Part 5 Enemies
By Yamachi
Puh, wer hätte gedacht, dass es so schwer sein könnte einigen fast Erwachsenen Geschichte lebhaft vor Augen zu führen? Ich hatte mir das bei weitem einfacher vorgestellt.
Aber hier stand ich nun, vor einem Haufen Studenten, die sich anscheinend schon beim Verstehen seiner Worte schwer taten.
„Na schön, das hier soll schließlich ein Seminar werden ihr werdet zuerst einen Zettel nehmen, und darauf schreiben, was euch als Thema einfällt wenn ihr an Mythen und Mysterien in der Geschichte der letzten 500 Jahre denkt", damit hatten sie nun nicht gerechnet, aber ich hatte so auf die schnelle nicht viele Themen planen können und etwas eigenes Denken hatte noch niemandem geschadet.
Es dauerte auch nicht lange, da hatte ich alle Zettel bei mir liegen.
„Wollen wir doch mal sehen, was ihr so wissen wollt." Ein Zettel stach mir förmlich ins Auge. Es stand nur ein Wort darauf, das mich aber unweigerlich schlucken ließ. Denn alles, was auf diesem Zettel stand war, Vampire.
„Okay, dürfte ich vielleicht wissen, wer diesen Zettel geschrieben hat? Das ist ein Thema mit reichlich Informationsmaterial. Also mit wem darf ich mich zur Besprechung dieses Seminarvortrages treffen?", einige Augen schienen sämtliche meiner Bewegungen zu verfolgen.
„Das wäre dann wohl ich", aus einer der hinteren Reihen sah mich ein Junge an. Rotbraunes Haar, das ihm in jede Richtung abstand. Eine Fliegerbrille hatte er um den Hals und seine Augen erinnerten mich ein wenig an Chi.
Ich hatte ihn schon einmal gesehen, auf dem Friedhof. Während mein Gehirn noch versuchte zu definieren, ob ich ihn nun zu den Magiern oder zu den Halbvampiren stecken sollte redete er weiter.
„Also wann wäre es ihnen recht? Mit der Besprechung meine ich", OK, nach dem unnatürlichen Funkeln in den Augen war mir nun ziemlich sicher, das er ein Halbvampir sein musste, Magie sah anders aus, wenn sie aus den Augen strahlte.
„Morgen, am besten kommst du einfach vorbei." Die restlichen Themen waren schnell verteilt, Denken konnten meine teporären Studenten zumindest.
Dumpfes Gemurmel kam nun von überall. Ich wollte meine Tasche gerade packen, als ich merkte, das doch noch jemand da war.
„Hast du noch was auf dem Herzen" „Mein Name ist Daisuke, und ich wollte mir einmal ihre Meinung zu dem Thema anhören", er sah mich erwartungsvoll an.
„Du meinst ob ich an Vampire glaube? Ist das so wichtig für dich? Hast du schon mal einen gesehen?", Ups, falsche Frage glaube ich.
„Ich denke, ich habe schon so einiges gesehen, was es eigentlich nicht gibt, aber es ist nett zu wissen, das einen nicht alle dafür gleich auslachen, ich meine der letzte Dozent hat die Stadt verlassen, weil er meinte wir wären alle besessen, aber warum erzähle ich ihnen das eigentlich?"
„Das klingt wirklich alles sehr interessant, vielleicht magst du dich noch ein wenig mehr mit mir unterhalten? Aber dann müßtest du mitkommen, denn ich muss noch jemanden treffen, kommst du Daisuke?", damit verließen wir den Hörsaal.
Einen Augenblick herrschte Stille, denn auf dem Korridor war eine merkwürdige Atmosphäre. Eine Traube von Menschen hatte sich an einem Ende gebildet und schien gespannt etwas zu beobachten.
Ich wollte gerade Daisuke etwas fragen, doch als ich neben mich blickte war der Rotschopf verschwunden.
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OK, ich war also hier und ganz so langweilig, wie ich mir das vorgestellt hatte war es auch nicht. Wenn man mal davon absah, das ich nicht die geringste Peilung von Chemie hatte, aber das könnte mir Yama nachher bestimmt beibringen.
Ich schaute mich ein wenig in dem Hörsaal um, sahen eigentlich alle normal aus, wenn man mal davon absah, dass mich mein Tischnachbar ein wenig seltsam ansah.
