Kapitel 14. Die Befreiung
Frodo, Sam, Merry und der Tollpatsch der Truppe, Pippin machten sich auf den Weg. In einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen. Bis dahin mussten die Vier es schaffen, die Orks aus ihrem Unterschlupf zu treiben. Pippin sorgte dafür, dass die Kreturen auf sie aufmerksam wurden.
"Hey! - Ihr dummen Orks! - Hier sind wir! - "
Die Orks wirbelten zu den Hobbits um. Ein leises Murren, das gewaltig nach dem Knurren eines Hundes, oder so klang, bewegten sich die Angesprochenen auf die Vier zu. Pip musste noch eines draufsetzen.
" - Fangt uns, wenn ihr könnt!"
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sofort stürmten sie zu den vorlauten Hobbit vor, welcher mit den Anderen hinaus lief. Nachdem alle Orks draußen waren und außerhalb der Höhle gekämpft wurde, schlich Malina sich hinein.
Bei ihrem Vater angekommen, schnitt sie die Fesseln durch. Leider hatte sie keine Zeit ihn zu drücken. Die Elbe gab ihren Vater ein Messer und beide machten sich daran, die anderen Gefangenen zu befreien. Malina ging vor.
Sie sah zur Höhle hinaus. Die Orks waren beschäftigt. Sie gab ihrem Vater und den anderen das Zeichen, dass sie nachkommen können. Versucht sich unauffällig hinaus zu schleichen, wurden sie dennoch entdeckt.
Die Kreturen ließen von den Gefährten ab und stürmten auf die unbewaffneten Elben zu. Malina zog ihr Schwert und versuchte die Anderen so gut, wie möglich, zu verteidigen. Zu ihrem Pech schossen die Orks auch Pfeile ab.
Einer von denen trat die junge Elbe am Arm. Sie hatte großes Glück, dass die Pfeile nicht vergiftet waren. Trozdem fiel es ihr nun zur Last, mit der Leichtigkeit, die sie vorher hatte, weiter zu kämpfen.
Die anderen Gefährten versuchten die Aufmerksamkeit der Orks auf sich zu ziehen. - Erfolglos. Legolas kämpfte sich zu Malina durch. Bei ihr angekommen, musste er erst einmal einen Angriff auf sie abwehren. Er nahm zwei Pfeile und schoss diese ab. Beide trafen ihr Ziel präziese ins Herz.
"Ist alles in Ordnung?"
"Es geht. - Du musst mir den Pfeil hinausziehen."
Legolas fand, dass es nicht an der Zeit war, jetzt eine Diskussion zu beginnen. Deshalb tat er, wie ihm geheißen und zog den Pfeil aus ihrer Schulter. Es tat ihr zwar weh, aber sie schrie nicht. Ignorierend, dass sie einen Wunde hatte, kämpfte sie weiter.
"Legolas, vorsicht! - Hinter dir!"
Er drehte sich um. Ein Orks wollte gerade einen Angriff aus dem Hinterhalt ausüben,. als der Elb schneller reagierte, nach seinen Kurzschwertern griff und ihm mit ihnen die Kehle durchschnitt.
Gandalf verschloss den Eingang zur Höhle. Schon langsam kamen die ersten Sonnenstrahlen. Als die Kreaturen der Dunkelheit das gleißende Sonnenlicht bemerkten, stürmten sie zur Höhle. Sie konnten aber nicht hinein.
Einer nach dem Anderen ging im Sonnenlicht zu Grunde. Ein letzter Orks drehte sich um und schloss bevor er verblich einen Pfeil ab, dessen Pfeilspitze in ein Gift getaucht war, das sogar Elben das Leben nahm.
Malina erblickte den Pfeil. Sie wusste wohl um die Schussbahn, des vergifteten Pfeiles. Sofort lief sie auf ihren Vater zu. Tironel bemerkte erst den Pfeil, als er knapp vor ihn war. Sie kam zu spät. Der Pfeil durchbohrte seine Kleidung und blieb ihn ihm stecken. Im Schock blieb sie stehen.
"Vater!!!!"
