Disclaimer:
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Ich sehe schon, Rozelda hat bei euch Anklang gefunden ;-) Sie ist ja auch ein ziemliches Miststück. Ich kann sie ja selbst nicht leiden. Übrigens habe ich sie mir ein bisschen so wie Scarlett O'Hara vorgestellt - die hat immerhin auch drei Männer aus Berechnung geheiratet ohne sie zu lieben.
@Klara - ich weiss, in gewisser Weise habe ich mir mit der Tochter selbst ein Bein gestellt, aber du wirst gleich noch sehen, wieso ich das gemacht habe - ich konnte einer gewissen Situation einfach nicht widerstehen...
@Alanis - wenn ich's irgendwie deichseln kann, bekommst du den Merlin-Orden zweiter Klasse für hellseherische Fähigkeiten *kicher*
Und ansonsten geht mein überschäumender Dank für den Riesenhaufen Reviews wie immer an alle HG/SS-Shipper, Rozelda-Hasser und Sevvie-Fans - LionSnape, ten, Anyanka, Maxine und Severin!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *alle drück und knuddel*
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 8
Everybody loves somebody sometimes
++++
Ostern war nicht mehr fern und ein erstes Frühlingsahnen durchzog die Luft. Schnee und Eis waren geschmolzen, aber noch immer zog Professor Sprout ihren Alraunen warme Stricksachen an, denn die Nächte waren trotz der immer kräftiger werdenden Sonne immer noch empfindlich kalt.
Severus Snape nahm jedoch nichts von alledem wahr. Seitdem er die Wahrheit von Rozelda erfahren hatte, wusste er nicht, wie er sich in Bezug auf seine Tochter verhalten sollte. Er hatte sich nie in einer Eltern-Rolle gesehen und war unsicher, wie er mit der überraschende Situation, plötzlich Vater eines weiblichen Teenagers zu sein, umgehen sollte. Mit seinem Verhalten Rozelda gegenüber hatte er überraschend wenige Probleme. Offensichtlich hatte er sie nie so sehr geliebt, wie er einmal geglaubt hatte, als er noch jung und eindrucksfähig gewesen war.
Es war zu riskant, ihr zu offensichtlich die kalte Schulter zu zeigen, deshalb hielt Snape sie auf Distanz, ohne allzu freundlich oder unfreundlich zu ihr zu sein. Der Obliviate-Zauber hatte glücklicherweise sehr zufriedenstellend gewirkt - Rozelda erinnerte sich nicht, dass Snape die Wahrheit über Rowena wusste. Einige Male hatte Rozelda auch noch weitere Andeutungen, die in diese Richtung gingen, gemacht, doch als Snape nur mit mildem Desinteresse darauf reagiert hatte, hatte sie es schliesslich aufgegeben. Seltsamerweise schien sie ihre Frustration mit einem ausgedehnten Briefwechsel zu kompensieren. Snape beobachtete dies misstrauisch, doch hütete sich, allzu grosses Interesse an der Identität ihrer Brieffreunde zu bekunden.
Bislang hatte noch niemand bemerkt, dass er seit Wochen von einer inneren Unruhe erfüllt war, die an seinen Nerven zerrte. Sogar im Unterricht war er unbeherrschter als sonst, worunter besonders - wie üblich - die Gryffindors zu leiden hatten. Als er jedoch letzte Woche nahe dran gewesen war, sogar Malfoy für unerlaubtes Flüstern während des Unterrichts eine Strafarbeit aufzubrummen, wurde ihm klar, dass er sich besser zusammen reissen sollte.
Am allerwenigsten durfte Malfoy bemerken, dass etwas nicht stimmte. Der liebe Draco rannte dann bestimmt sofort zu seinem Vater um ihm von den Stimmungsschwankungen seines Hauslehrers zu berichten. Derartiges konnte sich Snape im Moment nun wirklich nicht leisten. Hatte er es doch gerade der Fürsprache von Lucius Malfoy zu verdanken, dass er vor etwas über einem Jahr wieder in die Reihen der Todesser aufgenommen worden war.
Snape sah auf seine Uhr - kurz vor Mitternacht. Er seufzte. Seit diesem Valentinstag hatte er nicht besonders viel geschlafen. Obwohl er jeden Abend erschöpft seine Räume aufsuchte, fand er doch keinen Schlaf. Sobald er im Bett lag, war er wieder hellwach und beschäftigte sich in Gedanken mit seinen zahlreichen Problemen. Dies tat er in der Regel solange, bis an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken war, weshalb er oft wieder aufstand und die Nacht damit verbrachte, ziellos durch die Gänge von Hogwarts zu streifen.
Manches Mal erwischte er dabei einen oder mehrere Schüler bei einem Verstoss gegen die Hausordnung, wodurch seine nächtlichen Wanderung wenigsten ab und zu einen Sinn bekamen.
Auch heute war wieder so eine Nacht.
Er hatte sich einige Stunden ruhelos im Bett herumgewälzt und schlug nun resigniert die Bettdecke zurück um sich wieder für seinen Rundgang durch die Schule anzukleiden. Als er fertig angezogen war, schlüpfte er noch in seine Schuhe und zog sich ein Robe über. Er löschte die Kerzen und verliess seine Räume.
Sein nächtlicher Streifzug hatte noch nicht sehr lange gedauert, als er glaubte, ein leises Geräusch zu hören. Vorsichtig ging er weiter. Das Geräusch wiederholte sich nicht, doch er war sich sicher, dass es aus dem Gang rechts von ihm gekommen war. Nahezu geräuschlos bog er um die letzte Ecke und sah eine dunkle Gestalt an einem der Fenster stehen. Er trat näher um den Missetäter zu bestrafen.
"Wen haben wir denn hier?" sagte er drohend.
Die Gestalt zuckte zusammen und drehte sich um. Es war niemand anderes als Hermine Granger, die ihn im ersten Moment erschreckt anstarrte und die augenscheinlich nur ihr Nachthemd und einen Morgenmantel trug. Sie hatte er am allerwenigsten erwartet.
"Was tun Sie denn hier, Miss Granger?"
"Ich konnte nicht schlafen", antwortete Hermine und wandte sich wieder etwas von ihm ab.
"Hätten Sie das nicht auch in Ihrem Zimmer erledigen können?" fragte er ironisch. "Anstatt sich hier herumzutreiben und wie eine Mondsüchtige aus dem Fenster zu starren?"
Sie drehte sich wieder um und sah ihm vorwurfsvoll und etwas überrascht
ins Gesicht.
"Und was tun Sie eigentlich hier, Professor?"
Ein widerwilliges Lächeln huschte über seine Lippen.
"Ich bin hier Lehrer, Miss Granger. Ich brauche keine Entschuldigung, wenn ich nicht schlafen kann", wies er sie zurecht.
Hermine hatte ihr Schmunzeln nicht gänzlich verbergen können, doch dann verdüsterte ihr Gesichtsausdruck sich wieder.
Snape hatte es bemerkt. "Warum konnten Sie nicht schlafen?"
"Ich habe nachgedacht", antwortete Hermine ausweichend.
