Bis das der Tod uns scheidet - Teil fünf





Als sich die Welt um ihn herum wieder zu drehen begann, atmete Fabian

erleichtert aus. Das Mädchen, obwohl es noch sehr jung war, machte ihn

verrückt. Er konnte es sich nicht erklären. Er konnte sich so vieles nicht

erklären. Doch er war auf dem besten Weg das zu ändern...


Die Welt um ihn herum wurde wieder klar und er saß mit vielen ihm

bekannten und dennoch fremden Menschen an einen Tisch. Viele von ihnen

hatten rote Haare und er schätzte mal, dass es sich bei ihnen um

Familienangehörige handelte. Und Harry war auch wieder da.

"Hier Harry Schätzchen." hörte er die Frau, wahrscheinlich seine Mutter,

sagen. "Willst du noch ein Würstchen? Oder ein paar Eier?" Harry schüttelte

den Kopf. "Nein danke Mrs. Weasley... ich kann nicht mehr!"


Und wieder schloss Fabian die Augen und befand sich beim öffnen wieder ganz

woanders. Und zwar in einer Art Buchhandlung. Er sah sich, seine Familie und

Harry. "Wenn das nicht der berühmte Harry Potter ist!" hörte er einen Mann

rufen. Ein anderer Mann, mit einem komischen Gegenstand in der Hand,

kämpfte sich zu Harry durch wobei er Ron unsanft zur Seite stieß. "Du musst

mit aufs Foto!" murmelte er und zog ihn mit zu dem grinsenden Typ mit den

blonden Haaren. Fabian seufzte. Er wusste schon worauf alles hinaus lief.


Es wurde ihm gezeigt, wie toll und einmalig Harry Potter war... und wie blöde

und gewöhnlich er doch war. Und das tat weh. Das tat verdammt weh.



Scheinbar schien die Macht die ihm das alles zeigte, zu spüren, dass er

verstanden hatte worauf sie hinaus wollte und alles um ihn herum wurde

Schwarz.

Fabian, eingehüllt in einer schier unendlich schwarzen Welt, schlang

verlassen die Arme um sich und flüsterte leise: "Und was kommt als

Nächstes?" Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, schien die Welt um ihn

herum wieder eine Form anzunehmen.


*Auf ein neues...* dachte sich Fabian und schaute sich in der Gegend um.

Als er sein jüngeres ich erblickte, wusste er dass scheinbar einige Jahre

vergangen waren denn er wirkte größer und erwachsener. Neben

ihm stand Harry. Ebenfalls größer, jedoch kleiner als er.


"Ron, was stellst du dich eigentlich so an?" fragte Harry belustigt. "Mir reicht

es Harry, du wusstest doch genau wie ich für Hermione fühle. Warum hast du

mir das angetan?" Fabian sah, dass sein anderes ich schwer mit sich zu

kämpfen hatte. Mit Wut, Angst, Tränen. Was hatte Harry nur getan, dass er so

fertig war?

"Warum Ron? Ich wollte meinen Spaß und sie war gerade in der Nähe." Ron

schien entsetzt. "Wie konntest du ihr das antun. Sie liebt dich und sie schätzt

dich und du hast sie einfach benutzt." Harry lachte auf und schien sich kaum

wieder einzubekommen. "Hättest du an meiner Stelle nicht das gleiche

gemacht, Ron?" - "Nein denn ich spiele nicht mit den Gefühlen von

Freunden!" sagte er entschlossen. "Ich liebe sie... und hätte ihr nie so etwas

angetan..." - "Ach du bist unser großer Samariter! Du bist doch gar nichts

Ron... standest mir bei allem im Weg. Ohne dich hätte ich Voldemort schon

ein paar mal töten können. Ohne dich hätten wir letzten Jahr Haus- und

Quidditchpokal haben können. Ohne dich wäre ich in Verwandlung nicht

durchgefallen... ohne dich wäre die Welt besser dran!" Harry hatte sich vor

Ron aufgebaut und die Hände in die Hüften gestemmt.

"Ich verstehe schon..." sagte Ron leise. "Ich werde dich nie wieder

belästigen... es tut mir leid." - "Ach verschwinde einfach und lass mich für

immer in Ruhe!" Ron nickte und ohne Harry noch einmal ins Gesicht zu sehen

drehte er sich um und ging.


