichts sehnlicher, als seine Hände um ihren Hals zu legen und langsam zuzudrücken. Er verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und trat einige Schritte von dem Sessel zurück, in dem sie sass.
Warum starb die Hoffnung immer zuletzt?

Er atmete tief durch, dann stellte er seine nächste Frage.
"Warum hast du dich dann überhaupt mit mir abgegeben?" fragte er kalt.
"Ich halte mir gern alle Optionen offen... eine Liebelei mit einem potentiellen Todesser, falls der dunkle Lord siegen sollte und eine Ehe mit einem Jungen aus Ravenclaw, um meine Familie zufrieden zu stellen und falls Voldemort fallen sollte", erläuterte sie ohne jede Gefühlsregung.
"Ist Rowena wirklich meine Tochter?"
Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und ihre Augen schlossen sich wieder.
"Ja. Dafür habe ich gesorgt. Waterford war zu dämlich um mich zu schwängern und meine Familie machte Druck. Sie wollten unbedingt Kinder sehen. Du warst nicht der einzige, den ich für diese Vaterschaft in Betracht gezogen habe. Dass du ein ehemaliger Todesser warst, gab schliesslich den Ausschlag. Ausserdem kannte ich dich am längsten und wusste bereits, dass du es verstehst, eine Frau zu befriedigen."
Zorn wallte rotglühend in Snape hoch. Er ballte die Hände zu Fäusten bis seine Knöchel weiss hervortraten. Er hatte nicht geglaubt, dass sie derart skrupellos sein konnte.
"Ob Waterford etwas gemerkt hat kann ich nicht sagen. Er hat sie auf jeden Fall immer wie seine eigene Tochter behandelt. Es hat ihr an nichts gefehlt. Erst als unsere Ehe endgültig in die Brüche ging, bestand er auf einem Vaterschaftstest", sagte Rozelda etwas nachdenklicher.
"Weiss Rowena, wer ihr Vater ist?"
"Nein, sie weiss nur, dass Waterford nicht ihr Vater ist. Sie musste es zwangsläufig erfahren, denn er zahlt keinen Unterhalt für sie und hat darauf bestanden, dass nicht nur ich meinen Mädchennamen wieder annehmen musste, sondern dass auch Rowena nicht mehr seinen Namen führen darf. Aber ich habe immer gewusst, dass der Tag einmal kommen würde, an dem sich dieses Kind als nützlich erweisen würde", fuhr Rozelda fort. "Und jetzt ist dieser Tag da. Der dunkle Lord ist wieder erstarkt."
Snape musterte sie ungläubig.
"Du hast dich Voldemort angeschlossen?"
"Mach' dich nicht lächerlich", äusserte sie geringschätzig. "Aber im Moment sieht es so aus, als ob dieser Verrückte die Macht an sich reissen würde und wenn es soweit ist, will ich nicht auf der Seite der Verlierer stehen. Darum war mir dieser Potter auch so ein Dorn im Auge."
"Und deshalb bist du wieder zurück nach Hogwarts gekommen? Um mich mit Hilfe dieser Vaterschaft einzufangen? Damit ein Abglanz von Voldemorts Macht auch auf dich fällt?"
"Du warst schon immer ein schlauer Junge, Severus", sagte sie spöttisch. "Genau deshalb. Es wurde allerlei gemunkelt, dass du dich wieder den Todessern angeschlossen hast..." ihre Stimme verlor sich und sie sank tiefer in die Bewusstlosigkeit. Das Serum würde bald aufhören zu wirken.
Doch Snape hatte mehr als genug gehört. Er fragte sich, was diese machtgierige Frau wohl getan hätte, wenn er ihr nach ihrer Heirat gestanden hätte, dass er sich nur wieder bei den Todessern eingereiht hatte, um Voldemort zu stürzen? Ihn schauderte bei dem Gedanken daran, dann zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die bewusstlose Rozelda.
"Obliviate termini", murmelte er. Das würde ausreichen um sie die letzte Stunde vergessen zu lassen. Er verliess den Raum ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen - nun um eine Sorge reicher.
Er hatte eine Tochter.
(Fortsetzung folgt)
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So, das nächste Update gibt's ausnahmsweise schon am Donnerstag, weil ff.net am Valentinstag geschlossen hat. Dann werdet ihr erfahren, wozu einen die Schlaflosigkeit treiben kann...