"Was hast du gesagt?"

Eomer richtete sich halb auf und sah Legolas an, der die Augen geschlossen hatte und eine Ruhe verströmte, die nur jemand ausstrahlen kann, dem es rundum gut geht und der rundum satt ist.

Legolas öffnete die Augen und sah den König von Rohan überrascht an.

"Gesagt? Ich? Was?" fragte er und streckte sich.

Die braunen Augen des Mannes lagen fragend auf ihm. "Ich vermeinte etwas gehört zu haben... "

"Aber ich habe nichts gesagt!" erwiderte Legolas und griff in Eomers lange, verwirrte Locken. "Du musst dich getäuscht haben, oder dir so sehr wünschen, dass ich gewisse Dinge sage, dass du sie in deinem Inneren hörst, obwohl ich sie nicht äußere."

Eomer riss sich los und sprang aus dem Bett. "Du machst mich krank!" zischte er und verließ das Gemach, ohne Legolas auch nur einen weiteren Blick zu schenken.

Der Elb zuckte mit seinen Schultern und drehte sich auf die Seite, den Gedanken aufgebend, dass er mit einem reinigenden Bade all die klebrigen Substanzen von sich waschen könnte, die ihm anhafteten.

Währenddessen starrte Eomer in seinem Bade in den großen Spiegel vor sich.

Irgendetwas läuft hier gewaltig in die falsche Richtung, dachte er, während er sich wusch. Irgendetwas stimmt hier nicht, und ob es jemals stimmen wird, dessen bin ich mir nicht im Klaren.

Ich brauche Luft, ich brauche Freiheit - von allem hier -

Es war bereits Nacht, als Eomer sein Pferd sattelte und ohne jegliche Begleitung ausritt, weg aus Edoras, weg von Legolas.