Ich denke das ist mir ganz gut gelungen, ich mache natürlich kein Geld mit
dieser Geschichte, und die Charaktere gehören auch nicht mir, viel spaß an
alle, die das hier lesen
Silence
Prolog
by Yamachi
So groß, so weit ist die Welt und doch sieht sie von hier oben aus wie ein Puppenspiel, so winzig, das man noch nicht einmal die Menschen erkennen kann, die sich ,wie Ameisen, eng aneinander gedrückt durch die Menge quetschen.
Und doch, obwohl ich sie nicht sehen kann, vorstellen kann ich sie mir sehr genau. All die Menschen, wie sie versuchen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, sich gegenseitig in der Menge entdecken und sich zurufen: „Halt warte bleib stehen!", wie gerne wäre ich wie diese rufenden Menschen, alles wäre so viel einfacher.
Nicht das ich es besonders schwer habe, klagen kann ich nun wirklich nicht, schließlich habe ich alles, wovon so mancher nur Träumen kann.
Reiche Eltern, die alles für mich tun würden und wäre es die nächste Schokoladefabrik zu kaufen. Schulbildung, die wohl besser ist, als die jedes anderen in meinem Alter, und an Beschäftigungsmöglichkeiten mangelt es mir nun wirklich nicht.
Aber mich so einfach ausdrücken zu können, wie die rufenden Menschen in der Menge, das wäre schön. Es gibt nicht viele Menschen, die mich von Grund auf verstehen, ungefähr so viele, wie es Tokyo-Tower gibt.
Ja, es gibt genau einen Menschen, der mich wirklich versteht, oder besser gesagt, der mich so weit versteht, wie ich verstanden werden möchte.
Aber ob das nach all diesen Jahren auch noch so ist?
Vielleicht hat er mich ja vergessen?
Ich hoffe nicht, schließlich ist er einer der Gründe warum ich mich freue endlich wieder nach hause zu kommen.
Nach hause, dieses Wort hat für mich wohl eine völlig andere Bedeutung, als für die meisten anderen Menschen.
Mein Zuhause ist kein Ort, denn dann käme ich gerade von Zuhause.
Wäre mein Zuhause dort, wo meine Eltern wohnen, dann wäre ich Tausende von Kilometern von Zuhause entfernt.
Und dann hätte ich bis vor fünf Jahren nicht einmal gewusst wo mein Zuhause liegt. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, ich war so wütend, so sauer auf die ganze Welt.
Es passiert einem schließlich nicht oft, dass man an seinem Geburtstag herausfindet, dass die Menschen, die man für seine Familie gehalten hat, gar nicht mit einem verwandt sind. Noch dazu, dass meine „wirklichen" Eltern steinreich sind und mich von meinem 12. Geburtstag an unbedingt bei sich haben wollten.
Ohne mich zu fragen. Einfach so. Sauer war ich, unbeschreiblich sauer, wahrscheinlich wäre ich an diesem Tag am liebsten weggelaufen, einfach abgehauen.
Aber „er" hat mich davon abgehalten, ist mir nachgekommen, als ich in den Park lief um alleine zu sein und hat mir ins Gewissen geredet. Ich höre immer noch seine Stimme.
„Hey, hast du nicht wenigstens ein wenig Lust heraus zu finden, wo du geboren bist. Deine Eltern kommen doch aus Amerika."
„Nein", hatte ich geantwortet, „Ich will euch doch nicht im Stich lassen und ich will nicht weg von hier...".
Aber auch diese Zweifel hast du beseitigt und wieder höre ich deine Stimme, wie so oft in den letzten Tagen.
„Du lässt uns doch nicht im Stich. Jeder muss irgendwann anfangen, seine eigenen Wege zu gehen, es heißt ja nicht, das wir uns nicht wiedersehen. Ich bin sicher, deine Eltern lassen dich wiederkommen. Schließlich bist du hier zu hause. Und ich warte auf dich, egal, wie lange du wegbleibst...",
aber wartest du auch nach 5 Jahren noch?
Dieser Hoffnungsschimmer, das du mich noch nicht vergessen hast. Langsam lehne ich mich zurück, entspanne mich, lasse meine Gedanken zu dir schweifen.
Endlich komme ich wieder nach hause, dorthin wo mein Herz zu hause ist, zu dir.
*piep, piep*
„Schalt doch einer mal den dämlichen Wecker aus. Es ist Samstag und ich möchte noch ein wenig weiter schlafen!", keine Reaktionen, das Ding piepte einfach weiter fröhlich vor sich hin.
Mir blieb also nichts anderes übrig, als auf zu stehen. Ein Blick auf die Uhr reichte.
Es war erst 8.00am aber warum hatte ich den Wecker überhaupt gestellt? Noch immer etwas benommen verließ ich mein Zimmer, taumelte ins Badezimmer, duschte und schlich dann in die Küche, immer noch der Meinung etwas wichtiges vergessen zu haben.
„Happy Birthday!!", OK ich hatte wirklich etwas vergessen, aber wie erklärt man seiner Familie jetzt, dass man seinen eigenen Geburtstag vergessen hat?
„Onii-chan, warum guckst du so bedeppert? Wir haben dir extra Frühstück gemacht, setz dich, dann gebe ich dir auch mein Geschenk", typisch mein kleiner Bruder, auch mit seinen dreizehn Jahren glich er manchmal eher einem fünfjährigen.
„Ist ja schon gut, ich gebe mich ja geschlagen", also setzte ich mich an den Tisch, dieses Jahr war es anders.
Welcher Teenie erlebt es schon, dass sich seine Eltern nach gut 11 Jahren wieder versöhnen, meinen sie müssten wieder zusammenziehen und auch gleich ein zweites Mal heiraten? Meine hatten jedenfalls genau das getan. Und nun lebten wir in einem schönen kleinen Haus, nicht weit vom Rest meiner Freunde, in Odaiba.
Langsam ließ ich meine Augen über den Tisch gleiten, welcher vor mir stand. Es waren Sachen von meinen Eltern und von meinen Großeltern, alle schön arrangiert, wie meine Mutter es am liebsten mochte.
Allerdings fehlte da etwas, eindeutig. Ich seufzte, er würde es doch nicht vergessen haben, nach all den Jahren konnte er doch nicht vergessen haben mir zu schreiben, es war schließlich der Brief im ganzen Jahr, auf den ich mich immer am meisten freute. Ohne das ich es merkte seufzte ich.
„Ist alles in Ordnung bei dir Schatz?", meine Mutter mal wieder, aber sie konnte es nun wirklich nicht wissen, bisher hatte ich meinen Geburtstag immer mit meinem Vater gefeiert. Dieser sah mich jetzt eindringlich an, dann schaute er, wie ich vorher auf den Tisch.
„Keine Sorge, der Brief kommt schon noch, die Post ist immer lahm, weißt du noch vor zwei Jahren? Da kam der Brief fast eine ganze Woche zu spät, also mach dir keine Gedanken, das liegt alles an der Post", das munterte mich ein wenig auf, traurig war es trotzdem, schließlich hatte ich keine andere Möglichkeit mit ihm zu kommunizieren.
Das Frühstück war ungewohnt, wie alles was wir nun gemeinsam als Familie taten, aber es war sehr angenehm, nicht zuletzt, wegen der fröhlichen Gesichter, die den Tisch umgaben. Ich hatte immer gedacht, ich brauchte so etwas nicht, brauchte niemanden, der mich versteht und schon gar keine Familie, aber jetzt zu sehen, wie glücklich sie alle waren, dass machte mich von innen her auch glücklich.
Solche schönen Augenblicke, gab es nun immer häufiger, weshalb meine Gedanken immer häufiger zu ihm abschweiften, denn Fröhlichkeit und Heiterkeit, das waren zwei Worte die ich immer mit ihm verband.... Sunflower.
