Vorbemerkung:

Sicher erinnert ihr euch noch, als Gimli vom Pferd fiel, als die Bevölkerung von Edoras sich nach Helms Klamm flüchtete? "Keine Panik, das war Absicht!!!"

So ist das auch mit meinen kurzen Kapitelchen... klar könnte ich längere schreiben. Dann müsstet ihr aber auch länger warten. Und wer sagt, dass ich euch nicht im Insgeheimen quälen möchte... mit kleinen Portionen....?

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Glorfindel starrte in Celeborns Augen.

"Schluss mit deinem edlen und noblen Getue!" zischte der Fürst von Lothlorien, dann nahm er die Hand wieder weg, die über Glorfindels Mund gelegen hatte. "Ich bin es so satt, dass du dich ständig um Dinge kümmerst, die dich wirklich nichts angehen. Seit Zeitaltern spielst du dich auf. Was interessierst du dich dafür, was wir hier in Lorien tun? Bleib in Imladris, trockne die Tränen deines Herrn Elrond und kümmere dich darum!"

"Es geht mich sehr wohl etwas an!" gab Glorfindel zurück. "Du verletzt mutwillig meine Freunde. Du gehst rücksichtslos deinen Interessen nach. Du zerstörst Freundschaften, und sogar Liebe...!"

"Liebe?" Celeborn lachte, es klang spöttisch und abwertend.

"Was weißt du von Liebe, Glorfindel von Gondolin... ich weiß um deine Liebe. Ich erinnere mich sehr genau, wie du dem schönen König von Düsterwald hinterhergelaufen bist... der dich nicht mal eines Blickes würdigte. Und genau so ist es mit der Liebe... nichts anderes als Verwirrung des Geistes. Sieh der Tatsache ins Auge... es gibt keine Liebe. Es gibt nur Begierde. Und die muss befriedigt werden. Liebe ist ein Vorwand, Begierden zu stillen... ich gebe nicht vor, zu lieben. Ich nehme mir, was ich möchte - und man gibt es mir gerne. Du wirst gleich wissen, warum, ich werde es dir zeigen. Seit Jahrhunderten fehlt dir etwas, Glorfindel von Gondolin... es wird dein verbittertes Herz erhellen, dir eine wahre Erkenntnis sein. Du wirst dich wesentlich besser fühlen, wenn ich mit dir fertig bin... und dann kannst du zurückkehren in das Haus dessen, der dich hält wie ein Hündchen. Ich nehme an, er lässt dich auch nicht ran, die Trauer ist noch zu groß, nicht wahr? Seit Jahrhunderten heult er so laut, dass es ganz Arda hört, anstelle sich einen gewissen blonden Noldo zu greifen und ihn sein Bettchen wärmen zu lassen. Vor wie viel Jahrtausenden hast du das letzte Mal das Bett mit einem anderen als dir selbst geteilt? Oh ja, Ecthelion... wir erinnern uns. Lange her, nicht wahr? Wie war das mit Gil-Galad? Es gab Gerüchte... aber ich denke, es ist auf jeden Fall zu lange her. Zeit für eine Auffrischung deiner Erinnerung, schöner Glorfindel..."

Celeborn packte mit beiden Händen Glorfindels Hemd und riss es entzwei.

Glorfindels Augen weiteten sich, als er über Celeborns Schulter sah.

Ohne sich umzuwenden lachte der Fürst von Lothlorien. "Du kannst dich gerne zu uns gesellen. Es wird mir eine Freude sein, wenn du dabei zusiehst, wie ich den berühmten Balrog-Schlächter nehme. Er kam übrigens, deine ewigwährende Liebe zu retten."