Alle drehten ihre Köpfe in seine Richtung. Sie sahen, dass der König Rohans fiel. Er stürzte kraftlos zu Boden. Malina stürmte zu ihren Vater vor. Sie stützte ihn und blickte dabei ihn sein blasses Gesicht.
"Vater ..."
Das war das Einzige, was sie heraus brachte. Tironel warf seiner Tochter, die fast so blass, wie er war, einen beruhigenden und stolzen Blick zu. Er strich ihr über die Wange.
"Meine Tochter. - Es ist nun Zeit für mich zu gehen."
"Noch nicht. - Papa, es ist noch zu früh."
"Nein, mein Kind. Du musst jetzt stark sein und deinen Platz am Thron Rohans annehmen. - Ich bin mir sicher, dass du eine gute Herrscherin sein wirst. Du wirst überdacht und bestimmt über dein Volk regieren."
"Ich kann das nicht. - Vater, ich ..."
"So ein Unsinn. - Du hast seit 2921 Jahren erlebt, wie man ein Volk regiert. Also sag nicht, dass du nicht weißt, wie so etwas geht. - Du weißt es ganz genau."
"Du darfst mich noch nicht verlassen. -Was ist, wenn ich einen Fehler mache?"
"Auch ich habe Fehler gemacht. Von den Fehlern, die wir begehen können wir nur lernen. Du wirst daran wachsen und stärker werden. Du musst dich deswegen nicht fürchten. - " Malina blickte ihren Vater verständnissvoll an.
" - Malina, ich möchte, dass du die Königin Rohans wirst. So gut, wie du meine Tochter warst, wirst du eine gute Königin sein. - Doch bedenke eines. Auch wenn es nicht so aussieht. - Du dienst deinem Volk. Du bestimmst über alles. - Und verlasse dich niemals auf das Wort irgendelcher Berater. Nur wenn du selber mitdenkst, können größere Unglücke verhindert werden. - Glaub mir. Ich weiß, wovon ich rede. - Ich bin mir wirklich sicher, dass du eine gute Königin wirst. - Meine Tochter ..."
Die Hand, mit der er soeben noch über Malinas Wange strich, fiel schlaff auf seinen Brustkorb. Tironel schloss eine Augen. Mit seinen Worten hatte er seiner Tochter Mut gemacht. Sie drückte ihn an sich und sog die Luft ein.
Sie hatte immer gehofft, dass die Orks ihn nicht getötet hatten. Nun fand sie ihn wieder und verlor ihn sogleich. Das Leben war schon etwas eigenartiges. So schnell, wie es kam ging es auch wieder. Was blieb, waren der Schmerz des Verlustes und die Erinnerungen an die Zeit des Lebens.
Legolas legte eine Hand auf Malina's Schulter. Sie legte ihren Vater in die Wiese und fiel ihren Geliebten in die Arme. Sie weinte nicht. Der Schock saß noch zu tief in ihr, als dass sie ihren Schmerz hinaus lassen könnte.
Sie reisten nach Rohan, um dort den Leichnam Tironels zu begraben. Er hatte nicht gewollte, dass Malina ihn wiederbeleben würde. Malina ritt auf Gilestel. Ihr Vater wurde auf einer Trage transportiert, die an Gilestl angebracht war.
Legolas saß hinter Malina. Er hielt sie fest. Er wusste, dass sie im Moment schwach war und dass sie Beistand brauchte, wenn sie durch Rohan reisten. Ein schreckliches Bild bot sich ihnen.
Das Land war zerstört und noch immer lagen dort die nun sterblichen Übereste, der ermordeten Elben. Männer, so auch Frauen und Kinder befanden sich dort. Eine junge Mutter, die schützen ihr Kind in den Armen hält. - Beide tot.
Malina schloss die Augen. Es waren die selben Bilder, die sie bei ihrer Reise nach Düsterwald sah. Sie fühlte eine unglaubliche Schwäche in ihr. Eine Schwäche und diese Leere. Das einzige, was sie hatte, war die Krone und Legolas.
Die junge Elbe war froh ihn an ihrer Seite zu haben. Wenn sie ihn brauchte war er immer für sie da. Sie konnte sich an ihn lehnen und ihm vertrauen. Sie spürte seine starken Arme, die sie im Sattel hielten. Sie lehnte sich zurück und vernahm seine sanfte Stimme.