"Und worüber?" Es überraschte ihn selbst, wie sanft diese Frage geklungen hatte.
"Das kann ich Ihnen nicht sagen", sagte sie mit schwankender Stimme.
Er hatte also doch Recht gehabt mit seiner Vermutung, dass sie damals in seinem Büro über ihn gesprochen hatte.
Bevor er wusste, was er tat, berührte er ihre Wange leicht mit seiner Hand. Ihr Blick traf ihn völlig unvorbereitet. Ihre braunen Augen leuchteten geheimnisvoll und schienen so tief zu sein, als ob man in ihnen ertrinken könnte.
"Sie werden eines Tages für einen sehr beneidenswerten jungen Mann eine bezaubernde Frau sein", flüsterte er mit weicher Stimme.
Die Luft zwischen ihnen schien zu vibrieren und die Zeit stand für einen kostbaren Augenblick lang still.
Ohne seine Hand von ihrem Gesicht zu nehmen, strich sein Daumen sacht über ihre Unterlippe und blieb auf ihrem bebenden Mundwinkel liegen. Er spürte, wie sie für einen Moment erwartungsvoll den Atem anhielt, wie ihr Blick sehnsüchtig erst über seine Lippen glitt und sich dann wieder auf seine Augen richtete. Von ihren strahlenden Augen und ihren weichen Lippen ging eine Anziehungskraft aus, die ihn überraschte und gegen die er nicht gefeit war. Sie zu küssen erschien ihm als das Erstrebenswerteste seines Lebens. Doch dann fiel ihm schlagartig wieder ein, wer er war und vor allem, was er war.
Er schloss bedauernd seine Augen. Dieses Mädchen war nicht für ihn bestimmt.
"Vergeuden Sie nicht ihr Leben, Miss Granger", flüsterte er rau. "Ich habe kein Talent, Andere glücklich zu machen." Er liess sie abrupt los und trat einen Schritt zurück. Der Bann war gebrochen. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und beobachtete, wie sie durch den plötzlichen Verlust des Körperkontaktes für einen Augenblick leicht schwankte. Doch kurz darauf hatte sie sich schon wieder gefangen.
Sie schlang die Arme um ihren Körper, als ob sie frösteln würde und betrachtete ihn stumm.
"Es wäre besser, wenn Sie jetzt zurück auf Ihr Zimmer gehen würden, bevor Sie sich noch erkälten, Miss Granger", sagte er mit spröder Stimme.
Ihre traurigen Augen, in denen sich nun ungeweinte Tränen sammelten, hatten ihre leuchtende Tiefe verloren und blickten ihn nun mit einer Mischung aus Trauer und Verständnis an. Dann nickte sie leicht und ging langsam an ihm vorbei.
"Ach, und noch etwas, Miss Granger", hielt sie seine Stimme zurück. Sie blieb stehen und drehte sich überrascht um. Ihr klarer Blick ruhte ruhig auf ihm.
Seine Miene war unbewegt.
"Fünf Punkte Abzug für Gryffindor für nächtliches Herumstreunen."
Für einen Moment riss sie erstaunt die Augen auf, doch dann huschte ein klägliches Lächeln über ihre Lippen, sie wandte sich von ihm ab und nahm ihren Weg wieder auf.
Er sah ihr nach, bis sie um eine Ecke bog und seinen Blicken entschwunden war.
Dann gab er seine abweisende Haltung auf, löste die verschränkten Arme und starrte geistesabwesend auf seine rechte Hand, die noch vor wenigen Sekunden ihre Haut liebkost hatte.
Was war nur in ihn gefahren?
Er wusste nicht, wie lange er so gestanden hatte, bis ein Geräusch ihn wieder in die Wirklichkeit zurückholte.
Schlief in dieser Nacht eigentlich überhaupt niemand?
Gereizt ging er dem Geräusch nach, bis er nach einer Weile vor einer lediglich angelehnten Tür stand. Durch den Türspalt drang deutlich Geflüster und leises Gelächter an sein Ohr. Sicherheitshalber zückte er seinen Zauberstab, trat leise an die Tür und riss sie mit einer plötzlichen Bewegung weit auf.
Im Halbdunkel erkannte er zwei Gestalten, von denen die eine einen spitzen Angstschrei ausstiess und ihm den Rücken zudrehte.
"Ein amouröses Stelldichein?! Es würde mich wirklich interessieren, wessen Romanze ich soeben unterbrochen habe", sagte Snape sarkastisch. "Lumos!" Sein Zauberstab spendete genügend Licht, dass er zumindest eine der Gestalten erkennen konnte.
Vor ihm stand Harry Potter mit trotzig-aggressivem Gesichtsausdruck. In seinen Armen hing ein Mädchen, das ängstlich sein Gesicht an Harrys Halsbeuge verbarg.
"Natürlich! Harry Potter!" bemerkte Snape ätzend. "Unser Unruhestifter Nummer Eins! Und wer ist Ihre kleine Freundin?" Er packte das Mädchen an der Schulter und zog sie unsanft aus Harrys schützender Umarmung. Ein Paar erschreckte, tränenüberströmte, dunkle Augen blickten ihn flehentlich an.
Snape holte tief Luft.
"Miss Lexington!"
Seine Tochter hatte sich mitten in der Nacht mit Harry Potter getroffen! Das war zuviel für ihn. Ausgerechnet Potter!
"Miss Lexington, das sind 10 Punkte Abzug für nächtliches Herumstreunen und über Ihre Strafarbeit wird Ihr Hauslehrer entscheiden. Und nun gehen Sie unverzüglich zurück in Ihren Schlafsaal. Haben Sie mich verstanden?" wies er sie mühsam beherrscht zurecht.
Rowena zitterte wie Espenlaub, doch dann nickte sie benommen und rannte so schnell wie möglich aus dem Raum.
Snape atmete noch ein paar Mal tief ein und aus. Dann wandte er sich an Harry.
"Und nun zu Ihnen, Mr. Potter!" rief er wütend.
Doch bei Harry war der Beschützerinstinkt inzwischen vollständig aktiviert.
"War es unbedingt notwendig sie so hart anzupacken? Sie hat sich zu Tode geängstigt!" warf Harry seinem Lehrer vor.
"Das sind 20 Punkte Abzug für ungebührliches Verhalten einem Lehrer gegenüber", schrie Snape völlig ausser sich. "20 Punkte Abzug für nächtliches Herumstreunen! 30 Punkte Abzug für..."
"Für was?!" unterbrach ihn Harry zornbebend. "Für unerlaubtes Küssen ohne Aufsicht?!"
"Sehr gut, Mr. Potter!" donnerte Snape. "Sehr gut! Das sind dann 100 Punkte Abzug für Gryffindor!! Und wenn ich Sie noch einmal in der Nähe von Miss Lexington erwische, werden Sie sich wünschen, dass die Dementoren damals kurzen Prozess mit Ihnen gemacht hätten!! Und jetzt hinaus mit Ihnen!! Sie werden jetzt sofort in Ihren Schlafsaal zurück gehen, wo Sie um diese Uhrzeit auch hingehören!!" Er wies mit ausgestreckter Hand auf die Tür und Harry trollte sich schliesslich, leise vor sich hinfluchend.
