Titel: Solange die Sterne scheinen...
Autor: cristall
Teil: Prolog
Pairings: Oliver Wood / Harry Potter
Warnings: shonen ai
Serie: Harry Potter
Email: cristall_myra@web.de
Disclaimer: Harry Potter gehört mir nicht, ich hab mir die Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld
Kommentar: Also.. schon wieder was neues von mir.. ich hab es dieses Wochenende mit meinen Fanfiction, nya keine Angst, der Epilog zu Secrets ist schon fast fertig... allerdings ist dieses Kapitel schon länger fertig und ich wollte es unbedingt hochladen ^^. Ich mag dieses Pairing total, hab bis jetzt aber nur eine einzige englische Fanfiction dazu gelesen.... wer also was für mich zum lesen hat, bitte einfach schicken ^^ Falls Interesse besteht, werde ich mich mit dem nächsten Teil natürlich beeilen. ^^
Kommentar 2: welche Augenfarbe hat verdammt mal Oliver? Ich hab's jetzt auf braun gesetzt
Widmung: Kyoko-chan ^^ *lach* ich glaub ich muss gar nichts sagen schließlich stehst du gerade hinter mir und nervst mich ^^ Selene, als kleine Entschuldigung das ich sie mit dem Slashfieber angesteckt ^^
Solange die Sterne scheinen... Prolog ...möchte ich an deiner Seite sein...
// Die Sterne waren die einzige Lichtquelle, die die Wiese des Quidditchplatzes erleuchtete. Zwei Personen flogen auf ihren Besen durch die Dunkelheit, wichen kleinen in der Nacht fast unsichtbaren Bällen aus, trainierten wie verrückt. Irgendwann landeten sie, ließen sich erschöpft ins Gras fallen. Einer der beiden Jungen holte einen Zauberstab heraus und es dauerte nur Sekunden bis ein kleines Feuer ihnen genügend Licht spendete um die Umrisse ihrer Umgebung zu erkennen. "Du wirst immer besser Harry." "Meinst du? An dein Können komm ich noch lange nicht dran." "Kleiner Charmeur. Du solltest dir diese Schmeicheleien lieber für die Mädchen aufheben. So manch eines würde für ein nettes Wort von dir gerade zu morden." Der schwarzhaarige lachte verlegen, legte sich dann neben Oliver. "Au!" das Gesicht schmerzlich verzogen richtete er sich wieder auf. Der ältere bedachte ihn mit einem besorgten Blick "Was ist denn?" "Ach nichts wichtiges.. hab mich nur auf nen Stein gelegt... irgendwie passiert mir das immer... ich finde immer die unbequemsten Plätze. Am besten bleib ich sitzen." Er lachte verlegen. Aus irgendeinem Grund war ihm das ganze peinlich. In der Gegenwart von Oliver war er plötzlich so unsicher, wusste nicht Recht was mit sich anzufangen, verlor all sein Selbstbewusstsein. Und gleichzeitig fühlte er sich auf seltsame Art und Weise geborgen. Verunsichert strich er sich durch die Haare. Er hatte das Gefühl noch nie einordnen können. Vielleicht waren es ja die Gefühle die man einem älterem Bruder entgegenbringt? Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes... Harry wusste es nicht. Doch schon im nächsten Moment waren alle Gedanken verschwunden und Harry fühlte sich einfach wohl. Oliver hatte ihn wieder hinunter zum Boden gezogen, den Kopf des jüngeren auf seinem Bauch gebettet. Stumm blickten beiden zum Sternenhimmel. Ein Einverständnis herrschte zwischen ihnen welches sie noch nie zuvor erfahren hatten, doch keiner von beiden redete darüber. Irgendwann glitt Olivers Hand zu schwarzen Haaren strich sanft durch sie. Eine plötzliche Angst befiel Harry, als er versuchte etwas zu sagen. Er hatte das Gefühl jedes falsche Wort würde alles zerstören und ihnen diese friedvolle Glück das sie in diesem Moment empfanden nehmen. Und so lagen sie einfach da. Sekunde... Minuten... Stunden vergingen, doch keiner der beiden Jungen trauerte der ungebrauchten Zeit nach. "Das Schuljahr ist bald zu Ende. Gehst du in den Ferien wieder zu deinem Onkel und deiner Tante?" "Ja." Die Worte die sie sprachen kamen Harry seltsam unwirklich vor. Er schluckte schwer bevor er sich traute weiterzusprechen. "Du wirst jetzt abgehen nicht wahr?" "Ja... ich hab die Abschlussprüfungen ohne Probleme geschafft." "Das freut mich." Doch er wusste das diese Worte eine Lüge waren. Plötzlich hatte er das Gefühl jeden Moment weinen zu müssen. Weil einer seiner besten Freunde die Schule verließ? Nein... hinter all dem steckte mehr als er sich momentan bewusst war. "Ich werde dich vermissen Oliver..." seine Stimme zitterte obwohl er versuchte stark zu sein. "Ach Har'..." Dann wieder Stille und eine unendliche Traurigkeit. Wie konnte ein anderer Mensch einem selbst so wichtig sein und man wusste nicht warum?! Harry konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, richtete sich auf um sie vor dem älteren zu verbergen. Doch Oliver merkte die Tränen trotz allem. "Nicht weinen Kleiner, wir hatten doch ne lustige Zeit, oder?" Harry musste unter seinen Tränen lächeln, als Oliver ihn in seine Arme zog. Ja... schön war die Zeit schon gewesen... die vielen Quidditchspiele die sie zusammen gemeistert hatten.. die vielen Abende im Gemeinschaftsraum, die vielen Trainingsstunden tags wie nachts.. die vielen Stunden die sie einfach nur zusammengesessen hatten... ja... die Zeit war schön gewesen... sehr schön.. doch nun war sie vorbei.. was wohl aus ihrer Freundschaft werden würde? Würden sie noch Kontakt haben wenn schließlich auch Harry die Schule verließe. Was für einen Job würde Oliver wohl annehmen... die Zukunft schien Harry mit einem Male zu ungewiss wie noch nie zuvor... "Harry.. ich wollte mich noch bei dir bedanken." "Wofür denn?" "Du hast mir meinen Traum erfüllt, ich meine von wegen Quidditch das ich einmal gewinnen wollte... ohne dich hätte Gryffindor das nie geschafft..." Harry winkte ab "Du hast mir inzwischen nun wirklich genug gedankt Oliver.. ist schon okay." "Ich hab dir aber nicht so gedacht wie ich dir gerne danken würde." Mit einer zaghaften Bewegung lehnte Oliver sich vor und für einen kurzen, winzigen Moment berührten sich ihre Lippen. Sekundenlang lagen sie nur aufeinander, schüchtern und verängstigt. Doch Harry verlor sich in dem Gefühl, das ihn plötzlich zu überrollen schien. Vergaß für einen Moment lang alles... war das was sie taten falsch...? Er wusste das es nicht den Normen der Menschen entsprach... doch was war mit den Normen der Zauberwelt? Galten hier andere Normen? Warum küsste Oliver ihn? Aus Freundschaft? Aus Dankbarkeit? Aus... Liebe? Würde er später bereuen was er in diesem Moment tat. Sündigte er, nur weil er den älteren nicht von sich stieß. Doch wen interessierte das schon? Es fühlte sich gut an... fühlte sich richtig an... und der Kuss schien so voller Zuneigung.. egal ob es nun freundschaftliche oder liebevolle war... Wieso sollte der nicht mal das Recht haben eine solch intensive Zuneigung zu empfinden? Irgendwann lösten sie sich von einander, schauten sich einen Moment an. Harry vermeinte auch im Blick des anderen die Verwirrung zu sehen die er selber empfand, aber da war noch etwas anderes... etwas das er nicht kannte.. Oliver unterbrach den Blickkontakt zog Harry in seine Arme und es schien Harry plötzlich als wäre dies eine Art Verabschiedung "Vielen dank Harry..." Harry erwiderte die Umarmung, vergrub seinen Kopf in der Halsbeuge des anderen Jungen. Die Tränen flossen nun unaufhaltsam und seine Stimme wurde von Tränen erstickt als er sprach "Ich will nicht das du gehst..."\\
~*~