"Geht es noch?"
"Das muss es wohl."
Sie bemerkte, dass ihre Stimme umschlug. Die junge Elbe verspüte einen Knoten, der ihr im Hals saß und ihr die Luft abschnürte. Sie atmete einpaar Mal tief ein und aus. Dabei spürte sie, dass Legolas sie noch etwas fester hielt.
"Malina?"
"Ja?"
"Ich werde immer für dich da sein."
Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, presste sie sich an ihn. Sie wollte es nicht, doch machtlos, wie sie war, liefen die Tränen über ihr Gesicht. Sie wollte den Schmerz erst später raus lassen und versuchte ihn so gut, wie es ging, zu unterdrücken.
Langsam, aber sicher kamen sie in der Baumstadt an. Malina's Tränen war inzwischen getrocknet. Die zukünftige Königin stieg, dank Legolas'Hilfe, ab. Ihr Vater wurde für die Nalor von Galadriel und einpaar anderen Elben, die den Angriff der Orks überlebt hatten, vorbereitet.
Malina verschwand in ihrem Gemach. Sie wollte niemanden sehen und obwohl Legolas zu ihr wollte, ließ er sie dennoch in Ruhe. Erst am Abend, als die Nalor stattfand, kam die junge Elbe wieder aus ihren Räumen.
Sie trug ein langes schwarzes Kleid. Sie hatte ihre Haare mit einer schwarzen, speziellen Spange zusammen gesteckt. Ihre Augen waren noch leicht gerötet. Auf einem Altar lag der Körper ihres Vaters. Es war bald so weit.
Die Nacht brach herein und rund herum, wo sich alle versammelt hatten, wurden die Fackeln entfacht. Malina war die letzte die etwas zur Nalor beitrug. Sie schritt auf ihren Vater zu. So blass, wie er dalag. Das erinnerte sie an Legolas. An die Nacht, in der sie ihn wiederbelebte.
Sie zog eine Eisenkette mit dem Königssiegel drauf hervor und legte es in die Hände ihres Vaters. Auf einmal ging Licht von der Kette aus. Schweren Herzens entfernte Malina sich. Neben ihr stand Legolas.
Das Licht, welches von der Kette ausging, hüllte Tironel ein. Sehr bald sah man nicht von seinen Körper, aber dafür dieses Licht, welches wie eine Kuppel über Tironel ruhte.
Malina hielt es kaum aus. Plötzlich spürte sie Legolas'Hand. Sie umfasste seine Hand und drückte sie etwas. Der junge Elb drückte leicht zurück, als Zeichen, dass er für sie da war. Es gab ihr ein sicheres Gefühl.
Das Licht verschwand und somit auch Tironel. Die Nalor war zu Ende. Tironel war nun seiner Seele gefolgt. Malina blickte zum Firmament auf und ein leichtes Lächeln konnte man auf ihrem Gesicht erkennen. Legolas hielt noch immer ihre Hand.
"Weißt du was, Legolas?"
Sie sprach zu ihm ohne ihren Blick vom Sternenhimmel ab zu wenden. Er tat es ihr gleich und sah auch hoch.
"Was denn?"
"Du hast dein Wort gehalten. - Mein Vater ist frei. - Frei und glücklich."
"Stimmt. - Und. Wann wirst du die Krone annehmen?"
"Schneller als du. Soviel ist sicher. - Wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich, dass es noch in den nächsten Tagen passiert. - Und wann lässt du dich krönen?"
"Noch regiert mein Vater. - Wenn er sein Amt an mich abgibt, werde ich es annehmen und den Thron besteigen."
"Weißt du was?"
"Nein, was?"
Nun sah sie ihn an. Er erwiderte ihren Blick. Malina schien so voller Hoffnung zu sein. Vielleicht weil sie wusste, dass ihr Vater nun frei war. Beide gingen durchs Schloss in ihr Gemach.
"Wenn ich Königin bin und du König, können wir unsere Länder vereinen."
"Und an was hast du da gedacht. - Vielleicht an eine Heirat?"
Seine Augen glitzerten verräterrisch. Beide blieben vor ihren Räumen stehen und sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
"So in der Art."
