Entschuldigt das es so lange gedauert hat, ich hatte ne stressige Woche. Und ich verspreche mich zu bessern. ;-)
Unerwartetenweiße gab Snape die Pflege des Wehrwolfs auch am folgenden Tag nicht auf, er kümmerte sich gerne um ihn und genoss insgeheim dessen Gesellschaft. Es konnte sehr einsam hier unten sein. Remus war sowohl ein angenehmer Gesprächspartner als auch ein guter Zuhörer. Nach 2 Tagen ging es Lupin wieder soweit gut, auch die Wunde an seiner Seite war recht zufriedenstellende verheilt. Sie war glücklicherweise nicht tief gewesen. Lupin borgte sich noch ein letztes Mal während seines Aufenthalts hier Kleidung von Severus. Die schwarze Robe passten ihm wie der Pigana ebenfalls recht gut, sie hatten eine ähnliche Statur. Nur den Kragen knöpfte er nicht so hoch, es war bedrückender als eine Krawatte und diese erinnerten ihn schon vom hinsehen an enge Halsbänder. Der Wolf in ihm knurrte dann dumpf und drehte sich unruhig im Schlaf.Weite und abgetragene Kleidung, wie ein buschiges Fell waren eher in seiner Natur und so spürte er jetzt ein leichtes Unbehagen als er den letzten Knopf die Leiste hoch schloß. Der tief dunkle Samt war warm und weich doch es war nicht seins. Dummerweiße war Lupins normale Kleidung aber eben zerrissen und in Spapes Schlafzeug konnte er schlecht durch die Schule bis zu seinen eigenen Räumen. Dumbledore beobachtete leicht schmunzelnd wie Lupin in einer weniger forschen Version von Snape den Aufgang hinter sich brachte und die große Treppe hoch huschte. Der Schulleiter hatte sich schon Sorgen über seinen Verbleib gemacht.
Die zwei Lehrer verkehrten nun freundlicher miteinander, wenn auch noch etwas
vorsichtig. Beide hatten dem anderen gegenüber noch nicht alle Vorbehalte
aufgeben können doch sie hatten nun Frieden. Trafen sie sich am Esstisch
grüßten sie sich mit einem Kopfnicken und wenn sie sich auf den Gängen
begegneten wechselten sie wenn es ging auch gerne ein paar Worte. Viel Zeit
hatten sie dafür ja nicht, es galt schließlich alles in allem knapp 700
Mädchen und Jungen zu unterrichten und sie auf ihr späteres Leben
vorzubereiten. Eine fordernde Tätigkeit und sehr bald fing der Unttericht
wieder an.
In den Ferien kam Remus noch unregelmäßig aber recht oft Abends zu Severus
herunter um mit ihm Schach zu spielen, zu diskutieren, in seinen Büchern zu
lesen oder um einfach nicht so alleine in seinem Zimmer zu sein.
Manchmal wechselten sie den ganzen Abend über nur ein paar Worte doch es war
keine unangenehme Stille, es gab dann nur keine Veranlassung etwas zu sagen.
Beide fühlten sich wohl.
Die Zeit ging weiter und als der Unterricht wieder begonnen hatte konnten die
Lehrer nicht mehr soviel Zeit erübrigen also einigten sie sich darauf ihre
Treffen nun regelmäßig Freitag Abends stattfinden zu lassen. Sie wollten beide
nicht darauf verzichten. Unmerklicher weiße wurden den Schülern an Freitagen
bei einem gewissen Zaubertränkemeister nicht mehr so astronomisch viele Punkte
abgezogen wie sonst. Sie wußten es natürlich nicht aber es war die Vorfreude
auf den Abend die ihn ein wenig besänftigte.