Der Wind schlug heftig gegen die Fenster, rüttelte an ihnen, versuchte sie einzureißen um in die warmen Zimmer zu gelangen, ihnen jede Lebenskraft zu rauben. Doch er schaffte es nicht, verzweifelt blieb es nur bei seinem Versuch seine Aufgabe zu erfüllen. Die Schüler von Hogwarts hatten sich in die Gemeinschaftsräume ihrer Türme zurückgezogen, genossen die Ruhe die herrschte, ließen die Wärme der Feuer ihre Glieder erfassen. Im Gryffindorsaal war die Luft erfüllt vom Lachen und reden der Mädchen und Jungen, voller Leben schien der Saal, in dem sich fast jeder Schüler befand, nur die Siebtklässler genossen nicht die Gemeinschaft hatten sich stattdessen in den Jungenschlafsaal zurückgezogen. Hier herrschte Stille, erfüllt vom Einverständnis der Schüler, die die letzten sieben Jahre zusammenverbracht hatten. Auf zwei aneinandergeschobene Betten hatten sie sich verteilt, in Decken eingekuschelt und aneinander gelehnt. Harry und Ron waren die einzigen die nicht den Schutz der Decken suchten, sie standen nebeneinander am Fenster leicht zur Seite gewandt, die Stirn gegen die Fensterscheibe gelehnt, die Augen nach draußen gerichtet, obwohl der Regen ihnen jede Sicht raubte. "Sag mal Harry.. was tust du jetzt..." "Ich habe immer noch keine Ahnung... ne Wohnung habe ich bisher noch nicht gefunden... ich könnte mir zwar einiges gutes leisten... aber ich möchte halt nur ne einfache Studentenwohnung bis ich nen vernünftigen Job habe... verstehst du das?" "Ja klar..." der rothaarige Junge würde für die Übergangszeit bei seinem Bruder unter kommen, seinen Eltern weiter auf der Tasche liegen wollte er auch nicht. Harry hingegen war bei seiner weiteren Zukunftsplanung ganz auf sich gestellt. Zurück zu den Dudleys wollte er nicht... wahrscheinlich würde er für die nächsten Woche in der Winkelgasse unterkommen müssen. "Morgen bekommen wir unser Examen..." er wechselte das Thema ohne davon ablenken zu wollen und Ron ging sofort darauf ein. "Ja heute ist unser letzter Abend hier.." Traurigkeit überschwemmte beide bei diesen Worten. "Hey Jungs.. steht da nicht so rum.. kommt zu uns.. Dean hat ein Fotoalbum ausgegraben!" Nun krochen auch Ron und Harry in den Decken, blickten neugierig auf die Bilder die das Buch ihnen preisgab. Dean schien vom ersten Jahr an bedeutungsvolle Bilder gesammelt zu haben, hatte alle wichtigen Momente festgehalten. Bei den meisten Fotos hatte der Schwarzhaarige noch nicht einmal deren Existenz gekannt. Lachen und Tränen lösten einander ab, verschmolzen ineinander, während Seite um Seite durchgeblättert wurde, Erinnerungen ausgekramt wurden, viele Momente wieder hochkamen die man schon vergessen hatte. Immer wieder wurde Dean daran erinnert das er auch jedem der anwesenden eine Kopie schicken müsste. Hastig wurde erneut eine Seite umgeschlagen, erwartungsvoll auf die nächsten Bilder gestarrt. Nur die grünen Augen bemerkten das Foto das nicht richtig eingeklebt worden war, sich nun den Weg zum Boden suchte. Mit vorsichtigen Bewegungen hob er es auf, betrachtete ese traurig. Keine Tränen liefen seine Wangen hinunter, kein Schluchzer entrang sich ihm wie seinen Mitschülern, aber eine unendlich Traurigkeit erfasst ihn und plötzlich empfand er so starke Sehnsucht wie schon lange nicht mehr. Das Foto zeigte die Quidditchmannschaft im dritten Jahr kurz nach ihrem Pokalsieg. Chaos herrschte auf dem Bild, Menschen sprangen unkontrolliert durch die Gegend. Dennoch erkannte er klar und deutlich sich selbst und den Jungen der ihn fest an sich gedrückt hielt, wie er sein übers ganze Gesicht strahlend. Oliver.... Der Ältere und er hatten kaum noch Kontakt. Das erste halbe Jahr hatten sie sich viel und regelmäßig geschrieben und Harry hatte sich während dieser Zeit nichts sehnlicher gewünscht als Oliver wieder jeden Tag um sich zu haben. Doch irgendwann waren die Briefe weniger geworden, fast immer ausgeblieben. Nur ab und zu fand noch ein kurzer Gruß den Weg zu Harry im letzten Jahr nur noch zum Geburtstag und an Weihnachten. Der Schmerz von dem er gedacht hatte das er größer nicht werden können, hatte sein Herz und seine Seele endlos gequält je seltener und je kürzer die Briefe geworden waren... Für einen Moment erlag Harry fast dem Impuls, das Foto einzustecken, es als Erinnerung an die schönen Tage zu behalten, es schien ein Bildnis all des Glücks zu sein das er einmal empfunden hatte... wenigstens diese Erinnerung wollte er behalten. Warum vermisste er Oliver so? Der andere war doch nichts weiter als ein guter Freunde.... nur ein guter Freund.... warum hatte Harry dann das Gefühl das er nichts weiter zum Leben brauchte als diesen einen Menschen...? War das Liebe....? Liebte er Oliver? Wie oft hatte er sich in den letzten vier Jahren diese eine Frage gestellt... doch nie hatte er eine Antwort gefunden... nie das Licht in der Dunkelheit der Unwissenheit entdeckt... war vielleicht Oliver selbst das Licht das er suchte? Ein lautloser Seufzer entrang sich dem Schwarzhaarigem... dabei wusste er noch nicht einmal wo sich Wood momentan befand. "Hey Harry, was hast du da...?" Harry reichte das Bild Dean, blinzelte verstohlen die Tränen weg die sich trotz allem in seinen Augen sammelten, schluckte den Kloß weg der sich plötzlich in seinem Hals befand. "Nur ein Foto Dean... nichts weiter als ein Foto.."
~*~
Die Sonne schien hell, ließ die nasse Erde schnell trocknen. Harry genoss die Sonnenstrahlen die durch die Fenster des Zuges ins Abteil fielen. Jetzt wo die Gewitterwolken verschwunden waren, der Sturm zu einem sanftem Wind abgemildert war, spürte er wieder den Sommer den er gestern Abend so vermisst hatte. "Hey ihr solltet euch anziehen, wir sind in fünf Minuten in London." Der Drittklässler verschwand wieder, schloss die Tür. Harry seufzte, richtete sich auf, zog seine Jacke über. Die Schuluniform lag zusammengefaltet in seinem Koffer. Hermine und Ron schwiegen sagten nichts, während auch sie sich anzogen. Kein Wort wäre genug gewesen um ihre Trauer auszudrücken. Am Gleis 9 ¾ herrschte Hektik als die drei ausstiegen. Wie ein paar einsame Steine umspülte von den wellen des stürmischen Meers standen die drei Freunde schweigend am Gleis, während alle Schüler auf den Ausgang zu stürmten, von Familien und Freunden empfangen wurden. Irgendwann wurde es am Gleis still und Harry blickte sich um. Auch die meisten Siebtklässler waren schon gegangen doch einige wenige befanden sich noch immer am Gleis, wartend auf den letzten Abschied. Harry erkannte alle Gryffindors, die meisten Ravenclaws, einige wenige Hufflepuffs jedoch keinen einzigen Slytherin. Harry erstarrte perplex, lächelte dann als er den einzigen Slytherin erkannte... so viel war geschehen... der Kampf gegen Voldemort war hart gewesen... und doch hatten sie gesiegt... und Malfoy... ja... Draco hatte tatsächlich an seiner Seite gekämpft... Eine helle, dünne Narbe zog sich über die blasse Haut... vom eigenem Vater... Harry schluckte, fand dann seinen Blick von dem blonden Jungen erwidert. Ein lächeln lag auch auf dessen Lippen. So viel hatte sich verändert... "Okay bringen wir es hinter uns..." Seamus lächelt gequält. Und plötzlich überfiel die Trauer alle, trieb ihnen die Tränen in die Augen. Da wurden Hände geschüttelt, sich umarmt, noch einmal Nummern ausgetauscht, überprüft ob man auch die richtigen Adressen voneinander hatte. Harry wusste teilweise nicht mehr, von wem er sich eigentlich gerade verabschiedete schien wie in eine Art Trance verfallen, nur wenige Abschiede sollten ihm später klar in Erinnerung bleiben. Nur wenige waren ihm so nahe gekommen, das sie es schafften sein herz zu berühren. Dean und Seamus.... unter all den Tränen lächelnd und Scherze reißend... nie würde er ihre freche und dennoch freundliche Art und Weise vergessen. Neville... ungeschickt nach Worten suchend, schließlich einfach verlegen lächelnd... nie würde er die Naivität und Reinheit des Jungen vergessen. Da waren so viele.. so viele die ihn in all den Jahren begleitet hatten... ihm geholfen hatte.. sie hatten mit ihm gelacht.. mit ihm geweint.. sie hatten gestritten... hatten sich wieder versöhnt... sie hat gekämpft... teils gegeneinander, doch schließlich alle miteinander... war es nun zu ende? Harry erinnerte sich an das Gefühl des Abschieds... so oft in seinem Leben hatte er es erfahren.... "Harry!" Blaugraue Augen blickten ihn an. Freundlich und dennoch noch immer mit dieser gewissen Arroganz, die Draco wohl nie verlieren würde. "Tja Potter ist schon mies wenn man so sentimental ist, nicht wahr?" "Besser Gefühle zeigen, als wie ein Eisblock durch die Gegend zu laufen." Schweigen, eisige Blicke zwischen den beiden Jugendlichen, dann ein befreiendes Lachen. "Man Harry, das werd ich richtig vermissen..." Sie waren zueinander ehrlich seit dem gemeinsamen Kampf, sie waren Freunde geworden... irgendwann... der Moment dieser Freundschaftsschließung war an beiden vorbeigezogen ohne das sie ihn bemerkt hatten... und dennoch war er in ihrer Erinnerung unendlich kostbar. "Erinnerst du ich noch an den erste Fahrt im Express? Damals hatte ich dir meine Freundschaft angeboten...." Der Blonde stockte, es war das erste mal das er in Gegenwart des schwarzhaarigen keine Worte zu Stande brachte und das erste Mal das Harry ihn auch ohne Worte verstand. "Ich freu mich über unsere Freundschaft Drac'." Draco lächelte, schüttelte Harrys Hand. Ein Moment des Zögerns, dann eine kurze, schnelle Umarmung... verlegen und nervös und dennoch der Beginn einer großen Vertrautheit, die sich über Jahre hinweg entwickeln würde. Schließlich waren sie nur noch zu dritt... wie so oft... nur sie drei.. die besten Freunde. Harry drückte erst Hermine, drückte ihr einen Kuss auf die Wange, umarmte dann auch Ron. Ein kurzer Moment des Zögerns entstand, bevor seine beiden Freunde lachten, sich dann ebenfalls umarmten. Keiner von ihnen sagte ein Wort, als sei nacheinander durch die Schranke gingen. Hermine und Ron wurden von ihrer Familie empfangen, die Harry beide schnell zuwinkten. Dann stand er alleine da, als einziger Hogwartsschüler weit und breit, in einer riesigen Menge von Menschen und dennoch unendlich einsam...