Beide taten unschuldig, wobei sie wussten, worum es ging.
"Wenn es so in der Art ist, werde ich mir noch überlegen, in welcher Art das genau ausfallen wird."
"Das will ich doch hoffen."
Mit einem kleinen Kuss verabschiedeten sie sich von einander. Legolas ging in sein Gemach. Malina trat auf ihren Balkon hinaus. Wieder sah sie zu den Sternen auf.
"Papa. Ich verspreche dir, dass ich eine gute Herrscherin sein werde. - So wie du es wolltest."
Dann verließ sie den Balkon und machte sich für die Nacht bereit. Sie hatte noch soviele Pläne. Gekrönt zu werden. - Die Orks zu besiegen. - Legolas zu heiraten ... Sie hatte noch soviel vor. Sie hoffte, dass nichts schiefgehen würde.
Malina lag die halbe Nacht lag wach. Sie dachte über alles nach. Immer wieder kamen ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn. Doch bedenke eines. Auch wenn es nicht so aussieht. - Du dienst deinem Volk. Du bestimmst über alles. - Und verlasse dich niemals auf das Wort irgendelcher Berater. Nur wenn du selber mitdenkst, können größere Unglücke verhindert werden. - Glaub mir. Ich weiß, wovon ich rede. - Ich bin mir wirklich sicher, dass du eine gute Königin wirst. - Meine Tochter ...
"Papa ... Ich werde immer an deine Worte denken. - Immer."
Sie schlief ein und wachte erst am späten Vormittag auf. Sie musste an diesen Tag dies Vorbereitungen für ihre Krönung einleiten. Sie trat Legolas, der auch erst am späten Vormittag aufgestranden war.
***
Ich habe mich gefragt, ob es nicht etwas zu respektlos wäre, wenn Legolas und Malina miteinander "flirten" würden. - Da Malina aber glücklich war, weil ihr Vater nun ist, habe ich es einfach einmal gewagt. Ihr könnt euch natürlich darüber beschweren, wenn es euch nicht gefällt.
Sarah
Frodo, Sam, Merry und der Tollpatsch der Truppe, Pippin machten sich auf den Weg. In einer halben Stunde würde die Sonne aufgehen. Bis dahin mussten die Vier es schaffen, die Orks aus ihrem Unterschlupf zu treiben. Pippin sorgte dafür, dass die Kreturen auf sie aufmerksam wurden.
"Hey! - Ihr dummen Orks! - Hier sind wir! - "
Die Orks wirbelten zu den Hobbits um. Ein leises Murren, das gewaltig nach dem Knurren eines Hundes, oder so klang, bewegten sich die Angesprochenen auf die Vier zu. Pip musste noch eines draufsetzen.
" - Fangt uns, wenn ihr könnt!"
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sofort stürmten sie zu den vorlauten Hobbit vor, welcher mit den Anderen hinaus lief. Nachdem alle Orks draußen waren und außerhalb der Höhle gekämpft wurde, schlich Malina sich hinein.
Bei ihrem Vater angekommen, schnitt sie die Fesseln durch. Leider hatte sie keine Zeit ihn zu drücken. Die Elbe gab ihren Vater ein Messer und beide machten sich daran, die anderen Gefangenen zu befreien. Malina ging vor.
Sie sah zur Höhle hinaus. Die Orks waren beschäftigt. Sie gab ihrem Vater und den anderen das Zeichen, dass sie nachkommen können. Versucht sich unauffällig hinaus zu schleichen, wurden sie dennoch entdeckt.
Die Kreturen ließen von den Gefährten ab und stürmten auf die unbewaffneten Elben zu. Malina zog ihr Schwert und versuchte die Anderen so gut, wie möglich, zu verteidigen. Zu ihrem Pech schossen die Orks auch Pfeile ab.
Einer von denen trat die junge Elbe am Arm. Sie hatte großes Glück, dass die Pfeile nicht vergiftet waren. Trozdem fiel es ihr nun zur Last, mit der Leichtigkeit, die sie vorher hatte, weiter zu kämpfen.