„Was willst du von mir?", flüsterte ich so leise es nur ging zu ihm hinüber, schließlich musste ich den Dozenten nicht gleich am ersten Tag verärgern.
„Ich denke, das sollten wir nach der Vorlesung besprechen, dann können wir uns ungestört unterhalten", ich sah ihn mir ein wenig genauer an. Seine Haare waren das Auffälligste an ihm, sie waren fast schwarz, mit einem violetten Schimmer, ob das wohl echt war? Na auch egal, aber er kam mir ein wenig bekannt vor.
Mhh, vielleicht, ja natürlich, er war einer aus der Gruppe vom Friedhof. Der Freund von dem kleinen Rotschopf, dem ich geholfen hatte. Ob er sich an mich erinnern konnte, warum sollte er sonst mit mir sprechen wollen? Musste das wirklich noch bis nach der Vorlesung warten, das waren immerhin noch, oh, das waren ja nur noch 10 Minuten, wie hatte ich denn das hinbekommen?
Das würde ich auch noch schaffen, dann müsste ich mir etwas Gutes ausdenken, um ihn davon abzubringen, dass er mich schon kannte, schließlich wollte ich nicht schon am ersten Tag enttarnt werden, das machte nun überhaupt kein Spaß.
Da war es auch schon der Dozent packte seine Tasche, also stand ich auf und räumte meine Sachen in meinen Rucksack. Etwas stieg mir in die Nase, es war ein seltsamer Geruch nach Knoblauch und Salbei, ziemlich ekelig in dieser Kombination, wer wollte denn hier die Motten vertreiben?
Langsam ging ich in den Korridor, nicht nur der Geruch war seltsam, auch ein merkwürdiges Gefühl stieg in mir auf, als würde ich beobachtet werden, als verfolge jemand alle meine Schritte.
Der Geruch intensivierte sich, bis meine empfindlichen Sinnesorgane völlig von ihm eingenommen wurden. Ich musste raus hier, an die frische Luft, weg von diesem scheußlichen Gestank.
Aber so weit kam es nicht, den jemand rempelte mich an, ich ging zu Boden. Ein wenig benommen sah ich wieder nach oben, über mir gebeugt stand ein großer blonder Junge, er hatte eine eckige Brille auf seiner Nase und sah mich ein wenig verachtend an. Von ihm ging dieser merkwürdige Geruch aus.
„Na, kleiner, hat dir noch niemand erklärt, wer hier das Sagen hat? Hat dir noch niemand gesagt, bei wem du dich vorzustellen hast, wenn du neu hier bist, schließlich müssen wir herausfinden, auf welcher Seite du stehst", ich verstand wirklich nur Bahnhof, was wollte der Kerl von mir?
„Was willst du von mir? Was meinst du mit, auf welcher Seite ich stehe?", er sah mich gleich um einige Stufen herabfallender an.
„Verkauf mich nicht für dumm, wir wissen wer du bist und deswegen wollen wir wissen, ob du auf unserer Seite stehst, oder ob wir dich gleich jetzt verprügeln sollen", sie wussten wer ich war?
Aber woher konnten sie das wissen? Sie waren keine Magier, das konnten mir meine, immer noch etwas vernebelten, Sinne sagen, aber dann... Der blonde war anscheinend der Anführer, denn mittlerweile stand eine kleine Gruppe von Jungen um mich herum, alle versprühten diesen merkwürdigen Duft und alle starrten mich regelrecht an.
Der Rest der Schule schien hinter ihnen zu stehen um auch ja nicht zu verpassen, was hier vor sich ging. Jetzt holte Blondie ein kleines, Handteller großes Objekt aus seiner Tasche und hielt es mir hin, es leuchtete und machte einige merkwürdige Geräusche.
„Wir wissen, dass du magisches Blut in dir trägst, also wirst du die Blutsauger mit uns vernichten, oder bist du auch der Meinung, dass einige von ihnen verschont werden müssen?", das war es nur?
Mir viel in diesem Moment ein Stein vom Herzen und ich dachte schon, sie hätten mich entdeckt. Ich lachte laut los, auf dem Gesicht meines Gegenübers machte sich Wut breit, er schien das nicht so lustig zu finden.
„Was wird denn das hier wieder Jack? Versuchst du schon wieder unsere Neuzugänge zu verschrecken?", diese Stimme, das war doch, ja tatsächlich, aus der Menge heraus trat der dunkelhaarige Junge, mit dem ich gerade noch in der Vorlesung gesessen hatte.