Fabian schluckte. War das was er gerade sah wirklich wahr? Es kam ihm so

unreal vor... aber warum sollte man ihn anlügen? Gespannt und mit einer

Prise Angst wartete Fabian darauf, was als nächstes geschah.


Wieder drehte sich die Welt und als sie stoppte, befand er sich wieder in dem

Raum wo er sich und Harry hatte Weihnachten feiern sehen. Und da sah er sich

wieder. Dieses Mal aber mit dem hübschen braunhaarigen Mädchen. Sie

sprach leise zu ihm, also ging er näher an die beiden heran. Als er näher trat,

bemerkte er die Tränen in den Augen seines jüngeren Ichs. "Ron, es tut mir ja

so leid. Aber ich liebe Harry. Jeder liebt Harry... er ist der Junge der lebt, er ist der einzige der du weißt schon wen besiegen kann. Und wer bist du

schon, Ron? Ich hatte nicht vor, mein Leben in einer nur durch Magie

zusammen gehaltenen Hütte zu hausen und mich zu freuen, wenn es mal was

warmes zu essen gibt. Du kannst mir doch gar nichts bieten. Also höre auf

jetzt so eine Flunsch zu ziehen..."


Fabian war geschockt. Hatte sie das alles gerade wirklich gesagt? Wenn sein

früheres Leben wirklich so gewesen war, dann wünschte er sich von ganzen

Herzen es wieder vergessen zu können. Er konnte es nicht glauben, wollte es

nicht glauben. Diese wenigen Worte hatten ihn tief in seinem Inneren

getroffen und er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen traten.



Und ein weiteres Mal schloss er die Augen und hoffte, dass es bald vorbei sein

würde. Denn lange würde er es nicht mehr aushalten. Und er merkte das tief

in seinem Innern ein Gefühl erwacht war, von dem er nicht einmal wusste dass

es es gab. Hass. Unstillbarer Hass auf Harry Potter.



Langsam und auf ein Ende hoffend, öffnete er die Augen und blickte sich um.

Er befand sich in einem weissen, völlig sterilem Raum. Er sah sein jüngeres

Ich, auch wenn er jetzt nicht mehr als zwei Jahre jünger zu sein schien, auf

einem Bett liegen. Er kannte diesen Raum.


Auf einmal ging die Tür auf und zwei Männer mit weißen Kitteln traten in den

Raum. Einer von ihnen hielt einen Block in den Händen und schaute besorgt

in Richtung Bett.

"Das ist Fall Nummer 532. Man hat ihn in einem Wald gefunden. Ohne

Papiere, ohne ein Zeichen auf seine Vergangenheit. Am Kopf hatte er eine

große Wunde. Wir müssen abwarten, bis er wieder zu sich kommt. Armer

Junge.... und wollen wir nun einen Kaffee trinken gehen?" Der andere Mann

nickte und zusammen verließen sie das Zimmer.


Fabian starrte noch lange in Richtung Tür bis sich ein weiteres Mal die Welt

um ihn herum verdunkelte. Doch dieses Mal spürte er, dass es vorbei war. Er

wusste dass, wenn er das nächste Mal die Augen öffnete wieder im kalten

Keller war.



Und das war er auch... als er die Augen öffnete, blickte er in die roten Augen

von Lord Voldemort. "Na Ron Weasley..." sagte er mit seiner zischenden

Stimme. "... hast du gesehen was du sehen wolltest? Dann lass uns jetzt

reden!" Voldemort streckte ihm die Hand entgegen und half Ron beim

aufstehen. Zusammen verließen sie den Keller...



Ende Teil fünf




A/N: He, he das ging doch mal schnell. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit

dem Verlauf der Geschichte. Und keine Sorge, im nächsten Kapitel werde ich

auch wieder mehr auf die Gegenwart eingehen.

Also ihr wisst aber, dass zum Beispiel der Streit gar nicht stattgefunden hat.... dass alles nur ein böses Spiel vom bösen Lord ist. Ja? Dann ist ja gut...

Und ein Dank geht noch an meine Betareaderin Blaue Feder! Thx


Asahi


P.S. Juhu ich fliege im Februar mit meiner Hostfamily nach Florida! *freu*

Sonne ich komme. ^^ (Musste sein... hier ist es so kalt... kaum

auszuhalten...)