Die anderen Gefährten versuchten die Aufmerksamkeit der Orks auf sich zu ziehen. - Erfolglos. Legolas kämpfte sich zu Malina durch. Bei ihr angekommen, musste er erst einmal einen Angriff auf sie abwehren. Er nahm zwei Pfeile und schoss diese ab. Beide trafen ihr Ziel präziese ins Herz.
"Ist alles in Ordnung?"
"Es geht. - Du musst mir den Pfeil hinausziehen."
Legolas fand, dass es nicht an der Zeit war, jetzt eine Diskussion zu beginnen. Deshalb tat er, wie ihm geheißen und zog den Pfeil aus ihrer Schulter. Es tat ihr zwar weh, aber sie schrie nicht. Ignorierend, dass sie einen Wunde hatte, kämpfte sie weiter.
"Legolas, vorsicht! - Hinter dir!"
Er drehte sich um. Ein Orks wollte gerade einen Angriff aus dem Hinterhalt ausüben,. als der Elb schneller reagierte, nach seinen Kurzschwertern griff und ihm mit ihnen die Kehle durchschnitt.
Gandalf verschloss den Eingang zur Höhle. Schon langsam kamen die ersten Sonnenstrahlen. Als die Kreaturen der Dunkelheit das gleißende Sonnenlicht bemerkten, stürmten sie zur Höhle. Sie konnten aber nicht hinein.
Einer nach dem Anderen ging im Sonnenlicht zu Grunde. Ein letzter Orks drehte sich um und schloss bevor er verblich einen Pfeil ab, dessen Pfeilspitze in ein Gift getaucht war, das sogar Elben das Leben nahm.
Malina erblickte den Pfeil. Sie wusste wohl um die Schussbahn, des vergifteten Pfeiles. Sofort lief sie auf ihren Vater zu. Tironel bemerkte erst den Pfeil, als er knapp vor ihn war. Sie kam zu spät. Der Pfeil durchbohrte seine Kleidung und blieb ihn ihm stecken. Im Schock blieb sie stehen.
"Vater!!!!"
Alle drehten ihre Köpfe in seine Richtung. Sie sahen, dass der König Rohans fiel. Er stürzte kraftlos zu Boden. Malina stürmte zu ihren Vater vor. Sie stützte ihn und blickte dabei ihn sein blasses Gesicht.
"Vater ..."
Das war das Einzige, was sie heraus brachte. Tironel warf seiner Tochter, die fast so blass, wie er war, einen beruhigenden und stolzen Blick zu. Er strich ihr über die Wange.
"Meine Tochter. - Es ist nun Zeit für mich zu gehen."
"Noch nicht. - Papa, es ist noch zu früh."
"Nein, mein Kind. Du musst jetzt stark sein und deinen Platz am Thron Rohans annehmen. - Ich bin mir sicher, dass du eine gute Herrscherin sein wirst. Du wirst überdacht und bestimmt über dein Volk regieren."
"Ich kann das nicht. - Vater, ich ..."
"So ein Unsinn. - Du hast seit 2921 Jahren erlebt, wie man ein Volk regiert. Also sag nicht, dass du nicht weißt, wie so etwas geht. - Du weißt es ganz genau."
"Du darfst mich noch nicht verlassen. -Was ist, wenn ich einen Fehler mache?"
"Auch ich habe Fehler gemacht. Von den Fehlern, die wir begehen können wir nur lernen. Du wirst daran wachsen und stärker werden. Du musst dich deswegen nicht fürchten. - " Malina blickte ihren Vater verständnissvoll an.
" - Malina, ich möchte, dass du die Königin Rohans wirst. So gut, wie du meine Tochter warst, wirst du eine gute Königin sein. - Doch bedenke eines. Auch wenn es nicht so aussieht. - Du dienst deinem Volk. Du bestimmst über alles. - Und verlasse dich niemals auf das Wort irgendelcher Berater. Nur wenn du selber mitdenkst, können größere Unglücke verhindert werden. - Glaub mir. Ich weiß, wovon ich rede. - Ich bin mir wirklich sicher, dass du eine gute Königin wirst. - Meine Tochter ..."