~*~
Müde ließ sich Harry aufs Bett fallen, starrte an die Decke des kleinen Zimmers. Sie war dreckig, die Farbe schon leicht abgeschabt, der hässliche Putz trat hervor, die dünne weiße Schicht darüber konnte ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen... irgendwie erinnerte ihn diese Decke an sein Leben.. die dünne Schicht erschaffen durch seine Freunde die ihn all die Jahre vor der Trauer und der Sehnsucht beschützt hatte bröckelte nun ab... ließ den Blick auf sein wahres Leben frei... auf Leere und Einsamkeit... Schluchzer entrangen sich seiner Seele, Tränen liefen die inzwischen blassen Wangen hinunter. Der Schwarzhaarige drehte sich halb, vergrub sein Gesicht in den Kissen... er wollte nicht schwach sein... er wollte doch nicht schwach sein..... seine Hand glitt zu seiner Hosentasche zogen einen zerknitterten Brief hervor. Die Tinte mit dem der Name geschrieben worden war, war schon fast verblasst, dabei war er noch nicht mal einen Tag alt. Harry strich über das zerknitterte Papier, zog dann den Brief heraus, las die Worte zum wiederholtem Male. Heute Nacht war der Brief angekommen... von einem schwarzen Vogel gebracht der von der Dunkelheit der nacht fast geschluckt worden war. Tränen stiegen von neuem in die grünen Augen... wieso taten diese wenigen Worte denn nur so weh... lautlos weinte er sich in den Schlaf.
~*~
Lieber Harry, ich gratuliere dir zu deiner bestandenen Prüfung und wünsche dir alles gute für deine Zukunft. Verzeih mir bitte das ich mich nicht gemeldet habe.... Ich würde wirklich alles tun um nun bei dir zu sein und mit dir zusammen zu feiern und dich beim Abschied von deinen Mitschülern trösten... es tut mir leid.... doch ich verspreche dir... sobald ich kann komme ich zu dir und erkläre dir alles... und wenn du es dann noch willst... werde ich danach nie wieder gehen... Oliver
~*~
Die Sonne schien hell als Harry das kleine Gebäude betrat. Es war eine Zweigstelle des Zauberministeriums größtenteils unbekannt.... nein... eigentlich war sie vollkommen geheim. Sie lag mitten im Mugglelondon, getarnt als ein Architektenbüro, betrieben von zwei Zauberern deren Tätigkeit es war den Schein zu wahren, Akten zu verwalten und Anrufe des Ministeriums entgegen zu nehmen. In den letzten zwei Jahren war er jeden Tag hierhin gekommen, zumindest um die Unterlagen zu überprüfen, Berichte zu tippen. Es hatte ein halbes Jahr gedauert nach seinem Abschluss bis er befördert worden war, hier eine Stelle bekam. Natürlich hatte sein Name ihm geholfen... das hatte er auch gegenüber seinen Kollegen nie bestritten, doch in all der Zeit hatte er bewiesen das er den job mehr als verdient hatte. Der Laden war leer, kein Kunde zu sehen... er musste sich also nicht verstellen. "Morgen Kev'." "Morgen Harry. Du hast nen neuen Auftrag, irgendein großes Ding, der Boss meinte du sollst alles andere erst mal zurückstellen, dein neuer Partner sollte im Laufe des Tages auftauchen." Der Blonde reichte ihm eine Akte. Kein Wort wie sein Wochenende war, keine Frage wie es Harry geht oder ähnliches. Privatleben und Beruf wurden hier strikter getrennt als irgendwo anders. Von den meisten kannte er noch nicht mal das Alter, von niemandem den Familienstand. Das war in diesem Beruf einfach zu gefährlich. Harry ließ seine Gedanken schweifen während er sich die Akte durchlas. Offiziell gab es die Auroren nicht mehr, Voldemort war geschlagen und die Menschen lebten in Frieden. Doch untergründig waren noch immer Organisationen mit der Anbetung des dunkeln Lords beschäftigt, ließen sich davon nicht abbringen. Diese Kerle zu schnappen war nicht gerade das einfachste. Doch um die Menschheit nicht zu beunruhigen arbeiteten sie in vollkommener Geheimhaltung. Noch nicht mal Hermine und Ron wussten was genau Harry eigentlich tat, doch sie fragten nicht. Kevin lehnte sich zu ihm, grinste. "Hab gehört dein neuer Partner soll ein verdammt guter sein, hat aber gegen die goldene Regel verstoßen wurde deshalb zu uns runter gestuft." Die goldene Regel.... bringe niemals Gefühle in den Job.... er hatte sich die Regeln zu seinem Lebensinhalt gemacht... es war leichter die Leere in seinem Leben zu vergessen wenn man Regeln hatte an die man sich halten konnte.. Keine Gefühle...etwas wichtigeres gab es für sie alle nicht, deshalb ging man lieber auch keine Freundschaften ein... es konnte zu sehr schmerzen... Sein letzter Partner war ein netter Kerl gewesen, aber dem Druck auf Dauer einfach nicht gewachsen.. man hatte sein Gedächtnis gelöscht und ihn zurück in sein altes Leben gesteckt. "Hoffentlich ist es kein alter sack... ich will vernünftig arbeiten." Harry pfiff bewundernd "Wow.... wenn der Boss uns nur zu zweit eine solche Aktion zutraut..." Kevin nahm ihm die Akte ab, blickte neugierig selbst hinein, pfiff ebenfalls kur. "Naja da wird der Boss nicht nur auf ihn Vertrauen setzen sondern auch auf dich. Das ist nicht einfach Har', pass auf dich auf." "Werde es schon packen." Sie waren hart daran die Grenze zu überschreiten....nein in Wirklichkeit waren sie schon lange Freunde... doch so offen wie in diesem Moment hatten sie es noch nie gezeigt.... Harry vertiefte seinen Blick wieder in die Akte. Denk an die goldene Regeln... er hörte wie die Tür geöffnet wurde, jemand eintrat... anscheinend ein Kunde der sich tatsächlich trotz der abgelegenen Lage hier her verirrt hatte... na ja Kev' würde ihn schon irgendwie abwimmeln.. Harry blickte nicht auf als sich jemand neben ihm an die Theke lehnte, reagierte erst unmerklich als er die Stimme dieser Person hörte indem er erstarrte. Nein... das konnte nicht sein... "Guten tag ich hätte gerne ein Apartment in London mit Meerblick in Gebirgsnähe." Solch ein idiotischer Satz.. unbewusst regte sich Harry selbst unter dem Schock über diesen Blödsinn auf. Es war der Code... für alle Mitglieder die hier neu waren... er konnte doch nicht.... nicht er.. wieso... goldene Regel... seine Gedanken überschlugen sich. "Ah hey du musst der neue sein.... du heißt..." "Oliver." "ich bin Kevin, aber alle nennen mich Kev' wirkt cooler." Harry musste fast schmunzeln. Kev's Art war einfach einmalig. "Also das hier ist dein Partner Oliver.. unser kleines Genie Harry... und in der Hand hält er auch schon gleich eure erste Aktion." "Hi." Er blickte auf die Hand die ihm hingehalten wurde, zögerte einen Moment, blickte dann auf. In den braunen Augen sah er Erstaunen, Verwirrung, Freude und für einen kurzen Moment einen funken Triumph. Hatte Oliver gewusst was ihn hier erwarten würde? Goldene Regel.... und er wusste das er hier nicht zeigen durfte was er fühlte. Mit einen Lächeln auf den Lippen ergriff er die Hand die ihm hingehalten wurde. "Hi ich bin Harry. Ich freu mich auf unsere Zusammenarbeit." Oliver drückte seine Hand erwiderte das Lächeln "ich freu mich auch." Harrys Knie wurden weich... wie sehr hatte er dieses Lächeln vermisst... egal was mal geschehen war.. egal wie groß die Schmerzen waren, egal wie wütend er einmal gewesen war... Hauptsache Oliver war wieder da..
