Kapitel 7 "nur nicht den Mut verlieren" Diese Nacht schlief ich schlecht. Ich wusste nicht, ob ich noch warten sollte, oder ob ich ihnen lieber gleich sagen sollte, wer ich war. So oder so war ich nicht ehrlich ihnen gegenüber gewesen, und das war sicher keine gute Basis für eine Freundschaft. Und als Freunde wollte ich sie behalten, soviel war klar. Auch beim Frühstück bekam ich kaum was runter. Ron und Harry freuten sich auf zwei ruhige Stunden, sie hatten jetzt Wahrsagen und das war nicht gerade das aufregendste Fach an unserer Schule. Hermione hatte Arthmatik und ich machte mich auf den Weg zu Muggelkunde. Dafür hatte mein Vater mich eingetragen, er wollte dass ich auch die andere Welt kenne, falls mal was passiert und wir flüchten müssen. Die Zeit verging rasch und schon trafen wir uns wieder alle um zusammen zu Zaubertränke zu gehen, leider hatten wir den Unterricht mit den Slytherins. Mein Magen fuhr Achterbahn, würde es jetzt jemand merken? Ich saß zwischen Harry und Hermione. Es war wieder Zeit für Gruppenarbeit, wir sollten zusammen einen Trank herstellen, er war einfach für mich. Vater hatte mir schon in den Ferien erklärt wie man dieses Heilmittel gegen einfache Verbrennung von Drachen braut. Vater lief durch die Reihen, verteilte an die Slytherins Punkte und blieb bei den Gryffindors nur stehen um die Arbeiten zu kritisieren und Punkte abzuziehen. Bei Neville verfiel er schon fast in Beleidigungen, bis er einen Blick von mir auffing, dass es reichte. Schließlich war er vor unserem Tisch angekommen. Ich wusste, dass er keinen Fehler finden konnte, der Trank war perfekt. Leise sagte er mit einem drohenden Unterton: "Ausnahmsweise mal gute Arbeit an Ihrem Tisch Potter", mit einem Blick auf mich fügte er hinzu: "Zehn Punkte für Gryffindor". Er entfernte sich eilig, Harry schnappte nach Luft und Hermione blickte mich fragend an. Hinter mir hörte ich ein spöttisches Lachen. Ich drehte mich um. Da saß er, der Sohn von Lucius Malfoy unverkennbar, die gleichen blonden, fast weißen Haare, die kalten stahlblauen Augen und der herabblickende Blick. Vater hatte mich gewarnt. Malfoy würde wohl wissen, wer ich bin, schließlich ist bekannt, dass eine neue Schülerin an der Schule war und meine Existenz war dem Ministerium bekannt, was wohl zur Folge hatte, dass man sehr schnell erfuhr, dass ich Snapes Tochter bin, wenn man die richtigen Kontakte hatte, und die besaß Malfoy zweifellos. Auch hatte diese Aktion von Vater nicht gerade dazu beigetragen eine Verbindung von uns beiden auszuschließen. Doch Malfoy sagte keinen ton, aber ich war mir sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis er sein Kenntnisse über mich kundtun würde. "Noch nie", Harry war völlig außer sich," noch nie hat er uns auch nur einen Punkt gegeben und jetzt gleich zehn." Sie waren alle sehr aufgeregt, aber mir entging nicht der Blick, den Hermione mir zuwarf. Was sollte ich bloß tun.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Unterricht gegen die dunklen Künste war nicht mehr sehr angenehm, da ich nicht mehr wusste, wie ich mich Lupin gegenüber verhalten sollte, aber Vater war ja nicht anwesend, so konnte ich eine ganz normale Schülerin sein. In Zaubertränke häuften sich die Punkte für Gryffindor. Doch ich merkte, dass die Freude darüber getrübt wurde von dem Misstrauen, dass Hermione mir gegenüber an den Tag legte, mehr und mehr verstärkt. Ich war immer noch hin und her gerissen, bis Draco eines