Snape blieb noch einen Moment stehen um wieder etwas ruhiger zu werden, doch es half nicht. Jedes Mal, wenn er daran dachte, dass seine Tochter und Potter... Nein, daran wollte er lieber gar nicht denken! Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Für diese Nacht hatte er eigentlich mehr als genug. Immer noch aufgebracht ging auch er zurück zu seinen Räumen.
Dort angekommen, sagte ihm ein Blick auf die Uhr, dass es sich ohnehin nicht mehr lohnte, sich ins Bett zu legen. Deshalb nahm er ein Buch aus dem Regal und setzte sich in seinen Sessel um sich noch mit etwas Lektüre abzulenken.
Ein Klopfen riss ihn schliesslich aus einem sehr unerfreulichen Traum. Potter hatte bei ihm um die Hand seiner Tochter angehalten! Leicht irritiert sah er sich um. Er sass noch immer in seinem Sessel, das aufgeschlagene Buch in seinem Schoss. Offenbar musste er doch für einen Moment eingenickt sein. Er sah aus dem Fenster und stellte fest, dass bald der Morgen heraufdämmern musste. Gerade überlegte er, ob er auch das Klopfen geträumt hatte, als erneut an seine Tür geklopft wurde. Stöhnend erhob er sich und schüttelte seinen Kopf um die letzten Fetzchen dieses absurden Traumes loszuwerden, dann ging er zur Tür und öffnete sie.
Draussen stand Remus Lupin, der ihn erschöpft anlächelte.
"Was willst du denn hier?" fragte Snape gereizt.
"Dir sagen, dass du furchtbar aussiehst", antwortete Lupin trocken, doch da ihm diese Bemerkung lediglich ein verächtliches Schnauben eintrug, fing er noch mal von vorne an. "Ich komme gerade von meiner komfortablen Vollmond-Unterkunft zurück und da ich unter deiner Tür noch Licht brennen sah, habe ich bei dir geklopft. Kann ich mich einen Moment bei dir ausruhen?"
"Hier macht doch sowieso jeder was er will", knurrte Snape und liess Lupin herein. Dieser steuerte sofort das schmale Sofa an, auf dem er sich mit einem leisen Stöhnen niederliess und so gut es ging, seine schmerzenden Glieder ausstreckte. Dann schloss er zufrieden die Augen.
Er hatte sich schon seit einiger Zeit um Severus Sorgen gemacht, doch dieser hatte sich so unnahbar und zugeknöpft wie noch nie gegeben. Deshalb hatte Lupin beschlossen, erst einmal abzuwarten, ob Severus von sich aus ein Gespräch mit ihm suchen würde. Doch nichts war passiert und Severus sah mit jedem Tag schlechter aus. Die ganze Zeit über hatte Lupin nach einem Vorwand für ein Treffen mit ihm gesucht und nun war es so einfach gewesen. Jetzt musste er nur noch warten - da Severus ihn eingelassen hatte, würde er früher oder später auch anfangen zu reden. Und Lupin hatte Zeit. Massenhaft Zeit. Er veränderte seine Position auf dem Sofa etwas und stöhnte verhalten, als seine schmerzenden Gelenke protestierten.
Snape hatte zu Anfang aus dem Fenster gestarrt, doch Lupins Stöhnen liess ihn aufhorchen und er ging zu ihm hin. Er stellte sich hinter die Rückenlehne des Sofas und musterte Lupin beunruhigt.
"Brauchst du etwas?"
Lupin blinzelte ihn an. Es musste Severus wirklich sehr schlecht gehen, wenn er nicht einmal mehr imstande war seine Besorgnis vor ihm zu verbergen.
Lupin grinste. "Ja. Eine Nacht mit Sirius", antwortete er verträumt.
"Damit kann ich leider nicht dienen", erwiderte Snape trocken. "Möchtest du eine Tasse Tee?"
"Gern. Solange es nicht dieser abscheuliche Kräutertee ist, mit dem du mich jedes Mal traktierst."
"Es ist dieser Kräutertee. Und du wirst ihn trinken", stellte Snape bestimmt fest. Lupin seufzte ergeben und fügte in Gedanken ein ‚er ist gesund und wird dir gut tun' hinzu.
Snape zauberte eine dampfende Teekanne und zwei Tassen auf den kleinen Tisch. Dann schenkte er beiden ein und nahm Lupin gegenüber in seinem Sessel Platz.
Lupin nahm vorsichtig eine der Tassen und pustete hinein, um die heisse Flüssigkeit etwas abzukühlen.
"Das war vorhin übrigens mein Ernst. Du siehst furchtbar aus", äusserte er im Plauderton.
"Das sagst ausgerechnet du. Wie lange hast du schon in keinen Spiegel mehr gesehen?" konterte Snape.
"Ich habe als Entschuldigung immer noch den Vollmond. Du nicht", entgegnete Lupin gelassen.
Snape zögerte etwas. "Ich habe nicht besonders gut geschlafen."
"Ja, natürlich!" versetzte Lupin ironisch. "Das letzte halbe Jahr, oder was? Mir kannst du nichts erzählen. Ich weiss genau, wie dunkelhaarige Männer aussehen, wenn sie ein paar Nächte keinen Schlaf bekommen haben. Auf jeden Fall lange nicht so beschissen, wie du jetzt aussiehst. Sirius wirkt dann sogar immer besonders sexy."
Snape verzog gequält sein Gesicht.
"Verschone mich mit deinen schlüpfrigen Anekdoten."
"Nur wenn du mir erzählst, was eigentlich mit dir los ist", beharrte Lupin ungerührt.
Snape schwieg einen Moment und sah blicklos aus dem Fenster hinaus. Dann richtete er seinen Blick mit ungewöhnlicher Intensität auf Lupin.
"Versprich mir, dass nichts von dem, was ich dir erzähle dieser vier Wände verlässt", verlangte er nachdrücklich.
"Aber, Severus, du weißt..."
"Versprich es mir!" forderte er ernst.
"Also gut, Severus. Ich verspreche dir, dass ich niemals jemandem etwas von diesem Gespräch erzählen werde", versprach Lupin.
Snape musterte ihn einen Moment unschlüssig.
"Du musst es mir schwören", verlangte er schliesslich.
"Ich schwöre es. Meine Lippen sind versiegelt", beschwichtige Lupin. Daraufhin entspannte sich Snape sichtlich.
"Gut. Dir ist sicher schon aufgefallen..." Er unterbrach sich. Dann schüttelte er kurz den Kopf. "Kurz und gut: Rowena ist meine Tochter. Du..."
Von dem Sofa her ertönten unterdrückte Schmerzensschreie.
"Au... aaaah", jammerte Lupin.
"Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Lupin stellte die Tasse hastig und mit Geklirr wieder auf den Tisch zurück, dann setzte er sich auf, die Hand über seinen Mund gepresst. "Ich habe mir an dem Scheiss-Tee die Zunge verbrannt", fluchte er undeutlich. "Wie kannst du mich auch so erschrecken!" rief er vorwurfsvoll.