Es war seltsam das ich immer noch diesen Spitznamen benutzte, nicht einmal meinen Freunden hatte ich seinen wirklichen Namen verraten, aber für mich war der Name auch nie wirklich wichtig, alles was zählte war meine „Sonnenblume", er hatte mir schon oft geholfen.
Besonders in der Zeit, als meine Eltern sich hatten scheiden lassen, damals dachte ich, es wäre alles meine Schuld und alle wären gegen mich. Aber er hatte mich eines besseren belehrt.
„Wenn du daran glaubst, dass alle gegen dich sind, wie soll dann jemals jemand den Weg zu deinem Herzen finden? Lass mich dir zeigen, was es heißt für jemanden da zu sein, und zu zeigen, dass man gemeinsam alles überwindet",
der Zettel auf dem diese Worte stehen, die mir Mut machten, als ich es brauchte, den habe ich noch heute, gut verstaut zwischen seinen Briefen.
„Erde an meinen Onii-chan, bist du noch hier?", ich sah ihn perplex an.
„Ich dachte ja nur, das ich dir erzähle, dass du in einer Stunde mit dem Rest im Park verabredet bist, deshalb hast du dir den Wecker gestellt, weißt du noch?", er sah nun reichlich belustigt aus.
„Scheiße! Das habe ich ja total vergessen, Mom Dad, seit mir nicht böse, aber wir wollten alle zusammen picknicken und dabei das Schulprojekt fertig stellen", ihre Gesichter versuchten sich ein Lachen zu verkneifen.
„Ja natürlich, das hast du uns schon vor einigen Tagen erzählt, ich hoffe du weißt wenigstens noch, dass du sie heute abend zum Pizzaessen bei uns eingeladen hast"
,Volltreffer, wie viele Dinge konnte ein Mensch pro Tag eigentlich vergessen?
„Natürlich.....nicht. Ich muss los Tschüs, Mama, Papa, Outou-chan?", erwartungsvoll sah ich ihn an, er sollte eigentlich mitkommen.
„Ich gehe erst noch zu Hi-chan, wir kommen dann später nach", und damit war ich aus der Tür. Was konnte es besseres geben? Der Tag war sonnig, nicht eine Wolke am Himmel und ich traf mich mit meinen besten Freunden zum Picknick im Park. Was konnte also noch besser sein?
Ein Brief von Sunflower.
„Hey, Liebling, wir sind da. Komm schon wach auf.", vorsichtig rüttelte ich an meinem kostbarsten Schatz.
„Catherine, lass ihn doch noch ein wenig schlafen, wir sind jetzt schon seit fast 24 Stunden wach, da hat er sich doch etwas Ruhe verdient, nicht?", David sah mich liebevoll an.
„Aber wir landen doch gleich..."
„Er ist ja nun wirklich nicht gerade schwer, wenn er bis zu Landung nicht wach ist trage ich ihn eben, der Tag wird noch ereignisreich genug", wurde ich unterbrochen, aber er hatte Recht. 18 Stunden Flugzeug hatten schon den Effekt, dass man mal eben so einschlafen konnte. Außerdem unser kleiner zu niedlich aus, als hätte er einen wunderschönen Traum.
Ich denke immer noch über ihn, als wäre er Vier, dabei ist unser Sonnenschein jetzt schon 17, aber die Zeit vergeht eh viel zu schnell. Und so vieles in seinem Leben haben wir nicht mit bekommen, so vieles verpasst, dass konnten auch die fünf Jahre nicht aufholen. Aber zumindest kennen wir jetzt unser eigen Fleisch und Blut.
Trotzdem wird die Trennung wieder sehr schwer fallen, nur diesmal mit dem Unterschied, dass er uns kennt. Eigentlich war es grausam von uns ihn vor fünf Jahren so einfach aus seiner Umgebung zu reißen, aber wir hatten damals solche Angst.
Wir dachten immer unser kleinen wäre sicher, dass wir alles getan hatten um ihn zu schützen, selbst wenn dass hieß, das er nicht bei uns leben konnte.
Aber es schien damals als habe es jemand auf ihn abgesehen, also war Eile geboten, denn so ein tragisches Ereignis wie vor 15 Jahren wollte keiner von uns noch einmal miterleben müssen.
Aber das diese Phase, in der er nun bei uns gelebt hatte nur von begrenzter Dauer sein Würde wussten David und ich beide gleichermaßen. Hier war er schließlich aufgewachsen, hatte seine Kindheit verbracht.
All die Freunde und Erinnerungen. Er brauchte sie zum Überleben, wie der Boden das Wasser. David und ich hatten ein langes Gespräch über alles, was man bedenken musste. Und wir waren uns einig, für das Wohlbefinden unseres Kindes war es an der Zeit, das er wieder da hin kam, wo er am glücklichsten war, hier in Japan, in Tokyo, bei denen die er als seine Familie ansah.
„Hi-chan? Bist du noch in deinem Zimmer?", vorsichtig lugte ich hinein. Wir waren zwar schon fast 2 Jahre zusammen, aber was ich gemacht hätte, wenn sie jetzt nackt vor mir gestanden hätte, wüsste ich nicht, so weit waren wir in unserer Beziehung noch lange nicht.
„Take-chan? Ich bin in Onii-chans Zimmer, komm rein", umsonst Sorgen gemacht. Hi-chan verbrachte beinahe mehr Zeit im Zimmer ihres Bruders, als bei sich, nicht das ich es nicht verstehen könnte. Ihr Bruder war nicht zu hause sondern wohnte bei einigen Verwandten in Amerika, soweit sie mir das erzählt hatte.
Es wunderte mich, wie wenig über ihn gesprochen wurde, keine Telefonate (Angeblich hatten die Verwandten kein Telefon) und nur im seltensten Falle Post. Würde mein Onii-chan das tun und wäre er nur mal wieder mit seiner Band unterwegs könnte er sich auf was gefasst machen, käme er nach hause. Mama und Papa würden dafür schon sorgen und ich würde ihm eigenhändig den Kopf abreißen.
Aber gut. „Hi-chan? Wow, das ... das sieht klasse aus", ich muss sagen es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte angefangen zu sabbern. Vor mir stand meine Freundin in dem wohl heißesten Outfit, das ich je gesehen hatte.
Kurze, extrem kurze Jeans und ein Knall gelbes Top einfach atemberaubend.
„Ist es wirklich so gut, oder verarscht du mich gerade Take-chan." Langsam ging ich auf sie zu, legte meine Arme um sie und drückte meine Lippen an ihre. Kurz vor dem Ersticken ließen wir wieder voneinander ab.
„War das Antwort genug? Für wen hast du dich denn so aufgebrezelt? Ist da wer von dem ich nichts weiß? Hast du schon wieder einen Neuen".
Langsam öffnete ich meine Augen, sie waren schwer und müde.
„Na bist du auch mal wieder wach?", leicht irritiert blickte ich direkt in das Gesicht meiner Mutter. Und gähnte. Noch etwas benommen sah ich aus dem Fenster doch dabei fiel mir die Kinnlade herunter.
Mit einem kräftigen Satz hatte ich mich von meiner Mutter gelöst und klebte jetzt förmlich an der Fensterscheibe. Wir waren in einem Auto, aber das letzte an das ich mich erinnern konnte war das Flugzeug gewesen.
„Es ist schön nicht? Du hast die Landung glatt verschlafen vom Flughafen mal ganz zu schweigen, manchmal denke ich du könntest sogar beim Weltuntergang schlafen, nicht?", sie hatte recht es war wunderschön, es war Tokyo mit seinen belebten Straßen und wundervollen grünen Parks.
Es war Tokyo im Sommer. Und ich war wieder Zuhause.
„So Leute auf drei, eins zwei drei und los, Happy Birthday", damit hatten wir genau das erreicht, was wir geplant hatten, Yamato war angenehm überrascht.