„Was willst du Blutsaugersymphathisant, von uns Ichijouji? Wir machen hier nur, was wir für richtig halten, also verschwinde gefälligst", ich spürte wie zwei Arme mich wieder auf meine Beine zogen bis ich stand.
„Du solltest lieber verschwinden, Jack. Wir sind heute nämlich alle hier, und du willst dich doch nicht mir uns allen anlegen, oder?" Hinter mir stand der kleine Rotschopf vom Friedhof, nun ja, so rot waren seine Haare auch wieder nicht und klein war er auch nicht, aber egal.
Jack schien den Schwanz einzuziehen und mir wurde bedeutet zu gehen. Das sah schon lustig aus, der Rotschopf vor mir, der andere Junge hinter mir, so marschierten wir heraus aus der Menge von Studenten und ich muss sagen viel länger hätte ich diesen Gestank auch nicht ertragen.
Die Klamotten mussten unbedingt in die Wäsche wenn ich nach hause kam, aber wie das aussah, würde das noch etwas länger dauern.
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Ich versuchte mich durch diese Menge von Studenten zu drängen, aber es brachte einfach nichts.
Dann löste sich die Traube auch schon wieder auf. Aus dem Augenwinkel konnte ich drei Gestalten sehen, die gerade um die Ecke bogen und ich war mir sicher, einer von ihnen war Chi gewesen.
Was hatte er jetzt schon wieder angestellt??
Dann waren sie auch schon um die Ecke gebogen, da konnte es nur noch heißen, nichts wie hinterher. Doch erst musste ich es schaffen an diesen vielen Menschen vorbei zu kommen.
Dabei viel mir eine Gruppe von Jungen auf, die sich angeregt zu unterhalten schienen, sie standen im Mittelpunkt der Menschentraube.
Dann drehte einer von ihnen, ein großer blondhaariger, sich abrupt zu mir um. Es schien erst, als wollte er etwas sagen, verstummte aber dann.
„Wolltest du mir etwas sagen?", fragte ich ihn leicht gereizt. Ich trat etwas näher, ein merkwürdiger Geruch hing in der Luft, undefinierbar ekelig, also rümpfte ich meine Nase.
„Wenn ihr etwas wolltet, dann beeilt euch, ich habe schließlich nicht den ganzen Tag Zeit und ihr könntet auch etwas Zeit nutzen um einmal zu Baden", es sah schon nicht schlecht aus, wie ihre Kinnladen so auf dem Fußboden hingen. Ein anderer Junge stupste den blonden an.
„Wir haben sie durchschaut, dieses kleine Gerät sagt mir, dass sie magisches Blut in sich tragen", er hielt mir einen kleines Grät unter die Nase. Ich konzentriete mich kurz.
„Mir scheint es so, als sei dein Spielzeug kaputt", damit ging das kleine Ding in Rauch auf und ich machte mich auf den Weg, um Chi zu suchen.
Hinter mir war noch ein dumpfes Gemurmel zu hören, aber ansonsten war es still. Ich folgte dem Korridor, welcher mich hoffentlich zu Taichi bringen würde, dann konnte der sich auf eine Standpauke gefast machen, was ihm denn einfiel schon am ersten Tag hier Ärger zu machen.
Andererseits machte ich mir schon ein wenig sorgen, was da passiert war.
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OK, was wurde hier also gespielt, meine beiden Begleiter sagten nicht einen Ton, als sie mit mir durch das Institut wanderten. Aber wenigstens hatte ich nun eine wage Ahnung, wo unsere Reise hingehen sollte in die Bibliothek, die hatte ich mir gleich am Anfang raus geguckt.
„Was soll das hier eigentlich werden, wollt ihr mich auch löchern, auf welcher Seite ich stehe, oder besser noch ein paar Freunde holen und mich zusammen hauen, dann muss ich euch enttäuschen, da ich von solchen Aktionen nichts halte und jetzt leider gehen muss", damit drehte ich mich von ihnen weg, zumindest hatte ich das gedacht, aber sofort stand der Rotschopf wieder vor mir.
„Wir wollten dich nur einigen von unseren Freunden vorstellen und an einen Ort gehen, wo man ungestört reden kann, vielleicht überlegts du dir das noch mal und kommst mit", eine Überlegung war das alle Mal wert, aber wirklichen Zweifel schienen die Beiden sowieso nicht daran zu haben, dass ich mitkommen würde.