Snape seufzte.
Lupin runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass auch sein Hemd einen grossen Teil des verschütteten Tees abbekommen hatte, doch dann richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf Snape.
"Dann ist sie also tatsächlich deine Tochter?"
Snape wurde hellhörig.
"Wieso: tatsächlich?" fragte er sofort.
"Mir ist bei dem Quidditch-Spiel aufgefallen, dass sie ganz ähnlich fliegt wie du früher. Wenn auch um Welten besser." Diese Bemerkung hatte er sich einfach nicht verkneifen können. Snapes Begeisterung für Quidditch stand im umgekehrt negativen Verhältnis zu seinen fliegerischen Leistungen während der Schulzeit. Als Snape überhaupt nicht auf die Provokation reagierte, wurde Lupin bewusst, wie ernst er diese Angelegenheit um Rowena nahm.
"Wie auffällig war es?" fragte Snape beunruhigt.
"Nicht sehr", beruhigte Lupin ihn. "Auf keinen Fall so ins Auge springend wie bei James und Harry. Ich würde sagen, dass es nur jemanden auffallen könnte, der dich als Junge hat fliegen sehen. Was den Personenkreis auf mich und Dumbledore begrenzt."
Snape atmete erleichtert aus.
"Weiss sie es?" fragte Lupin leise.
"Nein", antwortete Snape dumpf. "Womit wir beim Kernpunkt des Problems wären. Ich weiss, ich sollte mich meiner Verantwortung als..." er zögerte unmerklich, "...Vater stellen. Doch solange Voldemort noch nicht besiegt ist, würde ich sie dadurch unnötig gefährden."
Lupin nickte bedächtig. "Da hast du verdammt Recht."
"Allerdings habe ich auch einige schmutzige Details über Rozelda erfahren. Ich fürchte fast, dass Rowena bei ihrer Mutter auch nicht besonders gut aufgehoben ist."
Er fuhr sich unruhig durch die Haare und Lupin dachte bei sich, dass man bei jedem anderen Mann von Verzweiflung gesprochen hätte, doch ein verzweifelter Severus Snape sprengte im Moment den Rahmen seiner Vorstellungskraft.
"Was für Details wären das?" fragte Lupin vorsichtig.
Snape dachte nach, bevor er antwortete. "Sie ist davon überzeugt, dass Voldemort dieses Mal den Sieg davon trägt. Sie hat sich ausgerechnet, dass es für sie in diesem Fall angenehmer sein dürfte auf ihren Ravenclaw-Standesdünkel zu pfeifen und sich lieber auf die Seite des Siegers zu schlagen."
Lupin war geschockt.
"Sie ist eine Anhängerin des dunklen Lords?" fragte er entsetzt.
"Aber nein", widersprach Snape grimmig. "Dazu ist die liebe Rozelda viel zu selbstsüchtig. Sie hat sich lediglich überlegt, dass als brave Ehefrau eines Todessers genug Glanz auch auf sie strahlen würde um ihren Machthunger zu befriedigen. Dieser Todesser sollte ich sein und die Tatsache, dass Rowena meine Tochter ist, wollte sie dazu benutzen um mir ein Heiratsversprechen abzuringen", erläuterte er bitter.
Lupin hob skeptisch beide Augenbrauen.
"Wie um alles in der Welt hast du das alles aus ihr herausbekommen? Hast du sie unter Alkohol gesetzt?"
Snape lachte, doch es war kein frohes Lachen. "Aber, Remus", spöttelte er leise. "Wofür hältst du mich denn. Ich habe ihr Veritaserum eingeflösst und einen Obliviate-Zauber angewandt, damit sie sich nicht an dieses aufschlussreiche Plauderstündchen erinnern kann."
Lupin schwieg und liess das eben Gesagte auf sich wirken. Dann trank er seine Tasse Tee aus und schenkte sich eine Zweite ein. Nachdenklich starrte er in die weissen Dampfschleier, die aus der Tasse aufstiegen.
"Wenn es je eine beschissenere Situation ohne Ausweg gab, dann habe ich noch nicht davon gehört", sagte er schliesslich mit Nachdruck.
"So weit war ich auch schon", erwiderte Snape trocken.
"Du kannst dich nicht offen zu deiner Tochter bekennen, weil es für sie zu gefährlich wäre, solltest du eines Tages enttarnt werden. Aber andererseits kann man auch nicht abschätzen ob sich die liebe Rozelda in ihrer Entschlossenheit sich auf Voldemorts Seite zu schlagen, nicht zu einer folgenschweren Tat hinreissen lassen könnte, die womöglich ebenfalls Rowena schaden könnte", fasste Lupin die Situation wenig begeistert zusammen. "Du kannst im Moment nichts tun", schloss er verzagt und stellte seine Tasse zurück auf den Tisch. "Immerhin kannst du sie unauffällig im Auge behalten, solange sie in Hogwarts ist. Du könntest höchstens noch mit Dumbledore..."
Doch Snape schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er entschieden. "Das ist ganz allein meine Sache." Er beugte sich in seinem Sessel vor und starrte zu Boden. Er schwieg, doch seine schmal zusammengepressten Lippen sprachen eine deutliche Sprache. In Lupin keimte das Bedürfnis aufzustehen, zu ihm hinüberzugehen und ihn tröstend in die Arme zu nehmen. Doch das war sicher das Letzte, was Severus in diesem Moment wollte. Lupin wartete deshalb einfach ab, bis dieser sich wieder gefangen hatte und Lupin trübsinnig anblickte.
"Was ist eigentlich mit Hermine?" fragte Lupin, einer plötzlichen Eingebung folgend.
"Was soll mit ihr sein?" fragte Snape kurzangebunden.
"Naja, ich dachte, dass du und..."
"Da ist nichts mit mir und Miss Granger!" unterbrach Snape ihn heftig. "Grosser Gott, hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie jung sie ist? Sie könnte meine Tochter sein!"
"Aber sie ist es nicht", gab Lupin hartnäckig zu bedenken. "Ausserdem ist sie sehr reif für ihr Alter und wenn sie dich liebt..."
"Ich fürchte, das tut sie." Snape schüttelte den Kopf, als ob er es nicht fassen könnte.
"Aha", bemerkte Lupin sinnend. "Warum gibst du dann nicht einfach zu, dass du auch etwas für sie empfindest?"
Snape sah ihn lange an. Seine Miene spiegelte Resignation wider. "Um auch sie in Gefahr zu bringen?"
(Fortsetzung folgt)
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Puh, das war ein etwas längeres Kapitel. Das nächste Update wie üblich am Dienstag - allerdings gibt es dann zwei Kapitel! Eines davon ist das lange erwartete RL/SB-Slash-Kapitel, das für die weitere Handlung völlig unnötig ist ;-) und das Andere ist ein völlig normales Kapitel für diejenigen, die mit Slash nichts anfangen können. Wir wollen ja nicht ungerecht sein!