~*~
"Gut Leute ihr hab dann noch genau.... drei einhalb Stunden bis ihr starten müsst. Geht am besten was essen oder so." "Nene ich wird nach Hause gehen.... ne Runde Schlaf wird mir gut tun." Harry hatte eigentlich schon Hunger.... aber er wollte erst einmal alleine sein, seine Gefühle irgendwie ordnen... falls das überhaupt möglich war.... "Du musst die Straße runter? Ich auch... lass uns noch ein Stück zusammen gehen... dann können wir den Plan noch mal durchgehen." Im ersten Moment wollte Harry fast instinktiv wieder sprechen, riss sich dann aber doch noch zusammen. Kevin würde misstrauisch werden... "Gut Jungs wir sehen uns morgen." Dann verschwand Kevin in die entgegengesetzte Richtung, die beiden jungen Männer blickten ihm hinterher bis er um die Ecke verschwunden war, dann blickten beide betreten zu Boden. "W-Willst du noch mit zu mir kommen?" Harry spürte wie Oliver nickte "Gerne..." Schweigend gingen sie nebeneinander her. Es war nicht weit bis zu Harrys Wohnung, doch noch nie waren ihm die paar Meter so weit vorgekommen. Die sonne ging gerade unter, verschwand hinterm Horizont, einen rot-rosanen Lichtschleier über das Land verteilen. Harry wusste später selbst nicht mehr wann es geschehen war, aber irgendwann hatte Oliver nach seiner Hand gegriffen, die Harrys sanft gedrückt und Harry hatte die Hand des Älteren nicht weggestoßen, den Druck sogar noch erwidert.... in diesem Moment war ihm erst wirklich klar geworden wie sehr er den Braunhaarigen wirklich vermisst hatte
~*~
"Ich bin dir wohl eine Erklärung schuldig?" "Es wäre... nicht schlecht wenn du wenigstens versuchen würdest es mir zu erklären.." Die alte Unsicherheit stellte sich wieder ein, fast wäre ihm die Kaffeekanne die er festhielt aus der Hand gerutscht, doch Oliver griff im letzten Moment ein, nahm dem Jüngeren die Kanne endgültig ab. "Bist du nervös?" Harry ließ sich auf das Sofa fallen, Oliver gegenüber, strich sich nervös durch die Haare "Ja." Bedingungslose Ehrlichkeit... grenzenloses Vertrauen... verborgene Erinnerung... "Brauchst du nicht..." Oliver nahm einen großen Schluck Kaffee... wenn man so oft nachts arbeite wurde dieses Getränke zu einem deiner Hauptlebensinhalte.. "Ich hab dich vermisst Kleiner..." Erschrocken zuckte Harry zusammen blickte Oliver perplex an bevor er trotzig wie ein Kind antwortete. "Ich bin nicht mehr klein." Oliver lächelte amüsiert und gleichzeitig unendlich traurig. "Nein du bist wirklich nicht mehr mein Kleiner... du hast dich verändert..." "Es ist auch viel Zeit vergangen." Der Kaffee schmeckte ihm nicht... tatsächlich schien er jeden Geschmack verloren zu haben. Die Luft war stickig durch die Sommerhitze, unterbewusst nahm Harry wahr dass die Klimaanlage ausgefallen sein musste. Aus der Nachbarwohnung drang Musik zu ihnen. Die Wände waren dünn in diesem Haus, von Muggeln gebaut. Harry stellte sein Tasse ab, zögerte einen Moment blickte dann auf.. schaute in braune Augen voller Wärme... "Oliver...", er schluckte "Ich hab dich auch vermisst..." Einen Moment blickten sie beide sich an, dann stand Oliver mit einem Seufzer von seinem Sofa auf, kniete sich vor Harry "Harry..." Langsam hob er eine Hand, strich zärtlich durch die schwarzen Haare, ließ seine Hand dann auf der Wange des Jüngeren verweilen. Harry schloss die Augen, lehnte sich gegen die Hand. Für einen Moment vergaß er alles, wie schon einmal in seinem Leben, dachte nicht über Zukunft oder Vergangenheit nach, die stickige Luft war verschwunden, der ekelhafte Geschmacke des Kaffees ebenso. Stille herrschte im Raum, nur das leise und gleichmäßige Geräusch des Atmens war zu hören. "Es tut mir leid Harry. Damals als ich gegangen bin..", er seufzte, löste seine Hand von Harry während er sich neben diesem aufs Sofa setzte. Harry öffnete die Augen, blickte seinen Gegenüber halb enttäuscht, halb neugierig an. "Ich wollte dich nicht verletzen aber... ich durfte keinen Kontakt mehr zu dir haben, das verstehst du doch? Du kennst doch die Regel.. keine Gefühle.." erst langsam begriff Harry die Worte, registrierte was eigentlich damals geschehen war. "Die goldene Regel... das heißt du.. du.." Ja es war mir verboten überhaupt Kontakt zu dir zu haben.. verstehst du? Ich war noch ein paar Stufen höher als jetzt Harry.. ich durfte überhaupt kein Privatleben mehr haben. Als sie dann erfahren haben das ich heimlich Briefe geschrieben habe.. und waren es auch nur zwei im Jahr, da haben sie mir erst alle Wege Kontakt zu dir zu haben verrammelt und mich dann hier her versetzt.." Oliver lachte "Wenn die wüssten, dass sie mich direkt zu dem Empfänger der Briefe versetzt haben...." er lehnte sich grinsend zurück.. "Die würden sich doch in den Arsch beißen... Harry?! Alles okay...? W-Was...?!" Die Leere n Harrys Innerem war verschwunden und plötzlich war da eine solch große, übermenschliche Erleichterung die von ihm Besitz ergriff, Hunderte von Tränen liefen aus seinen Augen. Schluchzer entrangen sich ihm. Er war so froh... so unendlich froh... Oliver seufzte, nahm den zitternden Jungen dann in die Arme. Lange saßen sie so da, bewegungslos, sich an die Nähe des anderen klammernd, während Minute um Minute verging. "Wirst du wieder gehen Oliver.?" "Nein... jetzt werde ich hier bleiben..." Dunkelheit. Nur ein kleines Feuer das im halb zerfallenden Kamin brannte, eine silberne Schlange die sich über den Boden schlängelt, dunkle Gestalten in Nischen und Ecken verborgen. Eine einzelne Person stand inmitten des Raums, hob die Schlange hoch, die sich auf ihn zu bewegte. Eine Handbewegung von ihm reichte aus, damit eine der Gestalten hervortrat, sich leicht verbeugte. "Meister?!" Die Stimme des Mannes war schneidend. "Bringt mir Harry Potter."
