"Er will seinen Namen nicht sagen. Er will sein Ziel nicht sagen. Außerdem
ist er in denkbar schlechtem Zustand, er scheint seit Tagen nichts gegessen
zu haben und muss ebenso lange geritten sein. Sein Pferd ist am Rande der
Erschöpfung, und er-"
Eomer erhob sich mit einer abrupten Bewegung von seinem Thron.
"Genug davon!" herrschte er den Boten unwirsch an. "Wo ist er?"
"Im Verließ", antwortete der Rohirim und Rohans König stieß ihn ungeduldig beiseite und verschwand mit eiligem Schritte Meduseld.
Jeden, der sich ihm unabsichtlich in den Weg stellte, fegte er zur Seite. Eomer stieg die kalten Steinstufen herab und öffnete die schwere Holztüre, die das Verließ von Edoras schützte. Die Wachen verneigten sich vor ihm, doch der König widmete ihnen keinen einzigen Blick.
Er fand sofort, was er suchte.
In der allerletzten Zelle saß zusammengekauert und zitternd - ein Elb.
Eomers Herz setzte für einen Schlag lang aus, dann sog er heftig Luft ein, versuchte sich zu beruhigen. Er konnte seinen Pulsschlag bis in seine Halsschlagader pochen hören, in einem Rhythmus, der schnellem Galopp entsprach.
Legolas.
Legolas!!!
"Bringt ihn in meine Gemächer! Rasch!" befahl Eomer, ohne den Elb noch einmal anzusehen, und machte kehrt. Er konnte Legolas nicht ansehen... nicht jetzt... nicht in diesem Zustande.
~~~~~~~~~~~~~~~~
Einige Zeit später stand ein sehr erschöpfter und blasser Elb vor dem Thron des Königreiches Rohan. Eomer betrachtete ihn sehr lange, dann erhob er seine rechte Hand und machte eine Handbewegung Richtung Boden.
Legolas schwieg, sprach kein Wort. Der tagelange Ritt hatte ihn gezeichnet, seine Kleidung war verschmutzt, sein Gesicht dreckig, seine Haare ungekämmt und Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst, die seitlichen Flechten waren gar offen, blonde Haare hingen ihm wirr ins Gesicht.
Eomer konnte sich nur mühsam beherrschen, ihn nicht an sich zu ziehen.
Nein, nicht nach all dem, was geschehen war.
Da stand er, Legolas, der Traum seiner schlaflosen Nächte. Derjenige, der sein Herz gebrochen hatte und dann mit einem anderen verschwunden war. Der Elb, der als einzigstes Wesen auf Arda je aus seinem Munde die fatalen Worte gehört hatte. Derjenige, der mit einem anderen verschwunden war, nachdem er sie gehört hatte.
Eomer wiederholte die Handbewegung, etwas ungeduldiger. Der Elb schien nicht zu verstehen.
"Knie nieder!" raunte ihm der Rohirim zu, der neben ihm stand.
Legolas' blaue Augen richteten sich auf, trafen auf die braunen des Mannes.
Sie starrten sich an. Gegenseitig bohrten sie sich ihren Blick ins Herz.
Legolas blieb stehen, mit trotzig erhobenem Kinn.
Da stand Eomer auf.
Eomer erhob sich mit einer abrupten Bewegung von seinem Thron.
"Genug davon!" herrschte er den Boten unwirsch an. "Wo ist er?"
"Im Verließ", antwortete der Rohirim und Rohans König stieß ihn ungeduldig beiseite und verschwand mit eiligem Schritte Meduseld.
Jeden, der sich ihm unabsichtlich in den Weg stellte, fegte er zur Seite. Eomer stieg die kalten Steinstufen herab und öffnete die schwere Holztüre, die das Verließ von Edoras schützte. Die Wachen verneigten sich vor ihm, doch der König widmete ihnen keinen einzigen Blick.
Er fand sofort, was er suchte.
In der allerletzten Zelle saß zusammengekauert und zitternd - ein Elb.
Eomers Herz setzte für einen Schlag lang aus, dann sog er heftig Luft ein, versuchte sich zu beruhigen. Er konnte seinen Pulsschlag bis in seine Halsschlagader pochen hören, in einem Rhythmus, der schnellem Galopp entsprach.
Legolas.
Legolas!!!
"Bringt ihn in meine Gemächer! Rasch!" befahl Eomer, ohne den Elb noch einmal anzusehen, und machte kehrt. Er konnte Legolas nicht ansehen... nicht jetzt... nicht in diesem Zustande.
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Einige Zeit später stand ein sehr erschöpfter und blasser Elb vor dem Thron des Königreiches Rohan. Eomer betrachtete ihn sehr lange, dann erhob er seine rechte Hand und machte eine Handbewegung Richtung Boden.
Legolas schwieg, sprach kein Wort. Der tagelange Ritt hatte ihn gezeichnet, seine Kleidung war verschmutzt, sein Gesicht dreckig, seine Haare ungekämmt und Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst, die seitlichen Flechten waren gar offen, blonde Haare hingen ihm wirr ins Gesicht.
Eomer konnte sich nur mühsam beherrschen, ihn nicht an sich zu ziehen.
Nein, nicht nach all dem, was geschehen war.
Da stand er, Legolas, der Traum seiner schlaflosen Nächte. Derjenige, der sein Herz gebrochen hatte und dann mit einem anderen verschwunden war. Der Elb, der als einzigstes Wesen auf Arda je aus seinem Munde die fatalen Worte gehört hatte. Derjenige, der mit einem anderen verschwunden war, nachdem er sie gehört hatte.
Eomer wiederholte die Handbewegung, etwas ungeduldiger. Der Elb schien nicht zu verstehen.
"Knie nieder!" raunte ihm der Rohirim zu, der neben ihm stand.
Legolas' blaue Augen richteten sich auf, trafen auf die braunen des Mannes.
Sie starrten sich an. Gegenseitig bohrten sie sich ihren Blick ins Herz.
Legolas blieb stehen, mit trotzig erhobenem Kinn.
Da stand Eomer auf.