Es war fast eine Sünde gewesen, ihn aus seinen Gedanken zu reißen, aber schließlich waren wir mit ihm hier im Park verabredet.
„Hallo, ihr seid spät dran", er sah ein wenig abwesend aus.
„Was heißt hier ihr seid spät dran, wir organisieren dir hier eine Party im Park mit allem was dazu gehört und alles was du dazu sagen kannst ist, ihr seid spät dran!!!???", er sah mich wieder an kawai, wenn man mich fragte aber das tat ja keiner und ich musste damit leben unglücklich in ihn verliebt zu sein.
Woher ich weiß das es eine einseitige Liebe ist, ganz einfach ich habe es Yamato mal erzählt, aber er hat zugegeben, dass er für mich nicht das selbe empfindet, tja kann man wohl nichts machen.
Aber unser Freundschaft hat das nicht im geringsten geschadet.
„Aha, ich wusste es, Ishida Yamato du bereust es gerade mich abgewiesen zu haben, stimmt's??", zumindest bekamen wir so seine Aufmerksamkeit. Verdattert ließ ich den Rest stehen und attackierte ihn mit einer meiner berüchtigten Kitzelattacken.
„Mimi, lass mich los, bitte Hilfe, helft mir doch und steht nicht nur daneben. Hilfe die bösartige Mimi ergreift Besitz von mir!!!"
„Was ist hier los??", hörte ich Takeru noch sagen, bevor Yamato mich unter sich festnagelte. „So Mimi jetzt bist du fällig..." Aus dem Hintergrund war nur ein
„Unser Pärchen gibt sich wieder mal die Ehre", zu hören und das darauffolgende Gelächter von Takeru und Hikari, die gerade gekommen waren.
„Hey, Karui, nun mal ganz ruhig, da wird schon alles in Ordnung sein", der hatte ja gut reden.
„Alles in Ordnung, weißt du eigentlich was du da sagst? Wo ist sein Brief, he?? Er schreibt uns immer an diesem Tag, er schreibt uns immer an Yamatos Geburtstag, warum ist der Brief noch nicht hier? Hoffentlich geht es ihm gut, wenn da mal bloß nichts passiert ist..."
„Karui!!! Hör mir doch mal zu, es könnte alles Mögliche sein, das weißt du genau so gut wir ich, Briefe haben einen langen Weg von Amerika hier her, vielleicht ist er stecken geblieben, das ist alles möglich, mach nicht aus einer Mücke einen Elefanten", mittlerweile hatte ich Shin'yuu ein wenig mit meiner Panik angesteckt.
„Wahrscheinlich hast du Recht, aber ich vermisse ihn und er schreibt uns doch nur ein Mal im Jahr, ich möchte wissen wie es ihm geht, was mein Chibi- chan so macht und ob es ihm auch an nichts mangelt. Shin'yuu wir haben ihn 12 Jahre lang erzogen und geliebt als wäre er unser eigen Fleisch und Blut, kannst du mich nicht verstehen?", erwartungsvoll sah ich meinen Mann an, dieses Thema hatten wir schon so oft durchgekaut, aber irgendwie fühlte es sich gut an über unseren Sohn zu sprechen, etwas was wir nicht oft taten.
Der Gedanke daran dass wir ihn vielleicht nie wieder sehen würden tat uns beiden immer noch viel zu weh auch nach fünf langen Jahren noch.
„Natürlich kann ich dich verstehen Karui, ich denke doch auch so oft an ihn, aber wir beide wussten das sie ihn jeder Zeit zu sich holen konnten und durften. Ich sehe es als ein großes Glück an das wir ihn 10 Jahre bei uns haben durften und was er jetzt auch tut und wo er auch ist, es geht ihm sicher gut und er ist bestens versorgt. Aber wenn ich einen Wunsch hätte wäre es sicher der selbe wie deiner, ich würde mir unseren Taichi zurück wünschen, aber die Realität sieht nun einmal anders aus und das wissen wir beide.
Wir haben ja noch Hikari...", damit lagen wir uns in den Armen, zu Glück war Hikari im Park.
„Du willst das wir anhalten?", ich nickte. Das Auto quietschte.
„Aber Liebling du hast doch nicht vor ganz alleine das ganze Stück von hier vom Park aus laufen?"
Ich sah sieh mit einem „Wie alt glaubst du eigentlich bin ich Blick" an und gab ihr ein paar Handzeichen.
„Ich weiß das du kein Baby mehr bist, aber es ist fünf Jahre her seitdem du das letzte Mal hier warst, was ist wenn du dich verläufst??", im Gegenzug hielt ich ihr mein Kleines Handy hoch mit Vid-Phone versteht sich.
„Gut, aber was wenn es kalt wird, wenn es plötzlich regnet?", das wurde allmählich ein wenig lächerlich, aber so ist sie halt meine Mutter immer viel zu besorgt. Ich hielt ihr meine Jacke hin.
„Aber was, was wenn...", weiter kam sie nicht, da ich wieder anfing einige Zeichen zu machen.
„Ja Catherine er hat Recht, was wenn plötzlich ein Meteorit auf Tokyo stürzt und uns alle platt macht?", nun musste ich grinsen mein Vater hatte das vortrefflich übersetzt.
„Macht euch nur lustig über mich, ihr werdet schon sehen was ihr davon habt", nun musste ich sie knuddeln es war ja nicht so gemeint gewesen aber das wusste sie sowieso.
„Willst du nicht endlich los?", schon stand ich neben dem Auto, noch ein paar Sekunden und ich hatte es geschafft.
„Warte, vergiss sein Geschenk nicht!", peinlich, da hätte ich fast das Geburtstagsgeschenk von Ice Crystal vergessen.
„Pass auf dich auf", brachte meine Mutter noch heraus, bevor sie das Fenster wieder hochfahren ließ und ich nun alleine im Park stand. Na ja nicht wirklich alleine, so ziemlich ganz Tokyo schien auf den Beinen.
Ich entschied mich für einen ausgiebigen Spaziergang in dem Park an dem viele Erinnerungen hingen. Auf zum geheimen Treffpunkt also.
„Erde an Yamato, hallo, kommst du heute noch mal wieder, oder machen wir ohne dich weiter??", Mimi riss mich aus meinen Gedanken.
„Entschuldige, ich wahr wohl ein bisschen abwesend??"
„Ein bisschen?? Oniichan, wenn du noch mehr Löcher in die Luft starrst, dann brauchen wir bald eine neue Atmosphäre", Takeru sah mich ein wenig irritiert an.
„Das letzte Mal als du so ein Gesicht gezogen hast Yamato-san hattest du glaub ich Streit mit Sunflower und das ist schon über 6 Jahre her, also was ist los?", sie musste seinen Namen ja erwähnen, immer auf den wunden Punkt immer da hin wo es am meisten weh tut.
„Wenn ich grade schon dabei bin, was hat er denn dieses Jahr so geschrieben??", wieder ein unschuldiger Gedanke von Hikari.
„Wie ihr beide das hin kriegt ist mir schleierhaft, eine Freundschaft nur durch einen einzigen Brief im Jahr zu erhalten, fehlen ihm da drüben die Briefmarken oder was, ich meine ein Brief kostet ja kein Vermögen und ganz zur Not gibt es auch noch das Telefon", tolles Thema Sora, aber könnten wir das bitte wechseln.
Fast wäre mein Seufzer unerkannt geblieben aber wozu gab es schließlich Koushiro?? „Leute ich glaube ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen, ist bei deinem Freund was passiert?", jetzt sog auch Hikari angespannt die Luft ein.
"Nein nicht das ich wüsste, was genau das Problem ist, denn er hat mir noch nicht geschrieben, jedes Jahr kommt dieser Brief und heute war er nicht da. Aber es liegt bestimmt an der Post. Trotzdem kann ich nicht aufhören darüber nach zu denken, wie es ihm wohl geht", betretendes Schweigen toll.