TBC
Autor: cristall
Teil: Prolog
Pairings: Oliver Wood / Harry Potter
Warnings: shonen ai
Serie: Harry Potter
Email: cristall_myra@web.de
Disclaimer: Harry Potter gehört mir nicht, ich hab mir die Charas lediglich geliehen und ich verdiene hiermit auch kein Geld
Kommentar: Also.. schon wieder was neues von mir.. ich hab es dieses Wochenende mit meinen Fanfiction, nya keine Angst, der Epilog zu Secrets ist schon fast fertig... allerdings ist dieses Kapitel schon länger fertig und ich wollte es unbedingt hochladen ^^. Ich mag dieses Pairing total, hab bis jetzt aber nur eine einzige englische Fanfiction dazu gelesen.... wer also was für mich zum lesen hat, bitte einfach schicken ^^ Falls Interesse besteht, werde ich mich mit dem nächsten Teil natürlich beeilen. ^^
Kommentar 2: welche Augenfarbe hat verdammt mal Oliver? Ich hab's jetzt auf braun gesetzt
Widmung: Kyoko-chan ^^ *lach* ich glaub ich muss gar nichts sagen schließlich stehst du gerade hinter mir und nervst mich ^^ Selene, als kleine Entschuldigung das ich sie mit dem Slashfieber angesteckt ^^
Solange die Sterne scheinen... Prolog ...möchte ich an deiner Seite sein...
// Die Sterne waren die einzige Lichtquelle, die die Wiese des Quidditchplatzes erleuchtete. Zwei Personen flogen auf ihren Besen durch die Dunkelheit, wichen kleinen in der Nacht fast unsichtbaren Bällen aus, trainierten wie verrückt. Irgendwann landeten sie, ließen sich erschöpft ins Gras fallen. Einer der beiden Jungen holte einen Zauberstab heraus und es dauerte nur Sekunden bis ein kleines Feuer ihnen genügend Licht spendete um die Umrisse ihrer Umgebung zu erkennen. "Du wirst immer besser Harry." "Meinst du? An dein Können komm ich noch lange nicht dran." "Kleiner Charmeur. Du solltest dir diese Schmeicheleien lieber für die Mädchen aufheben. So manch eines würde für ein nettes Wort von dir gerade zu morden." Der schwarzhaarige lachte verlegen, legte sich dann neben Oliver. "Au!" das Gesicht schmerzlich verzogen richtete er sich wieder auf. Der ältere bedachte ihn mit einem besorgten Blick "Was ist denn?" "Ach nichts wichtiges.. hab mich nur auf nen Stein gelegt... irgendwie passiert mir das immer... ich finde immer die unbequemsten Plätze. Am besten bleib ich sitzen." Er lachte verlegen. Aus irgendeinem Grund war ihm das ganze peinlich. In der Gegenwart von Oliver war er plötzlich so unsicher, wusste nicht Recht was mit sich anzufangen, verlor all sein Selbstbewusstsein. Und gleichzeitig fühlte er sich auf seltsame Art und Weise geborgen. Verunsichert strich er sich durch die Haare. Er hatte das Gefühl noch nie einordnen können. Vielleicht waren es ja die Gefühle die man einem älterem Bruder entgegenbringt? Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes... Harry wusste es nicht. Doch schon im nächsten Moment waren alle Gedanken verschwunden und Harry fühlte sich einfach wohl. Oliver hatte ihn wieder hinunter zum Boden gezogen, den Kopf des jüngeren auf seinem Bauch gebettet. Stumm blickten beiden zum Sternenhimmel. Ein Einverständnis herrschte zwischen ihnen welches sie noch nie zuvor erfahren hatten, doch keiner von beiden redete darüber. Irgendwann glitt Olivers Hand zu schwarzen Haaren strich sanft durch sie. Eine plötzliche Angst befiel Harry, als er versuchte etwas zu sagen. Er hatte das Gefühl jedes falsche Wort würde alles zerstören und ihnen diese friedvolle Glück das sie in diesem Moment empfanden nehmen. Und so lagen sie einfach da. Sekunde... Minuten... Stunden vergingen, doch keiner der beiden Jungen trauerte der ungebrauchten Zeit nach. "Das Schuljahr ist bald zu Ende. Gehst du in den Ferien wieder zu deinem Onkel und deiner Tante?" "Ja." Die Worte die sie sprachen kamen Harry seltsam unwirklich vor. Er schluckte schwer bevor er sich traute weiterzusprechen. "Du wirst jetzt abgehen nicht wahr?" "Ja... ich hab die Abschlussprüfungen ohne Probleme geschafft." "Das freut mich." Doch er wusste das diese Worte eine Lüge waren. Plötzlich hatte er das Gefühl jeden Moment weinen zu müssen. Weil einer seiner besten Freunde die Schule verließ? Nein... hinter all dem steckte mehr als er sich momentan bewusst war. "Ich werde dich vermissen Oliver..." seine Stimme zitterte obwohl er versuchte stark zu sein. "Ach Har'..." Dann wieder Stille und eine unendliche Traurigkeit. Wie konnte ein anderer Mensch einem selbst so wichtig sein und man wusste nicht warum?! Harry konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, richtete sich auf um sie vor dem älteren zu verbergen. Doch Oliver merkte die Tränen trotz allem. "Nicht weinen Kleiner, wir hatten doch ne lustige Zeit, oder?" Harry musste unter seinen Tränen lächeln, als Oliver ihn in seine Arme zog. Ja... schön war die Zeit schon gewesen... die vielen Quidditchspiele die sie zusammen gemeistert hatten.. die vielen Abende im Gemeinschaftsraum, die vielen Trainingsstunden tags wie nachts.. die vielen Stunden die sie einfach nur zusammengesessen hatten... ja... die Zeit war schön gewesen... sehr schön.. doch nun war sie vorbei.. was wohl aus ihrer Freundschaft werden würde? Würden sie noch Kontakt haben wenn schließlich auch Harry die Schule verließe. Was für einen Job würde Oliver wohl annehmen... die Zukunft schien Harry mit einem Male zu ungewiss wie noch nie zuvor... "Harry.. ich wollte mich noch bei dir bedanken." "Wofür denn?" "Du hast mir meinen Traum erfüllt, ich meine von wegen Quidditch das ich einmal gewinnen wollte... ohne dich hätte Gryffindor das nie geschafft..." Harry winkte ab "Du hast mir inzwischen nun wirklich genug gedankt Oliver.. ist schon okay." "Ich hab dir aber nicht so gedacht wie ich dir gerne danken würde." Mit einer zaghaften Bewegung lehnte Oliver sich vor und für einen kurzen, winzigen Moment berührten sich ihre Lippen. Sekundenlang lagen sie nur aufeinander, schüchtern und verängstigt. Doch Harry verlor sich in dem Gefühl, das ihn plötzlich zu überrollen schien. Vergaß für einen Moment lang alles... war das was sie taten falsch...? Er wusste das es nicht den Normen der Menschen entsprach... doch was war mit den Normen der Zauberwelt? Galten hier andere Normen? Warum küsste Oliver ihn? Aus Freundschaft? Aus Dankbarkeit? Aus... Liebe? Würde er später bereuen was er in diesem Moment tat. Sündigte er, nur weil er den älteren nicht von sich stieß. Doch wen interessierte das schon? Es fühlte sich gut an... fühlte sich richtig an... und der Kuss schien so voller Zuneigung.. egal ob es nun freundschaftliche oder liebevolle war... Wieso sollte der nicht mal das Recht haben eine solch intensive Zuneigung zu empfinden? Irgendwann lösten sie sich von einander, schauten sich einen Moment an. Harry vermeinte auch im Blick des anderen die Verwirrung zu sehen die er selber empfand, aber da war noch etwas anderes... etwas das er nicht kannte.. Oliver unterbrach den Blickkontakt zog Harry in seine Arme und es schien Harry plötzlich als wäre dies eine Art Verabschiedung "Vielen dank Harry..." Harry erwiderte die Umarmung, vergrub seinen Kopf in der Halsbeuge des anderen Jungen. Die Tränen flossen nun unaufhaltsam und seine Stimme wurde von Tränen erstickt als er sprach "Ich will nicht das du gehst..."\\