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Ich sehe schon, Rozelda hat bei euch Anklang gefunden ;-) Sie ist ja auch ein ziemliches Miststück. Ich kann sie ja selbst nicht leiden. Übrigens habe ich sie mir ein bisschen so wie Scarlett O'Hara vorgestellt - die hat immerhin auch drei Männer aus Berechnung geheiratet ohne sie zu lieben.
@Klara - ich weiss, in gewisser Weise habe ich mir mit der Tochter selbst ein Bein gestellt, aber du wirst gleich noch sehen, wieso ich das gemacht habe - ich konnte einer gewissen Situation einfach nicht widerstehen...
@Alanis - wenn ich's irgendwie deichseln kann, bekommst du den Merlin-Orden zweiter Klasse für hellseherische Fähigkeiten *kicher*
Und ansonsten geht mein überschäumender Dank für den Riesenhaufen Reviews wie immer an alle HG/SS-Shipper, Rozelda-Hasser und Sevvie-Fans - LionSnape, ten, Anyanka, Maxine und Severin!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *alle drück und knuddel*
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Night and Day
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 8
Everybody loves somebody sometimes
++++
Ostern war nicht mehr fern und ein erstes Frühlingsahnen durchzog die Luft. Schnee und Eis waren geschmolzen, aber noch immer zog Professor Sprout ihren Alraunen warme Stricksachen an, denn die Nächte waren trotz der immer kräftiger werdenden Sonne immer noch empfindlich kalt.
Severus Snape nahm jedoch nichts von alledem wahr. Seitdem er die Wahrheit von Rozelda erfahren hatte, wusste er nicht, wie er sich in Bezug auf seine Tochter verhalten sollte. Er hatte sich nie in einer Eltern-Rolle gesehen und war unsicher, wie er mit der überraschende Situation, plötzlich Vater eines weiblichen Teenagers zu sein, umgehen sollte. Mit seinem Verhalten Rozelda gegenüber hatte er überraschend wenige Probleme. Offensichtlich hatte er sie nie so sehr geliebt, wie er einmal geglaubt hatte, als er noch jung und eindrucksfähig gewesen war.
Es war zu riskant, ihr zu offensichtlich die kalte Schulter zu zeigen, deshalb hielt Snape sie auf Distanz, ohne allzu freundlich oder unfreundlich zu ihr zu sein. Der Obliviate-Zauber hatte glücklicherweise sehr zufriedenstellend gewirkt - Rozelda erinnerte sich nicht, dass Snape die Wahrheit über Rowena wusste. Einige Male hatte Rozelda auch noch weitere Andeutungen, die in diese Richtung gingen, gemacht, doch als Snape nur mit mildem Desinteresse darauf reagiert hatte, hatte sie es schliesslich aufgegeben. Seltsamerweise schien sie ihre Frustration mit einem ausgedehnten Briefwechsel zu kompensieren. Snape beobachtete dies misstrauisch, doch hütete sich, allzu grosses Interesse an der Identität ihrer Brieffreunde zu bekunden.
Bislang hatte noch niemand bemerkt, dass er seit Wochen von einer inneren Unruhe erfüllt war, die an seinen Nerven zerrte. Sogar im Unterricht war er unbeherrschter als sonst, worunter besonders - wie üblich - die Gryffindors zu leiden hatten. Als er jedoch letzte Woche nahe dran gewesen war, sogar Malfoy für unerlaubtes Flüstern während des Unterrichts eine Strafarbeit aufzubrummen, wurde ihm klar, dass er sich besser zusammen reissen sollte.
Am allerwenigsten durfte Malfoy bemerken, dass etwas nicht stimmte. Der liebe Draco rannte dann bestimmt sofort zu seinem Vater um ihm von den Stimmungsschwankungen seines Hauslehrers zu berichten. Derartiges konnte sich Snape im Moment nun wirklich nicht leisten. Hatte er es doch gerade der Fürsprache von Lucius Malfoy zu verdanken, dass er vor etwas über einem Jahr wieder in die Reihen der Todesser aufgenommen worden war.
Snape sah auf seine Uhr - kurz vor Mitternacht. Er seufzte. Seit diesem Valentinstag hatte er nicht besonders viel geschlafen. Obwohl er jeden Abend erschöpft seine Räume aufsuchte, fand er doch keinen Schlaf. Sobald er im Bett lag, war er wieder hellwach und beschäftigte sich in Gedanken mit seinen zahlreichen Problemen. Dies tat er in der Regel solange, bis an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken war, weshalb er oft wieder aufstand und die Nacht damit verbrachte, ziellos durch die Gänge von Hogwarts zu streifen.
Manches Mal erwischte er dabei einen oder mehrere Schüler bei einem Verstoss gegen die Hausordnung, wodurch seine nächtlichen Wanderung wenigsten ab und zu einen Sinn bekamen.
Auch heute war wieder so eine Nacht.
Er hatte sich einige Stunden ruhelos im Bett herumgewälzt und schlug nun resigniert die Bettdecke zurück um sich wieder für seinen Rundgang durch die Schule anzukleiden. Als er fertig angezogen war, schlüpfte er noch in seine Schuhe und zog sich ein Robe über. Er löschte die Kerzen und verliess seine Räume.
Sein nächtlicher Streifzug hatte noch nicht sehr lange gedauert, als er glaubte, ein leises Geräusch zu hören. Vorsichtig ging er weiter. Das Geräusch wiederholte sich nicht, doch er war sich sicher, dass es aus dem Gang rechts von ihm gekommen war. Nahezu geräuschlos bog er um die letzte Ecke und sah eine dunkle Gestalt an einem der Fenster stehen. Er trat näher um den Missetäter zu bestrafen.
"Wen haben wir denn hier?" sagte er drohend.
Die Gestalt zuckte zusammen und drehte sich um. Es war niemand anderes als Hermine Granger, die ihn im ersten Moment erschreckt anstarrte und die augenscheinlich nur ihr Nachthemd und einen Morgenmantel trug. Sie hatte er am allerwenigsten erwartet.
"Was tun Sie denn hier, Miss Granger?"
"Ich konnte nicht schlafen", antwortete Hermine und wandte sich wieder etwas von ihm ab.
"Hätten Sie das nicht auch in Ihrem Zimmer erledigen können?" fragte er ironisch. "Anstatt sich hier herumzutreiben und wie eine Mondsüchtige aus dem Fenster zu starren?"
Sie drehte sich wieder um und sah ihm vorwurfsvoll und etwas überrascht
ins Gesicht.
"Und was tun Sie eigentlich hier, Professor?"
Ein widerwilliges Lächeln huschte über seine Lippen.
"Ich bin hier Lehrer, Miss Granger. Ich brauche keine Entschuldigung, wenn ich nicht schlafen kann", wies er sie zurecht.
Hermine hatte ihr Schmunzeln nicht gänzlich verbergen können, doch dann verdüsterte ihr Gesichtsausdruck sich wieder.
Snape hatte es bemerkt. "Warum konnten Sie nicht schlafen?"
"Ich habe nachgedacht", antwortete Hermine ausweichend.
