"Was hast du erwartet, Haldir?" fragte Glorfindel, der versuchte seiner Überraschung Herr zu werden.

"Das sicherlich nicht!" gab der Lorier zurück, um Fassung ringend. Vor allem Legolas' triumphierendes Lächeln, als er Eomer in seine Falle zog, stand ihm immer noch vor Augen. Das war keine unfreiwillige Sache, keine Nötigung, das war pure Lust gewesen, dessen Zeuge er geworden war. Und - er wusste sehr genau um die Vorgeschichte, die den jungen König von Rohan und den Sohn Thranduils verband.

"Er hat sich schnell getröstet, Haldir. Da siehst du, wie viel du ihm wert bist!" Celeborns Stimme war leise und obwohl der Fürst des Goldenen Waldes keine Miene verzog, konnte man ihm anhören, wie sehr er Genugtuung empfand. Und wie sicher er sich war, dass Haldir nun ohne zu zögern auf immer ihm gehören würde.

Lange Zeit sahen sich die beiden lorischen Elben an. Schließlich neigte Haldir ohne weitere Worte sein Haupt.

"Lasst mich jetzt gehen", erinnerte Glorfindel an seine Gegenwart.

Celeborn zog eine Augenbraue nach oben.

"Dich gehen lassen?" wiederholte er und griff in Glorfindels goldblonde lange, leicht gewellte Haare. "Dich gehen lassen? Wieso sollten wir? Ich bin sicher, dass wir mit dir noch jede Menge Spaß haben könnten."

"Celeborn, lass ihn-" Haldirs Worte wurden durch einen einzigen Blick des lorischen Fürsten abgebrochen.

"Denkst du nicht, mein Herz, wir könnten noch viel mehr Spaß haben, wenn wir nach Imladris Meldung schicken, wen wir hier haben? Wer von den beiden hochwürdigen Herrschaften wird sich hier her bequemen... Elrond oder Thranduil? Oder gar beide? Wie sehr gelüstet es mich danach, sie wiederzusehen. Ich denke, wir sollten Goldsträhne noch eine Weile beherbergen. Wenn du magst, kannst du ein wenig mit ihm-... spielen... ich würde dir gerne dabei zusehen." Celeborns Augen glänzten.

"Ich nehme an, es handelt sich hierbei nicht um einen Wunsch, sondern um eine Aufforderung, mein Herr?" fragte Haldir.

Der Fürst von Lothlorien nickte. "Ganz recht." Er wandte sich um und bedeutete den beiden, ihm zu folgen.