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Der Wind schlug heftig gegen die Fenster, rüttelte an ihnen, versuchte sie einzureißen um in die warmen Zimmer zu gelangen, ihnen jede Lebenskraft zu rauben. Doch er schaffte es nicht, verzweifelt blieb es nur bei seinem Versuch seine Aufgabe zu erfüllen. Die Schüler von Hogwarts hatten sich in die Gemeinschaftsräume ihrer Türme zurückgezogen, genossen die Ruhe die herrschte, ließen die Wärme der Feuer ihre Glieder erfassen. Im Gryffindorsaal war die Luft erfüllt vom Lachen und reden der Mädchen und Jungen, voller Leben schien der Saal, in dem sich fast jeder Schüler befand, nur die Siebtklässler genossen nicht die Gemeinschaft hatten sich stattdessen in den Jungenschlafsaal zurückgezogen. Hier herrschte Stille, erfüllt vom Einverständnis der Schüler, die die letzten sieben Jahre zusammenverbracht hatten. Auf zwei aneinandergeschobene Betten hatten sie sich verteilt, in Decken eingekuschelt und aneinander gelehnt. Harry und Ron waren die einzigen die nicht den Schutz der Decken suchten, sie standen nebeneinander am Fenster leicht zur Seite gewandt, die Stirn gegen die Fensterscheibe gelehnt, die Augen nach draußen gerichtet, obwohl der Regen ihnen jede Sicht raubte. "Sag mal Harry.. was tust du jetzt..." "Ich habe immer noch keine Ahnung... ne Wohnung habe ich bisher noch nicht gefunden... ich könnte mir zwar einiges gutes leisten... aber ich möchte halt nur ne einfache Studentenwohnung bis ich nen vernünftigen Job habe... verstehst du das?" "Ja klar..." der rothaarige Junge würde für die Übergangszeit bei seinem Bruder unter kommen, seinen Eltern weiter auf der Tasche liegen wollte er auch nicht. Harry hingegen war bei seiner weiteren Zukunftsplanung ganz auf sich gestellt. Zurück zu den Dudleys wollte er nicht... wahrscheinlich würde er für die nächsten Woche in der Winkelgasse unterkommen müssen. "Morgen bekommen wir unser Examen..." er wechselte das Thema ohne davon ablenken zu wollen und Ron ging sofort darauf ein. "Ja heute ist unser letzter Abend hier.." Traurigkeit überschwemmte beide bei diesen Worten. "Hey Jungs.. steht da nicht so rum.. kommt zu uns.. Dean hat ein Fotoalbum ausgegraben!" Nun krochen auch Ron und Harry in den Decken, blickten neugierig auf die Bilder die das Buch ihnen preisgab. Dean schien vom ersten Jahr an bedeutungsvolle Bilder gesammelt zu haben, hatte alle wichtigen Momente festgehalten. Bei den meisten Fotos hatte der Schwarzhaarige noch nicht einmal deren Existenz gekannt. Lachen und Tränen lösten einander ab, verschmolzen ineinander, während Seite um Seite durchgeblättert wurde, Erinnerungen ausgekramt wurden, viele Momente wieder hochkamen die man schon vergessen hatte. Immer wieder wurde Dean daran erinnert das er auch jedem der anwesenden eine Kopie schicken müsste. Hastig wurde erneut eine Seite umgeschlagen, erwartungsvoll auf die nächsten Bilder gestarrt. Nur die grünen Augen bemerkten das Foto das nicht richtig eingeklebt worden war, sich nun den Weg zum Boden suchte. Mit vorsichtigen Bewegungen hob er es auf, betrachtete ese traurig. Keine Tränen liefen seine Wangen hinunter, kein Schluchzer entrang sich ihm wie seinen Mitschülern, aber eine unendlich Traurigkeit erfasst ihn und plötzlich empfand er so starke Sehnsucht wie schon lange nicht mehr. Das Foto zeigte die Quidditchmannschaft im dritten Jahr kurz nach ihrem Pokalsieg. Chaos herrschte auf dem Bild, Menschen sprangen unkontrolliert durch die Gegend. Dennoch erkannte er klar und deutlich sich selbst und den Jungen der ihn fest an sich gedrückt hielt, wie er sein übers ganze Gesicht strahlend. Oliver.... Der Ältere und er hatten kaum noch Kontakt. Das erste halbe Jahr hatten sie sich viel und regelmäßig geschrieben und Harry hatte sich während dieser Zeit nichts sehnlicher gewünscht als Oliver wieder jeden Tag um sich zu haben. Doch irgendwann waren die Briefe weniger geworden, fast immer ausgeblieben. Nur ab und zu fand noch ein kurzer Gruß den Weg zu Harry im letzten Jahr nur noch zum Geburtstag und an Weihnachten. Der Schmerz von dem er gedacht hatte das er größer nicht werden können, hatte sein Herz und seine Seele endlos gequält je seltener und je kürzer die Briefe geworden waren... Für einen Moment erlag Harry fast dem Impuls, das Foto einzustecken, es als Erinnerung an die schönen Tage zu behalten, es schien ein Bildnis all des Glücks zu sein das er einmal empfunden hatte... wenigstens diese Erinnerung wollte er behalten. Warum vermisste er Oliver so? Der andere war doch nichts weiter als ein guter Freunde.... nur ein guter Freund.... warum hatte Harry dann das Gefühl das er nichts weiter zum Leben brauchte als diesen einen Menschen...? War das Liebe....? Liebte er Oliver? Wie oft hatte er sich in den letzten vier Jahren diese eine Frage gestellt... doch nie hatte er eine Antwort gefunden... nie das Licht in der Dunkelheit der Unwissenheit entdeckt... war vielleicht Oliver selbst das Licht das er suchte? Ein lautloser Seufzer entrang sich dem Schwarzhaarigem... dabei wusste er noch nicht einmal wo sich Wood momentan befand. "Hey Harry, was hast du da...?" Harry reichte das Bild Dean, blinzelte verstohlen die Tränen weg die sich trotz allem in seinen Augen sammelten, schluckte den Kloß weg der sich plötzlich in seinem Hals befand. "Nur ein Foto Dean... nichts weiter als ein Foto.."
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Die Sonne schien hell, ließ die nasse Erde schnell trocknen. Harry genoss die Sonnenstrahlen die durch die Fenster des Zuges ins Abteil fielen. Jetzt wo die Gewitterwolken verschwunden waren, der Sturm zu einem sanftem Wind abgemildert war, spürte er wieder den Sommer den er gestern Abend so vermisst hatte. "Hey ihr solltet euch anziehen, wir sind in fünf Minuten in London." Der Drittklässler verschwand wieder, schloss die Tür. Harry seufzte, richtete sich auf, zog seine Jacke über. Die Schuluniform lag zusammengefaltet in seinem Koffer. Hermine und Ron schwiegen sagten nichts, während auch sie sich anzogen. Kein Wort wäre genug gewesen um ihre Trauer auszudrücken. Am Gleis 9 ¾ herrschte Hektik als die drei ausstiegen. Wie ein paar einsame Steine umspülte von den wellen des stürmischen Meers standen die drei Freunde schweigend am Gleis, während alle Schüler auf den Ausgang zu stürmten, von Familien und Freunden empfangen wurden. Irgendwann wurde es am Gleis still und Harry blickte sich um. Auch die meisten Siebtklässler waren schon gegangen doch einige wenige befanden sich noch immer am Gleis, wartend auf den letzten Abschied. Harry erkannte alle Gryffindors, die meisten Ravenclaws, einige wenige Hufflepuffs jedoch keinen einzigen Slytherin. Harry erstarrte perplex, lächelte dann als er den einzigen Slytherin erkannte... so viel war geschehen... der Kampf gegen Voldemort war hart gewesen... und doch hatten sie gesiegt... und Malfoy... ja... Draco hatte tatsächlich an seiner Seite gekämpft... Eine helle, dünne Narbe zog sich über die blasse Haut... vom eigenem Vater... Harry schluckte, fand dann seinen Blick von dem blonden Jungen erwidert. Ein lächeln lag auch auf dessen Lippen. So viel hatte sich verändert... "Okay bringen wir es hinter uns..." Seamus lächelt gequält. Und plötzlich überfiel die Trauer alle, trieb ihnen die Tränen in die Augen. Da wurden Hände geschüttelt, sich umarmt, noch einmal Nummern ausgetauscht, überprüft ob man auch die richtigen Adressen voneinander hatte. Harry wusste teilweise nicht mehr, von wem er sich eigentlich gerade verabschiedete schien wie in eine Art Trance verfallen, nur wenige Abschiede sollten ihm später klar in Erinnerung bleiben. Nur wenige waren ihm so nahe gekommen, das sie es schafften sein herz zu berühren. Dean und Seamus.... unter all den Tränen lächelnd und Scherze reißend... nie würde er ihre freche und dennoch freundliche Art und Weise vergessen. Neville... ungeschickt nach Worten suchend, schließlich einfach verlegen lächelnd... nie würde er die Naivität und Reinheit des Jungen vergessen. Da waren so viele.. so viele die ihn in all den Jahren begleitet hatten... ihm geholfen hatte.. sie hatten mit ihm gelacht.. mit ihm geweint.. sie hatten gestritten... hatten sich wieder versöhnt... sie hat gekämpft... teils gegeneinander, doch schließlich alle miteinander... war es nun zu ende? Harry erinnerte sich an das Gefühl des Abschieds... so oft in seinem Leben hatte er es erfahren.... "Harry!" Blaugraue Augen blickten ihn an. Freundlich und dennoch noch immer mit dieser gewissen Arroganz, die Draco wohl nie verlieren würde. "Tja Potter ist schon mies wenn man so sentimental ist, nicht wahr?" "Besser Gefühle zeigen, als wie ein Eisblock durch die Gegend zu laufen." Schweigen, eisige Blicke zwischen den beiden Jugendlichen, dann ein befreiendes Lachen. "Man Harry, das werd ich richtig vermissen..." Sie waren zueinander ehrlich seit dem gemeinsamen Kampf, sie waren Freunde geworden... irgendwann... der Moment dieser Freundschaftsschließung war an beiden vorbeigezogen ohne das sie ihn bemerkt hatten... und dennoch war er in ihrer Erinnerung unendlich kostbar. "Erinnerst du ich noch an den erste Fahrt im Express? Damals hatte ich dir meine Freundschaft angeboten...." Der Blonde stockte, es war das erste mal das er in Gegenwart des schwarzhaarigen keine Worte zu Stande brachte und das erste Mal das Harry ihn auch ohne Worte verstand. "Ich freu mich über unsere Freundschaft Drac'." Draco lächelte, schüttelte Harrys Hand. Ein Moment des Zögerns, dann eine kurze, schnelle Umarmung... verlegen und nervös und dennoch der Beginn einer großen Vertrautheit, die sich über Jahre hinweg entwickeln würde. Schließlich waren sie nur noch zu dritt... wie so oft... nur sie drei.. die besten Freunde. Harry drückte erst Hermine, drückte ihr einen Kuss auf die Wange, umarmte dann auch Ron. Ein kurzer Moment des Zögerns entstand, bevor seine beiden Freunde lachten, sich dann ebenfalls umarmten. Keiner von ihnen sagte ein Wort, als sei nacheinander durch die Schranke gingen. Hermine und Ron wurden von ihrer Familie empfangen, die Harry beide schnell zuwinkten. Dann stand er alleine da, als einziger Hogwartsschüler weit und breit, in einer riesigen Menge von Menschen und dennoch unendlich einsam...