„Mach dir da man keine Gedanken Yamato, meine Mutter ist auch mal wieder dabei sich aufzuregen, weil der letzte Brief von Taichi schon so lange her ist", einige der Gesichter in der Runde hatten jetzt den Ausdruck, wer-ist- denn-Taichi übers ganze Gesicht geschrieben, aber mir ging es eindeutig wieder besser.
Hikari schaute allerdings leicht entnervt. „Na ihr wisst schon, Taichi, mein Bruder, der aus Amerika??", leichte Ahh`s und Achso's gingen durch die Runde, als das Gespräch sich wieder anderen Themen zuwendete.
Der Tag war schön, anders konnte man ihn einfach nicht beschreiben. Trotz dieser friedlichen Atmosphäre, machte sich in mir eine unbekannte Unruhe breit, als wäre dies der Tag an dem noch etwas großes geschehen sollte.
„Hey, Yama-kun? Weißt du schon mit wem du zu unserem Eröffnungsball am Anfang des nächsten Schuljahres gehst?", Mimi sah mich unschuldig an.
„Ich denke, ich werde schon die passende finden, vielleicht Jun oder so...", sofort ging ein kichern durch die Runde.
„Jun!!! Igitt, wie kannst du nur, hintergehst mich wegen dieser Zimtzicke. Wollen wir doch mal sehen, wie nah die an dich heran kommt, wenn ich da bin", Mimi ballte ihre Hände zu Fäusten und schaute kampflustig.
„Zur Not habe ich ja noch dich, wenn ich niemanden mehr finde, dann gehen wir halt zusammen, nicht?", damit gab es genau die gewünschte Reaktion, Mimi würde nicht lange über diese indirekte Einladung nachdenken müssen, und wenn es nur dazu diente die ganzen Groupies los zu werden.
„Mimi, du weißt, dass das eben praktisch eine Einladung war, oder?", Joe klang ein wenig altklug. „Das ist unfair, Yama-kun weiß genau, dass ich zu einem solchen Angebot gar nicht nein sagen kann." Und wieder schallendes Gelächter.
Herrlich war es hier, es hatte sich nichts verändert. Der kleine See, die vielen Pärchen, die immer in dieser Jahreszeit hier waren und all die fröhlichen Kinder.
Langsam trottete ich den kleine schmalen Pfand entlang, der zu einigen weniger bekannte Stellen führte. Beeilen musste ich mich ja nun wirklich nicht, er war bestimmt nicht zu hause, warum sollte er auch, er hatte schließlich Geburtstag, da feiert man mit seinen Freunden und hockt nicht zu hause.
Ich kam an einem Feld mit Sonnenblumen vorbei. Es machte sich ein wenig seltsam hier mitten in Tokyo, aber es war ja auch nicht sehr groß. An den Zaun des kleinen Fleckens stand ein Schild: Abpflücken nur bei Anpflanzung einer neuen Blume erlaubt.
Dieses Schild stand auch schon ewig da. Niemand riss sorglos an den Blumen und jeder der diesen Ort kannte respektierte das Schild. Vorsichtig knickte ich ein der Blumen ab, nahm eines ihrer Samenkörner und steckte es liebevoll wieder in die Erde.
Fröhliche Stimmen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich , bewegten mich zum Weitergehen. Vorsichtig lugte ich um die nächste Ecke um nicht zu stören. Es war mein Lieblingsplatz in diesem Park. Ungefähr 10 Leute saßen dort und schienen sich prächtig zu amüsieren.
„Das ist unfair Yama-kun weiß genau, dass ich zu einem solchen Angebot nicht nein sagen kann", ertönte eine Mädchenstimme, der Rest lachte aus voller Kehle. Dieses Lachen zog mich in seinen Bann. Bei uns zu hause waren nie so viele Leute auf einmal und vor allem nicht so locker und fröhlich.
„Du weißt doch Mimi, wie gern ich dich necke", diese Stimme. Mein Herz setzte zu einem gewaltigen Luftsprung an, und wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Dann drehte sich der Besitzer dieser Stimme auch noch halbwegs in meine Richtung so dass ich sehen konnte, das ich mich nicht getäuscht hatte. Ich konnte es einfach nicht fassen, am liebsten hätte ich geschrien, aber dann...
„Hey, Leute ich glaube wir haben einen Beobachter", ein kleiner Blondschopf lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf mich.
„Du hast Recht Takeru, ab er scheint schüchtern", ein Mädchen mit roten Haaren kam nun auf mich zu, schnell duckte ich mich ins Gebüsch, und debattierte mit mir ob ich nicht vielleicht liebe die Kurve kratzen sollte.
„Du brauchst dich nicht zu verstecken", zu spät, sie zerrte mich aus dem Gebüsch und schubste mich in Richtung der Gruppe. „Sora hat Recht, komm und hab ein wenig Spaß mit uns", ein anderer Rotschopf diesmal männlich schaute von seinem Laptop auf. Gleich neben der Decke, auf der sie saßen, balgten zwei von ihnen miteinander.
Jetzt bei genauerer Betrachtung gab es keinen Zweifel mehr, das er es war, es war Yamato, mein Yama.
Wie gebannt schaute ich auf die zwei. „Mach dir nichts daraus die sind immer so, beachte sie gar nicht. Wie ist denn dein Name? Suchst du vielleicht jemanden?", ein Mädchen mit glatten braunen Haaren kam auf mich zu.
Ich musste grinsen, sie erkannte mich nicht. „Sie hat mit dir geredet, meinst du nicht, es ist unhöflich nicht zu antworten?", für einen Moment war ich wie erstarrt und schaute den Kerl mit dem komischen Hut einfach perplex an, bevor ich wie wild anfing mit den Händen zu fuchteln. Natürlich verstand mich keiner.
„Was meint er?? Ich glaube er ist stumm", wieder der Rotschopf.
„Wer ist hier stumm? Was macht ihr denn da??", oh nein das hatte Yamas Aufmerksamkeit geweckt, was, wenn ...
Weiter kam ich nicht da alle aus der Gruppe auf einmal anfingen zu reden.
„Lasst mich mal machen, er ist stumm sagt ihr, dann kriegen wir das schon hin", damit machte Yama einen Schritt und stand nun direkt vor mir. Ich fiel ihm um den Hals. Das hatte er nicht erwartet, und fiel mit mir um den Hals. Ins weiche Gras.
Ich wusste nicht wie mir geschah, als ich plötzlich braunes, wuscheliges Haar im Gesicht hatte.
„Hey, was soll das, geht's dir noch gut?", fragte ich den Jungen, der mir an der Brust hing, es sah so aus als würde er schluchzen.
„Yama, gibt es da etwas, was du uns verschwiegen hast??", Mimi sah mich verwundert an. Mein Blick schweifte zu der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte, eine einzelne Sonnenblume lag dort auf dem Boden.
Vorsichtig drückte ich das braunhaarige Etwas von mir weg um ihn mir genauer anzuschauen. Dann traf es mich wie ein Schlag. Die braunen Augen, das wuschelige Haar, das Gesicht.
„Sun...Sunflower??", brachte ich verdattert heraus. Um uns herum begann nun ein heftiges Getuschel.
„Leute!!! Seid doch bitte mal still!!", das hatte Effekt. Er sah mich aus den von tränen glitzernden Augen an.
Nur ein leichtes Nicken und eine kleine Handbewegung, aber es sagte alles, was in diesem Moment zu sagen war.