Manchmal kamen Pomfrey und Lupin gemeinsam hinab in die Kerker, aber das
außerplanmäßig und nicht aus Vergnügen. Wenn Severus zu einem Treffen des
Dunklen Lords (Jaaaaa, ich weiß ich lese zuviel HDR, schon gut) gerufen wurde
und es nicht reibungslos ablief. Als VgdK Lehrer war es an Remus genau so zu
helfen wie Poppy. Manchmal waren es Flüche, manchmal eine gebrochene Rippe, und
einmal hatte er ein lila bläuliches Pfeilchen und aufgeschürfte
Fingerknöchel. Er verweigerte zwar jegliche Erklärung aber Lupin vermutete
eine Schlägerei.
Und nun war es an Lupin sich um Snapes Unpässlichkeiten zu kümmern. So wie
sich auch der Zaubertränkemeister einmal in Monat für 2 Tage um ihn sorgte.
Mehr Zeit verging und es war für die Belegschaft Hoghwarts recht angenehm. Severus schien seine Zähne an etwas anderem als seinem Umfeld zu wetzen und die Schüler, vor allem die Slytherins, behandelten Lupin nun viel freundlicher. Die Slytherins weil er auf gutem Fuß mit ihrem Hauslehrer stand und die Gryffindors weil er es die Götter wussten wie geschafft hatte den Erz-Hexer etwas zu besänftigen. Nicht das die Gryffindors vorher nicht freundlich gewesen währen...
Irgendwann fiel Lupin auf das Severus seltener zum Estisch kam. Frühstück nahm er zwar meistens ein aber nur eine große Tasse Kaffe (Ob es das war was ihn in den letzten Jahren auf den Beinen gehalten hatte?) und ein Brötchen oder alternativ ein Chrosant. Und irgendwann sah Lupin aus dem Augenwinkeln wie der altehrwürdige Zaubertränkemeister das Gebäck einfach unterm Tischtuch verschwinden ließ. Vorher hatte er es etwa eine Minute lang blicklos aber angeekelt angestarrt. Lupin lehnte sich zurück bis ihn Hagrits Silhouette vor Snape verdeckte und sah dann unter den Tisch. Bei Merlins Backenzahn, da lag das Brötchen ganz verschämt.
Später am Nachmittag während einer Freistunde fragte Remus die Hauselfen in
der Küche ob sie ihm eine Auskunft geben könnten.
Kollektives diensteifriges Nicken.
~Ob sich Severus hier ab und an noch einen Snack holte
*Nein, Sir
~ Wo denn der Elf währe der sich meistens um das aufräumen des Speisesaals
kümmern würde
*Hier, Sir
~ Ob ihm irgendetwas ungewöhnliches beim Lehrertisch aufgefallen währe
Der Elf versicherte erschrocken und hastig das er seine Arbeit immer gut und
gewissenhaft tun würde
Der Werwolf lächelte beruhigend es gab nicht den geringsten Grund daran zu
zweifeln. Alles war immer Pikobello.
~Nein, ob unter dem Tisch oft essen liegen würde.
*Unter einem Stuhl ja, aber das lag gewiss nicht am Essen das war immer
vollkommen in Ordnung. Manchmal währe es auch unter einer Serviette versteckt.
~Wie viel würde denn gegessen? Die Elfen schickten das essen ja hoch und die
Reste kamen ja auch wieder hier her zurück.
*Nur bei Professor Snape?
~Ja.
*Nicht viel, Sir.
Remus nickte und entschied sich Severus noch einpaar Tage zu geben wieder Vernunft anzunehmen und seine Hungerkur aufzugeben. Das Slytherin Haulehrer hatte ohnehin schon eine schlanke Gestalt und kein sichtbares Gram zuviel. Sollte Snape weiterhin Jakobsmalzeiten unterm Tisch verschwinden lassen würde Remus ihm Pomfrey auf den Hals hetzen. Weihnachten und Silvester lag inzwischen weit hinter ihnen und Severus hatte ohnehin nicht gerade Völlerei bei Plätzchen und Gebäck betrieben. Jetzt wo er so darüber nachdachte hatte sich der Tränkemeister höchstens mal einen warmen Glühwein genehmigt.