"Und worüber?" Es überraschte ihn selbst, wie sanft diese Frage geklungen hatte.
"Das kann ich Ihnen nicht sagen", sagte sie mit schwankender Stimme.
Er hatte also doch Recht gehabt mit seiner Vermutung, dass sie damals in seinem Büro über ihn gesprochen hatte.
Bevor er wusste, was er tat, berührte er ihre Wange leicht mit seiner Hand. Ihr Blick traf ihn völlig unvorbereitet. Ihre braunen Augen leuchteten geheimnisvoll und schienen so tief zu sein, als ob man in ihnen ertrinken könnte.
"Sie werden eines Tages für einen sehr beneidenswerten jungen Mann eine bezaubernde Frau sein", flüsterte er mit weicher Stimme.
Die Luft zwischen ihnen schien zu vibrieren und die Zeit stand für einen kostbaren Augenblick lang still.
Ohne seine Hand von ihrem Gesicht zu nehmen, strich sein Daumen sacht über ihre Unterlippe und blieb auf ihrem bebenden Mundwinkel liegen. Er spürte, wie sie für einen Moment erwartungsvoll den Atem anhielt, wie ihr Blick sehnsüchtig erst über seine Lippen glitt und sich dann wieder auf seine Augen richtete. Von ihren strahlenden Augen und ihren weichen Lippen ging eine Anziehungskraft aus, die ihn überraschte und gegen die er nicht gefeit war. Sie zu küssen erschien ihm als das Erstrebenswerteste seines Lebens. Doch dann fiel ihm schlagartig wieder ein, wer er war und vor allem, was er war.
Er schloss bedauernd seine Augen. Dieses Mädchen war nicht für ihn bestimmt.
"Vergeuden Sie nicht ihr Leben, Miss Granger", flüsterte er rau. "Ich habe kein Talent, Andere glücklich zu machen." Er liess sie abrupt los und trat einen Schritt zurück. Der Bann war gebrochen. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und beobachtete, wie sie durch den plötzlichen Verlust des Körperkontaktes für einen Augenblick leicht schwankte. Doch kurz darauf hatte sie sich schon wieder gefangen.
Sie schlang die Arme um ihren Körper, als ob sie frösteln würde und betrachtete ihn stumm.
"Es wäre besser, wenn Sie jetzt zurück auf Ihr Zimmer gehen würden, bevor Sie sich noch erkälten, Miss Granger", sagte er mit spröder Stimme.
Ihre traurigen Augen, in denen sich nun ungeweinte Tränen sammelten, hatten ihre leuchtende Tiefe verloren und blickten ihn nun mit einer Mischung aus Trauer und Verständnis an. Dann nickte sie leicht und ging langsam an ihm vorbei.
"Ach, und noch etwas, Miss Granger", hielt sie seine Stimme zurück. Sie blieb stehen und drehte sich überrascht um. Ihr klarer Blick ruhte ruhig auf ihm.
Seine Miene war unbewegt.
"Fünf Punkte Abzug für Gryffindor für nächtliches Herumstreunen."
Für einen Moment riss sie erstaunt die Augen auf, doch dann huschte ein klägliches Lächeln über ihre Lippen, sie wandte sich von ihm ab und nahm ihren Weg wieder auf.
Er sah ihr nach, bis sie um eine Ecke bog und seinen Blicken entschwunden war.
Dann gab er seine abweisende Haltung auf, löste die verschränkten Arme und starrte geistesabwesend auf seine rechte Hand, die noch vor wenigen Sekunden ihre Haut liebkost hatte.
Was war nur in ihn gefahren?
Er wusste nicht, wie lange er so gestanden hatte, bis ein Geräusch ihn wieder in die Wirklichkeit zurückholte.
Schlief in dieser Nacht eigentlich überhaupt niemand?
Gereizt ging er dem Geräusch nach, bis er nach einer Weile vor einer lediglich angelehnten Tür stand. Durch den Türspalt drang deutlich Geflüster und leises Gelächter an sein Ohr. Sicherheitshalber zückte er seinen Zauberstab, trat leise an die Tür und riss sie mit einer plötzlichen Bewegung weit auf.
Im Halbdunkel erkannte er zwei Gestalten, von denen die eine einen spitzen Angstschrei ausstiess und ihm den Rücken zudrehte.
"Ein amouröses Stelldichein?! Es würde mich wirklich interessieren, wessen Romanze ich soeben unterbrochen habe", sagte Snape sarkastisch. "Lumos!" Sein Zauberstab spendete genügend Licht, dass er zumindest eine der Gestalten erkennen konnte.
Vor ihm stand Harry Potter mit trotzig-aggressivem Gesichtsausdruck. In seinen Armen hing ein Mädchen, das ängstlich sein Gesicht an Harrys Halsbeuge verbarg.
"Natürlich! Harry Potter!" bemerkte Snape ätzend. "Unser Unruhestifter Nummer Eins! Und wer ist Ihre kleine Freundin?" Er packte das Mädchen an der Schulter und zog sie unsanft aus Harrys schützender Umarmung. Ein Paar erschreckte, tränenüberströmte, dunkle Augen blickten ihn flehentlich an.
Snape holte tief Luft.
"Miss Lexington!"
Seine Tochter hatte sich mitten in der Nacht mit Harry Potter getroffen! Das war zuviel für ihn. Ausgerechnet Potter!
"Miss Lexington, das sind 10 Punkte Abzug für nächtliches Herumstreunen und über Ihre Strafarbeit wird Ihr Hauslehrer entscheiden. Und nun gehen Sie unverzüglich zurück in Ihren Schlafsaal. Haben Sie mich verstanden?" wies er sie mühsam beherrscht zurecht.
Rowena zitterte wie Espenlaub, doch dann nickte sie benommen und rannte so schnell wie möglich aus dem Raum.
Snape atmete noch ein paar Mal tief ein und aus. Dann wandte er sich an Harry.
"Und nun zu Ihnen, Mr. Potter!" rief er wütend.
Doch bei Harry war der Beschützerinstinkt inzwischen vollständig aktiviert.
"War es unbedingt notwendig sie so hart anzupacken? Sie hat sich zu Tode geängstigt!" warf Harry seinem Lehrer vor.
"Das sind 20 Punkte Abzug für ungebührliches Verhalten einem Lehrer gegenüber", schrie Snape völlig ausser sich. "20 Punkte Abzug für nächtliches Herumstreunen! 30 Punkte Abzug für..."
"Für was?!" unterbrach ihn Harry zornbebend. "Für unerlaubtes Küssen ohne Aufsicht?!"
"Sehr gut, Mr. Potter!" donnerte Snape. "Sehr gut! Das sind dann 100 Punkte Abzug für Gryffindor!! Und wenn ich Sie noch einmal in der Nähe von Miss Lexington erwische, werden Sie sich wünschen, dass die Dementoren damals kurzen Prozess mit Ihnen gemacht hätten!! Und jetzt hinaus mit Ihnen!! Sie werden jetzt sofort in Ihren Schlafsaal zurück gehen, wo Sie um diese Uhrzeit auch hingehören!!" Er wies mit ausgestreckter Hand auf die Tür und Harry trollte sich schliesslich, leise vor sich hinfluchend.
