Glorfindel wachte in einem dunklen Raum auf.

Sein Kopf schmerzte, und nur eine einzige Kerze erleuchtete den nur sparsam eingerichteten Talan, den der Elb aus Imladris sofort wiedererkannte.

Celeborns Liebesnest, schoss ihm durch den Kopf, und sofort machte sich Hämmern in seinen Schläfen breit.

In einer Ecke raschelte es und ein leises arrogant klingendes Lachen drang an sein Ohr.

"Na, wieder in der Welt der Lebenden, Glorfindel von Gondolin, Balrogschlächter, Untoter?"

Celeborns spöttische Stimme war wie Gift. Glorfindel griff sich an den Kopf, an seiner Hand blieb eine klebrige Flüssigkeit hängen. Seine blonden Locken waren an einer Stelle von Blut durchtränkt. Er erinnerte sich langsam... er hatte einen Schlag auf den Kopf bekommen, unmittelbar nachdem Legolas davongeritten war. Und dann - nichts mehr. Bis jetzt. Und jetzt war er in Celeborns heimlichem Refugium.

Er war nicht in der Lage aufzustehen, denn er war bewegungsunfähig. Nicht gelähmt, wie er sofort mit Aufatmen feststellte - aber - gefesselt an Armen und Beinen. Er lag auf dem Rücken, die Arme über ihm zusammengebunden, die Beine gespreizt und an Pfosten gebunden.

Schritte kamen auf ihn zu.

Dann stand Celeborn vor ihm. Seine langen silbernen Haare glänzten wie Mithril, seine hellen Augen fixierten ihn. Glorfindel versuchte an den Fesseln zu rütteln, doch diese saßen fest.

"Was mischt du dich auch immer wieder ein in unsere Angelegenheiten? War es nicht genug, dass du Galadriel dazu gebracht hast, in die Unsterblichen Lande zu ziehen? Musstest du dich auch noch zwischen Haldir und Legolas stellen?"

Glorfindel schnappte nach Luft, um zu widersprechen, doch Celeborn kniete nieder und hielt eine Hand auf seinen Mund.

"Schweige, Glorfindel. Spare deinen Atem, du wirst ihn brauchen."