Glorfindel schloss seine Augen. Er hatte nicht im geringsten Interesse daran, Zeuge dieser erniedrigenden Szene zu werden, so versuchte er sich zu sammeln und sich diesem Raum zu entziehen.

Doch Celeborns Stimme holte ihn in die Gegenwart zurück.

"Du siehst zu, Glorfindel - oder du ersetzt Haldir. Haben wir uns verstanden?" Der Fürst von Lothlorien lächelte kalt und mit unverhohlener Lust zu dem gefesselten Elben, der versuchte seine Gesichtszüge zu beherrschen, um seinem Missfallen nicht zu offensichtlich Ausdruck zu verleihen.

"Wüsste ich, dass ich damit Haldirs Seele reinhalten könnte von der Beschmutzung durch dich, würde ich nicht zögern, ihn sofort zu ersetzen - doch fürchte ich, dass er längst von dir geschändet ist, in jeglicher Hinsicht!" flüsterte der Elb aus Imladris dann.

Haldirs blonder Kopf flog herum, er starrte Glorfindel ungläubig an. "Was meinst du damit?" fragte er.

"Dass du der Liebe nicht wert bist, die Legolas für dich empfindet", gab Glorfindel zurück und presste dann seine Lippen aufeinander. Er hatte schon viel zu viel gesagt.

"Liebe! Legolas! Dass ich nicht lache!" Celeborn lachte laut auf, riss Haldir an seinen Haaren auf die Füße und wandte sich Glorfindel zu. Er befreite ihn von seinen Fesseln und nötigte beide Elben, mit ihm zu gehen. Sie kamen nach kurzem Wege am Spiegel an.

Celeborn ergriff eine Karaffe frischen Wassers und goss es in das runde Steingefäß.

"Ich denke, ihr beide solltet sehen, wie sehr Legolas dich liebt, Haldir. Seht es mit eigenen Augen. Ihr wisst, dass der Spiegel nicht trügt. So seht!" Celeborn lächelte wissend und trat zurück.

Glorfindel und Haldir sahen....