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Müde ließ sich Harry aufs Bett fallen, starrte an die Decke des kleinen Zimmers. Sie war dreckig, die Farbe schon leicht abgeschabt, der hässliche Putz trat hervor, die dünne weiße Schicht darüber konnte ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen... irgendwie erinnerte ihn diese Decke an sein Leben.. die dünne Schicht erschaffen durch seine Freunde die ihn all die Jahre vor der Trauer und der Sehnsucht beschützt hatte bröckelte nun ab... ließ den Blick auf sein wahres Leben frei... auf Leere und Einsamkeit... Schluchzer entrangen sich seiner Seele, Tränen liefen die inzwischen blassen Wangen hinunter. Der Schwarzhaarige drehte sich halb, vergrub sein Gesicht in den Kissen... er wollte nicht schwach sein... er wollte doch nicht schwach sein..... seine Hand glitt zu seiner Hosentasche zogen einen zerknitterten Brief hervor. Die Tinte mit dem der Name geschrieben worden war, war schon fast verblasst, dabei war er noch nicht mal einen Tag alt. Harry strich über das zerknitterte Papier, zog dann den Brief heraus, las die Worte zum wiederholtem Male. Heute Nacht war der Brief angekommen... von einem schwarzen Vogel gebracht der von der Dunkelheit der nacht fast geschluckt worden war. Tränen stiegen von neuem in die grünen Augen... wieso taten diese wenigen Worte denn nur so weh... lautlos weinte er sich in den Schlaf.
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Lieber Harry, ich gratuliere dir zu deiner bestandenen Prüfung und wünsche dir alles gute für deine Zukunft. Verzeih mir bitte das ich mich nicht gemeldet habe.... Ich würde wirklich alles tun um nun bei dir zu sein und mit dir zusammen zu feiern und dich beim Abschied von deinen Mitschülern trösten... es tut mir leid.... doch ich verspreche dir... sobald ich kann komme ich zu dir und erkläre dir alles... und wenn du es dann noch willst... werde ich danach nie wieder gehen... Oliver
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Die Sonne schien hell als Harry das kleine Gebäude betrat. Es war eine Zweigstelle des Zauberministeriums größtenteils unbekannt.... nein... eigentlich war sie vollkommen geheim. Sie lag mitten im Mugglelondon, getarnt als ein Architektenbüro, betrieben von zwei Zauberern deren Tätigkeit es war den Schein zu wahren, Akten zu verwalten und Anrufe des Ministeriums entgegen zu nehmen. In den letzten zwei Jahren war er jeden Tag hierhin gekommen, zumindest um die Unterlagen zu überprüfen, Berichte zu tippen. Es hatte ein halbes Jahr gedauert nach seinem Abschluss bis er befördert worden war, hier eine Stelle bekam. Natürlich hatte sein Name ihm geholfen... das hatte er auch gegenüber seinen Kollegen nie bestritten, doch in all der Zeit hatte er bewiesen das er den job mehr als verdient hatte. Der Laden war leer, kein Kunde zu sehen... er musste sich also nicht verstellen. "Morgen Kev'." "Morgen Harry. Du hast nen neuen Auftrag, irgendein großes Ding, der Boss meinte du sollst alles andere erst mal zurückstellen, dein neuer Partner sollte im Laufe des Tages auftauchen." Der Blonde reichte ihm eine Akte. Kein Wort wie sein Wochenende war, keine Frage wie es Harry geht oder ähnliches. Privatleben und Beruf wurden hier strikter getrennt als irgendwo anders. Von den meisten kannte er noch nicht mal das Alter, von niemandem den Familienstand. Das war in diesem Beruf einfach zu gefährlich. Harry ließ seine Gedanken schweifen während er sich die Akte durchlas. Offiziell gab es die Auroren nicht mehr, Voldemort war geschlagen und die Menschen lebten in Frieden. Doch untergründig waren noch immer Organisationen mit der Anbetung des dunkeln Lords beschäftigt, ließen sich davon nicht abbringen. Diese Kerle zu schnappen war nicht gerade das einfachste. Doch um die Menschheit nicht zu beunruhigen arbeiteten sie in vollkommener Geheimhaltung. Noch nicht mal Hermine und Ron wussten was genau Harry eigentlich tat, doch sie fragten nicht. Kevin lehnte sich zu ihm, grinste. "Hab gehört dein neuer Partner soll ein verdammt guter sein, hat aber gegen die goldene Regel verstoßen wurde deshalb zu uns runter gestuft." Die goldene Regel.... bringe niemals Gefühle in den Job.... er hatte sich die Regeln zu seinem Lebensinhalt gemacht... es war leichter die Leere in seinem Leben zu vergessen wenn man Regeln hatte an die man sich halten konnte.. Keine Gefühle...etwas wichtigeres gab es für sie alle nicht, deshalb ging man lieber auch keine Freundschaften ein... es konnte zu sehr schmerzen... Sein letzter Partner war ein netter Kerl gewesen, aber dem Druck auf Dauer einfach nicht gewachsen.. man hatte sein Gedächtnis gelöscht und ihn zurück in sein altes Leben gesteckt. "Hoffentlich ist es kein alter sack... ich will vernünftig arbeiten." Harry pfiff bewundernd "Wow.... wenn der Boss uns nur zu zweit eine solche Aktion zutraut..." Kevin nahm ihm die Akte ab, blickte neugierig selbst hinein, pfiff ebenfalls kur. "Naja da wird der Boss nicht nur auf ihn Vertrauen setzen sondern auch auf dich. Das ist nicht einfach Har', pass auf dich auf." "Werde es schon packen." Sie waren hart daran die Grenze zu überschreiten....nein in Wirklichkeit waren sie schon lange Freunde... doch so offen wie in diesem Moment hatten sie es noch nie gezeigt.... Harry vertiefte seinen Blick wieder in die Akte. Denk an die goldene Regeln... er hörte wie die Tür geöffnet wurde, jemand eintrat... anscheinend ein Kunde der sich tatsächlich trotz der abgelegenen Lage hier her verirrt hatte... na ja Kev' würde ihn schon irgendwie abwimmeln.. Harry blickte nicht auf als sich jemand neben ihm an die Theke lehnte, reagierte erst unmerklich als er die Stimme dieser Person hörte indem er erstarrte. Nein... das konnte nicht sein... "Guten tag ich hätte gerne ein Apartment in London mit Meerblick in Gebirgsnähe." Solch ein idiotischer Satz.. unbewusst regte sich Harry selbst unter dem Schock über diesen Blödsinn auf. Es war der Code... für alle Mitglieder die hier neu waren... er konnte doch nicht.... nicht er.. wieso... goldene Regel... seine Gedanken überschlugen sich. "Ah hey du musst der neue sein.... du heißt..." "Oliver." "ich bin Kevin, aber alle nennen mich Kev' wirkt cooler." Harry musste fast schmunzeln. Kev's Art war einfach einmalig. "Also das hier ist dein Partner Oliver.. unser kleines Genie Harry... und in der Hand hält er auch schon gleich eure erste Aktion." "Hi." Er blickte auf die Hand die ihm hingehalten wurde, zögerte einen Moment, blickte dann auf. In den braunen Augen sah er Erstaunen, Verwirrung, Freude und für einen kurzen Moment einen funken Triumph. Hatte Oliver gewusst was ihn hier erwarten würde? Goldene Regel.... und er wusste das er hier nicht zeigen durfte was er fühlte. Mit einen Lächeln auf den Lippen ergriff er die Hand die ihm hingehalten wurde. "Hi ich bin Harry. Ich freu mich auf unsere Zusammenarbeit." Oliver drückte seine Hand erwiderte das Lächeln "ich freu mich auch." Harrys Knie wurden weich... wie sehr hatte er dieses Lächeln vermisst... egal was mal geschehen war.. egal wie groß die Schmerzen waren, egal wie wütend er einmal gewesen war... Hauptsache Oliver war wieder da..