„Ich habe dich auch vermisst, Sunflower", damit hatte ich ihn fest umschlungen, und würde ihn so schnell bestimmt nicht mehr hergeben, meine Sonnenblume.
tbc
Natürlich will ich ein paar Reviews haben, aber hauptsache ist ja, das es euch gefällt
Yamachi
Silence
Prolog
by Yamachi
So groß, so weit ist die Welt und doch sieht sie von hier oben aus wie ein Puppenspiel, so winzig, das man noch nicht einmal die Menschen erkennen kann, die sich ,wie Ameisen, eng aneinander gedrückt durch die Menge quetschen.
Und doch, obwohl ich sie nicht sehen kann, vorstellen kann ich sie mir sehr genau. All die Menschen, wie sie versuchen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, sich gegenseitig in der Menge entdecken und sich zurufen: „Halt warte bleib stehen!", wie gerne wäre ich wie diese rufenden Menschen, alles wäre so viel einfacher.
Nicht das ich es besonders schwer habe, klagen kann ich nun wirklich nicht, schließlich habe ich alles, wovon so mancher nur Träumen kann.
Reiche Eltern, die alles für mich tun würden und wäre es die nächste Schokoladefabrik zu kaufen. Schulbildung, die wohl besser ist, als die jedes anderen in meinem Alter, und an Beschäftigungsmöglichkeiten mangelt es mir nun wirklich nicht.
Aber mich so einfach ausdrücken zu können, wie die rufenden Menschen in der Menge, das wäre schön. Es gibt nicht viele Menschen, die mich von Grund auf verstehen, ungefähr so viele, wie es Tokyo-Tower gibt.
Ja, es gibt genau einen Menschen, der mich wirklich versteht, oder besser gesagt, der mich so weit versteht, wie ich verstanden werden möchte.
Aber ob das nach all diesen Jahren auch noch so ist?
Vielleicht hat er mich ja vergessen?
Ich hoffe nicht, schließlich ist er einer der Gründe warum ich mich freue endlich wieder nach hause zu kommen.
Nach hause, dieses Wort hat für mich wohl eine völlig andere Bedeutung, als für die meisten anderen Menschen.
Mein Zuhause ist kein Ort, denn dann käme ich gerade von Zuhause.
Wäre mein Zuhause dort, wo meine Eltern wohnen, dann wäre ich Tausende von Kilometern von Zuhause entfernt.
Und dann hätte ich bis vor fünf Jahren nicht einmal gewusst wo mein Zuhause liegt. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, ich war so wütend, so sauer auf die ganze Welt.
Es passiert einem schließlich nicht oft, dass man an seinem Geburtstag herausfindet, dass die Menschen, die man für seine Familie gehalten hat, gar nicht mit einem verwandt sind. Noch dazu, dass meine „wirklichen" Eltern steinreich sind und mich von meinem 12. Geburtstag an unbedingt bei sich haben wollten.
Ohne mich zu fragen. Einfach so. Sauer war ich, unbeschreiblich sauer, wahrscheinlich wäre ich an diesem Tag am liebsten weggelaufen, einfach abgehauen.
Aber „er" hat mich davon abgehalten, ist mir nachgekommen, als ich in den Park lief um alleine zu sein und hat mir ins Gewissen geredet. Ich höre immer noch seine Stimme.
„Hey, hast du nicht wenigstens ein wenig Lust heraus zu finden, wo du geboren bist. Deine Eltern kommen doch aus Amerika."
„Nein", hatte ich geantwortet, „Ich will euch doch nicht im Stich lassen und ich will nicht weg von hier...".
Aber auch diese Zweifel hast du beseitigt und wieder höre ich deine Stimme, wie so oft in den letzten Tagen.
„Du lässt uns doch nicht im Stich. Jeder muss irgendwann anfangen, seine eigenen Wege zu gehen, es heißt ja nicht, das wir uns nicht wiedersehen. Ich bin sicher, deine Eltern lassen dich wiederkommen. Schließlich bist du hier zu hause. Und ich warte auf dich, egal, wie lange du wegbleibst...",
aber wartest du auch nach 5 Jahren noch?
Dieser Hoffnungsschimmer, das du mich noch nicht vergessen hast. Langsam lehne ich mich zurück, entspanne mich, lasse meine Gedanken zu dir schweifen.
Endlich komme ich wieder nach hause, dorthin wo mein Herz zu hause ist, zu dir.
*piep, piep*
„Schalt doch einer mal den dämlichen Wecker aus. Es ist Samstag und ich möchte noch ein wenig weiter schlafen!", keine Reaktionen, das Ding piepte einfach weiter fröhlich vor sich hin.
Mir blieb also nichts anderes übrig, als auf zu stehen. Ein Blick auf die Uhr reichte.
Es war erst 8.00am aber warum hatte ich den Wecker überhaupt gestellt? Noch immer etwas benommen verließ ich mein Zimmer, taumelte ins Badezimmer, duschte und schlich dann in die Küche, immer noch der Meinung etwas wichtiges vergessen zu haben.
„Happy Birthday!!", OK ich hatte wirklich etwas vergessen, aber wie erklärt man seiner Familie jetzt, dass man seinen eigenen Geburtstag vergessen hat?
„Onii-chan, warum guckst du so bedeppert? Wir haben dir extra Frühstück gemacht, setz dich, dann gebe ich dir auch mein Geschenk", typisch mein kleiner Bruder, auch mit seinen dreizehn Jahren glich er manchmal eher einem fünfjährigen.
„Ist ja schon gut, ich gebe mich ja geschlagen", also setzte ich mich an den Tisch, dieses Jahr war es anders.
Welcher Teenie erlebt es schon, dass sich seine Eltern nach gut 11 Jahren wieder versöhnen, meinen sie müssten wieder zusammenziehen und auch gleich ein zweites Mal heiraten? Meine hatten jedenfalls genau das getan. Und nun lebten wir in einem schönen kleinen Haus, nicht weit vom Rest meiner Freunde, in Odaiba.
Langsam ließ ich meine Augen über den Tisch gleiten, welcher vor mir stand. Es waren Sachen von meinen Eltern und von meinen Großeltern, alle schön arrangiert, wie meine Mutter es am liebsten mochte.
Allerdings fehlte da etwas, eindeutig. Ich seufzte, er würde es doch nicht vergessen haben, nach all den Jahren konnte er doch nicht vergessen haben mir zu schreiben, es war schließlich der Brief im ganzen Jahr, auf den ich mich immer am meisten freute. Ohne das ich es merkte seufzte ich.
„Ist alles in Ordnung bei dir Schatz?", meine Mutter mal wieder, aber sie konnte es nun wirklich nicht wissen, bisher hatte ich meinen Geburtstag immer mit meinem Vater gefeiert. Dieser sah mich jetzt eindringlich an, dann schaute er, wie ich vorher auf den Tisch.
„Keine Sorge, der Brief kommt schon noch, die Post ist immer lahm, weißt du noch vor zwei Jahren? Da kam der Brief fast eine ganze Woche zu spät, also mach dir keine Gedanken, das liegt alles an der Post", das munterte mich ein wenig auf, traurig war es trotzdem, schließlich hatte ich keine andere Möglichkeit mit ihm zu kommunizieren.
Das Frühstück war ungewohnt, wie alles was wir nun gemeinsam als Familie taten, aber es war sehr angenehm, nicht zuletzt, wegen der fröhlichen Gesichter, die den Tisch umgaben. Ich hatte immer gedacht, ich brauchte so etwas nicht, brauchte niemanden, der mich versteht und schon gar keine Familie, aber jetzt zu sehen, wie glücklich sie alle waren, dass machte mich von innen her auch glücklich.
Solche schönen Augenblicke, gab es nun immer häufiger, weshalb meine Gedanken immer häufiger zu ihm abschweiften, denn Fröhlichkeit und Heiterkeit, das waren zwei Worte die ich immer mit ihm verband.... Sunflower.