„OK, aber ich warne euch, ich kann ganz schön ungemütlich werden."
„Oh, keine Angst das wissen wir, erstens hast du ja magisches Blut in dir und zweitens haben wir dich ja schon kämpfen gesehen, da komm selbst ich mit meiner langen Erfahrung nicht gegen an", er lachte nun, ich allerdings fühlte mich ziemlich enttarnt, war wohl nichts mit dem Versteckspiel.
„Bringt wohl nichts, wenn ich jetzt sage, ich könnt mich gar nicht kennen, oder schon einmal gesehen haben oder?", gut die Frage blieb im Raum stehen, aber ich konnte deutlich das Lächeln auf beiden Gesichtern vor mir erkennen.
Dann betraten wir die Bibliothek.
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Ich schaute von meinem Schreibtisch auf, als ich die große Eingangstür aufgehen sah, schließlich war es höchst ungewöhnlich, um diese Zeit hier Besuch zu bekommen.
Koushiro tat es mir gleich. Herein traten Daisuke und Ken in der Begleitung eines braunhaarigen Jungen, den ich nicht kannte. Allerdings passte er auf die Beschreibung des einen mysteriousen Kämpfers vom Friedhof.
„Kann ich euch behilflich sein, Daisuke? Ken?", beide schauten mich an.
„Wo ist der Rest gerade?", das war eine sonderliche Frage selbst für Ken. „Was soll das für eine Frage sein? Hikari und Takeru sind bei ihrem Kunst-Kurs, wo ihr übrigens auch sein solltet, Koushiro ist hier und Mimi und Sora haben beide Vorlesungen zu halten", ihr braunhaariges Anhängsel schaute ein wenig unschlüssig aus der Wäsche.
„Entschuldige bitte, ich habe mich noch nicht vorgestellt, ich bin Jyou Kido und hier Bibliothekar, das dort drüben ist Koushiro, er ist hier für die Computer zuständig. Mich würde jetzt allerdings interessieren, was ihr hier macht", weder Daisuke noch Ken sahen so aus, als wollten sie antworten.
„Mein Name ist Chi und ich bin gerade erst aus Amerika hier her gezogen ich gehe seit heute auf diese Uni und mich würde es auch brennend interessieren, warum ihr mich hier hergeschleppt habt", damit sah er Ken und Daisuke auffordernd an.
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Diese Bibliothek war riesig, einfach überwältigent. So viele Bücher, was da wohl alles drin stand? OK, vielleicht sollte ich lieber diesem komischen Kerl zuhören, schließlich hatte er sich gerade vorgestellt, wie war das? Jyou Kido? Da war doch was, aber was bloß?
„Mein Name ist Chi und ich bin gerade erst aus Amerika hier her gezogen ich gehe seit heute auf diese Uni und mich würde es auch brennend interessieren, warum ihr mich hier hergeschleppt habt", das war in keinem Fall gelogen, so hatte ich mich effektiv am Gespräch beteiligt und gleichzeitig war ich meine brennenste Frage losgeworden.
„Nun also, das ist so...", fing Daisuke an, wurde aber von Jyou unterbrochen.
„Warum setzen wir uns nicht an den Tisch, dann redet es sich gleich viel besser.", und so kam es dann auch. Neugierig lauschte ich als Ken und Daisuke anfingen von Jacks Auftritt zu erzählen und wie sie mich ,gerettet' hatten, als ob ich nicht selber mit dem Idioten fertig geworden wäre. Dann kamen sie zum unangenehmeren Teil.
„Wir haben ihm hierher gebracht, weil er einer von den beiden vom Friedhof ist und seine magischen Kräfte könnten interessant für uns werden", gab nun Ken von sich. Momentmal, hatte ich irgendwann zugestimmt, dass ich mit denen arbeiten würde?
„Interessant und du heißt Chi, nicht, wollen wir doch mal sehen", dann nahm er meine Hand und hielt sie in seinen beiden, mir wurde schwummerig.
„Keine Angst, ich tu dir nicht weh", seine Stimme war so beruhigend ich wurde müde, aber mir fiel jetzt ein woher ich ihn kannte, Yama hatte einmal von ihm erzählt, er hatte mir mein Leben gerettet.
Dann wurde alles schwarz.
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Tbc.