Severus wurde zunehmend dünner und er auch wieder muffeliger. Sofern sich da
wirklich noch etwas steigern ließ. Aber er würgte sämtlichen Diskussionen
über seine Person ab, das das niemanden etwas anginge und überhaupt sollen
sich alle gefälligst um ihren eigenen Kram kümmern.
Außerdem währe es eh ein Trugschluss, seine Kleidung sah deswegen wo
laperich aus weil er wegen der Kälte in den Kerkern immer zwei oder mehr Roben
übereinander tragen würde. Das verwische seine Erscheinung. Wer sollte das
glauben, aber viele Interessierte es ohnehin nicht.
Kaum mehr als mit Haut überzogene Knochen wurde Snape immer dünner. Und
stürzte damit seine Freunde, egal ob er sie nun so nannte oder nicht, sie
empfanden sich als solche, von Sorge in Verzweiflung.
Lupin sah Severus nach einem Frühstück bei dem er sein Essen kaum angesehen
hatte in der großen Halle. Wie er so langsam die Stufen in seinen Keller hinab
schlurfte, eine Hand am Geländer um die unsicheren Schritte zu unterstützen
gab etwas in Remus nach. Enttäuschung und Sorge wurden zu Wut und Sorge.
Geschmeidig lief er die Stufen hinab, hinter dem in schwarzen Samt gekleideten
Schatten her. Als er so um die Ecke gesprintet kam lief er fast in Snape hinein.
Dieser hatte sich einen Moment der Schwäche erlaubt und sich gegen die Wand
gelehnt. Nun straffte er seine Gestalt wieder, bemüht sich nichts anmerken zu
lassen. "Lupin?" "Richtig. 5 Punkte für Slytherin." Ein
Schnauben in der Dunkelheit. "Ich glaube die Schüler fordern dich nicht
genug. Wenn du die Zeit hast andauernd hinter mir herzulaufen wie ein
Hund." Die Worte waren zugegebenermaßen nicht sehr günstig gewählt,
Lupin bewegte seinen Kopf leicht und ließ dadurch seine Augen einen Teil des
spärlichen Fackellichts reflektieren. Es waren für eine kurze Sekunde grün
gelbe Spiegel und Severus konnte eine kleine Reaktion nicht unterdrücken. Sein
genetisches Gedächtnis erinnerte ihn nur zu bereit willig daran was Wesen mit
solchen Augen mit Wesen wie ihm tun konnten. Wenn es dunkel war. Wenn das kleine
Lagerfeuer auszugehen drohte. Wenn sich die hungrigen leuchtenden Augen immer
näher an den Lichtkreis schoben. *Schluss damit! Das ist nur Lupin.*
"Laß das, Remus. Damit erschreckst du doch kein Kind mehr." Der
Wehrwolf lächelte grimmig. "Für dich hat es jedenfalls gereicht."
Snape erwiderte darauf nichts. Er drehte sich einfach um und ging weiter seinen
Weg. "Severus." Lupin griff den fliehenden am Ellenbogen und drehte
ihn zu sich herum. Er griff vorsichtig zu denn irrationaler weiße befürchtete
er könnte sonst etwas brechen. *So dünn.* Severus Snape war kein Wehrwolf aber
er hatte ein hitziges Temperament wenn er nicht gerade ätzend kalt war und so
leuchteten auch seine Augen als er zu seinem nervigen Kollegen herumwirbelte.
"Was?!" Lupin ließ ihn langsam los und sah ihn nur traurig an.
"Pass auf dich auf."
Seine Arme hingen nun niedergeschlagen herab. Snape wollte sich nicht helfen
lasen. Der Slytherin- Hauslehrer starrte ihn nur einen weiteren Moment lang
durchdringend an, dann wurde aus "Skalpell-Schnitt" ein harmloserer
"Verschwinde solange du noch kannst" und schließlich nur noch
ausdruckslos bis auf eine gewisse Müdigkeit. Ein einmaliges Nicken zeigte an
das er die Worte gehört hatte. Aber versprochen hatte er nichts.