Es war seltsam das ich immer noch diesen Spitznamen benutzte, nicht einmal meinen Freunden hatte ich seinen wirklichen Namen verraten, aber für mich war der Name auch nie wirklich wichtig, alles was zählte war meine „Sonnenblume", er hatte mir schon oft geholfen.
Besonders in der Zeit, als meine Eltern sich hatten scheiden lassen, damals dachte ich, es wäre alles meine Schuld und alle wären gegen mich. Aber er hatte mich eines besseren belehrt.
„Wenn du daran glaubst, dass alle gegen dich sind, wie soll dann jemals jemand den Weg zu deinem Herzen finden? Lass mich dir zeigen, was es heißt für jemanden da zu sein, und zu zeigen, dass man gemeinsam alles überwindet",
der Zettel auf dem diese Worte stehen, die mir Mut machten, als ich es brauchte, den habe ich noch heute, gut verstaut zwischen seinen Briefen.
„Erde an meinen Onii-chan, bist du noch hier?", ich sah ihn perplex an.
„Ich dachte ja nur, das ich dir erzähle, dass du in einer Stunde mit dem Rest im Park verabredet bist, deshalb hast du dir den Wecker gestellt, weißt du noch?", er sah nun reichlich belustigt aus.
„Scheiße! Das habe ich ja total vergessen, Mom Dad, seit mir nicht böse, aber wir wollten alle zusammen picknicken und dabei das Schulprojekt fertig stellen", ihre Gesichter versuchten sich ein Lachen zu verkneifen.
„Ja natürlich, das hast du uns schon vor einigen Tagen erzählt, ich hoffe du weißt wenigstens noch, dass du sie heute abend zum Pizzaessen bei uns eingeladen hast"
,Volltreffer, wie viele Dinge konnte ein Mensch pro Tag eigentlich vergessen?
„Natürlich.....nicht. Ich muss los Tschüs, Mama, Papa, Outou-chan?", erwartungsvoll sah ich ihn an, er sollte eigentlich mitkommen.
„Ich gehe erst noch zu Hi-chan, wir kommen dann später nach", und damit war ich aus der Tür. Was konnte es besseres geben? Der Tag war sonnig, nicht eine Wolke am Himmel und ich traf mich mit meinen besten Freunden zum Picknick im Park. Was konnte also noch besser sein?
Ein Brief von Sunflower.
„Hey, Liebling, wir sind da. Komm schon wach auf.", vorsichtig rüttelte ich an meinem kostbarsten Schatz.
„Catherine, lass ihn doch noch ein wenig schlafen, wir sind jetzt schon seit fast 24 Stunden wach, da hat er sich doch etwas Ruhe verdient, nicht?", David sah mich liebevoll an.
„Aber wir landen doch gleich..."
„Er ist ja nun wirklich nicht gerade schwer, wenn er bis zu Landung nicht wach ist trage ich ihn eben, der Tag wird noch ereignisreich genug", wurde ich unterbrochen, aber er hatte Recht. 18 Stunden Flugzeug hatten schon den Effekt, dass man mal eben so einschlafen konnte. Außerdem unser kleiner zu niedlich aus, als hätte er einen wunderschönen Traum.
Ich denke immer noch über ihn, als wäre er Vier, dabei ist unser Sonnenschein jetzt schon 17, aber die Zeit vergeht eh viel zu schnell. Und so vieles in seinem Leben haben wir nicht mit bekommen, so vieles verpasst, dass konnten auch die fünf Jahre nicht aufholen. Aber zumindest kennen wir jetzt unser eigen Fleisch und Blut.
Trotzdem wird die Trennung wieder sehr schwer fallen, nur diesmal mit dem Unterschied, dass er uns kennt. Eigentlich war es grausam von uns ihn vor fünf Jahren so einfach aus seiner Umgebung zu reißen, aber wir hatten damals solche Angst.
Wir dachten immer unser kleinen wäre sicher, dass wir alles getan hatten um ihn zu schützen, selbst wenn dass hieß, das er nicht bei uns leben konnte.
Aber es schien damals als habe es jemand auf ihn abgesehen, also war Eile geboten, denn so ein tragisches Ereignis wie vor 15 Jahren wollte keiner von uns noch einmal miterleben müssen.
Aber das diese Phase, in der er nun bei uns gelebt hatte nur von begrenzter Dauer sein Würde wussten David und ich beide gleichermaßen. Hier war er schließlich aufgewachsen, hatte seine Kindheit verbracht.
All die Freunde und Erinnerungen. Er brauchte sie zum Überleben, wie der Boden das Wasser. David und ich hatten ein langes Gespräch über alles, was man bedenken musste. Und wir waren uns einig, für das Wohlbefinden unseres Kindes war es an der Zeit, das er wieder da hin kam, wo er am glücklichsten war, hier in Japan, in Tokyo, bei denen die er als seine Familie ansah.
„Hi-chan? Bist du noch in deinem Zimmer?", vorsichtig lugte ich hinein. Wir waren zwar schon fast 2 Jahre zusammen, aber was ich gemacht hätte, wenn sie jetzt nackt vor mir gestanden hätte, wüsste ich nicht, so weit waren wir in unserer Beziehung noch lange nicht.
„Take-chan? Ich bin in Onii-chans Zimmer, komm rein", umsonst Sorgen gemacht. Hi-chan verbrachte beinahe mehr Zeit im Zimmer ihres Bruders, als bei sich, nicht das ich es nicht verstehen könnte. Ihr Bruder war nicht zu hause sondern wohnte bei einigen Verwandten in Amerika, soweit sie mir das erzählt hatte.
Es wunderte mich, wie wenig über ihn gesprochen wurde, keine Telefonate (Angeblich hatten die Verwandten kein Telefon) und nur im seltensten Falle Post. Würde mein Onii-chan das tun und wäre er nur mal wieder mit seiner Band unterwegs könnte er sich auf was gefasst machen, käme er nach hause. Mama und Papa würden dafür schon sorgen und ich würde ihm eigenhändig den Kopf abreißen.
Aber gut. „Hi-chan? Wow, das ... das sieht klasse aus", ich muss sagen es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte angefangen zu sabbern. Vor mir stand meine Freundin in dem wohl heißesten Outfit, das ich je gesehen hatte.
Kurze, extrem kurze Jeans und ein Knall gelbes Top einfach atemberaubend.
„Ist es wirklich so gut, oder verarscht du mich gerade Take-chan." Langsam ging ich auf sie zu, legte meine Arme um sie und drückte meine Lippen an ihre. Kurz vor dem Ersticken ließen wir wieder voneinander ab.
„War das Antwort genug? Für wen hast du dich denn so aufgebrezelt? Ist da wer von dem ich nichts weiß? Hast du schon wieder einen Neuen".
Langsam öffnete ich meine Augen, sie waren schwer und müde.
„Na bist du auch mal wieder wach?", leicht irritiert blickte ich direkt in das Gesicht meiner Mutter. Und gähnte. Noch etwas benommen sah ich aus dem Fenster doch dabei fiel mir die Kinnlade herunter.
Mit einem kräftigen Satz hatte ich mich von meiner Mutter gelöst und klebte jetzt förmlich an der Fensterscheibe. Wir waren in einem Auto, aber das letzte an das ich mich erinnern konnte war das Flugzeug gewesen.
„Es ist schön nicht? Du hast die Landung glatt verschlafen vom Flughafen mal ganz zu schweigen, manchmal denke ich du könntest sogar beim Weltuntergang schlafen, nicht?", sie hatte recht es war wunderschön, es war Tokyo mit seinen belebten Straßen und wundervollen grünen Parks.
Es war Tokyo im Sommer. Und ich war wieder Zuhause.
„So Leute auf drei, eins zwei drei und los, Happy Birthday", damit hatten wir genau das erreicht, was wir geplant hatten, Yamato war angenehm überrascht.