Die Hand, mit der er soeben noch über Malinas Wange strich, fiel schlaff auf seinen Brustkorb. Tironel schloss eine Augen. Mit seinen Worten hatte er seiner Tochter Mut gemacht. Sie drückte ihn an sich und sog die Luft ein.
Sie hatte immer gehofft, dass die Orks ihn nicht getötet hatten. Nun fand sie ihn wieder und verlor ihn sogleich. Das Leben war schon etwas eigenartiges. So schnell, wie es kam ging es auch wieder. Was blieb, waren der Schmerz des Verlustes und die Erinnerungen an die Zeit des Lebens.
Legolas legte eine Hand auf Malina's Schulter. Sie legte ihren Vater in die Wiese und fiel ihren Geliebten in die Arme. Sie weinte nicht. Der Schock saß noch zu tief in ihr, als dass sie ihren Schmerz hinaus lassen könnte.
Sie reisten nach Rohan, um dort den Leichnam Tironels zu begraben. Er hatte nicht gewollte, dass Malina ihn wiederbeleben würde. Malina ritt auf Gilestel. Ihr Vater wurde auf einer Trage transportiert, die an Gilestl angebracht war.
Legolas saß hinter Malina. Er hielt sie fest. Er wusste, dass sie im Moment schwach war und dass sie Beistand brauchte, wenn sie durch Rohan reisten. Ein schreckliches Bild bot sich ihnen.
Das Land war zerstört und noch immer lagen dort die nun sterblichen Übereste, der ermordeten Elben. Männer, so auch Frauen und Kinder befanden sich dort. Eine junge Mutter, die schützen ihr Kind in den Armen hält. - Beide tot.
Malina schloss die Augen. Es waren die selben Bilder, die sie bei ihrer Reise nach Düsterwald sah. Sie fühlte eine unglaubliche Schwäche in ihr. Eine Schwäche und diese Leere. Das einzige, was sie hatte, war die Krone und Legolas.
Die junge Elbe war froh ihn an ihrer Seite zu haben. Wenn sie ihn brauchte war er immer für sie da. Sie konnte sich an ihn lehnen und ihm vertrauen. Sie spürte seine starken Arme, die sie im Sattel hielten. Sie lehnte sich zurück und vernahm seine sanfte Stimme.
"Geht es noch?"
"Das muss es wohl."
Sie bemerkte, dass ihre Stimme umschlug. Die junge Elbe verspüte einen Knoten, der ihr im Hals saß und ihr die Luft abschnürte. Sie atmete einpaar Mal tief ein und aus. Dabei spürte sie, dass Legolas sie noch etwas fester hielt.
"Malina?"
"Ja?"
"Ich werde immer für dich da sein."
Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, presste sie sich an ihn. Sie wollte es nicht, doch machtlos, wie sie war, liefen die Tränen über ihr Gesicht. Sie wollte den Schmerz erst später raus lassen und versuchte ihn so gut, wie es ging, zu unterdrücken.
Langsam, aber sicher kamen sie in der Baumstadt an. Malina's Tränen war inzwischen getrocknet. Die zukünftige Königin stieg, dank Legolas'Hilfe, ab. Ihr Vater wurde für die Nalor von Galadriel und einpaar anderen Elben, die den Angriff der Orks überlebt hatten, vorbereitet.
Malina verschwand in ihrem Gemach. Sie wollte niemanden sehen und obwohl Legolas zu ihr wollte, ließ er sie dennoch in Ruhe. Erst am Abend, als die Nalor stattfand, kam die junge Elbe wieder aus ihren Räumen.
Sie trug ein langes schwarzes Kleid. Sie hatte ihre Haare mit einer schwarzen, speziellen Spange zusammen gesteckt. Ihre Augen waren noch leicht gerötet. Auf einem Altar lag der Körper ihres Vaters. Es war bald so weit.
Die Nacht brach herein und rund herum, wo sich alle versammelt hatten, wurden die Fackeln entfacht. Malina war die letzte die etwas zur Nalor beitrug. Sie schritt auf ihren Vater zu. So blass, wie er dalag. Das erinnerte sie an Legolas. An die Nacht, in der sie ihn wiederbelebte.
