Thranduil saß immer noch vor dem nun langsam verlöschenden Feuer.
Seine rotblonden Haare waren das einzige, das in dem Raum noch leuchtete.
Kälte zog auf, doch der Elbenkönig spürte sie nicht, denn seit Jahrhunderten, seit dem Tage, als seine Königin in den Westen gezogen war, spürte er keine Kälte mehr - und keine Wärme. Die Freude seiner sich unendlich hinziehenden Tage im Großen Grünen Wald waren seine Kinder - und vor allem, vor dem Ringkrieg, war es Legolas gewesen, sein Letztgeborener, sein Grünes Blatt, Träger seiner Hoffnung.
Und nun war er fort - lebte in Lothlorien, hatte sich dagegen entschieden, im Grünen Wald bei seiner Familie zu bleiben.
Thranduil starrte in die verglimmende Glut.
War es Zeit, in den Westen zu gehen? Was gab es hier in Arda noch für ihn, was hielt ihn? Warum nicht einfach sein Reich an den Thronerben, seinen Ältesten, abgeben, und gehen...? Er würde seine geliebte Frau wiedersehen, und so viele andere mehr...
Warum verweilen?
Die Frage quälte Thranduil, und er gestattete sich, in der Dämmerung Tränen zuzulassen. Keiner war hier, der Fragen stellte, und die Bitterkeit und Trauer von Jahrhunderten brach sich ihren Damm und überflutete seine hellblauen Augen.
Ohne Scham weinte Thranduil, und ohne jegliche Deckung war er, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
"Elrond.... bitte... lass mich...." brachte er zwischen zwei unwillkürlichen Weinkrämpfen hervor, sein Gesicht in seinen Händen verbergend.
Die Hand wich nicht, eine weitere kam hinzu, strich von hinten die langen rotblonden Strähnen aus dem Gesicht des Königs, drehten sie zusammen auf den Rücken. Dann wischten die Hände die Tränen ab, trockneten sie.
Thranduil spürte, wie er sich beruhigte.
So lange Elronds Hände ihm einen Hauch von Wärme vermittelten, so lange waren es die Tage wert, auf Arda gelebt zu werden.
Der Elbenkönig nahm zunächst gar nicht wahr, was geschah.
Erst, nachdem sich der tröstende Mund von seinem Scheitel bis zu seiner linken Wange vorgetastet hatte, spürte er die Lippen des anderen.
Thranduil schloss seine Augen und wandte seinen Kopf zur Seite, hob ihn leicht an und erwartete einen Kuss. Genug getrauert, dachte er, er ist hier, er hat das Gleiche wie ich durchgemacht, es wird Zeit, dass wir uns gegenseitig Trost spenden.
Weiche Lippen legten sich auf seine, ein zarter Kuss, wie ein Hauch, der sich fortpflanzte auf seinen Nasenrücken, seine noch immer feuchten Augen, seine Stirn, die nicht erahnen ließ, dass er so alt war, dass er die letzte Allianz der Elben und Menschen erlebt hatte und selbst da nicht mehr jung war.
Er genoss die Berührung. Wie tröstlich. Wie wärmend. Wie vertraut.
Wie vertraut.
Wie - vertraut?
Thranduil öffnete seine Augen.
Blaues Feuer traf blaues Feuer.
"Denkst du, ich habe es nicht gesehen?" sagte der Elb und strich über Thranduils Haare. Der Elbenkönig wich nicht zurück, sondern starrte nur auf sein Gegenüber.
"Ich weiß... es ist Jahrtausende her. Aber ich weiß die Lösung für dich... diese Lösung... und eine weitere. Vertrau mir, Thranduil."
-----tbc----
Kälte zog auf, doch der Elbenkönig spürte sie nicht, denn seit Jahrhunderten, seit dem Tage, als seine Königin in den Westen gezogen war, spürte er keine Kälte mehr - und keine Wärme. Die Freude seiner sich unendlich hinziehenden Tage im Großen Grünen Wald waren seine Kinder - und vor allem, vor dem Ringkrieg, war es Legolas gewesen, sein Letztgeborener, sein Grünes Blatt, Träger seiner Hoffnung.
Und nun war er fort - lebte in Lothlorien, hatte sich dagegen entschieden, im Grünen Wald bei seiner Familie zu bleiben.
Thranduil starrte in die verglimmende Glut.
War es Zeit, in den Westen zu gehen? Was gab es hier in Arda noch für ihn, was hielt ihn? Warum nicht einfach sein Reich an den Thronerben, seinen Ältesten, abgeben, und gehen...? Er würde seine geliebte Frau wiedersehen, und so viele andere mehr...
Warum verweilen?
Die Frage quälte Thranduil, und er gestattete sich, in der Dämmerung Tränen zuzulassen. Keiner war hier, der Fragen stellte, und die Bitterkeit und Trauer von Jahrhunderten brach sich ihren Damm und überflutete seine hellblauen Augen.
Ohne Scham weinte Thranduil, und ohne jegliche Deckung war er, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
"Elrond.... bitte... lass mich...." brachte er zwischen zwei unwillkürlichen Weinkrämpfen hervor, sein Gesicht in seinen Händen verbergend.
Die Hand wich nicht, eine weitere kam hinzu, strich von hinten die langen rotblonden Strähnen aus dem Gesicht des Königs, drehten sie zusammen auf den Rücken. Dann wischten die Hände die Tränen ab, trockneten sie.
Thranduil spürte, wie er sich beruhigte.
So lange Elronds Hände ihm einen Hauch von Wärme vermittelten, so lange waren es die Tage wert, auf Arda gelebt zu werden.
Der Elbenkönig nahm zunächst gar nicht wahr, was geschah.
Erst, nachdem sich der tröstende Mund von seinem Scheitel bis zu seiner linken Wange vorgetastet hatte, spürte er die Lippen des anderen.
Thranduil schloss seine Augen und wandte seinen Kopf zur Seite, hob ihn leicht an und erwartete einen Kuss. Genug getrauert, dachte er, er ist hier, er hat das Gleiche wie ich durchgemacht, es wird Zeit, dass wir uns gegenseitig Trost spenden.
Weiche Lippen legten sich auf seine, ein zarter Kuss, wie ein Hauch, der sich fortpflanzte auf seinen Nasenrücken, seine noch immer feuchten Augen, seine Stirn, die nicht erahnen ließ, dass er so alt war, dass er die letzte Allianz der Elben und Menschen erlebt hatte und selbst da nicht mehr jung war.
Er genoss die Berührung. Wie tröstlich. Wie wärmend. Wie vertraut.
Wie vertraut.
Wie - vertraut?
Thranduil öffnete seine Augen.
Blaues Feuer traf blaues Feuer.
"Denkst du, ich habe es nicht gesehen?" sagte der Elb und strich über Thranduils Haare. Der Elbenkönig wich nicht zurück, sondern starrte nur auf sein Gegenüber.
"Ich weiß... es ist Jahrtausende her. Aber ich weiß die Lösung für dich... diese Lösung... und eine weitere. Vertrau mir, Thranduil."
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