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"Gut Leute ihr hab dann noch genau.... drei einhalb Stunden bis ihr starten müsst. Geht am besten was essen oder so." "Nene ich wird nach Hause gehen.... ne Runde Schlaf wird mir gut tun." Harry hatte eigentlich schon Hunger.... aber er wollte erst einmal alleine sein, seine Gefühle irgendwie ordnen... falls das überhaupt möglich war.... "Du musst die Straße runter? Ich auch... lass uns noch ein Stück zusammen gehen... dann können wir den Plan noch mal durchgehen." Im ersten Moment wollte Harry fast instinktiv wieder sprechen, riss sich dann aber doch noch zusammen. Kevin würde misstrauisch werden... "Gut Jungs wir sehen uns morgen." Dann verschwand Kevin in die entgegengesetzte Richtung, die beiden jungen Männer blickten ihm hinterher bis er um die Ecke verschwunden war, dann blickten beide betreten zu Boden. "W-Willst du noch mit zu mir kommen?" Harry spürte wie Oliver nickte "Gerne..." Schweigend gingen sie nebeneinander her. Es war nicht weit bis zu Harrys Wohnung, doch noch nie waren ihm die paar Meter so weit vorgekommen. Die sonne ging gerade unter, verschwand hinterm Horizont, einen rot-rosanen Lichtschleier über das Land verteilen. Harry wusste später selbst nicht mehr wann es geschehen war, aber irgendwann hatte Oliver nach seiner Hand gegriffen, die Harrys sanft gedrückt und Harry hatte die Hand des Älteren nicht weggestoßen, den Druck sogar noch erwidert.... in diesem Moment war ihm erst wirklich klar geworden wie sehr er den Braunhaarigen wirklich vermisst hatte
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"Ich bin dir wohl eine Erklärung schuldig?" "Es wäre... nicht schlecht wenn du wenigstens versuchen würdest es mir zu erklären.." Die alte Unsicherheit stellte sich wieder ein, fast wäre ihm die Kaffeekanne die er festhielt aus der Hand gerutscht, doch Oliver griff im letzten Moment ein, nahm dem Jüngeren die Kanne endgültig ab. "Bist du nervös?" Harry ließ sich auf das Sofa fallen, Oliver gegenüber, strich sich nervös durch die Haare "Ja." Bedingungslose Ehrlichkeit... grenzenloses Vertrauen... verborgene Erinnerung... "Brauchst du nicht..." Oliver nahm einen großen Schluck Kaffee... wenn man so oft nachts arbeite wurde dieses Getränke zu einem deiner Hauptlebensinhalte.. "Ich hab dich vermisst Kleiner..." Erschrocken zuckte Harry zusammen blickte Oliver perplex an bevor er trotzig wie ein Kind antwortete. "Ich bin nicht mehr klein." Oliver lächelte amüsiert und gleichzeitig unendlich traurig. "Nein du bist wirklich nicht mehr mein Kleiner... du hast dich verändert..." "Es ist auch viel Zeit vergangen." Der Kaffee schmeckte ihm nicht... tatsächlich schien er jeden Geschmack verloren zu haben. Die Luft war stickig durch die Sommerhitze, unterbewusst nahm Harry wahr dass die Klimaanlage ausgefallen sein musste. Aus der Nachbarwohnung drang Musik zu ihnen. Die Wände waren dünn in diesem Haus, von Muggeln gebaut. Harry stellte sein Tasse ab, zögerte einen Moment blickte dann auf.. schaute in braune Augen voller Wärme... "Oliver...", er schluckte "Ich hab dich auch vermisst..." Einen Moment blickten sie beide sich an, dann stand Oliver mit einem Seufzer von seinem Sofa auf, kniete sich vor Harry "Harry..." Langsam hob er eine Hand, strich zärtlich durch die schwarzen Haare, ließ seine Hand dann auf der Wange des Jüngeren verweilen. Harry schloss die Augen, lehnte sich gegen die Hand. Für einen Moment vergaß er alles, wie schon einmal in seinem Leben, dachte nicht über Zukunft oder Vergangenheit nach, die stickige Luft war verschwunden, der ekelhafte Geschmacke des Kaffees ebenso. Stille herrschte im Raum, nur das leise und gleichmäßige Geräusch des Atmens war zu hören. "Es tut mir leid Harry. Damals als ich gegangen bin..", er seufzte, löste seine Hand von Harry während er sich neben diesem aufs Sofa setzte. Harry öffnete die Augen, blickte seinen Gegenüber halb enttäuscht, halb neugierig an. "Ich wollte dich nicht verletzen aber... ich durfte keinen Kontakt mehr zu dir haben, das verstehst du doch? Du kennst doch die Regel.. keine Gefühle.." erst langsam begriff Harry die Worte, registrierte was eigentlich damals geschehen war. "Die goldene Regel... das heißt du.. du.." Ja es war mir verboten überhaupt Kontakt zu dir zu haben.. verstehst du? Ich war noch ein paar Stufen höher als jetzt Harry.. ich durfte überhaupt kein Privatleben mehr haben. Als sie dann erfahren haben das ich heimlich Briefe geschrieben habe.. und waren es auch nur zwei im Jahr, da haben sie mir erst alle Wege Kontakt zu dir zu haben verrammelt und mich dann hier her versetzt.." Oliver lachte "Wenn die wüssten, dass sie mich direkt zu dem Empfänger der Briefe versetzt haben...." er lehnte sich grinsend zurück.. "Die würden sich doch in den Arsch beißen... Harry?! Alles okay...? W-Was...?!" Die Leere n Harrys Innerem war verschwunden und plötzlich war da eine solch große, übermenschliche Erleichterung die von ihm Besitz ergriff, Hunderte von Tränen liefen aus seinen Augen. Schluchzer entrangen sich ihm. Er war so froh... so unendlich froh... Oliver seufzte, nahm den zitternden Jungen dann in die Arme. Lange saßen sie so da, bewegungslos, sich an die Nähe des anderen klammernd, während Minute um Minute verging. "Wirst du wieder gehen Oliver.?" "Nein... jetzt werde ich hier bleiben..." Dunkelheit. Nur ein kleines Feuer das im halb zerfallenden Kamin brannte, eine silberne Schlange die sich über den Boden schlängelt, dunkle Gestalten in Nischen und Ecken verborgen. Eine einzelne Person stand inmitten des Raums, hob die Schlange hoch, die sich auf ihn zu bewegte. Eine Handbewegung von ihm reichte aus, damit eine der Gestalten hervortrat, sich leicht verbeugte. "Meister?!" Die Stimme des Mannes war schneidend. "Bringt mir Harry Potter."
TBC