Tages auf dem Weg zum Unterricht zur Pflege der magischen Geschöpfe die Bemerkung fallen ließ, die alles ins Rollen brachte. Mit einen Blick auf uns sagte er laut: "Tja, jetzt werden uns Dank der Familienbunde mal die Loser vorgezogen und das von unserem eigenen Hauslehrer, aber das wird ihm noch leid tun." Mir erschauderte es auf vielerlei Arten. Schließlich war er der Sohn eines gefürchteten Todesser, der einen guten Kontakt zu Voldemort hatte. Diese Aussage bekräftigte also, dass Voldemort sich immer noch rächen wollte und dieser Gedanke war hiermit näher denn je. Zum anderen würde Hermione spätestens jetzt wissen, das hier was im Busch ist. Mit einem kalten Blick musterte sie mich. Harry und Ron waren schon außer Reichweite. Ich packte Hermiones Hand: "Ich erkläre es dir, hör mir zu." Doch zu meiner Überraschung entzog sie mir ihre Hand und wütend schrie sie mich an: "Um mir wieder irgendwelche Lügen zu erzählen, nein danke. Ich habe dir vertraut, doch jetzt weiß ich endlich wirklich, dass du uns nur was vorspielst. Lass mich in Ruhe, ich muss jetzt zum Unterricht." Mit diesen Worten ließ sich mich stehen und rannte hinter den anderen hinterher. Ich war alleine, und fühlte mich auch wirklich so. Ich hatte gehofft, dass die mir zuhören würde. Ich ging in mein Zimmer, mein Vater würde mich wohl bei Hagrid entschuldigen. Nachdem ich einige Stunden grübelnd auf meinem Bett verbracht hatte, macht ich mich auf die Suche nach meinem Dad, ich wollte reden. Aber ich fand ihm nicht im Büro, noch in seinen Privaträumen, er war auch nicht in seinem Unterrichtsraum. Wohl oder übel machte ich mich auf zur großen Halle, es hatte zum Abendessen geläutet und es würde wohl da sein. Doch ich wurde enttäuscht, auch hier war er nicht. Dumbledore kam auch mich zu, er blickte mich an, mit seinen blauen Augen, sanft lächelnd: "Kommen Sie bitte nach dem Essen in mein Büro". Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden. Mein Blick fiel auf Harry, Ron und Hermione, die ihre Köpfe zusammen steckten. Als ich näher kam, verstummten sie und sahen mich an. Hermione sah mich an und schob mir die Brötchen zu. Ich wollte gerade was sagen, da legte sie mir ihre Hand auf meine. "Später", sagte sie und lächelte mich aufmunternd an. Mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen, sie gaben mir eine Chance. Doch meine Gedanken waren kurz darauf wieder bei meinem Vater. Wo war er bloß? Selbst wenn er kurz nach London gereist wäre, hätte er jetzt wieder zurück sein müssen. Gerade als Hauslehrer durfte er nicht fehlen. Ihm hatten Vorräte gefehlt, dass wusste ich. Und wenn ihm doch was passiert ist, Dumbledore wollte bestimmt nicht über das Wetter reden.. Auf dem Weg zum Büro, wurden meine Knie immer weicher und mein Herz raste. Dumbledore empfing mich mit einem Kurzen Lächeln. "Sabijen, ich will es kurz machen. Ihr Vater ist von seinem Ausflug in die Winkelgasse nicht zurückgekehrt. Ich mache mir Sorgen, die Überfälle der Todesser sind zahlreicher geworden. Natürlich dürfen wir nicht den Mut verlieren. Also nur um sicher zu sein, könnten sie mir bitte sagen, wie es ihrem Dad jetzt geht?" Er sah mich erwatungsvoll an. Woher sollte ich das denn wissen? Da fiel es mir ein, hatte ich doch ein Brett vor dem Kopf, mein Amulett. Main Herz pochte. Ich holte es hervor, zog es aus dem Umhang. Ich sah es an, mir wurde schwarz vor Augen. Main letzter Gedanke bevor ich umfiel, oh Gott, es ist rot, dunkelrot.