Snape blieb noch einen Moment stehen um wieder etwas ruhiger zu werden, doch es half nicht. Jedes Mal, wenn er daran dachte, dass seine Tochter und Potter... Nein, daran wollte er lieber gar nicht denken! Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Für diese Nacht hatte er eigentlich mehr als genug. Immer noch aufgebracht ging auch er zurück zu seinen Räumen.
Dort angekommen, sagte ihm ein Blick auf die Uhr, dass es sich ohnehin nicht mehr lohnte, sich ins Bett zu legen. Deshalb nahm er ein Buch aus dem Regal und setzte sich in seinen Sessel um sich noch mit etwas Lektüre abzulenken.
Ein Klopfen riss ihn schliesslich aus einem sehr unerfreulichen Traum. Potter hatte bei ihm um die Hand seiner Tochter angehalten! Leicht irritiert sah er sich um. Er sass noch immer in seinem Sessel, das aufgeschlagene Buch in seinem Schoss. Offenbar musste er doch für einen Moment eingenickt sein. Er sah aus dem Fenster und stellte fest, dass bald der Morgen heraufdämmern musste. Gerade überlegte er, ob er auch das Klopfen geträumt hatte, als erneut an seine Tür geklopft wurde. Stöhnend erhob er sich und schüttelte seinen Kopf um die letzten Fetzchen dieses absurden Traumes loszuwerden, dann ging er zur Tür und öffnete sie.
Draussen stand Remus Lupin, der ihn erschöpft anlächelte.
"Was willst du denn hier?" fragte Snape gereizt.
"Dir sagen, dass du furchtbar aussiehst", antwortete Lupin trocken, doch da ihm diese Bemerkung lediglich ein verächtliches Schnauben eintrug, fing er noch mal von vorne an. "Ich komme gerade von meiner komfortablen Vollmond-Unterkunft zurück und da ich unter deiner Tür noch Licht brennen sah, habe ich bei dir geklopft. Kann ich mich einen Moment bei dir ausruhen?"
"Hier macht doch sowieso jeder was er will", knurrte Snape und liess Lupin herein. Dieser steuerte sofort das schmale Sofa an, auf dem er sich mit einem leisen Stöhnen niederliess und so gut es ging, seine schmerzenden Glieder ausstreckte. Dann schloss er zufrieden die Augen.
Er hatte sich schon seit einiger Zeit um Severus Sorgen gemacht, doch dieser hatte sich so unnahbar und zugeknöpft wie noch nie gegeben. Deshalb hatte Lupin beschlossen, erst einmal abzuwarten, ob Severus von sich aus ein Gespräch mit ihm suchen würde. Doch nichts war passiert und Severus sah mit jedem Tag schlechter aus. Die ganze Zeit über hatte Lupin nach einem Vorwand für ein Treffen mit ihm gesucht und nun war es so einfach gewesen. Jetzt musste er nur noch warten - da Severus ihn eingelassen hatte, würde er früher oder später auch anfangen zu reden. Und Lupin hatte Zeit. Massenhaft Zeit. Er veränderte seine Position auf dem Sofa etwas und stöhnte verhalten, als seine schmerzenden Gelenke protestierten.
Snape hatte zu Anfang aus dem Fenster gestarrt, doch Lupins Stöhnen liess ihn aufhorchen und er ging zu ihm hin. Er stellte sich hinter die Rückenlehne des Sofas und musterte Lupin beunruhigt.
"Brauchst du etwas?"
Lupin blinzelte ihn an. Es musste Severus wirklich sehr schlecht gehen, wenn er nicht einmal mehr imstande war seine Besorgnis vor ihm zu verbergen.
Lupin grinste. "Ja. Eine Nacht mit Sirius", antwortete er verträumt.
"Damit kann ich leider nicht dienen", erwiderte Snape trocken. "Möchtest du eine Tasse Tee?"
"Gern. Solange es nicht dieser abscheuliche Kräutertee ist, mit dem du mich jedes Mal traktierst."
"Es ist dieser Kräutertee. Und du wirst ihn trinken", stellte Snape bestimmt fest. Lupin seufzte ergeben und fügte in Gedanken ein ‚er ist gesund und wird dir gut tun' hinzu.
Snape zauberte eine dampfende Teekanne und zwei Tassen auf den kleinen Tisch. Dann schenkte er beiden ein und nahm Lupin gegenüber in seinem Sessel Platz.
Lupin nahm vorsichtig eine der Tassen und pustete hinein, um die heisse Flüssigkeit etwas abzukühlen.
"Das war vorhin übrigens mein Ernst. Du siehst furchtbar aus", äusserte er im Plauderton.
"Das sagst ausgerechnet du. Wie lange hast du schon in keinen Spiegel mehr gesehen?" konterte Snape.
"Ich habe als Entschuldigung immer noch den Vollmond. Du nicht", entgegnete Lupin gelassen.
Snape zögerte etwas. "Ich habe nicht besonders gut geschlafen."
"Ja, natürlich!" versetzte Lupin ironisch. "Das letzte halbe Jahr, oder was? Mir kannst du nichts erzählen. Ich weiss genau, wie dunkelhaarige Männer aussehen, wenn sie ein paar Nächte keinen Schlaf bekommen haben. Auf jeden Fall lange nicht so beschissen, wie du jetzt aussiehst. Sirius wirkt dann sogar immer besonders sexy."
Snape verzog gequält sein Gesicht.
"Verschone mich mit deinen schlüpfrigen Anekdoten."
"Nur wenn du mir erzählst, was eigentlich mit dir los ist", beharrte Lupin ungerührt.
Snape schwieg einen Moment und sah blicklos aus dem Fenster hinaus. Dann richtete er seinen Blick mit ungewöhnlicher Intensität auf Lupin.
"Versprich mir, dass nichts von dem, was ich dir erzähle dieser vier Wände verlässt", verlangte er nachdrücklich.
"Aber, Severus, du weißt..."
"Versprich es mir!" forderte er ernst.
"Also gut, Severus. Ich verspreche dir, dass ich niemals jemandem etwas von diesem Gespräch erzählen werde", versprach Lupin.
Snape musterte ihn einen Moment unschlüssig.
"Du musst es mir schwören", verlangte er schliesslich.
"Ich schwöre es. Meine Lippen sind versiegelt", beschwichtige Lupin. Daraufhin entspannte sich Snape sichtlich.
"Gut. Dir ist sicher schon aufgefallen..." Er unterbrach sich. Dann schüttelte er kurz den Kopf. "Kurz und gut: Rowena ist meine Tochter. Du..."
Von dem Sofa her ertönten unterdrückte Schmerzensschreie.
"Au... aaaah", jammerte Lupin.
"Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Lupin stellte die Tasse hastig und mit Geklirr wieder auf den Tisch zurück, dann setzte er sich auf, die Hand über seinen Mund gepresst. "Ich habe mir an dem Scheiss-Tee die Zunge verbrannt", fluchte er undeutlich. "Wie kannst du mich auch so erschrecken!" rief er vorwurfsvoll.