Es war fast eine Sünde gewesen, ihn aus seinen Gedanken zu reißen, aber schließlich waren wir mit ihm hier im Park verabredet.
„Hallo, ihr seid spät dran", er sah ein wenig abwesend aus.
„Was heißt hier ihr seid spät dran, wir organisieren dir hier eine Party im Park mit allem was dazu gehört und alles was du dazu sagen kannst ist, ihr seid spät dran!!!???", er sah mich wieder an kawai, wenn man mich fragte aber das tat ja keiner und ich musste damit leben unglücklich in ihn verliebt zu sein.
Woher ich weiß das es eine einseitige Liebe ist, ganz einfach ich habe es Yamato mal erzählt, aber er hat zugegeben, dass er für mich nicht das selbe empfindet, tja kann man wohl nichts machen.
Aber unser Freundschaft hat das nicht im geringsten geschadet.
„Aha, ich wusste es, Ishida Yamato du bereust es gerade mich abgewiesen zu haben, stimmt's??", zumindest bekamen wir so seine Aufmerksamkeit. Verdattert ließ ich den Rest stehen und attackierte ihn mit einer meiner berüchtigten Kitzelattacken.
„Mimi, lass mich los, bitte Hilfe, helft mir doch und steht nicht nur daneben. Hilfe die bösartige Mimi ergreift Besitz von mir!!!"
„Was ist hier los??", hörte ich Takeru noch sagen, bevor Yamato mich unter sich festnagelte. „So Mimi jetzt bist du fällig..." Aus dem Hintergrund war nur ein
„Unser Pärchen gibt sich wieder mal die Ehre", zu hören und das darauffolgende Gelächter von Takeru und Hikari, die gerade gekommen waren.
„Hey, Karui, nun mal ganz ruhig, da wird schon alles in Ordnung sein", der hatte ja gut reden.
„Alles in Ordnung, weißt du eigentlich was du da sagst? Wo ist sein Brief, he?? Er schreibt uns immer an diesem Tag, er schreibt uns immer an Yamatos Geburtstag, warum ist der Brief noch nicht hier? Hoffentlich geht es ihm gut, wenn da mal bloß nichts passiert ist..."
„Karui!!! Hör mir doch mal zu, es könnte alles Mögliche sein, das weißt du genau so gut wir ich, Briefe haben einen langen Weg von Amerika hier her, vielleicht ist er stecken geblieben, das ist alles möglich, mach nicht aus einer Mücke einen Elefanten", mittlerweile hatte ich Shin'yuu ein wenig mit meiner Panik angesteckt.
„Wahrscheinlich hast du Recht, aber ich vermisse ihn und er schreibt uns doch nur ein Mal im Jahr, ich möchte wissen wie es ihm geht, was mein Chibi- chan so macht und ob es ihm auch an nichts mangelt. Shin'yuu wir haben ihn 12 Jahre lang erzogen und geliebt als wäre er unser eigen Fleisch und Blut, kannst du mich nicht verstehen?", erwartungsvoll sah ich meinen Mann an, dieses Thema hatten wir schon so oft durchgekaut, aber irgendwie fühlte es sich gut an über unseren Sohn zu sprechen, etwas was wir nicht oft taten.
Der Gedanke daran dass wir ihn vielleicht nie wieder sehen würden tat uns beiden immer noch viel zu weh auch nach fünf langen Jahren noch.
„Natürlich kann ich dich verstehen Karui, ich denke doch auch so oft an ihn, aber wir beide wussten das sie ihn jeder Zeit zu sich holen konnten und durften. Ich sehe es als ein großes Glück an das wir ihn 10 Jahre bei uns haben durften und was er jetzt auch tut und wo er auch ist, es geht ihm sicher gut und er ist bestens versorgt. Aber wenn ich einen Wunsch hätte wäre es sicher der selbe wie deiner, ich würde mir unseren Taichi zurück wünschen, aber die Realität sieht nun einmal anders aus und das wissen wir beide.
Wir haben ja noch Hikari...", damit lagen wir uns in den Armen, zu Glück war Hikari im Park.
„Du willst das wir anhalten?", ich nickte. Das Auto quietschte.
„Aber Liebling du hast doch nicht vor ganz alleine das ganze Stück von hier vom Park aus laufen?"
Ich sah sieh mit einem „Wie alt glaubst du eigentlich bin ich Blick" an und gab ihr ein paar Handzeichen.
„Ich weiß das du kein Baby mehr bist, aber es ist fünf Jahre her seitdem du das letzte Mal hier warst, was ist wenn du dich verläufst??", im Gegenzug hielt ich ihr mein Kleines Handy hoch mit Vid-Phone versteht sich.
„Gut, aber was wenn es kalt wird, wenn es plötzlich regnet?", das wurde allmählich ein wenig lächerlich, aber so ist sie halt meine Mutter immer viel zu besorgt. Ich hielt ihr meine Jacke hin.
„Aber was, was wenn...", weiter kam sie nicht, da ich wieder anfing einige Zeichen zu machen.
„Ja Catherine er hat Recht, was wenn plötzlich ein Meteorit auf Tokyo stürzt und uns alle platt macht?", nun musste ich grinsen mein Vater hatte das vortrefflich übersetzt.
„Macht euch nur lustig über mich, ihr werdet schon sehen was ihr davon habt", nun musste ich sie knuddeln es war ja nicht so gemeint gewesen aber das wusste sie sowieso.
„Willst du nicht endlich los?", schon stand ich neben dem Auto, noch ein paar Sekunden und ich hatte es geschafft.
„Warte, vergiss sein Geschenk nicht!", peinlich, da hätte ich fast das Geburtstagsgeschenk von Ice Crystal vergessen.
„Pass auf dich auf", brachte meine Mutter noch heraus, bevor sie das Fenster wieder hochfahren ließ und ich nun alleine im Park stand. Na ja nicht wirklich alleine, so ziemlich ganz Tokyo schien auf den Beinen.
Ich entschied mich für einen ausgiebigen Spaziergang in dem Park an dem viele Erinnerungen hingen. Auf zum geheimen Treffpunkt also.
„Erde an Yamato, hallo, kommst du heute noch mal wieder, oder machen wir ohne dich weiter??", Mimi riss mich aus meinen Gedanken.
„Entschuldige, ich wahr wohl ein bisschen abwesend??"
„Ein bisschen?? Oniichan, wenn du noch mehr Löcher in die Luft starrst, dann brauchen wir bald eine neue Atmosphäre", Takeru sah mich ein wenig irritiert an.
„Das letzte Mal als du so ein Gesicht gezogen hast Yamato-san hattest du glaub ich Streit mit Sunflower und das ist schon über 6 Jahre her, also was ist los?", sie musste seinen Namen ja erwähnen, immer auf den wunden Punkt immer da hin wo es am meisten weh tut.
„Wenn ich grade schon dabei bin, was hat er denn dieses Jahr so geschrieben??", wieder ein unschuldiger Gedanke von Hikari.
„Wie ihr beide das hin kriegt ist mir schleierhaft, eine Freundschaft nur durch einen einzigen Brief im Jahr zu erhalten, fehlen ihm da drüben die Briefmarken oder was, ich meine ein Brief kostet ja kein Vermögen und ganz zur Not gibt es auch noch das Telefon", tolles Thema Sora, aber könnten wir das bitte wechseln.
Fast wäre mein Seufzer unerkannt geblieben aber wozu gab es schließlich Koushiro?? „Leute ich glaube ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen, ist bei deinem Freund was passiert?", jetzt sog auch Hikari angespannt die Luft ein.
"Nein nicht das ich wüsste, was genau das Problem ist, denn er hat mir noch nicht geschrieben, jedes Jahr kommt dieser Brief und heute war er nicht da. Aber es liegt bestimmt an der Post. Trotzdem kann ich nicht aufhören darüber nach zu denken, wie es ihm wohl geht", betretendes Schweigen toll.
