Seit Tagen waren sie nun schon unterwegs, Glorfindel von Imladris und Haldir von Lorien. Sie aßen, was sie fanden, Haldir jagte zudem, doch der ältere Elb weigerte sich, Tiere zu essen, so waren sie ständig auf der Suche nach Beeren und Wurzeln. Ihre Konversation beschränkten sie auf das Notwendigste, denn keiner von beiden hatte Lust, in Wunden zu rühren. Glorfindel ahnte das Schlimmste, denn es war offensichtlich, dass Haldir vorhatte, nach Edoras zu reiten und Legolas vor die Wahl zu stellen. Haldir die Begleitung zu versagen wollte Glorfindel allerdings nicht riskieren, da er wusste, dass in Rohan rauhe Sitten herrschten - und ein Elb von Haldirs Aussehen sollte nicht alleine reisen, elbische Kampfeskünste hin und her.

Seit Tagen waren sie niemandem begegnet, was Haldir für ein gutes Zeichen hielt. Er wusste, dass sie sich unmittelbar im Einzugsbereich von Edoras befanden, schon lange in Rohan, doch kein Pferdemensch hatte ihre Wege gekreuzt.

Die Sonne machte sich daran, über Arda unterzugehen, und Haldir und Glorfindel suchten eine Stelle, wo sie ihr Nachtquartier aufschlagen konnten. Sie fanden eine Lichtung inmitten eines kleinen Hains. Haldir beschloss zu jagen und Glorfindel suchte im Umkreis nach essbaren Pflanzen.

Er fand anderes.

Nur wenige Entfernung von ihm stand ein braunes Pferd, festgemacht an einem Baum. Der Reiter war nicht zu sehen, doch Glorfindels Schritte verlangsamten sich, wurden unhörbar.

Das Pferd wies eindeutig Zaumzeug aus Rohan auf.

Aber es war nur ein einziges Pferd. Keine Horde wilder Menschen, die über die Hügel preschten, nur ein einziges Pferd, hier in der Nähe der Lichtung, wo sie ihren Rastplatz aufgeschlagen hatten.

Wo war der Reiter, fragte sich der Elb und spähte aus.

Er fand ihn dann, am Rande der Lichtung, an einen Baum gelehnt, auf die Tiefebene sehend. Der Mensch bemerkte ihn nicht.

Glorfindel wusste sofort, um wen es sich handelte.

Leise tastete er sich an den Mann heran, den er im Spiegel gesehen hatte - zusammen mit Legolas Thranduillion.