Snape seufzte.
Lupin runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass auch sein Hemd einen grossen Teil des verschütteten Tees abbekommen hatte, doch dann richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf Snape.
"Dann ist sie also tatsächlich deine Tochter?"
Snape wurde hellhörig.
"Wieso: tatsächlich?" fragte er sofort.
"Mir ist bei dem Quidditch-Spiel aufgefallen, dass sie ganz ähnlich fliegt wie du früher. Wenn auch um Welten besser." Diese Bemerkung hatte er sich einfach nicht verkneifen können. Snapes Begeisterung für Quidditch stand im umgekehrt negativen Verhältnis zu seinen fliegerischen Leistungen während der Schulzeit. Als Snape überhaupt nicht auf die Provokation reagierte, wurde Lupin bewusst, wie ernst er diese Angelegenheit um Rowena nahm.
"Wie auffällig war es?" fragte Snape beunruhigt.
"Nicht sehr", beruhigte Lupin ihn. "Auf keinen Fall so ins Auge springend wie bei James und Harry. Ich würde sagen, dass es nur jemanden auffallen könnte, der dich als Junge hat fliegen sehen. Was den Personenkreis auf mich und Dumbledore begrenzt."
Snape atmete erleichtert aus.
"Weiss sie es?" fragte Lupin leise.
"Nein", antwortete Snape dumpf. "Womit wir beim Kernpunkt des Problems wären. Ich weiss, ich sollte mich meiner Verantwortung als..." er zögerte unmerklich, "...Vater stellen. Doch solange Voldemort noch nicht besiegt ist, würde ich sie dadurch unnötig gefährden."
Lupin nickte bedächtig. "Da hast du verdammt Recht."
"Allerdings habe ich auch einige schmutzige Details über Rozelda erfahren. Ich fürchte fast, dass Rowena bei ihrer Mutter auch nicht besonders gut aufgehoben ist."
Er fuhr sich unruhig durch die Haare und Lupin dachte bei sich, dass man bei jedem anderen Mann von Verzweiflung gesprochen hätte, doch ein verzweifelter Severus Snape sprengte im Moment den Rahmen seiner Vorstellungskraft.
"Was für Details wären das?" fragte Lupin vorsichtig.
Snape dachte nach, bevor er antwortete. "Sie ist davon überzeugt, dass Voldemort dieses Mal den Sieg davon trägt. Sie hat sich ausgerechnet, dass es für sie in diesem Fall angenehmer sein dürfte auf ihren Ravenclaw-Standesdünkel zu pfeifen und sich lieber auf die Seite des Siegers zu schlagen."
Lupin war geschockt.
"Sie ist eine Anhängerin des dunklen Lords?" fragte er entsetzt.
"Aber nein", widersprach Snape grimmig. "Dazu ist die liebe Rozelda viel zu selbstsüchtig. Sie hat sich lediglich überlegt, dass als brave Ehefrau eines Todessers genug Glanz auch auf sie strahlen würde um ihren Machthunger zu befriedigen. Dieser Todesser sollte ich sein und die Tatsache, dass Rowena meine Tochter ist, wollte sie dazu benutzen um mir ein Heiratsversprechen abzuringen", erläuterte er bitter.
Lupin hob skeptisch beide Augenbrauen.
"Wie um alles in der Welt hast du das alles aus ihr herausbekommen? Hast du sie unter Alkohol gesetzt?"
Snape lachte, doch es war kein frohes Lachen. "Aber, Remus", spöttelte er leise. "Wofür hältst du mich denn. Ich habe ihr Veritaserum eingeflösst und einen Obliviate-Zauber angewandt, damit sie sich nicht an dieses aufschlussreiche Plauderstündchen erinnern kann."
Lupin schwieg und liess das eben Gesagte auf sich wirken. Dann trank er seine Tasse Tee aus und schenkte sich eine Zweite ein. Nachdenklich starrte er in die weissen Dampfschleier, die aus der Tasse aufstiegen.
"Wenn es je eine beschissenere Situation ohne Ausweg gab, dann habe ich noch nicht davon gehört", sagte er schliesslich mit Nachdruck.
"So weit war ich auch schon", erwiderte Snape trocken.
"Du kannst dich nicht offen zu deiner Tochter bekennen, weil es für sie zu gefährlich wäre, solltest du eines Tages enttarnt werden. Aber andererseits kann man auch nicht abschätzen ob sich die liebe Rozelda in ihrer Entschlossenheit sich auf Voldemorts Seite zu schlagen, nicht zu einer folgenschweren Tat hinreissen lassen könnte, die womöglich ebenfalls Rowena schaden könnte", fasste Lupin die Situation wenig begeistert zusammen. "Du kannst im Moment nichts tun", schloss er verzagt und stellte seine Tasse zurück auf den Tisch. "Immerhin kannst du sie unauffällig im Auge behalten, solange sie in Hogwarts ist. Du könntest höchstens noch mit Dumbledore..."
Doch Snape schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er entschieden. "Das ist ganz allein meine Sache." Er beugte sich in seinem Sessel vor und starrte zu Boden. Er schwieg, doch seine schmal zusammengepressten Lippen sprachen eine deutliche Sprache. In Lupin keimte das Bedürfnis aufzustehen, zu ihm hinüberzugehen und ihn tröstend in die Arme zu nehmen. Doch das war sicher das Letzte, was Severus in diesem Moment wollte. Lupin wartete deshalb einfach ab, bis dieser sich wieder gefangen hatte und Lupin trübsinnig anblickte.
"Was ist eigentlich mit Hermine?" fragte Lupin, einer plötzlichen Eingebung folgend.
"Was soll mit ihr sein?" fragte Snape kurzangebunden.
"Naja, ich dachte, dass du und..."
"Da ist nichts mit mir und Miss Granger!" unterbrach Snape ihn heftig. "Grosser Gott, hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie jung sie ist? Sie könnte meine Tochter sein!"
"Aber sie ist es nicht", gab Lupin hartnäckig zu bedenken. "Ausserdem ist sie sehr reif für ihr Alter und wenn sie dich liebt..."
"Ich fürchte, das tut sie." Snape schüttelte den Kopf, als ob er es nicht fassen könnte.
"Aha", bemerkte Lupin sinnend. "Warum gibst du dann nicht einfach zu, dass du auch etwas für sie empfindest?"
Snape sah ihn lange an. Seine Miene spiegelte Resignation wider. "Um auch sie in Gefahr zu bringen?"
(Fortsetzung folgt)
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Puh, das war ein etwas längeres Kapitel. Das nächste Update wie üblich am Dienstag - allerdings gibt es dann zwei Kapitel! Eines davon ist das lange erwartete RL/SB-Slash-Kapitel, das für die weitere Handlung völlig unnötig ist ;-) und das Andere ist ein völlig normales Kapitel für diejenigen, die mit Slash nichts anfangen können. Wir wollen ja nicht ungerecht sein!