„Mach dir da man keine Gedanken Yamato, meine Mutter ist auch mal wieder dabei sich aufzuregen, weil der letzte Brief von Taichi schon so lange her ist", einige der Gesichter in der Runde hatten jetzt den Ausdruck, wer-ist- denn-Taichi übers ganze Gesicht geschrieben, aber mir ging es eindeutig wieder besser.
Hikari schaute allerdings leicht entnervt. „Na ihr wisst schon, Taichi, mein Bruder, der aus Amerika??", leichte Ahh`s und Achso's gingen durch die Runde, als das Gespräch sich wieder anderen Themen zuwendete.
Der Tag war schön, anders konnte man ihn einfach nicht beschreiben. Trotz dieser friedlichen Atmosphäre, machte sich in mir eine unbekannte Unruhe breit, als wäre dies der Tag an dem noch etwas großes geschehen sollte.
„Hey, Yama-kun? Weißt du schon mit wem du zu unserem Eröffnungsball am Anfang des nächsten Schuljahres gehst?", Mimi sah mich unschuldig an.
„Ich denke, ich werde schon die passende finden, vielleicht Jun oder so...", sofort ging ein kichern durch die Runde.
„Jun!!! Igitt, wie kannst du nur, hintergehst mich wegen dieser Zimtzicke. Wollen wir doch mal sehen, wie nah die an dich heran kommt, wenn ich da bin", Mimi ballte ihre Hände zu Fäusten und schaute kampflustig.
„Zur Not habe ich ja noch dich, wenn ich niemanden mehr finde, dann gehen wir halt zusammen, nicht?", damit gab es genau die gewünschte Reaktion, Mimi würde nicht lange über diese indirekte Einladung nachdenken müssen, und wenn es nur dazu diente die ganzen Groupies los zu werden.
„Mimi, du weißt, dass das eben praktisch eine Einladung war, oder?", Joe klang ein wenig altklug. „Das ist unfair, Yama-kun weiß genau, dass ich zu einem solchen Angebot gar nicht nein sagen kann." Und wieder schallendes Gelächter.
Herrlich war es hier, es hatte sich nichts verändert. Der kleine See, die vielen Pärchen, die immer in dieser Jahreszeit hier waren und all die fröhlichen Kinder.
Langsam trottete ich den kleine schmalen Pfand entlang, der zu einigen weniger bekannte Stellen führte. Beeilen musste ich mich ja nun wirklich nicht, er war bestimmt nicht zu hause, warum sollte er auch, er hatte schließlich Geburtstag, da feiert man mit seinen Freunden und hockt nicht zu hause.
Ich kam an einem Feld mit Sonnenblumen vorbei. Es machte sich ein wenig seltsam hier mitten in Tokyo, aber es war ja auch nicht sehr groß. An den Zaun des kleinen Fleckens stand ein Schild: Abpflücken nur bei Anpflanzung einer neuen Blume erlaubt.
Dieses Schild stand auch schon ewig da. Niemand riss sorglos an den Blumen und jeder der diesen Ort kannte respektierte das Schild. Vorsichtig knickte ich ein der Blumen ab, nahm eines ihrer Samenkörner und steckte es liebevoll wieder in die Erde.
Fröhliche Stimmen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich , bewegten mich zum Weitergehen. Vorsichtig lugte ich um die nächste Ecke um nicht zu stören. Es war mein Lieblingsplatz in diesem Park. Ungefähr 10 Leute saßen dort und schienen sich prächtig zu amüsieren.
„Das ist unfair Yama-kun weiß genau, dass ich zu einem solchen Angebot nicht nein sagen kann", ertönte eine Mädchenstimme, der Rest lachte aus voller Kehle. Dieses Lachen zog mich in seinen Bann. Bei uns zu hause waren nie so viele Leute auf einmal und vor allem nicht so locker und fröhlich.
„Du weißt doch Mimi, wie gern ich dich necke", diese Stimme. Mein Herz setzte zu einem gewaltigen Luftsprung an, und wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Dann drehte sich der Besitzer dieser Stimme auch noch halbwegs in meine Richtung so dass ich sehen konnte, das ich mich nicht getäuscht hatte. Ich konnte es einfach nicht fassen, am liebsten hätte ich geschrien, aber dann...
„Hey, Leute ich glaube wir haben einen Beobachter", ein kleiner Blondschopf lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf mich.
„Du hast Recht Takeru, ab er scheint schüchtern", ein Mädchen mit roten Haaren kam nun auf mich zu, schnell duckte ich mich ins Gebüsch, und debattierte mit mir ob ich nicht vielleicht liebe die Kurve kratzen sollte.
„Du brauchst dich nicht zu verstecken", zu spät, sie zerrte mich aus dem Gebüsch und schubste mich in Richtung der Gruppe. „Sora hat Recht, komm und hab ein wenig Spaß mit uns", ein anderer Rotschopf diesmal männlich schaute von seinem Laptop auf. Gleich neben der Decke, auf der sie saßen, balgten zwei von ihnen miteinander.
Jetzt bei genauerer Betrachtung gab es keinen Zweifel mehr, das er es war, es war Yamato, mein Yama.
Wie gebannt schaute ich auf die zwei. „Mach dir nichts daraus die sind immer so, beachte sie gar nicht. Wie ist denn dein Name? Suchst du vielleicht jemanden?", ein Mädchen mit glatten braunen Haaren kam auf mich zu.
Ich musste grinsen, sie erkannte mich nicht. „Sie hat mit dir geredet, meinst du nicht, es ist unhöflich nicht zu antworten?", für einen Moment war ich wie erstarrt und schaute den Kerl mit dem komischen Hut einfach perplex an, bevor ich wie wild anfing mit den Händen zu fuchteln. Natürlich verstand mich keiner.
„Was meint er?? Ich glaube er ist stumm", wieder der Rotschopf.
„Wer ist hier stumm? Was macht ihr denn da??", oh nein das hatte Yamas Aufmerksamkeit geweckt, was, wenn ...
Weiter kam ich nicht da alle aus der Gruppe auf einmal anfingen zu reden.
„Lasst mich mal machen, er ist stumm sagt ihr, dann kriegen wir das schon hin", damit machte Yama einen Schritt und stand nun direkt vor mir. Ich fiel ihm um den Hals. Das hatte er nicht erwartet, und fiel mit mir um den Hals. Ins weiche Gras.
Ich wusste nicht wie mir geschah, als ich plötzlich braunes, wuscheliges Haar im Gesicht hatte.
„Hey, was soll das, geht's dir noch gut?", fragte ich den Jungen, der mir an der Brust hing, es sah so aus als würde er schluchzen.
„Yama, gibt es da etwas, was du uns verschwiegen hast??", Mimi sah mich verwundert an. Mein Blick schweifte zu der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte, eine einzelne Sonnenblume lag dort auf dem Boden.
Vorsichtig drückte ich das braunhaarige Etwas von mir weg um ihn mir genauer anzuschauen. Dann traf es mich wie ein Schlag. Die braunen Augen, das wuschelige Haar, das Gesicht.
„Sun...Sunflower??", brachte ich verdattert heraus. Um uns herum begann nun ein heftiges Getuschel.
„Leute!!! Seid doch bitte mal still!!", das hatte Effekt. Er sah mich aus den von tränen glitzernden Augen an.
Nur ein leichtes Nicken und eine kleine Handbewegung, aber es sagte alles, was in diesem Moment zu sagen war.
„Ich habe dich auch vermisst, Sunflower", damit hatte ich ihn fest umschlungen, und würde ihn so schnell bestimmt nicht mehr hergeben, meine Sonnenblume.
tbc
Natürlich will ich ein paar Reviews haben, aber hauptsache ist ja, das es euch gefällt
Yamachi