Sie zog eine Eisenkette mit dem Königssiegel drauf hervor und legte es in die Hände ihres Vaters. Auf einmal ging Licht von der Kette aus. Schweren Herzens entfernte Malina sich. Neben ihr stand Legolas.
Das Licht, welches von der Kette ausging, hüllte Tironel ein. Sehr bald sah man nicht von seinen Körper, aber dafür dieses Licht, welches wie eine Kuppel über Tironel ruhte.
Malina hielt es kaum aus. Plötzlich spürte sie Legolas'Hand. Sie umfasste seine Hand und drückte sie etwas. Der junge Elb drückte leicht zurück, als Zeichen, dass er für sie da war. Es gab ihr ein sicheres Gefühl.
Das Licht verschwand und somit auch Tironel. Die Nalor war zu Ende. Tironel war nun seiner Seele gefolgt. Malina blickte zum Firmament auf und ein leichtes Lächeln konnte man auf ihrem Gesicht erkennen. Legolas hielt noch immer ihre Hand.
"Weißt du was, Legolas?"
Sie sprach zu ihm ohne ihren Blick vom Sternenhimmel ab zu wenden. Er tat es ihr gleich und sah auch hoch.
"Was denn?"
"Du hast dein Wort gehalten. - Mein Vater ist frei. - Frei und glücklich."
"Stimmt. - Und. Wann wirst du die Krone annehmen?"
"Schneller als du. Soviel ist sicher. - Wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich, dass es noch in den nächsten Tagen passiert. - Und wann lässt du dich krönen?"
"Noch regiert mein Vater. - Wenn er sein Amt an mich abgibt, werde ich es annehmen und den Thron besteigen."
"Weißt du was?"
"Nein, was?"
Nun sah sie ihn an. Er erwiderte ihren Blick. Malina schien so voller Hoffnung zu sein. Vielleicht weil sie wusste, dass ihr Vater nun frei war. Beide gingen durchs Schloss in ihr Gemach.
"Wenn ich Königin bin und du König, können wir unsere Länder vereinen."
"Und an was hast du da gedacht. - Vielleicht an eine Heirat?"
Seine Augen glitzerten verräterrisch. Beide blieben vor ihren Räumen stehen und sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
"So in der Art."
Beide taten unschuldig, wobei sie wussten, worum es ging.
"Wenn es so in der Art ist, werde ich mir noch überlegen, in welcher Art das genau ausfallen wird."
"Das will ich doch hoffen."
Mit einem kleinen Kuss verabschiedeten sie sich von einander. Legolas ging in sein Gemach. Malina trat auf ihren Balkon hinaus. Wieder sah sie zu den Sternen auf.
"Papa. Ich verspreche dir, dass ich eine gute Herrscherin sein werde. - So wie du es wolltest."
Dann verließ sie den Balkon und machte sich für die Nacht bereit. Sie hatte noch soviele Pläne. Gekrönt zu werden. - Die Orks zu besiegen. - Legolas zu heiraten ... Sie hatte noch soviel vor. Sie hoffte, dass nichts schiefgehen würde.
Malina lag die halbe Nacht lag wach. Sie dachte über alles nach. Immer wieder kamen ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn. Doch bedenke eines. Auch wenn es nicht so aussieht. - Du dienst deinem Volk. Du bestimmst über alles. - Und verlasse dich niemals auf das Wort irgendelcher Berater. Nur wenn du selber mitdenkst, können größere Unglücke verhindert werden. - Glaub mir. Ich weiß, wovon ich rede. - Ich bin mir wirklich sicher, dass du eine gute Königin wirst. - Meine Tochter ...
"Papa ... Ich werde immer an deine Worte denken. - Immer."
Sie schlief ein und wachte erst am späten Vormittag auf. Sie musste an diesen Tag dies Vorbereitungen für ihre Krönung einleiten. Sie trat Legolas, der auch erst am späten Vormittag aufgestranden war.
***
Ich habe mich gefragt, ob es nicht etwas zu respektlos wäre, wenn Legolas und Malina miteinander "flirten" würden. - Da Malina aber glücklich war, weil ihr Vater nun ist, habe ich es einfach einmal gewagt. Ihr könnt euch natürlich darüber beschweren, wenn es euch nicht gefällt.
Sarah
